in allen Fällen die Sachkenntnis entspricht, liegt einmal an den durchaus nicht einfachen und flaren Verhältnissen des französischen Sozialismus, wie auch daran, daß eine zusammenfassende Darstellung der politischen Arbeiterbewegung Frankreichs in deutscher Sprache nicht eristierte. Ein Buch, das die Wurzeln und Verzweigungen des französischen Sozialismus bloßlegen will, dürfte also wohl willkommen sein.
" Möge die Uebersezung dazu beitragen, die Bande internationaler Waffenbrüderschaft zwischen der deutschen und der französischen Arbeiterklasse, die durch ein paar bunte Grenzpfähle getrennt, aber durch eine ganze Welt verbunden sind, noch enger zu
Inüpfen."
Redakteurfreuden. Eine breitvöchige Gefängnisstrafe trat am Donnerstag Genosse Albert in Breslau im dortigen Strafgefängnisse an. Er soll in der„ Volkswacht" ein paar Steiger, die in der Grube hurrapatriotische Agitation gegen den Reichstagsabgeordneten Genossen Sachse getrieben, beleidigt haben.
Soziales.
( Siehe auch 1. Beilage.)
Die ganze Geschichte ist eben nichts wetter ais traffer Neib auf einen vielbeschäftigten und beliebten Kollegen. Man schwenkt den roten Lappen, um den Arzt nach oben anzuschwärzen. Ein ebenso beliebtes wie verwerfliches Mittel gewisser Kreise, wenn fie fachlich keinen Grund für ihr ungewöhnliches Verhalten vorbringen können.
Gewerkschaftliches.
Inzwischen
Haftpflicht des Hausbesizers für ein morsches Treppengeländer. In dem Grundstück eines Hausbesizers L. der Reinickendorfer Die Einigungsfrage bei den Fliesenlegern. Straße zu Berlin führt eine Treppe vom 4. Stockwerk nach dem Die Philosophie Spinozas. Von J. Stern . Dritte. stark verbesserte Trockenboden. Diese Treppe hatte eine Zeitlang ein mangelhaftes Am Donnerstag nahm eine Versammlung des Ortsvereins der Auflage. Preis broschiert 1,50 M., gebunden 2 M. Die ununterbrochene Nachfrage nach diesem Buch hat den Ver- 2. will deshalb auch schon einen Tischler mit der Reparatur be- der Einigungsfrage. Der Referent Buttlig besprach die VorTreppengeländer: dasselbe war durchmorscht und nicht standhaft. Freien Vereinigung der Fliesenleger und Hülfsarbeiter Stellung zu faffer zu einer gründlichen Durchsicht des Tertes veranlaßt. Dabei auftragt haben. Ehe dieses aber ausgeführt wurde, kam die in geschichte der Einigungsbewegung und führte aus: Die Fliesenleger ist eine Reihe von Verbesserungen und Erweiterungen angebracht dem Hause des L. wohnende Frau Bittner dadurch zu Unglüd, daß standen anfangs auf dem Standpunkt, daß sie ohne Zustimmung des worden, wodurch das Buch, das ein geschlossenes, philoſophiſches sie sich am 15. September 1905 auf der Treppe einige Stufen unter- Kongresses der Freien Bereinigung deutscher Gewerkschaften sich System auf der Grundlage des Spinozismus und zugleich eine Erie System auf der Grundlage des Spinozismus und zugleich eine Er- halb des Trockenbodens über das Geländer derselben beugte, um nicht für Einigungsverhandlungen erklären könnten. läuterung des letzteren darstellt, allgemein verständlicher und leicht sich dadurch zu überzeugen, ob das von ihr gehörte Klingeln durch haben aber die Zimmerer und die Maurer sich für den lesbar geworden ist. jemand, der zu ihr wollte, an ihrer Wohnung verursacht wäre.. Sie Anschluß an die Verbände entschieden, so daß also die Bildungsbestrebungen. wollte durch das Hinuntersehen über das Geländer Zeit sparen, worden Jm Gau Südbayern ist fürzlich eine Wanderbücherei mit herabsteigen zu müssen. Nach der Tatbestandsfeststellung des gerückt Anwachsen der UnternehmerIm Gau Südbayern ist fürzlich eine Wanderbücherei mit um nicht die ganze Treppe vom Wäscheboden bis zu ihrer Wohnung Einigungsfrage für die Fliesenleger in ein anderes Licht dem Siz in München ins Leben gerufen worden. Sie besteht aus Kammergerichts mußte das Ueberbeugen soweit geschehen, daß die organisation sowie das Entstehen unternehmerfreundlicher Arbeiterwissenschaftlichen, Unterhaltungs- und Jugendschriften. Es werden Frau das Obergewicht bereits verloren hatte und einen Halt im vereine mache die Einheitlichkeit der klassenbewußten Gewerkschaftsjedesmal 10 bis 12 Bücher, aus den verschiedensten Gebieten zu Geländer suchte. Bei diesem Versuch, nach ihrer Wohnung zu organisationen zur Notwendigkeit. Auf eine erneute Anfrage des sammengestellt, als Posttistchen versandt. Genaue Fragebogen sollen sehen, brach das Geländer plöslich ab und Frau B. fiel bis auf Parteivorstandes habe die Leitung der Fliesenleger geantwortet, daß ermöglichen, die Reihen nach Wunsch und Bedürfnis zusammenzu- den Flur ihrer Wohnung. stellen. Die Leihfrist ist für jede Sendung auf höchstens 8 Wochen Infolge der entstandenen Schädigungen an ihrem Körper und fie erst nach Abschluß ihrer Lohnbewegung zu der Frage Stellung festgesetzt. Die Entleihung ist kostenlos. ihrer Gesundheit machte die Verunglückte Schadensersatzansprüche nehmen könne. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Eine Resolution, gegen den Hauswirt geltend, da er als Vermieter für die ordent- die fich für Eintritt in Einigungsverhandlungen erklärt, sei bereits liche Instandhaltung der Räumlichkeiten zu sorgen hätte. Der Be- von 14 Ortsvereinen der größten Mehrzahl derselben- an klagte bestritt, daß das Holz des Geländers bereits durchmorscht genommen worden. Jetzt habe sich der Berliner Ortsverein als. gewesen wäre und berief sich auch darauf, daß er dem Tischler legter über diese Angelegenheit zu entscheiden. Der Redner legte bereits Auftrag zur Reparatur gegeben hatte. die nachstehende Resolution vor, die nach kurzer Besprechung einstimmig angenommen wurde.
Ein Sozialdemokrat zur Stadtratswahl vorgeschlagen. Das Stadtverordnetenkollegium zu Dresden hat neben einem zweiten Bürgermeister auch noch je einen besoldeten und unbesoldeten Stadtrat zu wählen an Stelle des verstorbenen Landtagsabgeordneten Kunath. Der Wahlausschuß des Kollegiums schlägt nun neben zwei bürgerlichen Kandidaten auch den Kaffenbeamten Genossen Krüger I offiziell mit vor. Das ist natürlich nur Heuchelei, denn daß unser Genosse auf sich nicht mehr als die sozialdemokratischen Stimmen bereinigt, ist eine ausgemachte Sache.
Das Landgericht Berlin entschied dahin, daß der Klägerin wie dem Beklagten an dem Unfall ein Verschulden treffe, daß jedoch das Verschulden der Klägerin infolge ihrer Unvorsichtigkeit größer sei und diese deshalb zu Dreiviertel, der Beklagte zu Einviertel den Schaden zu tragen habe. Es erkannte darum die fertigt an. Auf die Berufung der Klägerin urteilte das Kammergericht in umgekehrtem Sinne und sprach der Klägerin 75 Proz. als Ersatz des Schadens zu. In der Begründung heißt es, daß der Vermieter eines Wohnhauses auch für dessen ordnungsmäßige Instandhaltung und gefahrlose Benutzung zu sorgen habe. Wenn die Reparatur vorgenommen werden sollte und der Tischler zögerte, fo hätte der Beklagte und sein Verwalter den Tischler daran erinnern und auf die Abstellung des Mangels dringen müssen. Allerdings treffe auch die Klägerin ein Mitverschulden an dem Unfalle, da sie den mangelhaften Zustand des Treppengeländers tannte. Da sie jedoch in der Eile gehandelt habe, um die Tür ihrer Wohnung zu sehen, so sei ihre Ünachtsamkeit so weit zu entschuldigen, daß sie gegenüber dem Verschulden des Beklagten nicht mehr als ein Viertel ausmache.
Den Austritt aus der Partei haben die drei sozialdemokratischen Schadensersazansprüche der Klägerin nur zu 25 Proz. für gerechtGemeindevertreter Kuhn, Haft und Feller zu Eschersheim erklärt. Sie hatten durch ein ganzes Bündel von Stegmüllereien die Partei Tompromittiert, so daß ihnen Genosse Bielowsti in öffentlicher Bürgerversammlung attestieren mußte, daß sie vom sozialdemofratischen Kommunalprogramm feine Ahnung haben. Dieses Zeugnis hat die Herren zu ihrer Erklärung bewogen. Die Konsequenz zu ziehen und ihre Mandate niederzulegen, das haben sie nicht fertig gebracht. Die Eschersheimer Genossen erklären in der Frankfurter Boltsstimme", daß sie den dreien feine Träne nachweinen. Besser wäre getvesen, sie hätten diese unsicheren Kantonisten nicht zu ihren Vertretern bestellt.
Ein eigenes Heim wird die Arbeiterschaft in Ronneburg zum 1. Februar beziehen. Die vereinigten Gewerkschaften haben das Parteilokal Fürstenkeller zum Preise von 69 000 m. käuflich erworben. Das Grundstück soll als Gewerkschaftshaus in eine Genoffenschaft mit beschränkter Haftpflicht umgewandelt werden. Der Befizwechsel wird am 1. Februar vollzogen.
Personalien. Genoffe Gozler scheidet aus der Redaktion der Oberfräntischen Volkszeitung" zu Hof aus und übernimmt die Leitung der Oberfränkischen Genossenschaftsweberei Lipperts( Siz Hof). Die Oberfräntische Volkszeitung" sucht des halb für sofort oder spätestens bis zum 1. April einen tüchtigen Klassenjustiz in Schweden .
Bokalredakteur.
Die vom Beklagten gegen das kammergerichtliche Urteil eingelegte Revision hatte keinen Erfolg und wurde vom 3. Zivilfenat des Reichsgerichts zurückgewiesen.
Hohe Gehälter für die oberen Beamten
Das fei.
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Anerkennend, daß ein einiges und geschlossenes Handeln auf gewerkschaftlichem Gebiete sehr im Interesse der Arbeiterschaft liegt, erklärt sich die Versammlung, der Anregung des Vorstandes der fozialdemokratischen Partei folgend, damit einverstanden, daß der Vorstand unserer Vereinigung an etwa stattfindenden Einigungs verhandlungen teilnimmt. Jedoch lehnt es der Verein ab, für sich allein in Einigungsverhandlungen zwecks Verschmelzung mit oder Anschluß an andere Organisationen einzutreten, um die Einheitlichfeit unserer Gesamtvereinigung auch in dieser Frage zu wahren. Die Versammlung beauftragt unsere Vertreter, bei den Verhandlungen die bisherige Tendenz unserer Organisation sowohl als auch das Bestimmungsrecht der Fliesenleger resp. Hülfsarbeiter über ihre speziellen beruflichen Angelegenheiten in wirksamer Weise wahrzunehmen, weil insbesondere letteres, durch die eigenartigen Verhältnisse unseres Berufes eine unbedingte Notwendigkeit ist und deshalb statutarisch garantiert werden muß. Der Vorstand ist jedoch nicht befugt, felbständig endgültige Abmachungen zu treffen, sondern hat das Ergebnis der Verhandlungen den Ortsvereinen durch Zirkular zur Beratung zu übermitteln. Ist dies geschehen, so ist umgehend die 6. Konferenz der Fliesenleger und Hülfsarbeiter Deutschlands einzuberufen, welche für uns den endgültigen Entscheid in der Einigungsfrage zu treffen hat."
Eine gelbe Größe.
Abfälle für die Arbeiter. Angesichts der Tatsache, daß die Staatsarbeiter in Bayern bei Serr Meinte, der berühmte ehemalige Arbeitsvermittler der Lohnaufbefferung zur ein Almosen und zum Teil gar nichts betamen, griff unter ihnen eine starke Erbitterung Blaz. Um den der Tischlerinnung und Gründer des gelben Vereins der HolzStaatsarbeitern zu beweisen, daß für sie sein Herz ganz besonders arbeiter wurde von einer am 16. d. M. stattgefundenen Versammwarm schlägt, veröffentlicht der bayerische Verkehrsminister nun lung der Gelben wegen Unregelmäßigkeiten in der Geschäfts- und eine spaltenlange Vorschrift, daß die Abfälle an Holz in den Kaffenführung seines Amtes als Vorsitzender und Arbeitsvermittler bebes gelben Vereins enthoben. Seiner Amtsentsehung gingen Staatsbetrieben in erster Linie an die schlechtest Bezahlten kauft werden sollen. Keine Lohnzulage, aber Abfälle. Staatliche turbulente Szenen voraus. Seinen Gepflogenheiten folgend, wollte er in dieser Versammlung wieder einmal einige Mitglieder, die Sozialpolitik! ihm etwas zu scharf auf die Finger sahen, an die Luft feßen mit dent Hinweis, daß diese Leute als sozialdemokratische Verbändler" nur spionierten. Der bei den Mitgliedern des Vereins schon längst schlummernde Verdacht gegen Meinke bekam durch das gewalttätige Vorgehen des M. neue. Nahrung. Sie ließen die Ausweisung trop der von M. requirierten Polizei nicht zu und tamen im weiteren Verlauf der Raufereien mit dem Vorstand zu dessen Entsetzung. Schließlich wollte M. noch ein Vereinsbuch verschwinden lassen, das ihm aber auf Veranlassung von Mitgliedern von einem Polizeibeamten wieder abgenommen wurde. Eine Revisionsfommission foll das Geschäftsgebaren Meintes prüfen und ihn eventuell gerichtlich zur Verantwortung ziehen. Nach Schluß der Versammlung rauften sich die Gelben noch zum Vergnügen untereinander.
Während des jetzt fast ein Jahr lang dauernden Kampfes der Safenarbeiter von Norrköping gegen den Versuch, ihre Arbeitsgenossenschaft durch eine Ausbeutergesellschaft zu vernichten, brachte Terrorismus einer Eisenbahnverwaltung. tie sozialdemokratische Zeitung Destergötlands Folkblad" einige Ein unglaublicher Terrorismus gegen Arbeiter gelangte durch Zeilen über ein vom Unternehmertum eingerichtetes Streifbrecher eine Verhandlung vor dem Gewerbegericht in Dresden an die Total. Das führte zu einer Anklage wegen Breßbergehens, und am Deffentlichteit. Es flagten hier zwei bei der FuhrwerksgesellSonnabend hat nun Norrköpings Rathausgericht den verantwortschaft Schiffner u. Co. beschäftigte Arbeiter auf Rückzahlung von lichen Redakteur Anton Andersson zu nicht weniger als 2.25 M. und 1,00 M., welche Beträge den Klägern vom Lohn als einem Jahr Gefängnis und zu 4500 Kronen Schadenersah verurteilt! Für Beleidigung des Lokalinhabers soll er vier Monate fißen, für Beleidigung der vier Aufwärterinnen je zwei Monate. Nur dadurch, daß man aus der Sache fünf Antlagen machte, fonnte man zu dem hohen Strafmaß kommen. Sonst ist die höchste Strafe für derartige Vergehen sechs Monate. Das Norrköpings Rathausgericht ist übrigens wegen seiner harten Klassenurteile bekannt. Es war dieses selbe Gericht, das vor ungefähr einem Jahre den Genossen Sundström seines antimilitaristischen Flugblattes wegen zu einem Jahre Strafarbeit verurteilte. Die Strafe wurde dann allerdings von der höheren Instanz auf sechs Monate herabgesetzt. Voraussichtlich wird auch das jetzt gefällte Klassenurteil nicht die Billigung der höheren Instanz finden.
Strafgelder abgezogen worden waren! Das interessanteste bei der ganzen Angelegenheit ist, daß die Strafen nicht vom Unternehmer, sondern von der sächsischen Eisenbahnverwaltung über die Arbeiter verhängt wurden. Das Verhältnis der Firma Schiffner u. Co. zur Eisenbahnverwaltung besteht darin, daß diese Frachtgüter für die letztere verladet. Ein Vertrag, welchen die Eisenbahnverwaltung mit der Firma abgeschlossen hat, enthält einen Passus, wonach die Eisenbahnverwaltung sich für berechtigt hält, die Arbeiter zu In der Magnesia- Kompagnie( Jnh. Silberstein), Wilmersdorf , bestrafen. Die über Arbeiter verhängten Strafverfügungen wurden Kaiser- Allee 19 und Aschaffenburger Straße 25, ist es wegen diesen amtlich zugestellt und durch die Firma eingetrieben. Jm Atfordreduzierungen zum Teilausstand gekommen, und dürfte aller vorliegenden Falle sind die Arbeiter wegen nicht Ausführens von Wahrscheinlichkeit nach eine Uebertragung des Abzuges auf alle Ueberstunden bestraft worden. Vom Bodenmeister der Bahnbere dort Beschäftigten erfolgen. Wir ersuchen, jeden Zuzug strengstens waltung wurde den Arbeitern bekannt gegeben: Wer keine Ueber- fernzuhalten. Die Organisationsleitung stunden macht, wird bestraft." Die Kläger machten keine UeberDeutfches Reich. stunden und erhielten dafür eine Strafe von je 1 M.! Bald darauf Kleinkrieg. Die sozialdemokratische Bewegung im Wahlkreise wurde bekannt gemacht:„ Wer keine Neberstunden macht, erhält Cleve- Geldern hat einen fortwährenden Kleinkrieg mit der Behörde eine höhere Strafe." Einer der Kläger machte wieder keine Ueberzu führen. Im ganzen Wahlkreise steht unseren Genossen nicht der stunden und die Folge war 1,25 M. Strafe! bom Lohn abgezogen. fleinste Raum zu einer Versammlung zur Verfügung. Die Lokal- Mehrere ebenfalls bestrafte Arbeiter unterwarfen sich den Strafinhaber fürchten den Boykott des katholischen Klerus und die Auf verfügungen, während sich die beiden Kläger nicht der Strafe merksamkeit der Behörde. Unsere Genossen sind daher auf die unterwarfen. schriftliche Agitation, Flugblatt- und Broschürenverteilung angewiesen. Das Gewerbegericht verurteilte die Beklagte zur Rückzahlung Nicht genug, daß sie dabei mit einer fanatisierten katholischen Land- der vom Lohn abgezogenen Strafgelder, indem es ausführt, daß bevölkerung zu tun haben, die die Flugblattverteiler oft mit den die Eisenbahnverwaltung nicht befugt sei, die Arbeiter zu bestrafen, Hofhunden empfängt, fie müssen auch gewärtig sein, daß stets da diese Angestellte der Firma sind. Die Lohnabzüge sind somit einige der ihrigen verhaftet und ihnen das Agitationsmaterial ab- unzulässig und zurückzuzahlen. genommen wird.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
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Zum Aerztekonflikt in Döhlen.
Der Kampf in der sächsischen Wirkerbranche verschärft sich immer mehr. Bekanntlich find in Goensdorf die Arbeiter in drei Fabriken wegen einer Lohnreduktion bis zu 20 Broz. in den Streit getreten. Die Unternehmer nannten die Lohnreduktion 2ohnregulierung. Sie hatten nämlich auch auf einzelne Artikel minimale Aufbesserungen des Lohnes gemacht. Wie aber die" Lohnregulierung" aussieht, beweisen die Lohndifferenzen, welche die Arbeiter der Firma Dressel in einer Woche gegen früher gehabt haben. Unter der Geltung des neuen Tarifes erhielten 36 Arbeiter zusammen 121,75 M. weniger als früher und 5 Arbeiter 1,95 M. mehr an Lohn. Man sieht, die Herren Unternehmer machen mit dieser Lohnregulierung" ein sehr gutes Geschäft. Den Streit beantworteten die Unternehmer zunächst mit der Aussperrung der Arbeiter der in Goensdorf noch vorhandenen vierten Fabrik. Im ganzen liegen 410 Arbeiter und 154 Arbeiterinnen auf der Straße. geht übertragen die Unternehmer den Kampf noch auf andere Orte. Eine Errungenschaft der Lohnbewegung der letzten Jahre war die Einführung von Arbeiterausschüssen. So lange die Konjunktur günstig war, wurden die Ausschüsse respektiert. Jest glaubt man mit der unbequemen Vertretung der Arbeiter in der Fabrik aufräumen zu können. Die Firma Günther und Drechsel in Meiners dorf und die Firma Eger u. Richter in Thalheim haben zusammen 19 Personen gefündigt, unter ihnen befindet sich in beiden Fällen der gesamte Arbeiterausschuß. Es unterliegt feinem Zweifel, daß die Unternehmer nach einem bestimmten Blane handeln. Tassen nichts unversucht, um ihren Zweck, die beabsichtigte Lohnreduktion, zu erreichen. Unter solchen Umständen muß der Kampf immer größere Dimensionen annehmen.
Vor einigen Tagen erdreistete sich ein Polizeibeamter in Go ch fogar, einem in einer Restauration anwesenden Genossen Agitations- Das offizielle Organ des streitbaren Leipziger Aerzteberbandes, falender aus der Tasche zu nehmen. Um nun dem Manne zu die Aerztlichen Mitteilungen" vom 10. Januar, bringen eine zeigen, daß die Sozialdemokraten noch nicht ganz vogelfrei sind, ist längere Darlegung über den Döhlener Aerztekonflikt, in dem sie gegen ihn wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt Strafantrag gestellt. sich trampshaft bemühen, die Darstellung des Vorwärts" über diese Wie gesegeskundig die Behörde im allgemeinen in dem Kreise Angelegenheit als ein„ völlig entstelltes Bild" hinzustellen. ist, zeigte dieser Tage eine Verhandlung vor dem Schöfiengericht in Tatsächlich widerlegt die ganze dann von den Aerzten gegebene Goch . Zwei Genossen waren angeklagt, Flugblätter von Haus zu Darstellung des Leipziger ärztlichen Organs auch nicht eine der im Haus verteilt zu haben, ohne im Besitz einer polizeilichen Erlaubnis Borwärts" aufgestellten Behauptungen. Das Elaborat hat zu sein. Ein Gendarmeriewachtmeister befundete als Zeuge, daß er offensichtlich nur den Zweck, den Arzt, der herausgebissen werden Sie beiden Uebeltäter erwischt habe. Der Bürgermeister von Goch , foll, als Sozialdemokraten" den Behörden zu empfehlen. In der der als Amtsanwalt fungierte, beantragte für jeden der Angeklagten ganzen Angelegenheit handelt es sich aber tatsächlich nicht um den 20 M. Geldstrafe und zwar auf Grund des preußischen Preß- Arzt, sondern um das Selbstverwaltungsrecht des Kassenvorstandes, gefeges,§ 10. das die honorigen Aerzte im Plauenschen Grunde mißachteten. Es mußte dem Herrn von der Verteidigung gründlich flar Ihnen war die freie Arztwahl, für die sie sonst wie die Löwen gemacht werden, daß eine polizeiliche Erlaubnis zur Berteilung von fämpfen, hier nicht angenehm, weil ein junger Kollege die Früchte Flugblättern von Haus zu Haus gar nicht nötig ist und daß der davon erntete und die alteingesessenen Aerzte in den Mond gudten. Die Lohnreduktionen im Bergbau. angezogene Paragraph in diesem Falle nicht anwendbar sei. Neben Das sind die Folgen der freien Arztwahl, wie sie sich auch bei bei fielen noch einige farkastische hiebe für die Staatsanwaltschaft, anderen Kassen: München , Köln usw. zeigen. Der Kassenvorstand find durch eine Meldung des Wolfffchen Bureaus in Abrede gestellt die eine solche unsinnige Anflage erhoben. hatte die Aufhebung der freien Arztwahl abgelehnt, nicht aus worden. Auf den Stinnesschen Gruben werden aber die Löhne trob Schnell eilte darauf der Gendarm noch einmal als Retter herbei; Riebe zu dem einen, im übrigen wegen seiner Tüchtigkeit und aller Dementis immer weiter reduziert. Den Heuern ist eine er wollte gesehen haben, daß ein Angeklagter die Flugblätter von Hülfsbereitschaft beliebten Arzt, sondern weil bei einer Betriebs- weitere Lohnreduktion für den 1. Februar angekündigt worden, der Straße in einen Hausflur geworfen habe, so daß die Verteilung frantentasse ein anderes System für die Arbeiter gewisse Gefahren Am Schichtlohn sind nochmals 25 Pf. gebrochen, vom 1. Februar also eine öffentliche gewesen sei. Schließlich mußte der Ordnungs in sich birgt.
wächter aber zugeben, daß er selbst nichts gesehen habe, ihm sei nur Die Behauptung der honorigen Aerzte in der Leipziger Streit soll der höchste Schichtlohnsah 4,50 M. betragen.
eine Mitteilung von anderen Personen gemacht worden. Der Richter schrift, der von ihnen bekämpfte Arat hätte beabsichtigt, seine
Sie
hielt es noch nicht einmal für nötig, den Gendarm wegen der fich Kollegen von der Bearztung der Kaffenmitglieder des Döhlener Letzte Nachrichten und Depeschen.
Erftict.
böllig widersprechenden Aussagen Vorhaltungen zu machen. Das Werkes völlständig zu elimieren, ist vollständig aus der Luft ge= Gericht kam notgedrungen zur Freisprechung. Vielleicht hat die Ver- griffen. Selbstverständlich mußte der Arzt, als sein Patientenfreis handlung das Gute, die Polizei etwas mehr an das Studium der so groß wurde, daß er ihn nicht allein bearzten konnte, sich nach Geseze zu gewöhnen, damit unsere Genossen nicht mehr unter Assistenz umsehen, und hat das auch getan, wie viele seiner Kollegen fortwährenden Drangsalierungen durch gefeßesuntundige Beamte auch, ohne daß ihnen deshalb nichtstandeswürdiges Benehmen" zu leiben haben. borgeworfen würde. Beraniw. Rebatteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Bughor. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblati