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Hr. 285. 24. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Freitag, 6. Desember 1907.

Partei- Angelegenheiten.

Stralau. Heute abend 8 Uhr findet eine Handzettelverbrei tung von den Lokalen: Ernst Schmidt, Markgrafendamm 16 und Poul Schöps, Alt- Stralau 17 aus für die am Sonntag, den 8. De­sember, nachmittags 5 Uhr, in den Markgrafenfälen", Markgrafen­damm 34, stattfindende öffentliche Versammlung statt. Nach dem Vortrage am Sonntag gemütliches Beisammensein und Tanz. Die Genossen werden ersucht, zahlreich mit ihren Angehörigen zu erscheinen. Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Bom Alexanderplat- Abteilung VII.

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Elendsziffern.

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wußte gar zu erzählen, die Kinder seien zu den Speisungen eine Nadel falsch einzusetzen. Die Lehrerin Frl. Wie demann in einer Weise herangezogen worden, die sie geradezu auf wußte fich nicht anders zu helfen als dadurch, daß sie dem gereizt" habe, die Wohltaten dieses Vereins in Anspruch zu Mädchen auf die Hände schlug und ihm eine kräftige Backpfeife gab. nehmen. Also Herr Abraham reizt die Kinder auf, sich Als daraufhin die Mutter nach der Schule kam und Beschwerde hungrig zu fühlen daher die Wut auf ihn! An die Er- führte, antwortete die Lehrerin, sie habe das Mädchen nur an fahrungen, die die Schulärzte bezüglich der Ernährungsver- getippt, und sie fügte jezt hinzu, die ganze Stunde hindurch sei hältnisse der Schulkinder gemacht haben, erinnerte Genosse das Mädchen unaufmerksam gewesen. 3adek; sie sprechen keineswegs für die Behauptung des bekannt sein, daß diese Schülerin kränklich ist; im dies­Dem Fräulein mußte Herrn Sonnenfeld. Die ganze Vorlage wurde schließlich jährigen Sommer ist fie wegen eines Lungenleidens lange Zeit der einem Ausschuß überwiesen. Schule ferngeblieben. Das Mädchen gehört trotzdem zu den guten Schülerinnen der Klasse und hat auch in allen früheren Klassen, wie Königs- Wusterhausen , Wilbau und Niederlehme. Den Partei­genossen zur Kenntnis, daß die Mitgliederversammlung des Wahl­die uns vorgelegten Zensuren ausweisen, zu den guten oder besten bereins am Sonntag, den 8. Dezember, nachmittags Uhr, im 8. J. wieder zugenommen. Zu dem Bestande am 1. Oktober d. I. auch dann als ein die Schule schädigendes ansehen, wenn das Kind Der Besuch im städtischen Familienobdach hat im November Schülerinnen gehört. Wir würden aber das Verhalten dieser Lehrerin Lokale des Genossen Koch," Jägersruh", in Niederlehme, stattfindet. tamen im laufenden Monat 56 Familien, wodurch sich die Zahl der förperlich fräftig wäre oder zu den schlechten Schülerinnen ge= Tagesordnung: Bericht vom preußischen Parteitag, Parteiange­legenheiten und Verschiedenes. Der Zahlabend für Niederlehme Insassen auf 679 Personen erhöhte. Von diesen erhielten im Oftober hörte. Die nervöse Ungeduld rasch zuhauender Lehrer und fällt dafür am Sonnabend aus. Da das Lokal dicht am Bahnhof 402 Personen ein Unterkommen. Am 1. d. Mts. verblieben im Lehrerinnen ist es, die den Kindern die Lust und die Zugverbindung passend ist, werden die Parteigenossen er- Obdach 21 Familien mit 80 Stöpfen, darunter 31 Kinder und zum Lernen mindert und das Verhältnis der fucht, zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand. 12 Säuglinge, sowie außerdem 197 Einzelpersonen( 164 Männer Familie zur Schule trübt. Daß durch Pädagogen, Spandau . Die Parteigenossen werden dringend ersucht, die und 38 Frauen, so daß insgesamt 277 Personen beherbergt und denen es an der nötigen Selbstbeherrschung fehlt, zutveilen noch viel Sammellisten von der Stadtverordnetenwahl sofort abzurechnen. vollständig verpflegt werden mußten. Gleichzeitig wurden im nächt- ärgeres Unheil angerichtet werden kann, das hat der kürzlich von Liften, auf denen nichts gezeichnet ist, sind ebenfalls fofort abzus lichen Obdach 57 815 Personen, darunter 830 weibliche, beherbergt, uns gemeldete Fall eines Schülerselbstmordes gezeigt. Fräulein Tiefern. Der Vorstand. gegen 35 248 Personen im Oktober d. J., demnach 22 567 Personen Wiedemann scheint übrigens selber sehr empfindlich zu sein. mehr als vier Wochen vorher. Jm Berliner Asylverein für Nachdem die Mutter wegen jener Prügelei Beschwerde geführt Obdachlose( Wiesenstraße) nächtigten im Monat November im hatte, soll Fräulein Wiedemann bor versammelter Klasse Männeraiyl 20 911 Personen, wovon 8804 badeten, im Frauenasyl darüber gescholten haben, daß die Mutter dem Neftor gefagt habe, 3115 Personen, wovon 1549 babeten. das Mädchen sei von diefer Lehrerin schon öfter geschlagen worden. Die Tätigkeit der politischen Polizei ist, wie aus dem Inhalt Das sei nicht wahr, soll das Fräulein geeifert haben, dadurch fühle des vor kurzem auch von uns veröffentlichten Notizbuches eines Bes sie sich beleidigt, sie fönne die Mutter verklagen, aber sie wolle amten der politischen Polizei hervorging, eine recht vielseitige. Die Die diesjährige Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften und Lehrerinnen durch irrige Annahmen dieser Art sich be es ihr noch einmal schenken. Ach, wenn doch alle Lehrer Hauptaufgabe der Beamten besteht in der Observation politisch ber verbunden mit einer Ausstellung von Künstler- Steinzeichnungen, leidigt fühlen wollten! Von hier aus müßten sie nämlich dächtigter Personen. Als solche kommen jene, die als Anarchisten wird am Sonntag, den 8. Dezember, nachmittags 4 Uhr, er bei einigem Nachdenken sehr bald dazu gelangen, auch das oder Sozialdemokraten bekannt sind oder im Verdacht stehen, es zu sein, und auch Ausländer in Frage. Dann aber ließ die Fassung öffnet. Die Ausstellung findet im Saal 3 des Gewerkschafts- als beleidigend zu empfinden, daß sie überhaupt prügeln. Aber so der Notizen mit großer Wahrscheinlichkeit den Schluß zu, daß hauses, Engel- Ufer 15 statt und ist bis einschließlich Sonntag, weit sind wir noch nicht. Noch ist es Lehrern und Lehrerinnen der Notizen mit großer Wahrscheinlichkeit den Schluß zu, daß Kriminalbeamte mit bestimmten Personen in Verbindung gestanden den 15. Dezember täglich von 4-10 Uhr für jedermann zu gefeßlich erlaubt, ihr Erzieheramt prügelnd auszuüben. Noch würde haben. Wir sind um so leichter geneigt, solche Schlüsse zu ziehen, gängig. In der Ausstellung liegt ein Verzeichnis empfehlens- jedes Gericht jeden Pädagogen kaltlächelnd abweisen, der es als Be­da wir sehr gut wissen, in welchem Umfange gehorcht und gespielt werter Jugendschriften aus, das von einem Jugendschriften- leidigung anfähe, wenn ihm irrtümlich nachgesagt würde, daß er wird; lann sich doch ein bekannter Genoffe kaum auf der Straße finden in diesem Verzeichnis eine reichhaltige Zusammen­ausschuß herausgegeben ist. Die Besucher der Ausstellung geprügelt habe. zeigen, ohne von Beamten der politischen Polizei selbst oder von Durch Sturz aus dem Zuge hat der sechsjährige Knabe Karl deren bezahlten Subjekten verfolgt zu werden. Schließlich warfen stellung guter Bücher für Kinder verschiedensten Alters. Braunlot den Tod gefunden. Der Knabe befand sich mit seiner wir auf Grund der häufigen Erwähnungen des Namens Pawlowitsch Amt Moabit" statt Amt 2. Jm Berliner Fernsprechverkehr Mutter, die auf der Reise von Rußland nach Berlin begriffen war, im Zusammenhang die Frage auf: Wer ist dieser gewisse kommen bekanntlich Verwechselungen der Aemter infolge un- in einem Wagen der vierten Klasse des Personenzuges 270 der Pawlowitsch? Genoffe Paul Pawlowitsch Bawlowitsch fab sich durch deutlicher Aussprache oder dialektischer Unterschiede vor. Um die Strecke Posen- Berlin. Der Knabe stand an der Waggontür und diese Fragestellung veranlaßt, seinerseits zu erklären, daß er om häufigsten vorkommenden Berwechselungen der Amtnummern 2 schaute zum Fenster hinaus. Zwischen Karlshorst und Sieg­dieser Pawlowitsch nicht sei, aus gewissen Gründen nicht und 3 zu berhüten, hat die kaiserliche Oberpostdirektion jest an Rummelsburg sprang plöglich die Tür, die vermutlich nicht ordent fein könne, und tat auch sonst Schritte, um einen gegen ihn geordnet, daß die Beamtinnen der Vermittelungsstellen bei Be- lich geschlossen war, auf und der Junge stürzte aus dem in voller aufgestiegenen Verdacht vollends aus der Welt zu schaffen. Jegt antwortung des Anrufs sich der Bezeichnung Moabit " für das lich geschlossen war, auf und der Junge stürzte aus dem in boller aufgestiegenen Verdacht vollends aus der Welt zu schaffen. Jetzt Amt 2 zu bedienen und die Teilnehmer auf den Gebrauch dieser Fahrt befindlichen Zuge hinaus. Passagiere gaben sofort das Not­glaubt der Freie Arbeiter" in der Lage zu sein, zur Aufklärung Bezeichnung hinzuweisen haben. Es soll dabei nicht ausgeschlossen signal und brachten den Train dadurch zum Stehen. Der kleine der Polizeinotiz beitragen zu können, indem er schreibt: neben Moabit angewendet wird, soweit sich dies als nötig erweist. zum Schlesischen Bahnhof mitgenommen, woselbst auf Grund einer fein, daß für eine gewisse Uebergangszeit die Bezeichnung Amt 2 Braunlot wurde auf dem Nebengleis leblos aufgefunden und bis telegraphischen Benachrichtigung ein Bahnarzt zur Stelle war. Dieser Knaben festzustellen. vermochte nur noch den infolge Schädelbruchs eingetretenen Tod des

Unter der Notiz: V. Pawlowitsch mit Dietrich II usw. ist unser Genosse Viktor Pavlovitch gemeint. Derselbe wurde als Ausländer Mitte Juni verhaftet, im Polizeigefängnis bis Mitte Juli festgehalten und dann ausgewiesen. Die Notizen beziehen fich auf die leberwachung bei den Spaziergängen im Gefängnis­hofe, beiVorführungen usw."

Ist das hier Gesagte zutreffend, so dürfte der gegen Paul Pawlowitsch aufgetauchte Verdacht damit beseitigt sein.

Aus der Mitteilung des Freien Arbeiters" erhellt, daß die Aus­länder bezw. politisch Berdächtigen, die sich im Gewahrsam des Bolizeipräsidiums befinden, von der politischen Polizei spazieren geführt werden. Also auch auf das Spazierenführen er­Streckt sich die Tätigkeit der politischen Polizei. Warum das geschieht, ist nicht schwer zu erraten.

Aus der Stadtverordneten- Versammlung. Die Stadtverordneten hatten gestern Stellung zu nehmen zu dem ihnen endlich vorgelegten Magistratsantrag auf An­kauf des alten Botanischen Gartens. Man weiß, welche Mühe es gemacht hat, wenigstens einen Teil dieser Anlage vor der Vernichtung zu bewahren. Mehr als einen Teil davon kann die Stadt nicht ankaufen; das übrige wird zu Baustellen ausgeschlachtet, weil der Fiskus reich­licheren Profit herausschlagen will, als die Stadt ihm zu bieten vermöchte. Die Vorlage des Magistrats, die den An­fauf des Mittelstückes für 2 Millionen- Mark empfiehlt, wurde von der Versammlung mit gebührender Freude begrüßt. Das Berhalten des Fiskus, der dafür gesorgt hat, daß diese Freude feine ungetrübte sein kann, wurde von unserem Genossen Singer mit scharfen Worten gegeißelt. Singer stellte fest, daß die Rücksicht auf die Bevölkerung den Magistrat und die Stadtverordneten dazu zwingt, dem nimmersatten Fiskus die Millionen hinzuwerfen, die er herauszuschinden gewußt hat. Der Fiskus habe nicht nach dem Erholungsbedürfnis der Bevölkerung gefragt. Die Vorlage wurde zunächst einem Ausschuß überwiesen. Ihm gab Genoffe Singer die Anregung mit, darauf hinzuwirken, daß der von Bauland umschlossene Parkrest, den die Stadt retten darf, möglichst nicht nur von der Potsdamerstraße aus, sondern auch von der Elsholzstraße aus einen Zugang er halte.

Diese nadten Zahlen illustrieren recht treffend die heutige göttliche Weltordnung!

über die wir gestern berichteten, hat der Stadtbaurat Hoffmann Neber die geplante Reform der städtischen Bauverwaltung, fich einem Mitarbeiter des Berl. Tageblatts" gegenüber wie folgt geäußert:

Die kommunale Kleinstaaterei in Groß- Berlin wird auch von Wenn man zwölf Jahre lang Berliner Stadtbaurat ge den Droschkeninteressenten recht unangenehm empfunden. Der wesen ist, dann empfindet man naturgemäß den lebhaften Vorort Weißenfee hat soeben eine neue Droschkenordnung er­Wunsch, sich ein wenig auszuruhen; nicht als ob ich mich von halten, die in vielen Punkten der Droschkenordnung von Berlin , den Geschäften zurüdziehen wollte, aber ich bin im Laufe der Schöneberg , Rixdorf und Charlottenburg nicht entspricht. Jahre zu der Erkenntnis gekommen, daß bei den zahlreichen wird beispielsweise in Weißensee das Mindeſtalter für Droschten­architektonischen Aufgaben der städtischen Verwaltung noch Raum tutscher auf 18 Jahre festgesetzt, während im Geltungsbereich der für andere Kräfte vorhanden ist. Auf diese Weise will ich mich Berliner Droschkenordnung nur Kutscher den Bodk besteigen dürfen, entlasten. Für eine große Reihe von Neubauten, z. B. die Ge- die mindestens 21 Jahre alt sind. In Weißensee muß auch der meindeschulen, können die ersten Vorentwürfe in den be- Kutscher nach der neuen Droschfenordnung jedem Fahrgast bei der treffenden Bauinspektionen angefertigt werden. Dazu treten ge- Bahlung eine Fahrmarke aushändigen. Beachtenswert ist auch die wiffe architektonische Aufgaben, für die meines Erachtens Privat- Bestimmung, daß in Weißensee bei Verstößen gegen die Droschten­architekten, jüngere Kräfte, herangezogen werden können. Ich ordnung nicht nur Kutscher und Fuhrherrn, sondern auch die Fahr= habe im Laufe des letzten Jahrzehnts mit wachsender Freude gäste mit Geldstrafen bedacht werden können. Von dieser Bunt­gesehen, wie eine neue Generation von Architekten sich heran- scheckigkeit der Bestimmungen in den einzelnen Gemeinden Groß­bildete, die den gleichen fünstlerischen Bielen auftrebte wie ich. Berlins befürchten die Droschtenbesitzer und-Kutscher Schädi Auch sie suchen nicht ihr Heil in äußerer Prachtentfaltung; sie gungen ihres Berufes. Sie wollen dagegen an geeigneter Stelle stellen schlichte und schöne Bauten hin- Proben einer ver- borstellig werden. Sie beschweren sich insbesondere auch darüber, innerlichten Kunst, die immer mehr Anerkennung in den daß bei Erlaß der Weißenseer Droschtenordnung ebensowenig wie weitesten Kreisen findet. Ich freue mich jedesmal, wenn ich seinerzeit in Berlin die Interessenten gutachtlich gehört ihre schönen, zwedmäßigen Schöpfungen in Berlin , Charlotten worden find. burg und den Vororten sehe. Diesen Künstlern sollte man, Die geheimnisvolle Entführung eines jungen Mädchens bes meine ich, die Bahn frei machen und ihnen die Möglichkeit geben, schäftigt seit einigen Tagen die Polizeibehörde. Am vergangenen ihre Kräfte an größeren Aufgaben und öffentlichen Bauten zu Mittwoch verschwand plöblich die 16 Jahre alte Bukmacherin Klara versuchen. Es wird sich dabei zunächst allerdings nur um einen Basseleber aus der Berlebergerstraße 54. Das junge Mädchen beschränkten Streis von städtischen Bauten handeln; der Billig hatte die elterliche Wohnung verlassen, um eine fleine Besorgung feit wegen, und damit die Stadt nicht doppelte Sonorare be- vorzunehmen, und sollte von diesem Ausgang nicht mehr zurüd­zahlt, werden in erster Reihe die im Dienste der Stadt stehenden kehren. Durch die angestellten Ermittelungen ist festgestellt Architekten und Baumeister herangezogen werden. In jedem Falle worden, daß die Verschwundene das Opfer einer Entführung ge­bleibt die künstlerische Oberleitung in meinen Händen. Ich worden ist. Sie wird durch den Urheber der Entführung versteckt werde auf diese Weise meine ganze Straft auf die Bearbeitung gehalten, und die Bemühungen der Kriminalpolizei, die Ver der großen Bauten tonzentrieren können. Bauten wie das schleppte ausfindig zu machen, hatten bisher keinen Erfolg. Birchow- Krankenhaus, das Märkische Museum , die dritte Jrren­anstalt und das neue Stadthaus erfordern einen ganzen Mann. Und den glaube ich der Stadt Berlin auch für die Zukunft schuldig zu sein."

Sträften zur Entfaltung ihrer Talente Gelegenheit geben will; Es ist ja sehr hübsch vom Stadtbaurat, daß er auch anderen uns will aber scheinen, als ob städtische Bauten hierzu nicht da sein sollen. Wir müssen schon darauf dringen, daß die Stadt ihre Bauten von den städtischen Baumeistern und Architekten her ftellen läßt. Im übrigen wollen wir es dahingestellt fein lassen, ob die Sinnesänderung des Herrn Stadtbaurats so ganz ohne Gin­wirkung von gewisser Seite vor sich gegangen ist.

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fchiedenen Theatern statt. Der Stoff für diese Vorstellungen ist aus Nachmittagsvorstellungen für Kinder finden jetzt wieder in ber Märchen entnommen. Am Mittwoch wurde im Theater an der vorstellungen am Sonnabendnachmittag 3 Uhr ihren Anfang nehmen Spree Dornröschen" gespielt, worüber sich die Stinder wirklich fehr amüsierten. Jm Lustspielhaus werden die Nachmittage mit dem englischen Märchen: Beter Gernellein", während um die felbe Zeit im Neuen Schauspielhaus: Frau Holle" in Szene geht und dann im Laufe der folgenden Wochen jeben Mittwoch- und Sonnabendnachmittag gegeben wird.

Die Kinder der unbemittelten Klassen müssen leider darauf ber­zichten, zu den Zuhörern dieser Vorstellungen zu gehören; ihnen bezw. ihren Eltern fehlt zu dem Besuche in den allermeisten Fällen Zeit und Geld.

Im ersten Teil der Sigung wurde verhandelt über die vom Magistrat beantragten 3 uwendungen an einige Bereine mit gemeinnügigen und wohl tätigen 3weden. Die prinzipiellen Forderungen, die die sozialdemokratische Fraktion aus Anlaß dieser Vorlage an die Gemeindeverwaltung zu richten hat, werden erst in der Sonderbestimmungen für die Post zu Weihnachten im Berliner nächsten Sizung erörtert werden. Gestern fonnte nur über Bezirk. Für den diesjährigen Weihnachts- und Neujahrsdienst Zeugen, die gesehen haben, wie am 30. November, abends die Vorlage selber debattiert und beschlossen werden. Genosse der Boft im gesamten Berliner Bezirk hat die kaiserliche Ober- 6% Uhr, in der Greifswalderstraße ein Radfahrer von einem Borgmann wies erneut darauf hin, daß dem Bentral postbirektion folgende besondere Bestimmungen getroffen. Am vierwagen überfahren wurde, werden gebeten, sich bei Bruno berein für Arbeitsnachweis immer noch die Sonntag, den 22. Dezember, tönnen Baketſendungen wie werktags Bretschneider, Jablonskistr. 2, vorn 4 Tr., zu melden. Selbständigkeit eines Privatunternehmens belaffen wird, am 25. Dezember wie an Werktagen geöffnet sein. Batetbestellung in der legten Nacht in der Chorinerftr. 28 Feuer aus. Gardinen aufgeliefert werden. Die Patetausgabestellen werden am 22. und Feuerwehrbericht. Durch die Explosion einer Spirituslampe fam während der größte Teil seiner Ausgaben aus Stadtmitteln findet nicht nur an beiden Weihnachtsfeiertagen, sondern auch an u. a. branuten dort bei Ankunft der Feuerwehr. In der Blücher­gededt werden muß. Sodann brachte unser Redner zur ben Sonntagen vor Weihnachten, also am 15. und am 22. Dezember, straße 65/66 entstand auf einem Neubau durch die Explosion einer Sprache, daß der Verein für Kinder Volksstatt; fie ruht dagegen am Sonntag nach Weihnachten, den Netherlampe ein Brand. Kleider, Decken, Balfen gerieten dabei in füchen, wiewohl er die ihm gestellte Aufgabe aus Mangel 29. Dezember, und am Neujahrstage. an eigenen Mitteln nur sehr unvollkommen zu erfüllen ver- bestellung wird ausgeführt am ersten Weihnachtsfeiertage sowie brannten nachts Bugwolle, Werktische, Säde, Lad, Fensterkreuze u. a. Eine einmalige Geld Brand. Im Erdgeschoß des Quergebäudes auf dem zweiten Hofe mag, dennoch von der Stadt fast gänzlich im Stich gelaffen Bateten und Gelb ist es bekanntlich den Oberpostdirektionen über- Behr in der Auguststr. 15 I, wo das Zwischengebält uiw. brannte, am Neujahrstage. Seit Aufhebung der Sonntagsbestellung von und in der Neuen Königstr. 43 ein Kinderwagen. Ferner hatte die wird. Angesichts der immer weiter um sich greifenden lassen, Ausnahmen anzuordnen. Arbeitslosigkeit fordert die sozialdemokratische Fraktion, daß in der Stromstr. 10, Treskowstr. 12, Prinz Eugenstr. 10 u. a. die Stadt diesem Verein sofort die Mittel voll zur Verfügung am Zoologischen Garten eröffnet worden. Eine Automobilausstellung ist gestern in den Ausstellungsbollen Stellen zu tun. ftellt, die er braucht, um alle hungernden Schulkinder zu Speisen. Stadtschulrat Fischer ertröstete auf die Kommis Eine rasch zuhauende Lehrerin hat wieder einmal den Frieden fion, die im Rathause nächstens zusammentreten soll. Im zwischen Schule und Haus zerstört. Diesmal ist's eine Handarbeits­übrigen machte er kein Geheimnis daraus, daß gegen die lehrerin, die ohne Brügel nicht fertig zu werden vermochte. In der Leiter des Vereins eine persönliche Animosität herrscht. Die 100. Mädchen Gemeindeschule( Reichenberger Mehrheit spendete demonstrativ Beifall; an die hungernden straße) hatte eine Schülerin der III O Klaffe in der Handarbeit Kinder schien sie nicht zu denken. Herr Sonnenfeld stunde das Bersehen begangen, bei der Anfertigung eines Hemdes

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Rigdorf.

Vorort- Nachrichten.

stattete Genoffe Dr. Borchardt Charlottenburg den Bericht vom In der Bersammlung des Wahlvereins am 3. Dezember er­preußischen Barteitage. Die Versammlung war gut belucht, es