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r. 16. 25. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 19. Januar 1908.

Wirtschaftlicher Wochenbericht.

Berlin , 18. Januar 1908.

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den reduzierten Preisen zu vergeben. Wir finden, die trampfhaften gute Abfazziffer erreicht, nämlich 5 768 832 Tommen Kohlen gegen Versuche, die Lage zu verschleiern, ist nur geeignet, das Mißtrauen 5 749 762 Tommen im November und 4964 525 Tonnen im De­unnötigerweise zu stärken. Der Stahlverband sollte sich für seine zember 1906. Der Kotsabfaz stellte sich auf 1 177 376 Tonnen im publizistischen Bedürfnisse geschicktere Federn anschaffen. Aus der am Dezember 1907, 1150 016 Tonnen im Dezember 1906 und 16. Januar stattgefundenen Generalversammlung des Stahlverbandes 1064 886 Tonnen im November 1907. Obgleich die Eisenwerke wird berichtet, es sei festgestellt worden, daß in Halbzeug der Abruf weniger verbrauchten, ist der Abfaß an Kots doch noch gestiegen. fich etwas lebhafter gestalte, im Formeiſengeschäft die Ruhe aber Wahrscheinlich dürfte das auf stärkere Ansammlung von Borräten in anhalte. Die Zurückhaltung werde allgemein auf die schlechte den Werkslägern zurückzuführen sein. Die erhoffte stärkere Flüssigkeit Geldmarktlage zurückgeführt. Heute will man glauben lassen, die am Geldmarkt ist noch ausgeblieben. Der legte Ausweis der Reichsbant Zurückhaltung im Dezember sei eine Folge der Preisreduktion, im zeigt eine nur minimale Besserung. Die Bank von England hat die Januar müsse ein neuer Ansturm der Händler und Verbraucher ein- Diskontermäßigung von 6 auf 5 Broz, die bereits in vergangener feßen. Und morgen läßt man erklären: die schlechten Geldmarkt- Woche erwartet wurde, am Freitag vorgenommen. Aus der verhältnisse sind die Ursache der Geschäftsruhe im Januar. Textilindustrie werden verschiedentlich weitere Betriebseinschränkungen gemeldet. Die Abschwächung hält sich aber in einem mäßigen Tempo und sucht man Entlassungen nach Möglichkeit zu vermeiden. D.

Rüdgang der Stahlproduktion. Auftragsbestand des Düsseldorfer Roheisensyndikats.- Preisveränderungen. Kleineisenindustric. Rohlenversand. Geldmarft.- Textilindustric. Obwohl die Erwartungen schon ziemlich tief herabgestimmt waren, hat der legte Verfandausweis des Stahlwerksverbandes doch fehr unangenehm überrascht. Seit September vorigen Jahres ist der Gesamtversand in Produften A( Halbzeug, Formeisen und Eisenbahnmaterial) in jedem Monat hinter die Ziffern in den Auch die Stimmungsmacher im Roheisensyndikat scheinen an­Barallelmonaten des Vorjahres zurückgegangen. Aber der Rückgang zunehmen, die Leser müßten alles was ihnen vorgefegt wird, kritik­war noch in feinem Monat so start als im Dezember. Er stellt sich los gläublich schlucken. Im vorigen Bericht äußerten wir uns auf 89 511 Tonnen. Stellt man die Ergebnisse der legten vier steptisch zu einer Meldung der Rh.- Westf.- Zeitung", nach der Monate in Vergleich, dann ergeben sich folgende Versandziffern: in der letzten Dezemberhälfte größere Posten Roheisen in Auftrag September- Dezember 1906-1977 809 To., September- Dezember gegeben worden sein sollten. Wie recht wir hatten, wird bestätigt 1907- 1641 125 To., Rückgang im letzten Jahre 336 684 To. durch die jetzt bekannt gewordene Tatsache, daß das Düsseldorfer Dabei muß noch berücksichtigt werden, daß die Wertstätigkeit in der Roheisensyndikat am 1. Januar einen Auftragsbestand von nur legten Zeit günstig beeinflußt wurde durch die Aufträge der Eisen- 173 000 Tonnen gebucht hatte, gegen 953 000 Tonnen am 1. Januar bahnverwaltungen und die Betriebe den Ausfall in anderen Er- 1907. Dazu wird allerdings erklärend mitgeteilt, daß der Verkauf zeugnissen durch verstärkte Produktion von Eisenbahnmaterial für das 1. Semester 1908 erst furz vor Jahresschluß freigegeben wenigstens teilweise ausgleichen fonnten. Aus folgender Zusammen- worden sei und in der ersten Hälfte Januar auch schon Aufträge stellung ist das ersichtlich. Der Versand betrug im Dezember: in beträchtlichem" Umfange hereingekommen seien und der jetzige Auftragsbestand den pro 1. Januar angegebenen wesentlich" über­steige. Wir vermissen an der Aufklärung" zweierlei: einmal mit in Prozent teilung über langfristige Aufträge und konkrete Angaben über die neuen Auftragsmengen. man gibt

in Halbzeug.

in Eisenbahnmaterial

in Formeisen

1907

1906 To.

142 008

175 144

To. 81 705 219 530

131 873

449 025

58 279 359 514

in 1907 + oder

42,4

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Warum

Vermischtes.

Ein gut unterrichteter" Bürgermeister. Mit einem seltenen Fall hatte sich die lekte Sitzung der Havelberger Stadtverordneten zu beschäftigen. Es handelte fich nämlich um die Ungültigkeitserklärung einer vor bereits drei Jahren vollzogenen Wahl. Und das nicht etwa, weil der be­treffende Stadtverordnete ein schweres Vergehen begangen hatte und infolgedessen das Prädikat unwürdig an seiner Stirne trug, sondern weil er als Schlossermeister auch das Amt eines städtischen nicht Zahlen Eichmeisters bekleidet. Vor drei Jahren, als der Schlossermicister an anstatt der nichtssagenden, unbestimmten Angaben wefent- und Eichmeister Jerratsch als Stadtverordneter gewählt wurde, +25,3 lich und beträchtlich"? Im Dezember sollten ja auch hatte die Stadtverordnetenversammlung unter Berücksichtigung, daß 55,8 in Gesamtprodukten A. größere Posten hereingekommen sein und doch war der Auftrags- der Gewählte ein städtisches Amt bekleidete, seine Wahl als gültig 19,9 bestand am 1. Januar auf eine überraschend niedrige Ziffer zusammen- anerkannt. Jetzt nach drei Jahren ist plöglich, wie der Vorsitzende Obwohl der Versand in Eisenbahnmaterial um 25,3 Proz. sich geschmolzen. Wahrscheinlich würde das Bild auf dem Eisen in der Versammlung mitteilte, Ginspruch gegen die damals voll­hob, büßte der Gesamtversand in Produkten A um 19,9 Proz. ein. markte sich freundlicher gestalten, wenn die Beweglichkeit der Preise zogene Wahl erhoben. Im preußischen Verwaltungsblatt vom Verbandsoffiziös wird versucht, die starke Verschiebung als wenig nicht durch die Verbände und Syndikate allzu stark eingeschnürt Jahre 1900 sei ein Fall mitgeteilt, wonach das Oberverwaltungs­bedeutungsvoll erscheinen zu lassen. Die Leitung unternimmt es, würde. Die Verbraucher wissen: dauernd können die Hochkonjunktur- gericht entschieden habe, daß ein Eichmeister städtische Funktionen dem wenig erfreulichen Zahlenbilde ein freundlicheres Kolorit zu preise nicht gehalten werden! Darum schränkt man sich ein oder ausübe und infolgedessen nicht in das Stadtverordnetenkollegium geben. Sie schreibt: Der Versand wurde in Halbzeug beeinträchtigt deckt den Bedarf im Auslande. Dank der durch den fiskalischen gewählt werden könne. In einem solchen Falle habe das Kollegium durch die Zurückhaltung der Abnehmer, welche infolge der Preis- Bergwerksbetrieb geschützten Preispolitik des Kohlensyndikats und laut Städteordnung die Verpflichtung, die unberechtigte Wahl für ermäßigung ab Januar 1908 nur die unbedingt notwendige Menge zu dem Widerstande des Roheisensynditats gegen Preisnachlässe fann nichtig zu erklären. Er, der Bürgermeister, habe J. vor einigen den alten höheren Preisen abriefen, sowie im letzten Drittel des England seinen Export nach Deutschland steigern. Die Siegerländer Tagen zu sich kommen lassen und ihn zu bevegen gesucht, frei­Monats durch die Weihnachtsfeiertage und die gegen Jahresende übliche Eisensteinproduzenten wollen nur Nachlässe gewähren, wenn auch die willig sein Mandat niederzulegen, doch habe sich J. entschieden Inventur und Reparaturarbeiten, in Formeisen dadurch, daß infolge Kohle billiger wird und die Roheisenpreise werden mit den hohen Erz geweigert aurüdzutreten. In der langen Debatte wurde des teuren Geldes nicht wie in Borjahren die Träger in die preisen verteidigt. So hält ein Rad das andere auf. Gegen Oktober sind eingewandt, daß die Versammlung feht gar kein Recht mehr habe, Lagern. Der Bersand in Gisenbahnmaterial, der nut 2544 Zonnen rebuttionen, eingetreten: Thomaseifen frei Verbrauchstelle netto Ginspruch, fur innerhalb bei god a taut Winterläger der Händler abgeführt wurden, sondern auf den Werken nach den Notierungen von Stahl und Eisen" folgende Preis- die Wahl für ungültig zu erklären, da laut Städteordnung ein weniger als im November, dagegen 44 386 Tonnen mehr als im Kaffe von 76 M. auf 66,40 M., Spiegeleisen von 90-92 M auf 85 Auch laufe man Gefahr, daß die Beschlüsse der Versammlung, bei Dezember 1906 betrug, war sehr befriedigend." Im Jahre 1906 bis 87 M., englisches Gießereieisen Nr. 3 frei Ruhrort von 74-76 denen Jerratsch mitgewirkt habe, beanstandet werden. Ein Stadt­fielen die Weihnachtsfeiertage " und die üblichen" Inventur- und Mark auf 71-72 M., Luxemburger Puddeleifen von 60,8-61,6 m. verordneter meinte, Sache des Bürgermeisters sei es, sich bei dem Reparaturarbeiten unseres Wissens auch in den Dezembermonat. auf 52,8-53,8 M., Stabschweigeisen von 160 M. auf 145 M., Stab Kollegium zu entschuldigen, daß derselbe von der Er­Auch der zuerst angeführte Punkt erscheint uns wenig stichhaltig. flußeisen von 130-132. auf 107,5-115 M., Steffelbleche von flärung des Regierungspräsidenten nicht Mitteilung gemacht habe. Die ab 1. Januar gültigen Preisermäßigungen haben für die 140 m. auf 128 M., sekunda Bleche von 130 m. auf 118 m. Alle Andererseits wurde ihm Pflichtvernachlässigung vorge­früheren festen Abschlüsse feine Gültigkeit. Es stellt fich anderen Preise blieben unverändert; die Spannung zwischen den worfen, weil er das Schreiben des Regierungspräsidenten vom demnach heraus, daß entgegen anderslautender, bis in die Rohmaterialpreisen und den Preisen der Erzeugnisse in der Weiter- Jahre 1900 ignoriert habe. Beschlossen wurde dann, den Magistrat Yegte Beit hinein in der Werkspresse aufgestellter Be verarbeitung ist größer geworden. Das ist ein Faltor, der die zu ersuchen, eine Entscheidung gemäß der gefeßlichen Bestimmungen der Arbeitsstod schon vollständig reduziert ist. Störungen auf dem Wirtschaftsmarkt verschärft und erweitert. hauptungen, der Arbeitsstod In zu treffen. Die Auslaffung der Verbandsleitung datiert vom 15. Januar 1908. der Kleineisenindustrie ist die Lage in der Hauptsache nur Wir glauben eher annehmen zu können, daß der Magistrat und Sie hätte ganz sicher nicht unterlassen, mitzuteilen, daß noch für diejenigen Betriebe günstig, die durch die starke der Bürgermeister von dem Entscheid des Oberverwaltungsgerichts ihre in dem ersten Sag ihrer Erklärung zum Ausdrud gebrachte Forcierung der Erzeugung in Eisenbahnmaterial profitieren. feine Kenntnis hatten. Eisenbahnmaterial profitieren. feine Kenntnis hatten. Ein günstiges Licht wirft dieser Fall Erwartung sich tatsächlich erfüllt habe, wenn wirklich Abnehmer nur Speziell die Schraubenfabriken haben gut zu tun.-weder auf Magistrat und Bürgermeister, noch auf die Stadtvers darauf gewartet hätten, nach dem 1. Januar größere Aufträge zu Das Rheinisch- Westfälische Kohlensyndikat hat im Dezember eine ordnetenversammlung.

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