Bon der finnischen Sozialdemokratie. Das bisberige Organ ver Steform zu schaffent, in Wirklichkeit, um sich die Galgenfrist zu ver- I gebauert hat, war von Anfang an eine Verlegenheitsschöpfung, 1 Arbetaren", längern. Diefem Plane widerstreben aber fowohl das Reichsschatz- und fie hätte fich ouf die Dauer nicht einmal als eine wirksame schwedischsprechenden Sozialdemokraten Finnlands , mußte sein Erscheinen im November des nun verflossenen Jahres amt als auch die Finanzminister der Einzelstaaten. Die Lage des erwiesen. De Trooz hat mit einer gewissen Routine das Mittler- einstellen. Der Versuch, es aus einer dreimal wöchentlich erGeldmarktes, auf dem die Erleichterung wohl diesmal noch viel amt besorgt, worin sich seit der Zersehung der tieritalen Majorität fcheinenden Beitung zu einem Tageblatt zu erweitern, war mißspäter eintreten dürfte als 1907, lägt den Ausweg einer großen An- und besonders seit der Verschärfung des Stongokonfliktes so ziemlich fungen. Man hatte gehofft, die Abonnentenzahl auf 5000 zu bringen, Leihe überaus mißlich erscheinen. Andererseits würde die Deckung des die ganze Regierungskunst in Belgien erschöpft. fie stieg jedoch taum auf 3500. Unter diesen Umständen tomite das Defizits aus Matrikularbeiträgen die einzelstaatlichen Budgets bedenklich Unter dem Ministerium Smet de Naher Chef der inneren Ber- Unternehmen nicht mehr aufrechterhalten werden. Inzwischen ist aus dem Gleichgewicht bringen. Die Reichsregierung fcheint also den Block- waltung, trat De Trooz an die Spige der Regierung, als met jedoch in Helsingfors eine neue fozialdemokratische Zeitung ichwedischer Sie führt denselben Titel wie die politikern der gewünschten Aufschub kaum bewilligen zu können; de Nayer durch seine schamlose Intrige gegen das von der Sprache begründet worden. wenigstens will fie das Branntweinmonopol und die Bigarren Stammer beschlossene Berggeses die unbeschränkte Dienstbarkeit der Parteiorgane in Stocholm, Striftiania und Kopenhagen :„ SocialAltflerikaien gegen den Großkapitalismus demonstriert hatte. Die demokraten "( Der Sozialdemokrat"). Das Blatt soll zivcimal banderoliteuer sofort durchsetzen. Die Sehnsucht der Konfervativen nach Politik des Fortwursteins hätte allerdings auch ohne den Tod wöchentlich erscheinen. Die Probenummer, die am 23. Dezember er dem Zentrum scheint gerade durch diese Steuerfragen gesteigert zu ihres Leiters wohl faum die allernächste Zeit überleben können. schien, ist sehr inhaltreich und vielversprechend. werden. Denn das Zenirum ist noch am ehesten für indirekte Steuern zu Die Kongofrage steht vor der Entscheidung, und die Unnachgiebighaben, wenn es auch vorläufig fich gegen die vorgeschlagenen aus- feit des önigs hat den Konflikt zwischen der Mehrheit des ParlaVier Monate unfreiwillige Staatspension, die er wegen am gesprochen hat. Allerdings ist es möglich, daß zuletzt der Frei- ments und dem Ministerium, das die Pläne des Königs vertritt, geblicher Beleidigungen über fich ergehen lassen mußte, hat Gefinn, um den Bankerott feiner Politik nicht zugestehen zu müssen, afut gemacht. Unter diesen Umständen bedeutet der Tod De Troo3' eine nofie Hans Deifel von der Bergischen Arbeiterauch die indireften Steuern schluckt. Seinen prinzipiellen Widerstand gegen indirekte Steuern scheint er endgültig auf- Erschwerung der politischen Lage und treibt die Strise der Entstimme" au Solingen am Donnerstag verbüßt. scheidung entgegen. Die Wiedereröffnung der Kammer steht gegeben zu haben. In einem Artikel von Müller- Meiningen unmittelbar bevor, vorläufig ist aber ein Weg der Lösung nicht abzusehen. Man weiß auch nicht, wer die Nachfolge des Verstorbenen übernehmen soll. Die Wiederkehr Smet de Rayer's scheint ausgeschlossen, eine Regierung unter der Führung Selleputte's, des unstreitig fähigsten unter den flerifalen Politikern, gleichfalls, da Helleputte einerseits beim konservativen Flügel der Rechten Mißtrauen begegnet, andererseits durch seine 1. Sizung vom Donnerstag, den 2. Januar 1908, prononzierten Anschauungen in der Annexionssrage moralisch gebunden ist, dem Kongogeschäft des Königs Widerstand zu leisten
in der„ Bossischen Zeitung", in dem er für die Ausgestaltung der Erbschaftssteuer eintritt, heißt es zum Schlusse:
" Nach den einstimmigen Beschliffen der linksliberalen Barteien follen pari passu birefte und indirefte Steuern zur Dedung des Defizits herangezogen werden."
Uns war bisher von einem Beschluß, daß der Freifinn auch indirekte Steuern bewilligen will, nichts bekannt. Es ist flar, daß damit der Unfall des Freisinns bereits a11gedeutet ist. Die indiretten Steuern wird man beBilligen und die direkten wird man sich versprechen daffen ganz im Geiste der Blockpolitik, die ja in liberalen Versprechungen und reattionären Zaten besteht. Um so dringender ist es, daß die Agitation gegen neue indirekte Steuern energisch einfegt.-
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Gegen die einjährige Dienstzeit,
die der militärische Sachverständige des ultramontanen .Bayrischen Kurier" empfohlen hatte, wendet sich heftig die Deutsche Tageszeitung". Sie protestiert da gegen, daß wirkliche Fachleute" der Ansicht sein könnten, eine Herabsetzung der militärischen Dienstzeit auf ein Jahr sei möglich. Solche Fachleute seien im Gegenteil der Ansicht, daß schon die Verkürzung der Dienstzeit auf zwei Jahre bedenklich sei. Eine wirkliche, durchbildende Erziehung fei in einem Jahre schlechthin ausgeschlossen.
Um Rheinbaben.
Die Bombenerolojion, durch die am 31. Dezember in Barcelona ein Schußmann getötet, ein anderer Schußmann und ein Händler schwer verwundet wurden, hat den König veranlaßt, ein Dekret zu unterzeichnen, durch das für Barcelona ein Teil der verfassungsmäßigen Garantien" zeitweilig aufgehoben wird. Rußland.. Unruhen!
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
Kommunales. Stadtverordneten- Versammlung.
nachmittags 5 Uhr.
Auf der Tagesordnung der heutigen Sizung, der ersten im neuen Jahre, steht zunächst die Einführung der wieder= bezw. neugewählten Mitglieder. Bekanntlich sind von den 48 Stadtverordneten, welche im regelmäßigen Turnus im Nowiedergewählt worden. An die Stelle des zurücktretenden Stadtbember v. J. von der Drittelerneuerung betroffen, wurden, 47 verordneten Kreitling ist Baumeister Liebeherr getreten. Die Versammlung wird von dem Alters- Vorsteher, Stadtverordneten Brade( N. L.), eröffnet, und zunächst geleitet. Nachdem die Wieder- und Neugewählten unter Führung der Stadtverordneten Fähndrich, Geride, Suhlmann, Runge, Hellriegel und Sassenbach in den Saal eingezogen, richtet Der Frankfurter Zeitung " wird aus Odessa gemeldet: Cberbürgermeister Kirschner an sie eine längere Ansprache, in Im Gouvernement Bessarabien herrschen starte Unruhen, der er besonders der Verdienste des bisherigen Vorstehers Dr. die durch das letzte Rundschreiben des Ministers des Innern Langerhans gedenkt, und vollzieht dann die Verpflichtung der betr. die sofortige Steuererhebung hervorgerufen wurden. Es Herren auf die Städteordnung. Auch der Alterspräsident tam zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und richtet darauf Worte freundlicher Bewviüfommnung an die EingeBauern, bei denen elf Polizisten und Bauern getötet und viele verwundet wurden. Es sind Dragoner nach dem Gebiet der Unruhen kommandiert worden.
Aus der Partei.
führten.
Nach der Geschäftsführung hat sich die Versammlung am Anfang jedes Kalenderjahres neu zu tonstituieren. Es wird daher nunmehr zur Wahl des Vorstehers und des Vor= steher Stellvertreters geschritten. Zuvor stattet der Alterspräsident dem bisherigen Vorstand der Versammlung den Dank für seine Geschäftsführung im abgelaufenen Jahre unter allgemeinem Beifall ab; die Mitglieder erheben sich einmütig von den Blähen.
Der Wahlaft für den Posten des Vorstehers geht unter dem Torfis des bisherigen Vorsteher- Stellvertreters Michelet
Es werden 131 Stimmzettel abgegeben, von denen 109 auf den
Die Unsinnigkeit dieser Behauptung ergibt sich schon aus Ser Tatsache, daß ja das Institut des einjährigen Dienstes für unsere Besigenden längst besteht. Die Söhne der besitzenden Klasse können derartig durchngebildet werden, trok der nur einjährigen Dienstzeit, daß Gemeinderatswahlen in Württemberg . fie sogar Reserveoffizier werden, während die zweijährig Stuttgart , 2. Januar. ( Eig. Ber.) Dienenden es höchstens bis zum Unteroffizier bringen Am Dienstag, den 31. Dezember, fanden die Stuttgarter fönnen. Wenn man zu behaupten wagen wollte, daß eben Gemeindewahlen nach dem Proporziystem statt. Die Wahlbeteiligung vor sich. die höhere Schulbildung die einjährige Dienstzeit er- war so start wie noch nie. Es wurde um neun Mandate gekämpft, mögliche, so steht ja einer Verbesserung unserer Volksschulen darunter drei sozialdemokratische. Die Sozialdemokratie behauptete Stadtverordneten Michelet( Fr. Fr .) Lauten; auf den Stadtvernicht das geringste im Wege! Die Herren Agrarier wollen ihre drei Sige. Unsere Stimmenzahl ftieg von 6898 bei der Ge- ordneten Kaempf( A. L.) entfallen 11, auf Caffel( A. 2.) drei freilich möglichst dumme Arbeiter. Auch deshalb ist ihnen meinderats.wahl im Jahre 1905 auf 8358. Gewählt wurden die Stimmen; acht Bettel find unbeschrieben. die zweijährige Dienstzeit ans Herz gewachsen, weil sie es der brei bisherigen Gemeinderäte Sperka, Dietrich und Würz. Ein Herr Michelet ist somit zum Vorsteher gewählt Heeresverwaltung ja ermöglicht, den Herren Agrariern die viertes Mandat entging der Partei mit nur 120 Stimmen Minorität. Sie sehen mich tief bewegt von dem Ausfall der eben vollzogenen und erklärt die Annahme der Wahl mit folgenden Worten: Soldaten als Ernteurlauber au billigeren Preisen Die nationalliberale Partei erlangte gleichfalls drei Mandate, die Wahl. Das große Vertrauen, das Sie mir dadurch erwiesen haben, zur Verfügung zu stellen, als sie freien Arbeitern bezahlen Demokraten, Konservativen und das Zentrum erhielten je einen Sig. und die hohe Ehre, daß Sie mich an Ihre Spike stellen wollen, mitßten- Bei den Gemeinderatswahlen im Lande ist zu melden, daß die verpflichtet mich zu tiefgefühltem Dank. Ich verhehle mir nicht die Sozialdemokratie in einer ganzen Reihe von Orten Manbate ge- große Schwierigkeit der Aufgabe, die Nachfolge eines Langerhans Die Deutsche Tageszeitung" glaubte vor einigen wonnen hat. In Heidenheim eroberte fie zwei von vier Mandaten, anzutreten, des so hochberehrten langjährigen Vorstehers und Tagen versichern zu müffen, daß die Frage der Nachfolgerschaft für es ziehen damit die ersten Sozialdemokraten in den Gemeinderat Seniors der Bersammlung. Aber ich hoffe auch, daß die 14jährige den preußischen Finanzminister wirklich nicht erörtert zu werden ein. Ferner erlangte sie in Gmünd zwei Mandate, in Schneidheim Periode, die ich an seiner Seite hier figen und von ihm, meinem branche, da sich ja b. Rheinbaben nach wie vor des bollen Ber- zwei, in Riedenberg ein, in Weitingen ein und in Ruith ein, in Lehrmeister und lieben Freunde, lernen durfte, auch nicht spurlos un mir vorübergegangen sein wird. Und da ich, der ich auch schon trauens ber maßgebendsten Stelle" erfreue. Die Rational - Gottingen eroberte sie alle brei aur Wahl stehenden Mandate. mehr als 40 Jahre im öffentlichen Leben stehe, stets den Grundfab Zeitung" bemerkt dazu, daß err Rheinbaben selbst befolgte, niemals zu versagen, wenn meine Mitbürger mich zur wohl diese Notiz Vom Fortschritt der Presse. Die Kommunale Bragis" Sülfeleistung aufrufen, so schreckte ich auch vor der neuen Aufgabe inspiriert haben müsse, da sie ja von der„ maßgebendsten Stelle" schwerlich, verursacht worden erweitert ihren Umfang von wöchentlich 12 auf 16 Seiten. Der nicht zurück und nehme mit Dank Ihre Wahl an.( Beifall.) Wir fei. Die" Post" und die Deutsche Tageszeitung" hin- Streis der Mitarbeiter, der im letzten Jahre erheblich erweitert dürfen ja überzeugt sein, daß wir in unseren Arbeiten von dem wiederum erklären diesen Kommentar der National- Zeitung" für wurde, soll weiter ausgedehnt werden, um eine Reihe der wichtigsten Bertrauen der Mitbürger getragen sind. Laffen Sie uns fortfahren, cinen bösartigen Verdächtigungsverfuch. Probleme aus der Arbeiterpolitik und der Wirtschaftspflege der in Gemeinschaft mit dem Magiftrat in gleicher Weise wie bisher Die„ Bost" füigt noch hinzu, daß der preußische Finanzminister Gemeinden von hervorragenden Sachkundigen behandeln zu lassen. zu arbeiten. In diesem Sinne und Geifte und mit der gewohnten solch schnöden undant gerade von der National Zeitung" am Der für preußische Gemeinden wichtige und bedeutungsvolle Ueber. Unparteilichkeit werde ich bestrebt sein, Ihrem Rufe nachzukommen. ueber- u arbeiten. In diesem Sinne und Geiste und mit der gewohnten Sei es doch dem Eingreifen des gang zu einer Neuordnung der Schulverhältniffe wird Gelegenheit wir werden die Städteordnung, das Balladium unserer SelbstHerrn v. Rheinbaben in fritischer Beit zu danken gewefen, zu einer eingehenden Darstellung dieser Verhältnisse bieten; die verwaltung, zu wahren und zu erhalten suchen, daß sie so, wie sie daß die„ National- Zeitung" hente fiberhaupt noch exiftiere. Es scheint Jahrhundertfeier der Einführung der Steinschen Städteordnung uns überkommen ist, auch unverfümmert in die Hände unserer banach, als ob ob err v. Rheinbaben seinerzeit, um die wird durch historisch- kritische Untersuchungen ihre Würdigung Nachfolger im Amte übergehen lann. Wir wollen danach trachten, Sanierung der vor dem Zusammenbruch stehenden Rational- 8tg." finden. Die erhebliche Erweiterung des Umfanges der Zeitschrift daß oie Rechte, die sie uns verleiht, geachtet und erhalten werden. im besonderen Maße verdient gemacht habe. Zu dieser Anspielung und ihr innerer Ausbau zwingen zu einer geringfügigen Erhöhung Aber laffen Sie uns auch nimmer der Pflichten vergessen, die sie der Post" bemerkt noch die Tägt. Rundfchau", daß ihr des Preises, der fortan für das Bierteljahr 3 M. betragen wird. uns überträgt. Und dann laffen Eie uns sorgen, daß Berlin , var bekannt sei, daß Herrn v. Rheinbaben und Herr Ministerial Um eine unnötige Vermehrung der Portospesen hintanzuhalten, die Haupt and Residenzstadt , in allen Fragen der Stultur unter direktor Althoff seinerzeit bei der München . Allgem. 8tg." wird der Umschlag abgeschafft. Retterdienste leisteten und ihre Scherlifierung anbahnten; von den Beziehungen Rheinbabens zu dem nationalliberalen Blatte höre fie indes durch die Boft" zum erstenmal.-
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Wistuba gegen die Deutsche Zeitung". Als im Dezember 1906, furz vor der Auflösung des Reichstags, der Zentruinsabgeordnete Roeren verschiedene Wigstände in den deutschen Kolonien aufdeckte, beschäftigte sich die Deutsche Zeitung" mit der Person des früheren Kolonialbeamten Wiftuba, den sie als den Gewährsmann Moerens bezeichnete. Wistubu schichte der " Deutschen Zeitung" eine Berichtigung. Die Redaktion fnüpfte daran eine Bolemit, welche eine Anzahl scharfe Ausdrüce in bezug auf istuba enthält. Wistuba hat daraufhin die Redakteure Eichler und Petereng bon der Deutschen Zeitung" wegen Beleidigung verflagt. Am Donnerstag fand die Verhandlung vor dem Schöffen gericht flatt. Da es fich nur um formale Beleidigung ans 185 handelte, so fand feinerlei Weiweiserhebung statt. Die beiden Bes lagten wurden zu je 20 M2. verurteilt.
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Im Saatrevier tritt an die Stelle der als Stopfblatt der Frankfurter Voltsstimme" erscheinenden Saarwacht" 1. Januar ab die Bolts wacht", die von der Straßburger Bolfsdruckerei, Filiale St. Johann, gedruckt wird. Das Berbreitungsgebiet joll das industrielle Lothringen , das Saarrebier und das Fürstentum Birkenfeld sein.
Personalien. Genosse Dr. Franz Mehring ist am 31. De sember aus der Redaktion der Leipziger Boltsaeitung" gefchieden. Unser Leipziger Parteiorgan widmet ihn die folgenden chrenden Abschiebeworte:
Schon zu Schoenlants Lebzeiten war Mehring ständiger Leit artifler der Boltszeitung". Nachdem Schoenlant die wesentliche Aufgabe feiner journalistischen Tätigkeit darin erblickt hatte, mit verhältnismäßig geringen finanziellen Mitteln und unter Aufgebot feiner ganzen erstaunlichen Arbeitskraft und feines unermüdlichen Bleißes in der Leipziger Boltszeitung" ein Vorbild für die längst als notwendig erkannte Reform der deutschen Parteipreffe zu schaffen, übernahm es später Mehring, das Leipziger Barteiblatt zu weiterer Entwickelung nach innen und außen zu bringen und ihm die streng fonsequente Haltung zu geben, die diesen Mann sehr schnell zum bestgehaßten deutschen Sozialdemokraten gemacht hat.
Verwertung der von anderen tommunalen Verwaltungen gemachten Fortschritte fortfahren möge, an der Spitze der deutschen Städte au marschieren.( Beifall.) Ich bitte Sie bei meiner Amtstätigkeit um Ihre Nachsicht und Unterstüßung mit dem Wunsche, daß es mir gelingen möge, dem Vertrauen, das Sie in mich sehen, au entsprechen und den Anforderungen zu genügen, die Sie an Ihren Vorsteher zu stellen nicht allein berechtigt, sondern auch verpflichtet find.( Beifall.)
Bei der Wahl des Borsteher Stellvertreters werden 181 Stimmzettel abgegeben, davon sind 10 unbeschrieben. Ben den gültigen 121 entfallen 71 auf Stadtverordneten Cassel ( A. 2.), 31 auf Stadtverordneten Singer( Sos.), auf Stadtverordneten Staentpf( A. L.) 13, auf Michelet und Borgmann je zwei, auf Dove und Toltsdorf je eine Stimme. Stadtverordneter Gaffel ist gewählt.
Stadtv. Gaffel: Ich nehme die auf mich gekommene Wahl mit beftem Dant an. Auch ich gelobe für den Fall, daß ich berufen fein sollte, den Vorsteher ju bertreten, die Geschäfte nach meinem besten Stonnen und mit strengster Unparteilichteit zu leiten. Ich bitte um Nachsicht und Unterstützung, auch von denjenigen Herren, die mic ihre Stimme nicht gegeben haben.( Beifall.)
Der Stadtverorbete Caffel nimmt hierauf den Platz zur Linken bes Borstehers auf dem Präsidium ein.
Es folgt die Wahl von 3 Beisigern und 3 StelI. vertretern derfelben. Die bisherigen 3 Beifiber tvaren Stadtvv. Geride( Fr. Fr.), Frick( N. 2.) und Liebenow ( A. L.).
Wir sind sicher, daß Mehring felbft es billigt, wenn wir heute Nunmehr wird durch den Oberbürgermeister Sirfchner die Am 1. Januar hat der Ministerpräsident Dr. Wakerle darauf verzichten, seine Verdienste um die deutsche Sozialdemo- Einführung und Verpflichtung des zum unbe foldeten Stadt beim Neujahrsempfang die übliche Begrüßungsansprache mit fratic, besonders aber um die Leipziger Boltszeitung" im ein- rat gewählten Geheimen Justizrats Professor Dr. Moffe volleiner längeren Rede beantwortet, in der er einige Reformen zelnen zu schildern. Andererseits haben wir auch in dieser Stunde zogen. Namens der Versammlung wird das neue Magistratsanfundigte, darunter das allgemeine Wahlrecht. bes Scheidens feinen Anlaß, all der Anwürfe seiner Feinde zu mitglieb in längerer Ansprache von dem Vorsteher Michelet beHoffentlich nimmt Wekerle fein Versprechen endlich etwas gedenten. Aber am Ende seiner bisherigen Tätigkeit für die Leip- grüßt, der dabei augleich Anlaß nimmt, bem ausgefchiedenen Stadt ernster als fein- Duell" mit Polonyi. Sonst fönnte es ihm aiger Volkszeitung" sei es gesagt, daß in zahlreichen Fällen rat Hübner und seiner segensreichen kommunalen Wickfamfeit und feinen Sippen im neuen Jahre leicht paffieren, daß ihnen Wehring die Zielscheibe persönlicher Angriffe tvar, obwohl er, der Worte lebhaftester nerfennung zu widmen. in Berlin feinen regelmäßigen Aufenthalt hatte, der Veranlassung das ungarische Proletariat Beine macht".- folcher Angriffe völlig fernstand, ja sie zuweilen nicht einmal billigte. In allen Fällen aber übernahm Mehring in follegialer Solidarität die volle journalistische Verantwortung; entschädigte ihn doch für die dabei seiner Berson widerfahrene Unbill das fchöne Bewußtsein, daß das seiner Leitung unterstellte Stampforgan gerade in den Zeiten der schwersten politischen Bedrängnis fich eines fortgefehten Aufschwungs erfreute. Dieser ständig zu nehmende Erfolg war in erster Linie Franz Mehring zu danken. Die Gefchichtsblätter, bie mit der politischen Berfolgung der Leip. siger Bolfszeitung" gefüllt wurden, sind wahrlich nicht die uns rühmlichten trotz der schweren Opfer an Freiheit und Gut, die Siefe Verfolgung unserem Blatte auferlegte.
Absinthverbot.
Genf , 2. Januar .( 8. 5.) Das am 2. Februar 1907 an. Genf , 2. Januar .( B. 5.) Das am 2. Februar 1907 angenommene Gefet, bezüglich. Verbot des Absinthverfauss, ist gestern in Kraft getreten. Zur Durchführung des Gesetzes find strenge Vorkehrungen getroffen worden.
Der Tod des Ministerpräsidenten. Brüssel , 1. Januar 1908.( Gig. Ber.) Mit dem nisterpräsidenten De roo3 ist feine Berjönlich feit von stavler Eigenart und repräsentativer politischer Bedeutung von der Bildfläche berschwurden. Die Ministerschaft diefes fleri talen Dukendstaatsmanns, die nur etwas über ein halbes Jahr
Franz Mehring geht, aber des sind wir sicher, daß auch er mit stolzer Freude fich der Tage und Jahre erinnern wird, die ihn mit der Leipziger Voltszeitung" verbanden und die bem großen Stampfe für die Befreiung des arbeitenden Boltes geweiht waren."
Stadtv. Ginger( Sos.) schlägt für den Posten eines der 3 Beifiber den Stadtv. Borgmann bor .
In dem gemeinsamen Wahlgange verben Geride mit 92, Frid mit 90 und 2tebenom mit 84 Stimmen wieder. gewählt; Borgmann erhält 39 Stimmen.
Die Gewählten nehmen die Wiederwahl an,
Als Beisiger Stellvertreter fungierten bisher bie Stadtvv. Brade( N. 2.), Att und Fahnbrich( A. 2.). Auch hier wird vom Stadtv. Ginger der Kollege Borgmann in Vor schlag gebracht.
Der Wahlgang ergibt auch hier die Wiederwahl der bis. herigen Funktionäre, welche 85, 84 und 78 Etimmen erhalten: Borgmann bleibt mit 40 Stimmen in der Minderheit.