weisen". Nun wir hoffen, daß die Borarveiter und Poliere dem Herrn Gelegenheit geben werden, ihnen mitzuteilen, woher er seine Kenntnisse hat. Vielleicht wird nun in daS Wappen der Stadt Berlin der (Bttmmllit Appel aufgenommen als Wahrzeichen echt freisinniger sozialen Fürsorge und Fischbeckscher»Volksfreundlichkeit". Gummiknüppel. Obd achverekelung und Ar Seitshaus, das sind die Mittel, durch welche»fteisinnige Volks freunde" die ArSeitSlosigkelt beseitigen, und wer ihr»warmes Herz für die Annen" nicht anerkennen will, ist ein»unverbesserlicher Hetzer", dessen»wiisteS Treiben einen kalt lcißt"! Polizeiliche Beaufsichtigung der Kinematographen. Die im Ministerium des Innern eingegangenen Berichie be stättgcn, nach einer offiziösen Meldung, in Verbindung mit den in .............~......... Feuer» rer- _________ I W Dar' tellungen, insbesondere auf jugendliche Zuschauer. Bei der Ver- chiedenheit der örtlichen Verhältnisse erscheine jedoch die Auf tcllung allgemein gültiger Vorschriften für die polizeiliche Deauf lchtigung der Kincmatographcn nicht zweckmähig. SS werde viel» mehr den Provinzialbehörden und eventuell den örtlichen Polizei' Verwaltungen überlassen bleiben müssen, die erforderlichen Mah' nahmen zur Wahrung der Betriebssicherheit und zur Verhinde- rung aller vom Standpunkte der öffentlichen Ordnung, insbeson? dere der öffentlichen Sittlichkeit anstößigen und ungeeigneten Dar- btetungen den besonderen örtlichen Verhältnissen und Bedürfnissen entsprechend selWändig zu treffen. Als Anhalt hierzu könne die Polizeiverordnung des Polizei Präsidenten von Berlin vom 30. September lR>7 dienen. Von der Häufigkeit und von der Ausgestaltung der kinemator Vorstellungen in den einzelnen Bezirken werde es abhängen, ob entsprechende Vorschriften im Wege der Polizeivsrordnung generell zu erlassen oder im Weg« der polizeilichen Verfügung von Fall zu Fall den einzelnen Unternehmern aufzuerlegen sein werden. Von den gleichen Gesichtspunkten aus. werde zu erwägen sein, ob im Pclizeiverordnungswcge. eine Präventivzensur für kinemato- graphische Vorführungen einzuführen ist. oder ob es ausreichend erscheint, den Inhalt der Kinematographenbilder während der�Äuf- führungen durch geeignete Beamte kontrollieren zu lassen und gegen anstößige Bilder eventuell repressiv im Wege der Polizei- lichcn Verfügung vorzugehen. In diesem Sinn« ist ein Rund- schreiben des Ministers des Innern ergangen Zn den Wahle» zum KaufmannSaericht! Die„Hirsche im Stehkragen" oder wie sie sich stolz nennen Verein der deutschen Kaufleute, hielten am Donnerstag im Gewerk- verrinshaus eine öffentliche Versammlung ab, in welcher mit den Gegnern der„Hirsche" abgerechnet werden sollte. Zuerst sprach, Pardon, predigte ein Herr Borchardt eine Stunde lang im Kanzel- wn über die Verderbtheit der nicht Hirsch-Dunckerschen Handlungs- gehülfen im allgemeinen und der rm Zentralverband der Hand- lungsgehülfen organisierten klassenbewußten Gehülfcn im be- sonderen. Da mutzten all die längst widerlegten Reichsverbands- lügen und Verleumdungen herhalten, um die Kandidaten der Liste kll. welche der Zentralverband präsentiert in der öffentlichen Meinung hcrabzureißen. Vergebliche Bemühungen I Die Berliner Handlungsgehülfen wissen viel zu genau, daß gerade die sozialdemokratische Gesinnung der Kandidaten der Liste III eine Gewähr für eine im Sinne der Angestellten nützliche Rechtsprechung Gewähr leistet. Nach Herrn Borchardt stammelte ein gewisser Herr Sommer eine sogenannte Äandidatenrede, welche eine volle Stunde in. Anspruch nahm. Dir unwichtigsten Sachen ans feinem Privat- leben kramte dieser Herr aus. mir«m die Versammlung in di« Länge zu ziehen und so möglichst zu verhindern, daß die an- wcsenden Vertreter der Liste III zum Wort kommen. Als nun endlich gegen 12 Uhr nachts die beiden Referenten mit ihren Ergüssen fertig waren, zeigten sich die Hirsch« wieder einmal in ihrem besten Achte.— Pompös hatte man»freie Aus- sprach«" angekündigt.. Iva» wohl die Herren von der Leitung vcr- anlaßte. sofort bei Beginn der Diskusston die Redezeit erheblich, zu beschränken, Doch als die Herren merkten, daß sie Geduld der Anhänger der Liste III noch nicht erschöpft war und sie trotz dieser unerhörten Provokation im Saal« blieben, mutzte man zu be- wußten Rechtsbrüchen schreiten. Nachdem bereits drei Redner ge- sprachen und»war ein Beamter d,r Hirsche und zwei Antisemiten. da erteilt» man plötzlich Herrn Troger. dem Redakteur des Ver- eins der deutschen Kausleute, das Wort, trotzdem dieser Herr erst kam, nachdem sich bereits ein Anhänger der List, III zum Wort gemeldet hatte. Run war die Geduld der ZentralverbandSmit- glieder erschöpft. Entrüstet verließen sie die Stätte der Rechts- perletzer. Jedoch nicht, ohne dem Vorsitzenden, einem gewissen Aus, Häuser, zu sagen, daß er gemogelt habe. Daß die„Hirsche" das Recht brechen, ist an sich nicht neu, typisch ist aber, daß man die Antisemiten zu Wort kommen ließ. Von diese» befürchtete man nichts, ha man von vornherein annehmen konnte, daß die in der Mehr- zahl jüdischen Mitglieder des Verein» der deutschen Kaufleute keine Antisemiten wählen. Nur die klassenbewußten Handlungsgehülfen sind gefährlich, die müssen mundtot gemacht werden. Hoffentlich trage» diese Manipulationen dazu bei, daß erst recht viel Stimmen am 0. Februar aus die List« III abgegeben werden. Wahle» zum Jnnungsschiebvgericht und GehülsenauSschusi im Gastwirtsgewerbe. Gestern nachmittag fanden in den Borussia, Sälen, Ackerstraße ö/7, die Wahlen zum GchülsenauSschuß der Berliner Gastwirte-Jnnung statt. Trotzdem, daß seitens der Gelben, von 10 ganzen Kellnervereinen, barunter der Deutsch « Kcllnerbund und der Genfer Verband, die größten Anstrengungen gemacht wurden, um den organisierten Gastwirtsgehülfen die Mandate zu entreißen, endete die Wahl mit einem großen Fiasko für das nationale Kartell. Im ersten Wahlgang wurden insgesamt S2S Stimmen ab, gegeben, davon erhielten die arganisierton Gastwirtsgehülsen 230 Stimmen und die Gelben 78. 11 Stimmen waren ungültig. Am zweiten Wahlgang kamen auf di« Liste der Organisierten 234 und auf die der Gelben ö7 Stimmen. In, dritten Wahlgang erhielten die Gastwirtsgehnifen 214 und die Gelben 43 estimme». Di« Wahlen sind her deutlichste Beweis dafür, daß auch die Kellnerhewegung täglich mehr in Fluß kommt und daß sich die Er- kenntniö immer mehr Bah» bricht, daß lediglich der Verband der silastwirtsgehülfen die einzige Interessenvertretung für sämtliche Angestellten im Gastwirtsgcwerbe darstellt. Der ObervcrwaltungsgerichtSrat und Stadtälteste, frühere Stadtrat von Berlin R. Reubrink, ist gestern gestorben. Lorortverkehr»ach Kremmen . Eine überraschende Meldung kommt aus dem altmäriischcn Städtchen Kremmen . Die Eisen. bahndirektion Berlin hat mit der Gemeinde Kremmen llnterhand- lungen angeknüpft wegen Einbeziehung dieses Orteö in die Berliner Vorortszonc. Die Ausdehnung des Berliner Vororts- verkehr« nach Kremmen wird abhängig gemacht von einem Zuschuß, den die be�'Lgten Gemein»-,, zu zahlen haben und welcher für die erwähnte Stadt 4S 000 M. betragen soll. Die Stadtverordneten- Versammlung hat sich mit dem Antrage der Eisenbahndirektion Berlin bereits beschäftigt, sich bereit erklärt, den geforderten Be- trag zu bewilligen und den Magistrat beauftragt, eine spezialisierte Vorlage auszuarbeiten. Kremmen liegt an der Eisenbahnlinie Berlin— Velten— Neuruppin— Wittstock und ist 39 Kilometer vom Stcttiner Bahnhof entfernt. Bis jetzt reicht der Vorortsvcrkehr bis Tegel , wird jedoch, wie wir bereits mitteilten, in kürzerer Zeit bis Velten verlängert werden. Von dort aus werden dann die Stationen gehlcfanz. Schwante und Kremmen VorortSverkehr er- halten.• Die Fahrzeit der Personenzüge Berlin — Kremmen betrögt jetzt zirka 1 Stunde S5 Minuten. ' Festnahme einer mazedonischen Reisebettlerhande. Seit Wochen arbeitet hier mit großem Erfolge eine Band« von Mazedoniern, deren aktive Mitglieder auf grund von Sammel buchen, bettelten, die vorn ein gedrucktes Anschreiben enthielten. wonach dem Buchinhaber bei einem Kmnps im Jab?« 1004 von Türken die gunge abgeschnitten worden sei. Sie gaben auch nur unartikulierte Laute von sich und eS gelang auch bei geöffnetem Munde nicht, die Zunge zu erblicken. Zufällig wurde vorgestern ein Mitglied der Bande beim Bettel» abgefaßt und der Kriminalpolizei zugeführt, wo es durch geeignete Maßnahmen gelang, den Fest. genommenen zum Herausstrecken der Zunge und zum Sprechen zu bringen. Auch sein und setner Komplizen Ouartier im Hanse MarkuSstr. 17 wurde ermittelt. Hier setzten sich Kriminalbeamte hinein, die die heimkehrenden Mitglieder, einen nach dem anderen— abfingen. ES waren im ganzen 7 Personen, wovon 4— junge Burlchen— mit den beschriebenen Sammelbüchern betteln gingen. Die Bande scheint nicht nur i» Deutschland gearbeitet zu haben. wie aus einem in polnischer Sprache bei dem einen vorgesun denen schon erwähnten Aufruf hervorgeht. DaS„Geschäft" muß sehr lukrativ gewesen sein; wurden doch Gelbrollenpapiere mit dem Auf- druck: 6 Mark in 10 Pfennig-Stücken in größerer Menge und eine Bankqnittung über eine Einzahlung von 400 M. gefunden. Nach ihren PSsien, deren Echtheit natürlich noch nicht feststeht, sind die Festgenommenen: ein Arbeiter Georg PanteliS. ein Arbeiter Jean SwoucaS. die beide als Manager fungierten, zwei andere SwoucaS. ein Plakas. ein MallioS, welche vier angeblich zungenloS betteln gingen, endlich Josefa NenntziSka. welche der Bande die Wirtschaft führte. Geschädigte wollen sich im Zimmer LS des Polizeipräsidiums Berlin beim Kriminalkommissar Krüger melden. Jeder erhielt ein Buch, in dem in polnischer Sprache folgender Sermon zu lesen war: »Ich bin aus dem Städtchen Monastyr in Mazedonien . wo ich nach dem Tode des BatsrS ein« zahlreiche Familie unter- halten mußte, bestehend auS einer alten Muttsr und zwei minder- jährigen Schwestern. Unser Vermögen bestand st, einem Manufaktur- Warengeschäft im Werte von 10 000 Rubin . Am 13. November 1004. während des letzten Kampfes der Türken mit den Bulgaren. plünderten die Türkei , unser Hau« und vernichteten unsere ganze Habe. Meine zwei älteren Brüder wurden im Kamps« getötet, nüch aber nahm man gefangen und schnitt mir di« Zunge ab. In der Nacht gelang es mir, in das Dorf Aresso zu entfliehen, Ivo ich am Typhus erkrankte, mein Gehör verlor und taub- stumm wurde. Unser sind viele, die Hunger leiden. Ich bitte gute, barmherzige Christen um Hülfe und Gott wird es Euch hundertfach vergelten."_ Für den Achtuhr-Ladenschlutz hat sich der neubegründete Verein Berliner Spezial- Putzgeschäfte ausgesprochen. Die Mitglieder sollen besondere Aufforderungen erhalten, bei einer allgemeinen Abstimmung zugunsten de« Llchtuhr-LadenschlusseS einzutreten. Vorort- JVaebnebtern Gegen das Hauöbrsitzerprivileg. Im Sozialfortschrittlichen Kommunalwahlverein für Berlin behandelte am Mittwoch in einer von Männern und Fra,wn zahl- reich besuchten Versammlung der Stadtverordnete R. Voßberg- Schönebcrg die Frage:„Bedarf der Liberalismus eines kommu- nalen Programms?" Es wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die heutige, von Männern und grauen zahlreich besuchte öffentliche Versammlung des Sozialfortschrittlichen Kommunal- Vereins für Berlin betrachtet die Einführung des allgemeinen, leichen, geheimen un.d direkten Wahlrechts für den preußischen landtag als eine unumgänglich notwendige Borbedingung für eine gesund« Kommunolaesetzgebung. insbesondere für die Ein- ührüng eines demokratischen Wahlrechts für Männer und grauen bei den kommunalen Wahlen und vor allem für die Abschaffung des Hausbesitzcrprivilegs. Sie hält es für die Pflicht eines jeden liberalen Abgeordneten, mit allen Kräften auf die Erreichung dieser Ziele hinzustrcben." Die liberalen Abgeordneten, di» ernsthaft mit allen Kräften für ein gerechtes Wahlrecht für Staat und Gemeinde und für Beseitigung des Hausbesitzerprihilegs eintreten, sind sehr dünn gesät. Ernsthaft führt nur noch die Sozialdenwkratls diesen Kampf, von einigen wirklich Liberalen abgesehen. Z» der Ermordung des Försters Schwarzcnstrin in Rahnsdorf wird uns heut« noch folgendes mitgeteilt: Di» Nachforschungen der Polizeibehörde nach dem Urheber deS Verbrechens hatten bis zur Stunde keinen Erfolg. DaS hiesige Polizeipräsidium hat den Kriminalkommissar Leonhardt nach der Mordstätt« entsandt, damit er die Ermittelungen nach dem Täter in die Hände nehme. Unweit >er Stelle, an der der Förster Schwarzenstein tot aufgefunden worden ist, hat man jetzt eine Fußspur entdeckt, die anscheinend »och frisch War und die vom Rande oeS Waldes über«inen Acker- treifen nach dem Müggelsee zu führte. Es ist daher nicht aus- geschlossen, daß der Mörder diesen Weg zu seiner Flucht genommen hat. Aon der Fußspur hat die Polizei Abdrücke genommen. Die Untersuchungsbehörde verfolgt jetzt die Spur eines unbekannten Mannes, der von dem Büffetier Schuhmann aus Rahnsdorf zur raglichen Zeit an der Mordstätt« beobachtet worden ist und der ich auch kurz vorher in dem Grafschen Lokal, in dem Schwarzen- tein ebenfalls gewesen war. aufgehallen hatte. Es wird damit gerechnet, daß der Mörder sein Opfer schon seit längerer Zeit be- obachtct hat und auf den Augenblick wartete,, bis es da« Lokal verlassen und sich nach dem Wald zu gewandt hatte. Auch durch einen Gendarmen ist ein Verdächtiger angehalten worden. Ein mit einer grauen Joppe bekleideter Bursche fragte den Beamten morgens gegen 2 Uhr. wann der nächste Zug von Rahnsdorf ab» fahre. Es wird verniutet, daß der Täter vielleicht doch ein Wilderer ist, und zwar ein solcher, der mit dem Ermordeten'in dessen früherem Revier unangenehme Erfahrungen gemacht hat. Förster Schwarzenstein war, bevor er das Revier am Müggelsee angetreten hatte, in Markgrafpieske stationiert. Wiederholt hat er anderen gegenüber erzählt, daß er dort mit Wilderern Zusammenstöße g«, habt hat. Ein Kollege dcS /Sch.. der auf dem benachbarten Gebiet von Markgrafpieske stationiert' war. ist seinerzeit von Wilderern im Walde erschossen worden. Es ist auch die Ver- mutung ausgesprochen worden, daß Sch. das Opfer einer Ver- wechselung geworden sein lönnte. Bis aus die Wilderer, mit denen er in seinem vorigen Revier zusammengestoßen ist, hatte er so gut wie gar keine Feinde, und man kann sich infolgedessen nicht er- klären, aus welchen Motiven der Mord an dem allgemein beliebt gewesenen Förster verübt worden ist. AuS der Haft entlassen ist der zum zweiten Mal wegen Ver» dachts der Ermordung an der Frau Gläser verhaftet gewesene frühere Steinsetzer W. Schmidt. Feuerwehrbericht. Wegen cincS Dachstuhlbrandcö wurde gestern früh um 0 Uhr die Feuerwehr nach der Kaiserstraße SS alarmiert. Durch kräftiges und schnelle« Wassergeden gelang es. die Gefahr auf den Dachstuhl zu beschränken. Die Entstehung wird auf Unvorsichtigkeit zurückgeführt. Ferner hatte die Wehr in der Artilleriestr. S zu tun. wo in einer Wohnung Feuer ausgekommen war. daS Gardinen usw. ergriffen hatte. Im zweiten Stock des Ouergebäudes Schönhauser Straße 27 brannten Kleider, Kisten. Wäsche, Türen, Hausrat u. a. und in der Neuen Jakobstrahe 0 Gardinen, Möbeln usw. Der 7. Zug muhte einen Wohnungsbrand in der Großen Frankfurter Straße 102 löschen. Letten, Gardinen. Tapeten. Möbel usw. waren dort«n Brand geraten. In der Lands- berger Straße 37 standen Bodenverschläge in Flammen und in der Sparrstratze 24 war auf dem Korridor Feuer ausgekommen. Außerdem hatte die Wehr noch in der Eaprivistraße 23 und an anderen Stellen zu tun. SchSueberg. Achtung GewerbegerichtSwahl. Am heutigen Sonnabend, von nachmittag 4—K Uhr fjndrn die Wahlen der Arbeitnehmer zum Gc- wcrbegericht statt. Diejenigen Arbeiter, hie in Schöneberg wohnen und auch arbeiten, wählen in dem Wahllokal des Bezirks, wo sich die ÄrbeilSstätte befindet; diejenigen, welche in Schöneberg wohnen und nicht am Ort arbeiten oder am Tage der Wohl arbeitslos sind, in dem Bezirk in dem die Wohnung liegt. Wahlberechtigt ist, wer ein Alter von 25 Jahren erreicht hat. Jeder wahlberechtigte Arbeit- nebmer versehe sich mit Legittmationspapieren(Krankenbuch, Jnvgliden- tarte oder Zeugnis vom Arbeitgeber). Gewählt wird in sechs Wahlbezirken, entsprechend den Bezirken der Polizeireviere und zwar: 1. Bezirk in der Turnhalle der Ge- meindeichule. Hohenstausenstr. 49. 8. Bezirk Turnhalle der Gemeinde- schule. Feurigstr. ö?(Eingang der Turnhalle ist EberSstr. 9), 8, Bezirk Turnhalle der Gemeindoschule an der Rubeustratz«. 4. Bezirk Turnhalle der Gemeindcschule. Kolonnenstr. 2?. 5. Bezirk Turnhalle der Gemeindeschule, Apostel-Paulusstr. IQ. 0, Bezirk Turnhalle der Gemeideschttle. Kyffhäuserstr. 33. Arbeiter Schönebergs I Tut Eure. Pflicht! Rüttelt die Sälimigen auf, damit jeder von seinem Wahlrecht Gebrauch mache. Die Kandi- daten der einzelnen Bezirke sind folgende: 1. Bezirk: Wilhelm K o s ch e n z. Bauarbeiter! Hermann Gleich «, Tischler. 2. Be- zirk: Ernst Kosanke. Maler; Rudolf G r ö t s ch« l. Maurer ; Heinrich Reite«. Meiallarbeiter. 3. Bezirk! Richard Klee- mann. Schneider! Paul SchimanSky, Putzer. 4. Bezirk F e r d, D r a h e i m, Hausdiener; Julius Wardin, Stukkateur- s, Bezirk: E r i ch R u d o l f, Zimmerer! W i l h e l m S t e n z e l» Rohrleger. 6. Bezirk: Gustav Hgikbaxth, Schuhmacher! Pau G o l l w i ck, Maure«. Die GelverkschaftSkommission für Schöneberg . Eine Itadtverordneteu-Ersatzwahl fand in, 0. Bezirk der 3. Abteilung statt. Bekanntlich war der Genosse Wolframm in zwei Be- zirken gewählt, er hatte sein altes Mandat im 9. Bezirk niedergelegt. Zu wählen war ei» Hausbesitzer. An der Ersatzwahl beteiligien sich von 2200 eingeschriebenen Wähler» 1020. Davon erhielt der sozial- demokratische Kandidat, Stadtverordneter Obit 474, der liberale Kandidat Kaufmann Btsmark 546 Stimme». Somit ist das Mandat ver liberalen Fraktion zugefallen. Nunmehr sind alle Man- dato der 3. Abteilung besetzt. Von den 22 Mandaten dieser Abteilung gehören der Sozialdemokratte 10, der liberalen Fraktion 7. der un? abhängigen Vereinigung 3 und der liberalen Bereinigung 2. Der städtische NntertnnftSraum für Arbeitslose, der auf Antrag der sozialdemokratischen Stadtverordneten geschaffen worden ist, hat nunmehr seine Pforten geöffnet. Er befindet im Hause Apostel- Paulus-Straße 0 und ist täglich von? Uhr morgens bis 6 Uhr abends geöffnet. Von 7'/. Uhr morgens an wird verabfolgt:'/«Liter Kaffee(schwarz) für 2 Pf., Kaffee jweiß und süß) für 4 Pf., Milch für 4 Pf., eine Scheibe Brot für 2 Pf., eine Schrippe für 2 Pf.. Brot mit Schmalz für 4 Pf. und von 9 Uhr morgens ab«/« Liter Suppe für S Pf. Rixdorf. Vermißt wird seit Dienstag di« zwölfjährige Marie und der neunjährig« Eilhelm Behuke, Kinder deS Maurers Behnke aus der Ziethenstr. 4ö, die sich heimlich auS der elterlichen Wohnung entfernt haben. Schon vor mehreren Wochen wurde das rätselhafte Ver- schwinden der zwölfjährigen Marie, die mehrere Tage später in Boxhagen-RummelSburg ermittelt und ihren Eltern zugrsührt wurde. gemeidet. Jetzt hat sich da« Mädchen abermals heimlich entfernt und ihren Bruder veranlaßt mitzugehen. Wie he» Knabe Spiel- kameraden gegenüber angab. wollt««r mit der Schwester»ach Bromberg wandern, um ein« dort wohnende Großmutter zu besuchen. Dort sind die beiden jedoch bisher nicht eingetroffen. Da die Kinder kein Geld bei sich haben. wird angenommen. daß sie sich auf der Landstraße umhertreiben. Nieder, Tchöneweide. In der Generalversammlung des Wahlverein» erstattete der Vorsitzende. Genosse B e n g s ch, Bericht für das abgelaufene Jahr 1007. Es haben stattgefunden h Generalversammlungen, daruntre ein« außerordentliche. 0 Mitgliederversammlungen und IQ Vor? standSsitzungen. Di« Mitgliederzahl stieg von 60 auf 72. Die Zahl der»VorwärtS"?Abonnenten von 112 aus 162,— Den Kassenbericht gab Genosse Stein. Die Ausgabe für das vierte Quartal betrug 203.94 M.. die Ausgabe 171,82 M. De« neugewählte Vorstand setzt sich aus folgenden Genossen zusammen: Bengsch, erster. Joljn. zweiter Vorsitzender: Stein. Kassierer: Lcrch, Schriftführer: Bona- kowski, Beisitzer, Als Revisoren wurden gewählt die Genossen Hafersaat, Goldman» und Mittle, als Bibliothekar Genosse Fischer, als Spediteur Genosse Bonakowski. Zur nächsten KreiSpersamm- lung wurden die Genossen Bengsch und Priepke belegiert. Britz -Buckow. : t August Ring«,«in alter bewährter Parteigenosse, wurde am Mittwochnachmittag zu Grave getragen. Er gehörte zu der alten Garde, die unter dem Sozialistengesetz wacker für die Partei gekämpft. In seinem Keinen und bescheidenen Zigarrenladcn hat Genosse Ringe noch bis zum letzten Atemzuge für die Partei gewirkt und so manchen jungen und alten Arbeiter zum Parteigenossen erzogen. Er wird allen als Vorbild in steter Erinnerung bleiben: dafür zeugte auch die rege Beteiligung bei dem Begräbnis. Leider konnte auch die Polizei nicht umhin, sich bei der Beerdigung nach ihrer Weise bemerkbar zu machen. Ein Geist» licher war nicht zugezogen, dafür hatten sich aber nicht weniger als drei Gendarmen eingefunhen. um den Seelenfrieden des ver- storbenen nicht stören zu lassen. Der Vorsitzende des Wahlvereins hotte sich diesmal zur Sicherheit mft einer behördlichen Erlaubnis versehen, um im Namen deS AahlvereinS einen Kranz niederlegen zu können. Dadnr» entging er der Gefahr ein Strafmandat von 30 M. zu erhalten; feine Frau jedoch, die harmlos einen Kranz mit einer weißen Schleife im Namen eines GparvereinS niederlegte. wurde von einem Polizeibeamten sofort festgestellt. Unter den Leidtragenden machte der Pflichteifer deS Beamten nicht geringes Auf- sehe». Wiederholt wurde gefragt: gibt eS denn für unsere Polizei nichts Wichtigeres zu tun, als Personen, die einem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wolle«, zu behindern? Niemand konnte verstehen, daß die Feststellung der Setreffendei' Frau zu den Aufgaben der Polizei gehören könne. Köpenick . DaS hiefige GewerkschaftSkartefl veranstaltet morgen. Sonntag. den 26. Januar, emcn Kunstabend(Kammermusik). Tie P.irtci» genossen werden ersucht, für regen Beiuch desselben Sorge tragen zu wollen. Smtrttt 30 Pf. Anfang 7 Uhr. � Ö Mariendorf. In der gut besuchte« Generalversammlung heg Wahlverelnv erstattete der«rste Vorsitzende. Genosse Hannemüller, den Vor- standSbencht. Es fanden im letzten halben Aahr« 4 Mitglieder- j»" Unb--------- :übtete, b trug. Eö folgten nach diesen, die Derickuc d<s"Bibliothekars, der Lokal- und Speditionskommission, sowie der Bezirksführer: aus letzteren war zu entnehmen, daß wohl die Zahlabenv« sw all- gemeinen gut besucht waren, daß aber die Beteiligung bei Flug- blattvcrbrcitungen. zu wünschen übrig lasse.— Di« Neuwahl de»
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