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Lokales.

der Lebensversicherungs- Gesellschaften, die zu streichen leider von barkeit der bisherigen Zustände. Diese Vorlage bezweckt, die Ein-| Miquel etwas durchbringt, daß die anderen Minister auch etwas den Konservativen beantragt werden soll. Was die Kommunal- tommensteuer zu einer gerechten Steuer zu machen, indem sie durchbringen müssen in diesem Jahre( Heiterkeit); jetzt fann es fteuer anbetrifft, so ist eine Realsteuer in feiner Weise ungeeignet, Wahrheit und Gerechtigkeit zur Grundlage der Veranlagung nicht mehr viel werden, denn das Frühjahr bricht glücklicherweise vielleicht auch in vielen Fällen unentbehrlich. Die Vorlage macht. Früher forderte Herr Rickert selbst die Ueberweisung der herein.( Heiterkeit.) Mögen die Freunde im Lande nicht aus den hat nicht blos ihre Bedeutung als Grundlage für weitere Re- Grund- und Gebäudesteuer, heute hält er dies für ein Schlag- ersten Unbequemlichkeiten einen Schluß ziehen darauf, daß der formen, sondern sie ist auch ein in sich abgeschloffenes Ganze, wort. Der Gesetzentwurf wendet sich an die Ehrlichen und erfaßt neue Bau ein schlechter ist. denn sie gründet das Steuerwesen in Preußen auch wieder auf die Unehrlichen; sie ist einfach eine Forderung der Gerechtigkeit Damit schließt die Generaldebatte. Der Beginn der Spezial der unerschütterlichen Grundlage der Gerechtigkeit. und ich denke, mit diesem Programm tann jede Partei in die debatte wird, da eine große Anzahl von Anträgen vorliegt, auf Abg. Richter( dfr.): Der Schluß des Vorredners war ja Wahlen treten.( Sehr richtig!) Für das Reformprogramm ist Antrag der Abgg. Windthorst, Enneccerus und v. Zedlih bis rhetorisch sehr schön, aber meist nur auf Hoffnungen für die Zu- eine feste Mehrheit erforderlich und ich freue mich, daß dieselbe Mittwoch 11 Uhr vertagt. funft und auf unbedingtes Vertrauen zur Regierung gegründet, in diesem hohen Hause vorhanden ist. Die Reform fann nicht Schluß 3 Uhr. und diese Hoffnungen sind schon oft bitter getäuscht worden. Die auf halbem Wege stehen bleiben; jeder Landtag und jede Regie­Ueberweisung an die Kommunen nimmt dem Gesetz von vorn- rung muß dieselbe fortsetzen. Deshalb konnte Herr v. Zedlig mit herein den Charakter der Steuerentlastung. Die Besteuerung der Recht sagen, er übernehme die Verantwortung für den Fortgang Gesellschaften und juristischen Personen läßt sich wirthschaftlich dieser Reform und es fann jede Partei die Verantwortung über­nicht rechtfertigen. Der Minister scheint geglaubt zu haben, man nehmen mit Ruhe und gutem Gewissen.( Beifall.) müsse das Geld nehmen, wo man es findet. Auch für die unteren Abg. Dr. v. Gneist( natl.): Es giebt keinen unglücklicheren Zum Koch'schen Heilverfahren. Professor v. Bergmann Klassen wird die Steuerentlastung wenig bedeuten, sie werden Haushalt als den, der seine ganzen Ausgaben auf firirte und mittelst der Steuerschraube bald zu dem vollen Betrage der bis- quotisirte Einnahmen festlegt. Thäten wir dies, so würden hat sich in der am vergangenen Sonnabend abgehaltenen klinischen Vorlesung, der letzten in diesem Semester, über das Koch'sche Heil­herigen Steuer herangezogen werden. Das Fehlen der Ent- wir uns später bei nöthigen Mehrausgaben nur durch eine Vorlesung, der letzten in diesem Semester, über das Koch'sche Heil­Laftung ist um so ungerechter, als man die Frage der Steuer- anderweite Veranlagung der Eisenbahneinnahmen helfen können; verfahren durchaus nicht ungünstig geäußert. In einem Schluß­wort an seine zahlreich versammelten Zuhörer und Schüler, von befreiung der Reichsunmittelbaren ungelöst gelassen hat. Nicht jedes Staatswesen bedarf bei seinen Einnahmen eines beweg- denen er in freundlicher Weise Abschied nahm, gedachte er, rück­einmal die geringe Erleichterung des unfundirten Einkommens, lichen Faktors und ein solcher beweglicher Faktor ist die Einblickend auf das verflossene Semester, auch jener großartigen die von dem Abgeordneten Brömel beantragt war, hat das Haus kommensteuer. angenommen. Entdeckung, deren sie Alle Zeugen gewesen seien. Wenn das Durch die Bestimmung, daß der Landrath Abg. Windthorst( Bentr.): Gewiß soll man nicht fremde Koch'sche Heilmittel auch bei den übrigen chirurgischen Affektionen Vorsitzender der Einschätzungs- Kommissionen bleibt, hat man Materien in dieses Gesetz hineintragen. Aber das Landtags- tuberkulöser Natur in der That keinen Erfolg habe, für den diesem Beamten feinen Kreiseingesessenen gegenüber eine Macht und Kommunal- Wahlrecht beruht auf den Steuern und es müssen Lupus sei es von ganz unschäzbarem Werthe. Seiner Ansicht beigelegt, wie sie fein Fürst seinen Unterthanen gegenüber daher die Maßregeln getroffen werden, welche sich aus der Re- nach sei etwas Derartiges noch nicht dagewesen, was auch immer besitzt. Indessen was helfen alle derartige Betrach form der Steuer ergeben. Es wäre sehr angenehm gewesen, nach sei etwas Derartiges noch nicht dagewesen, was auch immer tungen, die herrschende Steuer- Bewilligungssucht will ihr Opfer wenn der Vorredner aus dem reichen Schatze seines Wissens uns die Pharmakopöe an Heilmitteln gebracht habe und bringe. haben. Mögen die Verantwortung für dies Gesetz diejenigen vor dargelegt hätte, wie das Wahlrecht anders als nach der Steuer Wie nachtheilig die Berliner Miethsverhältnisse für die dem Lande tragen, die für das Gesez stimmen. passend geregelt geregelt werden könnte. Deshalb gehörte die Unterkunft junger, alleinstehender Mädchen wirken, darüber theilt Abg. Frhr. v. Zedlis( frt.): Die schwerste Verantwortung Resolution Rickert für das allgemeine gleiche und direkte uns ein Abonnent unseres Blattes folgendes mit: Eine Koufine trifft denjenigen, der das Zustandekommen der Vorlage verhindern Wahlrecht wohl zu diesem Gesetze. Das Zentrum hat sich meiner Frau, ein Mädchen von 17 Jahren, die nach Ausweis fönnte.( Sehr richtig! rechts.) Wir haben von dem Vorredner auch für dessen Einführung für die Landtagswahlen ausge- ihrer Papiere drei Jahre ununterbrochen in einer Fabrik thätig war, auch heute nichts weiter gehört, als die leere Negation.( Sehr sprochen. Man sollte bei Zeit und mit Bedacht das thun, wozu bat mich brieflich, sie doch aufzunehmen, und einige Zeit zu be wahr!) Die Vorlage verfolgt überall die Ziele ausgleichender Ge- man nachher gezwungen werden kann; die lange verweigerte herbergen, bis sie wieder Arbeit gefunden haben würde. Ich rechtigkeit und wir können und wollen die Verantwortlichkeit für Reform erzeugt die Revolution. Auch das Gemeinde Wahlrecht fonnte dies dem alleinstehenden Mädchen als Verwandter nicht dieses Gesetz gern tragen. Das vollendete Mißtrauen, das der wird durch die Vorlage verändert. Ich glaube, daß die Un- abschlagen; die Verwandte kam und ich schrieb die Anmeldungen, Vorredner gegen die Landräthe hat, theile ich nicht; ich bin über- haltbarkeit des jetzigen Wahlrechtes sich nach der Steuer- legte das Abgangsattest bei und begab mich zu meinem Haus­zeugt, daß der preußische Landrath überall, ohne Ansehen der reform noch viel eklatanter zeigen wird, so daß man über das wirth, dem Besizer des Hauses Neue Jakobstr. 23, und bat ihn, die Parteien, seine Schuldigkeit thut.( Bravo !) Wir werden dem Provisorium bald hinausgehen wird. Ich hätte eigentlich geglaubt, Anmeldung zu unterschreiben; ich erhielt aber den Bescheid, daß ich Gesetz zustimmen, wenn nicht unannehmbare Aenderungen in die daß es heute nicht erforderlich wäre, heute noch Generaldebatte an Damen nicht vermiethen dürfte; meine Entgegnung, Vorlage neu aufgenommen werden. stattfinden zu lassen. Die Mehrzahl meiner Freunde wird auch daß das junge Mädchen gar keinen Anspruch darauf mache, Abg. Rickert( dfr.): In Steuerfachen kann man sich mit in dritter Berathung bemüht sein, das Gesez so zu gestalten, daß eine Dame" zu sein, blieb unbeantwortet, und ein noch­volltönenden Reden nicht abfinden. Der Vorredner hat dann den es annehmbar bleibt. Die Zustimmung zu dem Gesez wird mir maliger, am nächsten Tage unternommener Versuch, meinen ge Ton nachgeahmt, den wir neulich im Reichstage gehört haben; persönlich gar nicht leicht. Das Gefeß wird längere Zeit ein strengen Hauswirth milder zu stimmen, mißlang ebenfalls. Ich die Behauptung der öden Negation ist nicht neu; die Kreuzztg." sehr großes Mißbehagen herbeiführen, bis es sich eingebürgert besorgte dann die Anmeldung ohne Unterschrift des Wirthes, hat das schon viel besser gesagt. Herr von Zedlig hat also nicht haben wird, sowohl wegen der Mehrbelastung durch die Steuer habe aber nun schon die Ankündigung erhalten, daß der Wirth einmal das Verdienst der Originalität. Früher hat sich Herr als wegen der Plackerei ,, welche das Gesetz mit sich bringt. Die Ermission beantragen will. Das Interessante bei der Sache v. Zedlig sogar für die Quotijirung ausgesprochen, heute erblickt Ist es denn möglich, so wie die Sache sich gestellt hat, der Vorlage aber ist, daß der Wirth, ein Kartonagenfabrikant, selbst Mädchen er darin eine Beeinträchtigung der Kronrechte. Man weist auf ein absolutes Nein entgegenzustellen? Seit Jahren ist über die beschäftigt und auch Vater mehrerer Töchter ist, die sämmtlich das Herrenhaus; ja weiß man denn überhaupt, was das Herren- Ungerechtigkeit der bestehenden Einschätzung geklagt worden; im ihrem Erwerbe nachgehen müssen. Man sollte also doch meinen, haus beschließen wird? Es gehen Gerüchte, daß dieses Haus Reichstage ist die Einführung einer Reichs- Einkommensteuer ver- der Herr müsse sich in die Lage eines solchen Mädchens und ihrer einige fräftige Striche an dem Gesetz vornehmen wird. Ver- langt worden. Ich habe mir immer gedacht, wenn die Sache Verwandten hineindenken können. Ich erlaubte mir den Wirth schiedene Anzeichen sprechen dafür, daß dies ganze Gesetz nur wirklich angeht, dann wird es langsam gehen. Herr Rickert ist auch noch darauf aufmerksam zu machen, daß er ja auch an auf die Erzielung von Ueberschüssen berechnet ist. Unter diesen dabei in die Arrièregarde gerathen; es heißt jetzt: Immer lang- Damen vermiethe. Umständen ist es um so weniger verzeihlich, daß man für die sam voran, immer langsam voran, damit der Fortschritt nach- Soweit die uns zugekommene Mittheilung. Der Herr Wirth Verwendung nicht sofort klare und deutliche Bestimmungen kommen kann.( Große Heiterkeit.) Nach dem ewigen Drängen dürften übrigens mit der Ermissionsklage in diesem Falle und haben will. Diesen Grundsatz hat auch Herr von Camphausen nach gerechterer Veranlagung können wir nicht ungestraft zu aus diesem Anlaß kein Glück haben; es würde sich vielmehr anerkannt, indem er hier vor dem Hause erklärte, er werde sich einem Versuch der Regierung auf diesem Gebiete nein sagen; fragen, ob er nicht wegen der ganz unberechtigten Weigerung, bei der Krone bemühen, um dort die Zustimmung für ein Ver- namentlich nicht, nicht, nachdem wir vorher die indirekten die polizeiliche Meldung zu unterschreiben, in Polizeistrafe genommen wendungsgesetz zu erlangen. In gleicher Weise hat sich Hobrecht Steuern so erhöht haben, müssen wir die direkten werden muß. Eine vorübergehend, also zum Besuch anwesende als Finanzminister bereit erklärt, für die Mehrbewilligung von Steuern in ein besseres Verhältniß zu den indirekten Steuern Verwandte ist keine Abmietherin, das ist vom Gericht bereits vielfach Steuern Bestimmungen zu treffen und mit uns zu vereinbaren bringen. Ich hoffe, daß das Wert, das wir heute beginnen, entschieden worden und giebt dem Vermiether nicht das Recht, und da fagt der Herr Minister, eine solche Bestimmung sei von vollständig zu Ende geführt wird. Die Ausführung konnte auf Ermission zu flagen, wenn nicht etwa ein ganz besonders der Regierung nie zugesagt? So lange wir keine Verwendungs- unterbleiben, wenn die Männer, welche dieses Werk begonnen geriebener Kontrakt vorliegt, und das möchten wir doch bezweifeln, Bestimmungen haben, bewilligen wir feine Mehreinnahmen, die haben, nicht mehr wären. Ich will das nicht hoffen, allein es unter den augenblicklichen Wohnungsverhältnissen könnte die der Minister in den Kasten legt und uns dann einfach sagt: ich will mir vorkommen, als wenn allerlei im Werke wäre, wo ihnen Polizei ihre Schneidigkeit gerade in solchen Fällen einmal gegen habe das Geld; bewilligt ist die von mir vorgeschlagene Ver- recht ernste Schwierigkeiten gemacht werden. Die andere Mög- die Wirthe beweisen, indem sie wegen der ganz unbegründeten wendung nicht, so behalte ich es! Auch der Minister des Innern, lichkeit wäre, daß bei uns selbst Schwierigkeiten entstehen. Das Weigerung, die Anmeldungen zu besorgen gegen derartige Herr Herrfurth, hat als Unterstaatssekretär ausführlich darauf will ich nicht hoffen. Ich vertraue der Macht der Idee, ich Berliner Hauswirthe mit den zulässigen Polizeistrafen ein hingewiesen, wie schädlich es wirken würde, wenn die Hälfte der glaube, daß die Reform durchgeführt werden wird und muß. schreitet.

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Grund- und Gebäudesteuer überwiesen würde. Alles ist geschehen, Das Programm der Zukunft ist noch nicht so flar gegeben, um das Gefeß soviel wie möglich zu verschlechtern. Das Gesetz wie das Volt es verlangt. Der Finanzminister und Als ein Blümlein ,, Rühr mich nicht an" scheint nuns wird sehr viel unangenehme Enttäuschungen bringen. Der Grund die Kommission werden wohl bas Ganze übersehen. mehr behördlicherseits die neue Sozialgesetzgebung behandelt und Boden wird erleichtert; der Kapitalbesitz bedeutend belastet.( Buruf Rickert's: Garnicht!) Die Götter, die nicht in diesem werden zu sollen. Gegen die Maurer Julius Bernau und Wir gehören ja nicht zur staatserhaltenden Mehrheit; besorgen Himmel waren, zu denen ich auch gehöre, können die Sache Jezorte schweben gegenwärtig bei dem hiesigen Landgericht Sie nur Ihre Geschäfte allein; wir wollen damit nichts zu thun nicht so klar erkennen. Ich glaube aber, daß es dem Strafverfahren wegen Aeußerungen, welche die Genannten in haben; die Herrlichkeit der Agrarier kann ohnehin nicht lange Finanzminister schwer werden würde, nicht den wahren öffentlichen Versammlungen über die Sozialgesetzgebung gemacht dauern.( Heiterfeit rechts.) Weg zu wählen, deshalb können wir es ristiren!( Heiterkeit.) haben sollen. Wernau ist beschuldigt, öffentlich eine Menschen­Minister Dr. Miquel: Es ist eine besondere Methode des Die Quotisirung wird nicht ausbleiben können; ich glaube am menge zum Ungehorsam gegen ein Gesetz aufgefordert zu haben Abg. Rickert aus Reden, die zu andern Zeiten, zu andern Zwecken leichtesten würde die Frage durch die Initiative der Regierung und zwar soll er diese Handlung dadurch begangen haben, daß und unter andern Umständen gehalten sind, Bruchstücke heraus- gelöst werden. Aber wenn wir eine Steuerreform haben wollen, er in einer Maurer Versammlung erklärt haben soll, die zunehmen. Wenn das wiederholt und ausführlich geschieht, so ist dann müssen wir uns in unseren Anforderungen beschränken. Arbeiter müssen die Sozialgefeggebung ganz unbeachtet lassen und es doch geistlos und unfruchtbar.( Sehr richtig!) Ich kann dem Dann müssen wir eine gewisse Ruhe gönnen, auch uns; denn dürften sich um die Quittungskarten garnicht fümmern. Der Maurer Vorreoner, dem Abg. Rickert vom Jahre 1891, den Abg. Rickert man fönne beinahe denken, es sei diesmal die Absicht gewesen, Jezorte hat ebenfalls in einer Maurer- Versammlung über die vom Jahre 1878 entgegenhalten. Damals verwahrte sich Herr sämmtliche Abgeordnete zu Tode zu heben.( Seiterkeit.) Bei mir Sozialgefeggebung gesprochen und soll dabei gesagt haben, das Rickert als Referent der Kommission sehr ausdrücklich gegen die hat sich allerdings dieser Versuch als ein Versuch mit untaug Gesetz wäre viel weniger für die Arbeiter als für die Beamten, Unterstellung, als ob er die Quotifirung anstreben wolle. Ich lichen Mitteln herausgestellt.( Heiterkeit.) Wir werden uns bei denn es diene nur dazu, um ein großes Beamtenheer unter­habe auch heute aus den Reden der Abgg. Richter und Rickert der weiteren Berathung sehr beschränken und eine Reihe von zubringen. In dieser Aeußerung hat die Strafbehörde eine Ver­fein positives Programm entnehmen fönnen. Wenn die Wünschen unterdrücken, um nicht das Ganze ins Stocken zu ächtlichmachung von Staatseinrichtungen erblickt, indem Jezorke Herren behaupten, das neue Gesetz bringe 30 Millionen bringen. Auch die Regierung sollte sich eine Beschränkung damit erdichtete Thatsachen öffentlich behauptet habe, wissend, mehr, so ist das die deutlichste Anerkennung von der Unhalt auferlegen. Es ist ja nicht nöthig, weil der Finanzminister daß sie erdichtet sind. Die beiden Beschuldigten bestreiten

beseitigt, nämlich reichlich gut zu reinigende Spucknäpfe aufgestellt werden. Hier entsteht die Frage, in welcher Form und aus welchem Stoffe die Spucknäpfe gemacht sein sollen. Sie sollen flach und groß sein, damit nicht leicht daneben gespuckt wird. Letzteres soll nicht durch Nandausbiegung, sondern durch die Größe des Gefäßes erzielt werden. Je nach dem besonderen Zwecke dürften Durchmesser von etwa 15, 20, 25 Zentimeter Untertasse, Dessertteller, Suppenteller) zu verwenden sein, flacher Boden, bis zu 5 Zentimeter Höhe, etwas nach außen abweichen der Rand, glatte Flächen, teine Hentel. 3war gestattet Metall gründlichste Reinigung durch Erhizen, wird jedoch leicht riffig und rauh, auch Porzellan bekommt leicht fleine rauhe Bruch­flächen. Aus dickem Glas ließe sich, sobald einmal der Bedarf groß wird, billig und zweckentsprechend das Gefäß herstellen,

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klaffen wird die Bedeutung des Spucknapfes schon größer sein. Ganz allgemein dürfte für Schulen anzuordnen sein:

1. daß Lehrer, wie Schüler zur Entleerung ihres Auswurfes im Schulgebäude sich nur der in geeigneter Beschaffenheit und genügender Zahl aufzustellenden Spucknäpfe bedienen dürfen oder eines Dettweiler'schen Fläschchens.

2. daß in den Schulräumen Staub möglichst beseitigt, aber nur durch naffes Auswaschen entfernt werden darf, 3. daß öfter hustende Schüler in Bezug auf 1. vom Lehrer besonders zu beachten sind,

4. daß brustkranken Schülern das Wegbleiben von der Schule zum Zwecke längerer Kuren mit besonderer Bereitwilligkeit erleichtert und gestattet werde.

den Aufklärung des Publikums über diesen Punkt und von ge wissenhaftem Rathe der Hausärzte erwarten.

In Pensionaten, Kleinkinder- Bewahranstalten, Krippen, dürfte der Ausschluß Tuberkulöser von der Ausübung der Kinderpflege durchzusehen sein.

II. 8. Von den übrigen in den Heller'schen Vorschlägen er wähnten Klassen sind noch besonders hervorzuheben:

Verkäufer von Nahrungsmitteln: Während kaum bes zweifelt werden kann, daß unter Umständen die Sputumbazillen eines Bäckers und dergleichen in seinem Laden so verbreitet werden können, daß sie mit der Waare verkauft werden können, läßt sich doch vom Standpunkte der Behörden vorläufig taum mehr verlangen, als größte Reinlichkeit in den Verkaufsstätten.

Arbeiter zu schützen.

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sicher auch so, daß es siedendes Waffer aushielte. Der II. 5. Für Gasthäuser dürfte die Aufstellung von geeigneten Ferner Fabriken: Bei der großen Häufigkeit der Tuberkulose Spucknapf ist soweit, daß leichtes Berschütten Spucknäpfen in den Wirthschaftsräumen zu verlangen sein, und unter den Arbeitern gewisser Fabriken( Stahl, Stein, Baumwolle, mieden wird, mit Wasser zu füllen. Die verschiedentlich( 3. B. Die Desinfektion von Bettwäsche und Zimmern, die nachgewiesener Tabat) muß die veränderte Auffassung- Staubeinathmung ist bei der Verhandlung in München ) aufgeworfene Frage, ob dermaßen längerer Zeit im Gebrauche von Tuberkulösen standen, nur Hilfsursache, Ansteckung der Grund der Erkrankung Inhalt des Speibeckens zu desinfiziren sei vor dem Ausgießen, B. in denen Tuberkulose starben, sollte vorgeschrieben werden. neuen und anderen Anstrengungen Veranlassung geben, um die möchten wir verneinen. Chemische Mittel berühren die Ballen Für Kurorte, die viel von Tuberkulösen besucht werden, sollte die Man hat schon in der Tuberkulose der Arbeiter in Tabaks des Auswurfes nur von außen, bewirken dort Gerinnung der Bimervermiether( Desinfektion am Schluſse jeder Saison) durch fabriken eine Gefahr sehen wollen für die Raucher der Zigarrer Aufstellung weitergehender Anforderungen an Gastwirthe und Giweißstoffe und bringen nicht weiter ein. Rochen wäre sicher, Brtsitatut oder ortspolizeiliche Verordnung angeregt und be- Tuberkulose in fleineren Fabrikstädten weit über die Arbeiter­die dort gemacht werden. Auch die Verbreitung aber faum zu erzielen. Somit bleibt nur Ausgießen in die Ab­fuhrrohre oder Tonnen, wo der Auswurf feucht und deshalb un- günstigt werden. schädlich bleibt. II. 6. Die Eisenbahnen würden das Ziel der Vermin- reise hinaus zeigt, daß nicht nur Fabrikbesißer und Arbeiter von dieser Angelegenheit berührt werden. beerung ber Tuberkulose fördern helfen können durch Aufstellung von Spucknäpfen geeigneter Urt in Bahnhöfen, durch Beschränkung der meinden, Berbände, Heilanstalten ist möglichst zu empfehlen und 11. Die Anschaffung von Desinfektionsapparaten durch Ge Anwendung von Teppichen, Faferndecken in den Wagen und der zu fördern. Sie dient ja noch vielerlei anderen guten Zweden, gleichen auf die falte Zeit des Jahres, sowie durch nasses Aufwaschen namentlich wird sie zur Desinfektion der Wäsche, Kleider, des der Wagenböden. Auch kann nicht unterlassen werden, darauf hinzu- Bettzeuges von Tuberkulösen nüßlich sein. weifen, daß die glatten Stoffe, welche in manchen Ländern zum Bezuge In Heilanstalten follte die Desinfektion obiger Hinterlaffens 11. 3. Was die Gefängnisse anbelangt, so sind schon in der Sitzbänke verwendet werden, weniger Staub festhalten, als schaft eines Tuberkulösen vorgeschrieben sein, im Uebrigen sollte Bayern Versuche vorgeschlagen worden, dahin gehend, ein Ge- bie Plüschstoffe, welche bei uns üblich sind. Von den Wagen fie auf dem Wege der Belehrung( durch Aerzte, Geistliche, fängniß vollständig zu reinigen, darin strengste einlichkeit zu be- sollen zum mindesten mit wasserhaltigen( vielleicht etwa urnen Standesbeamte, Leichenschauer) zu beantragen fein. Auf gleicher obachten und zu sehen, ob sich dadurch die Häufigkeit der förmigen) Spucknäpfen ausgestattet werden: Schlafwagen, Wagen Wege läßt sich dahin wirken, zeitweise gründliche Reinigung der für lange Fahrten( sogenannte direkte Wagen) und Wagen, die Wohnung Tuberkulöser zu erlangen. II. 4. Für die Schulen sind die Erkrankungen der Lehrer nach gewissen Kurorten hin den Verkehr vermitteln, z. B. nach von größerer Bedeutung, als die der Schüler, wenigstens soweit Soden, Ems, Salzungen , Lippspringe . es sich um jüngere Kinder handelt. Lymphdrüfen der Brust und II. 7. Während tuberkulösen Hebammen die Ausübung Das Gehirn erkranken bei Kindern häufiger als die Lunge an dieses Berufes untersagt werden kann, muß man die Abwehr des Tuberkulose, sudem sind Kinder im Aushujten nicht geübt und vielen Unglücks, welches in Familien durch tuberkulose Ammen, die verschlucken den Auswurf. In den oberen, namentlich Knaben- Kinderfrauen, Erzieherinnen gebracht wird, von der fortschreiten diese Bekanntmachung möglichst zu verbreiten.

11. 2. Am nothwendigsten ist diese Borkehrung in Rafernen, Krankenhäusern und Gefängnissen. Für Kasernen wird sie ohne hin schon eingeführt. Wehr noch wie früher, dürfte auf abwasch bare Wände, glatte Füßböden u. s. w. zu dringen, trockenes Ab­wischen zu verbieten sein.

Tuberkulose mindern lasse 2c. 2c.

Auch das Verlangen der Straßenreinigung unter reichlicher Wasserverwendung erscheint jeder möglichen behördlichen Unter­Sämmtliche Beitungsredaktionen werden mit Rücksicht auf

stüßung würdig.