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Abg. Bebel( fortfahrenb): Ich beklage das ja mit dem Kollegen Mollte und Fürst Eulenburg   nicht in der Billa   gewesen find; nicht| Schritt."( Seiterkeit.) Bei dieser Gelegenheit möchte ich dem Bassermann. Ein Staatsanwalt muß seinen Vorgesezten folgen, aber steht fest, daß die Grafen Lhnar und Hohenau an ben ge- englischen Wolf den herzlichen Dant unseres Volkes sagen für er ist Verwaltungsbeamter. Liebknecht ist schließlich zu nannten Orgien teilgenommen haben. Zunächst ist nur ein einziger die Aufnahme, die es dem deutschen Kaiserpaar bereitet hat. Jahren Festung berurteilt worden. Wenn das aber geschehen Belastungszeuge vorhanden: Bollhardt. Graf Lynar ist verab.( Bravo  ! rechts und bei den Rationalliberalen.) Die Spannung keinte, dann gibt es in Deutschland   keinen entschiedenen Oppofi- fchiedet worden, weil er versucht hat, einen Burschen unzüchtig zu zwischen Deutschland   und England, die zu lange auf der Welt tionsmann, dem man nicht mit demselben Rechte wie Liebknecht berühren. Weiter ist nichts geschehen: der§ 175 fommt nicht in gelastet hat, beruhte das wird die Geschichte der letteren Jahre den Prozeß wegen Vorbereitung zum Hochverrat" machen fönnte. Frage. Daraufhin ist die Verabschiedung mit Bension erfolgt. einmal flar zeigen auf einem gegenseitigen großen Mißver­( Rebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Das ist das Man soll nicht vergessen, daß dem Vergehen eine fünfundzwanzig- ständnis.( Lachen bei den Sozialdemokraten.) Im es zu besei­Allertraurigste bei der Sache. Und noch ein anderes: Der Ange- jährige gute und, wie man bis jetzt glauben mußte, untadelhafte tigen, dazu hat die öffentliche Meinung, haben wohlgesinnte Leute klagte, der vor den höchsten deutschen Gerichtshof kommt, ist Führung gegenüberstand. Weiteres festzustellen muß dem Gerichts- in beiden Ländern beigetragen. Daß sie nicht umsonst gearbeitet minderen Rechtes als jeder andere. Ein Mörder, der schwerste Ver- verfahren überlassen bleiben. haben, zeigte der dem Kaiser bereitete Empfang. brecher, hat zwei Instanzen, kleinere Vergehen möglicherweise Nun zu den Fällen drei. Der des Hochberrats und Landesverrats Angeklagte hat nur

ein Gegenstüd:

-ROLLEY

Der Geheime Kriegsrat Romen hat die Anklage gemacht. Dieser Romen hat einen Bruder, der wegen schwerer Berleumdung in einem kleinen Städtchen am Rhein   zu einem Jahre Gefängnis ver­urteilt worden ist. Aber die Haft braucht dieser Nomen nicht an­zutreten! Nach einiger Zeit wird das eine Jahr Gefängnis, das er wegen schwerer Verleumdung des Bürgermeisters erhalten hatte, in ein Jahr Festung umgewandelt( hört! Hört! bei den Sozial­demokraten) und dann dauert es ewig, bis er die milde Strafe an­zutreten braucht, da muß erst die Presse darauf aufmerksam machen, daß Herr Romen, der Bruder des Geh. Kriegsrat Romen, als freier Mann herumläuft. Zweifellos ist hier wieder einmal mit giveierlei Maß gemessen worden.( Sehr richtig! bei den Sozial demokraten.)

Nun noch ein kurzes Wort über

die Sozialpolitik.

Graf Eulenburg und Moltke  .

In der Debatte ist auch der Antrag Hompesch berührt worden. Ich habe angeordnet, daß das Material über die auswärtige Politik

eine Instans! Das ist das außerordentlich Bedenkliche.( Sehr Die Artikel in der Zukunft" zielten bekanntlich dahin, dem dem Reichstag vorgelegt werde, soweit es mit dem nationalen richtig! bei den Sozialdemokraten.) Gin Fehlspruch wie im Falle Fürsten Eulenburg und dem Grafen   Molite Betätigung homo- Interesse verträglich ist.( Lebhaftes Bravo!) In den nächster Liebknecht kann nicht mehr gut gemacht werden, damit ist das An- ferueller Neigung oder mindestens homosexuelles Empfinden Tagen wird dem Reichstag aud homo- Tagen wird dem Reichstag auch fehen des höchsten deutschen Gerichtshofes unfehlbar herabgefeßt. vorzuwerfen. Die Artikel veranlaßten den Chef des Militär­ein Weihbuch über die Haager Friedenskonferenz  ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Und dann ein anderer fabinetts zu Nachforschungen. Das Resultat dieser Nachforschungen zugehen.( Lebhafte Seiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Mit det Punkt: Liebknecht  , heute verurteilt, bekommt nach drei Tagen die war, daß nichts vorlag, was bei Sr. Majestät zu einem Vortrage dort geleisteten Arbeit und dem Anteil Deutschlands   daran fönnen Blufforderung, feine Haft anzutreten binnen vier Tagen. Wann hätte führen können. Also unterblieb der Vortrag. hat aber Liebknecht das Urteil bekommen? Nicht nach drei von Harden behauptet, daß die beiden Molttes, der Generalstabs­Es wurde mir zufrieden sein. Tagen, nicht bis zu seinem Saftantritt, mehr als brei Wochen hat chef und der Stadtkommandant, dem Fürsten Eulenburg ihre hat. Ich will nicht wiederholen, was ich gestern darüber gefagt Noch ein Wort zu dem, was Herr Bebel über Kamarillen gesagt es, in Widerspruch mit dem Gefeb, gedauert.( Hört! Hört! bei den Stellen verdankten. Sozialdemokraten.) Was soll man von einem obersten Gerichts- dieser Stellen gerade soviel zu tun wie Herr Harden, nämlich bie Motive der Reichstagsauflösung gefagt hat; denn ich habe es Fürst Gulenburg hat mit der Besetzung habe, und ich will auch nicht zurüdweisen, was Herr Bebel über hof sagen, der so verfährt? nichts.( Heiterkeit.) Und nunmehr Erst in einem ganz späten Artikel der gestern bereits wieder zum voraus widerlegt, und ich verstehe es ja Sache tauchte der Name des Grafen Hohenau auf. Die Aeuße auch, daß die nach der Auflösung erfolgte schwere Wahlniederlage rung über Moltke war nach meiner Meinung unbedingt beleidigend dem Abg. Bebel noch schwer im Magen liegt. Aber einige schiefe und konnte diesen Charakter auch nicht durch die harmlose Auffassungen des Herrn Bebel will ich richtig stellen. Er meinte, Deutung verlieren, die garden nachträglich gab. In einer Samarillen und ähnliche betrübende Erscheinungen kommen nur Unterredung mit dem General v. Blessen erklärte sich der immer bei uns vor, aber nicht in parlamentarisch regierten Bändern und von Harden nur nebenbei erwähnte Graf Hohenau solidarisch mit Republiken. Ach, du lieber Himmel!( Große Seiterkeit.) Ich dem Grafen Kuno Moltke  , der bekanntlich jede homosexuelle habe lange Zeit in parlamentarisch regierten Ländern und Repu­Betätigung ober auch nur Neigung abgeleugnet hat. Se. bliken gelebt, und ich kann versichern, daß Intrigen und Hinter. Majestät hat sich von dem Grafen Kuno Molite getrennt, um ihm treppeneinflüsse dort mindestens ebenso blühen.( Zuruf bei den Gelegenheit zu geben, fich durch einen Prozeß zu reinigen mit Sozialdemokraten: 28 ie bei uns! Große Seiterfeit.) Es gibt der Absicht vielleicht, ihn wieder zu verwenden, wenn er sich ge- auch eine rote Samarilla.( Sehr wahr! rechts.) Ueber reinigt hat. Das ehrengerichtliche Verfahren gegen den Grafen Byzantinismus habe ich mich mit Herrn Bebel schon einmal, ich Hohenau ist noch nicht eingeleitet; das läuft aber nicht fort. Ich glaube, vor drei oder vier Jahren, auseinandergefeßt. Gewiß, es habe mich erkundigt, ob gegen den Grafen Hohenau etwas vor hat Fürsten   gegeben, die von Schmeichlern umgeben waren. Aber läge; es wurde mir erflärt, vor langen Jahren habe einmal ein niemals hat es Schmeichler gegeben, die Fürsten   so geschmeichelt Verdacht geschwebt, es sei aber nichts bewiesen und er, Hohenau, haben wie gewisse Demagogen den Massen. Nie ist so viel Weih­stände rein da. Wie viel wird nicht geklatscht! Wie auch rauch vor Königen gestreut worden wie vor dem König Demos. Graf Posadowsth ist gestürzt worden, weil die Herren Scharf. Brozesse solcher Art auszulaufen pflegen, bestehen bleibt immer( Volt.)( Sehr wahr! rechts.) Herr Bebel meint, die Schmeichler macher ihn nicht mehr wollten.( Lebhafte Zustimmung bei den die Tatsache, daß wieder einmal Menschen die Ehre von Mit fuggerieren dem Fürsten   ihre eigenen Einfälle. Das ist genau Sozialdemokraten.) Als er ins Amt trat, war er gegen die Ar- menschen durch die Zähne gezogen haben. Ich muß es ablehnen, das, was die Höflinge des Königs Demos machen. Die Kamarilla, beiterklasse sehr animos. Ich erinnere an den Streiterlag, an die meine Kenntnisse aus Berliner   Kneipen, aus Getratsch und die den König Demos umgibt, ist ebenso selbstsüchtig und schamlos, 12 000 Mart- Affäre. Aber mit den Jahren betam Graf Posa- Geraune zu ziehen: ich habe aber stets, wenn man mir mit be- wie nur je eine fürstliche Samarilla war, und was die Schmeichelei dowsky andere Ansichten. Als er sich in die Materie verfentie, 3uftimmten Behauptungen tam, präzise Untersuchungen angestellt. betrifft, nun in diefer Beziehung habe ich in der sozialdemokra deren Bearbeitung er ins Amt gesetzt war, da ging ihm eine neue Ich habe die genauesten Erkundigungen eingezogen, habe noch tischen Breffe schon ganz achtungswerte Leistungen des Bauchs Welt auf, da sah er die Verhältnisse der Arbeiterwelt ganz anders heute vormittag mit meinen beiden Adjutanten konferiert, die rutschens und Schweifwedelns gefunden.( Beifall rechts.) Da sind an, und als chrlicher Mann ließ er seine alte lleberzeugung im lange Zeit in Potsdam   gestanden haben, und sie haben mir erklärt: die Höflinge des Königs Demos den anderen über, das fönnen Sie Stich. Als er die Novelle zum Invalidengefeß einbrachte, machten nichts, rein gar nichts ist ihnen von diesen Dingen zu Ohren ge- mir glauben, der ich beide kenne. ihm die Scharfmacher, die ihm anfangs zugejubelt hatten, bereits fommen! So steht es also mit Hardens und anderer Reute Be Dann hat Herr Bebel noch erzählt, meine Frau wäre nach den Vorwurf, er sei ein Werkzeug der Sozialdemokratie.( Sört! hauptung, daß es sich um Dinge handelt, die jedermann kenne, die Wien   gefahren, um den Fürsten Eulenburg zu bitten, er möge dafür hört! bei den Sozialdemokraten.) Nun, meine Herren, Minister von den Spaßen von den Dächern gepfiffen feien. Wie will man forgen, daß der Kelch des Ministerwerdens bei ihr vorübergehe. und Werkzeug der Sozialdemokratie eine größere Verrüdtheit mich verantwortlich machen dafür, daß Homosexuelle ange- Die Erzählung ist ja ganz nett, nur hat sie einen Fehler: sie ist gibt es nicht( Heiterkeit), aber auch keine größere Diskreditierung Strant, verrüdt müßte doch der sein, der solche Männer mit Be- aus Rom   schied, um Minister zu werden; das aber sollte mir ge nommen, daß sie es sind in die Nähe Seiner Majestät kommen? nicht wahr. Im übrigen bestreite ich gar nicht, daß ich sehr ungern für einen solchen Mann an der entscheidenden Stelle. Wir haben faft alle Gefeße des Grafen Bosadowsty abgelehnt, weil sie nicht wußtsein in die Nähe Sr. Majestät bringen würde! Ist es rade Herr Bebel nicht übel nehmen, der seit Jahren alles tut, um denn den Leuten auf der Stirne au lesen, ob sie homosexuell oder mir das Leben schiver zu machen.( Heiterkeit.) weit genug gingen, wir haben uns mit ihm in teiner Weise gut ge- heterosexuell find? standen; aber das eine tann ich sagen: Den ehrlichen Willen hat tönnen; ich bekenne, es nicht zu tönnen. Es gibt ja Leute, die behaupten, das ชิน Herr Bebel hat mich ferner als einen Mann ohne jede Initia er gehabt. Ja, wäre er als Minister ein wirklich freier Mann gefehr freundschaftlich mit dem Grafen   Moltte verkehrt, ich habe weiß.( Große Heiterkeit.) Nun, in einigen Zentrumsblättern Ich habe jahrelang tibe hingestellt, geradezu als einen Greis, der sich nicht zu helfen wesen, so wären, glaube ich, alle feine Gefeße beffer ausgefallen, als nichts an ihm gemerkt, ich habe ihn als einen sehr liebens- habe ich die entgegengefeßte Meinung gefunden. Da heißt es, fie ausgefallen find. War es doch auch Graf Posadowsky  , der hier würdigen, vielleicht etwas zu liebenswürdigen( Heiterkeit) Mann Bülow   ist zu mächtig, zu selbständig, und es wird mir zum Vor­im Reichstage erklärte: Bei der Auflösung hätte der Reichsfangler tennen gelernt, als einen ausgezeichneten Mufiftenner, beliebt bei wurf gemacht, ich hätte zu enge Fühlung mit den Barteien, ich fei seine politische Grifteng ristiert. Ja, so etwas wird nicht vergessen, feinen Untergebenen. Des Grafen Hohenau glückliches Eheleben zu parlamentarisch.( Buruf im Zentrum: Wo?) Zum Beispiel in und so ist denn Graf Posadowsky im Orkus verschwunden, und an wird überall gepriesen; Graf Lhnar genoß des besten Rufes, so der Germania  ". Weiter heißt es, ein preußischer Pring habe ge­feine Stelle ift Herr v. Bethmann- Hollweg   getreten. Ich weiß daß der Regimentsfommandant den Kronprinzen nicht, wie lange er den Herren dort oben genehm sein wird, die ja Schwadron zuwies. fagt: Was soll aus den Hohenzollern werden, wenn es der Bülow schon mehr als einen Minister gestürzt haben. Hat doch Herr Bued  , Prinzen, der das gesagt hat, möchte ich sehen. Die Wahrheit liegt so weiter treibt?"( Schallende Heiterfeit.) Den preußischen der Generalsekretär des Zentralverbandes, als Herr v. Berlepsch natürlich auch hier in der Mitte. Wir leben in einer Zeit, wo ein gefallen war, geschrieben: Nun, daß wir Herrn b. Berlepsch hinab Minister nicht viel zu fürchten hat von der Thrannei von oben. Er gebrüdt haben, das freut mich! Gleich nach dem Sturze des Grafen Posadowsky versicherten die Offigiösen, daß jetzt in der viel; denn ein Vergnügen ist das Ministersein wahrlich nicht. Viel hat ja höchstens seine Entlassung zu riskieren, und das ist nicht Sozialpolitit mehr hat er zu fürchten die Thrannei von unten, die die schlimmste aller Tyranneien ist.( Lebhafter Beifall im Blod.)

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ein anderer Kurs

eingeschlagen werden würde. Graf Bofadowsky war in den letzten Jahren bei den Herren vom Zentralverband in Berruf- ich will den bekannten studentischen Ausbruck hier nicht gebrauchen( Heiter feit), und so mußte ein anderer heran. Nun feiert der Minister Delbrüd bereits wieder das Vertrauen, das zwischen Zentralver­band und Regierung herrsche, und eine Hand wäscht wieder die andere. Der Zentralverband hat sich ja auch bei dem Herrn Reichs­fangler in eine ganz angenehme Stellung zu sehen gewußt. Die 12 000 M., die Graf Bofadowsky nahm, hat er getadelt. Is aber die Börse und die Großindustrie

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Angenommen

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feiner daß die beiden Grafen  ( Lynar und Hohenau) homosexuell find: - noch nicht zugegeben wie kann man daraus einen Schluß auf das ganze Offiziertorps ziehen? Wie kann man es wagen, der Umgebung Sr. Majestät Somosexualität vorzuwerfen?

Man hört von weiteren Enthüllungen, die der neue Prozeß bringen würde. Wir fürchten Herrn Harden nicht! Mögen die Verschuldungen Einzelner an den Tag tommen. Die Armee an fich ist gesund. Ungesunde Elemente scheidet sie aus!( Bravo  !) Es gibt eine Richtung, die die Gleichberechtigung der Homo­ferualität verlangt und für diese Unglüdlichen Anerkennung fordert. Ich mische mich nicht in den wissenschaftlichen Streit ein. Für mich find die mit dieser Neigung Behafteten ekelhaft.( Buruf bei den Antisemiten: Schweine!) Das aber erkläre ich: In der Armee ist für Homoferuelle tein Plak. Möge jeder etwa mit dieser unglüdlichen Neigung behaftete Offizier seinen Abschied nehmen, sonst wird er vernichtet.( Lebhaftes Bravo! bei dem Blod und bei dem Zentrum.)

Abg. Fürft Hakfeldt( pt.)( bei der Unruhe des Hauses auf der Tribüne fast unverständlich) bespricht die Finanglage des Reiches. Reichskanzler Fürst Bülow  :

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Darauf vertagt das Haus die Weiterberatung. fegung der Etatsberatung. Nächste Sigung Sonnabend 11 Uhr. Tagesordnung: Forts Schluß 6% Uhr.

Soziales.

Zur Schulgeldfrage in Hamburg  .

600 000 M. zum Wahlfonds bes Reichskanglers In der letzten Sigung beschäftigte die Hamburger Bürgerschaft gaben, da war er mit ihnen ein Herz und eine Seele. Der Reichs. fich mit einem die Aufhebung des Schulgeldes in ben Boltsschulen betreffenden Antrag der sozialdemokratischen Fraktion. tangler hat jetzt den Herren telegraphisch geantwortet: er freue Der Antrag verlangte ferner die Beseitigung des Schulgeldes in den fich, daß sie bereit seien, weitere Opfer auf sich zu nehmen bezüglich Ich muß mich gegen die persönliche Bemerkung wenden, die der Hamburgischen Städten Bergedorf   und Curhaven und die un der Arbeiterversicherung. Ja, aber auf Roften ber Arbeiter, auf Abgeordnete Spahn am Schlusse der vorigen Sibung machte. Esentgeltliche Lieferung von Schulbüchern und Kosten der Freiheit, unabhängigkeit und des Selbstverwaltungs- ist ihm nicht gelungen, meinen Vorwurf zu widerlegen, daß er sonstigen Sulutensilien, sowie Ausdehnung der Un­rechts der Arbeiter. Dies haben felbft die Christlichen eingesehen. hier das Kamarillagerede vorgebracht hat. Ueber Stamarillen habe entgeltlichkeit des Schulunterrichts auf die Landgemeinden. Das Sie haben schärfere lage geführt, als sie je von den Sozialdemo- ich gestern das Notwendige gefagt. Ueber Blodpolitik und über- hamburgische Staatsbudget pro 1908 beträgt in Einnahme und Aus­fraten erhoben ist. Und jetzt tommen Sie mit einem Vereinsgesetz, haupt innere Politit werde ich, sei es morgen, sei es am Montag nach dem die fremden Arbeiter in deutscher Sprache reden sollen! sprechen. Hier nur einige Bemerkungen über auswärtige Politit. Damit ist diesen jegliche Möglichkeit der Organisation entzogen. In Organisieren sie sich trotzdem, so kommt die Polizei und weist Maroffo fie aus.

Meine Herren! Ich habe Ihre Geduld so lange schon in An spruch genommen, daß ich auf die Ausweisungspragis, die Kolonien, die Dreiklaffenfchmad) in Preußen, den Automobilunfug, der immer Trasfere Formen annimmt, sowie auf noch viele andere Mißstände heute nicht mehr eingehen will. Auf alle diese Dinge werde ich bei den verschiedenen Etats zu sprechen kommen. Sie haben ein gutes Programm aufzuarbeiten. Arbeiten Sie es nicht auf oder in entgegengefestem Sinne, so arbeiten Sie nur für uns. ( Lebhafter, wiederholter Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Kriegsminister v. Einem:

Herr Bebel ist falsch unterrichtet. Nicht vom Kriegsministerium Ist die Anklagefchrift gegen Liebknecht verfaßt worden. Herr Romen hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. In anderer Beziehung hat Herr Bebel allerdings recht. Das, wovon er sprach, ist in den letzten Jahren furchtbar gewachsen.( Sört! hört!) Hier in Berlin  erwehren sich die Soldaten nur mit Mühe der Angriffe jener Buben.( Hört! hört!) Darauf bezog sich auch wohl, was Harden von der Verseuchung ganzer Kavallerieregimenter" sprach. Früher habe ich mich nicht mit diesen Dingen beschäftigt, weil sie mir fern lagen und nur etelhaft waren. Ich habe aber Veranlassung nehmen müffen, mich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Und da habe ich denn 3. B. aus Moll erfahren, daß fich die Männer, die mit dieser Leidenschaft begabt sind, mit Vorliebe die kraftvollsten Männer gestalten, Laftfutscher, Bierkutscher( Große Heiterkeit) und auch Soldaten aussuchen. Es muß, mit eisernem Besen ausgekehrt werden. Ich scheue mich vor keinem Standal, auch wenn er die Armee betrifft.( Lebhaftes Bravo!) Ich erkenne an, daß Herr Bebel in ruhiger, fachlicher, dezenter Weise das heikle Thema be­handelt hat. Das bekannte Verbot, mit weißen Hosen auszugehen, ist nicht etwa erft bor   kurzem, sondern schon vor längerer Zeit erlassen.

Jch fomme jetzt speziell

sum Moltke- Harden- Brozek.

Es steht fest, daß die vielgenannte Potsdamer Villa auf keinen Fall ein Freudenhaus" gewefen ist, daß die Orgien nicht gewohn heitsmäßig gefeiert worden sind; wäre das der Fall gewesen, so hätten die Frau des Hauses, die Dienstboten usw. dabon wissen müffen, was bekanntlich nicht zutrifft. Es steht fest, daß Graf

haben fich Vorgänge ereignet, die Frankreich   und Spanien   zum Einschreiten bewogen haben. Die beiden Mächte haben Deutsch  land in loyaler Weise Mitteilung von ihrem Borhaben gemacht. Die Pflichten der Neutralität, die uns die Algeciras  - Rote auferlegt, nötigen mich,

mit aller Reserve

gabe abgerundet 159 Millionen Mart.

fordert in der Ausgabe rund 17 Millionen Mart, darunter Das Unterrichtswesen er­10 Millionen Mark für das Volksschulwesen. In Hamburg   wird ein nach Einkommenstufen berechnetes Volksschulgeld erhoben, das aber noch nicht ganz eine Million zehn Brozent der Kosten­einbringt, denn für 60 Prozent der Schüler wird fein Schulgeld er hoben. Die Erhebung des Schulgeldes verursacht einen Sostenpunkt von 140 000 9. Jn vorzüglicher Rede begründete Genoffe Stolten den Antrag. Die Schulgeldfreiheit sei prinzipiell eine Ergänzung des Schulzwanges; das Minimum an Wissen, das der Staat liefere, zu sprechen, weshalb ich auch an dieser Stelle unterlasse, auf Einzel- müsse unentgeltlich geboten werden. Voraussetzung der Schulgelda heiten des franzöfifchen Vorgehens in Casablanca einzugehen. Ich freiheit für alle Schulen wäre, daß sie allen begabten Schülern habe mich entschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung des Hauses, zugänglich wären, wäre die organische Verbindung von Volks­250 000 m. als erste Rate zur Entschädigung der geschädigten und höheren Schulen, wäre der Grundsaß, in die höheren Deutschen   zur Verfügung zu stellen.( Bravo  ! rechts.) Das ist nur Schulen nur solche Kinder aufzunehmen, von denen man provisorisch. Die endgültiige Regelung wird inter  - annehmen könne, daß sie das Schulziel erreichten. Für national fein. Dummföpfe Hochschulgeld zu zahlen, sei nicht Aufgabe bes Staates. Weil man noch weit von der Einheitsschule entfernt sei, habe die fozialdemokratische Fraktion, wenn auch schweren Herzens, fich entschlossen, ihren Antrag auf die Voltsschulen zu beschränken. Nach Aufhebung des Schulgeldes würde der höhere" Schüler immer noch einen um 30 a. jährlich höheren staatsseitigen Zuschuß er­Bei dieser Gelegenheit will ich auf die Behauptung eingehen, fordern als der Volksschüler, womit der Redner von vornherein die die ich in der Bresse   gefunden habe: Deutschland   hätte in den letzten Argumente einiger Rüdschrittler, die von einer Jahren zweimal am Vorabend eines Krieges gestanden: im Jahre faselten, entfräftete. Im übrigen fand der Antrag, der namentlich Armenschule" 1904 und nach der Reise des Kaisers nach Tanger  . Um Marotto von dem liberalen Lehrer Junge und dem bekannten Juristen wären wir so wenig in den Krieg gegangen wie 1870 wegen der Dr. Wolfffon lebhaft unterstützt wurde, wohlwollende Aufnahme. spanischen Thronfolgefrage. Aber das eine wie das andere konnte zu einem Anlaß werden, der uns awang, unser Ansehen, unsere Mehrheit angenommen. Ein Antrag auf Ausschußberatung wurde mit großer Ehre und unsere Stellung in der Welt zu verteidigen. Soweit in der Marokkofrage solch Anlaß liegen konnte, ist er durch die Algeciras  - Atte beseitigt worden. Unerfindlich aber ist mir, wie im Jahre 1904 ein Krieg hätte entstehen sollen, weil es nicht zu einer Begegnung des deutschen Kaisers und des Präsidenten der franzöfifchen Republit gekommen ist. Es ist tendenziös, glauben machen zu wollen, daß ein Krieg zwischen großen Nationen anders entstehen könnte als wegen einer Frage, die ihre Lebensinteressen berührt.

Die Vorgänge in Casablanca   haben den Gedanken der euro päischen Polizeitruppe in Marokko   wieder in Fluß gebracht. In zwischen ist dort ein Stillstand eingetreten. Die Grundlage des friedlichen Zustandes, der sich hoffentlich recht bald wieder herstellen wird, wird die Algeciras- Atte bilden.

Ueber

bas Abkommen zwischen Rußland   und England wiederhole ich, was ich im April gesagt habe: es richtet teine Spike gegen uns. Im übrigen halten wir es mit dem tapferen Schwaben: Der tapfere Schwabe forcht' sich nit, geht seines Weges Schritt vor

Mittelständlerischer Egoismus.

forderte vom bortigen Stadtmagistrat, daß die Unterrichtszeit in Eine Versammlung von Kleingewerbetreibenden in Sof ben gewerblichen Fortbildungsschulen wieder auf die Abendstunden nach Arbeitsschluß oder auf die Sonntage verlegt werde. Stadtmagiftrat hat dieses Verlangen vernünftigerweise abgelehnt mit der Begründung, Lehrlinge wie Lehrer bedürften wie andere Menschen ebenfalls der Sonntagsruhe, und schließlich seien die Lehrlinge den Meistern nicht lediglich deshalb anvertraut, um für diese Arbeiten" zu berrichten, sondern um zu lernen, und dazu gehöre jedenfalls auch die Fortbildungsschule. Jest jammern die Herren wieder über nicht genügende Berücksichtigung be rechtigter Forderungen des Handwerks"