Nr. 20. 25. Jahrgang.
87. Sigung vom Donnerstag, den 23. Januar 1908,
nachmittags 1 Uhr.
Am Bundesratstische: v. Bethmann- Hollweg , Dr. Nieberding. Auf der Tagesordnung steht zunächst Fortsetzung der ersten Beratung des Entwurfes eines Schedgefeges. Abg. Arendt( Rp.): Meine politischen Freunde und ich stimmen dem Entwurf zu. Aber ich möchte darauf hinweisen, daß ich eigent lich erwartet hatte, daß man zunächst das Depofitenwefen geregelt hätte; denn in diesem sehe ich die Grundlage des Scheckverkehrs. Abg. Kaempf( frf. p.): Herr Arendt sagt, er will an die Goldwährung nicht rühren. Was haben denn dann seine Anträge auf Vermehrung der Silbermünzen und daß die Reichsbank bis zu 1000 M. in Silber soll zahlen dürfen, für einen 3wved? Da zeigt sich deutlich der bimetallistische Pferdefuß.( Sehr richtig! bei den Freifinnigen.) Ich wende mich nun zum Schedgesek. Was wir erstreben, ist eine Vermehrung des Ueberweisungsverfehrs statt der Barzahlung. Freilich darf man das Schedgefeß nicht überschäzen, der Scheck soll Träger der lleberweisung sein, wo sie unmittelbar nicht möglich ist.( Bravo ! bei den Freijinnigen.)
Abg. Hormann( frs. Vp.): Die Handelstammer meiner Baterstadt Bremen ist mit den einzelnen Bestimmungen des Entwurfs ein verstanden, doch wünscht sie die aktive und die paffive Scheckfähigkeit mehr ausgedehnt, anderenteils auch etwas eingeschränkt gegenüber den Bestimmungen des Entwurfs.
Abg. Dr. Arendt( Rp.): Theoretisch bleibe ich Bimetallist, als Realpolitiker aber bin ich ein besserer Vertreter der Goldwährung als Sie alle( Lachen links), denn Sie führen sie durch Ihre radikale Haltung dem Bankrott entgegen.( Gelächter links.)
Der Gefegentwurf wird an eine Kommission von 14 Mitgliedern berwiesen.
Es folgt die dritte Beratung des Gesezentwurfs betr. Majestätsbeleidigung.
Abg. Gykling( fri. Bp.): Ich muß auf einige Ausführungen des Abgeordneten Heine in der zweiten Lesung zurückommen. Er hat da gesagt: Ich wundere mich auch nicht, daß es eine liberale Zeitung war, die Königsberger Hartungsche Zeitung", die in dieser Sache den Denunzianten gemacht hat. Ich weise diesen Angriff zurück. Bei der Staatsanwaltschaft hat niemand denunziert, vielmehr hat die Hartungsche Zeitung" diesen Artikel zuerst zur Kenntnis der weitesten Oeffentlichkeit gebracht.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Na also!) Das ist kein Denunziantentum, sondern solche Artikel aufs schärffte zu geißeln, ist Pflicht der bürgerlichen Presse.( Beifall rechts.) Auch der Staatsanwalt hat im Prozeß erklärt, daß er die Hartungsche Zeitung" nicht lese, sondern den Artikel direkt in der Königsberger Volkszeitung" gelesen habe. Weiter hat der Abgeordnete Heine im Zusammenhang mit diesem Prozeß davon gesprochen, daß die Judikatur auf Schleichund Umwegen wandelt. Diese schwere Beleidigung der Königsberger Richter hat der Staatsfetretär Dr. Nieberding mit treffenden Worten zurückgewiesen, denen ich mich anschließe. Zum Schluß bemerke ich, der Artikel der Königsberger Voltszeitung" hat in weitesten Kreisen Entrüstung hervorgerufen und Empörung über die Stampfesweise der Sozialdemokratie.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Freisinnigen.)
Abg. Frank( Eoz.):
wärtig ein preußischer Minister, hat sich geweigert, den Strafantrag zu stellen!( Sört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Ich kann daran, die Großen zu entlasten, wohl aber die kleinen Tierhalter. Herr Schmidt- Warburg hat erklärt, es läge ihm gar nicht daher nicht zustimmen, daß Heines Ausführungen im Widerspruch mit unserem ersten Antrag machen wir die Probe auf dies mit dem Rechtsempfinden weiter Streise stehen.
Weiter entrüstet sich der Vorredner darüber, daß Heine den Exempel. Das ökonomische Ausgleichprinzip, das wir hier anwenden wollen, hat auch sonst bereits im Bürgerlichen Gesetzbuch Königsberger Gerichten vorgeworfen habe, sie gehen Schleich - oder Aufnahme gefunden, ja, die Kommission zur Beratung des BürgerUmwege. Hiergegen hat der Abgeordnete Heine sich schon in per- lichen Gesetzbuches hatte diesen Saz bereits angenommen, und er sönlicher Bemerkung verwahrt; er hat im allgemeinen festgestellt, ist nur am Widerspruch der Regierung gescheitert. Nach dieseur daß in Deutschland vielfach die Gerichte, auch die höchsten Gerichte, Antrag hätte also nicht der kleine Mann und der Mittelstand zu auf Schleich - und Umwegen Ziele erreichen, die sie bei der ein- haften, wohl aber der Wohlhabende und der Großgrundbesser. fachen Anivendung des Klaren Wortlautes der Gesebe nicht würden erreichen können.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemo- Diejenigen, welche die Witwen und Waisen darben lassen wollen zugunsten der Großgrundbesizer, werden diesen Gaß nicht anfraten.) Er hat das getan, als er den Beweis führte, daß ohne nehmen, Herrn Schmidt- Warburg aber rufe ich zu: Hic Rhodus. solche Schleich- und Umwege eine Verurteilung wegen Ahnenbeleidigung nicht möglich wäre.( Lebhaftes Sehr richtig! bei den So- Ausnahmegesetz zugunsten der Großgrundbefizer machen, oder ob Sveic salta! Hier haben Sie die Möglichkeit, zu zeigen, ob Sie ein zialdemokraten.) Sie dem Mittelstand helfen wollen.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.)
Abg. Gyßling( frs. Bp.): Nicht einer, sondern mehrere Mitglieder des Komitees, unter denen auch ich war, haben den Antrag auf Strafverfolgung nicht unterzeichnet.
die Stimmen der Sozialdemokraten angenomme in. Damit schließt die Beratung. Der Geseßentwurf wird gegen Es folgt die zweite Beratung eines Gefeßentwurfs betr. Aende- Bandarbeiter und der Industriearbeiter durchbrochen. Wenn der rung des§ 833 des B. G.-B. über die
Haftung der Tierhalter.
Abg. Barenhorst( Rp.) beantragt, statt beobachtet" zu sagen beobachtet hat", um in jedem einzelnen Falle dem Tierhalter die Beweislaft der Sorgfalt aufzuerlegen. Staatssetretär Dr. Nieberding bittet, es bei der Faffung der Regierungsvorlage zu laffen, die sich auch mit dem Sprachgebrauch des B. G.-B. in anderen Baragraphen bedt. Eingegangen find ferner folgende Anträge Albrecht und Genossen( Soz.):
Ich wende mich zu unserem zweiten Antrag. Herr Varen horst sagte, nur der soll für den Schaden haften, der ihn verschuldet. aber bei§ 146 des Unfallversicherungsgjeezes für Land- und Forstwirtschaft und§ 135 des Gewerbe- Unfallversicherungsgefeßes ist dies nicht der Fall. Hier wird dieses Prinzip zuungunsten der Großgrundbesizer und der Großunternehmer sogar wegen fahrlässiger Körperverlegung und selbst wegen fahrlässiger Tötung Die Ersatzpflicht soll nicht eintreten, wenn der Schaden durch des Arbeiters bestraft wird, so braucht er den verursachten Schaden ein Haustier verursacht wird, das dem Berufe, der Erwerbstätigkeit doch nicht voll zu erseßen, sondern% der Invalidenrente werden oder dem Unterhalte des Tierhalters dient, und der Tierhalter bei ihm angerechnet.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Diese der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorg- Baragraphen müssen also gestrichen werden, wenn Sie nicht wollen, falt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorg- daß die Arbeiter anders behandelt werden als die Besitzenden. falt entstanden sein würde. ( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Schmidt- Warburg( 3.) begründet den Antrag: Die Worte Ich wende mich nun zu unserem dritten Antrag: daß für bei der Beaufsichtigung des Tieres" zu streichen, da es genügen jeden durch Hasen angerichteten Schaden der Jagdberechtigte haften müsse, wenn der Tierhalter allgemein die erforderliche Sorg- foll. Der Abgeordnete Varenhorst fragte mich, ob ich Safen für Haustiere halte.( Heiterkeit.) Das tue ich natürlich nicht. Aber falt beobachtet. ich könnte Ihnen eine ganze Reihe von Reichsgerichtsentscheidungen borführen, aus denen hervorgeht, daß auch ein Jagdberechtigter als Tierhalter anzusehen ist. Auch der Jagdberechtigte soll verantwortlich sein, nicht weil er fich Hafen hält, sondern weil er durch die Vernachlässigung des ausschließlichen Rechts, das er gegen Hafen hat, den kleinen und lediglich den fleinen Bauern einen Schaden zufügt. Es ist notwendig, die ausnahmerechtlichen Bestimmungen, die heute insofern für den Jagdberechtigten bestehen, als er Hafenschaden anrichten fann, ohne daß er ihn zu ersehen braucht, und ohne daß der Geschädigte das Recht hat, den Schädiger niederzuschießen, zu beseitigen.( Schr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es handelt sich hier um die erste Wenderung, die an dem Bürgerlichen Gesetzbuch vorgenommen wird, und diese erste Gelegenheit zu einer Aenderung wird ergriffen, nicht zum Nußen der Kleinen. sondern um die Taschen der Großen noch mehr au füllen. Wenn man einmal an eine Aenderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs herangeht, dann sollte man zuerst einmal den§ 615 ändern, der nur durch ein Versehen in der heutigen Faffung in das Gefeß hineingekommen ist. Der Reichstag hatte der unehelichen Mütter und Kinder gefaßt. Ohne Beschluß des in dritter Lesung mit großer Mehrheit einen Beschluß zugunsten Hauses und ohne eine Ermächtigung durch irgend jemand ist aber offenbar durch ein redaktionelles Versehen eine Fassung cntetwas zu ändern, dann sollte man zunächst dieses Unrecht zuungunsten der Allerärmsten wieder gut machen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Wir haben einen dahingehenden Antrag nidyt gestellt, weil wir meinen, daß das Sache derer ist, die das Unrecht begangen haben. Ich bitte Sie in erster Linie, die Borlage abzulehnen im Interesse des Mittelstandes, im Intereſſe der Arbeiter und im Interesse der Witwen und Kinder.( Beifall bei den Sozialdemokraten, Bischen rechts.)
1. Dem§ 833 folgenden Sab zuzufügen: Wer für einen von ihm verursachten Schaden deshalb nicht verantwortlich ist, weil ihm ein Vorfah oder Fahrlässigkeit nicht zur Last fällt, hat gleichwohl den Schaden insoweit zu ersehen, als die Billigkeit nach den Umständen, insbesondere nach den Verhältnissen der Beteiligten, eine Schadloshaltung erfordert und ihm nicht die Mittel entzogen werden, deren er zum standesmäßigen Unterhalt sowie zur Erfüllung seiner gefeßlichen Unterhaltspflicht bedarf.
2. Dem§ 833 des B. G.-B. zuzusehen:
§ 146 des linfallversicherungsgefeßes für Land- und Forst. wirtschaft und§ 135 des Gewerbeunfallversicherungsgesetzes werden aufgehoben.
3. Dem§ 833 folgenden Gak zuzufeten:
-
Für jeden durch Hasen angerichteten Schaden haftet der standen, die das gerade Gegenteil besagt. Wenn man anfängt. Jagdberechtigte.
§ 833, wie er jeßt Gefeß werden soll, ist ein Ausnahmegesetz Der Abgeordnete Seine ist heute durch Unwohlsein an der An- zuungunsten der Witwen und Waisen, zuungunsten derer, die wesenheit verhindert und kann die eben erhobenen Angriffe nicht zu bisher ein Recht hatten, im Falle der Verlegung durch Tiere einen rüdweisen. Deshalb nur einige Worte: Der Vorredner hat behauptet, vollen Schadenersatz zu verlangen. Und dieses Recht sollen fie ver. es habe sich eine allgemeine Entrüstung über den Artikel der Stolieren wesentlich zugunsten der Großgrundbefizer. Somit tenn nigsberger Boltsatg." gezeigt. Ich bin der Ansicht, daß die Entrüstung zeichnet sich das Gesetz als über das Urteil jedenfalls in viel weiteren Kreifen vorhanden ist.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Er hat sich ein antifoziales Ausnahmegesek. ferner dagegen verwahrt, daß die Königsberger Hartungsche( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Herr Barenhorft sagte, Zeitung" gegenüber ihrem Breßkollegen von der" Bolkszeitung" in überall sonst sei das Verschuldungsprinzip maßgebend für eine Ent der Rolle eines Denunzianten aufgetreten sei. Ich kann schädigungspflicht. Das ist unwahr. Vielmehr ist man überall vom im Augenblide das Material, wie es der Abgeordnete Heine getan, nicht auf den Tisch des Hauses niederlegen. Ich will aber doch feststellen, daß, als der Artikel erschienen war, der Staatsanwalt sich über eine Woche nicht gerührt hat. Im all gemeinen haben die Staatsanwälte ein schnelleres Tempo, ivenn es sich um sozialdemokratische Redakteure handelt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Festgestellt ist ferner, daß die Mitglieder des Komitees nicht aus sich heraus die Anträge zur Strafverfolgung gestellt haben, sondern daß der Staatsanwalt bei ihnen angefragt hat, ob sie nicht so freundlich sein wollten und sich beleidigt fühlen. Ein Mitglied, wenn ich recht berichtet bin, gegen
Kleines feuilleton.
Theater.
"
Verschuldungsprinzip abgegangen. Nach dem Eisenbahngesetz z. B. haftet auch nicht nur derjenige, den ein direktes Verschulden trifft. Genau so wie bei der Eisenbahnverwaltung lieg die Sache beim Tierhalter. Wenn der Juristentag mit allen gegen 7 Stimmen fich gegen die hier geplante Verschlechterung erhebt, so stellt fie fich so deutlich als ein Einbruch in die ganze Fortentwickelung unseres Rechtes dar, daß selbst Juriften fich dagegen empören sollten. 28ie kann sich denn der große Grundbefizer beklagen, daß ihm Unrecht geschicht, wenn das, was seit hundert Jahren int rheinischen Recht gegolten hat, nun auch in Ostelbien Recht werden soll? Gerade der Große kann sich doch versichern.
volles Mitleid den Abscheu siegreich überwunden haben, wahr und menschlich der Gedanke, daß feine noch so sehr geächtete Tat dem ehrlich Strebenden den Weg zum Besferen und Guten bersperren lann sowie die Anklage wider den harten feelen- und gedankenlosen Mechanismus unserer Strafjustiz. Weniger überzeugend flang aus Aleines Theater: Der Unfidere, Schauspiel in dem Munde des Feldwebels fein Entschluß, fich dem Gericht zu stellen, bier Aften von Richard Fellinger. Eympathisch berührt die da er nach seiner ganzen Auffassung zu einer solchen offiziellen Buße humane, vorurteilsfreie Gesinnung, die sich in der Behandlung des fich nicht verpflichtet fühlt. Sehr gut war Alfred Abel in der Rolle des verkommenen Broblems ausspricht, aber leider ist es nur der allgemeine, von der Landstreichers und Fräulein Somary in der der jungen Gattin. dichterischen Individualisierung losgelöste Gedanke, nicht die Indi- Herr Magimilian Sladet, der Darsteller des Feldwebels, vidualisierung selbst was hier erivärmt. 3bfen in seinem genialen hatte in den beiden Akten eine Reihe trefflicher Momente. Der Bei Drama Rosmersholm" läßt uns, allmählich die Bergangenheit fall in der zweiten Hälfte des Stüdes war start. enthüllend, Rebektas Frebel, den läuternden Prozeß ihrer Seelen
dt.
Abg. v. Treuenfels( f.): Wenn es Juristen gibt, die gegen eine Aenderung des§ 883 find, so beweist das wieder einmal, daß zwischen dem Rechtsbewußtsein der Juristen und dem Rechtsbewußtsein des Volkes ein Widerspruch besteht. Wenn der Abgeordnete Stadthagen fich als Beschüßer des Eigentums des kleinen Bauern aufspielt, so stimmt das mit dem sozialdemokratischen Grundfab: Eigentum ist Diebstahl, fehr wenig überein.( Lachen bei den Sozialdemokraten. Sehr richtig! rechts.) Der Haſe iſt ein Tier, das sich heute hier, morgen dort aufhält, dessen Halter sehr schwer festzustellen und für den Schaden daher auch nur schr felten in Anspruch genommen werden kann. Durch die Vorlage foll gerade der kleine Manne geschüßt werden. Auf die anderen Ausführungen des Abgeordneten Stadthagen gehe ich nicht ein. Nur protestiere ich mit aller Entschiedenheit gegen die Behauptung, als ob wir dem kleinen Bauern das Brot wegnehmen. Es ist
"
Gegenstück zu Girardis Wiener, des Herrn Sondermann, der Ehedrache Frl. Junters, die frische Tochter Frl. Ballots und manche andere gutbefezte Chargen trugen zum fröhlichen Gelingen wader bei.
Humoristisches.
Bülows Stellung in der Wahlrechtsfrage. Ich denk nicht d'ranes fam nicht fein,"
Es fällt mir ja im Traum nicht ein;"
So was ist niemals zu risfieren,"
" Da muß ich unbedingt negieren."
"
-
48
―r,
Richt heut', nicht morgen, nicht in spe," Ein dreifach unterstrich'nes Nee"," Ihr Vorschlag unter der Kanone," Bas mich betrifft, auch nicht die Bohne. " Sie rennen gegen eine Wand," Geheim und gleich nicht in die Hand;" Sie wollen was rein lächerlich, Sie wünschen was. ich drücke mich." Sie hoffen was, das ist barock," Und grüßen Sie mir schön den Block!" ( Lustige Blätter.")
-
-
-
Notizen.
wandlung und die Notwendigkeit, durch die sie zum Bekenntnisse Thalia Theater: Gastspiel Girardi. Das Zu getrieben wird, mit durcherleben im Gefühl und Phantasie. sammenspiel Girardis mit den norddeutschen Kollegen halbwegs Fellinger indessen weicht nur Unmöglichkeiten aus. Vielleicht hat fünstlerisch zu motivieren, wurde von zwei vielfach vorbestraften fich das, was er vorführt, wirklich zugetragen, aber die Umformung Boffiften: dem Wiener B. Buchbinder und dem Berliner zu einem in sich geschlossenen Organismus fehlt hier. Daß der J. Kren das neue Stüd, Jmmer oben auf" gezimmert, das Autor selbst ein Bewußtsein dieses Mangels gehabt, dafür spricht, uns Girardi in Berlin zeigt. Es tönnte natürlich ebenso gut, ja daß er sein Stück nicht nach der Hauptperfon, dem Betenner, beffer:" Topfenftrudel und Weißbier oder Girardi beim Budiler" sondern einer Rebenfigur, einem Bagabonden und Erpreffer, heißen.( Wenn man nicht als griesgrämiger Kerl verschrien fein benennt. will, muß man diese Boffen bekanntlich immer urfidel finden, was Sinner hat als junger Mensch bei einem Einbruchsdiebstahl hiermit geschieht.) Die Hautsache ist, daß Girardi Gelegenheit cinen alten Geizhals erschlagen; fein Spießgefelle, ein Bagabund, bekommt, in einem Berliner Milieu als urechter Weaner mitzutun. der ihm als Feldwebel dann nach neun Jahren wieder als Refrut Er ist also Hausverwalter mit Familienforgen, die auf die poffen-- Theaterchronit. Im Lorking Theater ist die in den Weg läuft, wurde ergriffen und eingesperrt. Er felbft hafte Weise durch Ver- und Entlobungen, Verwechselungen, Erb- Erstaufführung von Don Juan auf den 31. Januar verschoben cntfam und bildete fich, durch die unglüdfelige Tat schaften( und was man sonst Girardi zu lieb in den Kauf nimmt) worden. Die Neue Freie Volfsbühne bringt Sonntag aus feinem Leichtfinn aufgeschredt, zu einem berläffig- glüdlich behoben werden. Girardi hat also eine Rolle, in der er mittag im Neuen Theater August Strindbergs Volkskomödie tfichtigen Menschen, einem neuen Wefen, das von dem, das einst die alle Quellen springen laffen kann. Und wenn die Sache font zu fad Die Hemsöer" zur Erstaufführung. Blutschuld auf sich lud, so meint er, durch eine Welt getrennt ist. wird, läßt er die Herren Berfaffer stehen, wendet sich dem Publikum-Populäre lassiterborstellungen zu ermäßigten Er hat, ohne daß sein Gewissen dabei schlug, das Los cines braven zu und stimmt eine Einlage an. Und dann haben wir den echten Preisen wird fünftig auch das Neue Schauspielhaus berMädchens an feines gefeffelt. Die Kameraden achten und lieben ihn. Girardi, der als Poffenfigur uns gleichgültig ist. Der Ton, die anstalten und zwar an Sonnabendnachmittagen. Aber die Erscheinung des einstigen Genoffen rührt die Bilder des Empfindung, das Gemüt ist es, das die Mufit macht und uns zu erste Borstellung soll ebbels Judith" am 1. Februar in Vergangenen wieder in ihm auf. Diefer zwingt den Feldwebel mit Herzen geht. Girardi wird da zum idealen Repräsentanten eines ganzen Szene gehen. der Drohung der Anzeige allerhand Bevorzugungen ab. Schließlich Boltstumes( ob es in Wirklichkeit noch so lebt, berührt uns nicht).-Musikaronit. Das dritte Sonntagskonzert des fühlt sich der Bursche so sicher, daß er Sinners Frau Ja, das„ Ackerlied" und das urwienerische, mit stolzer Freude und Schiller Theaters, das Sonntag mittag 12 Uhr im Schillermit unverschämten Anträgen belästigt. Und nun auf ein- fanfter Gerührtheit vorgetragene, nein erlebte ia terlied" und Theater Charlottenburg stattfindet, wird nur Mozartsche Kommal, die Motivierung weist hier große Lücken auf, ein äußerst temperamentvoll gesungenes Lied von Linde, das waren pofitionen u. a. bringen. Im Schiller Saal, Charlottenburg , wird Sinner, von deffen Innenleben bisher taum die Rede war, die Schlager des Abends. Und daneben zwei Duette von Baul spricht Freitag Dr. James Simon über Gustav Mahler " plöglich zum Bekenner nicht nur vor seinem Weibe, sondern auch in de, die Girardi mit W. Sondermann und Helene Ballot fang: Aus der Musikwelt. August Wilhelmi, ein einst vor den Kameraden. Das Stück hebt sich in diesen Szenen ganz Wien und Berlin " und" Rund ist die Welt". Soviel echte sehr bekannter Geigenfünstler, der feit Jahren in London lebte, ist bedeutend, jedoch die Wirkung ist bei dem aphoristisch Unbermittelten Luftigkeit, so ein volles Temperament entzüďte zum lauten dort im Alter von 62 Jahren gestorben. Er stammte aus Ufingen der Wendung nur eine momentane. Man begreift, wie der Un- Jubel und man vergaß, daß da noch eine Komödie weiter ging... im Nassauischen und war als Virtuos in der ganzen Welt herumglückliche fich an die Hoffnung flammert, die trene Lebensgefährtin Das Andere", das aus seiner Natur und Voltsart Entspringende, gekommen. Als Wagner 1876 in Bayreuth die Nibelungen" einwerde ihn nach dem Geständnisse so sehen, wie er sich selbst in seinem nicht das landläufige Komische ist es, was uns Girardi fo wert studierte, wurde er fein Stonzertmeister. Innern fühlt: als einen, der durch festen willen ein anderer ge- macht. Warum tönnen wir ihn nicht einmal ganz als anderen" Ein Stirnerfund. John Henry Madey hat in worden ist. Ganz unverständlich bleibt es aber, wie er ein fehen? Sagen wir: in einem Anzengruberschen Stüde . Amerika zwölf unveröffentlichte politische Auffäge Mag Stirners Gleiches von den Kameraden erwarten tann. Ergreifend ist im Unsere heimischen Sträfte fonnten fich in der Berliner Atmosphäre aus dem Jahre 1848 entdeckt, welche demnächst zur Veröffentlichung Schlußalte die Rüdfehr der Frau, in der hingebende Liebe und opfer aufs befte betätigen. Ein sehr gelungener Restaurateur, das Berliner gelangen.
"
-
"
UIS