Stabtverordnetenversammlung.
Ober- Schöneweide.
Wegen eines ähnlichen Deliktes tie vor zwei Jahren, ist der hiesige Gemeinde- und Amtsvorsteher aufs neue von feinem Amte fuspendiert worden.
Ob die Angelegenheit für ihn diesmal ebenso glimpflich ablaufen wird, dürfte höchst fraglich erscheinen.
Wintergarten. Das Dezemberprogramm biefer beliebten auch nur noch ein Wort für diese lächerlichen Dirngespinste zu| Brotest gegen eine folche Klassenpolitik wird, das mögen fich Bariétébühne ist diesmal start englisch gefärbt. Söhne und Töchter verlieren. Sie zeigen wenigstens, was der Ausfall der Schöne die Herren gesagt sein lassen, von der Arbeiterschaft umso Albions fingen, lanzen, produzieren sich als Excentrics usw. Was berger Stadtverordnetenwahlen in den Köpfen dieser Leute an lauter und nachdrücklicher geführt werden. Die Geschäftsführer sie bieten, ist dabei gar nicht einmal so überaus hervorragend. gerichtet hat; und das genügt uns. Franzosische Artisten haben uns in Berlin entschieden schon des Mögen nun die liberalen" Stadtverordneten sich der Unab, des bürgerlichen Blods lassen sich aber mit der Beschneidung öfteren mehr Grazie und amerikanische mehr Komit gezeigt. Auch hängigen Bereinigung" oder der liberalen Fraktion anschließen der Bahlzeit noch nicht genügen: Den bürgerlichen Gastwirten Ligne de Vries, die Pariser Sängerin, schien nicht recht dis- die Sozialdemokratie wird in gewohnter Weise auch im neuen foll eine Belohnung für Blocktreue werden. Die Wahllokale, die poniert. Ihr nedisches Spiel gündete wohl, allein ihre Stimme Stadtparlament ihre Tätigkeit auszuüben wissen. den einzelnen Bezirken zugewiesen sind, fordern den schärfsten vermochte nicht ganz den großen Raum zu füllen. Defto mehr Protest heraus. Bezirke, die 600 bis 700 eingeschriebene Wähler feffelten dafür die chinesischen Akrobaten der Lan Kwai. aufweisen, sollen in Lokalen wählen, die zur gleichen Zeit kaum Truppe. Die Wasserkunststücke, die sie zeigten, waren nicht neu, Die Vorlage des Magtrats, für das Reformrealgymnafium mehr als 20 Bersonen faffen, während die Schulen in der nächsten aber die gymnastischen Produktionen, die die an ihren Böpfen besondere Vorschultlaen einzurichten, brachte eine längere Nähe frei und die wirklich geeigneten größeren Lofale un hängenden gelben Artisten vorführten, verdienen vollauf den reichen Schuldebatte. Stabib. Oestreich( Lib.) sprach fich prinzipiell berücksichtigt bleiben. Beifall, der ihnen gezoült wurde. Ostasien war noch in einer ateiten gegen die Einrichtung von Vorschulen aus; er ist der Meinung, daß Truppe im Programm des Abends bertreten. Die Tenjis, japa man ohne solche auskommen fann. Man treffe lieber Maßnahmen, wähler durch eine elende Verkürzung der Wahlzeit und durch Zu Nur munter weiter auf dem Wege; der Zwed, die Arbeiter. nische Zauberer, zeigten ihre Künste, die denen, welche wir von um begabte Schüler nach dreijährigem Voltsschulbesuch in die indischen Fatiren kennen, in keiner Weise nachstanden. Den Glanz Grundklassen der höheren Schulen einzureihen. Namens feiner weifung ungenügender Wahlräume an der Ausübung ihres an und puntt des Programms bildeten die humoristischen Vorträge des be- Fraktion beantragt Rebner, den Magistrat zu ersuchen, mit den für fich schon fümmerlichen Wahlrechtes zu hindern, wird nicht liebten Robert Steidl . Seine vielbelachte Satire galt dies. Gemeinden Groß- Berlins aweds Abschaffung der Vorschulen in erreicht werden. Es muß gegen eine solche Verstümmelung des mal der natürlichen" Liebe im Gegensatz zum§ 175, und dem ber Berbindung zu treten. Wahlrechts, so dicht vor den Toren Berlins , aufs energischste protestiert regneten Sommer des laufenden Jahres. Von den übrigen Piecen Oberbürgermeister Wilde ist wohl dafür, mit den Gemeinden werden. feien noch genannt: die Boganny- Truppe, die als luftige Groß- Berlins in dieser Frage zu verhandeln, hält es aber für berBäder einige prächtige Excentrics vorführten, ferner der und fehlt, in Schöneberg mit Abschaffung der Vorschulklassen allein vorZoqué der sich produzierte als Reiter, Equilibrift und zugehen. Man würde dadurch nur zahllose Privatschulen schaffen. Jongleur sowie die Brunins, die als Billardkünftler Er- Uebrigens sei auch Eugen Richter ein Freund der Vorschulen gee Maunliches leisteten. wesen. Im Apollo Theater bildet auch im Dezemberprogramm Stabtb. Schüler( Unabh. Vereinigung) hält die Vorschulen Sylvester Schäffer it. noch den Mittelpunkt des Interesses. für notwendig, fie verursachen der Stadt auch feine Kosten. Bloß Die Mannigfaltigkeit seiner Künste, die das weite Gebiet von der des Prinzips wegen soll man die Vorschulen nicht abschaffen. Athletit bis zum Geigenspielen umfaßt, ist in der Tat staunen- Stadtb. Küter( Soz.) tritt ebenfalls für Abschaffung der erregend, wenn auch die einzelne Leistung nicht immer die Höhe Vorschulen ein. Durch Einrichtung dieser Klassen werden auch den des Fachartisten erreicht, die diefer ja gerade durch die Gemeindeschulen die Klassenräume entzogen. Schon seit 6 Jahren Spezialisierung auf ein fleines Gebiet erst möglich macht. ftrebe man danach, die fliegenden Klassen in den Gemeindeschulen Eine sehr respektable Nummer ist die Opernprobe von Sieg abzuschaffen, aber bis heute ist dies noch nicht gelungen. Daß bei wart Gentes, der all die Schikanen und boshaften Zufälle einem Richtvorhandensein von Vorschulen die begüterten Einwohner einer folchen Probe zu drastischer und anschaulicher Darstellung Schöneberg den Rüden fehren, trifft nicht au. Nirgends ist für die bringt. Er übertreibt natürlich aufe äußerste. Daß die schwer reicheren Leute beffer gesorgt, wie in Schöneberg . Die höheren dreffierbaren Kagen zu ganz netten Kunststücken fich heranbilden Schulen erfordern für den einzelnen Schüler einen bedeutend größe Iasien, bewies Miß Darwin. Das Abs Abello rio ren Zuschuß wie die Gemeindeschulen. Dieser Zuschuß täme, nach erfreute durch anmutige Gymnaftit. Die Wunder moderner Aus der Meinung der Mehrheit in der vorigen Sißung gelegentlich des stattung tamen in dem Märchenballett: die GI do fee zur Geltung, Antrages betreffend unentgeltliche Speifung der Arbeitslosen, aud) in der farbenfreudige Bilder und Tänze wechselten. Man tam uns nur einem Almosen gleich, das den reichen Leuten gegeben wird. indisch im operettenhaft zugeftugten Stile der Ruth St. Denis und Oberbürgermeister Wilde wendet sich gegen die letteren Aus. echt pariserisch in Gestalt eines grotesten Glüdschweines, bas luftige führungen. Von einem Almofen fann feine Rede sein. Die Reichen Kapriolen aufführte.- Humor und guter Brettlgesang, awei Dinge, bringen doch den wesentlichsten Teil der Steuern auf, während für die immer seltener im Variété zu werden scheinen, fehlten im die Arbeiter durch die Steuern der Reichen gesorgt wird. Die Programm. reichen Leute sind es auch, die das Geld zu den Gemeindeschulen geben, obgleich ihre Kinder die Gemeindeschulen nicht besuchen. Stadto. Küter( Soz.) weist darauf hin, daß es vor allem doch nur bie Arbeiter sind, die die ganzen Werte und Produtte schaffen. Woher kommen denn die hohen Dividenden? Durch die Ausbeutung der Arbeitskraft der Befitlosen ist es den Befißenden doch nur möglich, immer größere Reichtümer anzuhäufen. Es ist also ganz unzutreffend, wenn der Oberbürgermeister erklärt, daß die Arbeiter von dem Gelde der Reichen erhalten werden. Das Umgefehrte ist richtiger.
Im sechsten Kreise veranstaltet die 1., 2. und 3. Abteilung am 7. Dezember einen Theaterabend im Berliner Brater. Zur Auf führung gelangen: Die Räuber". Billetts a 30 Pf. find noch in der Parteispedition von Karl Mars, Lhchenerstr. 123, au haben.
Die Ortsverwaltung des Metallarbeiterverbandes ersucht uns um Aufnahme folgender Beilen: Verloren gegangen ist auf der Hoch bahn ein Buch mit blauem Dedel, enthaltenb 150 Beitragsmarten a 70 Bf. vom Deutschen Metallarbeiterverband. Der Finder wird gebeten, dasselbe im Verbandsbureau, Charitéstr. 3, abzugeben.
Nach Annahme der Magistratsvorlage werden die Anträge der Feuerwehrbericht. Wegen eines größeren Kellerbrandes wurde Biberalen, die Einrichtung der Vorschulflaffen zu vertagen, bis gegestern die Feuerwehr nach der Wasserthorstr. 49 alarmiert. Dort nügend Räume geschaffen find, und zweitens, mit ben Gemeinden waren Kohlen und Hausrat usw. in Brand geraten, so daß tüchtig Groß- Berlins zweds Abschaffung der Vorschulen in Verbindung zu Wasser gegeben werden mußte, um die Gefahr zu beseitigen. In Gin Antrag ber liberalen Fraktion verlangt, daß vom Magistrat der Holzmarktstr. 20 brannten in einer Wohnung unter einem Schritte unternommen werden zur Berbeiführung eines ein heitAquarium Petroleum und ein Holzverschlag. Die Berpackung von lichen Ladenschlusses mit Berlin . Bekanntlich werden die awei Gasometern, Kohlen und Holzkasten brannten gleichzeitig in Der Brunnenstr. 39 und Kommandantenstr. 31. In einem Weiß- Läden in Schöneberg um 10 Uhr und in Berlin um 10 Uhr geschlossen. Der Oberbürgermeister macht darauf aufmerksam, daß warengeschäft in der Memelerstr. 48 tam Feuer aus, wobei Kartons schon im Jahre 1898 ein Gemeindebeschluß in dieser Angelegenheit usw. ein Raub der Flammen wurden. Am Grünen Weg 80 stand nachts eine Küche in Flammen. Schaldecken, Ballen usw. mußten gefaßt worden ist. Die Kirchenbehörden in Schöneberg sind aber nachts eine Küche in Flammen. Schaldecken, Balten usw. mußten in der Kastanienallee 70 abgelöscht werden. Ferner hatte die Wehr das Konsistorium wurde zurückgewiesen, weil dasselbe zwar eine in der Raftanienallee 70 abgelöscht werden. Ferner hatte die Wehr gegen die Berlegung der Kirchzeit gewesen. Eine Beschwerde an in der Jakobikirchstr. 7, Bimmerftr. 50, Eberswalderstraße, Stös in der Jafobikirchstr. 7, Bimmerftr. 50, Eberswalderstraße, Stös. Tinerftr. 10, Greifswalderstr. 12 u. a. Stellen aus verschiebenen Ur- einheitliche Regelung für wünschenswert hielt, sich aber im übrigen linerstr. 10, Greifswalderstr. 12 u. a. Stellen aus verschiedenen Ur- auf den ablehnenden Standpunkt der Schöneberger Kirchenbehörde fachen zu tun. stellte. Der Oberbürgermeister empfahl, dafür zu sorgen, daß der Widerstand der Kirchenbehörde gebrochen wird. Der Antrag wurde darauf einstimmig angenommen.
Arbeiter Samariter- Rolonne. Donnerstagabend 9 Uhr: 3. Abteilung Schöneberg bei Wieloch, Grunewaldstr. 110, und 4. Abteilung in Lichtenberg . Rummelsburg bei Lindner, Grünbergerstr. 10. Vortrag über Verbrennungen, Erfrierungen, Sigschlag, Blizfchlag und Beichädigungen durch Elektrizität. Daran anschließend praktische Uebungen. Vortragende: Herren Dr. Schwab und Dr. J. Hirschfeld.
Vorort- Nachrichten.
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Bugestimmt wird fodann einem Antrag, dem Bolterüchen berein zur Speisung bedürftiger Kinder 1000 M. zu bewilligen. Ein weiterer Antrag betrifft die Errichtung eines Stabt. theaters. Der Magistrat beantragt, die Angelegenheit auf zwei Jahre zu vertagen. Als Grund wird angeführt: 1. daß der für den Bau in Aussicht genommene Bayerische Blab fich gegenwärtig an der äußersten Beripherie der bebauten Stadt befindet und mit ganz unzureichenden Werkehrsmitteln versehen ist; 2. daß bei der gegenwärtig herrschenden Geldknappheit die städtischen Ausgaben für dringendere Bwede reserviert werden müssen; 3. daß die Sträfte und Mittel der städtischen Verwaltung in den nächsten Jahren durch eine Reihe von unbedingt erforderlichen großen Aufgaben in Anspruch genommen sind.
Auch bon liberaler Seite wurde der
Dem Ansehen der Gemeindeverwaltung sind solche Vorkommniffe wahrhaftig nicht dienlich, und schließlich erwachsen der Gemeinde hieraus beträchtliche Aufwendungen für Vertretung usw. Weißenfee.
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Aus der Gemeindevertreter sigung . Zunächst wurde der neus gewählte Genoffe Baethge in sein Amt eingeführt. Gleich zu Anfang der Sibung entstand wieder ein Konflikt mit dem Dezer nenten des Rieselgutes Birkholz. Trotzdem des öfteren schon der Wunsch ausgesprochen war, daß die Rieselfeldkommission näheren Einblick in die Geschäfte der Verwaltung des Gutes haben will, fteht der Dezernent auf dem Standpunkte der Selbstverwaltung" und besorgt die An- und Berläufe allein, wie er sich überhaupt wenig um die Beschlüsse fümmert. Nach der äußerst heftigen Debatte wurde berlangt, daß regelmäßig Sigungen der Kommission ftattfinden sollen, in denen der Dezernent jedesmal zur Berichterstat tung verpflichtet ist. Eine Hausbefizerfamilie fchulbet der Ge meinde sirka 8000 M. Steuern, weshalb das Zwangsversteigerungsberfahren eingeleitet werden sollte. Die Besizer famen jedoch um Stundung ein und so wurde die Einleitung des Verfahrens vertagt. Daß man bei anderen gewöhnlichen Steuerzahlern so viel Rücksicht nimmt, ist bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Zur Vorlage tam ein Beschluß der Hochbaufommission, in der Gemeindeturnhalle eine öffentliche Badeanstalt, bestehend aus 6 Brauses und zwei Wannenbädern, einzurichten. Die dazu erforderlichen Mittel in Höhe von 3200 M. wurden bewilligt. Nachdem der Minister die Errichtung eines Realgymnasiums genehmigt hat, kommt auch schon der hintende Fuß in folgenden Bedingungen: 1. die Gemeinde muß erklären, zur Unterhaltung des Realgymnasiums jebt und in Bufunft Staatsmittel nicht zu beanspruchen; 2. hinsichtlich der Art und der Anzahl der Lehrkräfte und der Beschaffung von Lehrmitteln sind lediglich die Anordnungen der Aufsichtsbehörde maßgebend; 3. die Lehrkräfte sind mindestens nach den jeweiligen für Staatsanstalten geltenden Borschriften zu besolden. In gleicher Weije erfolgt die Regelung der Pensionsansprüche und der Hinterbliebenenfürsorge; 4. bis Oftern 1916 ist nach einem uns zur Genehmigung vorzulegenden Blan ein Anstaltsgebäude nebst Turn= halle und Direttorwohnhaus zu errichten, daneben auch ein Turnund Spielplatz von ausreichender Größe zur Verfügung zu stellen; 5. die bis zur Fertigstellung des neuen Schulgebäudes provisorisch fichtsbehörde entsprechen. Hierbei nahm ein Genosse Gelegenheit, zu benußenden Klaffenräume müssen den Anforderungen der Aufs die bürgerlichen Bertreter aufzufordern, gegen diese Eingriffe in die Selbstverwaltung ganz energisch bei den maßgebenden Körperschaften au protestieren; die Herren wollen indes, wie sie betonten, teine Politik in der Gemeindeverwaltung treiben". In der geheimen Sigung wurden noch zwei Grundstücke angekauft. Gins zur Erweiterung der Schule in der Falkenbergerstraße, das andere an der Langhansstraße, zwischen Scharnweber- und Göbenstraße. Lettere beiden Straßen sollen in Zukunft tassiert und eine neue Straße bis zur Charlottenburgerstraße durchgeführt werden. Ferner wurde noch ein ausgedehnter Vertrag mit einer ein Kanalisations projett ausarbeitenden Firma abgeschlossen.
Aus dem hiesigen Gefängnis entwichen find in der bergangenen Nacht vier Inhaftierte. Trotz der ftrengen Bewachung gelang es den Häftlingen, sich untereinander zu verständigen und einen Fluchtplan zu verabreden. In ihrer Sträflingsfleidung glüdte es ihnen, aus den Zellen auszubrechen und das Freie zu gewinnen. Erst einige Zeit später wurde die Flucht wahrgenommen und die sofortige Berfolgung der Entwichenen aufgenommen. Sie hatte aber bis gestern feinen Erfolg. Nur die Anstaltstleiber der Flüchtlinge wurden im Freien vorgefunden. Bernau .
Stadto. Wollermann( Soz.) gibt zu, daß es gegenwärtig schwer fein wird, Gelber zum günstigen Zinsfuß für das Theater aufzunehmen. Die Schuld trage aber die Mehrheit der Versamm: lung. Einer Brivatgesellschaft habe man bereits von zwei Jahren die Mittel bewilligt. Sätte man schon damals dem sozialdemokra= Die Stadtverordneten- Bersammlung wählte pro 1908 die Etat tischen Antrage, das Theater in eigener Regie zu errichten, Folge und Rechnungsfommission, welcher auch unsere Genossen Wünsche geleistet, fo hätten wir heute bereits das Theater. Redner be- und Selbig angehören. Dem Steinfegmeister Sidelbein wurde für antragt, den Zeitpunkt der Bertagung nicht auf zwei Jahre, sondern Nebenarbeiten beim Verlegen von Granitplatten in der Hohensteinauf ein Jahr festzusetzen. gleiche Standpuntt vertreten. Die Mehrheit stimmte aber der Ber- meister Gurich für Nachpflasterungen, welche durch die starken Regenund Brüderstraße eine Entschädigung von 40 M. und dem Steinfegtagung auf zwei Jahre zu. Stadtv. Frisch( S03.) berichtete darauf über die weitere güffe bedingt wurden, eine solche von 60 m. bewilligt. Die Here Tätigkeit des Ausschusses zur Schaffung von Notstand 8 stellung einer Röhrenleitung im neuen Restaurationsgebäude sowie arbeiten und einer Rechtsaustunftsstelle. Der Aus- die Erbauung eines Gebäudes für eine Acetylengas - Anlage auf dem Liepniz- Restaurationsetablissement wurde bon der Verfchuß habe eingesehen, daß man im fommenden Winter mit einer größeren Arbeitslosigkeit zu rechnen hat. Er empfehle deshalb bie fammlung abgelehnt. Das neue Straßenprojekt auf dem früheren Berwigschen Aderplan zwischen Schönower Chauffee und Beperniderfolgenden Anträge zur Annahme: 4 Stimmen erklärte sich die Versammlung einverstanden, daß in der straße wurde von der Versammlung genehmigt. Mit 17 gegen Streitfache der Stadt gegen die hiesige Gasanstalt das Schiedsgericht entscheiden solle, damit endlich Klarheit darüber herrsche ob die Gasanstalt zwei Stohre in jeber Straße und zwar unter den Bürgersteigen oder nur eins wie bisher üblich unter dem Fahrs damm zu legen habe. Dem Strantenwärter im hiesigen städtischen Strankenhause, welcher für die Verpflegung der Kranten zu forgen bat, wurde eine Teuerungszulage von 150 M. bewilligt. Vom Borsteher wurde der Beriammlung noch mitgeteilt, daß der Bau einer Chauffee von Bernau nach Buch nun nicht mehr ausgeschloffen erscheint und wohl in Bälde in Angriff genommen werden dürfte.
1. Der Magistrat wird ersucht, Vorkehrungen zu treffen, um bet eintretender größerer Arbeitslosigkeit im Winter Abhülfe schaffen zu können. 2. Als zwedmäßige Objekte für Notftandsarbeiten erscheinen namentlich die Erdarbeiten bei den Gammelfanälen im 8uge der Grunewaldstraße, Groggörschenstraße und in der Martin Luther . ftraße.
Nach den Stadtverordnetenwahlen. Wie es von vornherein zu erwarten war, so ist es gekommen; bei den Liberalen beginnt es schon jett au brödeln. Die Tatsache, daß der Ausgang der Stadtverordnetenwahlen den Liberalen und den Sozialdemokraten die Mehrheit im Stadtparlament gebracht hat, scheint einige literale Berren gruselig gemacht zu haben. Sie ergreifen die Fahnen. flucht und suchen bei der„ Unabhängigen Bereinigung"( Hausbefizerfrattion) Anschluß. Bor den Wahlen fonnten sich diese Herren gar nicht genug tun in der Bekämpfung der Unabhängigen Bereinigung", während jest gemeinsam mit diefer der Kampf gegen die eigenen Gesinnungsgenossen, der liberalen Fraktion, und vor allem gegen die Sozialdemokratie aufgenommen werden soll. Die Barole zu diesem Kesseltreiben" wurde in einer Versammlung des Haus- und Grundbesißervereins" ausgegeben. Die Ber sammlung beschäftigte sich mit dem Ausfall der Stadtverordneten wahlen, wobei man zu ergründen suchte, woher ce fam, daß gerade der Haus- und Grundbesißerverein" cine so fürchterliche Schlappe erlitten hat. Man fuchte nach Mitteln, wie dieser Reinfall wieder gutzumachen fei. Die Mitglieder des Vorstandes legten ihre Aemter nieder, da sie den Wahlausfall als ein Mißtrauensvotum auf. faßten. Als Retter in der Not erschien ihnen da der liberale" Stadtverordnete Lohaufen. Der Herr, der den Mund nicht voll genug nehmen fonnte, um die Unabhängige Vereinigung" an den Branger zu stellen. Diefer Herr stellte sich in der Ber fammlung des Haus- und Grundbesigerbereins" hin und erflärte: baß man mit ben Herren ban ber liberalen Fraktion nicht mehr zusammengehen könne. Es ist die höchste Zeit, daß wir uns aufammentun zum Stampf auch gegen die liberale Frattion, denn biese unterscheidet sich sehr wenig von der Sozialdemokratie. Wenn wir nicht dafür sorgen, daß dieser Strom gehemmt wird, dann geht er über uns weg. Wir sind vollständig davon durchbrungen. daß wir zu Ihnen gehören, Hand in Hand miteinander gehen müssen, daß von jenen Elementen niemand mehr ins Stadtparlament hineindarf. Wenn man sicht, in besonderen in der lehten Stadt. berordnetenbersammlung, daß tein Unterschied mehr besteht zwischen Sozialdemokraten und liberaler Fraktion, dann muß man sagen, wir stehen schon mitten in der Sozialdemo Iratie usw." Diese Ausführungen fanden felbstverständlich in der Bersammlung einen rasenden Beifall. Man wurde sich auch Lichtenberg . darüber einig, daß diefer Herr der zukünftige Stadtverordneten. vorsteher werden müsse. Bekanntlich ist der bisherige Stadtver ordnetenvorsteher Profeffor Seyne( Vorfihender des Haus- und Nicht genug, daß das Dreiflaffenwahlrecht für die Stommimen Grundbesitzervereins) nicht wiedergewählt worden, trobem er in die toerftätige Bevölkerung zu rechtlofen Heloten stempelt, hat der der ersten Abteilung sowohl wie in der zweiten Abteilung auf Gemeindevorstand die Wahlzeit für die dritte Wählerabteilung auf gestellt worden ist. nur vier Stunden beschränkt. Zum allgemeinen Gaubium muß nun auch noch der angebliche Es foll gewählt werden am Montag den 16. Dezember von Waffenfund in der Bankstraße herhalten, um ein weiteres zu tun, 4 Uhr bis 8 Uhr nachmittags, eine Wahlzeit, bei deren Kürze es der die liberalen Stadtverordneten in die Reihen der" Unabhängigen Arbeiterschaft nur schwer möglich sein dürfte, ihr Wahlrecht ausBereinigung" zu treiben. Unseren Genoffen Bäumler und Obst wird in dem Organ der Unabhängigen Bereinigung" nachgesagt zuüben.
8. Die Berüdsichtigung Schöneberger Arbeiter durch die Unternehmer ist sicherzustellen. 4. Der Magistrat wird erfucht, baldmöglichst über die bis. herigen Erfahrungen mit der tommunalen Arbeitslosen. versicherung Mitteilung au machen.
Die Anträge werden ohne Widerspruch angenommen, ebenso auch der folgende Antrag: auch der folgende Antrag:
Der Magistrat wird ersucht, sich mit dem Verein für gemein nüßige Rechts austunftsstellen in Berlin in Verbindung zu sehen, um über die Einrichtung einer Rechtsauskunftsstelle der Stadtverordnetenversammlung alsbald Mitteilung machen au * önnen.
Doppelte Wahlentrechtung.
Die am Sonntag abgehaltene Bahlrechtsversammlung erfreute fich eines guten Befuches. Die Ausführungen des Genossen Haß löften bei ben Versammelten lebhafte Beifallsfundgebungen aus. Die Resolution des Parteivorstandes fand einstimmige Annahme. Hohen- Schönhausen.
Einen erfreulichen Sieg errangen unsere Genossen bei ber gestrigen Gemeindewahl. Bekanntlich hatte der sozialdemokratische Wahlverein wegen Unregelmäßigkeit gegen die Wahl, bei der die bürgerlichen Kandidaten mit nur wenigen Stimmen Majorität ge wählt wurden, Protest eingelegt. Dem wurde stattgegeben und die Neuwahlen auf gestern von 12-3 Uhr nachmittags festgesetzt. Schon die für die Arbeiterschaft ungünstige Festsetzung der Wahlzeit ließ einen Sieg der Sozialdemokratie als fraglich erscheinen. Es ist daher umso erfreulicher, wenn unsere Genossen Mag iebenwirth und Friedrich Grütt mit 53 gegen 81 bürgerliche Stimmen als gewählt hervorgingen. Mühlenbeck.
sie hätten mit russischen Terroristen und Bombenwerfern gemein- Aus dieser Maßnahme geht mir allzu deutlich hervor, daß der fame Sache gemacht, deshalb dürfe fein liberaler Stadtverordneter aus der ersten und zweiten Wählerklasse bestehende Gemeinde In der Protestversammlung gegen das prenßische Dreillaffen für die Anträge der Sozialdemokratie stimmen. Es erübrigt sich. I vorstand die Geschäfte des bürgerlichen Blods beforgen will. Der wahlrecht am Sonntag referierte Genoffe Segschold. Redner verstand