Damit ist die Neukonstituierung der Versammlung vollzogen. 1 Der Eintritt in die Geschäfte wird mit dem üblichen Kaiserhoch eröffnet.
Die Verlosung der Mitglieder in die 5 Abteilungen soll durch das Bureau besorgt werden. Auch im Jahre 1908 werden die ordentlichen Sibungen der Versammlung an den Donnerstagen von 5 Uhr nach mittags ab statthaben.
Die Vorbereitung der Beschlußfassung über die 3usammen sehung der ständigen Ausschüsse wird einem besonderen Ausschusse überwiesen; demselben Ausschusse soll auch die Vorbereitung für die Abordnung der Mitglieder in die Verwaltungsdeputatic. und Kuratorien, sowie für die Zuteilung der Stadtbezirke an die Mitglieder behufs der Ausführung von Recherchen obliegen. Die noch in Funktion befindlichen Sonderausschüsse werden auch für 1908 bestätigt. Nach diesen Formalien geht die Versammlung um 48 Uhr an die Erledigung der eigentlichen Tagesordnung.
Die Beratung der Vorlage betr. die Einrichtung einer Wald erholungsstätte in Buch wird abermals zurückgestellt. Bezüglich der Neuregelung der Anstellungs- und Besoldungsverhältnisse der Assistenzärzte an den städtischen Krankenhäusern ist es im Ausschusse nicht gelungen, eine größere materielle Sicherstellung der Assistenzärzte mit über 3000 M. Gehalt gegen Unfallgefahren durchzusehen, vielmehr ist ein bezüglicher Antrag mit allen gegen 1 Stimme abgelehnt worden. Der Ausschuß empfiehlt lediglich, von der Magistratsvorlage Kenntnis zu nehmen. Referent ist Stadtv. Jacobi( A. 2.) Ohne Debatte beschließt die Versammlung nach dem Ausschußantrage.
Die Petition des Schriftsezers und Schiedsmanns Gustav ering, Kuglerstraße 12, um Gewährung einer Entschädigung für Bergabe eines gimmers zum Zwecke der Ausübung des Schiedsmannsamtes oder Beschaffung eines Amtszimmers für die Stadtbezirke 248/49 be= antragt der Betitionsausschuß dem Magistrat zur Berücksich= tigung zweds Beschaffung eines Amtsraumes zu überweisen. Ausschußreferent ist Stadtv. Bruns( Soz.).
Stadtb. Geride: Meine Freunde können für diesen Ausschußantrag nicht stimmen, halten vielmehr die Statuierung einer solchen Maßnahme für sehr bedenklich, weil sehr bald andere Ehrenamtsinhaber mit gleichen Anträgen auf Amtszimmer oder Entschädigung an uns herantreten würden. Die 325 Schiedsmannsbezirke sind bisher gut bestellt gewesen, auch ohne Entschädigung oder gelieferte Amtsräume; die betreffenden Herren. hatten immer ein Zimmer ihrer Privatwohnung für diese Amtsgeschäfte übrig. Das sollte auch für die Folge so sein. Sind doch sogar schon Bezirksvorsteher mit ähnlichen Ansprüchen hervor getreten, was der Magistrat mit Recht abgelehnt hat. Wo fängt denn schließlich der Begriff des Ehrenamtes an und wo hört er auf? Wir bitten Sie, den Ausschußantrag abzulehnen...
Stadtv. Feuerstein( N. L.): Wir wissen alle die Verdienste unserer Kommunalbeamten draußen zu schäßen. Aber 90 Proz. der jezigen Schiedsmänner würden, wenn man sie zur Abstimmung beranlaßte, gegen diesen Antrag sein. Die Schiedsmänner haben nur die Verpflichtung, die Termine nicht verjähren zu lassen, sie brauchen aber nicht sofort Termin anzuberaumen, sondern lassen berständigerweise die Gemüter erst einige Wochen fich abkühlen. ( Bustimmung und lebhafter Widerspruch.) Der Betent hatte nicht notwendig, feiner Schwiegermutter wegen das Schiedsmannsamtes ein Zimmer zu kündigen.( Große Seiterfeit.)
Stadtv. Bylicz( A. L.): Die große Mehrzahl meiner Freunde stimmt wegen der Konsequenzen gegen den Ausschußantrag. Stadtv. Leid( Soz.): Die gegen den Ausschußantrag gemachten Einwände find doch recht dürftig. Herr Feuerstein hat fachlich gar nichts Stichhaltiges vorgebracht( Widerspruch); die anderen Herren haben nur vor den Konsequenzen gewarnt. Das tann aber doch nicht ausschlaggebend sein. Ist der Antrag gerecht und billig, so muß ihm Folge gegeben werden. In dem Ausschuß würde die Statistik ins Feld geführt; es komme nur eine Heine Anzahl Sachen, etwa 60, jährlich auf jeden Schiedsmann. Diese Rechnung hat aber ein großes Loch, denn sie zieht nur die Zahl der Anträge, aber nicht die Zahl der Benußungen des Zimmers in Betracht. Abgesehen davon handelt es sich doch vor allem darum, ob das Verlangen des Schiedsmanns Hering billig ist; es sollte: doch maßgebend sein nicht der Besitz allein, sondern auch die Fähigkeit, das Schiedsamt auszuüben. Ich empfehle dringend die Ueberweisung der Petition an den Magistrat zur Berücksichtigung..
Stadtv. Labewig( N. L.): Auch Herr Leid hat keine Gründe für den Antrag vorgebracht. Machen wir eine Ausnahme, so geben wir jedem anderen Stommunalbeamten denselben Anspruch. Sur solchen Pürgern sollen folche fommunalen Aemter übertragen werden, welche auch über die nötigen Räume berfügen; fonit müssen sie eben auf ein derartiges Amt verzichten. Nach der Theorie des Kollegen Leid müßten auch Leuten ohne Wohnung solche Aemter übertragen
werden können.
Stadtv. Stabthagen( Soz.): Der Grundsaß des Kollegen Stadto. Stadthagen ( Soz.): Der Grundsak des Kollegen Ladewig scheint mir doch sehr anfechtbar. Bu Schiedsmännern sollen Personen genommen werden, die die nötige Erfahrung und Uinficht haben. Es kommt aber doch hier nicht auf eine grundsägliche Entscheidung an, sondern darauf, einem Schiedsmann ein Amtsatmmer zu bestimmten Zeiten zur Verfügung zu stellen. Es handelt fich um einen hervorragend tüchtigen Schiedsmann. Herr Feuerftein exemplifizierte auf die Schwiegermütter; auch die anderen Herren, die gegen den Ausschußantrag gesprochen haben, find alle verheiratet. Ich bin unparteiisch, denn ich habe keine Schwiegermatter.( Seiterfeit.) Es ist uns mitgeteilt, daß die übermeisten der Fälle, die der betreffende Schiedsmann zu behandeln hatte, zu einem freudigen Ereignis( stürmische Heiterkeit).. führt haben. Die Mehrarbeit, die der Mann zu leisten hätte, wenn man ihm ein Schulzimmer überweist, ist er zu leisten bereit. Das Ideal des Herrn Feuerstein ist allerdings das, Jdeal des betreffen den Schiedsmanns nicht, den der Landgerichtspräsident als einen fehr tüchtigen Schiedsmann bezeichnet hat. Es handelt sich ja bloß um diesen Einzelfall, teineswegs um die Durchbrechung einas Prinzips. Machen Sie doch nicht aus der Müde einen Elefanten! Stadtv. Sonnenfeld( A. 2.): Jm Einzelfalle tann die Norm gewiß zu einer Härte führen; weichen wir aber einmal von der Norm ab, so tommen wir zu einem Willfürsystem, und das können wir nicht mitmachen. Nicht jeder, der zur Ausübung eines Ehrenamta fähig ist, ist auch zur Uebernahme in der Lage.
Stadtv. Rosenow( N. 2.) beantragt Ausschußberatung. Die! zung im allgemeinen Julerejse; aber eine bestintmie Erklärung Vorlage und ihre Begründung bestätige die Berechtigung der in seitens des Verbandsvorstandes, wie er sich auf der nächsten der Bürgerschaft und in der Versammlung wiederholt laut ge- Generalversammlung zu den vereinbarten Bedingungen stellen wordenen Beschwerden. Die Vermehrung der Zahl der selb- würde, wurde verlangt. ständigen Sparkassen sei erfreulich, auch die Erhöhung der Einlagen Auch Genosse Frik Kater beteiligte sich an der Debatte auf 3000 M. Der Wunsch, das Maximum auf 5000 M. zu er und schickte voraus, daß er die Einingungsangelegenheiten durchaus höhen, werde im Ausschuß näher zu erwägen sein. Vegatorisch nicht beeinflussen wolle. Nur die vom Referenten angeführten für kleine Sparer sei u. a. die Bestimmung, daß das Buch jetzt Behauptungen wolle er richtig stellen. Demnach sei die Freie 20 Pf. Toften solle. Vereinigung deutscher Gewerkschaften seit den Stadtv. Dove( A. L.) befürwortet ebenfalls Ausschußprüfung, 7. Kongreß nicht anarchistisch auch nicht syndikalistisch im wesentlichen aus den Gesichtspunkten des Vorredners. geworden, sondern ihre Tendenz sei eine sozialdemo= Stadtv. Deutsch ( soz.- fortschr.) hält auch seinerseits nähere fratische. Auch Redner selbst lege Wert darauf, zu betonen, Prüfung in einem Ausschusse für notwendig. Ueber die Höhe des daß er( Kater) Sozialdemokrat sei und auch bleibe bis zum letzten Binsfußes sollte nicht sowohl die Versammlung als das Kuratorium Atemzuge. Auch hätte Redner noch niemals verkannt noa, bezu befinden haben. Manche Bestimmungen seien entschieden zu stritten, daß ein einheitliches Vor- und Zusammengehen der Arrigoros. beiterschaft bei ihren Aktionen von absoluter Notwendigkeit sei. Stadtv. Stadthagen : Darüber, daß mehr Sparkassen errichtet Es könne aber auch niemand auftreten und behaupten wollen, die werden sollen, kann man sich nur freuen, denn die Beschwerden der Geschäftskommission angegliederten Gewerkschaften hätten bei des Publikums gingen nicht nur dahin, daß es zu schwer war, sein Aktionen" nicht solidarisch gehandelt. Aber man solle doch einmal Geld loszuwerden, sondern richteten sich auch dagegen, daß die Art bedenken, welch ein Gefühl einem beschleicht, wenn man bald ein der Abfertigung manchmal sehr wenig freundlich gewesen ist. Nach Menschenalter für eine Organisationsform gekämpft und sich dieser welchen Grundsäßen der Magistrat bei der Aenderung des Re- geopfert hat, und man sehen muß, wie diese Organisationen nunglements verfährt, hat er leider nicht mitgeteilt. Wir müssen uns mehr gewaltsam auseinander gerissen werden. Daß hierbei einen doch zunächst über das System klar werden, ob die Sparkasse den auch einmal die Feder ausrutsche, tönne man ih mwohl nachfühlen. Bedürfnissen der ärmeren, der arbeitenden Bevölkerung dienen oder Nachdem die Vertreter des Verbandes sich ebenfalls geäußert mehr eine bankdepofitenmäßige Verwaltung haben soll. Ich ver- hatten, gelangte als Ergebnis der Debatte folgende Frage zur Abmisse auch eine Zusammenstellung der Sparkassenstatuten der Vor- ftimmung: orte; nach meiner Kenntnis ist weder hier noch in Berlin bisher der Zweck erreicht, jener minderbemittelten Bevölkerung entgegenautommen. Für ein dem Kämmerer neu zugestandenes Einspruchsrecht fehlt es ebenfalls an jeder Begründung. Vielleicht wäre zu erwägen, ob für kleinere Beträge ein höherer, für größere ein niedrigerer Zinssatz zu normieren ist.( Widerspruch.) Alle erwähnten Materialien sind zur Beschlußfassung über die Vorlage notwendig.
Die Vorlage geht an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Die Vorentwürfe zum Erweiterungsbau der V. Pflichtfortbildungsschule, Rangestr. 30, und zum Neubau einer Fach- und Fortbildungsschule Linienstr. 162 gehen auf Antrag der Stadtvv. Cremer und Glazel( Fr. Fr.) an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern.
Sind die Delegierten der 6. Konferenz gewillt, auf Grund der Vereinbarung, die jedoch für die Mitglieder der Vereinigung nur bis zur nächsten Generalversammlung des Verbandes. 1909 als zu Recht bestehend zu betrachten sind, den Uebertritt zum 1. April 1908 zu vollziehen?"
Dies wurde mit 5 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Hierauf ge langte mit 14 gegen 9 Stimmen folgende Resolution zur Annahme:
" Die Delegierten der 6. Konferenz erbliden im Punkt 3 der vereinbarten Bedingungen zu wenig Entgegenkommen von feiten des Zentralverbandes. Aus diesem Grunde ist die Vere schmelzung bis zur nächsten Generalversammlung des Verbandes zu vertagen. Die 6. Konferenz fordert mit aller Energie dds Selbstbestimmungsrecht der einzelnen Ortsvereine und erwartet von der Generalversammlung des Verbandes die Zustimmung." Damit ist die Einigung nicht aufgehoben, sondern nur auf geschoben. Der 8. Kongreß der Freien Vereinigung deutscher Gewerk gierte beschickt.
Die Vorlage betreffend Begründung eines Verkehrsverbandes mit den Vorortgemeinden ebenso wie die Berichterstattung über den Antrag Arons wegen Uebernahme von städtischen Arbeiten in eigene Regie jetzt die Versammlung von der Tagesordnung ab.schaften wird seitens der Vereinigung der Schiffbauer durch 3 Dele Für den Rechnungsausschus referiert sodann Stadtv. Sassenbach( Soz.) über eine Anzahl von Rechnungen sowie über den Jahresabschluß des Verwaltungsfonds der Sparkasse, der Hauptstiftungstaffe und der Verwaltung der städtischen Wasserwerke für 1906. Die Rechnungen werden dechargiert, die vor. getommenen Etatsüberschreitungen und außer dem Etat geleisteten Ausgaben vorläufig genehmigt.
Um 9 1hr bricht die Versammlung die Beratungen ab.
Gewerkschaftliches.
Zu Punkt 4 der Tagesordnung lehnte der bisherige Ber. trauensmann eine Wiederwahl ab. An dessen Stelle wurde Mag Janke gewählt. Der bisherige Kassierer Otto Graße wurde. einstimmig wiedergewählt. In den Ausschuß wurden Blank und Gustav Wulff wiedergewählt.
Nach Erledigung des Punktes Verschiedenes " erfolgte Schluß der 6. Konferenz. Deutiches Reich.
Auf einen zehnjährigen Bestand
Die Schiffbauer und die gewerkschaftliche Einigung. fam jetzt auch der Verband deutscher Gastwirts. Die 6. Konferenz der Vereinigung der Schiff- gehülfen zurückblicken. Mit dem 1. Januar 1898 trat diese bauer und im Betriebe verwandter Arbeiter Geweifschaft ins Leben, nachdem seit dem Jahre 1891 einige lokale Deutschland 3" fand am Sonntag, den 29. und Montag, den Kellnervereinigungen bestanden, die sich der modernen Arbeiter30. Dezember 1907, in dem Lotal des Herrn Halwaß. Stralauer bewegung angeschlossen hatten. Dem Zentralverbande traten
Allee 17e, statt.
Es waren 20 Delegierte aus 13 Ortschaften anwesend und bertraten 556 Mitglieder. Der Ausschuß war durch 3 Personen bertreten. Als Vertreter der Freien Bereinigung deutscher Gewerkschaften war anwesend der Genosse Fr. Kater, für die Geschäftsleitung der Zimmerer Deutschlands der Genosse W. Schmidt. Der Zentralvorstand des Verbandes der Schiffs zimmerer war durch 6 Personen vertreten; ebenso hatten die Zahl einen Vertreter entsandt. Die Tagesordnung der Konferenz war ellen- des Verbandes: Fürstenberg an der Oder und Breslau je
folgende:
1. Geschäfts- und Rechenschaftsbericht von 1907. 2. Bericht über den Stand der Verschmelzungsfrage mit dem Zentralverband der Schiffszimmerer Deutschlands und unsere weitere Stellungnahme hierzu. 3. Der 8. Hongreß der Freien Vereinigung deutscher Gewerkschaften. 4. Wahl des. Vertrauensmannes und Ausschusses. 5. Verschiedenes. Der Vertrauensmann
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mit dem 1. Januar 1898 nur neun Lokalvereine mit 915 Mitgliedern bei. In den nächsten zwei Jahren brachte es die Organisation nur auf 12 Verwaltungsstellen mit 1887 Mitgliedern. Auch in der Folgezeit hat sich diese Gewerkschaft nicht einer so rapiden Entwidelung zu erfreuen gehabt, wie wir fie an einer großen Zahl anderer Zentralverbände beobachten fonnten. Wenn wir aber die großen Schwierigkeiten bedenken, die sich der und Angestellten entgegenstellen, dann wird man die erzielten Agitation in den Kreisen Kreisen der gastwirtschaftlichen Arbeiter Erfolge immerhin als sehr sehr erfreulich bezeichnen müssen. Langsam aber stetig hat der Verband feine Reihen verstärkt, immer aber ist die Zunahme in größeren Proportionen erfolgt. Der legte Verbandstag( April 1906) vereinigte erst 3908 Mitglieder, das Jahr 1907 schließt mit etwa 7000 Mitgliedern in 65 Zahl ſtellen ab. Hierzu kommen 500 Mitglieder, die der Verband der Café Angestellten durch seinen AntWit dem Jonny Hinrichsen erstattete schluß Zentralverbande zuführt. Der Gastwirts seinen Tätigkeitsbericht und beschränkte feine Ausführungen auf gehülfenverband marschiert also mit schnellen Schritten einige Ergänzungen des gedruckt vorliegenden Rechenschafts- auf das erste Zehntausend Mitglieder los. In etwa Jahresfrist foll Vereine, begünstigt durch den flotten Geschäftsgang im lebten heute etwa 3000 Mitglieder zählt, vollzogen werden. Dann wird berichtes. Hiervon sei erwähnt, daß durch das Vorgehen jämtlicher der Zusammenschluß mit dem Hotelbiener- Berband, der Jahre, die Stundenlöhne im Gewerbe zwischen 5-22 Broz. erhöht allmählich die Zeit fommen, wo auch die vielgeplagten gastwirtwurden. Der Höchstlohn( Bootsbauer Berlin ) beträgt 63 und der niedrigste( Alt- Ruppin) 35 Pf. pro Stunde. Die vor Jahren vor- fchaftlichen Angestellten ihren berechtigten Forderungen mehr Nachherrschenden Klassenlöhne find in allen Vereinen" beseitigt, brud verleihen tönnen. Seine Arbeiterkategorie hat es mehr nötig, ebenso ist die zehnstündige Arbeitsfeit nunmehr überall zur An- als gerade dieſe. bewegungen war die Summe von zirka 3000 M. erforderlich. Die erkennung gebracht worden. Zur Durchführung der LohnGesamteinnahmen beliefen sich inklusive Bestand 1906 auf 11 221.29 Mark. Ihnen stand eine Ausgabe von 9061,97 M. gegenüber. Zu dem Ueberschuß von 2159,32 M. tommt noch ein leberschuß von 155,90 M. aus den Verwaltungsgeldern des Ausschusses. Nach längerer Debafte wurde dem Ausschuß und dem Vertrauensmann einstimmig Decharge erteilt.
Achtung, Former und Gießereiarbeiter!
schaft befinden sich die Former, Maschinenformer und Kernmacher In Chemnitz bei der Firma Chemnitzer Eisengießerei- Gefell wegen Reduzierung der Affordpreise im Streit. Deshalb ersuchen wir die Kollegen, etwaige Arbeitsangebote dieser Firma zurüdzu. weisen. Chemnis ist bis auf weiteres für Former und Gießereis arbeiter gesperrt. Deutscher Metallarbeiterverband.
Ergebnis ge- die Schiff- und Bootsbauer den vom Barteivorstand angebahnten Letzte Nachrichten und Depeschen.
Damit schließt die Beratung. Der Referent weist.im Schlußwort noch besonders darauf hin, daß die hier vorgetragenen Gründe auch int Ausschuß sämtlich erörtert worden sind, daß trotzdem aber die Mehrheit zu ihrem Beschluß gekommen ist. Der Ausschußanfrag wird abgelehnt.
Für die Verwaltung des städtischen Untersuchungsamts für hygienische und gewerbliche Zwede soll eine besondere Deputation gebildet werden.
Stadtv. Dr. Isaac( R. 2.) beanstandet, daß der Versammlung nur drei Stadtberordnete zustehen sollen und beantragt, den Magistrat zu ersuchen, statt drei deren vier in die Deputation auzulassen.
Dieser Antrag wird angenommen.
Nach langem Harren hat die Versammlung endlich den vom 12. Dezember v. J. datierten Entwurf eines revidierten Statuts der Spartaffe der Stadt Berlin vom Magistrat erhalten. Die wichtigsten materiellen Neuerungen, die der Magistrat vorschlägt, find: 1. Erhöhung des Magimums der Ein. Tage von 1000 auf 3000 M., der monatlichen Einzahlungen von 300 auf 500 20.; 2. Erhöhung der ohne Kündigung binnen vier Wochen abzuhebenden Höchstsumme von 100 auf 200 M.
Von einer Erhöhung des Binsfuzes von 3 Bros. ist nicht die Rede; dagegen soll der Betrag von 10 Bf., der bisher bei Abhebung des ganzen Guthabens für das Buch selbst zu zahlen war, auf 20 f. erhöht werden.
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falls der Vertrauensmann Hinrichsen. Referent erklärte, daß Ueber den zweiten Punkt der Tagesordnung referierte ebenEinigungsbestrebungen von vornherein sympathisch gegenüber ge= standen hätten. Aus dem Grunde feien sie ja auch von den anderen befreundeten Berufen vielfach angerempelt worden. beiden Körperschaften( Verband und Vereinigung) seien UeberZwischen trittsbedingungen vereinbart worden. Diefelben lauteten:
1. Die Erwerbslosenunterstützung ist für die Mitglieder der Vereinigung vom Tage des Uebertritts bis zur Generalversammlung des Zentralverbandes im Jahre 1909 fakultativ. Wer auf die Erwerbslosenunterstüßung Anspruch erhebt, hat auch erhöhte Beiträge zu zahlen.
2. Die Vertretung im Gewerkschaftsausschuß( Berlin ) soll einem Mitgliede der Vereinigung übertragen werden.
3. Das Recht der Entscheidung über Streits und Sperren liegt in den Händen des Bezirksleiters.
Explosion.
Bremen , 2. Januar. Folgenschwere Explosionen fanden heute abend an 4 verschiedenen Stellen im Telegraphentunnel statt, bei welchen ein Telegraphenarbeiter schwer verlegt wurde. Die eisernen bezw. Steinplatten auf den Einsteigschächten wurden mit größer. Gewalt in die Luft geschleudert; durch den Luftdrud wurden mehrere Schaufenster eingedrüdt. Die Feuerwehr eilte sofort zur Sülfeleistung herbei und leitete die Aufräumungsarbeiten. Die Ursache ist zurzeit noch unbekannt.
Auf dem Eise eingebrochen.
4. Der Uebertritt erfolgt nach erfolgter Urabstimmung der Krefeld , 2. Januar. ( B. H. ) In Sterkrade ist gestern eine Vereinigung und Zustimmung des Gesamtvorstandes der Schiffs- Anzahl Personen auf dem Eise eingebrochen. Zwei Mädchen und zimmerer unter voller Anrechnung der bisherigen Mitgliedschaft. cin Knabe wurden bisher als Leichen gelandet. Wer beim Uebertritt auf die Erwerbslosenunterstüßung Anspruch erhebt, dem werden die Beitragswwochen seit dem 1. Juli 1905 boll angerechnet. Wer später erklärt, an der Unterstützungseinrichtung teilnehmen zu wollen, hat die statutengemäßen Verpflichtungen( 52 Wochen Karenzzeit) zu erfüllen.
Streif ber Berkehrsangestellten.
und Führer der hiesigen Motoromnibuffe find infolge der MitLondon, 2. Januar. ( W. T. B.) Ungefähr taufend Schaffner 5. Für Berlin und Umgegend wird ein neuer Agitations- omnibus- Gesellschaften durch den Wettbewerb der neuen Tunnel. teilung, daß ihr Gehalt herabgesetzt werden würde, da die Motor. bezitt eingerichtet, der seinen Gib in Berlin hat und dem bahnen Verluste erleiden, in den Ausstand getreten. Von den hauptsächlich die bisherigen Vereine der Vereinigung unterstellt Angestellten der elektrischen Straßenbahn streiken nur noch die der Londoner Roadcar- Gesellschaft.
find.
5. Die Geldangelegenheiten innerhalb der Organisation regelt die Vereinigung bis zum Uebertrittstermine selbst." Vorstehende Bedingungen" gelten jedoch nur bis zu der nächsten Generalversammlung des Verbandes 1909 und das weitere soll der Generalversammlung überlassen bleiben. Dieser Umstand hat die Mitglieder der Vereinigung veranlaßt, in ihrer großen Majorität zu beantragen, die Verschmelzung bis zum Jahre 1909 hinauszuschieben, wenn nicht der Verband zubor anderweitige Schritte unternimmt.
Streif.
Baku , 2. Januar. ( W. T. B.) Heute brach ein Streit in einer großen Anzahl hiesiger Naphthawerke aus.
Würger Cholera.
Konstantinopel , 2. Januar. ( Meldung des Wiener A. A. Tel. Korr.- Bur.) In der Zeit vom 13. bis 31. Dezember sind in Metta , Medina, Jambo und Dschedda sowie im Lazareti von Ebusaad 565 Cholerafälle vorgekommen, von denen 417 tödlich verliefen.
Hierauf fand eine längere Debatte statt. Sämtliche Redner I waren überzeugt von der Notwendigkeit einer Verschmel Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil berantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Borwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW, Gierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsblats