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Die Errichtung eater eigenen Polizeidireition fordert in einer Petition an den Minister des Junern der Bezirksverein Alter Drt". in dem Wilmersdorfer Amtsblatt wird betont, daß die Einrichtung, wonach Wilmersdorf bei der Stadtwerdung dem königl. Polizei­präsidium Schöneberg unterstellt worden ist, sich nicht bewährt habe. vielmehr liege es im Interesse der Bevölkerung, daß Wilmersdorf Schußleute erhält. Mit dieser Angelegenheit soll sich auch die Polizeireviere und eine erhebliche Vermehrung der eine eigene Polizeidirektion, sowie noch mindestens zwei weitere

Storrigenben hatte in den vier Jahren 1898, 1899, 1900, 1901 fidh auf Auf der Flucht vor einem Schuhmann in die Spree gefprungen Wilmersdorf . 1054, 1080, 1107, 1128 gestellt. Nach dieser allmählichen Zunahme und ertrunten. Gestern morgen in der fünften Stunde hat sich am folgte im Jahre 1902 ein plöbliches Emporschnellen des Durch Schiffbauerdamm ein aufregender Vorfall abgespielt. Der Schutz­schnittsbestandes auf 1600. Die Jahre 1903 und 1904 brachten dann eine weitere, aber nicht mehr erhebliche Zunahme, auf 1660 und mann Zakrzewski Nr. 3076 hatte einen Mann beobachtet, der sich 1694. Eine starte Aufwärtsbewegung zeigte sich wieder im Jahre durch Betteln bei den Bassanten lästig machte. Er ging schließlich 1905, wo der Durchschnittsbestand auf 1849 stieg. Im Jahre 1906 auf den Bettler zu und wollte ihn feststellen und mit zur Bache aber ift et nun endlich wieder heruntergegangen, auf 1685. nehmen. Der Aufforderung, ihm zu folgen, kam der Mann aber zur Verhaftung des Bettlers schreiten wollte, ergriff diefer die Flucht nicht nach, er bedrohte vielmehr den Polizeibeamten. Alle nun 3. und lief den Schiffbauerdamm entlang. Der Beamte machte fich fo Stadtverordnetenversammlung beschäftigen. fort an die Verfolgung des Flüchtlings. Vor dem Grundstück Man darf gespannt sein, welche Gründe angeführt werden, um Schiffbauerdamm 4 hatte er ihn eingeholt. Der Bettler eilte jedoch eine erhebliche Vermehrung der Schußleute, gerade in dem wohl­nun an das Ufer der Spree und schwang sich über das Geländer habenden Wilmersdorf , als dringend erscheinen zu lassen. hinweg in den Fluß. Er sant unter und kam nicht wieder zum Vorschein. Durch Schiffer, die in der Nähe mit ihren Fahr. Steglitz. zeugen vor Anter liegen, wurden auf der Stelle Nettungs­versuche unternommen, die aber feinen Erfolg mehr hatten. Eine Invalidenkarte, die der Unbekannte in den Händen des Beamten zurückgelassen hatte, war auf den Namen Ostar Hormann aus­gestellt.

Zahl der Neuaufnahmen männlicher Korrigenden betrachten. Ein etwas anderes Bild bietet sich uns, wenn wir die jährliche Sie stellte sich in den Jahren 1898, 1899, 1900 auf 845, 904, 851, ftieg in 1901 plöblich auf 1184, in 1902 auf 1524, in 1903 auf 1791. Das Jahr 1904 brachte einen Südgang auf 1591, ihm folgte aber in 1905 eine nochmalige Zunahme auf 1710, und erst in 1906 fan: es dann zu einem weiteren Südgang auf 1226. Warum in den Jahren: 1001 und 1902 und auch noch in 1903 die Ginlieferungen sich fo bedeutend mehrten, das ist ohne weiteres flar. Beschäfti gungsmangel und Wohnungsnot hatten damals ihre Obfer unter der Arbeiterbevölkerung gefordert. Wenn die Stadt­gemeinde in solchen Zeiten nicht für Notstandsarbeiten jorgt, dann friegt sie's hinterher im Obdach und im Arbeits­haus zu spüren, wie der Notstand wirkt. Aber die noch malige Erhöhung der Aufnahmeziffer im Jahre 1905! Woraus tann die zu erklären jein?

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Sehen wir uns daraufhin einmal die Gründe an, aus denen die männlichen Korrigenden dem Arbeitshause überwiesen wurden. Meist war es Bettelei oder Obdachlosigkeit, neben diesen beiden Deliften" tamen die übrigen der Zahl nach kaum in Betracht. In den neun Jahren 1898 bis 1906 wurden wegen Bettelei 628, 731, 632, 833, 964, 1039, 998, 815, 575 Männer überwiesen. Gier fehen wir also eine fast lüdenlose Aufwärtsbewegung bis 1903 und bon da ab wieder eine Abwärtsbewegung. In denselben neun Jahren wurden aber wegen Obdachlosigkeit 216, 181, 219, 321, 524, 703, 531, 828, 601 Männer überwiesen. Neben dem einen Höhepunkt im Jahre 1903 tritt hier ein nochmaliger Höhepunkt in Ende 1904 hatte nämlich im Obdach der Stadt Berlin Herr Fischback, der richtige Mann", mit seinen Reformen" begonnen. Gie bestanden darin, daß er der Polizei die Türen des Obbachs noch weiter auftat und noch ein paar hundert Obdachlose mehr als sonst dem Strafrichter zuführen ließ. der sie dann wegen des Verbrechens der Obdachlosigkeit abzuurteilen hatte. So fam's, daß damals das Obbach leerer, aber das Arbeitshaus dafür um fo boller wurde. Das nennt man fommunalfreifinnige Sozialpolitik"!

1905 hervor.

Arbeiter- Bildungsschule, Berlin . Die Rednerfchule muß auch an diesem Donnerstag, den 5. Dezember, wegen der Krankheit des Genossen Grunwald ausfallen. Genoffe Grunwald hofft aber, seine Lehrtätigkeit in der nächsten Woche in beiden Kursen wieder aufnehmen zu können. Die Ersatz­stunden sollen dann gemeinsam mit den Hörern festgelegt werden. Weiteres in der Sonntagsnummer des Vor­märts".

Nach einer von dem Finansminifter im Einverständnis mit dem Reichsschabamt getroffenen Entscheidung kommt die im Reichs­stempelgesel vorgeschriebene Befreiung der Arbeiterfahrkarten vom Fahrtartenstempel nicht allein ausgelernten Arbeitern zugute, sondern auch Lehrlingen solcher Erwerbsgeschäfte, bei denen es sich nur um die Erlernung von mechanischen oder Handarbeiten handelt, so daß der Lehrling nach Beendigung der Behrzeit zu den Arbeitern im engeren Sinne des Wortes gehört. Was als mechanische oder Handarbeit anzusehen ist, läßt sich nicht erschöpfend angeben. Näherinnen, Wäscherinnen und Plätterinnen gehören zu den jenigen Bersonen, an die Arbeiterfahrkarten steuerfrei abgegeben werden können.

Keine Walderholungsstätte?

Der Ausschuß der Stadtverordnetenverfammlung zur Vor­beratung der Magistratsvorlage über die Einrichtung einer Wald­erholungsstätte für 200 schwächliche und schulpflichtige Kinder auf dem Gelände des städtischen Rittergutes Buch nördlich der Eisenbahn­ftation trat Dienstag abend zusammen. Die Vorlage wurde abgelehnt und folgender Antrag des Stabtverordneten Sachs

angenommen:

halten können."

Im Theater an der Spree findet die Priemiere des Tiroler rippenspiels" von Rudolf Greinz am nächsten Montag, den 9. d. M., statt.

Eine Bogelausstellung wird am 6. d. Ma in den Andreasfest. M. fälen, Andreasstraße 21, eröffnet. Der Eintrittspreis beträgt 50 Pf. Beranstaltet wird die Ausstellung von den Bereinen Aegintha" und Canaria ".

Einer gefährlichen Markt- und Taschendiebin ist vorgestern nach jahrelanger Tätigkeit" das Handwerk gelegt worden. Auf dem hiesigen Wochenmarkt war seit Jahren eine Frau erschienen, die durch einen mächtigen Radmantel, mit dem sie bekleidet war und durch zwei große Taschen, die sie in der Hand trug, schon allgemein bekannt war. Niemand ahnte jedoch, daß der Radmantel und die Taschen dazu dienten, um gestohlene Beute in Sicherheit zu bringen. Vorgestern gelang es, die Person auf frischer Tat zu überraschen. Die Diebin wurde festgenommen und als eine Frau Sch. von hier ermittelt. Eine Haussuchung in der Wohnung förderte einen ganzen Vorrat gestohlener Waren zu tage.

Wilhelmsruh .

Zeugen gesucht. Am 1. Auguft nachmittags hatte auf einem In der Generalversammlung des Wahlvereins erstattete der Bor Neubau in der Westfälischen Straße( Bau Kalt) ein Tischler mit sisende Genosse Juncker Bericht über die Tätigkeit im verflossenen einem anderen Herrn ein Renkontre. Aus diesem Anlaß ist ein Strafeine öffentliche und 2 Flugblattverbreitungen. Dem Wahlkreise zur Quartal. Danach haben stattgefunden 9 Vereinsversammlungen, verfahren gegen den Tischler eingeleitet. Es wäre wünschenswert, wenn sich Zeugen dieses Vorfalles, insbesondere der Klempner und Agitation überwiesen sind außer den Ortschaften Schmachtenhagen­der Bimmerpolier, die die Sache mit angesehen, melden würden und Behlendorf auch die Orte Wenfickendorf und Stolzenhagen. Redner ihre Adressen an den Tischler Johann Springer, Prenzlauerstr. 9 ermahnte die Genossen, nun alle Kraft einzusetzen, um in den vier Ortschaften Aufklärungsarbeit zu leisten. Gs fei dies um so mehr Es einsenden würden. notwendig, als auch die Gegner fein Mittel unversucht. ließen, die Sozialdemokratie zu befämpfen. Die Mitgliederzahl beträgt zurzeit 152, die Zahl der Vorwärts" Abonnenten am Ort 255. Betreffs der Bibliothek erfuchte der Redner, wegen Bornahme einer Revision sämtliche im Besiz der Mitglieder befindlichen Bücher zurückzugeben; die neue Ausgabe beginnt wieder im Januar 1908. Der Bericht des Kaffierers Genoffen Bühlte ergab eine Einnahme von 354,55 M. und eine Ausgabe von 141,45 M. Die hierauf vorgenommenen Neuwahlen ergaben die Wahl folgender Genossen: Junder erster, Kießling zweiter Borsigender, 8ühlte Staffierer, Rißmann Schriftführer. Zum Schluß ersuchte Genosse Junder noch, mit aller Energie in den Wahlrechtskampf einzutreten.

Feuerwehrbericht. In der lezten Nacht tam um 1 Uhr in einer Räuchertammer am Grünen Weg 57 Feuer aus, dem besonders Fleisch und Wurst zum Opfer fielen. Der 15. 8ug wurde wegen eines Schaufensterbrandes alarmiert, der in der Berlebergerstr. 52 ausgekommen war. Der Brand eines Bäckertellers beschäftigte den 11. Bug in der Waffertorstr. 49, wo Fett, Tische, das Zwischen gebält u. a. brannte, so daß träftig Wasser gegeben werden mußte. Heute früh hatte der 15. Bug in der Stromstr. 10 mit einem Woh nungsbrande zu tun. Ferner liefen noch Meldungen aus der Forsterstr. 40, Botsdamerstraße und anderen Stellen ein.

Lichtenberg .

Vorort- Nachrichten.

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Vermischtes.

und

Die bürgerliche Blodpolitit bei den bevorstehenden Stadtver ordnetenwahlen wird berherrlicht in einer Notiz, die das hiesige langen Reihe größerer Städte des europäischen Kontinents in erſten Unangenehme Hotelgäste. Jm vorigen Jahre wurden in einer Ortsblättchen entweder vom Reichsverbandssöldling in die Hände langen Reihe größerer Städte des europäischen Kontinents in ersten gedrückt bekommen oder inhaltlich aus den dem Reichsverband zur auch eines Betäubungsmittets bedient haben sollen. In Hotels äußerst raffinierte Diebstähle verübt, wobei sich die Täter Berfügung stehenden Schmugblättern aufgegriffen hat. Stadt analogen Fällen find auch in Hamburg , Magdeburg , München , verordnetenwahlen" ist die Notiz überschrieben, eine Zu- Nürnberg usw. Hoteldiebstähle begangen worden. Im Herbst 1906 fammenstellung einiger Drte, in denen es den bürgerlichen Parteien sind in Nürnberg der 23jährige, angeblich in Triest ge­Buchhalter Demetrio Demetsacapoulos gelungen ist, der Sozialdemokratie die Mandate streitig zu machen. borene Diesen demagogischen Kniff wendet das Winkelblättchen an, um die der 36 jährige türkische Staatsangehörige Kaufmann Aristides Wählermassen über die in lezter Zeit in die Erscheinung getretenenapadpoulos aus Smyrna bei Begehung eines Hotel­standalösen Borgänge hinwegautäuschen. Mit dem Material felbft worden. D. erhielt kurz darauf in Magdeburg eine Zusatzstrafe von diebstahls abgefaßt und zu je 15 Monaten Zuchthaus verurteilt find vor einiger Zeit andere Blätter schon frebsen gegangen. 18 Monaten Zuchthaus . Bei all diesen Diebstählen haben die Un­Fast tönnte man auf den Gedanken kommen, als sei der Reichs geklagten, die auch in Frankreich und Amerika Gastrollen gegeben verbandsfölbling der Ortsgruppe Schöneberg entlaffen worden und haben, mittels fein gearbeiteter gereifelter gangen vom Sorridor habe in seiner früheren Brotstelle wieder Unterkunft gefunden. Mit aus die von innen verschlossenen Bimmer der Hotelgäste geöffnet, wie diesem Hahn, sollte er sich Lichtenberg wieder als den Ort seiner aus den Spuren an den Köpfen der Schlüssel ersichtlich ist. Silbergeld, Birksamkeit auseriehen haben, wird die Sozialdemokratie sehr schnell Schmuck- und sonstige Gegenstände, die leicht zu ihrer Entdeckung hätten fertig werden. Ueberdies ist die Einwohnerschaft, soweit fie nicht führen können, haben die Angeklagten nicht geraubt, sondern nur den um die Strippe Streitenden angehört, von den Sünden der Papier - und Goldgeld. Vielen Bestohlenen war am anderen Morgen herrschenden Klaffe zu sehr überzeugt, als daß fie fich von jedem au Wute, als wenn fie aus einer Betäubung erwacht feien, voraus gefchloffen wird, daß die Angeklagten Aether als Betäubungsmittel Hanswurst ins Schlepptau nehmen liege. angewendet haben. Inzwischen find auch in Zürich zwei Gauner Ein grelles Licht auf die mangelhafte Armenfürsorge Lichtenbergs dingfest gemacht worden, die genau so operiert haben, und da der wirft folgender Fall: Am 30. September erlitt der Dachdecker. Angeklagte D. fich einer Person gegenüber geäußert haben einen schweren Unterschenkelbruch und wurde in das Krankenhaus foll, er gehöre einer internationalen Berbindung" an, glaubt am Friedrichshain gebracht, woselbst er fechs Wochen liegen mußte. In man, daß diefe Angabe auf Wahrheit beruhe. Die beiden dieser Zeit hatte er von seiner Kaffe 12 M. Krankengeld pro Woche zu beschlimmen Gesellen standen am Montag und Dienstag vor der anspruchen. Hiervon bezog das Krankenhaus sechs Mart und die Straffammer I des Landgerichts Hamburg , angeklagt des gemein­anderen sechs Mark wurden seiner Frau mit ihren sieben Kindern schaftlichen bezw. allein berübten Diebstahls in 15 Fällen; beide überwiefen.. verließ, von der Serge um feine Familie gepeinigt, haben große Sprachkenntniffe und treten äußerst selbstbewußt auf. das Krantenhaus, um so die vollen zwölf Mart für sich und feine D., der schon als Siebzehnjähriger in Egypten war und dort seinem Familie zu haben. Aber trozdem reichten die zwölf Mart, was nach den heutigen Verhältnissen nur zu erflärlich erscheint, nicht aus, um die Familie über Waffer zu halten. S. entschloß fich nach langem Sträuben, an die Armenkommission um eine Unterstügung sich zu wenden, um, ab­gesehen vom Hauswirt, beim Bäder und Schlächter nicht zu sehr in auch bestreitet, Selbstmord auf den Eisenbahnschienen. Der gestern um 18 Uhr Schulden zu geraten. Hierauf wurde recherchiert und nach 14 Tagen erhielt Spiele gehabt habe.. will nur als Spieler den Kontinent nachmittags auf dem Stettiner Bahnhof fällig gewesene Fernzug von Kremmen erfitt durch einen traurigen Vorgang auf dem Bahnhof ben der Armenkommission ein Schreiben, worin mitgeteilt wurde, durchzogen haben, um in den erstklassigen Hotels sein Glild zu ver­Welten eine erhebliche Verspätung. ats der Zug gegen 1 1hr die B ihm eine einmalige Unterstüßung von 10 M. bewilligt worden fuchen; in seinem Befige fand man außer etwa 8000 Franf viele Er erklärt den Juwelenbesig damit, daß ein Station verließ, sprang plöglich ein Mann auf den Bahntörper und fei. war es der Armenkommission nicht möglich, einem Menschen, warf sich unmittelbar vor der Lokomotive auf die Schienen. Die deffen Familie bereits während der neun Wochen Krantjeins vom Spieler stets solche Schnucfgegenstände bei sich führen müffe, um im Räder der Maschine rollten über den Selbstmorder hinweg, dessen Hunger gepeinigt wurde, eine höhere Unterstügung zu gewähren Rotfalle damit zahlen zu können. Die Angeklagten werden von den Störper buchstäblich in Stüde geriffen wurde. Wie aus Bapieren, bemerft in feinem an uns gerichteten Schreiben, daß er früher Angestellten der Hotels Bum Stronprinzen"," Belvedere". Berliner In sehr eleganter die in der Kleidung des Toten vorgefunden wurden, hervorging, habe, die Lichtenberger Armenkommission habe ihn jedoch jetzt zum Kleidung haben sie getrennt diefe Hotels besucht, bie sie in feine Stimme bei Wahlen den bürgerlichen Kandidaten gegeben of Prinz Heinrich" usw. wiedererkannt. war der Verstorbene ein 24jähriger Arbeiter Frante aus Oranien früher Morgenstunde gemeinsam verließen, oft unter Zurücklassung burg , der durch Liebesgram zu dem verzweifelten Schritt getrieben Sozialdemokraten gemacht. ihres Handgepäds. Die Waffen, die sie bei sich trugen, wollen sie Rixdorf. nur zu ihrem persönlichen Schutz bei sich geführt haben. Es wurden nicht weniger als 60 Beugen vernommen. Das Urteil gegen die Hoteldiebe, gegen die übrigens auch noch in Berlin und München ähnliche Anflagen fchweben, lautete auf 8 Jahre 8uchthaus gegen Demetsacapoulos und auf 2 Jahre Zuchthaus gegen Bopadpoulos.

Die Stadtverordnetenversammlung lehnt den Antrag des Magistrats ab und ersucht ihn um eine möglichst baldige Vorlage über die Errichtung einer Walderholungsstätte für träntliche und genesende Kinder ohne Unterschied des Alters und Geschlechts, die das ganze Jahr hindurch geöffnet ist, und in der auch hierfür geeignete Stinder Schulunterricht unter ärztlicher Aufsicht er So wünschenswert es ist, daß fräntliche und genesende Kinder das ganze Jahr hindurch in einer Erholungsstätte bleiben tönnen und dort auch Schulunterricht erhalten, so fchließt das keineswegs aus, daß für schwächliche Kinder in der Weise gesorgt wird, wie das der Magistrat vorschlug. Hoffentlich gelingt es, im Plenum der Stadtverordnetenversammlung für die vom Ausschuß abgelehnte Magistratsvorlage eine Mehrheit zu finden, zumal die Ablehnung im Ausschuß mit Stimmengleichheit erfolgte.

worden tvar.

Ein säverer Straßenbahnunfall hat sich gestern abend in Ser Roloniestraße augetragen. Der 11jährige Schüler Friedrich Boll, Drontheimerstraße 14 wohnhaft, hatte den Fahrdamm über fchreiten wollen, als er zwischen einen Straßenbahnwagen und einen Klamottenwagen geriet. Er versuchte den Lastwagen aus. zuweichen und lam dadurch dem Motorwagen zu nahe. Der Knabe wurde durch die Borderplattform umgestoßen und fiel unglüdlicher weise unter die Räder des schweren Wagens, die über ihn hinweg­gingen. Er zog sich schwere innere Berlegungen sowie Verstümme­fungen beider Beine zu und wurde in sehr bedenklichem Zustand in das städtische Krantenhaus eingeliefert..

bereins bor.

?

Die Spielerei mit Schußwaffen hat gestern wieder einmal einen traurigen Unfall herbeigeführt, der vielleicht noch ein blühendes Menschenleben fordern wird. Der Telegraphenarbeiter August Gaida aus der Richardftr. 101 befigt einen fogenannten Taschentefching, mit dem er schon öfter Schießübungen vorgenommen hatte. Gestern bolte er die Waffe in Gegenwart feines Freundes, des 24 jährigen 43 Arbeiters Ernst Balmann, Thüringerstr. 48 wohnhaft, hervor und manipulierte vor den Augen des B. damit. In dem Augenblick, als die Mündung dem Geficht des B. zugekehrt war, ging plöglich ein Schuß los und die Kugel drang dem Freunde in die Stirn. Be­finnungslos brach der Getroffene zusammen. Er wurde, nachdem ihm ein Arzt aus der Nachbarschaft einen Rotverband angelegt hatte, nach dem städtischen Krantenhaus in der Cannerstraße gebracht. Es ist sehr zweifelhaft, ob der Schwerberlegte dem Leben erhalten werden kann. Charlottenburg .

Chef eine größere Summe Geldes veruntreut hat, womit er nach Amerika flüchtete, gibt zu, in einem Hamburger Hotel zwei Diebstähle auf die geschilderte Weise ausgeführt zu haben, bie weiteren Berbrechen stent er in Abrede, wie er daß der Mitangeklagte bie Hand Hand im

foftbare Juwelen.

Ein Eisenbahnunfall. Amtlich wird aus medlenbed( Westfalen ) gemeldet: Der Bichzug 6158 aus der Richtung Münster fuhr Mittwoch gegen 2 Uhr vormittags dem aus dem dritten Gleis des Bahnhofs Medlenbed ausfahrenden Güterzuge 6489 infolge Ueberfahrens des auf Halt stehenden Einfahrtssignals in die Seite. Ein Bremser des Buges 0158 ist tot, zwei Personen, hierunter ein Viehtreiber, an scheinend leicht verletzt. Beide Hauptgleise sind gesperrt. Der Bersonenverkehr wird durch Umsteigen aufrecht erhalten. Der regel mäßige Betrieb wird voraussichtlich im Laufe des Vormittags wieder aufgenommen werden.

Beim Tanzen vom Tob überrascht. Einen traurigen Abschluß fand in der vergangenen Nacht ein Langbergnügen in einem Eta blissement in der Chauffeestraße 16. Kurz nach 12 Uhr brach plöt­lich einer der Länger, ein unbekannter etwa 35 Jahre alter Mann am Arme seiner Tänzerin zusammen und starb kurz darauf an den Folgen eines Herzschlages. Die Reiche wurde nach dem Schau­Den Bender erftohen. Aus Interfranten wird der Frankf. Im Bolkshause Charlottenburg findet am Sonnabend, den hause gebracht. In der Rocktasche des Toten fand man eine 7. Dezember, 8 Uhr der 7. Kunstabend der Freien Boltsbühne 8tg." berichtet: Nach einem Wortwechsel verlegte der 22jährige Start Quittungsfarte des Wirtschaftsverbandes des Berliner Lehrer. Charlottenburg " statt. Das Programm ist ein tünstlerisch wert Wahler in Karlstadt feinen Bruder Anton durch Messerstiche derart, bolles und inhaltreiches, es enthält Dichtungen von Goethe, Fontane , daß er nach wenigen Stunden starb. C. F. Meher, Daudet u, a.: Lieder von Schubert, Haydn , Mozart Die Cholera. Unter den russischen Bilgern im Lazarett und auf Zwischen Blumen Selbstmord verübt. Der 26jährige Blumen- und Kompofitionen von Mozart , Beethoven , Brahms u. a. m.; die dem ruffifchen Dampfer Merd" in Sinope find nach einer Mel binder Oskar Hante, der in der Königgräberstraße 49 wohnte und Vorträge sind teils ernsten, teils humoristischen Charakters. Die dung aus Konstantinopel bis zum 1. Dezember einschließlich 34 Cholera­in dem nebenan liegenden Blumengeschäft von 5. angestellt war, Ausführung des Programms liegt in bewährten Händen; für die fälle vorgekommen, von denen 36 tödlich verlaufen find. hat sich gestern abend in dem Laden seines Arbeitgebers bergiftet. Rezitation ist Frau Johanna Meyer gewonnen, für den Ge Der Lebensmüde fezte sich zwischen den Blumen auf einen Stuhl fangsvortrag: Fräulein Käte Bölterling, Bioline: Frau und trant eine Flasche Lysol aus. Als der Geschäfsinhaber turz Ra bwauer Birnbaum, Klavier: Herr Lee Kestenberg. darauf eintraf, fand er den jungen Mann bereits als Reiche vor. Karten a 50 Pfennig, Programm inbegriffen, find in den be Die Giftflasche lag zerbrochen am Erdboden. S. Hatte zum tannten 8ahlstellen des Vereins Freie Boltsbühne Charlottenburg" 1. Januar feine Kündigung erhalten und wollte dann selbst am fowie im Boltshause und an der Abendtaffe zu haben. Bereins­Surfürstendamm ein Blumengeschäft eröffnen mitalieder haben freien Eintritt.

Sozialdemokratischer Lese- nub Diskutierklub Johann Jacoby *. Gente abend 8, Uhr bei Bugge, Kastanien- Allee 95: Sibung. Verband der Frisenrgehülfen Deutschlands . Zweigverein Berlin und Berorte. Donnerstag, den 5. b. M., abends 9%, Uhr, Rosenthaler Graße 11/12: Bersammlung und Bortrag.