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Wenn folche Angaben nicht offiziell widerlegt werden konnten der russische   Postdirektor entschuldigt sich jetzt nur damit, daß viel zu tun fei und deshalb solche kleinen Vorfälle unvermeid­lich sind wie mag's in voller Wirklichkeit mit diesen Zuständen beschaffen sein?- Den deutschen   Interessenten aber fann nicht genug empfohlen werden, ihre Postsendungen nach Ruß­ land  , soweit es möglich ist, nur eingeschrieben zu expedieren. Amerika.

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Im Senat zu Washington   steht eine Vorlage zur Beratung, die fich mit dem viel erörterten Problem beschäftigt, wie die Vereinigten Staaten   am besten für ihre Erpräsidenten sorgen fönnen, damit die wertvollen Dienste dieser großen Männer" der Nation nicht verloren gehen. Gegenwärtig lebt nur ein Erpräsident, nämlich Grover Cleveland  , der ein beschauliches Dasein führt und sein Hauptinteresse dem Angelsport zugewendet hat. Da nun aber der berühmte" Roofe belt nächstens ein Er" wird, so ist die Lösung der Frage für alle Patrioten brennend geworden. Dazu hat Cleveland   als der be­rufenfte einen sehr beifällig aufgenommenen Vorschlag gemacht, dem durch die Senatsvorlage Ausdruck gegeben wird. Die Er­Präsidenten sollen Delegierte zur Haager Konferenz und zu allen panamerikanischen Kongressen jein und mit bier Auserwählten, die der Präfident ernennt, eine Art Friedenshof bilden. Sie erhalten 10 000 Dollar jährlich auf Lebenszeit nebst reichlicher Kostenvergütung im Amte sowie befoldete Sekretäre. Der Kongres soll für diesen Zwed sofort 150 000 Dollar bewilligen. Ob dem tatendurstigen Roosevelt   das stille Amt als Friedens­onlel genügen wird?

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Rußlands   Finanzlage.

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Herr Profeffor Silbergleit, der Direktor des worden in Verbindung mit denjenigen Meistern, welche die Forde statistischen Amtes der Stadt Berlin  , maßt sich zwar eine An- rungen des Verbandes anerkennen und deshalb im Gegensatz zu erkenntnis oder Aberkennung des Notstandes nicht ohne den Innungen stehen. Der paritätische Arbeitsnachweis hat im weiteres an, aber ihm genügen anscheinend die Nachweise Berichtsjahre 2943 feſte und 4508 Aushülfsstellen besetzt. Im Jahre nicht völlig: 1905 wurden nur 1991 Aushilfsstellen besetzt. Die starke Zunahme " Die Frage, wieviel Arbeitslose es in Berlin   gibt, ist schwer wird der durch den Verband errungenen Gewährung eines freien zu entscheiden und wohl kaum mit genauen Zahlenangaben zu daß die Meisterschaft anfängt, sich an eine bestimmt begrenzte Tages zugeschrieben, sie wird aber auch als Beweis dafür angesehen, beantworten. Man wird dabei zu berücksichtigen haben, ob die Betreffenden nicht arbeiten wollen oder nicht arbeiten Arbeitszeit ihrer Gesellen zu gewöhnen und an Sonnabenden und können. Ferner wird man sich fragen müssen, ob die icht Sonntagen, wo mehr Arbeit als sonst zu leisten ist, Aushülfskräfte ohne Arbeit Dastehenden erst in Berlin   arbeitslos geworden sind war. Die Zahl der beseyten festen Arbeiten ist seit 1905 fast um einzustellen, was vor wenigen Jahren noch eine große Seltenheit oder aus anderen Städten zuwanderten in der Hoffnung, in das Doppelte gestiegen, auch die Löhne find seitdem in die Höhe ge Berlin   Arbeit zu finden. Soviel läßt sich aber sagen, daß nach gangen und zwar bei den Ofenarbeitern von durchschnittlich 26,73 M. der Mitgliederzahl bei den Krankenkassen der Umfang der ge- auf 29,21 M., bei den Knetern von 24,99 M. auf 26,43 M., bei den werblichen Beschäftigung nicht nachgelassen hat. Das schließt dritten Gefellen von 22,22 M. auf 23,54 M. Der Bericht fagt, es freilich nicht aus, daß augenblicklich ein Teil der arbeitenden sei anzunehmen, daß die Löhne in fast allen Bäckereien Berlins   und Bevölkerungsklassen arbeitslos ist."

Rusland  .

Diese Antwort klingt wissenschaftlich, ist es aber nicht. der Vororte in derselben Weise gestiegen find. Zunächst fann sie der Herr Professor nur gegeben haben auf Grund peralteten Materials. Im Dezember 1907 Der Ausstand der Schiffsarbeiter an der Südwestküste Eug­haben die Krankenkassen einen Rückgang des Mitglieder- lands ist stetig im Zunehmen begriffen. Zurzeit streifen 6000 Ar­bestandes gegen das Vorjahr von mehr als 32 000 zu ver- beiter, Ende der Woche werden es 10 000 feir und in furzer Zeit zeichnen! Diese Zahl gibt auch gleich eine Antwort auf die werden 45 000 Arbeiter ihre Tätigkeit eingestellt haben. Die Ar­geschmackvolle Verdächtigung durch den gebildeten Herrn beitgeber erklären es für unmöglich, ihren Beschluß, die Löhne herabzusehen, aufzuheben, da es ihnen angeblich an Bestellungen Professor, daß man nicht wissen tönne, ob die Arbeitslosen fehlt. Die Lage der Arbeiter ist insofern günstig, als sie von der nicht arbeiten wollen oder nicht arbeiten können. Diese Trade Union   unterstützt werden, und diese über große Kapitalien 32 000 haben nämlich im Vorjahre gearbeitet, sie haben verfügt. bewiesen, daß sie arbeiten wollen! In dieser Ziffer hat der Herr Profeffor aber auch die Antwort auf die weitere Frage, ob die Leute in Berlin   arbeitslos geworden oder zu gewandert sind( für den hungrigen Magen übrigens gleich­gültig!). Diese 32 000 find in Berlin   arbeitslos ge­worden!

In Goldfield   im Staate Nevada  , Nordamerita, sind die Bundes­

truppen, die Präsident Roosevelt   gegen die streikenden Bergarbeiter aufgeboten hatte, erst mitte Januar zurüdgezogen worden. Der Das Jahr 1907 ist in finanzieller Hinsicht als ein für Rußland Streit begann am 28. November vorigen Jahres. recht ungünstiges zu bezeichnen. Dem scheint zwar der Umstand zu Truppen gebraucht werden sollten, darüber gibt der amtliche Bericht Wozu die widersprechen, daß die tatsächlichen Einnahmen des Reiches mit der Untersuchungskommission Auskunft. Es heißt darin: cinem Mehr von 145 Millionen Rubel gegenüber dem Voranschlage Der dritte Arbeiterfreund im Berl. Tagebl." ist der be- Das Verhalten der Bergwerksbesizer berechtigt zu der An abschlossen; man darf sich jedoch dadurch nicht blenden lassen, denn fannte Dr. Freund, dessen Freundlichkeit gegen die Ar- nahme, daß sie sich zur Herabsehung der Löhne und zur Ablehnung die Gewohnheit der russischen Finanzgenies, die Einnahmen ab- beiterschaft in dem Augenblick verpufft ist, als er zu der Ein- der Anstellung von Mitgliedern der Western Federation of Miners sichtlich niedrig anzuschlagen, ist ja bekannt. Weit wichtiger ist sicht kam, daß er die Massen nicht von der Sozialdemokratie( der Gewerkschaft der Bergleute) entschlossen hatten, aber sich aber die Lage des russischen Kredits, denn der Kredit ist ja hinwegzuschmeicheln vermöchte. 30 000 Arbeitslose gesteht Bundestruppen genießen würden, und daß fie infolgedessen den scheuten, dieses Verfahren einzuschlagen, bis sie den Schutz von nichts weiter als der Ausdruck des Vertrauensgrades zur gegen- uns Herr Dr. Freund zu, nur meint er, daß deswegen Blan gefagt haben, sich solche Truppen zu verschaffen und dann wärtigen und in hohem Maße auch zur fünftigen Lage der Finanzen fein Grund zur Beunruhigung vorläge. Die Angabe des mit der Ausführung ihres Programms vorzugehen." und der gesamten Volkswirtschaft eines Landes. Mit dem russischen Vorwärts", daß 50-60 000 Arbeitslose vorhanden sind, Nachdem die Truppen eingetroffen waren, veröffentlichten die Kredit nun sieht es ganz berzweifelt aus. Wäre die Finanzlage erklärt er für übertrieben und führt dagegen an: Berlin   Bergwerksbefizer eine Erklärung, worin sie die Absicht zu erkennen wirklich so glänzend, wie es die 145 Millionen Rubel Mehr- habe 30 000 Rentenempfänger; diese werden bei Arbeits- gaben, die Löhne der Bergleute von 5 Dollar auf 4 Dollar per Tag einnahmen zu beweisen scheinen, so brauchte die Regierung nicht angebot von den Kräftigeren, Gefünderen aus der Arbeit ge- herabzusehen und keine Bergleute mehr zu beschäftigen, welche der fo trampfhaft nach Anleihemöglichkeiten zu suchen; und stünde ihr drängt, und diese würden alle in den Listen mit als arbeits- union angehören. Der Bericht fährt dann fort:" Diese Herav­genügender Kredit offen, dann würde sie nicht auf solche absurden los geführt. Herr Dr. Freund macht dieselben Einwände, fegung der Löhne und Weigerung der weiteren Beschäftigung vou Gedanken verfallen, wie wir sie z. B. in der offiziellen Roffija" wie bei der Arbeitslosenzählung von 1902. Er hat noch nach der Ankunft der Truppen bekannt gegeben, aber alle Anzeichen Mitgliedern der Western Federation of Miners wurde zwar erst zu lesen bekommen. In einem von der Redaktion dieses Blattes immer nicht begriffen, daß die Rentenempfänger, abgesehen bestärken in der Annahme, daß ein solches Vorgehen schon vor der nicht etwa als private Meinungsäußerung bezeichneten Artikel von den ganz alten Leuten, von 16-20 m. monatlicher Ankunft der Truppen geplant war und einen Teil des allgemeinen macht ein gewisser R. Golowin, der von der rechten Presse als Rente nicht leben können, sondern noch Gelegenheitsarbeit Blanes der Bergwerksbefizer bildete, sich von der Union unab­Finanzgenie gefeiert wird, den Vorschlag, die staatlichen Bergwerke, verrichten müssen. hängig zu machen, und daß sie auf die Herbeiziehung der Truppen Naphthaquellen und Eisenbahnen zu veräußern! Ein öffent­rechneten und sich darum bemühten, um ihren Plán ausführbar zu liches Geheimnis ist es auch, daß die vielbesprochene ruffisch­machen." französische Gesellschaft mit zwei gewesenen Finanzministern,

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Roubier und Wyschnegradsky  , an der Spitze mit ihrem Projekte, gewerblichen Arbeitslosen, fo müßte er felbft zu einer Letzte Nachrichten und Depefchen.

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Also auch hier ein Trugschluß!

Seine Angaben über die Rückgangsziffern der Kranken­faffen von 1906 fönnen als maßgebend nicht bezeichnet werden, weil sie unvollständig sind.

Die Antwort der Wähler!

Rechnet er nun von diesen 30 000 Rentenempfängern 15 000 als zurzeit arbeitslos, wie er es in der Nr. 42 des Berl. Tagebl." tut, zu den von ihm nicht bestrittenen 30 000 der Regierung eine Anleihe unter Verpfändung der Betriebsmittel 3iffer gelangen, die der im Vorwärts" angegebenen sehr der russischen Eisenbahnen zu gewähren, an entsprechender Stelle nahe kommt. Jedenfalls werden aber Renten­beinahe durchgedrungen wäre. Bekannt ist ferner der immer noch empfänger grundsäßlich nicht in den Listen Erlangen  , 24. Januar.  ( B. H.  ) Der nationalfoziale nicht aufgegebene Plan: einer amerikanischen   Kompagnie den Bau der Gewerkschaften als gewerblich arbeits- Verein, Ortsgruppe des Wahlvereins der Liberalen, faßte in einer einer ostsibirischen Bahn und die Ausbeutung weiter Streden los geführt! Versammlung folgende Resolution: Der Verein bedauert aufs Sibiriens   zu übertragen für das hübsche runde Sümmchen von Dann führt er weiter als Beweis an, daß im Dezember tieffte die schwächliche Haltung der freifinnigen Bereinigung gegen­einigen hundert Millionen jährlich. Mit Recht höhnen die russischen 1907 nur 7000 Marfen weniger in der Landesversicherungsüber dem Reichskanzler, der durch seine Wahlrechtserklärung im oppofitionellen Zeitungen, daß diese Vorschläge auf einen Aus. anstalt Berlin geklebt worden sind. Diese Annahme ist gar preußischen Abgeordnetenhause jeglichen demokratischen Liberalis­bertauf des russischen Reiches" hinauslaufen. Das Auftauchen fein Beweis. Bekanntlich leben viele kleine Meister die mus aufs schärfste provoziert hat. Die Erlanger   Ortsgruppe er­folcher Pläne in offiziellen Organen aber beweift am besten, wie Starten nur in längeren Zwischenräumen, vielfach auch erst wartet, daß die Fraktion der freisinnigen Vereinigung sich unver­tief erschüttert der russische Kredit in Wirklichkeit ist. Daß aber fura border Entlassung. Es kann als sicher gelten, süglich von der sie schwer kompromittierenden Blodpolitik losfage diese Erschütterung, dieses Mißtrauen zur finanziellen Stabilität daß im Dezember bei den vielen Entlassungen außer und daß der Parteivorstand in allernächster Zeit einen außer­des Reiches ein Resultat der gesamten inneren Zustände Rußlands   ordentlich viel Marken verwandt sind. Niemand ordentlichen Delegiertentag einberufe, damit die Fraktion die ist, das ist für jeden Einsichtigen flar. Sehr deutlich läßt sich weiß besser, als Herr Dr. Freund, wie äußerst mangel- Stimmung der Organisation im ganzen Reiche kennen lernt, mit dieser Zusammenhang an dem Kurs der russischen Papiere während haft geklebt wird. denen fie im Zeichen des Blocks die Fühlung anscheinend völlig der letzten Jahre verfolgen, deren Kursschwankungen mit den verloren hat. Der Erlanger   Verein erklärt, daß seine Sympathien innerpolitischen Verhältnissen stets gleichen Schritt halten. So der demokratischen Richtung der Führer Barth, Gerlach, Breitscheid  stehen denn auch jetzt die russischen Papiere niedriger als fogar angehören. Außerdem wurde beschlossen, einen sofort einzube­nach dem Frieden von Portsmouth  , nach der militärischen Debacle rufenden baherischen nationalsozialen Delegiertentag zu bean. Rußlands  . Dieser Umstand beweist, wie tief eingewurzelt- und Zum Schluß sagt er dann, daß man es jegt im wesent- tragen, auf dem der Landesverband Stellung nehmen soll zur poli mit vollem Recht das Mißtrauen zur Ruhe" ist, die Herrlichen mit der Nachwirkung der im Vorjahr stattgehabten tischen Saltung des Reichstagsabgeordneten Dr. Naumann. Stolypin   hergestellt zu haben glaubt. umfangreichen Lohnbewegungen im Holz- und Baugewerbe Für die Zukunft sind nun aber keinerlei Anzeichen vorhanden, zu tun hat. Eine sehr bequeme Manier, die Schuld des kapitali­daß die Sache besser wird: Der Etat für 1908 schließt mit einem Defizit von 180 Millionen Rubel! Mit eiserner Fauft pocht die stischen Systems auf die Arbeiter abzuschieben! Herr Dr. Hungersnot an den Türen der Bauern. Eine dumpfe revolutio- Freund weiß nichts von der Geldkrise, nichts von der näre Gärung legt auch der Regierung den Gedanken nahe, daß die erschwerten Aufbringung der Baugelder, Hydra der Revolution" vielleicht schon in nächster Zukunft ihr er weiß nicht, daß schon im Frühjahr, vor dem ge­Haupt wieder erheben wird. Die Armut und das Elend der Wolfs- nannten Rohnkampfe, 7-9 Proz. für Baugelder gezahlt massen wachsen von Tag zu Tag, und nur mit allergrößter Mühe wurden! können die Steuern eingetrieben werden. Inzwischen braucht aber Diese eigentliche Ursache des Rüdganges in der Bau­die Regierung Geld; denn die Zinsen müssen bezahlt, der innere tätigteit, welche auch die Unternehmer in ihrer Brutalität Feind" muß bekämpft werden. Wo nimmt man aber das Geld den Arbeitern gegenüber stärkte, ist ihm ganz entgangen; dazu her? Das Inland kann nicht mehr: es ist ja ausgezehrt, es paßt ihm eben nicht in seine Rechnung. So sehen die so­und das Ausland will nichts mehr hergeben, ohne eine greif genannten Arbeiterfreunde aus! bare Sicherheit dafür zu erhalten; es sieht eben in Rußland   Worum handelt es sich! Es gilt, dem Magistrat Material einen allzu unzuverlässigen Schuldner. So ist auch der schmerzens zu beschaffen, die bevorstehenden Anträge auf Notstands­volle Ruf verständlich, der der offiziellen Roffija" im Augenblid arbeiten abzulehnen, und da müssen die freiwilligen höchster Berzweiflung entfährt: Was tun? Können wir unserem Magistratskommiffare als Sachverständige ihre Weisheit ver­eigenen Bankrott ruhig zusehen?! zapfen, um auf diese Art dem Geldsack beizuspringen.

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Gewerkschaftliches.

Rein Notftand?

Aus Anlaß der Arbeitslosen- Versammlungen am ber­gangenen Dienstag hatte das Berliner Tageblatt" das Be­dürfnis, eine Anzahl beamteter Herren um ihre Meinung zu fragen, die nach dem Gefühl der Tageblatt"-Redaktion wohl die Pflicht hätten, an der Not von etwa 60 000 Per­fonen nicht wortlos vorbeizusehen. Dabei ergab sich die für uns natürlich nicht überraschende Tatsache, daß den Spigen der Berliner   städtischen Verwaltung von einer solchen Not nichts befannt ist.

Herr Oberbürgermeister Kirschner sprach:

Berlin   und Umgegend.

Achtung! Former und Gießereiarbeiter.

Die Differenzen bei der Firma Grunauer, Müllerstr. 10, find durch Verhandlungen beigelegt. Die Kollegen baben am Freitag sämtlich die Arbeit wieder aufgenommen. Die Sperre ist hiermit aufgehoben.

Deutscher   Metallarbeiter- Verband. Drtsverwaltung Berlin  . Achtung, Schlosser!

In der Zuckerfabrik zu Arlof bei Malmö   in Schweden   befinden fich die Schloffer und Monteure im Streit. Da von einigen Agenten versucht wird. Monteure für diese Fabril anzuwerben, so ersuchen wir die Kollegen, derartige Arbeitsangebote zurüdzuweisen. Deutscher   Metallarbeiter- Berband. Drtsverwaltung Berlin  .

Stuttgart  , 24. Januar.  ( B. H.  ) Der hiesige liberale Verein hat in der geftrigen Hauptversammlung folgende Resolution ein­ftimmig angenommen: Nach der jedem liberalen Empfinden hohn­sprechenden Erklärung des Fürsten Bülow zur preußischen Wahl­rechtsreform vom 10. Januar, auf die ihm leider im preußischen Abgeordnetenhause nicht mit schwäbischer Deutlichkeit erwidert wurde und auf die auch im Reichstage eine schärfere Erwiderung hätte erfolgen dürfen, erachtet sie es für unmöglich, von liberaler Seite noch eine Politik im Reich mit den Konservativen zusammen zu machen, um so mehr, als diese Bartei ja doch auch in freiheit. lichen Fragen der Reichspolitik zu feinerlei Konzeffionen bereit ist.

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Die gereinigte Polizei. Elberfeld  , 24. Januar.  ( Pribattelegramm des Vor­wärts".) Nach viertägiger Verhandlung wurde heute von der Straftammer der Genosse Hoffmann von der Freien Bresse" zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wegen angeb licher Beleidigung der Elberfelder   Polizei. Die Freie Preffe" hatte Miz handlungen bon Berhafteten durch Bolizeibeamte gerügt. Die Verhandlung ließ die Allmacht, die der Polizei in Deutschland   von den Gerichten zugestanden wird, in grellem Licht erscheinen.

Der neue Leiter.

Bremen  , 24. Januar. Boesmanns Telegraphisches Bureau meldet: Wie wir von authentischer Seite erfahren, sind die Vera handlungen zwischen dem Bizeadmiral von Ahlefeld und dem Auf­fichtsrat der Aktiengesellschaft Wefer heute nachmittag zum Ab­schluß gelangt. Nach denselben wird Bizeadmiral von Ahlefeld in den Vorstand als Vorsitzender desselben eintreten und damit die Oberleitung der Werft übernehmen.

Bergmannsende.

Oberhausen  ( Rheinproving), 24. Januar.  ( W. T. B.) Auf der Reche Roland in Dempten waren heute nachmittag mehrere Bergleute beschäftigt, in den Schacht hinabzusteigen, als sich die Leiter löfte. Fünf Bergleute stürzten in die Tiefe. Einer war sofort tot; von den übrigen vier Schwerverletzten starb einer auf dem Wege zum Krankenhause.

Dahlhausen   a. d. R., 24. Januar.  ( W. T. B.) Auf Reche Eiberg" wurden zwei Bergleute durch herabfallendes Gestein er fchlagen. Auch auf Beche Eintracht- Tiefbau" find zwei Bergleute tödlich verunglückt.

" Die Entscheidung über die Frage, ob etwa gemäß der in den gestrigen Arbeitslosenversammlungen aufgestellten Forderung Die Berliner   Mitgliedschaft des Bäderverbandes hat fürzlich nach Bornahme von Notstandsarbeiten von Seiten der Stadt ihren Jahresbericht für 1907 veröffentlicht. Wir entnehmen dem Berlin   Notstandsarbeiten in die Wege geleitet werden, liegt in felben folgende Angaben: Ende 1906 betrug die Mitglieder den Händen des Magistrates. Dieser hat sich aber zunächst 3 a hI 1911, fie ist bis Ende 1907 auf 2346 gestiegen. Die Bu­darüber schlüssig zu machen, ob er überhaupt einen nahme ist zum Teil auf den Anschluß des Verbandes der Konditoren augenblidlichen Rotstand anerkennt." zurückzuführen. Doch abgesehen hiervon, ist der Gewinn an Mit­Leider hat der Notstand aber auf die Anerkennung durch gliedern immer noch ein recht erheblicher. Die Fluktuation der Mit­den Berliner Magistrat nicht gewartet, sondern ist wirklich glieder ist groß, jedoch wird dies als eine durch die Verhältnisse im und wohrhaftig ohne eine solche da! Wenn der Herr Ober- Bädergewerbe begründete Selbstverständlichkeit betrachtet, die keinen bürgermeister selbst den Worten vieler Tausender Arbeits- Anlaß zu Bedenken gibt, da sie die ungehinderte Aufwärtsbewegung Der Gouverneur als Bombenwerfer. loser nicht glauben will, dann fönnte eine schnelle Rundfrage gezahlt worden: An Arbeitslofe 16 676 m., an Reisende 279 M., der Mitgliederzahl nicht gehindert hat. Unterſtüßungen find Obeffa, 24. Januar.  ( B.§.) Auf Befehl des neuen General. bei einigen wenigen Bankinstituten ihm von der Ungewöhn- an Krante 2216 M., Sterbegeld 80 M., Streifimterstützung 5670 M. gouverneurs Tolmatschoff wurde ein Wirtshaus, in dem zufällig lichkeit der gegenwärtigen industriellen Situation über- as sehr erfolgreich wird die Wirksamkeit des paritätischen eine Bombe gefunden worden war, durch dieselbe Bombe von der Arbeitsnachweises bezeichnet. Derfelbe ist feinerzeit errichtet Bolizei gefprengt und völlig zerstört. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th.Glode, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Gierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblats

zeugen.