Nr. 287. 24. Jahrgang.
Stadtverordnetenwahlen in Lichtenberg .
Die Wahlen für die dritte Abteilung finden am Montag, den 16. Dezember 1907, von 11 Uhr vormittags bis 8 Uhr nachmittags statt.
Zur Wahl stehen 16 Bezirke. Es wird sich an genanntem Tage entscheiden, ob die Sozialdemokratie, die bisher die III. Klaffe vertreten hat, auch weiterhin Vertreterin derselben sein soll. Wer eingehend den Gang der Politik in der Gemeinde Lichtenberg verfolgt hat, wird nur in den Vertretern der Sozialdemokratie die Männer erblicken, die für die allgemeinen Interessen eingetreten find. Dies wird auch, nachdem Lichtenberg Stadt geworden ist, in dem neuen Stadtparlament der Fall sein. Die sich gegen die Sozialdemokratie foalierten bürgerlichen Parteien suchen auf allerlei Art den Wählern Sand in die Augen zu streuen, um sie am Tage der Wahl für ihre Kandidaten zu gewinnen. Demgegenüber muß sich jeder aufgeklärte Wähler zur Pflicht machen, dem der Sozialdemokratie noch Fernstehenden zu zeigen, daß, will er die Interessen nicht einer gewissen Clique, sondern die der Allgemeinheit fördern, dem sozialdemotratischen Kandidaten seine Stimme geben muß.
Nachstehend geben wir die zur Wahl stehenden Bezirke nebst Wahllokalen und die sozialdemokratischen Kandidaten bekannt:
1. Bezirk. Boghagener Chauffee 17-23, Borhagenerstraße, Kreuziger. ftraße, Mainzerstr . 1-19 und Niederbarnimstraße.
Eingeschriebene Wähler: 654.
Wahllokal: Restaurant Brachtfäle des Dftens, Frankfurter Alee 151. Kandidat: W. Düwell, Gemeindevertreter.
2. Bezirk. Borhagener Chauffee 24-29, Frankfurter Allee 151-167, Friedrich Karlstraße, Mainzerstr . 20-27 und Scharnweberstr. 28-37. Eingeschriebene Wähler: 615.
Bahllotal: Restaurant von A. Hampsch, Mainzerftr. 20. Kandidat: Oswald Grauer, Gemeindevertreter.
3. Bezirk. Blumenthalstraße, Frankfurter Allee 168-176, Scharn weberstr. 21-27 und 38-46 und Weserstr. 20-25.
Eingeschriebene Wähler: 588.
Wahllotal: Restaurant von M. Steiner, Scharnweberstr. 44. Randidat: Otto Seifel, Gemeindevertreter.
4. Vezirt. Finowstraße, Jungstraße, Müggelftraße, Oberftr. 8-25, Scharnweberstr. 9-20 und 47-57. Traveftraße und Weichselstraße. Eingeschriebene Wähler: 607.
Bahllofal: Restaurant von E. Bartel, Scharnweberftr. 55. Randidat: Paul Brühl, Schlosser.
5. Bezirk. Frankfurter Allee 177-199, Rronprinzenftr. 1-12 und 47-54 und Scharnweberstr. 1-8.
Eingeschriebene Wähler: 608.
7. Bezirk. Gürtelstr. 1-32, Scharnweberstr. 58-64 und Weserftraße 1-19. Eingeschriebene Wähler: 612.
Wahllofal: Restaurant von R. Weber, Gürtelftr. 25. Kandidat: Franz Kertscher, Gemeindevertreter.
8. Bezirk. Frankfurter Chauffee 1-24, Gürtelstr. 33-41, legerweg, Mauritiuskirchstraße und Wartenbergstraße. Eingeschriebene Wähler: 580.
Wahllotal: Restaurant zum schwarzen Adler, Frankfurter Chaussee 5. Kandidat: Wilhelm Abraham, Gemeindevertreter.
16. Bezirk. Buggenhagenstraße, Eberhardstraße, Herzbergstraße mit Jrrenanstalt, Hohenschönhausenerstraße, Hohenschönhausener Weg, Landsberger Chauffee, Rittergutsstraße, Roederstraße, Scheffelstraße, Weißenseer Weg, Wolfgangstraße und Bördenstraße.
Eingeschriebene Wähler: 639.
Wahllofal: Restaurant von Schwarz, Dorfstr. 26. Kandidat: Hermann Nösler, Metallschleifer.
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burgerstraße, Wiesenweg mit Gasanstalt und Wuhlestraße. 9. Bezirk. Kleinestraße, Parallelweg, Pfarrftr. 27-43a, RummelsEingeschriebene Wähler: 635.
Wahllokal: Restaurant von R. Adam, Rummelsburgerstr. 69. Kandidat: Adolf Heckert, Gastwirt.
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10. Bezirk. Bahnhofstraße, Edertstraße, Frankfurter Chauffee 25-87, Oberweg, Pfarrstr. 1-26 und 44-79, Prinzen- Allee, Verbindungsweg und Verlängerte Leffingstraße.
Eingeschriebene Wähler: 692.
Wahllokal: Restaurant von H. Schubert, Frankfurter Chauffee 61 d. Kandidat: Wilhelm Abraham, Gemeindevertreter.
11. Bezirk. Eitelftr. 1-20 und 81-88, Friedrichstr. 1-14 und 64-72, Friedaftraße, Heinrichstraße, Frenenstraße, Margarethenstraße, Sophienstraße, Triftweg und Wilhelmstr. 1-6a und 78-85. Eingeschriebene Wähler: 681.
Wahllokal: Restaurant von L. Schulz, Wilhelmftr. 1. Kandidat: Oskar Sander, Gemeindevertreter.
Friedrichstr. 15-63a, Giselaftrage, Leopoldstraße, Ludwigstraße, Maximilian 12. Bezirk. Auguftastraße und Plaz, Eitelftr. 21-80, Emanuelstraße, straße, Neue Prinz Albertstraße, Ostbahnstraße, Ruprechtstrake and Wilhelmstr. 7-77a. Eingeschriebene Wähler: 692.
Wahllotal: Restaurant von H. Schulze, Ettelstr. 70/71. Kandidat: Hermann Spiekermann, Gemeindevertreter.
13. Bezirk. Erziehungshaus, Frankfurter Chauffee 88-99, Freyastraße und Blak, Gernotstraße, Gudrunstraße, Guntherstraße, Hagenstraße, Hubertusstraße, Striemhildstraße, Siegfriedstraße, Bolterstraße und Botanftraße Eingeschriebene Wähler: 689.
Wahllotal: Restaurant von St. Krüger, Gudrunstr. 7. Kandidat: Franz Gromadecki, Zigarrenhändler.
14. Bezirk. Alfredftraße, Azpodienstraße, Bürgerheimstraße, Frantfurter Chauffee 100-128, Helmutitraße, Magdalenenstraße, Mauerstraße, Rüdigerstraße und Wagenerstraße und Play. Eingeschriebene Wähler: 592.
Wahllokal: Restaurant von 2. Jacob, Frankfurter Chaussee 119. Kandidat: Gustav Gliese, Bierverleger.
15. Bezirk.
6. Bezirk. Doffeftraße, Stronprinzenftr. 13-46 und Dberftr. 1-7a Chauffee 129-156, Normannenstraße, Rathausstraße, Ruschestraße und
und 26-33.
Eingeschriebene Wähler: 583.
Wahllokal: Reſtaurant von H. Kloster, Kronprinzenftr. 37-38. Kandidat: Oskar Sander, Gemeindevertreter.
Straße 2 und 3. Eingeschriebene Wähler: 667. Wahllokal: Restaurant Ratskeller", Dorfftr. 5/6.
Kandidat: Oswald Graner, Gemeindevertreter.
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Verfammlungen.
,, Deutschnational oder Zentralverband" lautete das Thema einer öffentlichen Handlungsgehülfenversammlung, die der Zentralberband der Handlungsgehülfen am Mittwoch nach den Arminhallen" einberufen hatte. Der große Gaal war gedrängt voll. Anhänger des deutschnationalen Handlungsgehülfenverbandes hatten sich neben Mitgliedern des Zentralverbandes zahlreich eingefunden. Der Verlauf der Versammlung war so, wie es immer der Fall ist, wenn die beiden Richtungen der Handlungsgehülfen miteinander diskutieren. Den Herren vom deutschnationalen werband werden ihre Bersündigungen gegen die Interessen der Handlungsgehülfen vorgehalten und diese Herren antworten darauf mit wüstem Lärm und Gegenreden, die Gemüter erhigen sich auf beiden und jeder ist so flug als wie zuvor. Seiten, man geht in später Nachtstunde aufgeregt auseinander
In dieser Versammlung war es Genosse Kaliski, der als Referent in einstündiger Rede unter lärmendem Widerspruch der Gegner das Treiben des deutschnationalen Verbandes als ein die Interessen der Handelsangestellten schädigendes kennzeichnete und den Zentralverband als Kampforganisation für die Rechte der trat unter frenetischem Beifallsgetöse seiner Freunde dem Refenationalen, bem ebenfalls eine einstündige Redezeit zugebilligt war, Handelsangestellten empfahl. Walz , ein Vertreter der Deutschrenten entgegen, indem er allerlei kleinliche Dinge vorbrachte, die den Zentralverband kompromittieren und den deutschnationalen Verband glorifizieren sollten. Durch das Eingreifen des Genossen Julian Borchardt wurde die Debatte für eine Viertelstunde längere Redezeit hatte er nicht auf ein höheres Niveau geder Vorredner in die Debatte geworfen hatte, sah Borchardt ab und hoben. Bon all den schon so oft wiederlegten Kleinlichkeiten, welche trug flar und scharf die prinzipiellen Gegenfäße vor, welche beide Richtungen von einander trennen. Er ging von der Annahme aus, daß man auch im deutschnationalen Verbande ehrlich bemüht sei, die Lage der Handlungsgehülfen zu verbessern und zeigte dann, daß diese Bestrebungen aber scheitern müssen, weil der deutschnationale Verband nach seiner eigenen Bekundung gegründet wurde, um die Sozialdemokratie zu bekämpfen. Dadurch halte der deutschnationale Verband natürlich die Handlungsgehülfen ab, zum laffenbewußtsein zu kommen und ihre Interessen zu vertreten gegenüber den Brinzipalen, welche ihr Klasseninteresse bei jeder Gelegenheit betätigen zum Nachteil der Angestellten. Die sachlichen und präzisen Ausführungen Borchardts brachten die deutschnationalen Schreier zum Schweigen bis auf einige Burschen, die ein anständiges Betragen für ein Zeichen von Schwäche halten mögen und deshalb unentivegt weiter lärmten. Nach Borchardt sprach noch ein deutschnationaler Redner und zum Schluß Ralisti. Dann machte fich deutschnationale Begeisterung" in Johlen und Heil"-Nufen auf ihre Größen Luft.
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