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fich fede Existenz abgeschnitten fah, verfuchte auf Anraten eines nicht cher vertagt, als bis die wichtigsten Anträge durch- 1.Dreadnaught"-Typ in argem Mißverhältnis zu dem Duerprofil des Bezirksamtsmanns an der Bahn mit seinen Söhnen Arbeit zu er beraten find! Es geht aber nicht an, den Reichstag nur als anals stehen. Um nun diesem Uebelstande abzuhelfen, halten, was ihm jedoch nicht gelang. Nach weiteren Ver- Bewilligungsmaschine für Steuern and Militärforderungen sind umfangreiche Erweiterungsbauten und Schleufenanlagen fuchen, sich durch der Hände Arbeit Unterhalt สิน ber zu benügen und ihm noch die spärlichen Möglichkeiten zur geplant. Sebelin erklärt nun diese Erweiterungsarbeiten für fchaffen, kam er nach Tanga, um dort Arbeitsgelegenheit zu Stontrolle und Kritik, die ihm die Etatsdebatte immerhin ge- überflüffig; er fordert die Aufhebung des Beschlusses betreffs Ber­suchen. Wie ihm dort aber ganz richtig von dem Bezirks- währt, zu nehmen. Wird im Seniorenkonvent eine Garantie breiterung des Kaiser- Wilhelms- Kanals und befürwortet dafür die amtmann erklärt wurde, war es ein ganz aussichtsloses Unternehmen, geboten, daß die wichtigsten Initiativanträge zur gründ- baldige Herstellung einer neuen Verbindung zwischen Ost­mit den fchwarzen Arbeitern, die 13 Bf. Tagelohn erhalten, lichen Beratung kommen, so würde von selbst jede Partei das und Nordsee . Konkurrieren zu wollen. Dem Manne blieb nichts anderes übrig, Bestreben haben, unnüße Zeitvergeudung bei der Etatbera- Nach dem Sebelinschen Projekt hätte diefe- zweite Wafferstraße als feinen Rücktransport nach Deutschland zu verlangen. tung zu verhindern. Ohne diese Garantie bedeutete aber die bei der Eckernförder Bucht ihren Anfang zu nehmen. Sie würde Seinem Drängen wurde denn auch schließlich stattgegeben, jedoch Etatfontingentierung nur einen neuen Versuch, die Rechte der dann in füdwestlicher Nichtung nach Rendsburg führen, wo erst, nachdem man ihm die leste Barichaft, zirta 600 M., Minorität noch weiter zu verfümmern. Daß die Block fie im Audorfer See den alten Kanal träfe, um bon abverlangt hatte, über die man ihm eine Quittung aus majorität das sehnlichst wünscht, fönnen wir begreifen; aber diefem Knotenpunkt aus direkt westlich on dem Städtchen Haide stellte mit dem Vermerk, sich wegen dieses Geldes wieder mit dem diese Wünsche werden nicht in Erfüllung gehen, woran sich vorbei nach dem sogenannten Norder Piep" zu gehen, einer bei Pastor Rosenberg in Ostrowo auseinanderzusetzen. Pastor ja der Block, dessen Wünschen auch sonst die Erfüllung nicht Büsum gelegenen größeren Meeresbucht. Die Eckernförder Bucht Rosenberg verweigerte jedoch die Herausgabe des Geldes. Während gewährt war, nachgerade gewöhnen wird. und das Norder Biep" sollen zu großen Vorhöfen für den neuen sich die Familie dort an der Grenze in erschöpftem Zustande und allen Kanal umgestaltet werden. Die Kosten werden bei einer Gesamt: Entbehrungen preisgegeben in einem öffentlichen Asyl befindet, machte das länge von 71 kilometern auf 142 Millionen Mark angegeben, wobei Familienoberhaupt den Versuch, sich bei dem Kolonialamt resp. aber die Ausgaben für Brüdenbauten und für die notwendig Herrn Dernburg über die von ihm einzuschlagenden Schritte Für Südwestafrika befürchtet Dr. Rohrba in Ueberein werdenden Befestigungsanlagen an den Eingängen nicht Rat zu holen. Denn dem Manne fehlt felbst das Reisegeld, fimmung mit der Ansicht der Südwest afritanischen mitberechnet sind. um nach seiner ehemaligen Heimat zurückzutehren. Gr Beitung" eine Strife, wenn es mit dem Tempo der Ein­wanderung noch eine Weile so wie bisher weiter darauf hin, daß während der Erweiterungsarbeiten die Möglichkeit Zur Begründung seines Vorschlages weist Sebelin zunächst ist absolut rate und hülflos und weiß nicht, an wem er sich au gehe. Es muß, meint er, vor der Auswanderung nach Südwestafrifa unter den gegenwärtigen Berhältnissen direkt von Kanaliperrungen infolge von Erdrutschungen nicht ausgeschlossen Das Eigentümliche nun ist, daß der so schwer enttäuschte gewarnt werden, und die Regierung sollte sich der Notwendigkeit ist, was in unserem Zeitalter der ständigen Kriegsfurcht leicht he und geschädigte Ditafrikasiedler im Kolonialamt nicht bor nicht entziehen, auch ihrerseits in amtlicher Form den Aus- denkliche Folgen haben tönnte. Dann aber macht er geltend, daß gelassen wurde. Im Gegenteil, nachdem man ihn einmal auf wanderungsluftigen den Rat zu erteilen, ihre Absicht noch eine die Aktionsfähigkeit der Flotte durch die Schaffung neuer Aus­den anderen Tag vertröstet hatte, ist er am anderen Tage von einem weile aufzuichieben, bis drüben gefunde verhält falltore bedeutend erhöht wird. Der Zweck des Projektes ist Bedienten des Hauses Wilhelmstr. 45/46 einfach vor die Tür niffe eingetreten find. also ein rein militärischer. Bergessen darf man aber nicht, gefest worden. Der Aermite ist, genau so flug wie zuvor, daß diefer militärische Zwed ja erst dann vollkommen erreicht wird, ganz verzweifelt wieder nach Ostrowo abgefahren. wenn beide Fahrstraßen für die größten Schlachtschiffe und benutzbar sind; so schlummert im Hinter grunde des Gebelinichen Projektes der Plan, den jezigen ordoft fee anal tros der zweiten Verbindung zu erweitern. Wir hätten dann insgesamt mit der Kleinigkeit von ungefähr 400 Millionen Mark zu rechnen!

wenden hat.

Wir follten meinen, daß Herr Dernburg und seine Leute alle Ursache hätten, sich des durch skrupellofe Stolonialreklame um sein Geld Gebrachten so raidh als möglich anzunehmen und ihm mindestens den Betrag zu erfegen, den man ihm vor seiner Abfahrt nach Deutschland in Tanga abgenommen hat. Gleichzeitig follte fich das Kolonialamt näher um das Schicksal der am Meruberg auridgebliebenen deutschrussischen Familien fümmern!

Wir hoffen, daß Herr Dernburg uns dankbar sein wird, daß wir ihm Gelegenheit gegeben haben, sich von den Nöten eines Opfers der oftafrikanischen Siedelungspolitik zu unterrichten, die er beffer freilich mündlich und amtlich entgegengenommen hätte!

Politische Ueberlicht.

" Neu- Deutschland"!

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die nach Rohrbach in Wüst- West ihre Gristenz finden sollten, dort Es scheint also gute Weile zu haben, bis die 100 000 Deutschen , angesiedelt sein werden!

Eine Krise droht, wenn noch ein paar hundert Menschen nach Südwest auswandern! Und dabei hat uns das Land 600 Millionen gefoſtet, fostet es uns auch 1908 und jedes folgende neue Jahr feine 40 Millionen!

Flottenvereins- Dichteritis.

denn

Glücklicherweise hat der Vorschlag Sebelins in der nächsten

Wie uns von einigen Lefern des Vorwärts" mitgeteilt wird, Beit wenig Aussicht auf Erfolg; denn die Regierung hat das Geld verteilen die Flaschenbierfutscher der Schöneberger Brauerei an ihre für die Erweiterung des Nordostsee- Kanals bereits in der Tasche, Stunden den schönen Kalender des Deutschen Flottenvereins als und sie wird nun durch Unternehmungen so tostspieliger Natur Weihnachts- und Neujahrspräfent. Allem Anschein nach ist die schwerlich den Ausbau ihrer herrlichen Kriegsflotte verlangsamen Leitung der Schöneberger Brauerei zu der Erkenntnis gekommen, wollen.

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daß es ihrem Bier an der nötigen Würze mangelt und deshalb zur besseren Verdauung ein Zuschuß an literarischer Würze nicht schaden Ein fozialdemokratischer Kolonialfreund". fann. 8war mag manchem, der sich den Flottenvereins falender Die National- Beitung" nimmt mit Behagen davon Notiz, daß nur oberflächlich angefehen hat, die Wahl dieser geistigen" Richard Calwer in seiner Wirtschaftlichen Korrespondenz" Bufost etwas sonderbar erscheinen. Wir können uns jedoch auf Grund der Darstellung des Ingenieurs C. Heine der Ansicht Berlin . den 3. Januar 1908. diefer Meinung nicht anschließen, denn neben den langweiligen Be- Ausdruck gibt, daß der Baumwollenbau in den deutschen Kolonien Die agrarische Wahlrechtsbremse. richten über Flottenvereinsreden, Schiffsbauten, Marinevergröße eine aussichtsreiche Zukunft" vor sich hat. Wäre diese Möglichkeit Da in der nächsten Woche im preußischen Abgeordneten rungen usw. enthält der Kalender auch einige Blüten unfreiwilliger aber erst allgemein zugestanden, so werde man an den wirtschaft­Baus die freifinnige Wahlrechtsinterpellation tomik, die am Biertisch viel Heiterkeit erregen dürften. Ein Meister- lichen Wert der deutschen Kolonien einen anderen Maßstab legen, verhandelt wird, sind die Agrarier doppelt bemüht, die Re- ftück dieser Art ist ein Gedicht des Landrichters v. Pfister zu Darm- als dies vielfach üblich sei. Das schreibt nicht die National­gierung vor jeder unvorsichtigen Zusage zu warnen. Die stadt. Herr Pfister dichtet nämlich die deutsche Muttersprach" Beitung", sondern Richard Calwer! Man sieht, daß die Kolonial­Deutsche Tageszeitung" empfiehlt der Regierung, folgendermaßen an: preffe alle Ursache hat, sich auf Calwer als kolonialpolitischen in der Wahlrechtsfrage überhaupt keinerlei Erklärungen ab­Schwurzeugen zu berufen! zugeben, sondern sich einfach auf den Standpunkt zu stellen, daß erst die Wirkungen der Novelle zum Land. tagswahlgefet abgewartet werden müßten. Begnüge fich die Regierung nicht mit einer solchen Erklärung, sondern gebe fie irgend ein halbes Versprechen, so werde sie fich nur die Stritit von rechts und lints zuziehen. Das Agrarierblatt vermutet, daß die Erklärung der Regierung allgemein gehalten" fein werde, um jeden Anstoß hüben und drüben zu vermeiden. Die Stellung der Son fervativen zur preußischen Wahlrechtsänderung sei ja auf dem letzten Delegiertentage flar und unzweideutig befundet worden. Mit dieser Haltung und Stimmung werde die Regierung bei ihrer Erklärung rechnen müssen.

Die Junter verlangen also von der Regierung, daß sie jeder Stellungnahme ausweicht und sich alle reaktionären Hintertüren offen hält! Jede allgemeine" Erflärung fann also nur als hinterhältige Konzession an das Junkertum an gefehen werden. Der Freifinn hat deshalb um so mehr Ursache, eine flare und unzweideutige Stellungnahme der Regierung zu berlangen. Für jeden neuen Voltsverrat würde die ent rechtete Masse des Volkes mit dem Freisinn gründlichst ab rechnen!-

O Muttersprach', wie flingst du schön, d Wie bist du mir vertraut,

Bar' auch mein Herz wie Stahl und Stein, Du triebst den Stolz hinaus.

Ich fühle wieder wie als Kind, Ob rings die Welt auch schlecht, Du fächelft wie ein Frühlingswind Die frante Bruft zurecht. Großvater faltet meine Händ' Und spricht zu mir: nun bet'! Und Vaterunser fang ich an,

Wie ich wohl früher tät.

D Muttersprach', so schlicht und recht,

Du alte fromme Red',

Wenn bloß ein Mund mein Vater fagt,

So flingt's mir wie Gebet.

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Das gefährliche Ballfest.

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mit

Der Wert der Calwerschen Darstellung charakterisiert sich schon dadurch, daß Calwer sich nicht damit begnügt, die wirkliche Baum­wollproduktion in unseren Kolonien in Betracht zu ziehen den Zahlen dieser Produktion fönnte er ja freilich auch feinen Staat machen, sondern daß er allerhand pomp­hafte Zahlen von Baumwollplantagen in unseren Kolonien auf­führt, die erst noch geschaffen werden follen! Bisher existieren diese Kulturen erst in den Gründer­prospetten! Erst wenn diese Versuche wirklich gemacht und erfolgreich gemacht worden wären, könnte er sich ein Urteil über die Aussichten unseres tolonialen Baumwollbaues bilden. Wie die Versuche aber ausfallen werden, bleibt abzuwarten. Nur so viel steht fest, daß ohne künstliche Bewässerung in Ostafrifa, der für den Baumwollbau wichtigsten beut­Ueber die furiofe Reimerei von Schön" auf Stein"," vertrant" schen Kolonie, ein in Betracht kommender Baumwollbau ein auf" binaus"," and" auf an" und die sonstigen rythmischen Fehler geschlossen ist. Ob solch künstliche Bewässerung möglich wollen wir in unbetracht des patriotischen Zwedes der Dichterei, ist, gang abgesehen von der Frage der Rentabilität, steht mitleidig, wie wir sind, mit dem großen Darmstädter Boeten nicht noch dahin, denn nach dem socben ausgegebenen Verhandlungs­rechten; doch das Bild von der Muttersprach, die wie ein Früh bericht des Kolonialwirtschaftlichen Somitees follen lingewind" die krante Bruft zurecht fädelt", nur damit ein ja erst wasserwirtschaftliche Erforschungen von Deutschostafrika vor­Reim auf fchlecht" herauskommt, ist allau fomisch. Allerdings genommen werden! Alles das fümmert aber einen Wirtschafts­scheint uns bei dem Dichter Pfister wirklich etwas frant zu politifer vom Schlage Calwer nicht im geringsten! fein, wenn nicht bie Brust. dann ein anderer Teil Glüdlicherweise gilt Calwer innerhalb der deutschen Sozial­Das Recht des Reichstages. feines Störpers, aber dann sollte er ein Beruhigungs- demokratie in feiner Weise als die Autorität, als die ihn dic Für die Kontingentierung der Etatdebatten mittel nehmen, anstatt in einem Gedicht auf die Muttersprache ben intereffierte bürgerliche Presse anspricht.- macht heute auch die Kreuz- 3tg." Reflame. Das Blatt ist Geift der deutschen Sprache zu beleidigen. aber so vernünftig, einzusehen, daß eine solche Vereinbarung, die schönste. Der Flottenvereinspoet dichtet weiter: Doch die obige Leistungsprobe Pfisterscher Poesie ist noch nicht wenn von den Blockparteien allein unternommen, dem schärfsten Widerstand der Opposition begegnen müßte. Es wären also bindende Vereinbarungen im Seniorenfonvent nötig. Da dazu auch die Zustimmung unserer Fraktion nötig ist, so dürften diese Bläne faum allzu große Aussichten haben. Wir haben schon einmal bei anderer Gelegenheit be­Herr von Pfister mag gleich im Augenblick" feine Tränen fo merkt, daß die allzu große Ausdehnung der Etatberatung beit im all fließen laffen, wie er will; wir gönnen ihm ein gewisser Uebelstand ist. Aber wie ist er entstanden? Doch diese tränenreiche Erleichterung; aber deshalb braucht er doch noch nur dadurch, daß der deutsche Parlamentarier im Gegensatz nicht zu dichten. zu jedem anderen nicht die Möglichkeit hat, aktuelle und Uebrigens fann leicht die Reimerei des Herrn von Pfister in politisch bedeutungsvolle Dinge fofort zur Sprache zu Darmstadt großes Unglüd anrichten; nämlich indem fie andere, bringen. Während in den englischen und französischen Barla- gleich poetisch veranlagte Seelen zur Nachahmung begeistert. Einer menten die Ausbildung des Anfrage- und Interpellations- der Leier, die uns den Flottenkalender einfandten, hat sich bereits au rechtes die Möglichkeit gibt, sofort dringende Angelegenheiten einer Lobpreifung der Pfisterichen Dichteritis bewogen gefühlt. Er zur Besprechung und eventuell auch zur Entscheidung zu fandte uns folgendes Poem mit: bringen, und im österreichischen Parlament die Dringlichkeits­anträge dasselbe leisten, steht in Deutschland den Parteien nichts Gleichartiges zur Verfügung. Deshalb drängen sich alle politischen Sorgen und Erörterungen bei der Etatdebatte zu­sammen, die dadurch naturgemäß an Ausdehnung gewinnt. Dazu kommt noch, daß der Reichstag verhältnismäßig furze Beit zu tagen pflegt, so daß auch dadurch eine Zusammen- beffer als die des Darmstädter Dichters. Unflar bleibt nur der Schön find die Verse gerade nicht, wenn auch immerhin noch drängung aller Beratungsangelegenheiten erfolgt. Man erweitere also das Interpellationsrecht, reformiere die Ge- Ausdrud: des Darmes Fluten". Sind damit die Fluten schäftsordnung, verkürze dem Reichstag nicht ungebührlich des Darm- Baches gemeint, dem Darmstadt nach einer unverbürgten die Tagungen und die Ausdehnung der Etatdebatten wird Sage seinen Namen verdankt, oder die Fluten des Pfisterschen fofort abnehmen.

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Darmes?

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So berrlich flinget nicht Mufit, Singt keine Nachtigall,

Mir fließen gleich im Augenblid Die Tränen hell im Fall"

Wohlebler Herr von Pfister, Du Perle der Philister, Poetisches Genie!

Klar wie des Darmes Fluten, Sind Teines Herzens Gluten Und Deine Poesie.

Das fehlte gerade noch!

Dazu kommt noch ein anderes. Diejenigen, die eine Verkürzung der Etatdebatten verlangen, um für die Initiativanträge mehr Raum zu gewinnen, verwechseln Ur- Gerabe jest, too die Steuerkraft des Bolles infolge der neuen fache und Wirkung. Gerade weil die Schwerinstage nie ein- Milliardenforderungen für Heer und Marine einer außerordentlichen gehalten werden, find die Parteien gezwungen, ihre Belaftungsprobe unterzogen werden foll, tritt ein früherer Korvetten nitiativanträge in der Form von Resolutionen beim Etat fapitän namens Gebelin mit einem Projekt vor die Deffentlichkeit, einzubringen, um wenigstens in diefer Form Beschlüsse des bem von vornherein die Sympathien einflußreicher Streise ficher find, Sauses herbeizuführen. Eine strengere Einhaltung der dessen Ausführung aber wieder ungezählte Millionen verschlingen Schwerinstage würde so gleichfalls dazu beitragen, die Etat- würde. debatten vor allzu großer Ausdehnung zu bewahren. Bekanntlich wird in furzer Zeit der Nordostseekanal den Be­Wenn aber gesagt wird, daß feine Zeit für Initiativ- dürfnissen der Kriegsmarine nicht mehr genügen, weil ja die anträge vorhanden sei, so ist darauf zu erwidern, daß eben Dimensionen der Schiffetörper beständig wachsen und weil schon die Diefe Beit gefchaffen werden muß, indem man den Neichstag Größenverhältnisse der neuesten schwimmenden Feftungen vom

Die siebente Abteilung der Berliner Polizei hat das begreif­liche Bedürfnis, sich von der Blamage zu erholen, die sie sich im Geheimbundsprozeß gegen Trofimoff und Genossen vor einigen Tagen geholt hat. Die Art, wie sie diesen Rehabilitationsversuch unternimmt, ist sichtbar auf die Kreise berechnet, die sich zu ihren Buhältern hergeben: auf die Philister und Angstmeier des bürger­lichen Publikums. Für diese staatserhaltenden Streise läßt sic durch das offiziöse Wolffsche Telegraphenbureau und durch die Berliner Abendzeitungen folgende Schauermär verbreiten:

Bei einer geheimen Zusammenkunft in der Wohnung eines bekannten ruffischen Anarchisten in Charlottenburg , Pestalozzistr. 59, find gestern abend 17 Ruffen verhaftet worden. Man fand eine Unmenge Stripturen(!) vor, deren Inhalt gegen den§ 128 des Strafgesehbuches( Geheimbündelei betreffend) verstößt. Es handelt sich offenbar um eine geheime Sigung des Zentralkomitees der russischen Arbeiterpartei. Soweit wir es in der kurzen Zeit feststellen konnten, enthält diese Notia folgende Unwahrheiten:

1. Der Inhaber der Wohnung Pestalozzistr. 59 in Charlotten­ burg ist ein deutscher Sozialdemokrat, kein russischer Anarchist. 2. Verhaftet find nicht 17 Russen, sondern 14 Ruffen und 3 Deutsche .

nicht in Berlin und kann daher hier weder geheime noch öffent­3. Das Zentralfomitee der russischen Arbeiterpartei existiert liche Sigungen abhalten.

Das Ziel biefer Schwindelnachrichten ist flar: Nachdem das Gericht im Prozesse Trofimoff festgestellt hat, daß die russische So­zialdemokratie mit Anarchisten nichts zu tun hat, die Ver­suche der Polizei, ihre" Sprengstoff- und Waffenfunde unserer und der russischen Bruderpartei an den Hals zu hängen, glatt zu Boden gefallen sind, soll der biedere deutsche Philifter wieder graulich, die deutsch - russische Polizei diesseits und jenseits der Weichsel gegen unsere russischen Genossen und gegen unsere Partei wieder scharf gemacht werden. Wir warten es in Ruhe ab. Inzwischen mag fich die Berliner Polizei mit den Vor­bereitungen zum Neujahrsball der russischen Studenten beschäf­tigen. Nach unserer Informationen betraf nämlich die geheime Busammenkunft in der Wohnung eines bekannten russischen An­archisten" diese höchst politische Angelegenheit. Die dabei zu ver wendenden Bomben bestehen, wie wir der siebenten Abteilung ganz distret mitteilen wollen, aus Bieffertuchen.-