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Von den am 17. Oftober vom Amtsgericht in Hamburg fommissarisch vernommenen Zeugen bringen wir folgende Aussagen:

Zeuge Hermann Blohm Hamburg ( Arbeitgeber):

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bom Rufanterie- Regiment Nr. 156 in Brieg wegen tätlichen mitglieder sich gefellen, haben unsere Genossen immer noch die die Mitglieder dann gekommen, die sich in dem Entschluffe Angriffs gegen einen Vorgesezten verurteilt. Auf dem Truppen- Mehrheit. Und wenn unsere Parteigenossen gewollt hätten, so Quft machte, aus dem Verbande auszutreten, Ilebungsplatz Neuhammer Sprachen die Mannschaften des ständen gar nur vier Bürgerliche 14 Sozialdemokraten gegenüber. wenn das Gerücht sich bewahrheite. Umsomehr war es Arbeitskommandos viel polnisch. Der Stubenälteste, Gefreite Aber unsere Genossen beschloffen, freiwillig eine proportionale Vers Lebabi, erinnerte an das Berbot, daß Polnisch sprechen nicht tretung zu schaffen, und nahmen drei Bürgerliche mit auf ihre Liste. 8u begreifen, daß Schlicke durch seinen Vertreter, Herrn gestattet sei. B. war darüber ärgerlich und er äußerte zu Rechtsanwalt Dr. Schweizer- Stuttgart, auf gründliche Ver­Kameraden, wenn der Vorgesetzte weiter schimpfe, folle man ihm Unfere Toten. Am Sonntag trugen unfere Mannheimer handlung und Zeugenvernahme drang. mit Schüsseln bewerfen. Ant 3. Oftober hatte sich B. an Parteigenossen wieder einen alten Stämpfer zur letzten Ruhestätte, getrunken und sprach Polnisch , weshalb ihn der Gefreite zur den Stadtverordneten Christian Bögelen, der von Beruf ein Nede stellte und Ruhe gebot. Brilla warf nun drei Schneider, zuletzt Gastwirt war. Er hätte im Februar fein Schüsseln nach dem Gefreiten zu, um ihm Furcht einzujagen. 60. Lebensjahr vollendet, wenn einem langwierigen Leiden nicht Vor dem Breslauer Oberkriegsgericht des VII. Armeekorps unter vorher der einzige Befreier Tod ein Ziel feste. Die schwere Prüfung, Borsitz des Oberstleutnants Saussin, das sich auf Berufung des die der Genoffe Vögelen durch zahlreiche Verfolgungen in der Angelagten noch mal mit der Sache beschäftigte, beantragte fozialistengefeßlichen Zeit zu erdulden hatte, bie materiellen Schädi der Anklagevertreter, Kriegsgerichtsrat Brid, der betonte, gungen, die er durch Haussuchungen und Verlust seiner Arbeitsstellen der Angeklagte habe ein schlechtes Beispiel gegeben, er erfuhr, festigten Charakter und Ueberzeugung des jungen Genoffen werfung der Berufung. Das Oberfriegsgericht erkannte derart, daß er sich das größte Vertrauen der Arbeiterschaft erwarb. auf diese, rechnete aber einen Monat Untersuchungshaft an. Der Er erhielt die Leitung der parteigenössischen und gewerkschaftlichen Verteidiger hatte für milde Strafe nur wegen Achtungs- Lokalorganisationen und trat in den Landesvorstand der verlegung plädiert, weil zur Aufrechterhaltung der Disziplin nicht fozialdemokratischen Partei Badens ein. Der sozialdemokratischen folch eine hohe Strafe für einen unbestraften Soldaten nötig sei, Fraktion in der Gemeindevertretung gehörte er 14 Jahre lang an, daß man ihm zwei Jahre seines Lebens streiche. zeitweise als Vorsitzender. Die Arbeiterschaft Mannheims hat durch eine impofante Ehrung gezeigt, wie dankbar sie diesem treuen Kämpfer immerdar sein wird.

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Von der freisinnigen Selbstbeherrschung. Ueber die Vertagung des freifinnigen Wahl­Polizeiliches, Gerichtliches ufw. rechtsantrages schweigen sich die Fraktionsblätter aus. Das muß den Verdacht, daß der Freifinn Beihilfe zur fanntlich in Frankfurt a. M. der Versuch gemacht, wähler­Nachflänge zur Reichstagswahl. Am Stichwahltage wurde Be­Verschleppung der Wahlreform leistet, aufs neue be- stimmen für den demokratischen Kandidaten Defer zu ftärten. Das Berliner Tageblatt" meint aller- faufen. Das sozialdemokratische Wahlfomitee machte von diesem dings heute:

Der Preis weiterer Blodfreundschaft bleibt für den Frei­finn, wenn er sich nicht selbst aufgeben will, die Wahlrechtsreform noch vor der nächsten Legislatur periode."

Reichstags- Stichwahl. Bei der am 28. November statt­gefundenen Reichstagserfabwahl im Wahlbezirk Daun - Brüm Bitburg erhielt von 19 218 gültigen Stimmen Erbpring zu Löwen­tein- Kleinheubach( Bentrum) 18 845, Generalleutnant a. D. Berlage in Holsthum ( Nationalfatholit) 805 Stimmen. Zersplittert waren 68 Stimmen.

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Vorgang, der sich am Morgen des Stichwahltages ereignet hatte, den Wählern durch ein Flugblatt Mitteilung. Die Frankfurter Beitung" beschimpfte wegen diefes Flugblattes den Verfasser, Partei­fefretär Dittmann, mit einer Neihe Verbalinjurien und behauptete, das Flugblatt sei schon am Abend vor dem Stichwahltage gebrudt Ganz recht. Wird aber der Freifinn nicht lieber sich als worden. Genoffe Dittmann erhob gegen die Franff. 8tg." Klage die Regierungsfreundschaft aufgeben! Wir denken, das Ver. und erzielte ihre Berurteilung zu 300 W. Geldstrafe und Publikations­halten des Freisinns, der nicht einmal mehr auf der Be- Fürst Bülow erhob im Reichstage auf Grund der Mittellungen der befugnis im Reichsanzeiger" und" Frankf. Ztg." Der Reichskanzler ratung seines Antrages, geschweige denn auf seiner Frankfurter Zeitung " den gleichen Vorwurf gegen Tittmann, ohne Durchsetzung besteht, ist wohl eine genügende Ant von dessen Berichtigung in der Frankf. 3tg." Kenntnis zu geben. wort!- Erst nach Verurteilung der Franff. 8tg." stellte Bülow in der Sigung vom 1. Mai, nachdem Genosse David ihn direkt auf­gefordert hatte, die Sache richtig. Gegen das Schöffengerichts­urteil, das den Reichskanzler und die Frankfurter Zeitung " fo fehr blamierte, hatte die Frankfurter Zeitung " Berufung einge­legt. Sie wollte immer noch den Nachweis bringen, daß der be­hauptete Stimmenlauf gar nicht, oder doch nicht von einem Organ der freisinn- demokratischen Barteien verfucht worden sei. Ueber die Berufung sollte am Sonnabend, nachdem schon drei Termine vertagt worden waren, verhandelt werden. Hierzu fam es aber nicht. Der Borsigende und der Berichterstatter des Gerichts gaben ihrer Mei­nung vor Eintritt in die Beweisaufnahme dahin Ausbrud, daß die Frankfurter Beitung" fich erheblicher Beleidigungen schuldig gemacht habe, und die Strafe vom Schöffengericht sehr milde ausgefallen fei. Die Frankfurter Zeitung " sah die Aus­fichtslosigkeit ihrer Berufung ein und zog fie deshalb zurück. Das gleiche tat dann Genosse Dittmann, der schon im Schöffengericht er­rufung eingelegt hatte, um auch für die zweite Justang freie Sand flärt hatte, daß ihm am Strafmaß nichts liege, und er nur Be­zu haben. Es bleibt also für die Frankfurter Beitung" bei der Strafe von 300 Marf und Publikation im Reichs- Anzeiger" und Frankfurter Zeitung ".

Italien .

Rom , 2. Dezember. ( Privatdep. d. Bortv.") Die Bertagung des Nafi- Prozesses auf unbestimmte Zeit" erfolgte offiziell: um dem Senat, der seine Tätigkeit zugleich mit dem Parlament aufnehmen muß, das legislative Arbeiten überhaupt zu ermöglichen. Tatsächlich will man offenbar die Stimmung der Stammer über Nafis Verhaftung abwarten und den Prozeß verschleppen, um die drohenden Standale abzuschwächen.

Bei der Wiederaufnahme muß das ganze Zeugenverhör von vorn beginnen! Daher bezweifeln viele, daß die Wieder­aufnahme überhaupt erfolgen wird

England.

Die Nachwahl in West- Hall.

London , 80. November. ( Gig. Ber.). Das Ergebnis der parlamen tarischen Nachwahl in West- Hull ist folgendes:

Solmes( Sozialist und Gewerksch.). Wilson( liberal) Bartley( fonservativ).

4512 Stimmen

5623 5382

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Der Liberale erhielt die relative Mehrheit und ist demgemäß gewählt, da es in England bekanntlich keine Stichwahlen gibt. Der Sieg des Liberalen wurde bezeichnenderweise auch von den Konfer­vativen mit Jubel begrüßt, so daß die ganze Bourgeoisie fich eins fühlte gegenüber dem Arbeiterkandidaten. Wie die Londoner Preffe Heute mitteilt, wurde die ganze Stadt dadurch in eine außerordent liche Freude versett".

Für die sozialistische Arbeiterbewegung bedeutet diese Wahl einen weiteren Fortschritt. Wie ihre Anhängerschaft im Lande wächst, zeigen die Resultate der letzten Nachwahlen:

Wahlkreis

Sozial. Konf.

3474 8495

Liberale

Stimmen

Zarrow.

4698

8930

Colne Valley

3648

3227

Nordwest- Staffordshire

2466

5047

4980

West- Hull

4512

5882

5628

Zusammen 15324

17586

17522

Gewerkschaftliches.

Hirsch- Dundersche Berleumdungstaktik auf der Anklagebant.

Pforzheim , 30. November.

Gelegentlich der Werftarbeiterbewegung in Hamburg im Frühjahr d. J. fanden auf Anregung des Metallarbeiter­berbandes am 4. Mai Berhandlungen zwischen den drei be­teiligten Faktoren: Werftbefizer( Gruppe deutscher See­schiffswerften des Gesamtverbandes deutscher Metallindustrieller), Vertreter der auf Werften beschäftigten Ar­better, die von den Unternehmern zu diesen Verhandlungen herangezogen worden waren und drittens Vertreter der in Frage tommenden fünf Organisationen und zwar Deutscher Metallarbeiter Verband, Deutscher Holz­arbeiter Verband, Deutscher Schmiedeverband, Deutscher Stupferschmiede Verband und Deutscher Schiffszimmerer­Verband.

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Es fanden damals Besprechungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf Einladung der Arbeitgeber gweds Verkürzung der Arbeitszeit auf den meisten deutschen Werften statt. Die Bere handlungen führten zu einem Resultat. Zum Schluß regte ich noch an, ob vielleicht ein ständiges Organ zur Schlichtung von Streitfragen geschaffen werden könne. Ich bemerke, daß die Ver­treter der Arbeitnehmer in zwei Kategorien zerfielen, erstens Delegierte der Arbeiter der einzelnen Werften und zweitens Ver­treter der Arbeiterorganisationen. Nachdem die Berhandlungen völlig beendet waren, lub ich die sämtlichen Vertreter der Arbeit nehmer und Arbeitgeber zum Frühstück ein. Auch dieses Früh Die Arbeitgeber gingen ftüd zerfiel in die brei Kategorien. mit mir, die Delegierten der Werftarbeiter gingen unter Führung des Herrn Struß, die Delegierten der Organis fationen unter Führung des Herrn Thieltow. Herrn Struß habe ich das Geld für das Frühstüc es mögen 100 Mart gewesen sein eingehändigt. Herrn wie ich Thiellow habe ich nichts gegeben. Das Frühstück ist annehme von einer Organisation der Arbeitgeber bezahlt worden. Alle Anwesenden mußten verstehen, daß ich die sämtlichen anwesenden Delegierten, ohne Unterschieb ihrer Parteistellung, einladen wollte. Dies war ein ft der Höflichkeit, der mit den Verhandlungen nichts zu tun hatte.

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Auf Befragen des Klägerischen Vertreters: Der Privatfläger hat bon mir einerlei Bergünstigungen erhalten. Nach meiner Ansicht hat er die Interessen der organisierten Arbeiter außer ordentlich gut und energisch vertreten.

Auf Befragen des Berteidigers: Es handelte sich bei den Be sprechungen um die Verkürzung der Arbeitszeit und einer Reihe hiermit in Zusammenhang stehender Fragen, z. B. Regulierens der Lohnfäße.

Auf beiderseitiges Befragen der Parteibertreter: Die Hirsch Dunderschen Gewerkvereine waren nicht zur Aufstellung von Forderungen aufgefordert worden, sondern lediglich die anderen Gewerkschaften; trotzdem wurde von Hirsch- Dunderfcher Seite im legten Augenblid eine Reihe von Forderungen eingebracht, über welche nicht in die Verhandlung eingetreten worden ist. Ich wies dieselben mit dem Bemerken zurüd, unsere Einladung dürfe nicht dazu benügt werden, neue Forderungen aufzustellen.

Zeuge Wilhelm hieltow, Sekretär der Eisenindustrie, Hamburg :

Die fraglichen Verhandlungen waren vollkommen beendet. Herr Blohm lub alsdann die Vertreter der Arbeitnehmer- ob auch der Arbeitgeber, erinnere ich mich nicht mehr gum Früh ftüd ein. Die Bertreter der Werftarbeiter sollten unter Führung des Herrn Struß geben, die Vertreter der Organisationen unter meiner Führung. Db Herr Blohm Herrn Struß Geld gegeben hat, weiß ich nicht, ich habe feines von ihm erhalten. Die fünf Bertreter der Organisationen haben dann mit mir ein einfaches Frühstück eingenommen. Ich habe dasselbe zum Schluß be­zahlt, es mögen zirka 20 M. gewesen sein, und mir später biefe Auslagen vom Verband der Eifenindustrie ersetzen laffen. Ich hatte den Eindruck, daß das ganze ein Höflichkeitsalt des Herrn Blohm war. Mit den Berhandlungen felbst hatte diefes einfache Frübftüd nicht das mindeste zu tun. Als ich bezahlte, 06 mögen verschiedene Herren nicht im Bimmer gewesen sein. ber Privatkläger im Simmer anwesend war, erinnere ich mich nicht.

Beuge Erdmann Thiedemann- Hamburg , Kupferschmied : Ich habe den fraglichen Verhandlungen als Vertreter des Kupferschmiede- Verbandes beigewohnt. Ich habe nicht gehört, daß Herr Blohm irgend einen Arbeitnehmer zum Frühstück eingeladen hat; zu den Arbeitgebern sagte er: Meine Herren, wir frühstücen wohl zufammen?" Als ich die Treppe herunterfam, fagte Herr Thiellow: Wir trinken wohl ein Glas Biet zusammen?" Die fünf Organisationsvertreter und Thiellow haben dann ein eins faches Frühstück eingenommen. Ich habe mich keineswegs als Gast des Herrn Thiellow gefühlt. Ich war mit dem Privatkläger zu­sammen außerhalb des Frühstückszimmers. Als wir wieder herein­famen und die Beche begleichen wollten, hatte Thieltow dies schon getan. Ich afzeptierte es mit den Worten: Na, es trifft ja teinen Armen!" Der Privattläger sagte, foweit ich mich erinnere, gar nichts die Sache erschien uns nicht sehr wesentlich.

Bei diesen Verhandlungen sollte sich nun der Vorsitzende des Deutschen Metallarbeiterverbandes A. Schlicke von dem Vorsigenden der Arbeitgeber H. Blohm bestechen haben Der Verteidiger Schlickes, Rechtsanwalt Dr. Schweizer, laffen. Dies wenigstens behauptete Maier, der Vorsigende gab ein kurzes Resumee der Zeugenaussagen und stellte bem­des Drtsvereins bes Pforzheim Hirsch gegenüber das verwerfliche Verhalten des Beklagten. Maier Dunderschen Gewertvereins, indem er feinen habe am Anfang selbst gesagt: Es sei das größte Bergehen mit ihm in einem Betriebe beschäftigten Arbeitskollegen er in der Arbeiterbewegung, sich von einem Arbeitgeber Geld Die beiden alten Parteien sind sich an Stimmenzahl fast gleich, während die Arbeiterpartei ihnen auf dem Fuße folgt, so daß diefe zählte: Schlicke habe da aber einen Streich gespielt. Nach geben zu lassen." Er durfte also nicht so leichtsinnig sein und im Unterhause die ausschlaggebende Bartei werden kann. den Verhandlungen hätte Herr Blohm dem Schlicke 100 Mart nach dem Grundsatz handeln: Berleumde nur, es bleibt in die Hand gedrückt mit dem Bemerken, dafür mit den schon etwas hängen." Dr. Schweizer beantragte eine der anderen Organisationsvertretern ein Frühstück zu nehmen." Schwere der Beleidigung entsprechende Strafe. Schlicke habe das auch getan. 37 M. habe das Frühstück ge- Der Verteidiger des Angeflagten Maier ersuchte um eine toftet. Was Schlicke mit dem Rest gemacht habe, wisse er geringe Strafe, da ja der Angeklagte selbst jetzt einsehe, daß nicht. Dies fomme im Regulator", den bringe er mit, um er Uuwahres behauptet habe und es schon vor der Verhandlung es von den Verbändlern lesen zu lassen." zurücknehmen wollte.

Die ruffiiche Revolution.

Die Studenten von Kiew .

Riew, 1. Dezember. ( W. T. B.) Gestern abend fand ohne Ge­nehmigung eine Verfammlung von etwa 800 Studenten statt. Da diese die Aufforderung des Rettors, auseinanderzugehen, nicht be folgten, wurde Polizei und Militär herbeigeholt. Ueber 500 Studenten, die fich nicht legitimieren tonnten, find während der Nacht in der Universität zurückgehalten worden zur Feststellung ihrer Berfonalien. Eine Durchfuchung brachte einige Waffen und belastende Bapiere zurage. Gine größere Anzahl der Teilnehmer an der Versammlung find Juden.

Unser Korrespondent telegraphiert uns hierzu: Die, in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag in der von Militär besetzten Universität interniert gehaltenen Studenten und Studentinnen wurden am Sonntag in eine entlegene Militärfaserne übergeführt. Die Erregung unter der Studentenschaft wächst allent­Halben.

Berlin und Umgegend.

Maier durch ein ihm zugetragenes Gerücht zu der fimilofen Gefängnis und Tragen der Kosten. In der Prozeßverhandlung stellte sich nun heraus, daß sich Das Urteil lautete auf 100 M. Geldstrafe oder 20 Tage Behauptung hinreißen ließ, heute aber gerne alles Aus der Begründung des Urteils fei erwähnt, daß der bor der Verhandlung zurüdgenommen hätte. Vorwurf eines groben Vertrauensmißbrauchs, Verrats und Der Verteidiger Schlides fonnte sich natürlich bei der Schwere der Habsucht als eine schivere Beleidigung vom Gerichtshofe der Beleidigung nicht darauf einlassen und trat das Gericht in angefehen wurde. Der Privatfläger stehe aber durch die die Beweisaufnahme ein, die denn auch, wie vorauszusehen Beweisaufnahme als gereinigt da. Schlicke habe sich nur war, nicht den Schatten eines Beweises einer derartigen Lüge einer Liebenswürdigkeit gebengt und fich als ein verkehrsfähiger erbrachte. In der Verhandlung wurde auch festgestellt, daß Mensch gezeigt, indem er ein fleines Bierfrühstück in Gesellschaft bon den 22 000 an der Werftarbeiterbewegung beteiligten, einnahm. Daraus ihm einen Vorwurf zu machen, sei im­8000 dem Metallarbeiterverband und nur gegen 800 dem möglich. Die Aeußerung des Beklagten war eine schwere Hirsch Dunckerschen Gewerfverein angehörten. Auch bei dieser Beleidigung und deshalb wurde eine so hohe Strafe aus­Bewegung traten die Hirsche, wo sie doch kaum in Betracht gesprochen, die mit Rücksicht auf die Vermögenslage des tamen, im legten Augenblicke mit Forderungen auf, die völlig geflagten nicht noch höher bemessen wurde, da auch die Kosten unannehmbar waren, vielleicht um nur zu zeigen, wie mutig nicht unbeträchtliche feien. und berufen sie seien, die Interessen der Arbeiter zu vertreten, so daß sich selbst die Unternehmer die Mitarbeit der im letzten Augenblick Hereingeschneiten Arbeitervertreter" verbaten. Die Der Gutenbergbund und die Tarifgemeinschaft der Buchbrucer. alte Hirsch"-Taktik versagte also diesmal. Der§ 4 bes awischen dem Verband der Dentfchen Buchbruder Aus dem Prozesse heben wir folgendes hervor: Der An- und dem Prinzipalsverein abgeschlossenen Organisationsvertrages geklagte Maier entschuldigte sich damit, daß ihm nach einer enthält die Verpflichtung, daß einerseits die Prinzipale nur Mitglieder am 10. Juni stattgefundenen Metallarbeiterversammlung im des Verbandes einstellen, andererseits die Verbandsmitglieder nur Schwarzen Adler" erzählt worden sei, Schlicke habe sich bei solchen Brinzipalen arbeiten sollen, die dem Verein angehören. Laufen lassen. Nach den vielen Angriffen habe er die Mit Der vorletzte Absatz desselben Paragraphen befagt jedoch, daß auch teilung als Wasser auf seine Mühle" betrachtet und diese am andere, für die Tarifgemeinschaft wichtig erscheinende Vereinigungen Arbeitsplatz verbreitet. Er bedauere das und wollte in das Vertragsverhältnis aufgenommen werden können, sofern sie Herrn Schlice nicht beleidigt haben und der Tendenz des Bertrages entsprechen. Die Entscheidung über die In Coswig ( Anhalt ) fiegte die Sozialdemokratie mit 334 bis hoffte, daß die Sache durch Vergleich aus der Aufnahme trifft das Tarifamt. Auf Grund dieses Abfages hat nun 555 Stimmen über die Gegner, die es auf 480-529 Stimmen Welt geschafft werde. Sein Verteidiger plädierte im ber Gutenbergbund", jene Auch Organisation, die nach dem ver­brachten. Damit ist im Coswiger Stadtverordnetenkollegium eine fozialdemokratische Mehrheit erreicht. Das Wolfsblatt gleichen Sinne. Dies wurde aber abgelehnt. für Anhalt" zu Dessau schreibt dazu: Die Zeugen Goldarbeiter Meißenbacher, Säuberlich und Bon 18 Stadtverordneten find elf Barteigenoffen. Wenn zu Eberhard bekunden übereinstimmend, wie Maier das Gerücht den fieben bürgerlichen Stadtverordneten noch drei Magistrats im Betriebe verbreitet. Es fei eine große Aufregung unter

Die Menterer von Wladiwostok . Wladiwostok , 2. Dezember. Von 203 Teilnehmern an der Meuterei des Minenbataillons am 29. Oftober find 20 zum Tode durch Erschießen, 34 aur Zwangs­arbeit, 88 zur Verfegung in eine Arrestantenabteilung, 58 zur Vers fegung in ein Disziplinarbataillon, 2 zu Militärgefängnis, ein Bauer zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Fünf Teilnehmer wurden freigesprochen.

Aus der Partei.

Gemeindewahlen.

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lorenen Reunstundenkampf der Buchdrucker mit Brinzipalshülfe ge­gründet wurde, um den Streitbrechern ähnliche Staffenvorteile, wie sie der Verband gewährt, zu sichern, und die fich fürzlich den christlichen Gewert fchaften angefchloffen hat, um Aufnahme in den Organisationsvertrag und