Einzelbild herunterladen
 

Nr. 1. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo. 1. Januar 1908.

Partei- Angelegenheiten.

liegt eingetretenen Froft unterbrochen. Die sämtlichen Seen find Austritt meiner Frau und den meinigen aus der evangelischen I mit einer Eisdecke überzogen, und da das Aufeisen derselben ber- Landeskirche dem Gericht angemeldet. Nach Verlauf von vier Wochen doten ist, mußte der Schiffsverkehr eingestellt werden. Nur die begaben wir uns nach dem Amtsgericht, um hier persönlich unfere Zur Lokalliste. In Neu- Zittau , Kolonie Vurig, steht uns das Lokalschiffahrt für Berlin , die allerdings durch Eisverhältnisse noch Willensmeinung zu Protokoll zu geben. Da erklärte uns der an­nicht beeinträchtigt ist, bleibt im Winter aufrechterhalten, weil den wesende Beamte, daß wir der evangelisch I utherischen Kirche Lokal des Herrn Gustav Frant nicht mehr zur Verfügung. in Betracht kommenden Transportgesellschaften die Aufeisung der angehörten, und da wir unseren Austritt aus der evangelischen Kirche Die Lofaltommiſſion. Fahrrinne der Spree zwischen Köpenid und Berlin gestattet ist. angemeldet hätten, sei die Anmeldung unrichtig. Unseren Hinweis, in den Winterhäfen bei Rummelsburg , Köpenick , Erkner , sowie daß das Wort lutherisch doch nebensächlich sei, ließ der Beamte nicht Spreeabwärts haben in diesem Jahre nur wenige Schiffe festgelegt. gelten. Es gäbe nur eine evangelisch- lutherische Gemeinde in Berlin Während in den früheren Jahren Hunderte von Schiffern ver- und wir fönnten nur aus diefer austreten. Allerdings stand auf anferten, haben diesmal nur ganz vereinzelt die Schiffsführer dort unserem Taufichein der ominöse Ausdruck: evangelisch- lutherisch . Zuflucht gesucht, weil das anhaltend offene Wasser nicht nur eine Wir mußten alio unverrichteter Dinge wieder gehen. Nach ungefähr Ausdehnung des Schiffahrtsverkehrs, sondern auch die Aufsuchung, acht Tagen fommt die Stoftenrechnung über den ersten Austritt, und der Heimorte der Schiffer ermöglichte. Die eigenartigen Gisver zwar: für Zurücknahme 90 Bf., 3 Bogen a 10 f. 30 Pf., Porto hältnisse haben auch zur Folge, daß die Schifferschulen in diesem 10 Bf., macht zusammen 1,30. Bwei Personen a 1,30 m. macht Jahre später eröffnet werden als gewöhnlich. So wird der Unter- 2,60 m. Als wir unseren Austritt zum zweitenmal wiederholten, richt in den Schulen in Woltersdorf und in Fürstenwalde erst am saben wir, daß es noch vielen anderen Parteigenossen ebenso erging. 2. Januar aufgenommen. Ilm andere Genossen vor Schaden zu bewahren, sei diese Gefahrung weiteren Streifen mitgeteilt.

Vierter Wahlkreis. Mittwoch, den 1. Januar 1908, abends 5 Uhr, bei Graumann, Naunynstraße 27: Deffentliche Versammlung. Tagesordnung: Agitation. Kirche und Sozialdemokratie. Referent: Reichstagsabgeordneter Frizz Bubeil. Nach Schluß: Gemütliches Beisammensein mit Tanz. Der Einberufer.

Berliner Nachrichten.

Zum Jahreswechsel.

Achtung! Kaufmannsgerichtswahlen! Die Listen der Arbeitgeberwähler liegen vom 3. bis 9. Januar

Wenn sich das alte und das neue Jahr scheidend die Sände reichen, dann erwacht in uns ein unbestimmtes Gefühl, Hoffnung genannt. Ein glimmender Funke, der nie erlischt und beim Beginn des neuen Jahres in heller Glut empor­schlägt. Es liegt ein sonderbarer Zug in uns, daß selbst die im Wahlbureau des Magistrats, Poststraße 16 aus. Nur der bitterſten Enttäuschungen den Keim der Hoffnung nicht ganz fann am Wahltage wählen, der in die Wählerliste ein­auszurotten vermögen, wir müßten denn schon stumpf sein getragen ist. gegen Freuden und Leiden.

In der Säuglingsfürsorgestelle I, Blumenstraße 78, findet im Januar ein Unterrichtsturfus in der Säuglingspflege mit praktischen Uebungen statt. Meldungen schriftlich oder mündlich am 2., 8. und 4. Januar im Bureau, Blumenstr. 78, born linfs parterre.

Bei der Matinee am zweiten Weihnachtsfeiertage in der Kronen­brauerei ist ein Armband gefunden worden; es kann bei Fröhlich, Beuffelstr. 10a. Seitenflügel 2 Tr. abgeholt werden.

Die Boltastraße von der Hussitenstraße bis zur Wattstraße wird ab bis auf weiteres für Fuhrwerte und Reiter gesperrt.

bebufs Ausführung von Straßenbahnarbeiten vom 2. Januar 1908 Feuerwehrbericht. Wegen einer Benzinerplosion wurde am Nach Beseitigung der Gefahr konnte die Feuerwehr, da nur Montagabend die Feuerwehr nach der Kolonieftr. 91/93 gerufen. Materialschaden in einer Wäscherei entstanden war, wieder ab­rüden. Gleichzeitig hatte die Wehr in der Zehdenickerstr. 22 zu tun, wo Watte, Dekorationen usw. in einem Schaufenster brannten. Nachts um 1 Uhr erfolgte ein Ruf nach der Kaiserstr. 11/12, wo eine Wohnung überschwemmt war. Böswilligerweise wurde die Wehr früh um 5 Uhr nach der Teltowerstr. 1 alarmiert; der Täter ist unerkannt entkommen. In der Prenzlauer Allee 237 mußte ein Küchenbrand und in der Böhowstr. 10 ein Gardinenbrand gelöscht werben. Außerdem liefen noch Alarme aus der Schivelbeiner. ftraße 11 und anderen Stellen ein.

Vorort- Nachrichten.

Wir machen darauf aufmerksam, daß alle Gewerbe­Vor allem ist es die arbeitende Bevölkerung, die hofft und treibenden wahlberechtigt sind, die einen kaufmännischen An auch Grund zum Hoffen hat. Wo Hoffnung ist, ist Lebens- gestellten( Buchhalter, Reisenden, Expedienten, Lageristen, mut, ist Stampfeslust, und wie sehr wir der letteren bedürfen. Waschinenschreiberin, Verkäufer, Verkäuferin, Lehrling, Lehr­hat uns wieder dieses Jahr gezeigt. Schwere, hartnäckige, mädchen) beschäftigen. wirtschaftliche Kämpfe liegen hinter uns, Kämpfe, die fast alle Als Legitimation gilt die Bescheinigung der Eintragung Schichten der Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen haben in das Handelsregister oder die Gewerbesteuerquittung. und deren Gewitterwolfen bereits wieder drohend am Horizont Wir ersuchen die Gewerbetreibenden, für ihre Eintragung aufsteigen. Nichts aber kommt dem gigantischen Ringen gleich. in die Wählerliste zu sorgen. das zu Anfang des Jahres bei der Reichstagswahl um die rote Residenz" entstand und aus dem das Berliner Proletariat trotz der strupellosesten gegnerischen Machinationen als Sieger hervorging. Noch aber stehen uns viele fern, die ihrer ganzen Klassen. Tage nach zu uns gehören und, verblendet durch gewiegte Um Unglücksfällen vorzubeugen, wird hiermit unter Hinweis auf Demagogen, ihren eigenen Feinden Gefolgschaft leisten. Noch die Bestimmung des§ 30 Abf. 2 der Strom und Schiffahrts­gilt es, jene Fernstehenden heranzuziehen, dahin zu stellen, polizeiverordnung vom 15. Oftober 1899 in warnende Erinnerung Rixdorf. Wie schwer es manchmal ist, ärztliche Hülfe zu erhalten, konnte wo ihre Pflicht und Schuldigkeit sie himveist: in die Reihen gebracht, daß das unbefugte Betreten des Eises sowie das unbefugte der Männer, die geschlossen und unbeirrt gegen jegliche Aus- Schlittschuhlaufen auf den hiesigen Gewässern verboten ist. Die Sonntagnacht Herr Groß. Hermannstr. 76/77, erfahren. Am Sonn­beutung, gegen ungerechtigkeit und Volksauswucherung täglich Exekutivorgane find angewiesen, auf die Beachtung dieser Beftim- tagabend befam plöglich die Mutter des Herrn G. einen Blutsturz. In aller Eile begab er sich um 11 Uhr nach der Steinmiegstraße und stündlich fämpfen. Gerade hier in Berlin verspürt der Arbeiter die Beim Schlittschuhlaufen schwer verunglüdt ist vorgestern abend Nr. 6 belegenen Unfallstation zum Roten Streuz, in der Meinung, dort einen wachhabenden Arzt für schnelle Hülfe tonsultieren zu Folgen der kapitalistischen Wirtschaftsweise am schärften, der 19jährige Buchhalter Gustav Neumann aus der Memelerstr. 16a. tönnen. Hier wurde ihm jedoch von dem Heilgehülfen erwidert, daß mit geschlossenen Augen durch's Leben der junge Mensch hatte auf einer Gisbahn an der hanfutter der wachhabende Arzt mit einem Kollegen weggegangen fei. Herr Allee dem Eissport gehuldigt. Er lief mit holländer- Schlittschuhen G. begab sich hierauf zu verschiedenen Aerzten in der Hermanns wandelt, muß gerade hier das schreiende Unrecht der und als er in rasendem Tempo auf der Bahn dahinsaufte, stieß er straße und den anliegenden Nebenstraßen, bei allen aber erhielt heutigen gesellschaftlichen Zustände in seiner ganzen Größe mit einem anderen Eisläufer, der ebenfalls im Schnellaufen er. trogdem er vorgab, erfennen, fann sich den trassen Widersprüchen, die in den tränierte, zusammen. Bei dem Zusammenprall wurde N. mit er, trogdem er vorgab, Stosten nicht zu scheuen, einen aba heutigen sozialen Verhältnissen zum Ausdruck fommen, nicht solcher Gewalt auf die Eisbahn geschleudert, daß er bewußtlos lehnenden Bescheid. Üm 12 Uhr fehrte er nochmals zur Unfall­entziehen. Gerade jegt, in der Zeit des totalen wirtschaftlichen liegen blieb. In schwer verlegtem Zustande wurde er in das ſtation zurück, doch auch jest traf er einen Arzt nicht an, Niederganges, der folgenschweren, unheilvollen Strife, sollte Krankenhaus am Friedrichshain eingeliefert. auch der letzte Mann, die leßte Frau aus der Arbeiterschaft zum Bewußtsein der Notwendigkeit einer feftgefügten Stampfes fruppe kommen, die mit ungebrochener Kraft und zäher Aus dauer an den Schranken des ausbeutenden, blutsangenden Kapitalismus rüttelt. Und je trogiger eine Burg dasteht, je uneinnehmbarer sie erscheint, je mehr soll der Mut, die Tat traft, die glühende Begeisterung der Kämpfer entflammen.

und wer nicht

mungen zu halten.

Ein schwerer Zusammenstek zwischen einem Straßenbahnwagen und einem Lastwagen ereignete fich Montag gegen 5 Uhr nachmittag in der Potsdamerstraße. Zur genannten Zeit versuchte der Lenter eines Geschäftswagens der Firma Wellerstein u. Runft, Staliger­straße 33, unmittelbar vor dem Straßenbahnwagen Nr. 2850 der Linie 91( Richtung Görlitzer Bahnhof) das Gleis zu freuzen. Der Laftwagen wurde dabei von dem Motorwagen so heftig angefahren, daß der Kutscher des ersteren, Morib täpler, sowie deffen Begleiter, der Arbeiter Paul Zimmermann, vom Bock auf den Fahrdamm ge­schleudert wurden. K. erlitt eine blutende Kopfwunde und Ge­hirnerschütterung, 3. trug eine Wunde am Kopf und innere Ver­leßungen davon. Beide Berunglückte wurden nach dem Elisabeth Kranfenhause übergeführt. An dem Bahnwagen war die Schuß­wefte eingedrückt worden, der Geschäftswagen blieb unbeschädigt.

-O

-

Hier steigt gleich lodernden Feuergarben die Kampfeslust und die Hoffnung empor, die Hoffnung auf einen Mensch heitssieg, auf den Sieg der unterdrückten, entrechteten und gefnechteten lassen, aus den Banden kapitalistischer Unfultur. In diesem Sinne wollen auch wir uns Glückwünsche zu senden, Wünsche, die nicht nur die winzige Person des einzelnen umfassen, sondern die das Wohl, das Gedeihen der Menschheit, die fröhliche, heitere Zukunft in sich tragen. Wir Dienstag vormittag 9 Uhr warf sich auf Bahnhof Charlotten­Taffen das Hoffen nach einem persönlichen Scheinglück jenen, die aller Jdeale bar, sich in engherzigen Sonderwünschen ver zehren, deren Lebensglüd in einer reichen Heirat. oder einem Lotteriegewinn aufgeht, die sich in fleinlichem, egoistischem Streben über ihr leeres Dasein himvegtäuschen. Unser Hoffen baut sich auf die Stärke des organisierten, flaffenbewußten Proletariats, unser Glückwunsch ist ein Schlachtruf, der Mut und Begeisterung erweden soll, im Stampfe gegen eine Welt von Feinden, daß wir im neuen Jahre weitere Schritte vor wärts einer neuen Zufunft entgegengehen!

-

-

-

-

Bor die Lokomotive geworfen. Amtlich wird gemeldet: Heute burg ein unbekannter, anscheinend dem Arbeiterstande angehörender Mann in selbstmörderischer Absicht vor die Maschine des auf Gleis 4 N einfahrenden Südringzuges 2949. Er wurde überfahren und an Händen und Füßen schwer verletzt und nach Anlegung eines Notverbandes nach dem dortigen Krankenhause übergeführt.

Achtung vor Schwindelinferaten!

Um den armen Leuten das Geld abzunehmen, werden die un­glaublichsten Schwindelmanöver versucht. In der Tierbörse" be fand sich am 16. Oftober d. J. ein Inserat, laut welchem Frauen, die 10 Pf. für Porto und ihre Adresse einfenden, verraten werden soll, wie sie viel Geld ohne Arbeit verdienen können. Auf eine diesbezügliche Anfrage einer hiesigen Arbeiterfrau fam folgende Karte an: Weißbach, den 24. 11. 07. Geehrte Frau M.!

Auf ihres Geschäßtes Schreiben ist es mir noch nicht mög­lich, fie diese Mitteilung au machen. Es fann erst nach Weinachten erfolgen. ch schide es sie zu.

Hochachtungsvoll

Selma Neumann.

Die Stadtverordnetenversammlung hat zu Beginn des neuen Jahres morgen eine umfangreiche Tagesordnung zu bewältigen, so umfangreich, daß es ausgeschlossen gilt, alle Tagesordnungspunkte zu erledigen. Zu Beginn der Sizung wird die Einführung und Verpflichtung der neu bezw. wiedergewählten Stadtverordneten stattfinden, woran sich die Wahl des Vorstehers, dessen Stellvertreters sowie der Beisiger anschließen wird. Nach Erledigung zahlreicher geschäftlicher Angelegenheiten enthält die Tagesordnung folgende wesentliche Gegenstände: Bericht­erstattung über die Vorlagen betreffend: die Einrichtung einer Walderholungsstätte für 200 schwächliche und schulpflichtige Kinder auf dem Gelände des städtischen Rittergutes Buch und die Neu­Offenbar war der Geschäftsbetrieb" der Selma Neumann in regelung der Anstellungs- und Besoldungsverhältnisse der Assistenz- Weißbach bei Schmölln in S.-M. noch nicht ganz fertig, als die An­ärzte an den städtischen Strankenhäusern. Berichterstattung über frage erfolgte; vielleicht follte die Sache im großen betrieben werden, die Petition eines Schiedsmannes um Gewährung einer Ent- damit sie sich besser lohne. Und so mußte Frau M. sich in Geduld schädigung für Hergabe eines Zimmers zum Zwecke der Ausübung fassen. Da in der Weihnachtswoche löst Selma Neumann ihr Ver des Schiedsmannsamtes oder Beschaffung eines Amtszimmers. sprechen ein durch Versendung folgenden heftographierten Birkulars. Entwurf neuer Sagungen für die städtische Sparkasse, die Er- wir geben es zur Erheiterung unserer Leser und Leserinnen wieder weiterung der Strombereitungsanlage in der Zentrale Buch, den in feiner ganzen Natürlichkeit. Hier ist es: Vorentwurf zum Erweiterungsbau der V. Pflichtfortbildungsschule Langestr. 31, den Vorentwurf zum Umbau einer Fach- und Forte Weißbach d. 25. 12. 07. bildungsschule in der Linienstr. 162, Begründung eines Ver­tehrsverbandes mit den Vorortgemeinden und Bewilligung von Diesen Nebenverdienst oder Vertretung ist von Großer be Geldmitteln für Herstellung von Abschriften aus dem aus der deutung. Ich Suche Bekleidung meines Amtes. welches durch Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907 gewonnenen gans Deutschland verbreitet werden soll. Material. Berichterstattung über den Antrag von Mitgliedern der Versammlung betreffend die Uebernahme von städtischen Ar­beiten in eigene Regie der Gemeindeverwaltung.- Berichterstattung über die Vorlagen betreffend: die Bewilligung von Ruhegeld und Hinterbliebenenversorgung für die ohne Pensionsberechtigung im Dienste der Stadt dauernd beschäftigten Personen und den Ab= schluß eines Vertrages mit dem fönigl. preußischen Fiskus über den chemaligen Botanischen Garten hierselbst und betreffs der Fest­Ernst Neumann setzung einer neuen Baufluchtlinie für die Grunewaldstraße bor . Diese Auskunft war denn doch auch der Fr. M. zu plump, als Die Verwendung des städtischen Ge- daß fie darauf hineingefallen wäre und den Weißbacher Neumanns ländes an der Ede der Plantagen- und Antonftraße für eine Ge- die so sehnsüchtig erwarteten 2 M. für Schriften und Koften" ein­meindedoppelschule, die Anrechnung von Hülfslehrerzeit auf das gesendet gätte. Nach Stil und Faffung des ganzen Auskunfts­Besoldungsdienstalter der Oberlehrer an den städtischen Gymnasien, schreibens zu urteilen, scheinen wir es hier mit einer Person zu tun Realgymnafier, Oberrealschulen, Realschulen, Realgymnasialtlassen zu haben, die im Oberstübchen nicht ganz richtig ist; viele Dumme für Mädchen und höhere Mädchenschulen. wicd fie ja wohl nicht finden.

-

längs dieses Geländes.

-

-

-

-

-

Wohlgeboren. No 52.

dasselbe foll auch eine Stunde später nicht der Fall gewesen sein. Während G. auf der Suche war, um ärztliche Hülfe zu erlangen, fuchte feine Schwester bei Nachbarsleuten ein Mittel auszufundschaften, um das Blut der Mutter zu stillen. Endlich um 2 Uhr nachts gelang es dem Herumirrenden, einen Arzt in der Knesebeckstraße zu ge winnen. Soweit der uns durch die Schwester des Herrn Groß geschilderte

Vorgang.

Wenn es Leuten, die noch einen Arzt zu bezahlen in der Lage find, so schwer fällt, ärztliche Hülfe zu erhalten, wie mag es manch­mal erft Unbemittelten ergeben, die nicht sofort mit barer Wünze aufwarten können. Eigentümlich erscheint uns, daß auf der Unfall­station lein Arzt anwesend war. Zwar ist uns bekannt, daß Aerzte von Unfallstationen nur in ganz feltenen Fällen zu Kranten gehen, jedoch müßte doch mindestens ein Arzt anwesend sein. Hier hätte Herr G. wenigstens ein Mittel erhalten fönnen, womit das Blut der Schwerkranken geftillt werden konnte.

Ein gefährlicher Schlafstellenmarder, der seit Monaten sein Un wefen getrieben und der zahlreiche fleine Leute um ihre Ersparnisfe gebracht hat, ist jetzt der Kriminalpolizei in die Hände gefallen. Den letzten Diebstahl führte er bei dem Straßenbahnschaffner Podemski in der Richardftr. 85 aus. Er mietete sich bei B. als Schlafbusche ein und verschwand am nächsten Tage unter Mitnahme eines Svar

faffenbuches über 320 M. und 50 M. baren Geldes. Bei dem Ber­schärfen" des Kaffenbuches fonnte der gefährliche Buriche verhaftet werden. Es stellte sich nun heraus, daß man mit ihm einen ganz dreisten Schlafstellenmarder das Handwerk gelegt hatte. Der Vers haftete, der 24jährige frühere Graveur Johannes Maß. gestand bei feiner Bernehmung ein, in der letzten Beit fortgefeßt unter dem Dedmantel eines Schlafburschen Diebstähle ausgeführt zu haben. Vor einigen Monaten ist er erst aus dem Gefängnis in Plößensee entlassen worden.

Eichwalde .

"

Die Generalversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins Eichwalde und Umgegend fand am Sonntag, den 29. Dezember, in Heinrichs Seglerichloß" in Hantels Ablage statt. Nach dem vom Borsigenden Genoffen Seifert erstatteten Bericht des Borstandes beträgt der Mitgliederstand des Vereins gegenwärtig 81( gegen 53 am Beginn des Berichtsjahres), der sich auf die drei zum Bezirk des Wahlvereins gehörenden Orte verteilt wie folgt: Eichwalde 37 ( gegen 27), Miersdorf 14( gegen 14). 8euthen 30( gegen 12). Versammlungen fanden im fanden im Berichtsjahre insgesamt zwanzig statt; davon vier zur Reichstagswahl, zivei zur Gemeindevertreter­wahl in Eichwalde und zwei Agitationsveriammlungen in Beuthen , von denen eine gefezwidrig aufgelöst wurde, wie auf eingelegte Beschwerde nunmehr entschieden ist. An den Bericht der Lokalkommission, den Genoffe Walter erstattete. fnüpfte sich eine sehr lebhafte Debatte, in der verschärfte Durchführung der Lokaliperre gefordert wurde, und die ihren Aus­druck fand in der Verdoppelung der Mitglieder dieser Kommision. Der Bericht des Spediteurs konstatierte ein Wachstum der Vorwärts" Abonnenten. Die Anzahl dieser beträgt in Eichwalde 68, in Entsprechend Zeuthen Miersdorf 75. dem Wachstum des Vereins haben sich auch die Finanzen desselben ges hoben. An Einnahmen waren zu verzeichnen 435,29 M., an Aus­Ich bin weißer Magier und Heilfünstler in der Medezien. gaben 372,03 M., fodaß ein Ueberschuß von 53,26 M. vorhanden Ihre Hauptaufgabe ist die. Sie sollen mier von Kranten den Ürin ist. Die Bibliothek des Vereins, die infolge Renovierung in Einsenden. Ich gewehre Jhuen 50% Rabat . eine Stadt von diesem Jahre fast gar keine Ausleihungen zu verzeichnen hat, wurde 10,000 Einwohnern, werden die Woche 50. M. gerechnet für Sie. auf Beschluß der Versammlung nach Eichwalde , in das Lokal Deshalb Bitte Jch Sie, 2 M. für Schriften und Kosten Ein- des Genossen Witte verlegt. Die Bücherentnahme fann nunmehr zusenden. wie und weider ist aus den Schriften zu sehen. dort zu jeder Zeit erfolgen. Die Wahlen des Vorstandes und der Funktionäre hatten folgendes Ergebnis: 1. Vorsigender Genosse Seifert Eichwalde, 2. Vorfißender Genosse Wilh. Schulz­Miersdorf, Kaisierer Genosse Mischte Eichwalde, Schriftführer Genoffe Hoffmann Zeuthen ; Revisoren : Genossen Schöps und Moltenthin- Eichwalde und Feiertag Zeuthen ; Beiſizer Gen. Grå- Eichwalde ; Bibliothekar Gen . Witte Eichwalde; Bezirks­führer für Wiersdorf Gen. August Schulz für Zeuthen Genosse offmann.( Die Wahl des Eichwalder Bezirksführers an Stelle des sein Amt niederlegenden Genossen Graz wurde dem dortigen Bezirk überlassen). Spediteur Genosse Misich fe- Eich­

Hochachtugsvoll

-

3

-

Die Spree - Havel - Schiffahrt, welche in diesem Jahre ungewöhn- Zum Austritt aus der Landeskirche erhalten wir von einem walde; Lofalfommission die Genossen Gräs und Wilte Eich lich lange aufrecht erhalten werden konnte, ist nunmehr durch den Parteigenoffen folgende Buschrift: Ich habe Anfang Ottober den walde, Bütow und August Schulz Miersdorf Walter

4