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r. 304. 24. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 31. Dezember 1907.

Momentbilder

aus der Berliner Arbeiterbewegung

im Jahre 1907.

Bu Anfang des Jahres standen unsere Parteigenoffen im leb­haftesten Reichstagswahllampfe, der ihre Tätigkeit auf politischem Gebiet voll in Anspruch nahm. Auch auf wirtschaft lichem Gebiete bereiteten sich im

schwere Kämpfe vor.

Januar

Am 1. wurden die Führer der Automobildrosten ausgesperrt, weil sie sich nicht einverstanden erklären wollten mit einem herabgesezten Lohntarif, den ihnen die Unternehmer, für welche an demselben Tage eine erhöhte Tage in Kraft getreten war, zur Anerkennung vorlegten.

Am 3. beruffentlichte der Borwärts" den Silvesterbrief des Reichskanzlers an den Vorsitzenden des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie.

Am 5. verurteilte das Landgericht den Genoffen Störmer tegen angeblicher Beschimpfung der christlichen Kirche, die er in einem Vortrage in Adlershof begangen haben soll.

Am 6. verbreiteten die Genossen Berlins ein Flugblatt zur Reichstagswahlagitation.

Am 8. fanden Maffenbersammlungen statt, die eben falls der Agitation für die Reichstagswahlen dienten. Eine dieser Versammlungen im Südosten des vierten Wahlkreises wurde auf­gelöst, weil Frauen anwesend waren.

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Am 10. hielt der Holzarbeiterverband eine größere Zahl von Versammlungen ab, die zu der von den Unternehmern angedrohten Aussperrung Stellung nahmen.

Am 12. eröffnete das organisierte Unternehmertum den von langer Hand vorbereiteten Kampf gegen den Holzarbeiter- Verband. 3177 Holzarbeiter wurden an diesem Tage aus gesperrt. Am 14. war die Zahl der ausgesperrten Holzarbeiter auf 4304 geftiegen. Um 25. fanden die Reichstagswablen statt. Die Genossen von Groß- Berlin behaupteten im harten Kampf mit den strupellos arbeitenden Gegnern unsere sieben Mandate und ficherten damit Berlin in seiner Position als Hochburg der Sozial­demokratie.

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Am 30. schlossen die Maschinisten in den Brauereien einen Tarif mit den Unternehmern ab. Die Posamentiere wurden an demselben Tage ausgesperrt.

Februar.

Am 4. hatten die Genossen des zweiten Wahlkreises den Tod eines bewährten alten Mufämpfers, des Genossen Hohmann zu beklagen.

Am 5. hatte der erste Berliner Wahlkreis die Stich wahl zu vollziehen, bei der die gemeinsamn gegen uns fämpfenden bürgerlichen Parteien den Kreis noch einmal für den Freifinn

retteten.

Am 17. hielt der Schneiderverband eine große Versammlung ab, welche die Tarifbewegung der Herren- Maßschneider

einleitete.

wurde.

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Am 10. wurde Genosse Adolf Ritter im 39. Kommunal- Am 28. veranstaltete der Verein der Lehrlinge und wahlbezirk als Stadtverordneter gewählt an Stelle des jugendlichen Arbeiter eine Protestversammlung gegen Maß­nach auswärts verzogenen Genossen Gründel. nahmen, welche die Polizei gegen die Aufklärung und die Organi sation der jungen Leute ins Werk gesetzt hatte. Auguft.

Am 10. wurde das klassenbewußte Proletariat durch die Nach­richt vom Tode des Genossen Ignaz Auer tiefschmerzlich berührt.

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Am 11. wurde der Lohntampf der Herren Maß- Am 9. wurde der allgemeine Streit im Bau schneider beendet, nachdem ein Zarif mit erhöhten Lohnfägen gewerbe aufgehoben und die Fortführung des Einzelkampfes vereinbart worden war. in aficht gestellt. Am 12. nahmen die Maurer, 8immerer und Bau- Am 11. tagte die Generalversammlung des Vero arbeiter entscheidende Abstimmungen über die Lohnbewegung vor. bandes der Sozialdemokratischen Wahlbereine Mit großer Mehrheit wurde beschloffen, an der Forderung von Groß- Berlin. Der Vorstand erstattete den Geschäfts­des Achtstundentages festzuhalten. bericht, der einen erfreulichen Fortschritt der Bewegung loustatierte. Am 14. erlebte Berlin eine der größten und eindrucksvollsten Zur Beratung der Abänderung des Verbandsstatuts tam es aus Leichenfeiern. Das Proletariat geleitete feinen un formalen Gründen nicht. Genosse Singer präzisierte in der vergeßlichen Ignaz Auer zur legten Ruhestätte. Generalversammlung die Stellung der Partei und des Partei­Im Trauerzuge ereignete fich ein betrübender Unfall, Genosse vorstandes im Kampfe für die Beseitigung des preußischen August Weber wurde plötzlich vom Tode ereilt. Dreiklassenwahlrechts und konstatierte unter Hinweis auf Am 17. fällte das Einigungsamt einen Schiedsspruch zur die Unzuverlässigkeit des bürgerlichen Liberalismus, daß der Kampf Lohnbewegung im Baugewerbe, der einen Vertrag mit für die Erringung des Reichstagswahlrechts in Preußen nur von der Beibehaltung des Neunstundentages auf drei Jahre und eine geringe Sozialdemokratie fonsequent und entschieden geführt wird. Lohnerhöhung empfahl.

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Am 18. brachte der Vorwärts" ein Kapitel aus dem Berliner Polizeifumpf. Er machte Mitteilung von der Entlarvung des kriminalschußmanns Paul Dietrich, der unter der Maste eines sozialdemokratischen Arbeiters im Wahlverein herum gespielt hatte.

statt.

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In der zweiten Hälfte des Monats gaben der bevorstehende Parteitag und die Konferenz der Provinz Brandenburg unferen Barteigenossen Anlaß zu Erörterungen und Veranstaltung von Ver­fammlungen. Diskussionen und Delegiertenwahlen zur Brovinzialfonferenz und zum Parteitag fanden statt am 13. in den sechs Berliner Wahlvereinen und am 18. in Teltow - Beeskow . September.

Am 21. wurde ein Flugblatt zugunsten des Bontotts von Schneidergeschäften verbreitet.- An demselben Tage fand die Generalversammlung des Verbandes der Am 1. wurde die Parteitonferenz für Berlin und fozialdemokratischen Wahlbereine Groß- Berlins die Provinz Brandenburg abgehalten. Am 3. erstattetten, die Delegierten vom Inter An den folgenden Tagen nahmen die Arbeiterorganis nationalen Kongreß Bericht in den Berliner Wahl­fationen im Baugewerbe Stellung zu dem Schiedsvereinen. Die Stellung, welche die Sozialdemokratie zur Kolonial­spruch des Einigungsamtes. Das Ergebnis der Ab- politik einzunehmen hat, wurde im Anschluß an die Kongreßverhands Stimmungen war die Ablehnung des Schiedsspruchs. Am 25. wurden die Genossen wieder durch eine Trauerbotschaftung lebhaft diskutiert und auch später noch verschiedentlich in der betroffen. Diesmal war es Robert Schweichel , dem der Tod Am 11. verurteilte die siebente Straflammer den Genossen die Augen für immer geschlossen hatte. Peters, Vorstandsmitglied des Vereins der Lehrlinge und jugend­lichen Arbeiter wegen Aufreizung zum selaisenha ß zu 50 M. Die strafbare Handlung fand das Gericht in der Ver breitung eines Liederbuches, welches das aufreizende" Lied enthält: Ihr habt die Macht' n Händen, wenn Ihr nur einig seid".

Am 27. stand der Vorwärts" wieder vor Gericht. Sein verantwortlicher Redakteur Hans Weber wurde wegen Be leidigung eines Eisenbahnpräsidenten zu 600 M. und wegen Auf­forderung zur Begehung einer strafbaren Handlung zu 20 M. ver­urteilt. Es handelte sich in diesem Falle um die Aufforderung, einer ungesetzlichen Versammlungsauflösung nicht Folge zu leisten.

Mai.

Die Feier des 1. Mai gestaltete sich auch in diesem Jahre zu einer impofanten Kundgebung des Berliner Proletariats. Am 7. verurteilte das Gericht den Genossen Wenzel in Groß­ Lichterfelde zu einer Geldstrafe von 300 m., weil er in einem Flugblatt eine gegnerische Verleumdung der Lichterfelder nach Ansicht des Gerichts der Redakteur vom Groß- Lichterfelder Lotal- Anzeiger" beleidigt sein soll.

Am 11. beschäftigte sich das Einigungsamt wieder mit dem großen Kampf in der Holzindustrie. Es fällte einen Schiedsspruch, den die Generalversammlung des Holzarbeiter verbandes am 12. und die Generalversammlung der Arbeitgeber am 13. annahm. Dadurch war die Aussperrung, welche seit Mitte Januar über die Arbeiter verhängt war, beendet.

Preffe erörtert.

Am 15. sammelten oie Zentralverbände der Handlungsgehülfen und der Transportarbeiter mit Hülfe der organisierten Parteigenossen bei den Geschäftsinhabern Unterschriften für die Herbei. führung des Achtuhrladenschlusses.

Am 27. wurde in den Berliner Wahlvereinen Bericht vom worden ist.

Parteitage erstattet, der vom 15. bis 21. in Essen abgehalten Am 28. fand die Generalversammlung des reises Niederbarnim statt, die sich außer mit dem Partei­tagsbericht auch mit der Stellungnahme zum bevorstehenden preußischen Parteitag befaßte.

Oftober.

Berliner politische Polizei gegen unsere Partei. Bu Anfang des Monats wurde der Streich bekannt, den die schule zu führen gedachte, indem sie zwei Lehrern der Schule, den Genossen Pannefoef und Hilferding die Ausweisung androhte, falls sie ihre Lehrtätigkeit fortsetzen würden.

In den ersten Tagen des Oftober setzte die Agitation für die Stadtverordnetenwahlen in Berlin , Charlotten­ burg und Schöneberg ein. Zahlreiche Versammlungen, die im Laufe des Monats abgehalten, wurden, dienten der Kommunalwahl­bewegung. Am 3. traten die Töpfer in den Streit, um eine von den Unternehmern beabsichtigte Verschlechterung des Lohntariss abzuwehren. im Warenhause A. Jandorf u. Co. Es galt, eine die Am 5. begann der Streit der Hausdiener, Pader usw. Arbeiter entrechtende Strasbestimmung im Vertrage zu Falle zu bringen.

Am 21. wurde den Lichtenberger Parteigenossen unser Gemeinde­bertreter Wilhelm Tieke durch den Tod entrissen. Am 13. nahm in Berlin der Verbandstag der Köpfer Am 23. spielte sich vor den Schranken des Gerichts einer jener feinen Anfang. Tendenzprozesse ab, die sich gegen die Arbeiterbewegung richten. Am 14. verhandelte der Bäderverband mit der der Freien Vereinigung der Bäckermeister vor dem Ginigungsamt. Angeflagt waren 18 Sülfsarbeiter aus Druckerei des Lotal- Anzeiger", welche einen Kollegen Es wurde ein Schiedsspruch gefällt, dessen Inhalt der Verband zum Eintritt in den Verband gedrängt haben sollten, was als Er- nunmehr als Forderung gegenüber den Imungen aufstellte. pressung und Vergehen gegen§ 153 der Gewerbeordnung angefehen Am 18., dem Pfingstsonnabend begann die Aussperrung 17 Angeflagte wurden freigesprochen und einer zu 2 Wochen der Maurer, 8immerer und Bau hülfsarbeiter. Gefängnis verurteilt. Damit hatten die Unternehmer den Angriff auf die Arbeiter er­Am 24. fand die Massenverbreitung eines Flug- öffnet und das Signal zu dem großen Kampfe gegeben, der für blatis statt, welches bestimmt war, Abonnenten für den Vor- die folgenden Wochen im Vordergrund des allgemeinen Interesses wärts" und Mitglieder für die sozialdemokratischen Wahlvereine zu gewinnen. Während der Pfingsttage hielten die Transportarbeiter uad die Handschuhmacher ihre Verbandstage in Vorstande des Verbandes der sozialdemokratischen Wahlvereine Groß­Berlin ab. Am 25. wurde wieder ein alter Parteigenoffe, Jalob Bam- Berlins veranstaltete Vortragszyllus über National­berger durch den Tod aus unserer Witte gerissen. Am 28. beantworteten die Maurer, Zimmerer und Bauarbeiter den Angriff der Unternehmer mit dem Streit.

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Am 27. beschloffen die Unternehmer die Aussperrung der Herren Maßschneider, welche nach einigen Tagen beginnen sollte. Aber die Arbeiter famen dem zuvor. Als Antwort auf den Aussperrungsbeschluß legten 900 Maßschneider am 28. die Arbeit nieder.

Am 1.

März.

stand.

Am 29. traten die Bäder in den Streit, da alle

Juni

Am 14. wurde im Germaniasaal in der Chauffeestraße der vom

ötonomie eröffnet.

Am 15. nahmen die Generalversammlungen der sechs Berliner Wahltreise Stellung zum preußischen Parteitag. Am 16. fand in Kellers Saal eine impofante Volksversammlung statt, wo Genosse Bebel über die Blodpolitit sprach. Am 17. verbreiteten die Parteigenoffen eine Agitations­nummer des Vorwärts".

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Am 18. begann im Deutschen Hof" in der Luckauerstraße der weite von Groß- Berlin veranstaltete Vortragszyklus über Nationalökonomie. Am 20. gingen die Genossen mit gutem Erfolge an die Ge­winnung von Abonnenten auf den Vorwärts" und Mitgliedern der der sozialdemokratischen Wahl­vereine.

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wurde ein Zeil der organisierten Tapezierer und Kleber ausgesperrt. Den Anlaß dazu Verfuche, mit den Immungen zu einer Verständigung zu tommen, bot der Umstand, daß die Organisation bei der Erneuerung des fehlgeschlagen waren. In den Kampf, den die Bäcker für die Ver­Tarifvertrages eine Aufbefferung der Löhne forderte. besserung ihrer elenden Lage führten, griff auch die Arbeiterschaft An demselben Tage fam vor dem Schöffengericht eine Iage Berlins fräftig ein und unterſtügte die Kämpfenden durch den Boykott. gegen den Vorwärts" zur Verhandlung. Vierundzwanzig Der Bäckerstreit sowie der Kampf im Baugewerbe bildeten Junker in den ruffischen Ostseeprovingen traten gleichzeitig als auch im Monat Kläger auf und verlangten die Bestrafung des Genossen Weber wegen Beleidigung und die Zuerkennung einer Buße von 144 000 m. die bedeutsamsten Ereignisse in der Arbeiterbewegung Berlins und Diese Summe forderten die feudalen Junker zur Reparierung ihrer wurden in Versammlungen und in der Presse lebhaft erörtert. angeblich verlegten Ehre. Das Gericht wies jedoch die Klage als Am 2. beschlossen die Puzer, zugunsten der Maurer die Am 21. fand in der Neuen Welt" eine Maffen­unbegründet ab. Arbeit niederzulegen. demonstration gegen das Urteil des Reichsgerichts im Hoch Am 2. führten die Unternehmer der Herren Maßbranch e An demselben Tage wurde der Anschlag eines Unterverratsprozeß Liebfnecht statt. In der Versammlung sprachen die beschlossene Aussperrung aus und fegten 2500 Arbeiternehmerringes gegen den Bäckerstreit bekannt. Das die Genoffen Richard Fischer und Karl Liebknecht , der auf die Straße. Hefeiyndikat sperrte allen Bäckermeistern, welche die Forderungen am Tage darauf die ihm vom Reichsgericht auferlegte Festungsstrafe Am 11. fand in Lichtenberg die Gemeindeverord. der Geiellen bewilligt hatten, die Lieferung von Hefe Fast schien von Jahren antrat. netenwahl statt, bei der unsere Parteigenossen die Mandate der es, als sollte dieser Schlag den beabsichtigten Erfolg haben, doch Am 27. hielt der Verband der sozialdemokratischen dritten Abteilung behaupteten. noch im letzten Augenblick gelang es der Streifleitung, den wahlvereine Groß- Berlins eine Generalversammlung ab, An demselben Tage wurde der ohnlampf der Auto- bedrohten tariftreuen Meistern Hefe in ausreichendem Maße zu welche verschiedene notwendig gewordene Abänderungen des Statuts droichtenführer durch Verhandlung vor dem Einigungsamt beschaffen. beschloß, die vorher von den Parteigenossen in den Wahlkreisen beigelegt. Am 4. beschäftigten sich 25 Wolfsversamm beraten worden waren. Auch wurde bekannt gegeben, daß die Ge­Am 22. verhandelten die Holzarbeiter mit den Unter- Iungen mit dem Bäckerstreit. Das Proletariat Berlins noffen auf den furz vorher abgehaltenen Zahlabenden den Boykott nehmern vor dem Einigungsamt. Ein Vergleich kam nicht befundete den Streifenden seine vollste Sympathie und sagte weit über die Firma Jandorf befchloffen hatten. zustande. Der Kampf wurde mit erneuter Energie fortgelegt. gehendste Unterstügung durch Beachtung des Boyfotts zu. Am 29. wurde der Töpferstreit beendet, da eine Am 14. eroberten die Parteigenoffen in Alt Glienicke bei Ginigung mit den Unternehmern zustande gekommen war. der Gemeindewahl zwei neue Size, so daß sie über vier sozialdemokratische Gemeindeverordnete verfügen.

Am 16. traten die Möbeltransportarbeiter in den Streif.

Am 19. stellte der Bäderverband einen Tarif entwurf auf, der als Grundlage für die in Aussicht stehende Lohnbewegung gelten sollte.

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Am 11. erflärten die Bäder den Streif für be end et. Sie hatten an Erfolgen erreicht, was den Umständen nach zu erreichen möglich war. In der Folgezeit führte die Arbeiter­schaft den Boykott weiter, während die Polizei den nichtbewilligenden Meistern dadurch zu Hülfe kam, daß sie die Entfernung der Plakate verlangte, durch welche die tariftreuen Bäckermeister ihren Kunden anzeigten, daß sie mit ihren Gefellen in Frieden leben.

Am 12. nahmen die Dachdecker die Arbeit wieder

Um 28. hoben die Möbeltransportarbeiter ihren auf, nachdem durch vorhergegangene Verhandlungen eine Ver­Streit auf, der feinen Erfolg gebracht hat. Die Tapezierer ständigung erzielt worden war. Doch bald darauf hieß es, die erklärten die allgemeine Lohnbewegung als beendet. Einigungsbedingungen seien misverstanden, den Arbeitern foffe weniger An demselben Tage verhandelte das Einigungsamt über zugestanden werden als sie annahmen. Die Arbeit wurde die Lohnbewegung im Baugewerbe. Da der Tarif aufs neue niedergelegt. vertrag mit dem Ende des Monats ablief. hatten die Arbeiter- Am 20. fand vor dem Ginigungsamt die endgültige Bei organisationen für den Fall der Erneuerung des Vertrages eine legung des Dachdeckerstreits statt, der nun, nach einer Lohnerhöhung und die Einführung des Achtstundentages gefordert. Dauer von 11 Wochen beendet wurde. Der Monat Die lettere Forderung lehnten die Unternehmer mit aller Entschieden­

Juli

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November.

Am 2. fand die Stadtverordnetenwahl in Schöne berg statt. Unsere Parteigenossen behaupteten ihre beiden Mandate

und gewannen zwei neue Mandate.

Am 3. wurden in Groß- Berlin 1 200 000 Flugblätter. verbreitet, welche die Bevölkerung zum Boykott der Jandorffchen Warenhäuser aufriefen, um den Streif der Hausdiener zu unterstützen. In der darauf folgenden Woche wurde der Boykott mit großer Energie durchgeführt.

Am 6. wurden die Stadtverordnetenwahlen in

Berlin vollzogen. Unsere Partei behauptete die 13 Mandate der dritten Abteilung, die sie in den diesmal zur Wahl stehenden Be­zirken schon bisher im Besiz hatte. An demselben Tage fand auch in Charlottenburg die Stadtverordnetenwahl statt mit dem Erfolge, daß heit ab. Die Verhandlungen vor dem Einigungsamt hatten deshalb brachte wenig Ereignisse, die von bestimmten Tagen aus datiert unsere Parteigenossen sechs Mandate der dritten Abteilung be­kein Ergebnis. werden fönnen. Der bevorstehende Internationale haupteten. April. Sozialistentongreß gab Anlaß zu Erörterungen in der Presse Am 9. fam eine Einigung mit der Firma Jandorf Um 1., dem Ostermontag, fand in Berlin der Verbandstag und die Barteiorganisationen trafen ihre Vorbereitungen zustande. Infolgedessen konnie der Streit beigelegt und der Boykott, der Portefeuiller statt. zu demselben, fie diskutierten die auf der Tagesordnung des Kon- der seine Wirkung getan hatte, aufgehoben werden. Am 2. legten die Landschaftsgärtner die Arbeit gresses stehenden Angelegenheiten und wählten ihre Delegierten zum Am 11. spielte sich vor Gericht eine Episode ab aus dem nieder. Die Drahtarbeiter und die Leitergerüst- tongreß. Das geschah am 7. in der Generalversammlung des Kampfe, den der Bäderverband gegen Mißstände bauer beschlossen den Streit. Kreises Teltow - Beeskow , am 16. in den sechs Berliner Wahlkreisen im Arbeitsnachweis der Innung führt. Genosse Am 5. traten die Dachdecker bei einigen Firmen, welche die und am 20. im Kreise Niederbarnim . Schneider vom Bäckerverband wurde wegen formaler Beleidigung Forderungen der Arbeiter nicht anerkannten, in den Streit. Am 14. fand eine Konferenz der Krankenkassen der verurteilt, aber dem Arbeitsvermittler der Bäckerimmung wurde nach­Dorauf erfolgte die Aussperrung. Provinz Brandenburg statt. aewiesen, daß er sich öfter von Arbeitsuchenden bat bestechen laffen.

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