die Unterlagen selbst verschaffen. Wollen Sie diese Arbeit übernehmen so senden Sie mir als Sicherheit daß Sie auch wirklich reel für mich arbeiten M. 2, diese erhalten Sie nach Lieferung der ersten Adressen zurück. Ich gebrauche eine besondere Art Adressen, aus Adreßbüchern abgeschriebene Adressen fann ich nicht gebrauchen, ich zahle daher auch einen so hohen Preis. Die Bezahlung der Eingesandten Adressen erfolgt nach prüfung( ungefähr 8 g.) derselben. Bemerken mögte ich noch, daß ich meinen Wohnort nach hier verlegt habe, aus diesem Grunde war die Verzögerung unvermeidlich. A. u. Gg. Fölmer. Magdeburg , Johannisfahrtgasse 5. Es handelte sich also nicht um die Aufgabe, nach einer borgelegten Adressenliste Briefe mit Adressen zu beschreiben, sondern der Adressenschreiber" follte felber die Adressen erft sammeln. Er durfte fie auch nicht aus einem Adrehbuch abschreiben, sondern mußte persönlich nach Herren und Damen fuchen bei denen er interesse für Hypnotismus" vorausseßen fonnte. Für diese Arbeit versprach die geänderte Firma jeht von anderem Wohnsitz aus infolge lenderung ihres Geschäftsbetriebes nicht mehr 8 M., sondern sogar 20 M. Eine Anleitung, wie die Arbeit ausgeführt werden sollte, war das dritte Blatt, das in dem Brief lag. Es war weiter nichts als ein Blatt weißen Papieres, an deffen Spize als Muster eine erste Adresse stand, nämlich die des hoffnungsvollen Adressenschreibers" selber. Er brauchte nun nur noch 999 andere Adressen darunter zu sehen, dann wollten A. u. Gg. Fölmer die ersten 20 M. schicken. Bedingung war aber, daß er selber zu allererst ihnen 2 M. übersandte- als Sicherheit" für Reellität".
Unser Genosse B. hatte genug an diesen Erfahrungen. Er twollte nicht noch mehr Geld hinterherwerfen, sondern schrieb an . u. Gg. Fölmer und forderte seine 1,50 M. zurüd. Seitdem ist bereits ein bolle Woche vergangen, und P. wartet noch immer auf Antwort.
Stiftung für Tuberkulöse.
Die im Dezember vorigen Jahres eröffnete Adolph vom Rath : Stiftung für Tuberkulose, welche den ved hat, Lungenkranke mit kräftigender Nahrung zu versorgen, ist gegenwortig im vollen Betriebe. Es werden täglich unentgeltlich 125 Portionen mittels Speiseautomobils in die Wohnungen der Kranken gebracht. Uni möglichst zahlreichen Tuberkulösen die Segnung dieser Stiftung zuteil werden zu lassen, ist die Bestimmung getroffen, daß jede Familie die Mahlzeit durchschnittlich für die Dauer von sechs Wochen erhalten soll. Anträge um Bewilligung von Krantentoft find an die Adolph vom Rath- Stiftung, Berlin C. 2, Brüderstr. 10, au richten.
Der neue Omnibustarif,
der erst seit dem 1. Januar in Kraft getreten ist, hat von feiner Seite Gegenliebe gefunden, meber beim Bublifum noch bei den Angestellten der Gesellschaft. Das Publikum ist unzufrieden, daß der Fünfpfennigtarif abgeschafft ist, und die Angestellten murren, daß ihnen ihre Einnahme an Trinkgelbern so gut wie genommen ist. Die Direktion weiß das, denn sie hat gestern in allen Depots folgende Bekanntmachung anschlagen lassen: Bekanntmachung.
" Durch den und vom Polizeipräsidium und vom Magistrate vorgeschriebenen Tarif find zurzeit Verhältnisse eingetreten, die zur Unzufriedenheit des Publikums und eines Teiles unserer Angestellten geführt haben. Wir sind damit beschäftigt, eine Aenderung bald eintreten zu lassen und werden dabei auch die Interessen unserer Angestellten in jeder Weise wahrnehmen. Wir erwarten von den Angestellten, daß sie unsere Maßnahmen nun in Ruhe abwarten und ihren Dienst weiter mit der früheren Aufmerksamkeit ausüben werden.
Die Direktion."
Nach dieser Bekanntmachung will die Direktion bald eine Menderung eintreten lassen. Sie könnte nichts Besseres tun, als den Fünfpfennigtarif wieder einzuführen.
Ein Raubmord.
Die Nachricht von der Verübung eines neuen Kapitalverbrechens durcheilte gestern abend die Stadt. In der Linienſtr. 199b ist gestern die Witwe Marie Nilbod in ihrem Geschäft erschlagen aufgefunden worben. Die N. betreibt in dem Steller des Hauses Linienftr. 199b ein Alteisenwarengeschäft. Es war aufgefallen, daß gestern das Geschäft nicht geöffnet wurde und es wurde gegen Abend die Deffnung des Produttentellers veranlaßt. Dabei ergab sich, daß der itive der Schädel gespalten und daß ihr Tod bereits eingetreten war. Bei der Leiche wurde ein vierkantiger Eisenstab vorgefunden, mit welchem vermutlich die Tat ausgeführt worden ist.
heute noch nicht geschehen. Bei der Aushebung des Erdbodens wird himmel zu beobachten sein wird. Aus diesem Grunde wird jett immer neues Mauerwerk freigelegt, welches nur unter ungeheuren auf der Treptow - Sternwarte allabendlich der Saturn mit dent Schwierigkeiten und stückweise abgemeißelt werden kann. Die großen Fernrohr gezeigt. Nach Untergang des Saturns wird Fundamente stammen dem Anscheine nach aus dem 12. Jahr- Jupiter bezw. der Mond beobachtet. Am Sonntag, den 19. Januar, hundert. Was für Baulichkeiten damals an jener Stelle gestanden nachmittags 5 Uhr, spricht Direktor Dr. Archenhold auf der Treptowhaben, ist nicht bekannt. Sternwarte über:„ Ein Tag auf dem Monde". Für den 7- Uhr richtet: In der 78. und 97. Gemeindeschule, Chriftianiastr. 4-6, spricht Direktor Dr. Archenhold über: Lebensbedingungen auf Ueber Massenerkrankungen in zwei Gemeindeschulen wird, be- Vortrag find die Plätze bereits alle belegt. Montag, abends 9 Uhr, find seit einigen Wochen Diphtherie- und Masernerkrankungen be- fremden Himmelskörpern". obachtet worden. In der 78. Gemeindeschule für Knaben traten Zeugen gesucht. Am 25. Oftober 1907, abends 10 Uhr, hat sich schon vor Weihnachten etwa 30 Fälle auf. Der Rektor der Schule auf dem Stadtbahnhof Alexanderplatz bei Abgabe der Fahrkarte ordnete bei Feststellung eines jeden Krankheitsfalles die Des- an den diensttuenden Beamten wegen Nachzahlung von 15 Pfennigen infettion des betreffenden Klassenzimmers an. Nach Weihnachten infolge irrtümlichen Zuweitfahrens ein Vorfall abgespielt, der zu ging denn auch die Krankheit etwas zurück. Erst in dieser Woche einer Anklage geführt hat. Persone, die diesen Vorfall angesehen traten wieder mehrere neue Erfrankungen auf. In der Knaben haben, werden um Abgabe ihrer Adresse an W. Lange, per Adresse schule find rund dreißig krante Kinder und in der Mädchenschule May Kukluk, Greifswalderstr. 45, gebeten. ( 97. Gemeindeschule) fast ebensoviel gezählt worden. Die Rektoren haben auch jest wieder Desinfektionen oer einzelnen Räume vornehmen lassen. So wurden gestern in der Knabenschule drei und in der Wäschenschule awei Klassenzimmer desinfiziert. Die Ret. toren haben sofort Meldung an die vorgesetzte Schulbehörde er stattet, doch ist bisher eine Antwort hierauf noch nicht eingegangen. Infolgedessen sind die Schulen seltsamerweise auch noch nicht geschlossen. Die Rettoren wollen erst die Antwort der vorgesezten Schulbehörde abwarten, die hoffentlich schnellstens, che die Krankheit weiter um sich greift, erteilt wird. Ob diese Nachtricht im vollen Umfange zutrifft, fonnten wir bisher nicht feststellen."
Einen schaurigen Fund machte vorgestern ein Polizeibeamter im Nordwesten der Stadt. An der Unterbaumstraße unter der Stadtbahnüberführung entdeckte er einen Eimer, der mit einem Blech dedel verdeckt war. Als er den Dedel emporhob, fand er zu seinem Entsetzen die Leiche eines Kindes vor. Der tote Körper war noch warm. Neben dem Eimer lag eine mit Blut besudelte Bluse. Die Leiche wurde durch die Polizei nach dem Schauhause gebracht. Von der Täterin fehlt jede Spur. Der Eimer, in dem die Leiche unter gebracht worden war, war aus Emaille und hatte die Form eines fogenannten Hoteleimers.
In große Aufregung verfest wurden gestern vormittag die Bewohner des Hauses Schivelbeinerstr. 4. Der im Quergebäude wohnhafte Mieter Schulze, in der Gegend unter dem Namen" Schwindel: Schulze" bekannt, schnitt sich unter der Einwirkung des Alkohols mit dem Küchenmesser den Leib auf. Ein in demselben Hause wohnhafter Mieter wurde durch das Jammern der Frau aufmertfam gemacht, worauf er in die Wohnung ging und Sch. das Messer entriß. In bedenklichem Zustand wurde Sch. in das Lazarus Krankenhaus gebracht.
Ein sonderbarer Heiliger.
Eine neue Stiftung nach dem Muster der L'Abbaye - Stiftung hat die Zustimmung des Magistrats gefunden. Frau Ida Bodien, geb. Bruscyte, hat zur Errichtung einer Gotthard und Jda BodienStiftung für wohltätige Zwecke der Stadt 30 000 m. vermacht. Aus den Zinsen sollen alljährlich an dem Geburtstage des Ehes mannes 25 hülfsbedürftige Handwerker oder fleine pensionierte Beamte, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, und am Geburtstage der Erblasserin 25 Frauen oder Mädchen gespeist werden. Das Kubert soll nicht mehr als 3 M. toften. Außerdem soll eine halbe Flasche Wein verabreicht werden. Der Rest der Binsen soll an diese 50 Personen gleichmäßig verteilt werden. Der Wirt, bei dem die Speisung erfolgt, darf aber kein Umstürzter fein. Die Speisung soll stets mit einer entsprechenden Ansprache eines vom Magiftrat defignierten Beamten eingeleitet
werden.
Der Teftator scheint ein Sozialistenwüterich gewesen zu sein, daß er berbietet, die im Testamente vorgesehene Speisung bei einem Umstürzler" vornehmen zu lassen. Diese Bestimmung hätte er sich sparen fönnen, daß sie ohnehin ausgeführt worden wäre, dafür bürgt der Magistrat selber.
Wagenmarder entwvideln wieder einmal in den Straßen Berlins eine recht eifrige Tätigkeit. In den letzten Tagen haben diese Spezialisten der Diebeszunft nicht weniger als sechs Fuhrwerte mit wertvoller Ladung gestohlen. Einen Schaden von 3000 m. hat die Firma Joachim u. Co. durch einen dreisten Wagen marder erlitten. Am Oftbahnhof entführte der Bursche ein mit Staffee belabenes zweispänniges Fuhrwerk der erwähnten Firma. Seidene Blusen und Stoffe im Werte von 2000 M. erbeutete ein anderer Dieb, der ein Geschäftsdreirad des Seidenhauses von in dem Hause Mauerstr. 37 Waren ablieferte, schwang sich der Michels u. Co., Leipzigerstraße , stahl. Während ein Hausdiener Räuber auf den Siz des Dreirades und fuhr davon. Es befanden sich in dem Kastenauffas für 2000 M. feidene Blusen und Stoffe. Die Kapitalverbrechen häufen sich in unheimlicher Weise. Um Nicht weniger als 250 Anzüge fielen einem dritten Wagenmarder mur von der letzten Zeit zu reden, find noch in frischer Erinnerung in die Hände, der im Osten der Stadt jein Unwesen treibt. Am der Mord an der Wirtschafterin Plat, die Bluttaten in der Prenzlauer Straußberger Blas ftahl er ein ohne Aufsicht gelaffenes Gefährt Allee und die in Charlottenburg , begangen an Kindern, der Ueberfall der Konfektionsfirma P., Frankfurter Allee 189. Die Beute bes auf die Hausbefizerin Conrad, der Mord an der Frau Gläffer. Diebes hat einen Wert von annähernd 3000 M. Ein mit FrachtUnd in allen diesen Fällen hat unsere Kriminalpolizei eine sehr Scharnhorststr. 7 wurde auf dem Anhalter Güterbahnhof entführt. Und in allen diesen Fällen hat unsere Kriminalpolizei eine sehr gütern belabener Rollwagen einer Speditionsfirma M. in der unglückliche Hand gehabt, in noch feinem Falle ist ein Täter zweifels- Das Fuhrwert war mit zwei Füchsen bespannt. Außerdem wurden frei festgestellt worden. Wie es im vorliegenden Falle steht, ist noch in der Brißer Straße und in der Tauenzienstraße Fuhrwerte mit nicht bekannt. wertvoller Ladung gestohlen.
Aus der besten der Welten. Der Selbstmord eines alte Sontoristin Elisabeth Brint aus der Gothenstr. 6. Die B. war Jm Berfolgungswahnsinn ins Wasser gegangen ist die 32 Jahre Arbeitslosen rief gestern an der Ebertsbrüde Aufsehen hervor. feit nahezu 15 Jahren in einem hiesigen Warenhause in der LeipEin etwa 30 Jahre alter unbekannter, dem Arbeiterstande anziger Straße als Stontoristin tätig gewesen. Im Laufe der Jahre gehöriger Mann hatte nachmittags durch sein unruhiges Gebahren wurde sie durch eberarbeitung nerventrant. Bor etwa sechs die Aufmerksamkeit der Bassanten auf sich gelenkt. Als ihn ein vor- Wochen verschwand fie plöglich aus der Wohnung ihrer Angehörigen. überfonumender Herr fragte, was ihm fehle, erwiderte er, er fei Jezt endlich ist sie als Leiche aus dem Landwehrkanal gelandet arbeitslos und finde teine Beschäftigung. Wenige Minuten später worden. Da fie Ausweispapiere nicht bei sich hatte, wurde sie als schwang fich der Bedauernswerte über das Brüdengeländer hinweg unbekannt beerdigt. Erst durch das Portemonnaie und durch einen in die Spree hinab. Man versuchte zwar fofort, den Lebensmüden Ring fonnte fie von ihrem Bruder nach der Beerdigung refognos zu retten, aber alle Bemühungen waren vergeblich. Der Unbekannte siert werden. Die Unglückliche hatte sich in einem Anfall von Berwar bereits in der Tiefe verschwunden. Belleidet war er mit abfolgungswahnsinn das Leben genommen. getragenem Hellem Wintermantel, dunklem Anzug und schwarzem
steifen Hut.
Die Zahl der neugierigen Lehrer, die von ihren Schülern wissen wollen, wessen Bäter an der Wahl rechtsveranstaltung am Sonntag teilgenommen haben, mehrt sich. Heute liegen uns wieder zwei Meldungen vor. In dem einen Falle handelt es sich um eine Lehrerin der 7.0- Klasse der 146. Gemeindeschule in der Hannoverschen Straße. Dort stellte die Lehrerin Carom eine dementsprechende Frage an die Knaben. Der zweite Fall betrifft den Lehrer Schimkat aus der Oberklaffe der vereinigten Neben Klaffen der 268. Gemeindeschule in der Warschauerstraße. Der letzt genannte Herr foll fogar gefragt haben, weffen Bäter am Sonntag zu Schaben gekommen find. 28ie tommen diese Lehrperfonen dazu, folche Fragen an die Kinder zu richten? Noch dazu Fragen, die einen starten, denunziatorischen Beigeschmad haben. Es wird wirklich Beit, daß diesem Treiben endlich ein Ende gemacht wird.
Ein uraltes Berliner Mauerwerk, welches Zeugnis ablegt bon der soliden Bauart des alten Berlins , ist auf dem Gelände des chemaligen städtischen Magazins in der Neuen Friedrichstraße frei gelegt worden. Es handelt sich um eine Grundmauer, die nicht weniger als vier Meter dick ist und um mehrere hundert Jahre älteren Ursprungs fein dürfte, als es das vor einem Jahrzehnt abgerissene städtische Gebäude war. Nicht weniger als drei Sprengungen mußten durch Mannschaften des Eisenbahnregiments borgenommen werden, um die gewaltigen Fundamente au be feitigen. Obwohl die Ausschachtungsarbeiten auf dem Grundftüd fchon vor Weihnachten beendigt fein sollten, tonnte dies bis
Ein Portemonnaie mit 96,25 2. Inhalt hat der Arbeiter Mag Bankrath, Rigdorf, Kaiser- Friedrich- Straße 198, gestern verloren. Der event. Finder wird gebeten, den Fund zurückzuerstatten, da es fich um eintassierte Gelder handelt, für deren Ersatz der Verlierer haftbar ist.
neuen mit zahlreichen farbigen Bildern und Wandelpanoramen 3m wissenschaftlichen Theater der Urania gelangen die beiden ausgestatteten Vorträge: Kairo und die Pyramiden" und" Gine Nilfahrt bis zum zweiten Kataratt" abwechselnd zur Darstellung und zwar am Sonntag, Dienstag, Freitag:" Gine Nilfahrt bis zum giveiten Kataraft", und am Montag, Donnerstag und Sonnabend: Kairo und die Pyramiden". Am Mittwoch findet der vierte Vortragsabend des Wissenschaftlichen Vereins statt; es wird sprechen Prof. Dr. H. Klaatsch- Breslau über: Australier und Urmensch". Außerdem finden am Mittwoch und Sonnabend Nachmittagsvor träge zu kleinen Breisen statt und zwar am Mittwoch: Ueber den Brenner nach Benedig", und am Sonnabend: Frühlingstage an der Riviera". Im Hörsaal werden in dieser Woche nachstehende gemeinverständliche naturwissenschaftliche Vorträge gehalten: Dienstag, Dr. C. Thefing:„ Entwickelungsgeschichte und Systematik als Beweis für die Abstammungslehre". Mittwoch, Direktor D. Krell: Motorballons und Flugmaschinen". Donnerstag, Professor Rathgen: Stalium und seine wichtigsten Verbindungen". Freita Sonnabend, Professor Dr. B. Donath:" Die Saiteninstrumente in Konstruktionsingenieur. Seffner:„ Eisen- und Stahlgießerei". Physikalischer Hinsicht". Am Freitag spricht Herr Dr. Ristenpart im großen Hörsaal der Uraniasternwarte in der Invalidenstraße über:" Die inneren Planeten".
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Das Kasinotheater hat am Freitagabend Hennequins dreiaftiges Luftspiel: Die Freuden der häuslichkeit" zum ersten Male zur Aufführung gebracht. Dieses Stück war eigens für die Zwecke des Kasinotheaters präpariert worden, und wenn men alle Umstände dieses Theaters in Betracht zieht, tann gefajt werden, daß der Erfolg des Abends nicht ausblieb. Direktor Hans Berg gab mit Gertrud singer ein junges Ghepaar ab, das auf dem Kriegsfuße lebte. Steiner von beiden will nachgeben, obwohl der reiche Ontel erst reichlich Mitgift hergegeben hatte, in der Hoffnung, in seinen alten Tagen im Kreise dieser seiner nächsten Anverwandten die Freuden der Häuslichkeit voll genießen zu tönnen. Aber das Gegenteil trat ein, Bant und Streit wollten fein Ende nehmen. Dazu kam eine sehr böse Schwiegermutter, die schon ihren eigenen Mann zum Pantoffelhelden gemacht hatte. Schließlich vereinigten sich Schwiegersohn und Schwiegervater, um es gelang. Eins die weiblichen Hausdrachen firre zu machen, und geleitet wurde der Abend durch eine kleine Operette:" Die banni meint der Hansi lacht". Dazwischen gab es einen leinen bunten Teil, so daß alle Geschmäder befriedigt wurden.
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Das Berliner Aquarium gibt dem Besucher Gelegenheit, an der Tierwelt der marinen Beden interessante vergleichende Beobachtungen zwischen südlichen und nordischen Tierformen anzuftellen. Unter anderem bieten die verschiedenen Gattungen der Spinnenkrabben, welche das Adriatische und Mittelmeer einerseits und die nordeuropäischen Meeresteile andererseits geliefert haben, anziehenden Stoff. Den ausgesprochensten Gegensas bilden die großen massigen Meerspinnen aus dem Mittelmeer mit ihrer eiförmigen, stachel- und höckerbefekten, behaarten Stopfórust, ihrem in zwei starte Stacheln gespaltenen Schnabel und den kurzen Fühlern, und die ihre Bezeichnung Gespensttrabbe" rechtfertigende nördliche Spikschnabelkrabbe mit ihrer kleinen, dreiedigen, nach vorn stark verschmälerten Kopfbruft, ihrem sehr langen, vorn gespaltenen Schnabel und den ganz ungewöhnlich langen und dünnen über dem Boden schwebend und in ruhiger Haltung tragen. Auch und meist dicht mit Algen besepten Beinen, welche den Leib hoch die jedem Seewasserbassin zum lebenden Schmuck gereichenden Meeresschwämme fesseln den Naturfreund durch ihre Formen und die leuchtenden gelben und roten Farben, durch seine kugelige Gestalt und sehr feste Konsistenz zeichnet sich insbesondere ein gelber Stiefelschwamm( Tethya) vor anderen aus.
werden.
Feuerwehrbericht. Vorsähliche Brandstiftung lag bei zivei in dem Hause am Rottbuser Damm 9 austamen. Als nachmittags Bränden vor, die vorgestern abend nach 5 Uhr und nachts um 3 Uhr nach 5 Uhr die Feuerwehr nach dem Kottbuser Damm 9 gerufen wurde, brannte dort Papier u. a. Die Gefahr konnte bald beseitigt Die Entstehung des Brandes ivurde nicht gleich aufgeflärt, obgleich schon der Verdacht ausgesprochen wurde, daß er mals nach biefem Hause alarmiert. angelegt worden sei. Nachts um 3 Uhr wurde der 8. Bug aber Bumpen, Stroh usw. in Flammen, die aber ebenfalls bald gelöscht Auf dem Boden standen werden konnten. Der Befund ließ gleich auf Brandstiftung schließen. Die Nachforschungen hatten dann ein überraschendes Ergebnis. Zwei Schüler hatten sich verbunden und beide Brände angelegt. Sie wurden gleich von der Feuerwehr festgenommen und einem Schußmann übergeben.
Zweimal, um 2 und um 4 Uhr, wurde die Feuerwehr bösa
williger Weise alarmiert. Erst nach der Krausenstraße und dann nach der Jagowstraße. Die Täter sind unerkannt entkommen. Um 1 Uhr nachts mußte vor dem Hause Friedrichstr. 188 eine brennende Automobilbroschte vom 19. Buge abgelöscht werden. Um 5 Uhr früh stand schon wieder ein Automobil vor dem Hauſe Bellevue straße 1 in Flammen. Auch diese löschte der 11. Bug. Der 7. Zug wurde um 1 Uhr nachts nach dem Weidenweg 24 alarmiert. Dort war in dem Lagerraum eines Solonialwarengeschäfts Feuer aus. gekommen, das auf seinen Herd ebschränkt werden konnte. Der 16. Zug hatte längere Zeit in der Gerichtstr. 65/69 zu tun. Eine Baubude war dort badeanstalt der Stadt Berlin abends in Brand geraten. Etwas später brannte ein Keller in der Steffelstr. 28. Wegen eines Wohnungsbrandes rückte die Feuerwehr nach der Schillingstr. 33a. Ferner hatte die Wehr noch in der Brenzlauer Straße 4 und anderen Stellen zu tun.
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der Bolks.
of geradezu 1. Etage.) Heute abend findet in Kellers Festfälen ( Inh. Freher) das 17. Stiftungsfest der Arbeiter- Bildungsschule statt. Das gediegene Programm( siehe Inserat in der heutigen Nummer) verspricht, für alle Teilnehmer ein genußreicher Abend zu werden. Der Vorstand hat Vorsorge getroffen, daß sich auch bei dem zu erwartenden starken Andrang Unannehmlichkeiten irgendwelcher Art nicht ergeben können. Wir ersuchen aber auch die Arbeiterschaft, sich rechtzeitig mit Billetts zu versehen. Gleichzeitig machen wir auch an dieser Stelle auf die in dieser Woche beginnenden Kurse für das erste Quartal 1908 aufmerksam. auch hierbei erwarten wir, daß die Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins unseren Bestrebungen dadurch tatkräftige Förderung an gedeihen lassen, daß sie mehr als je die Arbeiter- Bildungsschule Arbeiter- Samariter- Kolonne. Montagabend 9 Uhr, 2. Abbesuchen. Am Montag beginnt: Naturertenntnis.( Bor- teilung, Brunnenstr. 154: Bortrag des Augenarztes Dr. E. Cohn tragender: Emanuel Burm.) Dienstag: Rednerschule.( Bor - über Augenverlegungen. Daran anschließend prattische Uebungen. tragender: Mag Grunwald.) Mittwoch: Gefeßestunde.( Vor. Neue Mitglieder fönnen jederzeit eintreten. Gäste haben ein tragender: Simon Katzenstein .) Donnerstag: National. maligen freien Zutritt. Am Donnerstag findet die Uebungsstunde der 3., und ökonomie.( Vortragender: Mag Grunwald.) Freitag: 2ite. raturgeschichte.( Vortragende: Frau Regina Ruben.) Sonn 5. Abteilung statt. abend: Gefchichte.( Vortragender: Dr. A. Conrady.) Der Stegliger Stursus in Geschichte( Vortragender: und der Tempelhofer Kursus Heinrich Schulz) Rationalötonomie( Vortragender: Julian Borchardt ) bes ginnen beide am Montag, den 20. d. M.( Siehe auch den ausführlichen Lehrplan im Inseratenteil dieser Nummer.)
in
Vorort- Nachrichten.
Eine Pistolenforderung.
Treptow - Sternwarte. Nur noch furze Zeit wird sich Gelegen Der Schöneberger Kommunalfonflikt hat ein merkwürdiges heit bieten, die Monde des Saturns in gerader Linie mit dem Ringsystem desselben beobachten zu können, da sich die Sonne dem Nachspiel erhalten: Der liberale! Stadtverordnete Voßberg hat den Blaneten immer mehr nähert, so daß der Saturn in den Strahlen Stadtverordnetenvorsteher Lohaufen auf Pistolen gefordert. Diefer der Sonne verschwindet und später monatelang nur am Morgen- hat die Forderung vernünftigerweise abgelehnt.