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Nr. 8. 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

75. Sibung. Donnerstag, den 9. Januar, nachnt. 1 Uhr. Am Bundesratstisch: v. Bethmann- hollmeg. Gingegangen ist eine Interpellation der Sozialdemokraten über die Schwierigkeiten bei der Reform des Knappschaftswesens. Desgleichen eine Interpellation des Zentrums über denselben Gegenstand. Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung des Entwurfes eines Gesetzes betr. die

Aenderung des Gesetzes über den Unterstützungswohnfig. Der Unterstüßungswohnsiz soll nach dem vorgelegten Entwurf durch einjährigen Aufenthalt nach zurüdgelegtem 16. Lebensjahr crworben werden, während er nach dem gegenwärtigen Recht nach sweijährigem Aufenthalt nach zurüdgelegtem 18. Lebensjahr er­worben wird.

Staatssekretär im Reichsamt des Innern v. Bethmann- Holl­ weg  : Die Novelle hat in genau derselben Form den Reichstag   be­reits vor 2 Jahren in erster Lesung und dann auch in der Kom­mission beschäftigt. In der Kommission haben sich die Parteien in ihrer großen Mehrheit mit der Tendenz der Novelle einver­standen erklärt, der Tendenz, die auch die Novelle von 1894 be­herrscht hat und welche dahinging, die Lasten der Heimatsgemein­den zu ungunsten der Arbeitsgemeinden, wenn ich diesen Ausdrud gebrauchen darf, zu berringern. Die verbündeten Regierungen stehen noch heute auf dem Standpunkt, daß die stetige Abivande­rung großer Bevölkerungsteile vom platten Lande und den amittleren und kleinen Städten nach den Großstädten eine Erschei­nung ist, welche voltswirtschaftlich und sozial die größte Aufmerk­samkeit beansprucht und daß es notwendig ist, diejenigen Ge­meinden, welche unter dieser Abwanderung in besonderem Maße leiden, in ihren Armenpflichten zu entlasten, wenngleich es un­bestreitbar ist, daß diese Novelle allein in feiner Weise geeignet sein wird, die Abwanderung vom platten Lande nach den großen Städten zu verhindern.

Ich glaube, ich brauche im gegenwärtigen Moment auf Einzelheiten nicht einzugehen, wohl aber halte ich es für meine Pflicht, Auskunft zu geben über die Gründe, weshalb die Novelle genau in derselben Form wieder vorgelegt ist wie vor zwei Jahren, ohne Berücksichtigung der von der Kommission beschlossenen Zusäße und Abänderungen. Es handelt sich da zuerst um zusäße über die Arbeiterkolonien und Wanderarbeitsstätten. Die ver­bündeten Regierungen halten diese Zusäße für entbehrlich, weil durch die Rechtsprechung die Wanderarbeitsstätten und Kolonien den übrigen Bewahr- und Kranken- heilanstalten gleichgestellt find. Zweitens hatte die Kommission einen Beschluß gefaßt, daß bei dem Erwerb und Verlust des Unterstüßungswohnsizes die Frist nicht ruhen folle für Familienhäupter, deren Angehörige von einem anderen als dem Armenverbande ihres Aufenthaltsortes unter stützt würden. Der Grund hierfür war, daß die Heimatsgemein­den vielfach durch uneheliche Kinder ganz jung ausgewanderter Mädchen belastet werden. Die verbündeten Regierungen meinen, hierdurch würde das Prinzip der armenrechtlichen Familiengemein schaft durchbrochen, ferner meinen sie, daß, wenn diese Novelle Gefeß wird, praktisch diese Belastung viel geringer werden wird, weil die abgewanderten Mädchen der bezeichneten Art dann schon mit dem siebzehnten Lebensjahre, nicht wie jetzt erst mit dem sivanzigsten, den Unterstüßungswohnfiz verlieren würden. Drittens hat die Kommission sich mit dem tomplizierten§ 29 beschäftigt. Nach dem Entwurf hat bei Personen, bei welchen der Fall der Hülfsbedürftigkeit während der Dauer des Dienst- oder Arbeits­berhältnisses der innerhalb einer Woche nach Beendigung desselben cintritt, der Ortsarmenverband des Dienst- oder Arbeitsortes für die Dauer von 26 Wochen die Unterstüßungskosten endgültig zu tragen, wenn der betreffende Arbeiter eine Woche hindurch an dem Orte gearbeitet hat. Die Kommission hatte vorgeschlagen, die hierduch eingeführte Haftung der Arbeitsgemeinde abzu schwächen. Ich habe aber zweifel, ob die von der Kommission be­schlossene Fassung wirklich das klar zum Ausdruck brachte, was die Kommission wünschte. Die verbündeten Regierungen haben des halb geglaubt, von dieser Aenderung Abstand nehmen zu sollen. Ich beschränke mich auf diese kurzen Ausführungen und bitte Sie, den Entwurf einer nochmaligen Prüfung zu unterziehen. Abg. Frhr. v. Gamp( Rp.) begrüßt es, daß der Landwirt schaftsrat vor Einbringung der Vorlage gehört worden ist. Die Herabsetzung der Altersgrenze für den Erwerb und Verlust des Unterstüßungswohnsizes hat allgemeine Billigung gefunden.

Kleines feuilleton.

Die Berliner tgl. Theater und das Boll. Die Berliner   Igl. Theater intereffieren das Volk in zweierlei Weise, einmal als Steuer­zahler und das andere Mal als Kunstgenießer.( In beiden Fällen hat es dank dem Abgeordnetenhause, um das uns alle Jahrhunderte beneiden, nichts zu sagen.) Mit den Steuergeldern dürfen wir die Unterhaltskosten des Opern- und Schauspielhauses tragen( im Etat für 1908 find 42 720 M. eingesetzt), mit den Bargeldern für un­crichwingliche teuere Bläge dürfen wir die laufenden Mittel aufbringen und was etwa die tgl. Schaulle zuschießt, stammt ja wohl auch nicht vom Monde. Das ist alles. Das übrige geht das Volk nicht an.

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Freitag, 10. Januar 1908.

Abg. Herold( 8.): In der Kommission wird eingehend zu treffen, daß sie eine Verschiebung der Pflichten vom Heimatsort prüfen fein, ob die Regierung bei dem Verhältnis der Arbeits- auf den Arbeitsort vornimmt, weil eine große Verschiebung der gemeinde und der Wohnortsgemeinde das Richtige getroffen hat. Bevölkerung durch die Binnenwanderungen vor sich gegangen ist. Wenn bei Arbeitern, die in Vororten wohnen und dauernd in Nach- Die Herabsehung der Altersgrenze von 18 auf 16 Jahre und bargemeinden arbeiten, die ganze Laft der Vorortgemeinde ebenso die Herabseßung der Frist zur Erwerbung des Unter­aufällt, so liegt darin eine zu große Belastung der Vorortgemeinde. ftüßungswohnsitzes von 2 auf 1 Jahr entspricht nach den Auss Bielleicht ist es ein guter Ausweg, Zweckverbände zu gründen, führungen der Motive der Billigkeit. Diese Menderung kommt denen sowohl Vororts- wie Arbeitsgemeinden angehören. aber doch unstreitig lediglich den Agrariern zugute! Man

Abg. Horn( Reuß, natl.): Die größere Belastung, welche aus dem Gesetzentwurf den großen Städten erwächst, ist von diesen in Erfüllung eines nobile officium( einer Ehrenpflicht) zu tragen, die ihnen deshalb erwächst, weil sie von der Abwanderung vom platten Bande den wirtschaftlichen Vorteil haben. Aber Ginzel­heiten werden in der Kommissionsberatung näher geprüft werden müssen. So stellt der§ 29 eine sehr zweischneidige Waffe dar und kann sehr leicht zu einer starten Belastung gerade der Ge meinden führen, welche man entlasten will

Abg. Kaben( Soz.):

Abg. v. Brockhausen( f.): Es ist durchaus gerechtfertigt, daß flagt soviel über die Abwanderungen aus dem Osten. Wer trägt die Heimatsgemeinden von den Kosten, die ihnen die Abwanderung denn aber daran die Schuld? Doch unsere gesamten gesellschaft­verursacht, entlastet werden. Wir sind mit dem Entwurf im all- lichen Einrichtungen, in allererster Linie der Militarismus.( Bu gemeinen einverstanden. Bedenken, die wir namentlich gegen die ftimmung bei den Sozialdemokraten.) Wenn der Entwurf auch Fassung der§§ 14, 27 und 29 haben, werden in der Kommission fleine Verbesserungen enthält, indem er die Leute schneller von ihrer au prüfen sein. Heimatsgemeinde loslöst, so enthält er doch nicht den geringsten Elsaß  - lothringischer Kommissar Geheimrat Halley: Der Wunsch, Fortschritt für das Armenwesen. Hier bleibt alles beim Alten, das Unterstützungswohnfißgeseb auf Elsaß- Lothringen   auszu- es tritt nur eine Verschiebung der Lasten zugunsten der Agrarier dehnen, ist nicht unberechtigt; auch die elsaß  - lothringische Regie- cin. Will man eine wirkliche Reform unseres Armenwesens, rung hat dagegen nichts einzuwenden. Doch ist dazu ein Landes- so muß man mit ganz anderer Hand zugreifen als jest, wo man einführungsgesetz notwendig, welches die besonderen Werhältnisse nur den politischen Plänen der Agrarier entgegenkommt.( Sehr Elsaß  - Lothringens   berücksichtigt. wahr! bei den Sozialdemokraten.) Die Armenlasten müssen auf starke Schultern gelegt, fie müssen auf den Staat übernommen werden, das ist die unentbehrliche Grundlage einer Reform des Armenwesens im Intereffe einer planmäßigen Ausübung der Armenpflege. Gleichzeitig würde dadurch auch die gewünschte Ent­lastung des Landes von selbst eintreten. Die heutige Armenpflege dagegen erfordert einen großen Aufwand an Kräften und Mitteln. die völlig unnötig sind, zu großer Ungerechtigkeit und zu brutalen Vergewaltigungen der Armen führen. Auch die großen Städte leisten in der Ablehnung der Armenkosten Hervorragendes. Wer das Gesez prüft, ohne seine praktische Ausführung zu kennen, der sagt, daß der preußische Staat für die Armen Wohltaten ge­leistet hat. Wer aber die praktische Ausführung kennt, der weiß, daß gegen die Armen die ärgsten Brutalitäten ausgeübt werden, und zwar unter den Augen der Behörden und ohne daß die Be­hörden dagegen einschreiten. Solange das Gesez besteht, so alt find auch die lagen darüber, ohne daß die Reichsregierung sich veranlagt gesehen hat, cine Alenderung herbeizuführen. Schon im Jahre 1879 hat im sächsischen Landtage der konservative Ab­geordnete Bürgermeister Müller in einer Rede gezeigt, wie die Armen innerhalb zweier Jahre vier- bis fünfmal abgeschoben und wie sie dadurch vollständig ruiniert werden. Am Schluß feiner Rede sagte er: der Mann mag der arbeitsamste Mensch sein sobald er eine zahlreiche Familie hat, genügt dieser Ume stand, um ihn der Heimstätte zu berauben. Das allein genügt also, um ihn aus der Gemeinde herauszuwerfen! Wenn es der Ge meinde nicht gelingt, ihn dadurch herauszuwerfen, daß sein Haus­wirt zur Kündigung bewogen wird, so schreitet die Polizei ein: fie weist ihn aus seiner Wohnung heraus, weil die Wohnung nicht als wohnungsfähig betrachtet wird und aus gesundheitspolizeilichen Gründen geräumt werden muß! Wenn der Mann dann auf der Straße liegt, tann die Gemeinde ihn abschieben, und wenn er fort ist, so fann die gesundheitsgefährliche Wohnung fofort wieder rubig demokraten.) Dieses Abschiebungssystem ist ein System der Folter. an einen anderen vermietet werden!!( Hört! hört! bei den Sozial­( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Es wird in ganz gleicher Weise in ganz Deutschland   von großen und kleinen Gemeinden geübt.

Herr Gamp sprach der Regierung seinen Dank bafür aus, daß die hier vorgeschlagenen Abänderungen des Gefeßes dem deutschen Landwirtschaftsrat zur Begutachtung vorgelegt worden seien. Da möchte ich mir die Frage erlauben, ob diese Vorlage vielleicht auch dem Deutschen Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit vorgelegt worden ist.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Würde man in ihr den Wünschen dieses Vereins Rechnung tragen, so würde sie wohl etwas anders aussehen. So aber hat sie nur dem 2 and wirtschaftsrat vorgelegen. Handel und Industrie gibt es eben für die deutsche Regierung nicht.( Bustimmung bei den So­zialdemokraten.) Aber die Kritik des Abg. Gamp beweist, daß die vorgeschlagenen Abänderungen nur zu vermehrten Klagen Anlaß geben werden und daß auch die Herren von der Rechten mit der Borlage nicht zufrieden sind. In Wirklichkeit sind durch unsere Armengefeßgebung geradezu scheußliche Zustände hervorgerufen. ( Unruhe rechts.) Der Abg. Herold meinte, man müsse Gesamt armenverbände schaffen, die gewiß eine bessere Organisation des Armenwesens darstellen würden, als wir sie heute haben. In Baden, glaube ich, hat man das bereits. Dort trägt der ganze Kreis die Armenlasten, nicht die einzelnen Gemeinden. Herr v. Brockhausen verwahrte fich dagegen, daß dieses Geseb ein agrarisches genannt würde und sagte, es solle vielmehr nur eine gerechte Verteilung der Armenlasten bringen. Aber bei der Beratung vor zwei Jahren erklärte die Staatsregierung selbst, daß das Gesetz ein Gesez zugunsten der Landwirtschaft sei. Wenn es kein agrarisches Gesetz wäre, wozu wäre es denn dann dem Landwirtschaftsrat vorgelegt worden?( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Nein, der Gesezentwurf genügt nicht im ent­ferntesten, um die Ungleichheiten und Härten des bestehenden Zu­ftandes zu mildern. Unser Zeitmotiv muß sein: ein gutes Gesch zu schaffen. In Mühlheim a. d. Ruhr lebte feit einer Reihe von Jahren Herr v. Gamp sagte, die Agrarier haben keine rechte Freude cin civa 60 Jahre altes Mütterchen mit ihrem 20jährigen Sohn. an diesem Entwurf; denn er gehe ihnen nicht weit genug. Auch Seit 10 Jahren litt sie an Rheumatismus   und Herzlähmung. Ins uns geht er nicht weit genug, aber im entgegengefeben folgedeffen war fie arbeitsunfähig, und sie hoffte, thren Sohn, mit Sinne; er ist eine Flidarbeit, die in keiner Weise der Gerechtigkeit dem sie einen gemeinsamen Haushalt führte, vom Militär freizu­entspricht. Die Regierung zeigt in diesem Entwurf, daß sie nicht willens ist, die Rechte der Armen wahrzunehmen.( Bustimmung bei bekommen. Aber der Staat nahm ihr den Ernährer und steckte ihn den Sozialdemokraten.) In den Motiven zu dem Entwurf wird in die Kaserne, während doch schon vier Söhne des alten ausgeführt, daß Zweifel darüber obgetvaltet haben, ob durch die Mütterchens Soldat gewesen waren. Diese vier Söhne konnten, in das Gesetz vom 12. März 1894 aufgenommenen Bestimmungen weil sie selbst starke Familie hatten, zu ihrer Unterstüßung nichts der Zweck, die sogenannten Heimatsgemeinden in angemessener beitragen. Das alte Mütterchen wandte sich, nachdem alle Ver­Weise zu entlasten, erreicht ist. Diese Zweifel haben sich im Laufe fuche, ihren letzten Sohn freizubekommen, fehlgefchlagen waren, der Jahre als begründet erwiesen, und es muß heute anerkannt mit einem Bittgesuch an den Kaiser. Auch dies wurde ablehnend werden, daß ein Bedürfnis besteht, die in bezug auf die Ver= schiebung der Armenlasten hervorgetretenen Wirkungen der Frei­zügigkeit auf dem Gebiete des Armenrechts durch eine weitere lenderung des Gesetzes über den Unterstüßungswohnsis zum Aus. gleich zu bringen. Diesen Ausgleich will die Regierung dadurch

Humoristisches.

bar ist, daß er jedem das Blut zu Eis erstarren laffen muß, der Vor kurzem ging folgender Fall durch die Presse, der so furcht­bar ist, daß er jedem das Blut zu Eis erstarren laffen muß, der noch etwas Gefühl hat:

beschieben. Darauf mußte fie Armenunterstützung in Anspruch nehmen und bekam für die Monate Januar, Februar und März vorigen Jahres Unterstüßung. Eine weitere Unterstüßung lehnte sie zunächst ab, weil man ihr gesagt hatte, es bestehe Hoffnung, daß

Das tautsprechende Telephon, das im Jour Den Fremdenbuchdichtern zur Nachachtung farieb naliſtenzimmer des Reichstages eingeführt ist, hat auch im Geschäfts­Goethe während feiner zweiten Hargreife im Dezember 1777 in leben Verwertung gefunden. In einem Berliner   Baugeschäft ver­das Fremdenbuch des Brocens folgende Zeilen, die jüngst einige fehrt der Chef mit dem Personal nur durch den Lautsprecher".( Ob Brodenhausbesucher wieder fanden:

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Notizen.

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( Answers.")

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das nicht manchmal die nicht direkt Interessierten belästigt?) Die Was les ich hier Gott   steh' mir bei! Post wird unter Zuhülfenahme des lautsprechenden Telephons er Berfluchen möcht' ich alle Tinten ledigt. Jeder Angestellte ist hier stets zur Hand, ohne von seiner Empfind ich der Empfindung Finten attgenblicklichen Beschäftigung ablaffen zu müffen, es gibt kein In efler Federklegerei. Warten mehr, fein unnüßes Hin- und Herlaufen in den Korridoren. Wien   als 8 weimillionenstadt. Nach den Bes Harzriefe! Laß Dein Brodenbuch Dir nicht vom Stumpffinn ganz verflegen rechnungen der Wiener städtischen Statistik betrug die Einwohner­Und mußt Du dulden matten Lug zahl der Stadt Wien   Ende Dezember 1907 1 999 912 Personen. Da Verhungter Seelen, dann ihr Heren, mun der durchschnittliche Zuwachs mit täglich 116 Berfonen schägungs­Nehmt zu Waipurgis eure Befen weise anzuseßen ist, wurde am 1. Januar die zweite Million übers Und fegt, als wär' er nie gewesen, schritten. Außer Wien   gibt es noch fünf Zweimillionenstädte auf Nun fönnte man vermuten, im Lande der gefeierten Sozial Den Wischwasch aus dem Brockenbuch! der Erde und zwar London   mit 4 758 218, New York   mit 4 285 485, politik würde wenigstens auf einem Gebiete, auf dem keine Junker Baris mit 2722 781, Chicago   mit 2 483 641 und Berlin   mit und teine Industriellenverbände schöne Triebe hemmen, dem Volke Sumor des Auslandes. Der fleine Albert: Mama 2094 269 Einwoonern. die Tür zur Stunft weit geöffnet. Aber was aus und Papa quälen mich fortwährend." dem Der kleine John: Was Vom Schlachtfelde" der Stiertämpfer. Ein Gnadenborne fließt, ist ein dürftiger Tropfen. Einige wenige Volks- tum fie Dir denn?" Der fleine Albert: Mama will nicht, daß einträglicher Beruf ist der des Stierkämpfers in Spanien  . Aber borstellungen zu ermäßigten Preisen das ist alles. Und der ich auf dem Kopf stehe, und Bapa schimpft, daß ich meine Stiefel so er ist auch gefährlich. Das Jahr 1907 hat graufam unter den Bertrieb steht dem Verein für Volksunterhaltung zu, in dem schnell auftrage." Toreadors aufgeräumt; niemals gab es vorher unter ihnen eine so das Volk nicht vertreten ist Nun sollen zwar auch eine Reihe große Anzahl von Getöteten und Berwundeten. Sieben sind tot in von Schauspielvorstellungen speziell für die Berliner   Arbeiter" noch der Arena geblieben. Unter ihnen Montes, der am 13. Januar im Laufe des Winters zum einheitlichen Eintrittspreis von 50 f. tödlich getroffen zufammenbrach und um den das ganze Volk" veranstaltet werden. Die erste Vorstellung wird am 26. Januar Wort und Bild zwei Generationen entzüdt hat, ist im Alter von eines Kampfes, dem er als Zuschauer beiwohnte, von Leidenschaft - Wilhelm Busch  , der große deutsche Humorist, der durch trauerte, dann der Banderillo Melito, der am 4. Februar während im Neuen Operntheater stattfinden.( Cb in diesen heiligen Hallen Kleists Prinz von Homburg  ", der ein ebenso schönes wie unvoll- 76 Jahren in Mechtshausen   am Harz   gestorben. Der lachende fortgeriffen in die Arena sprang und von dem Stier gespießt wurde. ständiges Wahlzitat lieferte, ale erste Worstellung zur Wirkung kommen Philosoph, der bittere Spötter, der so harmlos schien, ist einer Im ganzen gab es 82 Verwundete, unter denen fich faft alle bea wird, ist bei der bekannten Akustik des Hauses fehr die Frage.) Dichter geflügelter Berfe uns bebeutet, ist hier erst am 15. April, Spanien   2980 Stiere und 2720 Pferde bei den Kämpfen hina Blinddarmentzündung erlegen. Was er als Meister des Stifts und fannten Matadore befanden. Während des Borjahres find in Der Vertrieb der Billetts ist der Zentralstelle für Arbeiterwohlfahrt überwiesen. zu feinem 75. Geburtstage gesagt worden. Wenn das Wort bom geschlachtet worden, Ziffern, die die außerordentliche Verbreitung Also noch ein Tropfen Wohlfahrt! Aber feine zielbewußte, um Stile, das den Menschen bedeutet, von irgendwem gilt, denn von diefem dieser Nationalunterhaltung beleuchten und deutlich erweisen, daß faffende Kulturpolitik. Ein Beiläufiges. Nicht einmal eine Abfchlag einzigartigen Künstler. Busch   ist eine populäre Gattung in Deutschland   diefe barbarische Sitte noch nicht abgenommen hat. Neue Arenen zahlung. Daß die Arbeiterschaft selbst gefragt sein will, daß sie geworden. Aber diese Gattung hatte nur einen Vertreter: Wilhelm werden immer wieder erbaut und Madrid   wird bald eine zweite auch in Kunstsachen längst ihre Selbständigkeit und ihr Organisations. Busch. Ueber des Lebens lustige und komische Seiten, feine Dumm- Plaza besitzen, die mehr als 8000 Size faßt. In diese Berechnung talent bewährt hat und darum Selbstverwaltung beansprucht, daran heiten, Tücken und Bosheiten hat er uns lachen gelehrt. Seine Ges find die Stierkämpfe von Südamerika   und Algerien   noch nicht ein­in diesem Zusammenhang zu denken, ist ja Verftiegenheit. ftalten leben mitten unter uns, feine Worte sind in unserem Munde. Ach, gefchloffen, wo ebenfalls spanische Toreros ihre Stunft ausüben. Was andere Hof- und Stadttheater für die Popularisierung der der richtige Busch ist gar nicht gestorben. Wenigstens nicht, so lange Die Fortschritte des Panamatanals. Kunst leisten, soll hier nicht zum Vergleich herangezogen werden. May und Moris"," Die fromme Helene und Herr und Frau letzten Berichte über den Bau des Panamafanals zeigen, daß die Es braucht auch nicht gefagt werden, daß z. B. das Nürnberger Stadt- Snopp" sich so pudelnärrischer Gesundheit erfreuen. Grabungsarbeiten mit einer außerordentlichen Schnelligkeit fort­theater alle zehn aufführbaren Mufifdramen Wagners in einem Das erste Sonntags Konzert des Schiller fchreiten, zumal da die Sterblichkeitsziffer, die in den früheren besonderen Abonnement zu bedeutend herabgefeßten Br isen auf- Theaters findet Sonntag, den 12. Januar, mittags Bunkt 12 Uhr Jahren so beträchtlich war, jetzt auf faft die Hälfte zurückgegangen führt. Das alles ist müßig, da wir nichts von der statt. Unter der künstlerischen Leitung des Professors Bajic werden ist. Die im leßten Monat vollendeten Grabungen erstreckten sich Gnade, aber alles von unserem Recht und unserer Tschaikowskys Sextett Souvenir de Florence" und Wendelssohn über eine Fläche von mehr als 1888 486 Rubilyards. Nach den Macht erwarten. Im preußischen Landtag werden die Ver- Bartholdys Oftett für bier Biolinen, zwei Bratschen und zwei Gelli offiziellen Statistiken bezeichnet diese Leistung einen Reford aller treter des Proletariats deffen Forderungen vortragen und die National- ausgeführt. Eva Leßmann singt Lieder von Beethoven  , Mendelssohn   Grabungsarbeiten, die bisher geleistet worden find. Die Erbauer bühnen und Museen für die reklamieren, für die sie dem Namen und and Otto Lehmann. Bier weitere Sonntags- Stonzerte werden am des Panamafanals hätten bei gleicher Zeistung den Suezkanal in dem Zwecke nach bestimmt find: für die Masse des Boltes. So 19. und 26. Januar, 2. und 9. Februar stattfinden, Abonnements 3810 Jahren bauen können, während de Lesseps 10 Jahre ge­heischen denn wie alle anderen Intereffen auch diese Kulturfrage, hefte für alle fünf Stonzerte zu 2 und 3, M., für Einzelbilletts au 0,50 m. braucht hat. daß das Proletariat endlich in Preußen zu seinem Rechte fomme. und 0,75 M.( einschließlich Garderobe und Programm) find in beiben Schiller   Theatern sowie in den Warenhäusern von A. Wert­beim au baben.

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