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Nr. 280. 24. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonabend, 30. November 1907.

Abgeordnetenbaus.

2. Sigung vom Freitag, den 29. November, 11 Uhr. Am Ministertische: Freiherr v. Rheinbabeu, v. Arnim, Dr. Beseler, v. Moltke. Präsident v. Kröcher eröffnet die Sizung.

Das Andenken der seit der vorigen Session verstorbenen Mitglieder des Hauses wird durch Erheben von den Sigen geehrt. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Wahl der Präfi­benten und der Schriftführer. Auf Vorschlag des Abg. Stengel( ff.) werden v. Kröcher( L) zum Präsidenten, Dr. Borsch( 3.) zum ersten, Dr. Krause­Rönigsberg( natt.) zum a to citen Bizepräsidenten durch Zuruf wiedergewählt.

Die Gewählten nehmen die Wahl mit Dank aut. Zu Schriftführern werden wie dergewählt die Abgg. bon Bodelberg( f.), ottichte( t), Baenfch- Schmidtlein( ft.), Eichstaedt( ft.), Jürgensen( natt.), teruth( frs. Bg.), von Zu Quastoren ernennt der Präsident die Abgeordneten Henning( f.) und Junghann( natt.) Es folgt die

Hagen ( 3.), Graf Praschma( 3.).

Justizminister Dr. Beseler:

-

auf der Scholle bleiben wollen, auf ihrer Scholle laffen; denn sie werden. Wir baben fogar gehört, daß die Ansiedlungskommission find doch konservative Elemente.( Sehr richtig! im Zentrum.) Man Antäufe gemacht hat von außerordentlich potenten Lenten, auch von follte die Konsequenzen einer solchen Gesetzgebung bedenken. Die deutschen Fürsten ! Wir glauben, daß den reichen Leuten von der Sozialdemokraten z. B. würden mit Freuden für ein Gefes stimmen, Kommission das Odium zu überlassen ist, ihren Besitz welches dem Großgrundbesitz durch Expropriation ein Ende macht. polnische Hände übergehen gu sehen.( Bravo ! rechts.) ( Heiterkeit.) Auch die erste russische Duma verlangte ja eine Expropriation Außer der Reorganisation der Ansiedelungskommission hatten des Grundbefizes aus Gründen des öffentlichen Wohls.( Heiterkeit.) wir noch imm Auge das Mittel eines eines Vereinsgejezzes, Das Gesetz wird nicht dem Frieden dienen, sondern es wird welches geeignet wäre, die Verhandlungen in polnischer Sprache die Gegenfäge zwischen Deutschen und Polen nur noch verfchärfen. zurückzuhalten, und ein Gefetz zur Unterdrückung der polnischen ( Buslinumung im Zentrum.) Der Ministerpräsident hat Maßnahmen Heppreffe. Ein Reichsvereinsgefes liegt ja nun vor, das nur die zum Schuge des Deutschtums auch für Schlesien in Aussicht gestellt. Intonfequenz enthält, daß man auf der anderen Seite vorliegende nicht, wenn man auch über das Verhalten der Bolen Tatsächlich aber billigt man in Schlesien ein solches Gesetz wie das den Sozialdemokraten gegenüber die Zügel nicht angezogen, vielfach nicht erfreut ist. Wir lehnen die Vorlage einmütig ab, weil hat.( Sehr richtig! rechts.) Was das vorliegende Gefeß anlangt, sondern lahm gelassen uns die Gerechtigkeit am höchsten steht.( Lebhafter Beifall im so erscheint uns zunächst die Summe von 400 millionen für diesen Zentrum.) neuen Versuch zu hoch. Der Enteignung zuzustimmen, ist für einen fonfervativen Mann fehr hart, namentlich in der heutigen über die Stärkung des Deutschtums in den Ostmarken durch die von nationalen Rüdichten denken. Wir erwarten den Nachweis, daß Die jetzige Vorlage unterscheidet sich von den früheren Vorlagen Zeit, wo radikale Strömungen auch an Enteignungen unabhängig Bestimmung über die Enteignung. Nach Artitel 9 der Verfaffing fein anderer Beg zum Ziele führt und daß dieser Weg zum Ziele ist die Enteignung aus Gründen des öffentlichen Wohles zulässig. führt.( Seiterfeit.) Vorläufig bestreite ich das. Die Expropriation Die Entstehungsgeschichte des Enteignungsgefeges von 1874 zeigt, wird zu einer wesentlichen Bereicherung des Polentums führen. daß man bei feinem Erlaz hauptsächlich an die ordnungsmäßige Wenn ein ausgelaufter Pole sich in der Nähe wieder ankauft und er erfte Beratung des Gesetzentwurfes, betr. Maßnahmen zur Stärkung Artikels 4 der Verfassung, wonach alle Breußen vor dem Gefeß gleich Rube fegen.( Seiterkeit.) Außerdem liegt es sehr nahe, daß die Regelung des öffentlichen Verkehrs gedacht hat. Dem Wortlaut des hat das Glück, noch einmal expropriiert zu werden, kann er sich zur des Deutschtums in den Provinzen Westpreußen und Posen. find, widerspricht die Vorlage nicht, ebenso wenig widerspricht sie durch Hunderte von Millionen flottgemachten Bolen sich in anderen Abg. v. Jazdzewski( Bole): Wir haben hier über die Ansiedelungs- dem Geiste der Verfassung; denn es wird nur gesagt, daß die Gesetze Provinzen ankaufen, auf die dann das Enteignungsverfahren aus­politik seit Jahren so viel gesprochen, daß ich etwas Neues nicht auf jeden, ganz gleich ob er hoch oder niedrig steht, gleichmäßig an- gedehnt werden müßte. Wenn man auch sagt, in der Diaspora jagen fann. Die Borlage will die Rechte meiner Stammesgenossen gewendet werden sollen.( Beifall rechts.) ( Berstreuung) find die Herren uns angenehmer als im massierten aufs empfindlichste einschränken, sie verlangt in erster Linie weitere Abg. Dr. Friedberg( natl.): Wir sind bereit, die Mittel zur Fort Bustande( Große Seiterkeit), so können sie sich doch auch 400 Millionen zum Ankauf von Gütern und in zweiter Linie die führung der Ansiedelungspolitik zu bewilligen. Bir halten das für in der Diaspora zusammenschließen. Wir müssen die Gewiß­Berleihung des Enteignungsrechts an die Ansiedelungskommiffion. unfere nationale Pflicht. Wir können unsere polnischen Landesteile heit haben, daß das Gefes als Ausnahmgefes wirkt; dazu Beides widerspricht der Berfassung. Eine Folge der nicht entbehren und wir müssen Maßnahmen treffen, um uns gegen muß dem Laienelement ein entscheidender Einfluß im Gefeß ein­Ansiedelungspolitik ist die Auswanderung der Polen nach ihren Berluft zu sichern. Wenn gejagt wird, daß es eine Feigheit geräumt werden. So wie das Gefes vorliegt, fönnen wir es nicht Amerika und ihre Ueberfiedelung bom Lande in die sei, wenn wir uns vor vier Millionen Polen fürchten, so fönnen wir annehmen. Wir haben uns aber der Regierung in nationalen Fragen Städte. In den Städten aber wird den Bolen wiederum derartigen Aeußerungen feine autorative Bedeutung beimessen. nie versagt und werden das auch jezt nicht fun fönnen. Wenn die die Erwerbsfähigkeit möglichst eingeschränkt.( Sehr richtig! bei den Wenn der Ministerpräsident uns gefagt hat, daß in den legten Bolen Frieden mit uns wollen, fo müffen fie sich als preußische Polen .) Den Polen wird durch schädliche Maßnahmen die Freiheit zwanzig Jahren 100 000 Deutsche in den Dstmarken an- Untertanen fühlen. Wenn sie uns ihr Herz nicht geben wollen, der Wahlen entzogen. Das alles wirkt natürlich auf die Stimmung gefiedelt feien, so liegt darin ein erfreulicher Erfolg so müssen wir ihr 2 and haben. Die Polen müssen sich daran ge­der Polen ungünstig ein; denn man fann barin nicht Aeußerungen in politischer Beziehung.( Beifall bei den Nationalliberalen.) wöhnen, daß das Hohenzollernhaus nicht vorübergehend, sondern Landesväterlicher Fürsorge erblicken. Eine Aneignung von Land Run schlägt uns die Regierung nach langer lleberlegung die Ent- bauernd in den annektierten polnischen Landesteilen herrscht. Die durch das Enteignungsverfahren ist im Rechtsstaate nicht zulässig eignung vor. Wir haben dagegen noch schwere Bedenken, die in Weltgeschichte lehrt, daß das Recht des Stärkeren die Staaten ge­Es ist gewiß bedauerlich, daß die Verhältnisse zwischen Bolen und der Kommission eingehend zu prüfen sein werden. Zunächst ist es schaffen hat. Der Adler Preußens wendet sich zum Lichte, schtver Deutschen sich so zugespigt haben, es ist aber nicht zutreffend, wenn zweifellos, daß eine gewiffe ärte in der Enteignung liegt, wenn ist fein Flug, er trägt die Weltgeschichte".( Lebhaftes Bravo! rechts. gefagt wird, daß daran die Polen die Schuld tragen. Die Ver- es auch durchaus in der Geschichte fein unerhörter Borgang ist, daß gischen bei den Polen .) faffung gewährleistet allen Staatsbürgern die Unverleglichkeit des zu Ansiedelungszweden kolonisiert wird. Auch in dem Musterlande Hierauf wird die Beiterberatung auf Sonnabend 11 Uhr bertagt. Eigentums, also auch den Polen ; diese aber sollen in dieser Be- England will man jest zu inneren Kolonisationszwecken munter ziehung durch die Vorlage rechtlos werden. Aus den Ausführungen expropriieren.( Sört! hört!) Dort gilt es nicht als brafonische, des Ministerpräsidenten geht hervor, daß der Staat den Frieden mit fondern als ganz vernünftige praktische Maßregel. Mit der weiteren den Bolen nicht will. Ich fürchte, daß, wenn die Staatsregierung Ausdehnung der gemeinwirtschaftlichen Auffaffung steht man eben auf dem betretenen Wege weiter geht, sie dieselben Erfahrungen heute auf einem moderneren Standpunkte als die verstorbenen Das Drgan der Berliner Kohlenhändler unternimmt den eigen machen wird, wie sie England mit Irland gemacht hat. Bir Parlamentarier, die Herr Borsch zitiert hat. artigen Versuch, die einfache, nackte, blanke Tatsache der unerhörten wollen diese Rechte der Deutschen in feiner Weise berühren, aber Man hat gesprochen von der maßlofen Erbitterung der polnischen Stohlenteuerung verschleiern zu wollen. Das ist das beste mittel' wir verlangen auch, daß unsere Nechte respektiert werden. Wir Bevölkerung. Gewiß, agitatorisch ausgebeutet wird die Sache die Produzentenringe zu entlaften, beim Publikum den Berdacht zu werden unsere Nationalität und unsere Sprache aufrecht erhalten, werden, aber ob wir so vorgehen oder so, wir werden die Polen stärken, daß die Kleinhändler ihr vollgerüttelt Maß Schuld tragen und wir vertrauen auf die Gerechtigkeit Gottes, die zwar langsam, nicht beruhigen. Die Bestrebungen der großpolnischen Bewegung an der Blünderung der Konsumenten. Wenn die Händler glauben, aber sicher arbeitet.( Beifall bei den Bolen.) gehen eben hinaus auf die Bertrümmerung des preußischen Staats daß ihnen damit ein Liebesdienst erwiesen worden ist, mögen sie sich wesens. Also auf das Maß der Erbitterung unter den Bolen fönnen dafür bei ihrem Organ bedanken. Schon im vorigen Jahre hatten die Der Behauptung des Vorrebners, daß die Vorlage der Ber - wir feine Rücksicht nehmen. Und wenn die Herren denken, daß fie Konsumenten in ganz Deutschland über ganz enorme Preissteigerung faffung nicht entspricht, muß ich entschieden widersprechen. Ebenso dadurch, daß fie das Ausland gegen uns mobil machen, Einbrudzu Klagen, die Berteuerung hat jedoch ganz allgemein weiter an muß ich dem widersprechen, daß die Beamtenschaft Schuld an auf uns machen, so irren sie sich.( Bravo ! bei den National­dem schlechten Verhältnis zwischen Deutschen und Bolen trage und liberalen.) Wir geben unseren eigenen Weg, unbefümmert um die gehalten, wie aus der nachstehenden Zusammenstellung ersichtlich ist. der Staat leine Versöhnung mit den Polen wolle. Der Winister Saltung des Auslandes.( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) Die Zahlen entsprechen den in den amtlichen Nachrichten für Handel präsident hat lediglich erklärt, daß der Staat mit seinem Entgegen Ein Bedenken aber gegen die Enteignung liegt für uns darin, daß und Industrie" ausgewiesenen Groß und Kleinhandelspreisen im tommen gegen die Bolen schlechte Erfahrungen gemacht habe. As die ausgekauften Bolen sich in anderen Landesteilen ansiedeln Oftober 1906 und 1007. Dabei sind, entsprechend der offiziellen nach dem Wiener Kongreß die polnischen Landesteile an Breußen werden; vor allem wird Oberschlesien davon betroffen werden. Bezeichnungsweise, unter Großhandelspreisen diejenigen Preise ver­fielen, war es das Bestreben der preußischen Regierung, die politischen Auf die verfassungsrechtliche Frage will ich nicht eingehen. Herr standen, welche für die Kohlenabgabe an Gasanstalten, große Berhältnisse dort so angenehm wie möglich zu gestalten; fie er- Borfch hat fobiel bewiesen, daß er schließlich gar nichts bewies. Fabriken, Behörden, Genossenschaften usw. oder an Zwischenhändler nannte Polen zu Beamten und wählte aus dem polnischen Abel( Lachen im Zentrum.) Die Hauptfache mußte er jedenfalls zugeben, Fabriken, Behörden, Genossenschaften usw. oder an Zwischenhändler Offiziere. Was aber war der Erfolg? Die Bestrebungen auf daß der Grundfas von der Unverleglichkeit des Eigentums Aus- berechnet werden. Kleinverkaufspreise sind die von den Kleinsten Wiederherstellung Polens wurden namentlich vom polnischen nahmen zuläßt.( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) Konfumenten gezahlten Preise. Adel und bon der polnischen Geistlichkeit vertreten. Das Abg. Kindler( frf. Bp.): Ich wundere mich, daß der Herr Entgegenkommen in in der Sprachenfrage haben die Bolen Ministerpräsident bei der Beratung dieses von ihm als so wichtig in der rücksichtslosesten Weise ausgenugt. Wenn es 1863 bezeichneten Gesetzes nicht antefend ist.( Sehr gut! links.) Das

Landwirtschaftsminister v. Arnim:

nicht zum Aufstand der Polen gekommen ist, so ist das nur nationale Mäntelchen, das man dem Gesez umhängt, fann uns nicht dem energischen Einschreiten des damaligen Ministerpräsidenten zu darüber hinwegtäuschen, daß es sich hier um verdanken. Der nationale Kampf muß durchgefochten werden. Die

ein Ausnahmegesetz

Berlin

"

4

II.

Salonbriketts

Danzig

Kohlenwucher.

"

Meinhandels­preise pro 50 kg

Steigerung der Breise von Oftob. 1906 auf Ditob. 1907 im

Großhandels preise pro Zonne 1906 1907 1906 1907

Groß- Slein­

handel handel

%%

1.66

5.2

16.1

23.10 24.301 1.43 21.30 23.401 8.8 16.00 17.60 1.35 1.30 10.0-3.7 14.00 15.00 0.982 1.189 7.2 20.4 20.20 26.00 1.473 1.743 28.7 18.4

Oberscht. Steinkohlen. 22.00 25.00

Salonbriketts

4

Stettin Schott. Nußkohlen Gasfots

Brifetts

Nußkohle

-

1.25 1.45 13.6 16.0

25.00 1.002 1.159

15.0

-

.

18.25 20.50 17.50 15.00 19.70 21.80 1.20 17.00 20.00 1.10%

1.10 1.20 1.46 0.953 1.272

1.43

12.3

30.0

21.7

-

33.8

8.1

17.6

Steinkohlen

Gastors

Altona

12.50 14.001 14.50% 16.00

Bolen haben die Wurzel ihrer straft in der stärkeren Bermehrung gegen unsere polnischen Mitbürger handelt.( Sehr wahr! bei den ben Deutschen gegenüber. Im Interesse der Stärkung des Deutsch fo tums müffen wir unsere Ansiedelungspolitik fortsetzen. Um dies Bolen.) Bas die Geldseite der Vorlage anlangt, so ist die Finanz- Nußkohle I aber tun zu können, bedürfen wir des Enteignungsrechts, um Land age durchaus nicht dazu angetan, um 400 Millionen für einen auch dann laufen zu können, wenn wir es freihändig nicht erhalten: weil die Enteignungsfrage damit verbunden ist. folchen Zwed zu verwenden. Die Summe ist ja auch nur fo groß. Braunkohlen. Die Regierung erbittet Ihre Unterstützung in einem Stampfe, bei weil die Enteignungsfrage damit verbunden ist. Dadurch wird die dem große nationale Gesichtspunkte in Betracht kommen.( Beifall.) unsiedelungstommiffion zum Selbstherrscher gemacht über Grund Gastols Der Beirat, der ihre Borschläge prüfen soll, ist ganz Abg. Frhr. v. Sedlis( ft.): Das Ansiedelungsgesez von 1886 und Boden. war notwendig, um der Berdrängung der Deutschen in den Oft- bebeutungslos, er wird natürlich aus Männern des Oſtmarkenvereins marken durch die Polen entgegenzuwirken. Wir sind auch jetzt bereit, hier will man den Polen ihr Land, das sie vielleicht feit Generationen bestehen. Sonst schützt man den alten befestigten Grundbesitz", die Bestrebungen der Regierung zur Förderung der Ansiedelungs­olitik energisch zu unterstüßen. Wir migbilligen es aber, daß die besigen, einfach nehmen. Weiter wird durch das Gesetz der Artikel der Berfassung verlegt, Borlage nichts von der Heranziehung der deutschen Arbeiter sagt. Diese ist notwendig, damit der deutsche Großgrundbesitz die nationale wonach alle Breußen vor dem Gesetz gleich sind; denn es richtet Wirksamkeit ausüben kann, die er ausüben muß und die icht nur in Bosen, felbst in fonservativen und Beamtenkreisen, habe ich die sich nur gegen die Polen.( Sehr richtig! links.) In allen Streisen Bofen oom Bauernstande ausgeübt wird. Meine Freunde find nach forgeußerung gehört: Ein Enteignungsgesetz wäre ein Unglück für die Briketts fältiger Prüfung einhellig zu der lleberzeugung gekommen, daß ohne Proving! Das Gesetz ist offenbar aufgebaut auf die Berichte lebens­die Gewährung der Enteignung die gedeihliche Fortführung fremder Beamten, die unter dem Einfluß des Ostmarkenvereins Breslau der Ansiedelungspolitik in Westpreußen und Posen einfach 17.20 19.00 1.001 1.251 10.5 25.0 unmöglich ist. Wir treten schweren Herzens dafür ein, die stehen. Der Erfolg der bisherigen Ansiedelungspolitik ist nur der 20.00 22.40 1.401 12.0 Enteignung muß aber im Interesse des Staates gewährt werden. feftere Zusammenschluß der Polen gewesen und die Mobilisierung Brannt.- Briketts 15.50 19.60 bes Grund und Bodens durch die Preistreiberei. Zur Verhinderung 1.00) 1.151) 26.4 15.0 Wenn wir gute Arbeit leisten wollen, so müssen wir die Vorlage dieser Preistreiberei würde es beitragen, wenn die Ansiedelungs- Schlesische Nußkohle Magdeburg gründlich prüfen. Ich beantrage daher ihre Verweisung an eine tommiffion mit ihren Anlaufen 24.00 27.00 1.50 1.70 12.5 18.4 Kommission, und zwar an eine solche von 28 Mitgliedern, damit auch würde. Viel besser, als mit Enteignungsgefeßen zu kommen, täte Braunkohle Stüdtohle etwas langsamer vorgehen Böhmische Mußloble. 10.3 0.85 1.05 28.5 die Polen in derselben vertreten find.( Beifall rechts.) 12.0 Abg. Dr. Porsch( 3.): Meine politischen Freunde beurteilen die beschränken wollte, wenn sie ihnen die Ansiedlung im Erbbaurecht Salonbriketts die Regierung, wenn sie die Polen nicht in ihrer Eriverbstätigkeit Gastols 28.001 28.00 1.80 1.50 21.7 15.4 Borlage lediglich vom Standpunkt des Rechts und der Gerechtigkeit 12.00 13.001 0.802 0.854 8.3 6.3 aus, und wir verhalten uns grundsäglich ablehnend dagegen, wie ermöglichte und überhaupt für die kulturelle Sebung, insbesondere wir es auch der ersten Borlage 1886 gegenüber getan haben. Wir auch die Berbefferung des Schulwesens jener Provinzen forgte. Wir 18.20 21.70 1.251 Engl . Steinfohlen. 1.40 19.2 fönnen diesem Gefeß, das ein Ausnahmegefeß ist und in feiner haben damals auch die ungünstigen Folgen der Anfiebelungspolitik Tendenz nur bem fozialistischen Staat vorarbeitet, nicht zustimmen. Brifetts Fois 1.50 1.00 vorausgefagt. 0.853 1.002 ( Bravo ! links.) Aus den Darlegungen des Ministerpräsidenten geht her vor, daß daß während der zwanzigjährigen Ansiedelungstätigkeit Landwirtschaftsminister Arnim: 100 000 Hektar deutschen Landes in polnische Hände über- Der Herr Ministerpräsident bedauert wie der Herr Borrebner Nußtohle. gegangen find. Fürst Bülow fragte. fragte, was wohl ohne ohne daß er dieser Verhandlung nicht beiwohnen fann. Es ist nicht Stofs diese Tätigkeit aus dem Deutschtum dort geworden wäre. richtig, baß polnischen Großgrundbesizern ihr Land genommen Brifetts Jum, in den 25 Jahren vor 1886 find aus polnischen werden soll, weil sie Polen find. Träger der großpolnischen Bes Elberfeld Händen in deutschen Besitz übergegangen 225000 Settar, während wegung find ja nicht Großgrundbefizer, sondern die Maffe des Bolles. Steinkohlens. aus deutschem in polnischen Besiz nur 30 000 Settar übergegangen wir müssen erpropriieren, weil wir das Ansiedelungswert fördern Rußtohles. find!( hört! hört! im Zentrum.) Wo aber sind die aufgewendeten wollen. Auf die Ausbildung der Arbeiteranfiedelung lege auch ich tots 350 Millionen geblieben? Fürst Bismard hat früher gemeint, wenn den größten Wert. Die Gefahr, daß die ausgetauften Bolen fich in Briketts man den polnischen Abel austaufe, so werde er auswandern nach der Nachbarproving wieder antaufen könnten, ist nicht fehr groß. Barmen Galizien oder auch nach Paris oder Marolto, er werde das Geld Bisher ist das in noch nicht einem Drittel der Fälle gefchehen. Steinkohlen wieder ausgeben und das Polentum werde geschädigt werden. Nun, Natürlich werden wir aber auch diese Gefahr im Auge behalten. Rußtohle davon ist doch nur ein kleiner Teil Wahrheit geworden. Tatsächlich Abg. v. Oldenburg ( f.): Wir halten die Bolenpolitit für not- Brifetts sind die 350 Millionen in der Hauptsache zur Verdrängung des wendig, und auf ihr gehört die Ansiedelungspolitit. Zu diefer Politif Dresden Deutfchtums verwandt worden. Gegenüber dem Plane Bismards, müssen der Staatsregierung gewiffe Befugnisse gegeben werden. Für Steinkohlen, Stüdfoyle die Polen zu expropriieren, hat Windthorst mit Recht betont, daß, uns ist die Hauptfache eine Reorganisation der Ansiedelungskommission, wenn mant dies tun wolle, Bebel auch die Frage auf-( Sehr richtig! rechts) und wir bedauern, daß die Rede des Herrn werfen könne, ob nicht auch die Güter Schönhausen und Barzin Ministerpräsidenten nach dieser Nichtung feine Andeutung enthielt. zu expropriieren feien.( Sehr richtig! im Zentrum.) Das Eigentum Seute herrscht bei dem Berfahren der Kommiffion ein furchtbarer ist unverletzlich nach der Verfassung. Das Gesetz wird sich gegen Schematismus: man handelt gegen alle geschäftlichen Grundfäße. Ein diejenigen richten, die der Ansiedelung Widerstand leisten.( Schr folcher Ankauf zieht fich häufig über ein Jahr hin. Ich habe Stöße richtig im Zentrum.) Was aber wird mit dem Gelde, das auf von Briefen aus Westpreußen bekommen, wo die Leute mir sagen: Grund dieser Vorlage die Polen erhalten? Bielleicht fiebeln fie fich wir sind ruiniert durch dies Anlaufssystem.( Lehhoftes hört! hört! in anderen Provinzen an. Man sollte doch wirklich diejenigen, die rechts.) Also die Ansiedlungskommiffion muß freier gestaltet 1000 Std.) ab Zeche

-

-

Frankfurt a. M. Steinkohlens

1 1

-

1.551

13.501 13.80 1.401 14.50 15.10 22.00 23.80 1.60 10.80 10.80 1.153

12.0 26.6

17.6

22.2

4.1

8.2

0.0

12.00 14.00 1.10

1.15

16.6

4.6

14.00 16.00 1.20 1.20 14.8 1.20 1.45

0.0

21.0

4

10.00 11.50 1.002 1.052 15.0 13.00 14.00 1.10 1.20 7.7 14.00 16.00 1.15 1.25 14.3 10.00 10.80 1.002 1.059 8.0

5.0

9.1

8.7 5.0

20.4 Mittelfohle 19.0 Würfeltohle 24.0 Nußfohle

23.0 1.70 2.00 12.8 21.0 1.50 1.75 10.5 27.0 1.85 2.00 12.5 25.0 25.5 1.85 2.00

17.8

16.7

8.1

2.0

8.1

Steinf.- Briketts Braunkohle, Stückt. Braunt.- Briketts

15.54 18.54 1.602 2.002 19.4 25.0 14.2 16.3 1.05 1.20 14.8 14.3 7.751) 10.51) 4 0.951) 1.2014 35.5

41.0

1) Höchstpreise. 2) pro 100 Stüd. pro Hektoliter. vro