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Deutfches Reich.

berurteilt. In der Begründung hieß es, das Verhalten des Klägers Das Zentralblatt" ist natürlich entrüstet. Aus der be- 1 fei zwar in feiner Weise zu billigen, aber der Angeklagte habe sich rühmten trüben Quelle", schreibt es, aus der die rote Presse nicht auf eine bloße Stritik beschränkt, sondern in politischem Interesse aus dem fraglichen Vorgang Kapital schlagen wollen. Redakteursreuden. Nach drei Wochen Gefängnisaufenthalt ist Genoffe W. Dahl von der Erfurter Tribüne" in die Freiheit" zurückgekehrt.

so gern und inbrünstig schöpft, war ihr der Verhandlungszwischen dem Ueber die Einigungsverhandlungen

Hus Induftrie und Handel.

Zur Lage in der Porzellanindustric.

-W

und dem

bericht über die außerordentliche Generalversammlung des zwischen dem" Metallarbeiterverband" Deutschen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe, welche am band", deren Scheitern wir in unserer Nr. 289 meldeten, geht Allgemeinen deutschen Metallarbeiterber 21. Oftober d. J. in Berlin   statifand, zugegangen." Wie uns die folgende attenmäßige Darstellung zu: unmoralisch doch von der Arbeiterpresse, aus der Quelle zu schöpfen, die den Scharfmachern Wasser auf ihre Mühle liefern sollte!

Dann hämt das Scharfmacherblatt:

" Haben unsere Herren Gegner vielleicht angenommen, daß wir auf unseren Versammlungen schöne Neden über die Not­wendigkeit des allgemeinen Achtstundentages oder über die Schäd­lichkeit des Alkohols schwingen würden?"

Dann sagt das Blatt:

" Gott  , man legt ja solche Beschlüsse seinen Gegnern im allgemeinen nicht zur freundlichen Kenntnisnahme vor! Geschicht dies durch irgend einen Vertrauensbruch doch auch gut, auch fein Fehler; uns solls schon recht sein, wenn allerorts Klarheit herrscht, wohin die Neise geht."

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Aber im nächsten Augenblid tut dem Zentralblatt" die ungewohnte Offenheit leid:

" Herrschaften! Wenn ihr euch noch überzeugen lassen wollt, so left unseren Verhandlungsbericht. Abwehr, Berteidi­gung ist seine Losung.

Sind unsere Arbeitgeberverbände dazu geschaffen worden, die Arbeiter zu schuhriegeln, zu ſchinden und zu brangfalieren, oder hat man sie gegründet, weil man sich wegren müßte mußte, fage ich gegen unerträglich werdende Uebergriffe, gegen Bus stände, die naturnotwendig den Ruin unseres gewerblichen Lebens mit sich bringen mußten?"

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Die deutsche Porzellanindustrie, die sehr stark auf den Export angewiesen ist, hat jezt an mehr wie einer Stelle eine Stockung aufzuweisen, die sich für die Arbeiter in Feierschichten, verkürzten Arbeitszeiten und Entlassungen geltend macht. Und dies, obwohl die letzten Messen, im Herbst und im Frühjahr, nicht schlecht waren. Wir warhaftig nicht. Aber die Scharfmacher haben Der Rüdschlag, den der Geldmangel in Amerika  , das als Haupt- sich der Deffentlichkeit gegenüber immer so aufgespielt, als ob absatzgebiet für deutsche Porzellanwaren in Betracht kommt, in fie in ihren Versammlungen die Kulturforderungen der Verbindung mit der allgemeinen Krise für die Porzellanindustrie Arbeiterschaft erörterten und aus rein sachlichen Gründen zu mit sich gebracht hat, wirkt um so stärker, als durch unglaubliche ihrer Ablehnung fämen. Wir werden ihnen das obige Ge­Neugründungen der Markt start überlastet wurde. Immer mehr wurde in den letzten 10 Jahren auch die Porzellanindustrie ein ständnis gelegentlich gern unter die weindunstblaue Nase Gebiet, auf dem das Großkapital sich versuchte. Die ehedem vor- reiben! herrschenden kleinen Betriebe verschwanden mehr und mehr, an ihre Stelle traten Aktiengesellschaften. Fusionen wurden vorgenommen und zwar in der Weise, daß ein beträchtlicher Teil der thüringischen Porzellanfabriken schon heut sich hauptsächlich in den Händen eines Banktonsortiums befindet, an dessen Spizze der Bankier Strupp steht. Deffen Einfluß erstreckt sich aber auch auf bedeutendere Porzellanfabriten in Bayern   und Schiesien. Die Krise wird dieser Kapitalstonzentration weiteren Vorschub leisten. Dies um so mehr, als die Stapitalsanlage in Borzellanattien eine äußerst Ichnende ist. Bisher stand die feinkeramische Industrie mit einent durchschnittlichen Dividendensatz von mehr als 13 Proz. an der Spitze der deutschen   Industrien. Im letzten Jahre wurden noch von den größten Gesellschaften, bei enormen Abschreibungen und Füllungen der Reservefonds, 10, 12, 16, 18, 20 und sogar 35 Prog. Dividende ausgeschüttet. Die kritische Zeit wird einer Reihe von tleinen Fabrikanten die Existenz toften, die Großen stehen seit längeren auf dem Sprunge die Erbschaft anzutreten. Ebenso wie die Großfabrikanten und Gesellschaften gegen die kleinen Kon­furrenten vorgehen, rüsten sie gegen die Arbeiter. Die Porzellan­arbeiter haben ja stets mit den Unternehmern zu tun, aber gegen- Man sieht der Wolf  , dem das Lamm das Wasser trübte! wärtig ist diesen der Kamm ganz gewaltig geschwollen. In Höhr  bei Koblenz  , in Wißendorf und Unterweißbach   in Thüringen   sind steht dort das Unternehmertum? Frißt der Kapitalismus  Steht der Arbeiter obenan am Bache des Lebens? Oder gegen 500 Arbeiter seit mehr denn 23 Wochen ausgesperrt und icht die Arbeiterschaft, weil sie aus demselben Bache trinken will vor Weihnachten wurde 400 Arbeitern in der Porzellanfabrik von Hertwig u. Co. in Stahhütte in Thüringen   gefündigt. Weitere Aus- oder frißt er sie ohne Rücksicht darauf, aus Lüfternheit nach Sperrungen sind zu erwarten, da auch die Porzellanfabrikanten den ihrem Fleische, nach ihrer Arbeit? Seine ganze Tendenz ist Willen zu haben scheinen, sich die Arbeiterorganisation vom Haije darauf gerichtet, sich das Produkt der Arbeit so billig wie zu schaffen. Die Unternehmer selbst sind gut organisiert. Sie möglich anzueignen. Dagegen war der einzelne Arbeiter Bilden mehrere Verbände zur Regulierung der Preise, die in ver- machtlos. Darum organisierte die Arbeiterschaft sich. Und hältnismäßig furzer Zeit um 20 Proz. erhöht worden sind. Zwar dieser organisierten Abwehr der Arbeiter gegen die Wolfszähne erstredt sich diese Startellierung nur auf das Gebrauchsgeschirr, aber des Stapitalismus stellt das Unternehmertum in Form der für den Inlandsmarkt kommt dasselbe in erster Linie in Frage. Arbeitgeber- Verbände Der stärkste deutsche Porzellanfabrikantenverband hat nun auch Arbeitgeber-Verbände einen neuorganisierten Angriff gegenüber! in Desterreich Fuß gefaßt, und dort die nicht unbedeutende Und im Angesichte dieser Tatsachen, im Angesichte des böhmische Porzellanindustrie in den Preisring einbezogen. Nach Geheimprotokolls, wagt das Zentralblatt" heulmeiernd noch mehrfachen Versuchen ist das gelungen. 24 der größten böhmischen zu schreiben: Borzellanfabriken bildeten eine Gesellschaft m. b. H., um auf diesem Wege zu festen und erhöhten Breifen zu gelangen. Als ein weiteres Ziel dieser Vereinigung wird dann auch die Regelung des Exports nach Nordamerika  , der Ein- und Ausfuhr von Porzellanwaren zwischen Deutschland   und Böhmen   angesehen. Ohne diese Aussicht hätten sich die deutschen   Porzellanbarone wohl auch schwerlich um Also das Edelste und Beste wollten die Scharfmacher! diese Vereinigung bemüht, die dadurch erleichtert wurde, daß schon wie in dieser schönen Weihnachtszeit Eltern unter sich erörtern, heute viel deutsches Kapital in österreichischen Porzellanfabriten was sie ihren Kindern zum Feste Gutes spenden fönnten, so beteiligt ist. Bei Betrachtung aller dieser Dinge gewinnt die Be- haben die Scharfmacher sich heimlich beraten, wie sie ihren fürchtung Raum, daß die Kosten der Krise in der Porzellanindustrie Arbeitern eine große sozialpolitische Wohltat bereiten könnten. die kleinen Fabrikanten und die Arbeiter zu tragen haben. Die letzteren aber in erster Linie dort, wo sie als unorganisierte Menge und am 31. März 1910 sollten diese zu ihrem freudigen den straff vereinigten Unternehmern gegenüberstehen, die auch nach Staunen die schöne Ueberraschung aufgebaut erhalten. der Krise obenauf sein werden. Wo sind die Schafe in der Arbeiterschaft, die solche Mär­lein glaubten? Die wären wert, daß der Wolf Kapitalismus

man beschließt über die Einführung gleichlautender Rollettivberträge, legt also den Grundstein zu der nationalen Tarifgemeinschaft, einer Errungenschaft, die doch sonst immer sozial­politisch in den höchsten Tönen bewertet wird...

Berlin   und Umgegend.

Vom Kampf um den Arbeitsnachweis der Bäder.

Nach längerer Beratung und wiederholter Aufforderung formulierten die fünf Vertreter des neugegründeten Algemeinen" Verbandes in der gemeinschaftlichen Sizung am 6. Dezember 1907 mit dem Parteivorstand folgende Einigungsbedingungen:

1. Die politische Tendenz, d. h. die sozialdemokratische Betäti gung solle mehr wie bisher im Verbandsorgan und der Agitation Ausdruck finden. 2. Selbständigkeit der Ortsvereine.

3. Selbständigkeit der Berufsgruppen( Branchen). 4. Aenderung des Ausschlußverfahrens- Schiedsgerichts dem Parteistatut).

( nach

5. Verleihung des Rechts an den Ausschuß, Beschlüsse des Vor­standes zu annullieren.

6. Fakultative Unterſtügung. 7. Staffelung der Beiträge. 8. Der

Allgemeine deutsche Metallarbeiterverband, Sih Berlin" bleibt so lange bestehen, bis die Statuten des " Deutschen Metallarbeiterverbandes, Sizz Stuttgart" im vorstehenden Sinne geändert sind.

Auf diese knapp formulierten Einigungsbedingungen erhielt der Verbandstag des Allgemeinen" Verbandes in Dres. den am 8. Dezember ein Schreiben aus Stuttgart  . In diesem Schreiben lehnt der Vorstand des Deutschen Metallarbeiterver­bandes in längeren Ausführungen die Vorschläge des All­zu folgendem Resultat:

gemeinen" Verbandes ab. In seiner Schlußbetrachtung kommt er

die

" Im übrigen ist Punkt 2, 3, 4, 5, 6 und 7 nur durch eine Statutenänderung zu verwirklichen, wozu bekanntermaßen der Vorstand nicht berechtigt ist, auch nach Ansicht des Vorstandes tein ersichtlicher Grund vorliegt."

Bis auf den ersten Punkt lehnt also der Stuttgarter Verband Einigungsvorschläge des Berliner Allgemeinen" Verbandes ab. Darauf beschloß die Tagung in Dresden  :

" Da die Einigungsverhandlung an dem starrköpfigen Ver­halten des Deutschen Metallarbeiterverbandes gescheitert ist, be­schließt der Verbandstag am 8. Dezember 1907 in Dresden  , daß in Ginigungsverhandlungen mit dem Deutschen   Metallarbeiter­verband überhaupt nicht mehr eingetreten wird, sondern daß unentwegt die auf dem 7. Kongreß gefaßte Resolution hoch ge­halten und die Prinzipien unserer Organisation zum Austrag gebracht werden."

vorstehender Resolution vor, welche Schlenker- Berlin   als Bor­Zu dieser Resolution lag folgende Erklärung der Antragsteller sizender des Verbandstages zur Kenntnis brachte:

Der Verbandstag hat mit dieser Resolution ausgesprochen, daß der Verbandsvorstand für alle Zukunft nur berechtigt ist, auf der Grundlage der Programmresolution des 7. Kongresses der freien Vereinigung deutscher   Gewerkschaften in Einigungs­verhandlungen mit dem Parteivorstand einzutreten." Dieser Erklärung schloß sich der Verbandstag cinstimmig an.

Bur Lohnbewegung im fächsisch- thüringischen Webereibezirk. Die Antwort der Unternehmer auf die Forderungen der Weber ist von Sie verweisen einfach die Gauleiter des Textil lafonischer Stürze. arbeiterverbandes in einem Einschreibebriefe auf den Abschreckungs. utas vom 30. November, den sie vor Einreichung der Forderungen erlassen haben. Neben den Lohnzulagen sind aber eine ganze Anzahl anderer Forderungen eingereicht worden, auf die also nach Auf fassung der Unternehmer gar feine Antwort erfolgen soll. Vor allen Dingen foll eine anderweitige Zusammenfegung der Fabrikausschüsse plaggreifen, wie das schon jetzt in Greiz   üblich ist. Die Arbeiter fchaft wird wohl noch Stellung zu den Aeußerungen nehmen, im übrigen aber ruhig den 1. Januar abwarten, bevor fte definitiv weitere Schritte unternimmt. Es steht fest, daß die Unternehmer die Arbeiter provozieren wollen. Das beweist schon ihre Anfrage bei eventuell nach dem fächsisch- thüringischen Bezirk gelorst werden den Schiffahrtsgesellschaften nach auswandernden Webern, Webern, die follten. Man ist also jetzt schon auf der Arbeitswilligensuche, es scheinen also schwere Stämpfe bevorzustehen.

Arbeitswillige Betrüger.

Der Einfluß der Brotpreissteigerung auf den Haushaltungs- sie verschlingt! anfwand ist schon früher Gegenstand amtlicher Untersuchungen des tönigl. Württembergischen Statistischen Landesamtes geweien. Es tourde für 39 Gemeinden des Staates eine Berechnung darüber an­gestellt, wie hoch sich ungefähr die Verteuerung des Aufwandes einer fünfköpfigen Unterbeamtenfamilie( Mann, Frau und drei nicht er­Arbeitswillige der Harzer- Werfe in Blankenburg   a. H., Borge i. H. wachsene Kinder) für Fleisch, Brot und Milch infolge der erhöhten Gegen den Sprechmeister Vogel von der Bäderinnung zu und Sangerhausen   berlassen ihre Arbeitspläge. Sie versuchen, sich Preise dieser Lebensmittel berechnet. Diese Untersuchungen hatten Berlin   ist seitens des Bäckerverbandes eine Anzeige wegen Mein- in verschiedenen Orten als streitende Arbeiter von den Harzer­für den Durchschnitt der 39 Gemeinden hinsichtlich der Ausgaben eides bei der Staatsanwaltschaft eingereicht worden. Die Anzeige Werken oder als solche, die auf Veranlassung der für Brot, wobei ein Jahresbedarf von 500 Kilogramm Schwarz- gründet sich auf die Vorgänge in dem fürzlich verhandelten Prozeß. Streitenden abgereist sind, vorzustellen und auf diese brot( Weißbrot in Schwarzbrot umgerechnet) angenommen war, wo Vogel befchwor, er habe niemals in seiner Eigenschaft als Weise eine Unterstügung zu erlangen. folgendes ergeben:

Monatlicher Betrag

der Ausgaben für Brot 9,70 M.

im Durchschnitt der Jahre 1901 bis 1904 im Dezember 1905

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im September 1906.

9,75 10,10

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im Durchschnitt des Jahres 1906

im Mai 1907.

10,10 10,15

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Arbeitsvermittler der Innung Geldgeschenke von Arbeitsuchenden erhalten, während etwa zehn Zeugen, die das Gericht für einwand­frei ansah, eidlich bekundeten, daß Vogel von ihnen Bestechungs gelder erhalten und angenommen hat. Es handelt sich bei der Anzeige wegen Meineides nicht etwa um ein Vorgehen gegen die Person Vogels, noch viel weniger um das Bestreben, einem miß­liebigen Gegner persönlich einen empfindlichen Schlag zu verfeßen, sondern wir haben es hier mit einer zwar nicht angenehmen, unter den obwaltenden Umständen aber notwendigen Episode aus dem

Zur Information teilen wir mit, daß diese Leute mit den streitenden Arbeitern der Harzer- Werke nichts gemein haben und ohne jede Einwirkung derfelben die Harzer- Werte verlassen. Darum haben sie von organisierten Arbeitern feine Unterstügung zu ver­langen,

Auf dem Wege zur Einheit.

Der Verein deutscher Straßenbahnbeamten in Straßburg  ,

Unter Zugrundelegung der Brotpreise im Oftober 1907 würden Kampf zu tun, den der Bäckerverband seit Jahren führt, um eine eine auf lokaler Basis bestehende Vereinigung, beschloß in einer fich die monatlichen Ausgaben auf 11,20 m. stellen, das sind gerechte und unparteiische Arbeitsvermittelung außerordentlich stark besuchten Generalversammlung mit allen gegen 15 Proz. mehr als im Durchschnitt der Jahre 1901 bis 1904. Nun 3u bekommen. Für die Bäckerinnung ist der Arbeitsnachweis eine Stimme den Anschluß an den Deutschen Transportarbeiter hat aber inzwischen eine weitere namhafte Brotpreiserhöhung statt- ein Mittel, die Gesellen in vollkommener Abhängigkeit zu erhalten verband( freie Gewerkschaft). Der llebertritt der etwa 500 Vereins­gefunden, die sich noch nicht für sämtliche Gemeinden berechnen und jeden in der empfindlichsten Weise zu maßregeln, der für sich mitglieder erfolgt am 1. Januar 1908 und dürfte derselbe, nach dem lägt, da die Novemberpreise noch nicht überall vorliegen. Für oder feine Arbeitsgenossen nach Freiheit, Selbstbestimmung und Resultat der Abstimmung zu schließen, wohl einhellig erfolgen. Be Stuttgart fann das aber schon geschehen, und dabei stellt sich heraus, besseren Arbeitsverhältnissen strebt. Ein Werkzeug dieser Jnnungs­daß der monatliche Aufwand für Brot auf 12.10 M. gegen 8,75 m. bestrebungen ist der Sprechmeister Vogel. Der Bäckerverband merkenswert und für die christlichen Gewerkschaften sehr bezeichnend im Durchschnitt der Jahre 1901 bis 1904, das ist also um ist durch Tatsachen zu der Ueberzeugung gekommen, daß ist die Haltung der Direktion, welche den Straßenbahnern den An­3,35 M. 38,3 Broz. gestiegen ist! die Uebelstände in der Arbeitsvermittelung der Junung nicht schluß an den christlichen Verband empfahl, der sich gleichfalls Und da soll noch jemand behaupten, die Regierung triebe nicht beseitigt werden fönnen, folange Vogel dafelbst das unumschränkte um die Mitglieder des Vereins bewarb. Die Straßenbahner aber glänzende Sozialpolitik für die Junker! Regiment führt. Deshalb sind bei der Innung schon früher Anträge bedankten sich für die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. auf Entlassung Vogels gestellt, aber nicht berücksichtigt worden. Die Krisis. Am 6. Dezember, am Tage nach dem Streit der Auch nach dem erwähnten Prozeß hat der Gesellenausschuß wieder Petersburger Arbeiter als Protest wegen des Prozesses gegen die die Entlassung Vogels beantragt, aber der Innungsvorstand hat

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ſozialdemokratische Dumafrattion, wurden viele Arbeiterentlaffungen den Antrag abgelehnt. Die Innung will Bogel   nicht fallen Letzte Nachrichten und Depefchen.

Gewerkschaftliches. Der Wolf am Bache.

borgenommen. Die große Alegandrobische Maschinenfabrik wurde laffen, obgleich ihn das Gericht als einen unzuverlässigen geschlossen, 6000 Arbeiter waren arbeitslos. Wie die Verwaltung Zeugen fennzeichnete und den Gegenzeugen vollen Glauben schenkte. angibt, soll der eintägige Streit der Arbeiter die Ursache der Der Gesellenausschuß hat dann eine Eingabe an die Gewerbe­Im Kampf um die Existenz. Maffenentlassung sein. Die Freiseßung von Arbeitern in ganz deputation gerichtet und diese ersucht, die Amtsentsegung Vogels zu Königsberg   i. Pr., 18. Dezember.  ( W. T. B.) Vor der hiesigen Petersburg beweist, daß die eigentliche Ursache die Krisis ist, die beantragen. Auf diese Eingabe, die am 15. November erfolgte, ist Straffammer ist in zweitägiger Gigung gegen 18 Einwohner von in vielen großen Städten Rußlands   wütet. bis jezt noch fein Bescheid beim Gesellenausschuß eingegangen. Agilla, meist Holzflößer, wegen Landfriedensbruchs verhandelt worden. Echließlich wurde nun die Meineidsanzeige erstattet. Es muß fich ja nun zeigen, ob sich die Staatsanwaltschaft in diesem Falle als In Agilla war eine Flößereigenossenschaft gegründet worden, die mit die objektivste Behörde" betätigt, oder ob sie jemand nicht des den Königsberger Reedern wegen der Bewilligung höherer Floßgelder Meineides verdächtig hält, der Tatsachen, die er nach menschlichem in Differenzen geraten war, so daß die Reeder schließlich unter Aus­Ermessen als bestehend fennen muß, trotzdem als nicht bestehend schaltung der Flößer dazu übergingen, für den Transport der beschwört. In der Fabel verschlingt der Wolf   das Lamm, das am Flöße Schleppdampfer   zu verwenden. Als mehrere dieser Dampfer Bache   mit ihm trank. Er verschlingt es nicht aus Lust am Glasarbeiter, Achtung! In der Mittwochnummer des Vor- im Mai d. J. Agilla zum erstenmale passierten, versuchten Lammfleisch, sondern behauptet er weil es ihm das wärts" fucht die Firma Kreißel in Chemnitz   Glasschleifer. Wir die Angeklagten durch Legen bon Hindernissen, Ver Baffer trübte. Dabei stand der moralisch entrüstete fegrimm geben hierdurch bekannt, daß bei dieser Firma Differenzen sperrung der Wasserstraße, Zerreißen von Triften und durch Werfen oben am Bache  , das Lamm, das er mit erheuchelter Entrüstung ausgebrochen sind und daher der Zuzug streng zu meiden ist. mit Steinen den Weitertransport zu verhindern. Die Straffammer berzehrte, weiter stromab. Die Ursache der Differenzen ist folgende: 8wei Glasbuchstaben­wurden entlassen. Da die übrigen Kollegen dies als einen Schlag zu Gefängnisstrafen von 1 bis 5 Monaten, eine Frau zu 3 Monaten, schleifer, welche die Leitung der dortigen Bahlstelle in Händen haben, verurteilte wegen Teilnahme an diesen Ausschreitungen 11 Flößer ben Entlassenen solidarisch und reichten die Kündigung ein. gegen die Organisation betrachteten, so erklärten sie sich sämtlich mit in einem Falle erfolgte Freisprechung. Der Vorstand  

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Die Scharfmacher im Baugewerbe üben sich jekt in der Die Scharfmacher im Baugewerbe üben sich jetzt in der Rolle des entrüsteten Wolfes.

Das Zentralblatt für das deutsche Baugewerbe" ist als erftes Scharfmacherblatt auf dem Plane und heute abend wird zweifellos die Arbeitgeber- Zeitung" ihm in etwas fräftigen Zönen sefundieren.

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des Verbandes der Glasarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands  . J. V. E. Girbig.

Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Injeratenteil verantw.: Th.Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsblatt