Einzelbild herunterladen
 

Nr. 298. 24. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 21. Dezember 1907.

Partei- Angelegenheiten.

An die Parteigenossen Berlins und der Provinz Brandenburg !

Die neue Lokallifte erscheint Anfang Januar. Wir ersuchen daher, alle Aenderungen bezw. Neuaufnahmen bis pätestens Mittwoch, den 25. Dezember_cr., an die nachverzeichneten Kommissionsmitglieder gelangen zu lassen:

Für den I. Wahlkreis an den Genossen Jakob Ege, Neue Roß­straße 12.

Für den II. Wahlkreis an den Genoffen Heinrich Schröder, Hagel. bergerstraße 27.

Für den III. Wahlkreis an den Genossen Karl König , Jahn­Straße 24.

August Scherl und sein Lesepublikum. Mit der Auswahl unserer Weihnachtsprämien hoffen wir, auch in diesem Jahre allen Geschmacksrichtungen und Wünschen unserer defer entgegenzukommen. Folgende Werke stehen zur Verfügung:" Und nun kommt gleich neben Hebbel - Freiligrath, dessen ge­sammelte" Werke wie folgt angepriesen werden:

In Freiligraths Dichtungen bewundern wir die Kraft seiner farbenlodernden Beschreibung, wenn er Bilder des Meeres, der Wüste, der Steppe, der tropischen Landschaften malt oder Szenen des Kampfes und des Grauens schildert. Auch seine herrlichen Dichtungen aus dem Deutsch - Französischen Kriege haben sich in das Herz unseres Voltes eingeschrieben. Freiligrath wird stets ein Liebling der deutschen Jugend bleiben."

Herr Pastor in der Konfirmandenstunde an S. die Frage: Warum feiern wir Weihnachten?" S. antwortete: Weil Christus ge­freuzigt worden ist." Eine solche Antwort ist nun allerdings ges eignet, einen Pastor schwer zu tränken, sintemal und alldieweil sie zeigt, wie gering mitunter die Erfolge des Konfirmanden unterrichtes sind. Der entrüstete Herr Pastor ließ den Sünder, der ihn auch wohl durch ungehöriges Benehmen geärgert hatte, vorkommen und wollte ihn vor versammelter Klasse über den Stuhl legen, um ihn zu verhauen. Aber er mußte sich das ver­sagen, weil S. sich weigerte und die Angabe hinzufügte, daß er an einer Mastdarmfistel Teide und deshalb vom Schularzt in Ueber­wachung genommen sei. Tatsache ist, daß S. wegen einer Mast­darmfistel bereits zweimal operiert worden ist, lange im Kranken­hause zugebracht hat und vom Schularzt überwacht wird. Pastor In geradezu tropischer Wüstenbegeisterung" wird hier der Moschüß wollte das nicht sogleich aufs Wort glauben. Er vers Für den IV. Wahlkreis an den Genoffen Karl Rott, Straß- arme Freiligrath mit einem Male zum Liebling der deutschen langte, daß der Ueberwachungsschein mitgebracht und ihm vor­mannstraße 29. Jugend" erhoben, und dem durch die" Lokalanzeiger- Soft" geiftig gelegt werde, und schickte den Jungen mit einigen vorläufigen Für den V. Wahlfreis an den Genossen Albert Hahnisch, berkümmerten Leserkreise werden in zarter Anspielung die Stochieben, die er ihm über den Rücken zog, auf seinen Blaz " Kamelschilderungen" empfohlen. Doch darauf allein beschränkt zurück. Der Ueberwachungsschein wird in der Schule verwahrt sich die väterliche Fürsorge Herrn Scherls nicht. Freiligrath hat und muß unseres Wissens jederzeit dort bleiben. Ob ein Paftor ja außerdem noch manches Brauchbare" gedichtet. Herrliche überhaupt das Recht hat, der Schule diesen Schein abzufordern, Dichtungen aus dem Deutsch - Französischen Kriege, die sich in das erscheint uns zweifelhaft. S. aber wollte schon aus dem Grunde Herz des deutschen Voltes" eingeschrieben haben. Damit aber ist seinen Lehrer beziv. Rektor nicht um Auslieferung des Scheines Scherls Kenntnis der Freiligrathschen Literatur erschöpft. Daß bitten, weil er dabei hätte angeben müssen, daß der Prediger des der Liebling der deutschen Jugend" einst revolutionäre, farben Gotteswortes ihn durch Prügel au einem bollwertigen Christen und genialer Gestaltung verbrochen hat, davon weiß der große Schein erinnern. Schließlich riß ihm die Geduld und er vollzog Todernde" Freiheitsgesänge, Dichtungen von meisterhafter Kraft zu erziehen beabsichtigte. Mehrfach mußte Herr Moschüß an den Mann aus der Zimmerstraße nichts, deshalb braucht auch sein an dem Jungen eine nochmalige Prügelerekution, durch deren Lesepublikum und die deutsche Jugend nichts davon zu wissen. Spuren dann die Mutter veranlaßt wurde, den Jungen von Falls aber der eine oder andere durch zufälliges Lesen dieser Zeilen einem Arzt besichtigen zu lassen. wißbegierig auf die unbekannten" und ungenannten Gedichte der Freiheit werden sollte, wollen wir im Hinweis darauf eine Stelle zitieren: So wars! Die Kugel in der Brust, die Stirne breit gespalten, So habt ihr uns auf schwankem Brett auf zum Altan gehalten! Herunter!"- und er fam gewankt- gewanft an unser Bette; But ab!" er zog­er neigte sich!( so sant zur Marionette, Der erst ein Komödiante war) bleich stand er und be­flommen!... Und seine Zukunft bildet selbst das Volt, das souveräne! Weiter wird dem Scherlschen Leser ein Werk" Die Hohen­zollern" empfohlen:

Auguststr. 51. Für den VI. Wahlkreis an den Genossen Richard Henschel, Bollinerstraße 51. Für Nieder- Barnim an den Genossen Robert Ried, Rummels. burg, Kantstr. 22. Für Teltow - Beeskow an den Genossen Karl Rohr, Rirborf, Selajowerstr. 15-16.

Spandau , Mittelstr. 13.

Für Potsdam Ofthavelland an den Genoffen Karl Linz, Für alle übrigen Orte der Brovinz find Mitteilungen zur Lokal­lifte durch die Borsitzenden der Kreise an den unterzeichneten Ob­mann der Kommission zu richten.

Um das rechtzeitige Erscheinen der Botalliste zu ermöglichen, ersuchen wir die Parteigenossen dringend, alle Mit teilungen in Lofalangelegenheiten für Groß- Berlin dem zu ftändigen Kommissionsmitgliede, für die übrigen Orte der Provinz dem betreffenden Borsigenden des Kreises unverzüglich zu übermitteln. Ferner weisen wir wiederholt auf den in den Lokalkonferenzen der Landkreise so oft gefaßten Beschluß hin, wonach die örtlichen Kommissionsmitglieder unbedingt verpflichtet sind, vor dem Erscheinen jeder neuen Liste rechtzeitig an den Obmann ihres Kreises einen Bericht einzusenden, gleichgültig, ob Veränderungen vor­gekommen sind oder nicht.

Orte, aus denen kein Bericht kommt, werden in der Liste nicht weiter aufgeführt und haben sich die betreffenden Genossen die etwa hieraus entstehenden unangenehmen Folgen selbst zuzu­schreiben.

Alle nach dem 25. Dezember einlaufenden Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werben und ersuchen wir, dies zu beachten. Des weiteren ersuchen wir wiederholt, alle Mitteilungen in Lokalangelegenheiten nur durch die oben genannten Kommissions­mitglieder an den Obmann der Kommission zu richten und nicht direkt an den Vorwärts". Es entstehen hierdurch nur unnötige Verzögerungen, und da die meisten Einsendungen immer erst in letter Stunde einlaufen, ist, wenn es sich um eine Sperrnotiz handelt( Bergnügen in einem gesperrten Lokal), eine Publikation nicht mehr möglich.

Der Obmann der Lokalfommission Richard Henschel, Berlin N. 28, Wollinerstraße 51 II.

-

-

-

Jeder gute Patriot findet in diesem Volksbuche eine ge­schichtlich treu und objektiv wiedergegebene Darstellung der ruhm­reichen Entwickelung des brandenburgisch- preußischen Staates und des neuen Deutschen Reiches von dem Einzug der Hohenzollern in die Mark( 1415) bis zur jüngsten Gegenwart. Das fesselnd geschriebene Buch zeigt, wieviel unser Vaterland dem glänzenden Herrschergeschlecht der Hohenzollern zu danken hat, die in staats­männischer Begabung, militärischer Tüchtigkeit und beispielloser Pflichttreue stets das Wohl des Volkes gefördert und große nationale Ziele verfolgt haben. Viele Bollbilder und Terts Juustrationen nach Originalen hervorragender Künstler wie Menzel, Camphausen, Werner schmücken das Werk, das sich auch borzüglich für die reifere Jugend eignet."

Da wir instinktiv annehmen, daß in dieser Prachtausgabe" manche historische und interessante Episode bergessen" sein könnte. so erlauben wir uns, zur Ergänzung" auf Mehrings gediegene " Lessinglegende", desgleichen auf ein Werk aus der Feder Mauren­brechers, betitelt:" Die Hohenzollernlegende", zu verweisen, da man, um zu einer richtigen Meinung zu gelangen, beede" hören muß.

Die Mutter ist erstaunt und bestürzt darüber, daß ein Geist­licher und Seelsorger es fertig bringt, auf seine Konfirmanden einzuhauen. Sie hatte das bisher nicht für möglich gehalten und vermag es auch jetzt noch nicht recht zu begreifen. Frau S. ist eine Witwe, die von früh bis spät arbeitet, um sich mit ihrem Jungen durchzubringen. Ihre Meinung über das Gotteswort und seine Verkünder war ohnedies durch mancherlei Lebenserfahrungen bereits ins Wanken ge­fommen. Pastor Moschüß hat sie um eine neue Erfahrung be­reichert. Die nächste Folge der Prügelleistung des Herrn Bastors wird voraussichtlich die sein, daß Frau S. ihren Jungen nun nicht tonfirmieren läßt.

Ueber eine sträfliche Nachlässigkeit der Verwaltung des Kranken­hauses Moabit wird uns im folgenden berichtet: Das Ehepaar W. hatte in der Bartelstr. 4 eine eigene Wohnung inne. Vor einiger Zeit erkrankte Frau W. und wurde nach dem Moabiter Kranken­hause gebracht. Der Ehemann W. arbeitete in Zehlendorf bei Am 17. November, einem Schornsteinfegermeister Diesner. einem Sonntage, besuchte W. seine Frau im Krankenhause und gab auch seine Arbeitsstätte an im Falle einer Benachrichtigung, wenn besondere Umstände eintreten sollten. Noch am Abend des 17. November schrieb W. zur Vorsicht eine Karte mit Rüdantwort an das Krankenhaus und bat um Nachricht, wenn es mit seiner Frau schlechter werden sollte. Antwort erhielt er nicht. Drei Tage darauf bekam nun W. selbst einen schlimmen Fuß und mußte das Krankenhaus in Potsdam aufsuchen. Das war am 20. November. Am 24. November schrieb W. seiner Frau von Potsdamer Krankenhause, daß er selbst das Krankenhaus habe aussuchen müssen und fügte noch eine Gratulation zum Geburts­tage an. Diese Karte, die am 25. November in Potsdam abge­stempelt wurde, tam am 27. November zurück mit dem lakonischen Vermerk: Am 23. 11. 07 ist eine Frau Anna W. verstorben". Dem W. ist keinerlei Mitteilung von dem Tode seiner Frau ge= macht worden, es ist, wie durch Nachfrage festgestellt ist, auch in die Arbeitsstätte des W. keine Nachricht gekommen, sonst hätte man W. ficher im Krankenhause ermitteln fönnen. Wir wollen es zunächst unterlassen, an dieses Vorkommnis eine Kritik zu knüpfen, sondern Bergnügen, zu welchem Parteigenossen als Gäste willkommen sind. forge E. V., Unter den Linden 16, teilt mit, daß ein über die Sachlage zu äußern und festzustellen, wem hier ein Ber­Kollektenschwindler. Die Zentrale für private Für richten an die Direktion des Krankenhauses die Aufforderung, sich Herr, der eine Liste mit dem Namen des Vereins schulden trifft. Es muß aufs strengste gefordert werden, daß die Zoffen. Im Sonntag, den 22. b. M., vormittags 11 Uhr, findet vorzeigt, für diesen Beiträge sammelt, ohne eine Be- Verwaltung alles tut, um Angehörige von im Krankenhause Ber­im Schimkeschen Lokal, Barutherstraße, Bahlstunde statt. Die ermitteln und zu benachrichtigen. Das ist das rechtigung dazu zu haben. Der genannte Verein er- storbenen zu Varteigenossen, welche noch Rückstände haben, werden aufgefordert, bittet grundsäßlich niemals Beiträge auf dem Wege der mindeste, was man von einer gewissenhaften Verwaltung ver. diese zu begleichen. Eine Versammlung findet vor Neujahr nicht Stollefte. Der Schwindler hat ein sympathisches Aussehen, ist langen kann. Der Vorstand.

Am morgigen Sonntag

Zur Lokallifte! Am 1. Feiertag veranstaltet der Gesang berein Eintracht II" im ohenzollern- Garten" in Groß- Lichterfelde , Berlinerstr. 151, ein Vergnügen. Wir weisen darauf hin, daß uns im obigen Orte nur ein Lokal zur Ver fügung steht: der Kaiserhof am Stranoldplay. Alle übrigen ist die Borwärts- Buchhandlung von 12-8 Uhr geöffnet. Es Lokale sind uns bisher stets verweigert worden, um so mehr ist es sei darauf aufmerksam gemacht, daß außer anderen Werken Pflicht der Parteigenossen, alle Veranstaltungen dortselbst zu meiden. Am gleichen Tage veranstaltet der dortige Arbeiter. auch zahlreiche empfehlenswerte Jugendschriften auf Lager find. Turnverein im freien Lotal Kaiserhof" ein geschlossenes

mehr statt.

Die Lokalkommission.

Mittenwalde . Sonntag, den 22. Dezember, nachmittags 3 Uhr: Bersammlung des Wahlvereins im Kranich schen Lokale. Auf der Tagesordnung steht ein Vortrag des Genoffen Kurt Heinig über: Preußen als Stulturstaat". Bollzähliges Erscheinen der Mitglieder wird erwartet. Gäfte haben Zutritt.

Berliner Nachrichten.

Das Kind und der Apfel.

verhaften zu

Bei dem Einsturz einer Byramide schwer verunglüdt ist vor­gestern abend der 18 Jahre alte Mechaniker Erich Destreich aus der Kopenhagenerstr. 4. In der Turnhalle in der Badstraße hatte ein Bei einer der Pyramiden, zu der zwanzig Personen notwendig Turnverein, dem O. als Mitglied angehört, Pyramiden gebaut. waren, gaben einige der unten stehenden Turner nach und dadurch löfte sich die Gruppe auf und die oben stehenden jungen Leute stürzten herab. D. zog sich bei dem Fall eine schwere Gehirn­erschütterung zu. Bewußtlos wurde er vom Plaze getragen. Auf Veranlassung eines hinzugerufenen Arztes fand der Schwer­verlegte im Lazarus- Krankenhaus Aufnahme.

Ein doppelter Selbstmordversuch wurde gestern früh in cinem

groß und breitschulterig und trug einen Schlapphut. Es wird ersucht, den Mann wenn möglich lassen. Die Polizei hat bereits Mitteilung erhalten. schreibt der Berliner Tierschutzverein: Welches Kind hätte nicht Peitschen in den Händen der Kinder. Unter dieser Spizmarke gern bei seinem oft wilden Spiel eine Beitsche? Es sieht diese im Leben so oft praktisch angewandt. Kein Wunder also, daß der natürliche Nachahmungstrieb des Kindes den Wunsch nach Kutscher zu spielen" erivedt. Jezt, vor dem Feste, wird so manchen Eltern auf die Seele gebunden, ja unter dem Weihnachtsbaum die lang erfehnte Peitsche nicht fehlen zu lassen. Aber eine Beitsche ist zum Schlagen gemacht! Wollen toir dazu unsere Kinder veranlassen? Im Schlagen liegt ein Ausdruck der Zügellosigkeit und Hervor= Nahe dort, wo der Kapitalismus täglich Drgien feiert, hebung des Eigenwillens. Sicher beabsichtigen wir nicht, unsere Hotel am Schiffbauerdamm entdeckt. Dort kehrten Donnerstag­wo die Geldkönige allmittaglich zusammen kommen, nahe der Kinder zu Egoisten zu erziehen, wozu fie im fünftigen Leben abend um 11 1hr zwei junge Männer ein, denen ein Dienſtmann Börse war's, an dem Ufer der Sprec. Hier an der Landungs- schon leicht genug neigen werden. Also weshalb Mittel geben, das geringe Gepäck nachtrug. Sie trugen sich als die 25 und stelle der großen Obstkähne, die meist von den Ortschaften der solche Gefühle zu stärken und das Kind zur Mißhandlung seiner 20 Jahre alten Gewindeschneider Emil Klottlor und Johann Havel und den umliegenden ihre Waren einbringen, herrschte Geschwister und Gespielen, des Nachbars Hund und jedes ihm erivade aus Bismarckhütte in Schlesien ein, erzählten, daß sic heute reges Leben. Es waren frische, große Ladungen ein- handlichen Gegenstandes zu veranlassen? Denn der natürliche auf der Durchreise seien, und gaben Weisung, sie gestern morgen getroffen und die Verkäufer stiegen mit schwerbeladenen Gang ist der, daß alles mit der neuen Peitsche in Berührung ge- au weden, weil sie gleich weiter fahren wollten. Ueber das Ziel Säcken die schmale Treppe von den Kähnen zum Trottoir bracht werden muß. Außerdem bewirkt beim Stinde die spielerische ihrer Reise sagten sie nichts. Die beiden Gäste nahmen ein großes Anwendung des Schlagens, daß es eine Züchtigung aus erziehe- gemeinsames Zimmer und begaben sich gleich dorthin. Gestern herauf, um den Inhalt auf die bereitstehenden Wagen zu rischen Gründen nicht mehr als Strafe empfindet. Daher fort früh um 7% Uhr nahmen Angestellte des Hotels einen scharfen entladen und immer wieder von neuem die gefüllten Säcke mit Peitschen als Geschenk und Spielzeug für unsere Kinder! Wir Gasgeruch wahr, als deren Quelle sie das Zimmer der beiden heraufzuschleppen. wollen sie nicht zu Menschen- und Tierquälern heranbilden! Auch Fremden feststellten. Auf ihr Klopfen erhielten sie keine Antwort. Plöglich hatte sich eine kleine Menschenmenge angesammelt, das Spielen tann erzieherisch wirken, und gerade nach dieser Sie brachen deshalb die Tür, die von innen verriegelt war, sofort die am Weiterschreiten gehindert wurde. Ein Mann war Richtung hat man in neuester Zeit so Mannigfaltiges geschaffen. mit Gewalt auf und fanden nun das Zimmer mit Gas dicht mit dem gefüllten Sack nahe seinem Wagen angelangt, als Man dente an die vielseitigen Farben-, Bau- und Zahlenspiele in gefüllt und die beiden Gäste entkleidet bewußtlos in ihren Betten ein großer Riß im Sachgewebe trachte und ein gut Teil des Fröbelscher Art. Wenn umbergelobt werden soll, dann bieten Ball liegen. An beiden Ampeln des großen Zimmers waren die Gas­hähne geöffnet. Weil das kaum auf einen Zufall oder auf ein Inhalts nach allen Seiten über das Trottoir entrollte. Mehrere und Stegel reichliche Abwechselung. Versehen der Fremden zurückgeführt werden kann, muß man an­Sinaben tamen gleich hinzugesprungen und halfen eifrig und Ein prügelnder Paftor. Zu den Pastoren, die im Konfir- nehmen, daß diese mit Absicht aus dem Leben scheiden wollten, schnell den Weg frei machen und die Aepfel in den Wagen mandenunterricht mit ihren Böglingen nicht ohne Prügel fertig wenn man auch keine Aufzeichnungen, die darauf schließen ließen, befördern. Auf die umstehend angesammelte Menschenmenge zu werden vermögen, gehört auch der in der Emmaus bei ihnen fand. Die Besinnungslosen wurden nach der nahe ge= hatte das fleine Schauspiel belustigend gewirkt; zulegt amüsierte mann hat einen Konfirmanden S. mit solchem Erfolge gezüchtigt, wieder zu sich gekommen sind. Ob die Namen, die sie in das gemeinde amtierende Pastor Moschüz. Dieser Gottes- legenen Charité gebracht, wo sie trok ärztlicher Hülfe noch nicht es noch, als ein kleiner Bengel einen angeschmutzten Apfel daß die Mutter noch an demselben Tage den Jungen einem Arzt Fremdenbuch eingetragen, richtig find, läßt sich noch nicht sagen. an seinen fadenscheinigen Höschen abrieb und herzhaft zuführte und ihn untersuchen ließ. Ueber das Ergebnis der bergnügt hineinbiß. Einen etwas größeren Apfel hielt er in Untersuchung schrieb ihr der Arzt dieses Attest: der anderen Hand, lachte den Umstehenden zu, und mit einem Ausdruck, der zu sagen schien:" So, den habe ich mir ehrlich burch meine Hülfe verdient", war er dabei, ihn in die Tasche zu stecken. Ein elegant gefleideter, dicker Börsianer schrie ihn an: Du, Bengel, gibst Du gleich den Apfel heraus!" Der tleine Sterl schrat zusammen und sah sich eingeschüchtert und berdugt um. Aber schnell nahmen die Umstehenden für ihn Partei, und auch der Inhaber des Aepfelwagens, der bis jetzt beschäftigt war, sah sich um und sagte: Hier, mein Junge, haft Du noch einen, den bringste Deiner Mutter mit, weil Du so tüchtig geholfen hast."

"

17

"

Der dicke Börsianer brummte im Weitergehen etwas von Stehlen" und Bande", aber eine große Dpposition rief ihm zu: Na ja, wer auf dem Geldfac sigt, der weiß nicht, wie einem Kinde zumute ist, das zu Hause kaum satt zu effen hat, und gönnt ihm nicht mal cine wohlverdiente Freude."

Die Berhaftung zweier Anarchisten ist, wie der Lokal- Anzeiger" berichtet, von der Berliner Kriminalpolizei wiederum vorgenommen worden. Es handelt sich um den französischen Anarchisten Boinville und den Berliner Tapezierer Goschte. Das Scherl - Blatt will wissen, daß die Verhafteten sich den Vertrieb falschen Geldes zur Aufgabe gemacht haben sollen. Bei Boinville will man Proben von Falsifikaten gefunden haben. Wieviel an dieser Meldung Phantasie oder Wirklichkeit ist, wissen wir nicht. Lose der dänischen

Der Schüler.... S gibt an, von Herrn Pastor Moschüß geschlagen worden zu fein und zwar mit einem Rohr­stod und am linken Ohr gezerrt. Die Besichtigung des Knaben ergibt auf dem linken Schulterblatt einen etwa 8 Zentimeter Langen und 3 Zentimeter breiten Striemen von roter und blau­licher Farbe. Drei ähnliche Striemen, jedoch weniger start ver­färbt, befinden sich auf der Stredjeite des linken Oberarmes, je 5 bis 6 Zentimeter von einander entfernt. S. gibt an, beim Warnung vor Lotterieschwindlern. Seben des linken Armes Schmerzen im linken Arm und im Koloniallotterie. die, wie bekannt, bei den im Jahre 1906 linten Schulterblatt zu haben. Der linke Ohrzipfel zeigt an und 1907 zur Aburteilung gekommenen Schwindeleien der seiner Uebergangsstelle auf die Wange einen Einriß, der sehr Kopenhagener Firma Miskom u. Co. bereits eine Rolle spielten, wohl vom Zerren am Ohr herrühren kann. Die Angaben des S. werden jetzt wieder vielfach nach Deutschland angeboten, und zwar stimmen mit dem ärztlichen Befund überein, wonach die Ver- neuerdings von einem gewissen Wilhelm Ploigt in Kopenhagen . lehungen an Arm und Schulter von Schlägen mit einem Rohr- Um alle Bedenken zu zerstreuen, auch wohl der Portoersparnis stock und die Nißwunde vom Zerren am Ohr herrühren kann." ivegen, werden diese Offerten vorwiegend in Berlin zur Post auf­Da Frau S. die Absicht hat, gegen den prügelnden Pastor gegeben. Es kann nicht dringend genug davor gelvarnt werden, Anzeige zu erstatten, so wollen wir mit unserem Urteil über diese solche Lose in Bestellung zu geben, da erstens keine Sicherheit ge­Affäre warten. Aber den Anlaß, auf den die Prügelei zurückgeht, boten ist, daß die Lose vom Ausland her überhaupt ordnungs­möchten wir schon heute mitteilen. Vor etlichen Wochen richtete der mäßig geliefert werden, und zweitens das Spiel in diefer Lotterie