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geborenen in Afrika behandelt werden sollen.- Beuge: Im nicht getan hat. Würden Erzellenz unter Sent Um- Ungeheuerliches gehandelt habe. Diefen Eindrud habe er Frieden follen fie gerecht behandelt werden, aber damals ständen der damaligen Beit einen berartigen Einbruch erst später erhalten, als über die Sache sehr viel gesprochen befanden wir uns im Anfangs stadium von Unruhen und des eigenen Dieners in das Haus des Reichskommissars wurde und er nicht mehr auseinander halten konnte, was friegerischen Berwickelungen. Im Frieden sind die Schwarzen harm- für einen schweren Vertrauensbruch halten oder nicht? er von Dr. Peters gehört hatte und รัง รั in den Ge­lose Menschen, aber beim Aufstande find sie Bestien. Sachverst. Liebert: Allerdings. Justizrat Sello: Wissen sprächen an der Küste und unter den Afrikanern. Justizrat Sello Hierauf tritt eine Pause ein. Egzellenz, wie es mit Stettengefangenen gehalten wurde? Ob die verweist darauf, daß schon das Urteil der Disziplinarkammer fest­Nach der Pause legt Magistratssekretär Wilhelm den Brief Uebung bestand, daß entflohene ettengefangene mit geftellt habe, daß die Aussage der Herren Mittelstädt und Hermes wechsel vor, der zwischen ihm und Dr. Peters stattgefunden hat. dem Tode bestraft werden? Sachverst.: Das kann ich leider wertlos fei, weil sie nicht unterscheiden konnten, was sie von Peters Der erste Brief ist vom 10. Dezember 1892 datiert. Dr. Peters nicht bestimmt beantworten, da sich unsere Strafjustiz selbst gehört hätten und was sie aus den Gesprächen mit anderen teilt darin dem Wilhelm mit, daß er sich darüber beschweren werde, in Afrika fortwährend ändert. Ich habe mit Negern vielfach freund- wissen. Der Vorsitzende bringt eine Depesche des Kolonialamts daß er ihn nicht von der Absendung des Berichtes über den Zug lichen Verkehr unterhalten. Anders ist es aber, wenn man deutschen zur Verlesung, nach welcher Staatssekretär Dernburg auf die An gegen Malamia an seine vorgefeßte militärische Behörde informiert Besiz erwerben will und wenn die Neger dann einem feindlich frage mitteilt, daß die Zeugenausfage des Leutnants Bronsart habe, und daß er das Gouvernement auffordern werde, die Ab- gegenüber treten. v. Bennigsen: Sie haben ausgeführt, es von Schellendorff vom 7. April 1905 nicht eidlich sei.- Justiz­berufung Wilhelms von der Kilimandscharostation zu ver- wären wohl bei Dr. Peters für die Verlegung der Station rat Sello: Das ist also die hier verlesene Aussage? Langen. Er werde dem Gouvernement gegenüber auch die Verantwortung von Moschi nach Marengo militärische Gründe maßgebend Bors: Jawohl. Vert. Half: Jch beantrage, den Maler für alle Folgen ablehnen, die aus der Eigenmächtigkeit des Wilhelm gelvefen. Wenn ich Ihnen nun sage, daß wir die Kallenberg zu vernehmen, der vor Dr. Peters am Kilimandscharo entstehen könnten. Justizrat Sello: Dieser Brief ist ein amt- Station Moschi in dem Moment wieder in Besitz genommen war, eine felbständige Expedition führte, sowie täglich die mili: liches Schriftstück des Reichstommiffariats. Zeuge Wilhelm: haben, als wir fie bekommen fonnten, würden Sie mir dann tärischen Tagebuchblätter des Kompagnieführers Trozdem ich sehr höflich darauf geantwortet habe und darauf hinzugeben, daß die Verlegung der Station nach Marengo ganz ohannes fchen durfte. Er wird bekunden, daß damals wies, daß ich mit der Berichterstattung mur meine Pflicht überflüssigerweise von Dr. Peters angeordnet wurde? Sachverst.: die Verhältnisse getan hätte, trotzdem ich mich also gewissermaßen entschuldigte, ant- Ich fann nur bei meiner Ansicht bleiben. Ich kann nur wiederholen, wortete mir Dr. Peters, daß es bei der Beschwerde verbleiben daß man diese ganzen Verhältnisse nicht vom grünen Tisch aus be­müßte. Bors, Sind Sie denn daraufhin vom Kilimandscharo trachten kann. v. Bennigsen: Sie sind also der Ansicht, waren und daß die Marengostation vom Verge aus vollständig eins Ferner foll er befunden, daß die Neger­Zeuge: Nein. Ich war noch Dr. Peters hätte Moschi nicht behaupten fönnen? Ist Ihnen be- gesehen werden konnte. Kilimandfcharo a m Stämme damals unter der deutschen Herrschaft standen. Dr. Peters. tannt, daß v. Ely die Station Moschi nach dem Sello: Ich finde das unerheblich, wenn festgestellt ist durch Justizrat Abgange Wißmanns gehalten hat, obwohl wiß die Beweisaufnahme, daß zur Zeit die Situation friegerisch und die mann ihm nur eine geringe Anzahl von Leuten hinterließ?- Das geht hervor aus der friegerischen Sachverst. Ich kann nur sagen, daß hier Fragen des Station gefährdet war. Temperaments hineinspielen. v. Bennigsen: Aber wir hörten hier, Expedition im September 1891 gegen die Marongos und aus der daß der Unteroffizier Wiest mit ein paar Leuten die ganze Station Aussage des Unteroffiziers Wiest, daß Malamia im Dezember 1891 Es ist völlig belanglos, Wenn ich Ihnen das vorhalte, die deutsche Flagge beschimpft habe. Moschi gehalten hat. müssen Sie da nicht zu einer Abänderung Ihres wie früher die Verhältnisse waren, das ist nur geeignet, von dem Unteroffizier mit ein paar Mann nichts ausrichten kann, aber von Sachverst.: Die Neger wissen, daß ein Kern der Beweisaufnahme abzubringen. einem Reichskommissar nehmen sie an, daß der ganz andere Saiten völlig selbständige Rolle spielt, es ist der Reft der Ur­aufziehen würde. v. Bennigsen: Das ist ein

abberufen worden?

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Tänger ( Heiterkeit.) Sierauf wurde Reichstagsabgeordneter

war.

als

ganzen Kilimandscharo beherrscht.

Urteils tommen?

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Widerspruch.

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Sachverst.: Das hat in

durch ganz Oftafrika folportiert wurde.

durchaus friedlich

v. Bennigfen: Die Marongos sind ein kleines Bolt, das eine bevölkerung, der mit den anderen Stämmen in Feindschaft stand. Gegen diesen Stamm eine Expedition zu unternehmen, war bon Dr. Peters durchaus berechtigt, dagegen befanden sich die anderen Stämme durchaus in friedlichen Verhältniffen.

wurden.

aus nicht in Betracht.

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Aber die

Generalleutenant z. D. v. Liebert als Saberständiger vernommen: Ich muß vorausschicken, daß ich sehr ungern hier erschienen bin, da die beiden Perfön­lichkeiten, die hier einander gegenüberstehen, meine volle Hochachtung genießen, Peters, weil ich ihn als Schöpfer und Gründer unferer Kolonien hochschätze und Herrn v. Bennigfen, weil ich anderthalb Jahre mit ihm in Oftafrika zusammen gearbeitet habe. Ich stehe also beiden Parteien mit Wohlwollen, aber vollkommen neutral gegenüber. Besonders schmerzlich berührt haben mich die Be­leidigungen, die Herrn Dr. Peters von v. Bennigfen wider­fahren sein sollen, weil ich mit dem Vater des Herrn v. Bennigsen Erst fagen Sie, man tönne mit wenig Mann die Station nicht jahrzehntelang in einem freundschaftlichen Verhältnis stand und weil halten, und nun sagen Sie, ein Unteroffizier tönne er ein besonderer Gönner und Förderer des Dr. Peters war. fie halten. Sachverst.: Ja, ich habe ja auch auf den Unter­Borf.: Das gehört nicht zu unserem Beweisthema. fchied bei einem Unteroffizier und Reichskommissar eben hingewiesen. Unter Herrn v. Elz war alles ruhig. Das zeigt, daß er verstanden Sachverständiger v. Liebert: Was die Sache selbst anbetrifft, so v. Bennigfen: Sie haben uns heute die Zahl der Neger an- hatte, Ruhe zu halten. Wenn dann Unruhen entstanden, so muß kann ich mich in den Einzelheiten nur auf mein ausführliches Gut gegeben, die Dr. Peters gegenübergestanden haben. Ich will Sie doch das Auftreten des Dr. Peters ein verfehltes achten im Münchener Prozesse berufen. Ich selbst bin erst 1897 nicht veranlaffen, eine Biffer zu nennen, da ich glaube, daß Sie die gewesen sein. Für uns ist es sehr wichtig festzustellen, wie die Ver­als Gouverneur nach Deutsch Ostafrita getommen. Verhältnisse am Stilimandfcharo nicht so genau kennen. Aber ich hältnisse vor Dr. Peters und nach ihm waren. Die Marongos haben kenne also die Verhältnisse von 1891/92 nicht aus persönlicher Au will Ihnen fagen, daß, als Wißmann den wichtigsten Häuptling Zinna mit der allgemeinen Lage am Kilimandſcharo nichts zu tun. Dr. Peters: Als ich hinkam, hat der Herr v. Wißmann eine Attade schauung. Mein Gutachten ist übrigens in den Zeitungen damals angreifen wollte und er Ely fragte, der damnls als Agent auf der ganz finnentstellt wiedergegeben worden. Bors. Dann Station Moschi faß, wie viel Mann wohl Zinna haben könnte, gegen den Häuptling Cinna unternommen, die Marongos lehnten die haben Sie ja erſt recht allen Grund, sich hier Elz antwortete, daß höchstens 600 Mann in Betracht kommen deutsche Hoheit ab, schon unter Wißmann hatten sie die Boten be­recht ausführlich und deutlich auszusprechen. fönnten. Weiter ist vor zwei Jahren wegen der Gebäude- und freundeter Stämme verstümmelt. Am 2. September find wir bei­Sachverständiger v. Liebert: Ich habe in München Hüttensteuer die Bevölkerung am Kilimandfcharo Marongos gezüchtigt. Ja, hoher Gerichtshof, ich habe neun Gr nahe geschlagen worden. Am 27. September haben wir dann die barlegen wollen, daß die Verhältnisse am Stilimandscharo eigentüm genau gezählt worden. Da ist man zu dem Ergebnis ge­lich sind, dadurch, daß der Berg in viele verschiedene Vegetations- kommen, daß 17 000 Männer der deutschen Herrschaft peditionen in Afrifa gemacht, davon waren sieben friedliche. Wenn zonen zerfällt. Die Schwarzen figen in der sogenannten Bananen unterstehet. Sachverst. Ich habe in München gesagt: man nur eine Expedition unternimmt und den Eingeborenen Ge­zone und nehmen es den Weißen übel, wenn sie sich nahe bei der 120 000 Gingeborene. Diese dividiert durch 5, kommt die Zahl schenke macht oder mit ihnen Jagden unternehmen will, dann kommt felben anfiebeln. Unfere Station lag an der Grenze der fo heraus, die Sie angegeben haben. v. Bennigsen: Es ist man sehr gut und friedlich durch. Ich hatte aber den Auftrag genannten Bananenzone, die Feindschaft der Neger gegen uns lag aber in der Deffentlichkeit so aufgefaßt worden, als wenn St. Majestät, das Kilimandfcharogebiet einzuverleiben. Da durfte also in der Luft. Es ist vorhin davon gesprochen worden, daß Sie in München hätten fagen wollen, Dr. Peters habe 120 000 Gin- ich nicht dulden, wenn die Boten befreundeter Stämme verstümmelt Peters einen besonderen Fehler beging, als er die Station Moschi geborenen gegenübergestanden. nach Marengo verlegte. Ich glaube aber, daß wir damals nicht den Zeitungen gestanden, aber falsch. Wert. Falf: Glaubten v. Bennigsen: Ich habe schon gefagt, daß Dr. Peters durchaus der Häuptling Meli wohnte, der uns sehr feindlich gefinnt und der Jagodja erst durch die Rede des Abgeordneten Dr. Lent trotz der Warnungen zu diesen Leuten ging. in der Lage waren, Moschi zu behaupten, weil unmittelbar dabei sie wirklich, daß die Nachricht von der Hinrichtung Mabruts feine Pflicht tat, als er gegen die Marongos vorging. Bir in Dar- es- Salaam hatten es auch unangenehm empfunden, daß Jezt allerdings ist das anders. Jezt ist Moschi Bebel in Ostafrika bekannt wurde?- Sachverst.: In ein wunderbar befestigtes Fort, das den München hat Dr. Beder so ausgefagt. Bert. Fall: Der Brief Marongos tommen für die Sicherheit im Kilimandscharogebiet durch Nach Maringides Bischof Smithies, in dem die Vorwürfe Dr. Peters enthalten berlegte Dr. Peters die Station, weil es eine Stulture find, stammt doch schon aus dem Jahre 1892, während die Rede Dr. Peters: Ich kann nur sagen, daß die Lage am Kilimandscharo station war und weil dort ein sehr fruchtbarer Kulturboden war. Bebels im März 1896 gehalten wurde. In der Beziehung muß damals sehr unruhig war. Nacht für Nacht waren wir in toloffaler Meiner Ansicht nach war damals die Situation fehr bedenklich. doch also ein Irrtum hrerseits vorliegen. Es ist doch Angst, daß unsere Station niedergemacht werden konnte. Wenn wir außerhalb des Saales wären, 1891 war die Bilewski Expedition fo gut wie vernichtet worden. hier von Zeugen bekundet worden, daß die Hinrichtung würde ich Ihnen das ausführlich darlegen und Diefe Nachricht ging unter allen Umständen durch unsere Kolonien mich mit Ihnen schnell ber­und einen großen Teil von Afrika . Wenn man auch nicht den ständigen. Jeder Stamm fonnte uns innerhalb drei Stunden und niedermachen. Ich war Ramen gilewski fannte, fo wußte man von der deutschen Niederlage Sachverständiger: Ich kann nichts anderes fagen. Ich kann nur überfallen froh, als ich und verhöhnte die Deutschen . Dr. Peters war also damals entschieden die Vermutung dahin aussprechen, daß die Hinrichtung zweier die Stacheldrähte und Wälle um das Lager gemacht hatte. Ich er­in einer gefährlichen Situation. Wenn nun in der Bossischen Menschen in Ostafrifa nicht so großes Aufsehen erregt. Die Hinrichtung fläre hier mit aller Bestimmtheit: Ehe ich zu Bett ging, waren fiets Zeitung" ein Brief des Jahnke veröffentlicht wurde, in dem er an mag den Beamten bekannt gewesen sein, aber der großen Masse der die Doppelflinte und Revolver gespannt und geladen neben mich ge­einen Freund schreibt, man habe damals jede Nacht mit dem Ge- Bevölkerung ficher nicht. In Ostafrika hatte man sicherlich nicht legt. Ich war immer überrascht, wenn ich des Morgens aufwachte mehr im Bett gelegen, fo ift das nicht wörtlich aufzu solches Wesen von der Hinrichtung gemacht. Menschenleben spielen und noch lebte.( Heiterfeit.) v. Bennigsen: Es ist klar, daß hier­faffen, fondern es soll das der Ausdruck sein für die Tage der dort überhaupt keine Rolle. Vert. Falt: Glauben Ew. Exzellenz, über Meinungsverschiedenheiten entstehen. Warum sollen wir da nicht höchsten Gefahr. Weiter hatte Dr. Peters eine sehr schwierige daß für einen kaiserlich- deutschen Beamten, für einen faiserlichen einen Mann hören, der kurz vorher dort gewesen ist. Wir geben die Stellung, weil er fein Militär war. Er war auch nicht einrangiert Difizier, mag er in einer Gefahr fein, in der er wolle, in einer Gefährlichkeit der Warongos durchaus zu, aber sie nahmen eine Sonder­in die Beamtenreihe des Edusgebietes. Als Reichskommissar nahm Situation, in welcher er wolle, stets und unter allen Umständen stellung ein und famen für die Sicherheit der Station durchaus er eine Art Zwischenstellung zwischen dem Gouverneur und dem diefelben Grundsäge von Ehre und Sittlichkeit nicht in Betracht. Wir lönnen uns hier darüber nicht verständigen wirklich angestellten Beamten ein. Beters hatte nicht die maßgebend fein müssen, wie in Europa ?-v. Liebert: und deshalb wollen wir lieber einen Zeugen hören. Kommandogewalt eines Offiziers. Dazu lam noch Das ist eine moralische Frage, die ich bejahen muß. Aber ich Das Gericht befchließt, den Beugen zu vernehmen ein weiteres. Der Vorgänger von Peters war Major v. Biz bitte auch das Gefühl der Verantwortung nicht au vergeffen. Die und vorher dem Sachverständigen, Professor der Handelshochschule mann, vor dem die Neger den größten Respekt hatten. Ale große Verantwortung für Menschenleben in Ostafrita muß in Köln , Herbstmann, den Briefentwurf des Dr. Peters an Bischof diefer aus der Kolonie weg war, war es ja natürlich, daß sich bei diesem moralischen Gefühl mit in Betracht gezogen werden. Smithies zur Uebersetzung aus dem Englischen zu übergeben. bei den Negern das Gefühl der Vergeltung regte und daß fie nun Bert. Fall: Selbstverständlich, aber bei feinen Handlungen Der nächste Zeuge Schriftsteller und Maler Kallenberg( Bay­dachten, der deutschen Herrschaft jetzt eine auswischen zu können. darf man Ehre, Pflicht und Anstand auch nicht verlegen. reuth) fagt aus: Ich habe ganz unabhängig eine Afrika - Expedition Was die Handlungsweise von Dr. Peters betrifft, so betonte ich v. Liebert: Selbstverständlich nicht. Vert. Fall: Für mich handelt auf eigene Soften gemacht. Ich hatte vorher fchon die schon in München , daß ich prinzipiell Milbe für das richtigste halte. es fich nämlich darum, festzustellen, daß für Handlungen eines englischen und holländischen Kolonien tennen gelernt und auch hier in und in Ostafrika Land Ich habe dieses Brinzip fowohl in meiner militärischen Stellung wie Europäers in Afrifa nicht arabische oder sonstige Ansichten maß wollte auch als Gouverneur betätigt. Man muß aber einen Unterschied gebend fein follten, sondern lediglich die hier in Europa geltenden lernen. Die Verhältnisse in Moschi tenne ich sehr genau, machen, ob jemand fich draußen in der äußersten Gefahr befindet Anschauungen von Sitte und Anstand. v. Liebert: Ich bitte immer die Völkerstämme waren uns gegenüber durchaus freundlich. Der und sich täglich feiner Haut wehren muß oder als Gouverneur in zu berücksichtigen, auf welch exponierten Boften draußen. unfere Sultan von Mandaro spielte für das Deutsche Reich eine große Dar- es- Salaamfigt, umgeben von der ganzen Macht des hohen Postens. Pioniere stehen. Justizrat Sello: Es ist Ihnen soeben eine Frage Rolle, er war schon feit 1862 mit der Küste in Verbindung ge­Ich bin als Gouverneur milde vorgegangen und habe damals fchlechte vorgelegt worden, bie rein formalistisch ist und die ich mit tommen und dem Deutschen Reich dankbar. Durch Herrn v. Elz Erfahrungen machen müssen. ule mir eines Tages ein Todes- etwas Inhalt erfüllen möchte. Würden Sie es mit den Grundfäßen fam er zu uns in friedliche Beziehungen. Es war die wichtigste urteil über drei Raubmörder vorgelegt wurde, wollte von Anstand. Würde und Sittlichkeit unter Umständen für vereinbar Aufgabe der Reichsbeamten, die Beziehungen zu dem Sultan ich es nicht bestätigen. Ich wollte die Berantwortung nicht über- halten, wenn ein Neger, der nächtlicherweise mit dem Revolver in Mandaro, einem der mächtigsten Fürsten, fo freundlich wie nehmen und sagte deshalb, es solle nur einer gehängt werden. Das Haus feines Herrn eingebrochen war, mit dem Tode bestraft möglich zu gestalten. Seine Macht ist mit der von Malamia Wenige Wochen später waren die beiden anderen Raubmörder aus wird?- v. Liebert: Das muß ich dem zubilligen, der die Ver- oder Mareale durchaus nicht zu vergleichen. Da man schon der Rettenhaft entwichen, hatten den benachenden Sol- antwortung dafür übernehmen will Bert. Fall: in den achtziger Jahren feine politische Bedeutung erkannt hatte, daten niedergeschlagen und waren mit dessen Gewehr in die Wälder Würden Sie auch eine Erefution für berechtigt halten, bei der ließ man die Verbindungsstation Moschi errichten. Herr v. Wikmann geflohen. Ich stand da als der milde Gouverneur, der nun auch feguelle Motive in Frage kommen? v. Liebert: erkannte ihre militärische Bedeutung und machte aus Mofchi ein noch das Leben dieses Soldaten auf dem Gewiffen hatte. Ob die Darüber verweigere ich die Antwort! Fort. Dr. Peters fagt in feiner Begründung an Freiherrn Hinrichtung des Mabruk und der Jagodja notwendig war, darüber Vert. Falt formuliert feinen Antrag, der Vorfizende läßt die Frage Marengo alle Voraussegungen einer militärischen Station habe im v. Soden für die Verlegung der Station nach Marengo, daß fann ich mir zu und erklärt, daß dabei ja nicht gefagt werde, daß Dr. Gegensatz zu Moschi. Ich behaupte aber das Gegenteil. Ats Peters fich von feguellen Motiven habe leiten laffen. Die Frage Herr b. erlauben, weil das nur der Beamte aus dem Moment heraus, aus fei rein hypothetisch für den Fall gestellt, daß ſeguelle Motive er hatte, leuchtete die Wißmann den Häuptling Cinna niedergeworfen Sonne des Friedens über dem Lande. dem er handelte, beurteilen kann. Da muß jeder nach seinem eigenen wiefen werden. v. Liebert: Bon meinem Standpunkte aus halte ch habe meine Informationen aus Gewissen handeln. Das sind meiner Ansicht nach auch Fragen des ich eine solche Hinrichtung dem militärischen Journal des Kompagnieführers Johannes gefchöpft, die mir Temperaments, wie ja auch der Neger von ganz verschiedenem nicht für gerechtfertigt. täglich zugänglich gemacht wurden. In Moschi fand ich Temperament ist, einmal graufam bis zum äußersten und das andere Justizrat Sello: Es wird auch hier wieder generalisiert. eine sehr friedliche Situation vor. Herr v. Eltz hatte die Station Mal gutmütig, nett und liebenswürdig. Manchmal muß man milde Seguelle Motive können aber in Frage kommen, wenn zum Beispiel Herrn v. Wizleben übergeben, Das war im Juli 1891. Jm vorgehen, manchmal schroff und vielleicht grausam fein. Wenn darauf hingewiesen wird, daß sich die Nachricht von der Hinrichtung ein Diener aus seguellen Motiven nachts einsteigt, um eine Negerin Dezember 1891 erhielt ich von Wigleben ein Schreiben, in welchem der Jagodja, und des Mabrut durch das ganze Schuggebiet berbergewaltigen. Würden Sie auch für einen derartig ver- er mir mitteilte, daß sie auf der Station fehr gut fäßen, auch mit übten Einbruch die Todesstrafe für möglich halten? v. Liebert: den Miffionaren tämen fie gut aus, denn diese hätten erkannt, daß breiten müßte, so kann ich dem nicht zustimmen. Das Menschenleben Ich bin fein Jurist und kann diese theoretische Frage nicht beant- erst das Amt komme, dann das Gebet und dann auch verschiedene spielt bei dem Neger nur eine untergeordnete Rolle, die Tötung von worten. Man muß sich immer die Pragis vor Augen halten. Unterhaltungen. Wir haben manche schöne Stimde verlebt, schrieb awei Menschen ist für afrikanische Verhältnisie etwas ganz Gleichworten. gültiges. Er schrieb dann auch von einer amerikanischen Touristin, die Die Unruhe im Schuggebiete wurde nicht Hierauf wird der Sachverständige Generalleutnant 3. D. v. Liebert durch das Land ganz allein mit ihren Trägern gereist sei. Ich ver Durch die Sinrichtung fettens des Dr. Peters hervorgerufen, auf seinen Wunsch entlassen. weife auch auf den ersten amtlichen Bericht, den Dr. Peters nach fondern Es tritt die Wittagspause ein. erst nach der Bebelschen Rede In der Nachmittagsfigung wird als Beuge Ingenieur Hermes Deutschland gefchickt hatte und der veröffentlicht worden ist. In im Reichstage. Die Jahre 1891 und 1892, in denen Dr. Peters in vernommen. Nach dem Disziplinarurteil hat er ausgefagt, er habe diesem Bericht heißt es, daß im Lande vollständige Ruhe herrsche, Ditafrifa war, waren die schwersten Jahre für die Kolonie. Es einer Unterredung zwischen Dr. Peters und dem Oberingenieur daß er 40 Mann für ausreichend halte und der Rest der Kompagnie war die Frage, ob wir sie überhaupt militärisch würden halten können. Mittelstädt beigewohnt. Dr. Peters habe dabei gefagt, ein Mädchen zurüdtehren werde. Borf.: Herr Dr. Peters, den Bericht haben Sie wohl ge­Selbstverständlich können da verfchiebene Auffassungen Platz greifen, habe mit einem eingeborenen Diener Umgang gehabt und er habe schrieben, aber Sie fagten ja schon, daß Sie das angeführt haben, darum ist es unrecht, wenn Herr v. Bennigsen alle Schuld für die um das deutsche Volf zu beruhigen. Dr. Peters: Jawohl. späteren Unruhen auf die Handlungsweise des Dr. Peters schiebt. den Diener und das Mädchen aufhängen lassen. Das Mädchen fei Beuge Kallenberg: Die Verlegung der Station Moichi nach Marengo Man kann nicht vom grünen Tisch aus theoretisch urteilen, sondern das feinige oder das eines Offiziers oder Unteroffiziers gewesen. war ein großer politischer Fehler. Wie fonnte sich Dr. Peters von man muß immer die Verhältnisse berücksichtigen, unter denen solche Der Zeuge bekundet heute, er könne nicht genau fagen, was damals dem Häuptling Mandaro trennen? Borf.( einfallend): Das ist Handlungen ausgeführt werden. Justizrat Sello: Die Hinrichtung gesprochen worden sei. Er erinnere sich nur, daß man im allgemeinen fchon ein Gutachten, Sie sollen nur als Zeuge vernommen werden. des Mabruk foll erfolgt sein, weil er eingestandenermaßen nächtlicher gesprochen habe über das Aufhängen einiger Reger und über die weise mit einem Revolver in das verrammelte Herrenhaus ein- Strafe. Aber aus dem Zusammenhang des Gesprächs habe er gebrochen ist und auf die Aufforderung, fich zu melden, es nicht den Eindruck gehabt, daß es fich um etwas besonders

tein Urteil

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deshalb

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er.

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Leute

fennen

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Justizrat Sello: Wie lange war der Beuge am Kilimandſcharo ? Benge: Nur wenige Tage. Justizrat Sello: Also um die Zeit, wo die Wahehe die Deutschen geschlagen haben, waren Sie nicht mehr

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