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Ein gefährlicher Plan. Dem Freisim müßt sein Sträuben nichts. Die Deding bes

nicht ganz so schäbig, dafür aber auch gefährlicher war als die Aktien der Marotto Gründungen der Schneider- 1 famkeit erlangt. Hier wird's so gehandhabt, dort anders- je nachh nationalliberale, Genüge sein lassen. Es hat nicht das geringste fchen Gruppe befizen. Es sind dies Herr de Saint fubjektiver Laune und Einsicht. Das ist ein fauler Zustand. Nicht dazu getan, um die Macht der Regierung gegenüber dem Parlament Aulaire, erster Setretär der Gesandtsch a st ministerielle Anweisungen, sondern bestimmte Rechtsgarantien sind einzuschränken. Im Gegenteil, das Zentrum hat im Bunde mit in Tanger . Er ist Aktionär der Société Immobilière du erforderlich. den Konserbatiben das Verbrechen des Kardorff an den Rechten Maroc et des colonies africaines. Außer ihm sind Graf des Parlaments mitgemacht und dadurch die Stellung des deutschen de Cherisey, der zweite Gesandtschaftssekretär, Reichstages noch stärker herabgedrüdt. Es hat daher wirklich nicht und der französische Konsul Marinacco Cavolacci das Recht, über eine Erscheinung zu flagen, die in der Macht- ebenfalls Attionäre dieser Gesellschaft. Graf de Cherifey Reichsdefizits soll durch weitere Belastung der schwachen Schultern losigkeit des Parlamenis ihre Wurzel hat. Und wenn die Köln . ist aber auch Aktionär der Compagnie Marocaine. erzielt werden. Als erstes wird der famose Plan des Brannts Volkszeitung" schließlich den Reichskanzler bedauert, daß er es Die Liste ist aber feineswegs vollständig. Auch bei weinmonopols zu verwirklichen gesucht. Heute hält der unter der Zentrumsherrschaft bequemer gehabt hätte, so heißt auch anderen Gesellschaften find Diplomaten das ganze Bundesrat eine Sigung ab, die sich mit der Vorlage befchäftigt. das nichts anderes, als daß das Zentrum den Regierungs - diplomatische Storps beim Mathzen, wie die Diese soll schon im nächsten Januar dem Reichstage zugehen. absolutismus auch weiter fördern will, wenn die Regierung nur Sumanité" sagt- beteiligt. Unter diesen Umständen ist es Geplant ist die Verstaattigung des Spiritushandels. seinen Willen fun will, anstatt des Willens der Nationalliberalen. wahrhaftig nicht wunderlich, wenn die diplomatischen Berichte Die Liberale Storrefp." macht über den Inhalt der Vorlage folgende Deshalb ist dieser ganze Streit der Nebenregierung im Grunde die" Notwendigkeit" zu handeln" hervorheben. Die Mitteilung: ziemlich gleichgültig. Den Volkswillen wollen weder Zentrum noch Société Immobilière hat sich die Aufgabe gestellt, liegende Nationalliberale ausschlaggebend wissen. Beiden ist der Regierungs- Güter aller Art zu kaufen". Der billigste Stauf" ist aber absolutismus schließlich recht, und nur darum raufen vom altersher der Raub. Namentlich dann, wenn auch die sie sich, wer von beiden den größeren Rußen von Betriebskosten dieses Gewerbes auf andere abgewälzt werden foll fönnten. In diesem Falle sind es die französischen Bürger, deren Leben und Gut die Agenten und Aktionäre der Expansionspolitik in Anspruch nehmen, um die Geschäfte der Immobilière usw. in die Höhe zu bringen.

piesem Absolutismus haben

Der fatin"-Skandal.

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Republik den feudalen Kapitalisten dienstbar zu machen.

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Die Liebesgabe soll den Brennern noch auf zehn Jahre zur Hälfte bewilligt werden. Der Preis des Brannt­weins soll für alle Zukunft so normiert werden, daß der Wert der Schlempe den Brennern stets als Gewinn übrig bleibt. Der Preis foll jedes Jahr firiert werden, und swar durch einen Ausschuß, der folgendermaßen zufammen gesezt ist: Ein Teil der Vertreter wird gewählt vom Reichs­tage, ein weiterer von den 2andwirtschaftskammern, und ein dritter Teil wird ernannt vom Reichsianzler und anderen Reichsbehörden. Das agrarische Uebergewicht in diesem Ausschuß würde dadurch vollständig gewährleistet sein." Wir gestehen, daß wir diese Pläne für eine ungewöhnlich

Baris, 15. Dezbr.( Eig. Ber.) · Es ist übrigens nicht übel, au fonstatieren, daß die Liste Die Humanité" veröffentlicht heute das Beweis dokument der an den maroffanischen Gründungen Beteiligten einem für die bebentenlose Gefälligkeit der Regierung gegen den Matin". Auszug aus dem Almanach des französischen Adels gleicht. Es Es ist ein Stablogramm des Gouverneurs von Französisch- Westafrika , wimmelt da von Grafen , Vicomtes, Marquis. Die große Gefahr halten, gegen die mit größter Energie Herrn Noume, an den Kolonienminister, und zwar an den Schneidersche Sippe gehört, seitdem sie unter dem Staiserreich anzufämpfen sein wird. Die angebliche Reduktion der Liebesgabe jezigen Kolonienminister, Herrn Milliès- Lacroig, datiert ihren Millionenbesitz begründet hat, der reaktionären Gefellist trügerischer Schein. Das Entscheidende ist einzig und allein die vom 15. Mai dieses Jahres und fiellt eine Antwort auf eine Depesche schaft an. Das hindert aber die radikale" Regierung nicht, Festsehung des Brannweinpreises. Und nun urteile man, des Ministers vom 18. März dar. Der Gouverneur erwidert auf ihre Diplomaten noch immer aus ihr zu refrutieren und die was es bedeuten würde, darüber einen Ausschuß bestimmen zu die Aeußerung des Ministers, daß der seit der Expedition verflossene laffen, der fast ganz aus Agrariern bestehen wird, also Beitraum zu groß fei, um noch die Verantwortlichkeiten festzustellen aus Leuten, die an der Festsehung des Preise und zu entscheiden, ob die Drganisatoren der Expedition, d. h. der Matin", zur Dedung der Soften heranzuziehen seien! Der Gou- Tanger- Brief der Boffischen Zeitung" geschrieben: Ueber die Stimmung der Maroffaner wird in einem persönlich interessiert sind. Die Vertreter des Reichs­tages, der eine agrarische Majorität hat, werden agrarisch sein, berneur verwahrt sich gegen die Entscheidung des Ministers, daß, um Der Haß gegen die Franzosen ist... bei den Eingeborenen die Bertreter der Regierung, dieses Vollzugsausschusses der den Vorhaltungen des Rechnungshofes zu entsprechen und die Affäre im Wachsen begriffen. Bezeichnend für diesen Haß ist folgende aus Junker, ebenso und die Vertreter der Landwirtschaftskammern endgültig zu erledigen, der Posten der vorgeschossenen 64 881 Fr. Rabat stammende Notiz ber hiesigen englischen Zeitung Al- Moghreb erst recht. Und diese Leute werden für sich und ihre Stlaffen­auf das allgemeine Budget der Kolonie zu übernehmen sei". Er Al- Alfa": Beim Stamme der Beni Hafien erörtert man die augen- genossen aus den Steuergeldern die Preise zu bewilligen haben. weist nach, daß ein solches Verfahren durchaus unzulässig fei; blidliche Lage öffentlich auf den Straßen und unter anderen Redens. Es ist fast fo, als würde das Reich den Junkern einen Wechsel aus­er stellt auch fest, daß der Rechnungshof wiederholt den Nach- arten, die niederzuschreiben nicht flug wäre, heißt es: Wir würden die stellen, deffen Betrag die Junker selbst ausfüllen dürfen. weis der Ridzahlung des Vorschufi.s gefordert habe, den Engländer und Deutschen mit Freuden willkommen heißen, aber das Demgegenüber treten die anderen Gefahren eines Spiritus­Die Kolonie Senegal feinerzeit dem Matin" gewährte. Er beruft berachtungswürdige Regime mit der Einmischung der gegenwärtigen Ein- monopols, so groß fie an fich find, zurück. Die Verstaatlichung des fich auch darauf, daß der Rechnungshof mit rigorofer Sorgfalt dringlinge werden wir niemals annehmen: follten die anderen Nationen Handels bringt eine große Anzahl Menschen in die stärkste sich auch darauf, daß der Rechnungshof mit rigoroser Sorgfalt uns nicht helfen, so werden wir mit allen Christen im Lande aufräumen; Abhängigkeit von einer Regierung, die ihre wirt­darüber wachte, daß Ausgaben, die die Kolonie nichts angehen, auf einstweilen betrachten wir nur die Franzosen als unsere Feinde." ihr Budget geschrieben werden: Ein Zirkular des Kolonienministers Auch die offizielle französische Zeitung entdeckt endlich, daß es im schaftliche Macht stets in der rücksichtslosesten Weise vom 20. November 1905( das war vor der Zeit des Herrn Millies Lande gäre, und findet, daß man noch nie eine solche nationale Be- zu politischen Zweden mißbraucht. Das Interesse Lacroix) habe die Gouverneure verpflichtet, persönlich darüber zu wegung im Marotto beobachtet habe wie augenblicklich. Daß sich des Staates am Branntweinabsak steigert die Gefahr, daß der wachen, daß diefe Borschrift pünktlich eingehalten werde. diefe Bewegung ganz allein und ausschließlich gegen Frankreich Antialfoholbewegung neue Schwierigkeiten erwachsen werden. Die Man vergleiche nun mit dem Inhalt des Kablogramms die richtet, mögen die Franzosen wohl ebenso gut wissen wie jeder Verteuerung des Branniweins aber durch die in dem Monopol Rechtfertigung des Kolonienministers, die der Messidor" in täglich andere Europäer, doch wird es natürlich verschwiegen. Das fran- enthaltene Steuererhöhung trifft gerade die Aermsten der wachsenden Raten veröffentlicht hat! Der Minister behauptete, er gebe, die eine Modernisierung Maroffos mit Freuden begrüßen zösische Blatt stellt die Behauptung auf, daß es sehr viele Araber Armen am empfindlichsten. fei bisher wegen Beschäftigung mit dem Budget nicht dazu gewürden. Das mag vielleicht richtig fein, doch wissen die meisten kommen, sich mit der Sache zu befassen. Das Kablogramm be- Araber auch, wie wenig ihre Glaubensgenossen in Algier und Tunis tveist, daß er sich damit befaßt hat aber in der Absicht, dem von der Modernisierung Nutzen gezogen haben und wie dort das Matin" die Zahlung zu erlassen! Und dies mittels einer niedere Bolt nicht viel besser behandelt wird als das liebe Bieh; unerlaubten, vom Rechnungshofe wiederholt beanstandeten Mani- mag ihnen also die Einführung europäischer Sitten recht sein, in pulation! jedem Falle graut ihnen davor, daß die Franzosen sich damit zu Der Mesjidor" wollte glauben machen, der Rechnungshof habe fchaffen machen, und man kann wohl sagen, daß sie sich dem mit bie Angelegenheit noch nicht berührt, wenigstens unter der Minifter- allen Sträften widersetzen werden." schaft des Herrn Millies Lacroix, aber das Stablogramm zeigt, daß der

Miniſter gerade um den ihm bekannten, wiederholten Retlamationen des Rechnungshofes ein Ende zu machen, den Gouverneur 31 einer pflichtwidrigen, die Staatsintereffen schädigenden Handlung aufgefordert hat.

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Der Vorstoß der Franzosen von der algerischen Grenze aus wird fortgefeht. Wie der Parifer Weatin" meldet, ift bie Stolonne Branlière in Schera a angekommen, Tags vorher ist es nach dem Petit Parifien" bei Scheraa zwischen der Kolonne Bran lière und den Beni Snassen zu heftigen ämpfen gelommen. Zur Geschichte der Miffion Blanchet hat einer der Teil. Wie der Matin" meldet, soll dem Stamme der Beni nehmer, Herr Dereims, einem Mitarbeiter der Humanité" Snassen unter folgenden Bedingungen Friede gewährt einen interessanten Beitrag geliefert. Der Gedanke ging von Herrn werden: Zahlung einer Geldbuße von 100 Fr. für jede Familie, Andre Berthelot aus, der jetzt Administrator der Erbauung einer Straße über den Baß von Gerduß, wodurch eine Barifer Untergrundbahn ist, nachdem er ehedem als direkte Verbindung von Port Say nach Udschda hergestellt würde, Gemeinderat Berichterstatter über diese Unternehmung Rückgabe der von den Beni Snaffen erbeuteten Lebelgewehre, fowie Gemeinderat Berichterstatter über diese Unternehmung schließlich Recht des freien Durchzuges in den Gebieten fämtlicher gewefen war! Mit ihm zusammen arbeitete auch Herr Poidas Stämme. bom Matin", der sein Blatt zur Verfügung stellte, um den afrikanischen Projekten der Gruppe das patriotische Mäntelchen um­zuhängen. Herrn Poida kam diese Reflame obendrein für sein Blatt zugute. Die Expedition wurde von den Eingeborenen festgehalten, ohne daß indes den Teilnehmern ein Leid geschah, ba fich ein Häuptling energisch für sie einfegte. Ihre Eskorte aber, die von ihr getrennt worden war, richtete, in der Meinung, daß die Ab­geschnittenen getötet worden seien, unter einer Starawane, der fie begegnete, zur Sühne" ein graufames Blutbad an. Daraufhin forderten die Afrikaner für die Entlassung ihrer Gefangenen ein Sühnegeld von etwa 15 000 Fr. Der Matin" verlangte von der Regierung Hülfe, und in der Tat wurde auch eine militärische Expedition ausgerüstet. Die Kosten dieser durch den Abichluß des Freilassungsvertrages überflüssig geworbenen Hülfsegpedition find es nun, die der Matin" nicht zahlen will....

Der Sultan scheint die Hülfe der Franzofen gegen die Präten­benten in Anspruch nehmen zu wollen. Aus Fez wird nach Paris gemeldet, daß Abdul Afis die lemas von Fez beauftragt habe, ob bas muselmanische Gesetz die Mitwirkung ausländischer Truppen bei der Bekämpfung aufrührerischer Stämme zulaffe. Die Mehrzahl der Priester hat diese Frage bejaht. bem Sultan Abdul Afis feine Unterwerfung angeboten habe, Briefe aus Rabat melden, daß Mulay Hafid vorausgesezt, daß dieser fein gegenwärtiges Ministerium entlasse.-

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Politische Uebersicht.

Deswegen muß diefes Monopol den stärksten Widerstand hervorrufen. So schlecht auch das deutsche Volt am 25. Januar gewählt hat, so wird selbst der Reichstag, den die Hottentotten­wahlen über uns verhängt haben, es sich doch gründlich überlegen müssen, bevor er einem so verderblichen, die Korruption geradezu züchtendem Gesetz seine Zustimmung gibt.­

Der gerüffelte Block- Kanzler.

Rach Zentrumsblättern hat Fürst Bülow an den katholischen

Pfarrer Reiter in Holzhausen( Bayerisch- Schwaben) ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt:

Ich schätze die treue Mitarbeit der katholischen Streife Deutsch­ lands an dem großen Werke der sozialen Berföhnung besonders hoch und wünsche, daß auch Ihrem Belehrungs- und Gebetbuch ein voller Erfolg befchieden sein möge zum Besten unseres deutschen Arbeiter- standes."

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Die Frantf. 3tg." teilt nun einige Stellen aus dem Be­lehrungs- und Gebetbuche" mit, das der Pfarrer Reiter verfaßt und das dem Reichstanzler so sehr gefallen hat. Es heißt unter anderem in diefem, Pflichten und Rechte des chriftlichen Arbeiters" betitelten Buche:

... 2uther, Calvin und so viele andere, die durch ihren Abfall von der Kirche unfägliches Unheil stifteten, wären nie Steyer geworden, wenn sie sich nicht von Ehrsucht und Stolz hätten beherrschen lassen: Eitelkeit und Dünfel war es, daß sie mit neuen Lehren auftraten... daß sie an ihrem Irrtum fefthielten, obwohl sie in ruhigen Augenbliden denselben erkannten."

Die freisinnige Presse meint, Bülow täte gut, fünftig nicht so freigebig mit Anerkennungsschreiben zu sein. Denn offenbar habe er das Belehrungs- und Gebetbuch" gar nicht gelesen. Wer weiß? Bielleicht stand soviel zur Verdummung der Arbeiter darin, daß er über die Ausbrüche des zelotischen Konfessionshaffes großmütig hinwegfah!

Berlin . den 17. Dezember 1907. Eine liberale" Errungenschaft. Bülow wäre dabei nicht einmal weitherziger gewesen, als der Die Affäre des Matin" stellt nur einen Einzelfall der Da der freisinnige Blodflügel bisher irgend welche nennens Blod- Freifim. Denn diefer hat sich bei der Blockivahlkampagne bürgerlichen Korruption dar. Einen Einblick in das Ganze ge- werten Erfolge aus feinem Konfubinatsverhältnis zu den Konfer ruhig die Unterstügung des Liebert Berbandes gefallen währt jedoch das Verhalten fast ber gesamten Bourgeoispreffe. Es vativen nicht aufzutveifen vermag, so greift die freifinnige Breffe laffen, obwohl es in deffen Flugschriften von schmutzigen Ver­wäre ein falscher Ausdruck, von einer Verschwörung des Schweigens" dazu, ihrer Leserschaft selbst die zweifelhaftesten fauren Blodfrüchte leumdungen der Sozialdemokratie und ihrer Vorfämpfer wimmelte, zu sprechen, wo es sich augenscheinlich um die felbstverständliche als große liberale" Errungenschaften aufzufchwagen. Sogar von Verleumdungen und niederträchtigen Anwürfen, gegen die dic Solidarität der schlechten Gewiffen handelt. Während auf den das bedeutungslose Echreiben des Kanzlers an die Bundes- Angriffe gegen die Reformatoren ein Stinderspiel sind. Zudem ist Straßen das Publikum den Camelots die Humanité" aus den regierungen über die Einschränkung des Zeugniszwanges wird es doch drollig, daß gerade die publizistischen Vertreter des be­Händen reißt, bringen es die politischen und die unpolitischen als großer Erfolg der Blockpolitik gepriesen. Die Boff. 8tg." schnittenen Börsentapitals die Anrempelung der Luther unt Zeitungen der Bourgeoisie fertig, über die Angelegenheit entweder meint, daß das Schreiben des Fürsten Bülow in weiten Streifen des Calvin so schmerzlich empfinden! ganz mit Stillschweigen hinwegzugehen oder fie in ganz furzen, Volles lebhafte Befriedigung erregen werde, und preist die Bülowsche möglichst unauffällig untergebrachten Notizen abzutun. Auch Anweisung als die Erfüllung alter boltstümlicher Zeitungen, die unmittelbare Sonturrenten des Matin" find, und gerechtfertigter Forderungen"; und selbst das verfahren so. Man darf da nicht etwa an eine ritterliche Stollegialität Berl. Tagebl." ruft bewunderno aus: Jn aller Stille hat glauben die Herrschaften sind sonst nicht so edel. Auch der natür der Baum der Blodpolitif au einer neuen Frucht liche Haß der Geschäftsjournalisten gegen Journalisten von angefegt". Gesinnung genügt noch nicht als Erllärung. Vielleicht kommt Der Freifinn wird tatsächlich von Tag zu Tag befcheidener in

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Nicht fatisfaktionsfähig?

Gerr Liebermann v. Sonnenberg fühlt sich durch die abfällige fchnodderige Kritik, die sich die Tägl. Rundschau" über feine Aeuße­rungen in der Budgetkommission des Reichstages geleistet hat, in berichtet, gegen dieses Blatt die Beleidigungsklage erhoben. feiner Spezialehre tief verlegt und hat, wie die Köln . Voltszeitung"

Hunde find wir ja doch."

man dem Rätsel näher, wenn man aus der ursprünglichen, un- seinen Ansprüchen an die liberale Blocära. Welche Bedeutung hat Wir finden vom Standpunkt des Herrn Liebermann diese Hand­genierten Erklärung des Messidor", daß Herr Bunan Barilla mit denn das Bülowsche Schreiben? Unter Umgebung des Reichsjuftig lung recht fonderbar; zum mindesten hätte er doch seinen ritterlichen Sem stolonienminister wegen einer Landlouzeffion in Afrila unter- amtes, bas feit einiger Zeit mit den Juſtizministerien der Einzel- Anschauungen nach den Herausgeber der Tägl. Rundschau", den handelt habe eine Erklärung, die heute allerdings durch Berich staaten Beratungen über Kenderungen der Strafprozeßordnung Herrn Heinrich Rippler , auf Pistolen fordern müssen. Oder follte er tigungen abgefchwächt werden soll die naheliegenden Schlüffe zieht. pflegt, werden von oben herab die Bundesregierungen aufgefordert, gar den Chefredakteur des Staiferblattes" für nicht fatisfattionsfähig Sollte es auch andere Zeitungsunternehmer geben, die sich für in bestimmter Richtung ihren Einfluß auf die Gerichte geltend zu halten?- Stonzessionen und dergleichen interessieren? Die Enthüllungen der machen. Das ist eine Einwirkung auf die Justiz, die nicht nur in Humanité" wären in diesem Falle eine ärgerliche Geschäftsstörung. ihrer Form höchst sonderbar ist, sondern auch den Grund­Einzig der Mesfidor" hat die Affäre ausführlich behandelt, als be- ia gen des Rechtsstaates in feiner Weise entspricht. Den Nationalliberalen wird es ungemütlich. Thre fliffener Univalt des Kolonienministers. Der Messidor" protestiert Diefe Anweisungen von oben herab, mögen fie mun eine Wilderung oder Oppositionsgelüfte sind von Bülow schnell erſtidt worden. Sie aber ftolz dagegen, als offiziöses Organ zu gelten. Er reitet nicht Berschärfung der bisherigen Rechtspragis bezweden, müssen unbedingt faben ein, daß sich so etwas nicht für fie schidt und versprachen, in fremden Diensten und Geschäften. wieder brab zu sein, auch ohne daß Paasche oder Bassermann das Biel ihrer Sehnsucht erreichen und Minister werden. Die Köln . 3eitung" erklärt feierlich, daß die nationalliberale Partei mit dem jebt unbequemen Harden nichts zu tun haben will. Auch will fie einen Strich machen unter die Angelegenheit Paasche= Ginem. Sie ist überhaupt gegen alle Angriffe auf die Regierung, vozu sich die alten Nationalliberalen nur durch die bösen Jung­liberalen haben verführen lassen. Für Blockparteien schicken fich solche Angriffe nicht. Man muß vertrauensvoll, meint fie, mit der Regierung aufammenarbeiten.

Marokko.

Diplomaten als Gründer.

Paris , 14. Dezember.( Eig. Ver.) Die Sumanité" gibt heute die Namen der fran göfifchen Diplomaten in Marotto bekannt, die

als unzulässige Beeinflussungen der Justiz gelten. Stellt sich ein Mißstand in der Strafprozeßordnung heraus, muß er gefeglich geändert werden, nötigenfalls durch Not­paragraphen, nicht aber durch ministerielle Verfügungen und An­weifungen.

Zudem aber sind derartige Anweisungen wertlos; denn es bleibt den Gerichten überlassen, wie weit sie ihnen Beachtung schenken und ihnen folgen wollen. Es hängt also ganz von den Richtern und den Staatsanwälten ab, wie weit des Stanglers Anregung Wirt