Heine Beute, an den Tischen beim Kaffee fiben. Links, auf der Seite des Bierausschants, stehen Tische, mit Würsten, belegten Brötchen, Kuchen und sonstigen Mundvorräten beladen. Rings an den Wänden entlang sind Buden aufgeschlagen, in denen Woll -, Leinen und Trikotwaren, Bilderrahmen, Puppen, Spielwaren, Nippsachen, Heiligens und Kaiserbilder und anderes mehr zum Kauf angeboten wird. Auf den ersten Blick erkennt man in dem bunt zusammengestoppelten Tand und Kram die Ramschware. Billige, zurüdgesetzte Gegenstände, alte Ladenhüter, die die wohl tätigen" Spender mit Freuden geopfert haben, harren hier sehn süchtig der mitleidigen Käufer. Jungens, hemdärmelig, mit grünen Hüten, fleine Mädchen mit roten Häubchen und Bändern halten Hampelmänner, geschmacloſe Postkarten, wertlose, bunte Spielsachen, nicht wert, daß man sie nach Hauſe trägt, sowie Blumen feil. Ein Pastor, im engen, langen Gehrock, huscht und schwirrt emfig durch die Anwesenden, immer von einer Schar Kinder verfolgt, die ihm die Hand drüden oder ihn mit Fragen bestürmen. Wir erfahren, daß die eigentliche Seele des Ganzen Kommerzienrat Bolle ist. Ihm in erster Linie gebührt das Berdienst, dieses Wohltätigkeitsfest eingerichtet zu haben, ebenso wie in früheren Jahren. Die Anwesenden sind meist solche, die in irgend einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihm stehen. Auch die Berfäuferinnen sollen aus seinen Kontors sein, sowie auch die übrigen beim Fest Beschäftigten seinem Bersonal entnommen sind. Ebenso sorgt für die schmetternde Blechmusik die Bollesche Haustapelle. Interessant aber ist, daß der genannte unermüdliche Pastor ebenfalls im Dienste des Herrn Kommerzienrats steht. Wir fragen unsere gut unterrichtete Nachbarin„ ob denn bei dem ganzen Fest viel übrig bleibe für die Armen, denen es gelten soll". Viel wohl nicht, nach Abzug der Sosten und die sind immerhin nicht gering", lautet die Antwort. Und das ist gerade der springende Punkt, der uns besonders interessiert. Daß wir von dem ganzen Wohltätigkeitsrummel nicht viel halten, haben wir bei jeder Gelegenheit aur Genüge betont. Nicht weil wir den Armen die Gaben nicht gönnen, sondern weil diese Betätigung in gewissen Kreisen als Sport betrieben wird, der nachgerade in Unfug ausartet. Wie tommt so eine Ausstellung gewöhnlich zustande? Indem einige Personen aus„ besseren" Kreisen sich zu einem Komitee zusammenschließen und dann die Schnorrerei systematisch und planmäßig betreiben. Auf diese Art bringt man mehr oder weniger große Summen oder Posten Waren zusammen, die dann durch Verkauf in Bazaren oder durch Verlosung in Geld umgesetzt werden. Den Löwenanteil verschlingen meist die Vorbereitungen, der Rest von der Gesamteinnahme wird dann, und auch da nur nach Gunst und Ansehen, unter die Armen verteilt. Das schönste bei der Sache ist aber, daß diejenigen, die sich in den Mantel der Nächstenliebe hüllen und sich mit ihrer Nächstenliebe spreizen, meist selbst wenig oder gar nichts beifteuern und sich so auf Roften anderer einen guten Namen machen. Bedenklich wird die Sache, wenn man sich überlegt, wie leicht das soziale Gewissen der gesetzgebenden Körperschaften durch derartige Spielereien eingeschläfert wird und wie willfommen ihnen dieser Humbug deshalb ist, weil er ihnen Grund ist, sich von der Verantwortlichkeit für die heutigen gesellschaftlichen Schäden freizusprechen. Bei Herrn Bolle muß aber der Eifer, mit dem er sich dem Wohltätigteitswerte widmet, ganz besonders auffallen und die Frage drängt sich geradezu auf: wäre es nicht besser, wenn er dieses Streben einmal mit einem größeren Quantum sozialen Verständnisses bertauschen würde? Noch ist sein Personal des gesetzlich gewährleisteten Koalitionsrechtes beraubt, noch stehen die bei ihm gezahlten Arbeitslöhne mit den gegenwärtigen Lebensbedingungen in schreiendem Widerspruch, noch ist die Behandlung feiner Angestellten alles andere als mustergültig und die Arbeitsverhältnisse in seinem Betrieb lassen sich mit den modernen Kulturforderungen durchaus nicht in Ginklang bringen. Hier böte fich ein reiches Arbeitsfeld für den humanen Betätigungsdrang des steinreichen Herrn Kommerzienrats . Allerdings würde dies, im Gecensah zu den Wohltätigkeitsbazaren, Geld aus der eigenen Tasche fosten und man würde vor der Außenwelt nicht als Wohl täter prunten fönnen. Daß sich Herr Bolle auch einen geistlichen Beirat halten kann, wird bei diesem kolossalen Vermögen niemanden wundern. Sofern sich nun die Tätigkeit dieses Geistlichen nur auf das kommerzielle Seelenheil beschränken sollte, so ginge das die Mitwelt nichts an. Sollte aber der priesterliche Beistand seine Wirksamkeit auch auf das Seelenleben Seelenleben der Kutscher und ... Rutscherinnen", sowie auf die Burschen und Mädchen ausdehnen oder etwa ganz beziehen, so möchte es uns allerdings scheinen, als ob das hierzu aufgewendete Geld besser zur Erhöhung der im Bolleschen Betrieb gezahlten Löhne dienen könnte
Frauenbewegung und Arbeiterbewegung find eins. Fräulein Alice Henrh aus Chicago , welche jahrelang in MelJourne( Auſtralien ) lebte, hat sich fürzlich über die Frauenbewegung in Australien u. a. folgendermaßen geäußert( ihre Ausführungen find gegen die Sonderbestrebungen der bürgerlichen Frauenrechtferinnen gerichtet):
J
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zahl von 650 im Jahre 1906 auf 845 in diesem Jahre gestiegen fei. Mark gefpart hatte in der Hoffnung, mit diesem Geld sich später Auch die Leferzahl der Magdeburger Boltsstimme" erfuhr im Kreise eine beffere Stellung erringen zu können. Blischke ließ fich auch eine erfreuliche Steigerung. Dem Kaffenbericht zufolge war eine verleiten und gab willig den Betrag von 300 M., da ihm Cerozti Einnahme von 4820,90 M. zu verzeichnen, der eine Ausgabe von verficherte, daß e8 fich eventuell um eine Lebensstellung 4541,11 M. gegenüberstand. Die Generalversammlung beschloß, vom handle. Schon nach einigen Tagen merkte B., daß etwas 1. Juli n. 3. ab einen Beitrag von wöchentlich zehn nicht in Ordnung war; er verlangte sein Geld zurück, wurde aber Pfennig zu erheben. Aus dem Bericht des Kreisvorsitzenden ist zurückgewiesen, da ihm C. einen Schein vorlegte, in dem er in ge noch erwähnenswert, daß der Amtsvorsteher von Rogat versuchte, schickter Weise den alten Schwindel von der Verwechselung des eine Anmeldung der Mitglieder am Orte ihres Wohnfiges zu Wortes Kaution" mit Geschäftseinlage" in Anwendung gebracht erzwingen. Der Verfuch gelang ihm jedoch nicht, denn sowohl vom hatte. Nachdem der Angeklagte in Erfahrung gebracht hatte, daß B. Schöffengericht zu Wolmirstedt als auch vom Landgericht Magde - auf der Polizei Anzeige erstattet hatte, hielt er es für ratsam, schleunigst burg wurden die angeklagten Genoffen freigesprochen, da eine Anzu verduften. In Kiel , und später in Braunschweig , von wo er zu meldung der Mitglieder am Sige der Kreisleitung der jegigen Verhandlung vorgeführt wurde, verübte C. die gleichen genüge. Schwindeleien. Das Gericht erkannte auf eine GefängnisBom Fortschritt der Preffe. Bei der Selbständigmachung der Strafe von neun Monaten, da es sich um einen überaus gehatten unsere dortigen Genoffen nach einer dreitägigen GratisverNiederrheinischen Arbeiter Beitung" in Duisburg meinschädlichen Schwindel handele. teilung des Blattes am vergangenen Sonntag eine Agitation zweds Gewinnung neuer Abonenten unternomnien. Sie gestaltete sich ſehr lohnend. Rund 1800 neue Abonnenten wurden gewonnen. Ostpreußische Sozialistenbekämpfung. In einem Dorfe des oftpreußischen Wahlkreises Angerburg 20 Ben verbieiteten Parteigenoffen aus der Stadt fozialdemokratische Wahlflugblätter und Stimmzettel. Als sie die benachbarten Güter gleichfalls belegen wollten, gaben die Genoffen ihren Vorrat an Material einem bes fannten Justmann in dessen Wohnung zur Aufbewahrung. In diese Wohnung schlich sich nun in Abwesenheit des Instmannes der Dorfschullehrer. Er entwendete das Paket mit den ihm staatsgefährlich erfcheinenden Wahlflugblättern und Stimmzetteln und brachte es zu dem gleichfalls staatsretterisch veranlagten Krämer des Dorfes, der das Pafet furzerhand verbrannte. Dann wurden eme Anzahl junger Knechte mit Schnaps traftiert, und auf die heimkehrenden sozialdemokratis schen Flugblattverbreiter aufgehezt. Nur mit fnapper Not entgingen die Genoffen dem Schicksal, gehörig verprügelt zu werden. Diese stellten nun zunächst Strafantrag wegen Diebstahls und Hehlerei gegen den Lehrer und den Krämer. Vor furzem hatte ich daher das Angerburger Schöffengericht mit diefer ungewöhnlichen Diebstahlsgeschichte zu beschäftigen. Der geflagte Jugendbildner gab ohne weiteres die Flugblätter und Stimmzettel aus der Wohnung des Landarbeiters gestohlen zu haben. Er habe aber geglaubt, dazu berechtigt zu sein, da es staatsgefährliche" Schriften gewesen seien und er sich verpflichtet gefühlt habe, die sozialdemokratische Agitation zu bekämpfen. Der Amtsrichter belehrte ihn in wohlwollendem Tone, daß das eine sehr verkehrte und wenig nügliche Kampfesmethode sei. Im übrigen faßte das Gericht aber den staatsrettenden Diebstahl sehr milde auf und verurteilte die beiden Ordnungshelden zu je einem Tag Gefängnis.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
au,
ans
Straffonts der Breffe. Aus Halle a. S. berichtet man: Der Genoffe Leopoldt bom Boltsblatt für alle follte durch eine Boykottnotiz das Publikum beunruhigt haben, wofür ihn das Schöffengericht zu 50 m. verurteilte. Auf eingelegte Berufung des Staatsanwalts wurde vom Landgericht die Strafe auf 100 m. erhöht.
Gerichts- Zeitung.
Ein eigenartiges Beweisverfahren.
der„ Neuen Welt" stattfand, war außerordentlich stark besucht. Das Die Generalversammlung des Verbandes, die am Sonntag in Hauptinteresse richtete sich auf eine Vorlage zum Ortsstatut, die unter anderem eine 2 enderung der Zusammenseßung fesselte eine hizige Diskussion, nachdem andke über die gesamte der Generalversammlung enthielt. Dieser Punkt entBorlage referierte und sie zur Annahme warm empfohlen hatte. Die Paragraphen, welche die erwähnte Aenderung enthalten,
lauten:
Die.... den Mitgliederversammlungen zugewiesenen Funktionen werden für die Verwaltungsstelle Berlin der fombinierten Vertrauensmännerkonferenz übertragen.
Diese Vertrauensmännerfonferenz gilt für die Berliner Verwaltungsstelle als Generalversammlung und ist dieselbe in folgender Weise zusammengesezt:
a) von den Werkstattbertrauenspersonen,
b) von sämtlichen Mitgliedern der erweiterten Verwaltung. Die letztere besteht aus:
a) den Mitgliedern der mittleren Verwaltung; b) den Mitgliedern der Bezirksleitungen;
c) den Mitgliedern der Branchenagitationsfommiffionen; d) den Obleuten der Vertrauensmänner und den Subkommisfionsmitgliedern der Arbeiterausschüsse von den Großbetrieben.
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Dieser Aenderung standen viele Mitglieder sehr mißtrauisch gegenüber; fie fahen darin eine Verlegung des demokratischen Brinzips, eine Entrechtung der Massen. Eine Reihe von Anträgen lag dazu vor, ferner ein schriftlicher Protest von den Verbandsmitgliedern bei der Firma Borsig. Von den Freunden der Vorlage wurde geltend gemacht, daß die große Ausdehnung des Verbandes die Aenderung schon aus praktischen Gründen notwendig mache und daß statutenmäßig bei wichtigen Angelegenheiten eine Urabstimmung vorgenommen werden müsse. Nach längerer Be ratung murde ein Antrag angenommen, die vorgeschlagene Aenderung den Bezirksversammlungen zur Besprechung zu überweisen und dann eine Urabstimmung darüber vornehmen zu lassen. Die nachfolgenden Baragraphen, die mit den beanstandeten im engsten Zusammenhang stehen, konnten dadurch nicht zur Abstimmung fommen, bis auf den§ 14, der nach längerer Debatte unverändert angenommen wurde. Derselbe enthält die Bestim mungen darüber, welche Verbandsinstanzen zur Erledigung der heiten der Organisation bestellt sind. Diese Instanzen sind:
1. Die engere Ortsverwaltung. Dieselbe besteht aus den beiden Bevollmächtigten, den beiden Kassierern, fünf Revisoren und drei Beisißern.
2. Die mittlere Ortsverwaltung. besteht aus:
a) den Mitgliedern ber engeren Verwaltung; b) den 1. Bezirksleitern;
Dieselbe
c) den Branchenleitern und fämtlichen Beamten unserer Werwaltung.
Die Sigung dieser beiden Körperschaften findet jebe Woche statt.
3. Die schon erwähnte erweiterte Ortsverwaltung, beren Sibungen je nach Bedarf stattfinden.
In bezug auf einen Extrabeitrag wurde beschlossen:
Für Reisegeld.
Unterstigung beim Umzug
Ein interessantes friminalpfychologisches Erörtlichen Angelegenheiten, für die Agitation und sonstige Obliegenperiment, durch welches die Glaubwürdigkeit festgestellt werden sollte, wurde in einer Berhandlung vorgenommen, welche gestern unter Borfis des Amtsrichters Schmidt das Schöffengericht Berlin- Mitte beschäftigte. Wegen tätlicher Beleidigung mußte sich der Kaufmann Albert Frenz vor dem Strafrichter verantworten. Der Angeflagte, welcher Zuhaber eines hiesigen größeren Geschäfts ist, war im Sommer dieses Jahres in der Nähe der Petrifirche in einem Straßenbahnwagen verhaftet worden. Er wurde von einem Kaufmann Petersen beschuldigt, sich an fleinen Mädchen vergangen zu haben.& stellte eine derartige Straftat mit Entrüftung in Abrede. Beterfen behauptete jedoch mit aller Bestimmtheit, in dem Angeklagten jenen Mann wiederzuerkennen, den er bei Verübung der Straftaten beobachtet habe. Um zu beweisen, daß es sich tatsächlich um eine Personenverwechselung handele, wurde auf Antrag des Verteidigers schon anläßlich der Bernehmung vor dem Kriminalkommissar Dr. Stopp ein Bur Dedung außerordentlicher örtlicher Ausgaben erhebt intereffantes Experiment vorgenommen, welches beties, wie wenig die Verwaltungsstelle Berlin von den männlichen Mitgliedern Wert mitunter auf eine Refognition eines Augenzeugen gelegt werden einen wöchentlichen Gytrabeitrag von 10 Pf., von den weiblichen fann. Ein Geschäftsfreund des Beschuldigten, der mit diesem und jugendlichen Mitgliedern cinen solchen von 5 Pf. Diefer eine entfernte Wehnlichkeit hatte, wurde dem Belastungszeugen vor- Extrabeitrag wird mit dem ordentlichen Wochenbeitrag erhoben gestellt. Dies hatte den Erfolg, daß P. erklärte, die Indentität und ist zu diesem Zweck eine Einheitsmarke au 70 beztv. 30 f. es ihm vorgestellten mit dem Täter beschwören eingeführt. zu können. In der Hauptverhandlung vor dem Schöffen Als ich in den Bereinigten Staaten antam, überraschte mich die gericht erklärte fich der Geschäftsfollege des Angeklagten Streits unb Maßregelungen. Bei den UnterstützungsAngenommen wurden ferner die Paragraphen betreffend Erfahrung, daß hier die Arbeiterbewegung und die Frauenbewegung bereit, mit Einwilligung des Gerichts an Stelle fäßen wurde hervorgehoben, daß es sich bei den Zulagen für Kinder völlig getrennt von einander geführt werden. Ganz anders ist des F. auf der Antlagebant Plaz zu nehmen. Die fäßen wurde hervorgehoben, daß es sich bei den Zulagen für Kinder es in Australien . Folgende drei Faktoren haben den australischen berletzten Kinder, deren Väter Strafantrag gestellt hatten, wurden nicht darum handeln folle, ob die Eltern in aller Form verheiratet Frauen zum Siege verholfen: einfache und demokratische Charakter der Stonstitution. Zweitens, fodann unter die inzwischen eingetretenen Beugen gestellt. Dieses Befinden sich aber Mann und Frau im Streit, so werde die UnterErstens der verhältnismäßig einstweilen in das Beratungszimmer geführt. Der Angeklagte wurde feien, sondern die Unterstützung von 1 M. pro Woche werbe für jedes der Fürsorge des Streifenden unterstehende Kind gezahlt. daß die fortschrittlich gefinnten Frauen vereint ihre ganze Experiment hatte das eigenartige Resultat, daß einige der Befinden sich aber Mann und Frau im Streit, so werbe die UnterEnergie auf die Erlangung des Stimmrechts tonzentriert ädchen den Geschäftsfreund als den Täter, andere tüßung für das Kind nicht etwa doppelt gezahlt.- haben. Drittens und hauptsächlich, die Unterstügung der Arbeiter wiederum den Angeklagten, den fie allerdings vorher Den Kassenbericht erstattete S. Henning. Nach der Abpartei. Durch die Repräsentanten der Arbeiterpartei in den Legis- fchon gesehen hatten, als diesen bezeichneten. Als dann der rechnung vom 3. Quartal bilanzieren Einnahmen und Ausgaben laturen wurde in den verschiedenen Kolonien unsere Emanzipation Angeklagte den Platz auf der Anflagebank wieder betrat, behaupteten der Hauptkasse mit 411 136,92 M. Unter den Ausgaben sind verherbeigeführt. Auch in diesem Lande sollten wir es zu unserer alle Mädchen, ihn nunmehr mit aller Bestimmtheit als den Atten- zeichnet: Hauptaufgabe machen, die Arbeiterbewegung und die Frauen- täter wiederzuerkennen und blieben auch troß aller Borhaltungen bewegung zu vereinigen. Wenn wir die Unterstützung der Arbeiter des Vorsitzenden bei dieser Beschuldigung. Obwohl fich hierdurch haben, so haben wir vor allen Dingen die Unterstügung stimm- die Situation für den Angeklagten recht ungünstig gestaltet hatte, berechtigter Bürger und das ist praktisch von größerem Wert, als die hielt das Gericht feine reisprechung für geboten, da der AusUnterftügung irgend einer Frau. Außerdem sind die Arbeiter als fage des P. infolge seiner falschen Refognition auf dem PolizeiKlaffe die einzigen Männer, die unserem Bestreben sympathisch präsidium nicht zu folgen fei. Auf die Aussage von Kindern allein gegenüberstehen. Denn die Arbeiterklasse hat ein direktes ökonomisches hin könne das Gericht einen unbescholtenen Mann nicht einer Straftat Interesse an der Emanzipation der Frau. Die Arbeiterbewegung für überführt erachten, welche ihn im Falle eines vollen Beweises in braucht die Frau. Wenn die Arbeiter in ihren Gewerkschaften das Gefängnis bringen würde. die Forderung des gleichen Lohnes für gleiche Arbeit ohne Unterschieb der Geschlechter stellen, so geschieht das nicht nur aus Ritterlichkeit. Der Arbeiter hat durch bittere Erfahrung gelernt, daß die Wegen Beleidigung des Waisenrates zu Botsdam finb am nicht stimmberechtigte Frau augleich die schlecht bezahlte Frau ist, 8. Oftober die Redakteure der Märkischen Volkszeitung" Dr. Baum die ihm auf dem Arbeitsmarkte beständig unterbietet und somit feinen und Dr. Reimeringer zu Geldstrafen verurteilt worden. Dr. B. Lohn hinabschraubt. Es war eine Arbeiterpartei, welche in New wurde als Täter, Dr. S. als Gehülfe verurteilt. Es handelte fich gegeben. Dorf im Jahre 1885, ehe es noch eine Frauenbewegung gab, auf um die Veröffentlichung eines Artifels, in welchem dem genannten Diesem Kontinent zum ersten Male die Emangipation der Frauen Baisenrate unerhörter Belotismus vorgeworfen wurde. Dr. R. hat befürwortete und heute ist die sozialistische Partei die einzige polis den Artikel bearbeitet und zum Druck befördert, Dr. B. hatte ihn tische Bartei, welche das Frauenstimmrecht als einen Teil ihres als Verantwortlicher zu vertreten. Die etwa vierzehnjährige Tochter Programms führt. eines verstorbenen Arztes war bom evangelischen Bekenntnis zum fatholischen übergetreten und in das St. Joseph- Waisenhaus verbracht worden. Dem Waisenrat in Potsdam wurde nun zum Die Wahl der Bezirkskommission für ben Borwurfe gemacht, daß er in unerhörtem Zelotismus" die Heraus- dritten Bezirk( Provinz Brandenburg ) lag vor; borgeschlagen gabe des Kindes berlangt habe.-Die nur von Dr. Reimeringer wurden anbte, uschid, Qubatsch und Pawlowitsch. eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht am Dienstag Gegen den letzteren erhob sich Oppofition, aber Cohen und verworfen. Handte verteidigten ihn. Cohen machte darauf aufmerksam, daß Bawlowitsch vielleicht irrtümlich in Verbindung gebracht werden könnte mit dem Manne gleichen Namens aus dem VorRautions ich winbler noch immer blüht, zeigte eine gegen erklärte, daß diefer Pawlowitsch dem Verband als einwands. Daß trotz aller Warnungen in den Zeitungen das Gefchäft der wärts".Artikel über die Geheimnisse des Alexanderplates"; cr ben angeblichen Ingenieur Dstar Cerogfi aus Charfrei bekannt sei und der Verband mit der Tätigkeit desselben lottenburg vor der ersten Straffammer des Landgerichts III ber- als Angestellter aufrieden sein könne; er empfehle ihn aur Wahl. handelte Anflage wegen Betruges. Der schon mehrmals vorbestrafte Die Bezirkskommiffion wurde den Vorschlägen gemäß gewählt.Angeklagte legte sich nach seiner legten Bestrafung auf das Geschäft In einem Schlußwort ermahnte Cohen die Versammelten, des Kautionsschwindels. Er eröffnete in der Wilmersdorferstraße in fest zusammenzustehen gegen die Wühlarbeit der Unternehmer und Bon den Organisationen. Der sozialdemokratische Charlottenburg ein Ingenieur- und Zeichenbureau" und fuchte für ihrer Gründungen, den gelben Gewerkschaften. Berein für den wahitreis Bolmirstedt- Reu- diefes einen Kontorboten, der in der Lage fet, eine Staution zu haldensleben hielt am Sonntag feine Generalversammlung in stellen. Es meldeten fich auch mehrere Berfonen, u. a. der Haus Althaldensleben ab. Es wurde berichtet, daß die Mitglieder- diener Blischke, der sich in seiner früheren Stellumg einige hundert
Aus der Partei.
Gemeindewahlen.
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Hagen ( Westfalen ), 4. Dezember. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Jm Stadtteile Bernighausen siegte heute nach heißem Stich wahlkampf der Genoffe Parteisekretär Ludwig mit 899 gegen 855 Stimmen, die auf den bisherigen freifinnigen Mandatsinhaber fielen. Der britte Sozialdemokrat zicht somit in das Sagener Stadtparlament ein.
Evangelisch und katholisch.
Ein Kautionsschwindler vor Gericht.
bei Krankheit Arbeitslosigkeit Streifs Maßregelungen
7410,-.
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2834,60
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118 194,45 104 076,90 26 087,85
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16 602,70
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in besonderen Notfällen
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Sterbegelb
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Rechtsichuz
6 229,26 50 000,-
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An die Hauptfaffe eingefandt
In der Lokaltaffe bilanzieren Einnahmen und Ausgaben mit 406 469,31 20. Streifunterstübungen wurden in der Höhe von 8540,35. und an Unterstüßungen bei Maßregelungen 4662,60 m. gezahlt. Für Bibliothefawede wurden 7182,05 M. aus
Der Vorsitzende Cohen legte einen Antrag vor auf Aende= rung der Art der Beitragsleistung", der bezweckt, daß die Abrechnung nicht mehr monatlich, sondern wöchentlich vorgenommen werden soll. In zwei Versammlungen der Vertrauensmänner wurde die Henderung gutgeheißen und die Bersammelten waren ebenfalls damit einverstanden.