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Br. 293. 24. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 15. Dezember 1907.

mählich schwinden möge zum Besten der ohnedies schon von zahl­

Zur Lage der Kleinbauern und länd- reichen Berufsgefahren umgebenen Landbevölkerung!" Amen!

lichen Arbeiter.

III.

Ebenso verschieden wird von den Berufsgenossenschaften die Frage der Unfallverhütung beurteilt. Einzelne Berufsgenossenschaften haben beamtete Revisoren, andere wieder mur Vertrauensmänner,

welche die Betriebe revidieren. Fürchterliche" Drohungen stößt der

Bericht von Reuß j. 2. aus:

Der Bericht für Unterfranken " erwähnt:

Im allgemeinen ist zu bemerken, daß die Kontrolltätigkeit des technischen Aufsichtsbeamten eine viel Selbstverleugnung erfordernde, recht mühsam war. In den meisten Gemeinden bedurfte es bor allem der Bekämpfung tiefgehender Borurteile und des passiven Widerstandes der Betriebsunternehmer."

Der Aufsichtsbeamte ffir ,, Oberbayern " erklärt:

"

Diese Leute finden in den verschiedenen Versicherungen gegen Gefahr oder Schaden ein bequemes Feld für ihre Gewissen losigkeit und Habgier: denn gerade hier ist es am leichtesten, einen Betrug zu vollführen, und am schwersten, jemand dessen zu überführen."

Mit dem Verständnis für die Sache fame auch wieder Vers trauen und Wohlwollen unter die Leute. Es würde im Volte das Gefühl der Schande und Verachtung erwachen gegenüber solchen, die gemeinnüßige Einrichtungen mißbrauchen. Sache der Geist­lichkeit, der berufenen Wächterin der Volksmoral, dann der Volks schul- und Wanderlehrer und nicht zuletzt der Tagespresse wäre es, durch stete Aufklärung und Belehrung des Volkes nach dieser Richtung hin diesen wünschenswerten Zustand herbeizuführen oder wenigstens anzustreben."

Sind die Bauern wirklich so schlecht geworden, so hat doch schuldet?

-

"

82,5 Broz. beanstandet; ohne Mängel 17,5 Proz. Die Zahl der beanstandeten

der Bunahme von Kraftmaschinen zu ersehen. Vor allem beträchtlich Eine Steigerung der Betriebsgefahr in der Landwirtschaft ist in Laut Beschlusses der Genossenschaftsversammlung fanden ist die Zunahme von Benzinmotoren, ihre Anzahl dürfte schon ein feitens eines Bezirksvorstandsmitgliedes wiederum Revisionen der gutes mehr als 2000 betragen. Außerdem führt sich in Gegenden landwirtschaftlichen Betriebe in bezug auf Schutzvorrichtungen ban- mit Kraftstromnetz der Elektromotor sozusagen scharenweise ein." licher Einrichtungen und Maschinen in 10 Ortschaften der Amts­Nicht selten frifft man jugendliche Dienstboten und selbst weib­bezirke Lobenstein und Hirschberg statt. Leider war das Ergebnis liche Berfonen mit der Wartung des Motors betrant". durchaus unerfreulich, da fast allenthalben wesentliche Mängel feft Gesundheitsschädliche Einflüsse sind in der leichtfertigen und bie berufene Wächterin der Vollsmoral" viel versäumt und ver gestellt wurden. Wir machen an dieser Stelle darauf aufmerksam, leichtsinnigen Behandlung von offenen Hautstellen und fleinen Ver- Schlesien berichtet: Von den 966 revidierten Betrieben Saß, wenn bei Wiederholung der Revision in den betreffenden wundungen gerade bei der landwirtschaftlichen Bevölkerung zu er­Betrieben wiederum wesentliche Mängel gefunden werden, gegen sehen. Selbst schon entzündete und eiternde Stellen finden nicht die wurden 797 Betriebe die Betriebsanternehmer mittels Bestrafungen vorgegangen werden nötige Beachtung. Alles wird angefaßt, in alles wird hinein­muß, auch ist eine höhere Einschägung der mangelhafte Vor- gegriffen." Es fehlt am Gebrauch ordentlicher Verbandmittel, und richtungen aufweisenden Betriebe bei Heranziehung zu den Lasten das ist die Ursache, daß so häufig anfangs fleine und unbedeutende der Genossenschaft in Aussicht genommen." Berlegungen ungeahnte Verschlimmerungen erfahren." Niederbayern " berichtet: Es wurden im Jahre 1906 in Die Zahl der weiblichen Berunglückten betrug in Oberbayern 1311 Ortschaften 6492 landwirtschaftliche Hauptbetriebe und 30,12 Broz. 104 Nebenbetriebe revidiert. Bon diefen besichtigten Hauptbetrieben wurden nur 94 Betriebe ohne Mängel befunden." 6400 Betriebe haben also Verstöße gegen die Unfallverhütungsvorschriften zu ver­zeichnen 1"

ח

Der Aufsichtsbeamte der Pfalz " berichtet: Es wurden 8843 Hauptbetriebe und 255 Nebenbetriebe, die sich auf 220 Be meinden verteilen, besichtigt und dabei fast überall erheblichere Mängel der Betriebseinrichtungen festgestellt."!

Oberfranken " berichtet: Ju 40 von den 1928 revidierten Hauptbetrieben waren Anordnungen nicht zu treffen, während in 34 Betrieben je nur eine Berfehlung gegen die Unfallverhütungs­vorschriften nachzuweisen war."

" Busammen: Bauliche Einrichtungen 7196 Mängel Maschinelle

7 014 14210 Mängel.

F

Auf jeben Betrieb entfallen fomit 7,52 Beanstandungen im Durchschnitt. Trotzdem schreibt die Berufsgenossenschaft: Ebenso wie in den Vorjahren wurde wegen der bei den Betriebsrevisionen des technischen Aufsichtsbeamten vorgefundenen Mängel grundsätzlich Teine Bestrafung der Betriebsunternehmer herbeigeführt." Man gibt fich nur der Hoffnung" hin, daß das noch bemerkte Widerstreben und die Gleichgültigkeit gegen die Unfallverhütungsvorschriften all­

Geh­

Der Vorstand der Berufsgenossenschaft Unterfranken" war febr fleißig! Er hat in jeder Sizung laut Bericht durchschnittlich 237 Rentenbescheide beschlossen!

Der Beamte der Berufsgenossenschaft Schwaben und Neuburg " hatte 5676 Betriebe revidiert und meldet lakonisch:

11

Ganz in Ordnung fand ich nur 1 Hauptbetrieb vor, dessen Besizer durch einen schweren Unfall am Göpel zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften veranlaßt wurde." Trozdem dem Beamten der Schall im Naden sigt, ist er sehr fromm und predigt:

Man kann diejenigen, welche die Einrichtung der Unfallunter­stützung mißbrauchen, in zwei Kategorien einteilen.

1. Kategorie: Solche, welche an und für sich noch ehrlich und reblich gesinnt find, aber infolge falscher Orientierung über die Berufsgenossenschaft, wie ich es oben eingehend geschildert habe, in derselben eine Organisation erblicken, welche die Landwirtschaft aussangt und bedrückt. Sie machen sich deshalb kein Gewissen daraus, wenn es gilt, diese Genossenschaft auszunügen und zu übervorteilen.

waren nur 169 Betriebe

Maschinen und Betriebseinrichtungen beträgt insgesamt 1613." " Diefe Zahlen lassen bereits erkennen, daß für die Durchführung " Diefe Zahlen lassen bereits erkennen, daß für die Durchführung der Vorschriften in den einzelnen Betrieben bisher sehr wenig getan ist und daher eine planmäßige Ueberwachung der landwirtschaftlichen Betriebe dringend erforderlich ist." Schärfer gehen die Sachsen" feit einigen Jahren vor.

Die Betriebsrevisionen geschehen unverhofft". Ms einer unferer Genossen auf dem letzten Hygienefongreß in Berlin dies start be­zweifelte, erklärte, daß ihm Fälle befannt seien, in denen die Aufsichtsbeamten ihre Revisionen vorher angezeigt haben und deshalb alles in bester Ordnung" befunden wurde, rief der Chorus deutscher Aufsichtsbeamten als Zuhörer energisch: Nein! Nein!" Sehr interessant ist daher, was der Aufsichtsbeamte für Nieder bahern" darüber berichtet( Seite 8 d. B.):

Tas Revisionsgeschäft wird in folgender Weise vor­genommen:

Durch eine Karte wird der Bürgermeister einer zu rebi dierenden Gemeinde verständigt, daß in einigen Tagen die Betriebe der Kontrolle unterzogen werden. Ist die Wohnung des Bürger­meifters nicht zu abgelegen, so gehe ich zuerst zu diefem. Ats ATS Führer durch die Gemeinde wird mir meistens der Gemeindediener beigegeben."

Das ist natürlich eine ganz unverhoffte Kontrolle der Betriebe, denn von dem Inhalt der offenen Postkarte erfährt in der Gemeinde fein Bauer ein Sterbenswörtchen!

2. Kategorie: Solche, denen jede Regung des Gewiffens erstorben ist, die mir dann vor Betrug, Diebstahl oder irgend Dagegen gibt fich die Beffen- Naffauische Berufsgenossenschaft einer anderen Art der unerlaubten, ehrlosen Bereicherung zurück- biele Mühe die Unfälle zu verhüten. Ihre Vorschriften find muster schreden, wenn sie fürchten, dabei erwischt oder bestraft zu werden. Haft, illustriert und in farbigem Druck den Bauern zugestellt worden.

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