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eigenen Land keine Augen und fein Gefüht haben. In Bossischen Zeitung" lesen wir:

Der Nothstand in Holland   ist groß, die Arbeitslosigkeit nimmt zu, die Regierung erklärt sich außer stande, helfen zu können, und die versuchte Hilfe einzelner Gemeindeverwaltungen ist unzureichend. Bisher beschränkten sich die von den Noth­leibenden verübten Ausschreitungen auf die Provinzen Fries land und Groningen  , wo man schon seit Beginn des Sommers von einem Mothstarde sprechen fann. Immer mehr Militär und Polizei wurden zur Dämpfung des Aufruhrs in die größeren Orte gelegt, doch schon vor einer Woche schrieb unser Amsterdamer Berichterstatter, daß die Zustände unhaltbar seien. Die Regierung thut nichts, die katholischen Ultramontanen und die protestantischen Orthodoxen verweisen auf die Religion als die einzige Hilfe, und die Sozialisten wie anarchistische Agitatoren predigen die offene Auflehnung. Gestern ist Amsterdam   mit der ersten Kundgebung dieser Art überrascht worden. Es wird uns gemeldet( S. auch die De­pesche in letter Nummer des Vorwärts"):

nicht. Der böse Parlamentarismus zwingt ihn, Gründe anzugeben, und da diese Gründe nothwendigerweise nur in einer Schwarzmalerei unserer Zustände und in der Herabsehung des Werthes unserer Armee und unserer tostbaren und theuren Verbündeten bestehen können, so muß der unglückliche Reichskanzler. jeden Augenblick irgend wo anstoßen und irgend jemandes Gefühle verletzen. Bald ift's der deutsche Landwehrmann, der sich durch das kühne Bild von der wackelnden Spize" verletzt fühlt, bald die dänische Regierung, die sich zu beschweren hat, bald und zwar in besonders hervorragendem Maße die lieben Verbündeten in Rom   und Wien  . Der Dreibund war von vornherein der schwache Punkt der Militärvorlage, die that­sächlich auf der Voraussetzung beruht, daß Deutschland  allein gleichzeitig gegen Rußland   und Frankreich   zu tämpfen genöthigt sein werde, während man doch seit Jahren für den Dreibund gewaltige Reklame macht, dessen alleiniger vernünftiger Zweck sein kann, Deutschland  in dem Fall eines Krieges mit Frankreich   und Rußland  Beistand zu leisten. Wo ist der Dreibund?" Das war die Frage, die Herr v. Caprivi im Reichstag und in der Militärkommission entgegentönte. Und als Gentleman, der einer Unwahrheit nicht fähig ist, hat er dann in der Kom­mission gesagt, der Dreibund ist zwar auf dem Papier vor­handen, und er ist auch ganz vorzüglich für Friedens ist über allen Zweifel erhaben und daß das Maß feiner Die praktische Pädagogik" des Unteroffiziers zeiten. Im Kriegfall haben wir uns einzig auf uns selbst Renntnisse mehr als genügt für das, was das Bolt zu verlassen. Und dabei paffivte es denn Herrn v. Caprivi, zu wissen braucht, wird weder Herr von Minnigerode, noch daß er über die österreichische und italienische Armee Be daß er über die österreichische und italienische   Armee Be- irgend ein anderer preußischer oder mecklenburgischer Hunter merkungen machte, die in Rom   und Wien   nicht als bestreiten. Was die Kirche allein nicht fertig bringt, das Schmeicheleien aufgefaßt wurden und arg verschnupft haben. Volk zu Gehorsam, Bucht und Ordnung zu erziehen, wird Genug mit seiner Militärvorlage hat Herr v. Caprivi sie mit Hilfe des Unteroffiziers erreichen; ein beiderseitiges viel, viel Merger und entschiedenes Pech. Er hat überall Einvernehmen wird sich gewiß erzielen laffen. Durch den Mißverständnisse, Werstimmungen, Äerger und Feindschaft Unteroffizier als Volksschullehrer erhält der Militärstaat erregt, und dem Deutschen Reich moralische Nachtheile zu erst seine Krönung. gefügt, die selbst durch die unveränderte Annahme der neuen Militärvorlage sich nicht ausgleichen würden.-

Aussichten, welche zumneist, wie Schuhmannschaft, Gendarmerie,[ im Grenzaufseher u. f. w. Anforderungen an die körperliche der Leistungsfähigkeit stellen, denen nicht jeder nach acht bis zehn­jährigem Frontdienste gewachsen ist. Was aber die Taug lichkeit der meisten Unteroffiziere für den Volksschullehrer­Poften angeht, so dürfte sie außer Zweifel sein. An Bflichttrene, Gewissenhaftigkeit und innerer Neise stehen sie dem Durchschnitt der das Seminar verlassenden jungen Leute gewiß voran; die praktische Pädagogit, die sie Jahre hindurch getrieben haben, haben, ist zweifel­los mehr werth, als ein theoretischer Kursus darüber. Die Gewöhnung der Kinder an Gehorsam, Zucht und Ordnung kann auch die Kirche allein nicht mehr leisten; das ver­mögen nur Lehrer, die zunächst selber zu gehorchen und dann in richtiger Weise zu befehlen gelernt haben. Aber auch das Maß der Kenntnisse für die vorgeschlagene Stellung dürfte bei den Unteroffizieren in den meisten Fällen völlig genügen. Die Leistungen der Regiments- und Kapitulanten­schulen sind höchst bedeutend und werden in Zivilkreisen wohl vielfach unterschäht oder kaum gekannt. Die Theilnehmer an diesen Schulen erfassen ihre Aufgabe fast stets mit einem Eifer und einer Ausdauer, die man bei jüngeren Schülern nicht findet und auch nicht erwarten kann, und die zu oft überraschenden Erfolgen führt. Sollte es aber dem Schulamtskandidaten doch noch irgendwo fehlen, so wäre dem leicht durch einen zu diesem besonderen Zweck abzuhaltenden Kursus abzuhelfen."

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Gleiches Necht für Alle. Die befiifche Regic

Der Bundesrath hat in seiner gestrigen Plenarjigung rung hat sich bekanntlich das Lob liberaler Kreise dadurch dem Ausschußbericht über den Gefeßentwurf zur Ergänzung erworben. daß fie einen Grlaß zum Schutz der Juden gegen der Geseze, betreffend die Postdampfschifffahrts- Berbindungen antisemitische Segereien anfertigte und den Erlaß damit mit überfeeischen Ländern zugestimmt und den Ausschuß- begründete, daß in einem gesitteten Land alle Staatsbürger bericht über den Gesegentwurf, betreffend die Feststellung gleiches techt haben müßten. Für die hessische Regierung des Landeshaushalts- Etats für Elsaß- Lothringen   genehmigt. scheint aber das gleiche Recht für Alle" vor den Sozial­

Von den polnischen Reichstags- Abgeordneten ist im Reichstag ein Antrag eingereicht, welcher die verbündeten Regierungen ersucht:

dem Heichstage baldthunlichst den Entwurf eines Gefeßes, betreffend die Einführung besonderer Gerichte, vorzulegen, welche nach Analogie der Gewerbegerichte berufen wären, Streitig teiten zwischen den ländlichen Arbeitern und deren Arbeit gebern in einer schnellen, billigen und einjachen Weise zu regeln".

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Amsterdam  , 19. Januar. Die Arbeitslosen verübten heute Mittag, nachdem ihr Gesuch um Arbeitverschaffung vom Bürgermeister abschlägig beschieden worden, auf dem Dam argen Unfug. Sie besetzten den Eingang zur Börse und trieben die Besucher unter Geschrei und Drohungen zurück. Eine Ab­theilung Polizisten, die von zwei Seiten auf die Menge an­rückte, zerstreute die Menge; fie sammelte sich aber wieder und zog durch die Kalverstraat, wo sie in einen Bäckerladen ein­drang. Das vorhandene Brot wurde der Menge freiwillig gegeben. Aehnliches geschah in der Vyzelstraat und auf der Byzelgracht, wo eine große Brotfabrik ist. Die Wohnung des Bürgermeisters ist von einer starken Polizeimacht bewacht, da man noch weitere Unruhen befürchtet.

helfen und wenn die Gemeindeverwaltungen thatsächlich Nun, wenn die Regierung sich außer Stande erklärt zu außer Stande sind zu helfen, so bleibt dem Bolt natürlich helfen und wenn die Gemeindeverwaltungen thatsächlich nichts anderes übrig, als entweder zu verhungern oder sich selbst zu helfen.

Heute Nachmittag erhielten wir folgende Depesche: Amsterdam  , Freitag, 20. Januar. Zahlreiche Schaaren Arbeitsloser und Sozialisten durchzogen auch heute, fozia­Vor einer listische Lieder fingend, die Straßen der Stadt. Brotfabrik angelangt, machten einzelne Gruppen den Versuch, in diefelbe einzudringen, wurden jedoch durch die Polizei an biejem Vorhaben verhindert. Zwei Anführer der Mani­festanten, welche sich dennoch Eintritt in die Fabrik verschafft hatten, verlangten Brot; dieses Verlangen wurde jedoch zurück. gewiefen. Die Manifestanten durchzogen hierauf von Neuem bie Straßen. Gegen 2%, Uhr Nachmittags fam es zwischen ihnen und 200 Polizeiagenten zu einem Zusammenstoß, wobei mehrere Polizisten durch Steinwürfe getroffen wurden. Hierauf ging die Polizei mit blanter Waffe vor und verwundete einige Berfonen. Die Menge zerstreute sich vorübergehend, um sich alsdann abermals in Gruppen zusammenzurotten. Mehrere Perfonen wurden verhaftet.-

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bemokraten zu enden. Es erhellt das aus der Maßregelung des Gerichts- Akzeffiften( Referendars) Kazenstein von Gießen, der von der Fortsetzung des Vorbereitungsdienstes, und damit vom Staatsexamen und von der Erlangung der Rechtsanwaltschaft ausgeschlossen wurde, einzig weil er Sozialdemokrat ist. Wundern thut uns das nicht. Wir erleben ja überall ähnliches; einstweilen legen wir diesen neuen Beweis politischer Rückständigkeit zu dem Uebrigen. Belgien  . Die Arbeitslosenbewegung nimmt Wie leicht man misverstanden wird! In der letzten immer größeren Umfang an. Vor einigen Tagen marschirten Go lange die ländlichen Arbeiter der Gesinde- Ordnung Sigung der Reichstags- Kommission für die lex Heinze hielt 150 Arbeitslose zu Fuß von Gent   nach Brüssel  , um in der unterstehen und sogar des Koalitionsrechts entbehren, dürfte es der konservative Abgeordnete v. Holleufer für nothwendig, Hauptstadt ihr Elend zu zeigen und das Herz der Re­dieser Antrag weiter feinen Zweck haben, als die Arbeiter zn konstatiren, daß seine Aeußerang im Reichstag vielfach sierenden zu rühren. Das Kapital hat aber kein Herz", der gutsherrlichen Gerichtsbarkeit zu unterwerfen. mißverstanden sei. Er habe sich nicht für Einführung von wie ein englisches Parlamentsmitglied schon vor 50 Jahren und die Vertreter des Kapitals haben " Toleranzhäusern" ausgesprochen, sondern nur die Kaser- es aussprach Der Unteroffizier als Volksschullehrer. Hurrah! nirung", das heiße potenzirte Lofalisirung" empfohlen. auch keins. Unmittelbar wurde nichts erreicht. Aber die Das Ei des Kolumbus   ift gefunden. Die Einheit im Wie ist bei der klaren Ausdrucksweise des landräthlichen Wogen gehen höher und höher, und der zunehmende Noth Staate der Kasernen und Schulen ist hergestellt! Die Unter Abgeordneten nur ein Mißverständniß möglich? stand fördert und schwellt die politische Bewegung für das offiziersfrage und die Volksschulfrage sind gelöst. Der allgemeine Wahlrecht." Brot und Allgemeines Wahl­Art. 26 der preußischen Verfassung, nach welcher ein be­Der politische Eid in der Schweiz  . Die Werth- recht!" das ist jetzt die Losung in ganz Belgien  . sonderes Gesez das ganze Unterrichtswesen regelt, findet losigkeit des politischen Gides ist durch die Geschichte be- neben der rothen Fahne der Sozialdemokratie weht düster nach 43 Jahren endlich seine Erfüllung. Wir haben schon wiesen und jedem verständigen Menschen klar. Der poli- die schwarze Fahne des Hungers. längst auf die richtige Lösung dieser Fragen hingewiesen. tifche Eid hat noch feinen Gesinnungswechsel, feinen ein Klein Panama  Das italienische Panama  Man hielt es für Spott, für Fronie, für beißenden Sar Staatsstreich, feine Revolution gehindert, dafür aber die ist es nicht mehr gleicht dem französischen   Original wie kasmus. Als ob der boshafteste Wit etwas so Dummes aussinnen könnte, daß es in Preußen undenkbar wäre. Ginn aussinnen könnte, daß es in Preußen undenkbar wäre. Ein höhere Standalchronik um unzählige Meineide bereichert. ein Ei dem anderen. Herr Tanlongo, der verhaftete Bank­Blatt, an dessen Ernsthaftigkeit zu zweifeln fast Hoch- In der Schweiz   sieht man das ein. Wie uns ein Tele: direktor, ist Senator( wenn auch noch unbestätigter) und er verrath wäre, das Militär- Wochenblatt", hat sich unseres beim Bundesrath den Antrag gestellt, der Beschwerde un Gine Saussuchung hat fein Ergebnis gehabt, aber die Bes gramm mittheilt, hat das eidgenössische Justisdepartement war ein Mittelpunkt der politischen und der Finanzwelt". Hinweises angenommen und setzt ihn in einem Artikel Militärische Jugenderziehung" auseinander. Der Artikel seres Genossen Steck Folge zu geben, und den Eintritt in hörde hat sichere Kunde, daß der Biedermann Aktenstücke stellt frisch und frei die Forderung, die Unteroffiziere nach eines politischen Gides abhängig zu machen. Steck ist be in der politischen und in der Finanzwelt hochangesehen eine öffentliche Körperschaft nicht länger von der Leistung aufbewahrt hat, welche zahlreiche Personen" belasten, die vollendeter Dienstzeit zu Boltsschullehrern zu machen. Und tanntlich in den Kantonsrath feines Heimathskantons Bern   find". Man sieht ganz wie in Paris  , Es fragt sich schöner noch als diese Forderung ist die Begründung der gewählt, konnte aber bisher seinen Siß nicht einnehmen, bloß, ob man in Italien   die Kraft und den Muth hat. selben. Das Blatt schreibt: Zunächst vom militärischen Standpunkte aus betrachtet, weil es feinem Gewissen widerstrebt, den von ihm gefor durchzugreifen. berten Antrittseid zu leisten. würde mit diesem Vorschlage einigermaßen dem fühlbaren berten Antrittseid zu leisten. Mangel an Unteroffizieren abgeholfen werden fönnen. Denn die, wenn auch bescheidene, so doch ruhige und In Holland   herrscht Noth stand, wie in allen fichere Stellung als Boltsschullehrer wird manchem Unteroffizier übrigen Ländern,- und den Nothstand in der Ferne gewiß begehrenswerther erscheinen, als die sich ihm jest bietenden sehen auch unsere Herren Bourgeois, die für den Nothstand

mit den arabesfenartigen Umschreibungen und Hüllen elsässischer Gutmüthigkeit- von allen Klebstoffen der beste

Leim!

Frau von Aldrigger mar recht improper"; sie hielt die Liebe für etwas Natürliches. Wenn Jiaura und Wial­vine allein zusammen nach den Tuilerien oder den Champs­Glysées gingen, wo sie junge Männer ihrer Bekanntschaft treffen mußten, so sprach ihre Mutter zu ihnen: Amufirt Euch mur gut, liebe Töchterchen!

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throp", besteht in der Kunst, einen Palast auf einer Nadel­spige zu bauen. Der Zauberstab der Feen, welcher in zehn Sekunden, während ich dieses Glas hier austrinfe, eine Wüste in ein Interlaken   verwandeln kann, ist das symbolische Bild meiner Erzählungskunst.

Soll ich Euch etwa eine Geschichte vortragen, die einer fliegenden Kanonenkugel gleicht, Euch nur einen General rapport erstatten?

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Frankreich  . Aus Paris   schreibt man uns unterm 18. 6. Wt.: Das Manöver der französischen   Regierung, die dem russi schen Despoten zu Liebe ausgewiesenen fünf polnischen Genossen Nur mit Dir bin ich Meolsharfe! aus: Engel! vollständig! Es schlägt ein Herz in meiner Männerbruft! Schwaches Weib! Armes Herzchen!-

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Nahm Godefroid an einer Gesellschaft theil, so hielt er sich nur zehn Minuten im Salon auf und plauderte mit den Damen in bescheidenem Tone; fie fanden ihn deshalb alle geistreich. Er gehörte zu jenen Leuten, die soviel Witz haben, als man ihnen beilegt.

Wir plaudern, wir lachen hier, und dieser Journalist, Kurz, Toby, Pferd und Wagen wurden Nebendinge für Ihre Freunde, die einzigen, die den Kindern Uebles der, so lange er nüchtern ist, Bücher nicht leiden mag, ver- ihn, so futsch" war er. Er fühlte sich nur glücklich, wenn hätten nachreden können, nahmen sie in Schuß. Der freie langt in seiner Betrunkenheit, ich soll meiner Zunge den er in seinem bequemen Lehnstuhl der Baronin gegenüber an Ton, der in den Salons der Aldrigger herrschte, schuf einen ruhigen Gang eines Buches geben. Jetzt thut er fo, als jenem Kamin von antifem grünem Marmor sizen und Drt, wie man ihn sonst in Paris   nicht fand. Ein weine er. Arme französische Phantasie, man will Dir die Isaura sehen konnte. Er trank Thee   und plauderte mit Dies irae! Verhülle dem kleinen Freundeskreise, der fich allabendlich Millionär hätte solche Abendgesellschaften nicht veranstalten Nadeln Deines Spottes rauben! Dies irae! können, wie sie sich dort zusammenfanden. Ueber Dein Haupt, Candide  ), und Hoch die Kritik der reinen zwischen elf und zwölf Uhr in dem Hause in der alles durfte geistreich geplaudert werden, ein Frac war Bernunft! Hoch alle fünfbändigen philosophischen Sym- Rue Joubert zusammenfand. Auch sein Spielchen konnte nicht durchaus erforderlich, um Zutritt zu finden; man bole und Systeme, die je von Deutschen   gedruckt worden man da ohne Furcht machen; ich habe dort stets gewonnen. fühlte sich wie zu Hause. sind, weil sie nicht wußten, daß seit 1750 Baris in einigen Wenn Jsaura ihr niedliches, in einem schwarzen Atlas­Die beiden Schwestern forrespondirten, mit wem sie geistreichen Säßen die Diamanten unserer nationalen In- schuh steckendes Füßchen vorgestreckt und Godefroid es lange wollten; erhielten von ihrer Mutter Briefe, ohne daß sie telligenz geschliffen hatte. Ich hatte nicht gedacht, daß betrachtet hatte, so blieb er bis zulegt im Salon und sprach jemals fragte, was darin stand. Die gute Mutter ließ Blondet seinen eigenen Geist gemordet, seit er in seinem zu ihr: Gieb mir Deinen Schuh... Und Isaura setzte ihren Töchtern alle die Wohlthaten ihres Egoismus zu Theil Blatt die letzten Worte" aller großen Männer erfindet, ihr Füßchen auf ein Bänkchen, zog den Schuh aus und gab werden, denn der Egoismus ist die liebenswürdigste Eigen die ganz stillschweigend abgeschoben sind..." ihn ihm mit einem Blicke, einem jener Blicke... na, Ihr schaft von der Welt, da die Egoisten, weil sie selbst nicht Komm doch wieder auf Deine Erzählung," bat Finot. versteht mich. gestört sein wollen, auch andere nicht stören und der Lebens-" Ich wollte Euch also tlar machen, worin das Glück Godefroid entdeckte schließlich der älteren Schwester ein weise ihrer Umgebung nicht durch ein Gestrüpp von Rath- eines Mannes besteht, der kein Aktionär ist.( Sehr großes Geheimniß. Wenn Du Tillet an die Thür pochte, schlägen, nicht durch ein Dornengeflecht von Vorstellungen schmeichelhaft für Couture!) Schön! Seht Ihr jetzt nicht so sagte die. Röthe, die Malvinen's Züge überflammte: und Warnungen, nicht durch das Wespengesumme über ein, um welchen Preis sich Godefroid das größte Glück ver- Ferdinand! Wenn sie diesen zweihändigen Schalal sah, schwänglicher Freundschaft, die alles wissen und sich in schaffte, das ein junger Mensch nur erträumen kann? Er leuchteten ihre Augen wie Kohlengluth auf, über die der alles mischen will, hindernd in den Weg treten..." studirte saura, um sicher sein, verstanden zu werden!... Wind bläst. Wie glücklich war sie, wenn Du Tillet sie bei Du rührst mich noch zu Thränen," murmelte Blondet. Um begriffen zu werden, müssen die Dinge einander Seite zog, um an einem Pfeilertischchen oder in einer Aber Du erzählst nicht, Du blakst" uns was vor ähnlich sein, und nur das Nichts und das Unendliche sind Fensternische allein mit ihr zu plaudern. Lieber Junge, wenn Du nicht schon betrunken wärst, sich selber gleich. Das Nichts ist soviel wie die Dumm könntest Du mir leid thun. Von uns Vieren ist er der heit, das Unendliche soviel wie das Genie. einzige ernst zu nehmende Schriftsteller. Seinetwegen er- Die beiden Liebenden schrieben sich die dümmsten Briefe weise ich Euch die Ehre, Euch wie literarische Gourmets zu von der Welt; auf parfümirtem Papier tauschten sie Bärt­behandeln; die feinste Blume geb' ich Euch zu toften, und lichkeitsausdrücke, wie sie gerade üblich waren, mit einander er wagt es, mich zu kritisiren. Der sicherste Beweis

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geistiger Unfruchtbarkeit, liebe Freunde, ist die Aufhäufung*) Berühmter Roman Voltaire's, in dem er den Optimismus vou Thatsachen. Molière's größte Komödie, der Misan- mit beißendem Spott überschüttet. Der Uebers.

Wie schön und selten ist ein so heftig verliebtes Mädchen, daß sie naiv wird und in ihrem Herzen lesen läßt. Aber trotz dieses vertrauten Verkehrs, der mit dem Tage begann, wo die Aldrigger's bei Nuzingen erschienen, heirathete Du Tillet Malvine nicht. ( Fortsehung folgt).