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für Bettmiete= zufammen 377 M. pro Jahr. Das Männer- minde) zu organisieren und sie zum Selbstfostenpreife an das heim Karlshöhe verlangt dagegen 400 M. pro Jahr als Pflegegeld. Publikum abzugeben. In St. Gallen wurden in fürzester Beit Go fam es, daß die Versicherungsanstalt auf die eigentlichen 30 Bentuer abgefegt an Käufer aus allen Kreisen der Bevölkerung. Renten in Höhe von 10 778 M. nur noch 8988 M. in bar zuschießen mußte; weil die große Mehrzahl der Invaliden zu einem Pflegejazz bon 250 M. pro Jahr untergebracht wurden.

Doch überall die gleiche Erscheinung! Sehr niedrige Renten und erhebliche Zuschüsse der Versicherungsanstalten zu den Pflegefäßen. Alle Berichte sprechen von einer erheblichen Zunahme der Anträge auf Juvalidenhauspflege. Kein Wunder! er tann mit 35 bis 42 Reichspfennigen pro Tag sich selbst ernähren? Wer soll als Rentenempfänger auch damit noch eine

Familie erhalten?

Die Hungerrenten schreien förmlich nach einer Erhöhung! Ob der Blockfanzler wohl eine Ahnung davon hat?

Soziales.

Deutscher Aerztetag 1908.

Aus der Frauenbewegung.

Simmelschen Hauses, angeffagt. Der Hauswirt Kimmel hatte dem Ehepaar Fischer befohlen, ihren Hund abzuschaffen. Am 30. Mai vorigen Jahres stand die Ehefrau Fischer mit ihrem Hunde vor der Haustür und wollte soeben die Haustür auf­schließen, um sich nach ihrer Wohnung zu begeben. Plöß.ich nahte der gestrenge Hauswirt Kimmel, machte nochmal auf sein Hunde­verbot aufmerksam und entriß der Frau Fischer mit Gewalt deren Der Kampf um politische Gleichberechtigung. Hausschlüssel mit den Worten: Sie dürfen passieren, der Hund erfreuen, dürfte den meisten Leserinnen imbekannt sein. Ein solches ei längerem Hin- und Herstreiten rief Frau Fischer dem Kimmel Daß wir uns der Existenz eines Frauenstimmrechtsverbandes aber kommt nicht rein in mein Haus!" Frau Fischer fragte: Wie fommen Sie dazu, mir meinen Hausschlüssel wegzunehmen?" Gebilde beſteht jedoch nicht nur, es hat sogar ein besonderes Organ. zu: Kommen Sie mir nicht noch einmal so frech, sonst haue ich Dieses erscheint als Beilage zur Frauenbewegung" und wird Ihnen eine in die Fresse." Nach der Aussage zweier Augenzeugen redigiert von Dr. Anita Augspurg . Das Blatt hat vielleicht ein schlug der Hauswirt Kimmel hierauf der Arbeiterfrau Fischer mit paar Dußend Abonnentiunen, von denen auch vielleicht einige die der Faust ins Gesicht und ins Genick, daß ihr der Hut vom Kopfe Stimmrechtsartikel lefen. Das ist das, was von der bürgerlichen flog. Es sammelte sich eine größere Menschenmenge an, die gegen Frauenstimmrechtsbewegung zu erwähnen ist. Ein neuer Beweis Stimmel und für die nun ausgesperrte Arbeiterfrau Partei nahmen. dafür, daß den bürgerlichen sogenannten liberalen Gründungen teine ihr das Haus aufzuschließen. Dieser verweigerte jedoch, ihr das Frau Fischer bat einen gerade nebenan schließenden Wächter, Kraft, fein Saft innewohnt. Ob der Liberalismus den weiblichen Haus aufzuschließen. Wie lange die arme Frau schließlich noch Der deutsche Aerztetag 1908 wird vom 25. bis 27. Juni oder männlichen Unterrock anzieht, er ist immer gleich waschlappig. nachts auf der Straße tampieren mußte und ob sie überhaupt mit in Danzig stattfinden. Als vorläufige Tagesordnung sind folgende Und das ist ganz natürlich. Die konservativen und zentrümlichen dem Hunde Einlaß in fraglicher Nacht gefunden, ging aus der Gegenstände festgestellt: 1. Unterweisung und Erziehung der Schul- Bestrebungen sind getragen von einer festen Weltanschauung, der Gerichtsverhandlung nicht hervor. jugend zur Gesundheitspflege; 2. Bericht der Krankenkassen- Liberalismus der Kopich, Wiemer, Augspurg ist ein Konglomerat fommission über die gegenwärtige Lage auf dem Gebiete der von Volkstümlichkeit, Phrase, Infonsequenz, Großmanussucht und das Verhältnis der Aerzte zu den freiwilligen Hülfskassen zur Be- Feigheit. Und daher die Unfruchtbarkeit des Liberalismus, daher sprechung gelangen. 3. Der Beschlußfassung zu dem von seiten des der Uebermut der Reaktion. Verbandes deutscher Lebensversicherungsgesellschaften zur Regelung Niemand, der auch nur etwas politisches Verständnis befißt. der zukünftigen Honorierung der hausärztlichen und vertrauens- fann sich der Einsicht verschließen, daß die augenblickliche Macht und ärztlichen Zeugnisse gemachten Vorschläge, sowie eventuell zu dem das Selbstbewußtsein der Reaktion eine echte, rechte Blockfrucht ist Entwurfe eines neuen Vertrages mit dem Verbande. Weiter ist Der offizielle Liberalismus hatte es tatsächlich in der Hand, die beschlossen worden, von einer Kommission an der Hand eines von Wahlrechtsreform in Preußen zu fördern. Die Blockpolitik war die dieser zu entwerfenden Fragebogens durch Rundfrage bei den Bundesvereinen eine Ergebung veranstalten zu lassen über die Be- ristenz Bülows. Ohne den Liberalismus konnte die gegenwärtige Regierung nach dem Ausfall der letzten Reichstagswahl nicht weiter ziehungen der Aerzte zu den Berufsgenossenschaften. wursteln. Der Liberalismus konnte seine Bedingungen stellen, er fonnte, er mußte die Wahlrechtsreform fordern. Was aber tat er? Er erging fich in Bekundungen der Ergebenheit für den Block. Und Ironie der Weltgeschichte: Anstatt daß die Liberalen die Be­dingungen stellten: Bülow afzeptiert unsere Forderungen oder er fliegt, erklärt der Reichskanzler: entweder der Liberalismus fufcht, füßt die konservative Peitsche oder ich gehe! Natürlich der Liberalismus fuscht! Darf man sich da noch wundern, daß die Reaktion fühner denn je das Haupt erhebt?

Rechtsprechung gegen Arbeiterschuh.

Am 3. d. M. berichteten wir unter dieser Ueberschrift über die Verhandlung vor dem Kammergericht, welche die Arbeiterschutz­borschriften nicht auf den Wäschebetrieb der Aktiengesellschaft Kaiser­Café und Kaiserfeller angewandt wissen will. weil die Wäscherei als Nebenbetrieb des Restaurationsbetriebes weder eine Fabrit noch eine Werkstätte sei. In diesem Bericht ist infolge eines Druckfehlers als Name des angeklagten und freigesprochenen Direktors der Aktien­gesellschaft Jandorf genannt, in Wirklichkeit heißt er Tonndorf .

Aus Induftrie und Handel.

Aussichten.

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Der Amtsanwalt billigte dem Angeklagten, der von Frau Fischer durch ihr Verhalten und ihre beleidigenden Worte gereizt worden sei und in der Erregung gehandelt habe, mildernde Um­stände zu, hob hervor, daß die Tat des Angeklagten einer Frau gegenüber eine ziemlich rohe sei und beantragte 25 M. Geldstrafe. Das Gericht tam gar zu einem freisprechenden Urteil. In den Gründen hieß es, der Angeklagte sei von der Frau Fischer gereizt und beleidigt worden und habe eine Beleidigung mit einer leichten Körperverlegung auf der Stelle erwidert. Mithin sei er zwar für schuldig aber für straffrei zu erklären. Uns dünft, eine Verurteilung wegen roher Beleidigung und wegen Nötigung hätte dem Rechtsempfinden mehr entsprochen, dem Gefeß nicht widersprochen.

2. In dem zweiten Fall vor demselben Gericht war nicht ein Hauswirt, sondern ein einfacher Handelsmann May Braun an­geklagt. Der Fall interessiert auch durch die hineinspielende Frage: Ist ein Butterbrot ein gefährliches Werkzeug?

Der Angeklagte tam am 14. Oktober 1907 von einer Geschäfts­tour durch die Emserstraße. Er hatte stark gezecht und befand sich in sehr ausgelassener Stimmung. Er begegnete den Arbeitern Kühn, Jäger und Halpert. Aus Uebermut schlug er diesen mit einer großen Stulle eines Bauernbrots im Vorübergehen ins Ge sicht. Von einem Schußmann wurde er zur Wache gebracht und Anklage wegen tätlicher Beleidigung gegen ihn erhoben. Der Amtsanwalt hält eine solche Belästigung von Passanten für eine große Roheit, die eine ganz exemplarische Strafe verdient und bes antragt 2 Wochen Gefängnis. Auch das Gericht schloß sich dieser Ansicht an, ging aber noch über den amtsanwaltlichen Antrag hin­aus und berurteilte den Angeklagten zu 4 Wochen Gefängnis. eher als grober Unfug wie als Beleidigung anzusehen sei. Sicher Der gewiß nicht schöne und nicht zu billigende Scherz" dürfte lich wird die Konstruktion der Stulle zu einem gefährlichen Werk­zeug lebhaftes Bedenken erregen. Wie viele Studenten würden

Ein eigenartiges Jagbabenteuer

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Und die bürgerlichen Frauen haben den Liberalen das Umfallen wahrlich nicht erschwert. In der voraufgegangenen Wahlrechts­bewegung, bei den Wahlrechtsdemonstrationen, hörte man nichts vom Frauenstimmrechtsbund, nichts von einer Stimmrechtsbewegung. Die liberale Frauenpartei ist gerade so wie der Blockfreifinn auf das Im Jahresbericht der Berliner Handelskammer wird die Wirt Sprüchlein eingeschworen: Stille, stille, tein Geräusch gemacht! schaftslage durchaus nicht sehr optimistisch beurteilt, der Verfasser Dabei wollen wir allerdings auch freimütig fonstatieren, daß die glaubt aber doch, die Krife werde keine sehr tiefgehenden Wirkungen Anteilnahme der proletarischen Frauen bei den bisherigen Wahl­haben. Es wird in dieser Beziehung bemerkt: Unerfreulich ist, daß rechtsaktionen uns durchaus noch nicht befriedigt. Gewiß waren die beiden Hauptfaktoren, welche den Rückschlag herbeigeführt haben: die Teuerung des Stapitals und die Teuerung der sämtlichen Lebens- Frauen teilweise massenhaft in den Versammlungen erschienen, aber im Gefängnis siben, wenn wegen ähnlicher Rabautaten gegen si bedürfnisse nebst der daraus folgenden Schwächung der Kauffraft der große Zug fehlte. Der Kampf für Eroberung des Reichstags- gleich hohe Strafen ausgeworfen würden! der Bevölkerung, zunächst noch schwer auf dem Erwerbsleben lasten. wahlrechts in Preußen wird in hervorragender Weise zu einer Indessen fehlt es doch nicht an Gründen, welche eine Milderung Demonstration für die politische Befreiung der Frau wenn diese biefer unleugbaren Schwierigkeiten erhoffen laffen. Die zielbewußt und energisch in den Kampf eingreift. Knappheit des Kapitals rührt wesentlich her aus der Auf dem letzten Parteitage ist in der Frage der Taktik dahin sehr starken Anspannung der Gewerbtätigkeit diesseits und entschieden worden, daß bei allen passenden Anlässen die Forderung jenseits des Atlantischen Ozeans , fowie ferner aus der Er- des attiven und paffiven Wahlrechts für die Frau erhoben werden schütterung des Kredits in den Vereinigten Staaten . Der gewerb lichen Tätigkeit ist bereits seit längerer Zeit durch den ganz abnorm hohen Zinsfuß die Bremse angelegt worden; sie wirkte hüben mit mäßiger, drüben mit sehr großer Straft, was in der Stillegung zahl reicher Betriebe oder Betriebsteile, in der rücksichtslosen Entlaffung von Arbeitern und in dem überaus starten Rüdstrom von Aus wanderern aus den Vereinigten Staaten nach Europa zutage tritt. Ist somit auf ein Nachlaffen des Kapitalbedarfs in der Industrie zu schließen, so müssen andererseits die gewaltigen Geldsummen, welche burch die Kreditkrisis der Vereinigten Staaten vom Markte ber­schwunden sind, doch über furz oder lang wieder zum Vorschein tommen und als Kapital Berzinsung suchen.

führte gestern den Berliner Schriftsteller Hans yan unter der Ans flage des Jagdvergehens vor die 1. Straffammer des Land­gerichts III. Hyan hatte am 20. Juni v. J. auf der Jagd einen Rehbock geschossen, diesen aber nicht so getroffen, daß er auf der Stelle verendete. Der Bock tat sich bielmehr unweit des Schüßen soll. Eine beffere Gelegenheit, die Forderung mit in den Vorder- schwer verletzt nieder und Hyan hekte nun seinen sehr scharfen grund zu schieben, als die preußische Wahlrechtsbewegung, gibt es und auf das frante Wild. Jest wurde der Bock flüchtig und ging aber nicht. Daß die Proletarierinnen, daß die klassenbewußte über die Grenze in die fönigliche Forst. Dort faßte und würgte Arbeiterschaft dabei nicht auf nachdrückliche Unterstügung der bürger- ihn der Hund, worauf das gut dressierte Tier durch lautes Bellen, lichen Frauen rechnen kann, das hat die Erfahrung bewiefen. Der ging nun, unter Zurücklaffung seines Gewehres, in den Wald beim Bocke stehend bleibend, seinen Herrn herbeirief. Der Jäger fogenannte Liberalismus muß naturgemäß ein sehr unsicherer hinein, um seinen Hund zu holen. Bei ihm angekommen, sah er, Kantonist auf diesem Gebiete sein. Er steht, wie bemerkt, nicht auf daß der Rehbock noch mit den Läufen schlug, und fing nun den Bock dem sicheren Fundament einer tiefgewurzelten Weltanschauung, er ab, um dessen Qualen zu beenden und um ihn auch für den recht­jagt nach Wohlfahrtsbröcklein, die vom Tische der Regierung und mäßigen Befißer, nämlich den Forstfiskus, zu sichern. Dann re­der Junkerclique abfallen; er begnügt sich gern mit einigen Schein- quirierte er einen Wagen, fuhr nach der zuständigen Försterei und Auf der Seite des Konsums, der Kaufkraft der deutschen Be- fonzessionen, die seinen eigenen Portemonnaieinteressen nicht schaden brachte den Förster Schulz mit seinem Fuhrwerk au dem erlegten Wilde hin. An Ort und Stelle angekommen es war inzwischen völkerung, sprechen für eine Erhaltung des bestehenden Standes zu und der großen Masse Sand in die Augen streuen. nächst die günstigen Einnahmen der landwirtschaftlichen Bevölkerung 11 Uhr nachts geworden, übergab er dem Förster den Bock, ja, Wirkliche Reformen, allgemeine gleiche Staatsbürgerrechte für er half ihm denselben noch aufbrechen. Trotzdem wurde han von aus den letzten Jahren. Aber auch die hohen Löhne und Gehälter Mann und Frau, müssen in legter Linie denen zugute kommen, die dem Vorgesezten des Schulz, dem Oberförster Brewer, wegen der Arbeiter und Angestellten werden wohl, wie oben dargelegt, im das Bürgertum als feine wirtschaftlichen Gegner betrachtet. Und Jagdbergehens zur Anzeige gebracht. In der vom Ober­allgemeinen nicht wesentlich zurückgehen. Die Zahl ihrer Bezieher wird da ist es erklärlich, daß der Liberalismus nicht mit Begeisterung förster selbst geleiteten Boruntersuchung wurde behauptet,. habe bielleicht mit dem Umfange der Befchäftigung der Induſtrie noch und Energie für das Frauenwahlrecht eintritt. Und weil die die Absicht gehabt, sich den Bock anzueignen. Dieser Borfall, etwas zusammenschrumpfen, doch wird der Konservatismus, den die und Energie für das Frauenwahlrecht eintritt. deutsche Industrie im Gegeniag zum Beispiel zur nordameri- laffenintereffen der bürgerlichen Frau mit denen des liberalen der für die Jägerwelt ein über die Person des Angeklagten hinaus. tanischen in der Erhaltung ihres Arbeiterstammes zu üben Mannes aufammenfallen und viel stärker sind als der moralische gehendes Interesse hat, war feinerzeit in Liebenwalde Gegenstand Der vom Rechtsanwalt Dr. pflegt, dazu beitragen, auch hier Ueberstürzungen zu verhindern, Trieb, die Rechtlosigkeit der Frau zu bekämpfen, fo fönnen auch die einer Schöffengerichtsverhandlung. den Arbeitern ihr Brot, der Industrie aber und den Landwirten die bürgerlichen Frauen sich nicht zu energischen Wahlrechtsfämpfen auf- urteilt. Das Gericht hatte sich allerdings auf den vom Sach­Halpert verteidigte Angeklagte wurde dort zu 10 M. Geldstrafe vers breite Abnehmerschaft zu erhalten. Daß die Arbeiter selbst angesichts raffen. verständigen, Schloßverwalter Dehnice in Königs- Wusterhausen , der abgeschwächten Konjunktur und des reichlicher gewordenen An- Es ist gut, sich das zu vergegenwärtigen, dann verfällt man vertretenen Standpuntt gestellt, daß Hhan jede eigennüßige Ab­gebots von Arbeitskräften Störungen des sozialen Friedens ber nicht auf den irrigen Gedanken, man werde event. von jener Seite ficht ferngelegen habe, hatte indeffen in der Tatsache des Abnickens meiden werden, ist von ihrer gewachsenen wirtschaftlichen Einsicht und taktischen Schulung zu erhoffen. Der Absatz nach dem Auslande Unterstützung finden. Das Proletariat muß sich mit der Tatsache eine Art der Jagdausübung erblicken zu müssen geglaubt und war fieht sich der im Jahre 1906 eingetretenen ungünstigen Veränderung abfinden, daß es den Emanzipationstampf allein durchzuführen hat so zur Verurteilung gekommen. Einen wesentlich anderen feiner handelspolitischen Bedingungen gegenüber. Die stattliche Zu- und die proletarische Frau muß wissen, daß die Eroberung politis Standpunkt nahm die Berufungskammer ein. Zum Termin nahme feines Gesamtumfanges für je die ersten neun Monate fcher Gleichberechtigung mit dem Mange in der Hauptsache ihr Werk waren außer Herrn Dehnice noch der Jagdverwalter Haß und von seiten der Staatsanwaltschaft wiederum Oberförster Brewer 1907 gegen 1905 um reichlich eine Milliarde Mark oder etwa um 25 Broz. sein muß. als Sachverständiger geladen. Nach Schilderung der Sachlage durch fann ja noch nicht als für die Dauer verbürgt gelten, aber sie läßt doch immerhin der Hoffnung Raum, daß unsere Industrie, Die englischen Frauen erfinnen immer neue Mittel, um vor die den Angeklagten, dem boller Glauben beigemessen wurde, und Be­wenn auch unter manchen Verschiebungen in den ausgeführten Oeffentlichkeit mit ihrem Anspruch auf das Wahlrecht zu treten. leuchtung der Rechtslage durch Rechtsanwalt Dr. Halpert, glaubte Artikeln und in den aufgefuchten Ländern, doch schließlich die ihr Legten Freitag organisierten fie in acht Bolizeigerichts. der Gerichtshof auf die Sachverständigen berzichten zu können. notwendige ausländische Kundschaft sich werde zu wahren wiffen. höfen von London eine Kundmachung. Nach jedem Gericht begab Es wurde als erwiesen erachtet, daß sich zwar der Angeklagte der Die Hoffnung wird verstärkt im Hinblick auf die mehrerwähnte Ver- fich eine Delegation von Frauen, nahm im Zuhörerraum Platz und Jagdausübung durch das Abnicken des Bodes objektivschuldig besserung der technisch- organisatorischen Voraussetzungen unserer wartete auf die Gelegenheit, daß eine Frau als Angeklagte dem gemacht habe, daß ihm aber andererseits das Bewußtsein kommerziellen Leistungsfähigkeit. Ihr gegenüber verliert namentlich Richter vorgeführt wurde. Ganz gleichgültig, welche Anklage vorlag, einer solchen Handlung und somit der Berlegung einer fremden auch der vielfach als übermächtig gefürchtete industrielle Wettbewerb die Frauen erhoben sich sofort au einem lauten Proteft dagegen, daß Rechtssphäre vollständig ferngelegen habe. Er habe im Gegen Der Vereinigten Staaten auf dritten Märkten viel von seinen eine Frau verurteilt werde auf Grund von Gefeßen, die nur von teil geglaubt, das Interesse seines Reviernachbarn zu wahren und Schreden. Männern gemacht seien. In einigen Fällen ließen die Richter tatsächlich alles getan, was dazu dienen konnte. Deshalb wurde Freisprechung erfannt und die Frauen hinauswerfen, andere begnügten sich mit Drobungen auf die Koster Annullierung von amerikanischen Aufträgen. Im Tertile und gegen die Nubestörerinnen; ein Vorfigender forderte die protestierende wurden der Staatskaffe auferlegt. Bekleidungsgewerbe macht gegenwärtig die Ammuillierung von Frau sehr energisch auf. den Mund zu halten". In einem Gericht amerikanischen Aufträgen von sich reden. Unter der Einwirkung der ließ man sie, als der Frauenrechtlerei verdächtig, das Lokal nicht be­sehr günstigen Konjunktur hatten die Amerikaner auf lange Zeit treten. Ein Richter war sehr höflich und erklärte, daß er feines hinaus ganz erhebliche Aufträge erteilt, ohne dabei mit der Mög- Amtes walten müsse; die Frauen erwiderten ebenso höflich, daß sie lichkeit einer Abschwächung der Aufnahmefäbigkeit des amerikanischen das wohl verständen und nichts gegen seine Amtshandlung ein­Marktes zu rechnen. Infolge der im legten Viertel des Jahres 1907 wenden, sondern die Aufinertiamteit der Deffentlichkeit auf das Un­eingetretenen Depreffion hat diese Aufnahmefähigkeit abgenommen recht lenken wollten, welches den Frauen dadurch geschieht, daß man und die erteilten Aufträge sollen reduziert oder rüdgängig gemacht sie nicht als gleichberechtigt ansieht. werden. In den Kreisen der deutschen Fabrikanten nimmt man zu diesen Annullierungen eine verschiedenartige Stellung ein. fucht einesteits auf die amerikanischen Wünsche einzugehen, obgleich Rigdorf. Dienstag, den 7. Januar, abends 8%, Uhr, bei Tiel, Berg­man sich sagt, daß ein Teil der amerikanischen Einfäufer die Auf­träge nur annulliert, um bei einem niedrigeren Preisniveau fofort wieder einen Teil der Aufträge neu zu erteilen. Andere Fabrikanten wollen freilich die Amerikaner zwingen, die bestellten Waren inner­halb der vereinbarten Frist zu den abgemachten Preisen ab­zunehmen.

Man

Für einen schweren Straßenunfall wurde gestern der aus der Untersuchungshaft vorgeführte Kutschet Albert Stickel vor der 5. Straffammer des Langerichts I zur Verantwortung gezogen. Die Anklage lautete auf fahrlässige Tötung. Als am 11. November an der Haltestelle der Straßen­bahn an der Ede der Münz- und Schönhauser Straße verschiedene Personen vor dem Straßenbahnwagen standen, um ihn zu besteigen, stieben sie plöblich auseinander, da sie sahen, daß der Angeklagte mit seinem schweren Lastwagen im Trabe dahergefahren tam und ohne Rücksicht auf die am Straßenbahnwagen harrende Menge fowie unter Mißachtung des strengen polizeilichen Gebots, an haltenden Straßenbahnwagen langsam vorbeizufahren, im schnellen Tempo zwischen Straßenbahnwagen und Bordschwelle sich hindurch­zwängen wollte. Mehrere Personen, die in dringender Gefahr waren, retteten sich noch durch schnelle Flucht auf den Bürgersteig; einem 73 Jahre alten Mütterchen, der Frau Langke, gelang dies aber nicht mehr Sie wurde dicht an der Bordschwelle von einem der Pferde erfaßt und zu Boden geworfen. Der Angeklagte hatte die Herrschaft über die Pferde gänzlich verloren, er bermochte den Wagen nicht zum Stehen zu bringen und so ging denn Vorder- und Vor dem Rigdorfer Schöffengericht wurden dieser Tage zwei Sinterrab des mit 80 gentner belasteten Wagens über die Un­glückliche hinweg. Sie ist bald darauf gestorben. Das Gericht hielt eine ganz exemplarische Strafe für einen so rüdfichtslosen Wagenführer am Blaße und verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis.

Bersammlungen Veranstaltungen.

straße 151/152, Vortrag. Genoffe Stur Japanische Stultur." Sonnabend, den 11. Januar, Maskenball bei Felsch, Knesebeckstr. 49. Friedenau . Dienstag, den 7. Januar, bei Grube Generalversamm­lung. Mitgliedsbuch mitbringen.

Gerichts- Zeitung.

Zweierlei Nedit?

Krise in der Schwarzwälder Uhrenindustrie. In Schwenningen , wo heute in einer Anzahl Uhrenfabriken 3488 Arbeiter und außerdem noch 558 Heimarbeiter beschäftigt sind und die Jahresproduktion 5 812 000 Stid Uhren umfaßt, ist ein starter Mangel an Aufträgen eingetreten, so daß die tägliche Arbeitszeit von 91% auf 8 Stunden sehr bemerkenswerte Anklagen verhandelt. herabgesetzt wurde.

1. In dem einen Fall handelt es sich um einen hundefeindlichen, gestrengen Hauswirt.

Fischmärkte in der Schweiz . Die Herrschende Teuerung hat die Behörden in St. Gallen , Winterthur , Schaffhausen , Biel und vers Der Hauswirt Auguft Kimmel, der in seinem Hause Treptow , schiedenen anderen Gemeinden, denen sich noch immer weitere an Ede Elsen- und Stiefholzstraße, eine Schantwirtschaft betreibt, war reihen, veranlaßt, den direkten Bezug von Seefischen( aus Geesteswegen Mißhandlung der Arbeiterfrau Fischer, einer Mieterin des

Bon ähnlich hohen Strafen gegen rüdsichtslofe Autobefiber t uns nichts bekannt.