Hr. 25. 25. Jahrgang.
89. Sigung. Mittwoch, 29. Januar, nachmittags 2 Uhr.
Am Bundesratstisch: v. Tirpik, Freiherr v. Stengel. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Gesetzentwurfs zur
Aenderung des§ 2 des Gefehes betreffend die deutsche Flotte. Danach sollen Binnenschiffe und Kreuzer, ausgenommen bei Schiffsverlusten, nach 20 Jahren( bisher 25 Jahren) ersetzt werden. Die Fristen laufen vom Jahre der Bewilligung der ersten Rate des zu ersehenden Schiffes bis zur Bewilligung der ersten Rate des Ersatzschiffes.
Die Budgetkommission beantragt die Annahme des Gesezentwurfs nebst einer Resolution, worin verlangt wird, daß tunlichst bald im Marineetat neben den vollen Kosten für Armierungen ein der Verkürzung des Lebensalters der Linienschiffe entsprechender höherer Prozentsatz des Wertes der Flotte( bisher 6 Proz.) auf den ordentlichen Etat übernommen werde.
Abg. Dr. Spahn( 8.) erklärt die Zustimmung des Zentrums zu der Vorlage nur, wenn die Dedungsfrage zuvor gelöst werde. Dem Flottenverein Dank auszusprechen, liege fein Anlaß vor; die übertriebene exaltierte Art der Agitation des Vereins sei vielmehr zu mißbilligen.
Des weiteren beschwert sich der Redner darüber, daß die " Frankfurter Zeitung " bereits in der Lage war, die Branntivein steuervorlage, die noch den Bundesrat beschäftige, zu veröffentlichen.
Staatssekretär Freiherr v. Stengel: Von meinem Amte ist eine Inspirierung oder Ermächtigung zu einer solchen Mitteilung nicht ergangen.( Buruf: Von wo denn?) Das ist mir unbekannt. Es ist ganz erstaunlich, mit welcher Raffinerie die Arbeiten in den obersten Reichsämtern überwacht zu werden pflegen von der Presse. ( Heiterkeit.) Wenn ich auf einsamen Spaziergängen ein neues Steuerprogramm überdenke, so erscheint auch das in der Presse. ( Heiterkeit.)
Nun zur Sache: Ich bin nicht in der Lage, mitzuteilen, wann das Plenum des Bundesrats die Steuervorlagen beraten und erledigen wird. Mit Rücksicht darauf bin ich auch nicht in der Lage, über den Inhalt dieser Vorlagen nähere Mitteilungen zu machen. Ich kann nur sagen, daß es sich um die
Berstaatlichung eines Teiles des Zwischenhandel. mit Branntwein
Abg. Graf v. Oriola( natl.): Meine Freunde sind mit der Vorlage einverstanden. Wir hätten es aber gerne gesehen, wenn handelt, ferner um die bereits bei dieser Vorlage dafür gesorgt wäre, daß das Bau
Flottenvereins sprach man von„ schwimmenden Särgen", man sprach da von, daß unsere Schiffe technisch nicht auf der Höhe seien; das heißt doch aber, daß unsere Marinevertaltung in gewissenloser Weise ihre Pflicht vernachlässigt habe! Wir haben die Ueberzeugung, daß, wenn die Marineverwaltung mit einer Vorlage kommt, welche schwere Opfer von der Nation fordert, sie der Meinung ist, auch das beste zu fordern, was möglich ist, und von diesem Standpunkte aus haben wir erklärt, es sei selbstverständlich, daß, wenn die Marineverwaltung neue Schiffe verlange, diese Schiffe auch den modernsten Ansprüchen entsprechen. Aber daß wir unsererfeits die Notwendigfeit anerkannt haben, die Dienstdauer der Schiffe herabzusetzen, ist nicht wahr. Bis jetzt gibt es keine Nation außer Deutschland , welche eine Altersgrenze für ihre Schiffe gefeßlich festgelegt hat: Weder England hat das getan noch Frankreich , und wenn hier beständig darauf herumgeritten wird, daß Deutschland im Ver gleich zu anderen Nationen veraltete Schiffe habe, so ist das einfach nicht wahr!
Ich habe hier eine
( also für die in Betracht kommenden Nationen), die von fachs verständiger Seite aufgestellt ist. Danach ist die Lebensdauer für Linienschiffe in Frankreich 13,9, in England 10,4, in Deutschland 7,4 Jahre, also am fürzesten! Für große Kreuzer ist die Lebensdauer in England am längsten, nämlich 11,5 Jahre, in Frankreich ist Für fleine Kreuzer ist die Lebensdauer wieder in Frankreich am Bemerken will ich ferner, daß die Regierung, soweit neue Steuern nur 4,9 Jahre!( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Genau so längsten, nämlich 14 Jahre, in England ist sie 9,8, in Deutschland notwendig werden, wenigstens die notwendigen Lebensbedürf- geht es bei den Torpedobooten, also bei allen Schiffen, welche für nisse der Bevölkerung schonen will. die Marine die wichtigsten sind.
und Zigarren.
Frhr. v. Richthofen ( f.): Wir werden der Vorlage zustimmen, wir wünschen einen Ausbau unserer Flotte, damit wir nicht zu Zuständen kommen, wie sie jetzt in Rußland herrschen. Die Tätig feit des Flottenvereins erkennen wir an, wir fönnen ihm aber nicht folgen, wenn er über die Regierungsvorlage hinausgehen will. Abg. Bebel( Soz.):
tempo der Schiffe schon vom Jahre 1911 an höchstens 4 Jahre Einführung einer Banderolenfteuer auf Cabak fie 11,4, in Deutschland nur 10,6 Jahre, also am fürzesten! beträgt.( Sehr wahr! bei den Nationalliberalen.) Wir wünschen, daß wir so bald als möglich eine vollwertige Flotte erhalten. Die Schiffe der Kaiser- und Wittelsbachklasse sind heute eigentlich nur Dekorationen; sachverständige und nationaldenkende Männer halten es für ihre Pflicht, auf rascheren Bau und beschleunigteren Ersatzbau zu drängen. Meine politischen Freunde halten nach wie vor Nun hat der Staatssekretär schon bei der Generaldebatte hervor die Wirksamkeit des Flottenvereins für rühmenswert; um so lebgehoben, die Vorlage sei wesentlich eine marine technische! hafter bedauern wir es, wenn sein Fortbestehen durch innere 3hr Zweck ist doch aber die Seemacht Deutschlands ganz bedeutend Zwiftigkeiten, auf die ich nicht eingehen will, gefährdet wird. zu erhöhen; es wird doch durch sie eine wesentliche Modifizierung Wir haben uns in der Kommission überzeugt, daß Deutschland im des Bauplans der Flotte, wie er nach dem Gefez von 1900 feft Durchschnitt nicht langsamer baut als andere Staaten. Stein ernstgelegt war, herbeigeführt. Von 1908 bis 1912 werden nach der hafter Politiker kann denken( Heiterkeit), daß wir in der Zahl der Schiffe England gleichkommen. Im Torpedowesen stehen Herr Wiemer fagte zu Beginn seiner Rede, er habe schon bei Borlage im ganzen zwölf Linienfchiffe als Ersatzbauten neu wir keiner Nation nach. Anerkennung verdient die Regierung, daß der Generaldebatte erklärt, wenn es der Marineverwaltung gelinge, gebaut und nur eins als Neubau. Dazu kommen vier große sie in der Frage der Unterfeeboote sich nicht übereilt hat. feine Freunde in der Budgetkommission von der Notwendigkeit des Kreuzer als Neubauten und einer als Erfaßbau, im ganzen also für die von ihr beschäftigten Arbeiter an; wir wünschen, daß die stimmen. Ich war von vornherein überzeugt, daß sie dafür Wenderung der Bauweise und des Bauplanes vorgesehen ist, weil Wir erkennen die treffliche Fürsorge der Marineverwaltung schnelleren Baues der Schiffe zu überzeugen, so würden sie dafür 18 große Schiffe. Nach dem Flottengesetz von 1900 sollten von 1908-1917 nur 17 große Schiffe gebaut werden. Ich bin. überzeugt, daß diese Verwaltung ihnen entgegentommt, wir wünschen aber ganz be- stimmen würden( Zustimmung bei den Sozialdemokraten); denn die sonders, daß auch den berechtigten Forderungen der Werftbeamten, Geneigtheit, sich überzeugen zu lassen, war in hohem Grade vor- man schon jetzt im stillen die Abficht hat, im Jahre 1911 mit einer besonders der vielen kleinen Werftbeamten, im Reichsbeamten- banden. Seit dem 25. Januar und dem 5. Februar vorigen Jahres insbesondere auch für die Schiffe vom Typ der Kaiserklasse und der neuen Vorlage zu kommen! Nun hat Graf Oriola betont, daß geses Rechnung getragen werde. Von einer Seite in der Kom- haben die Herren ja eine ganz andere Stellung zu der Marine einmission ist gesagt worden, der Vorlage könne nicht zugestimmt genommen als vorher. Deshalb war für mich kein Zweifel, daß sie außerordentliche Erhöhung der Kosten bedingt würde. Daß ein der= Wittelsbacherklasse Ersazbauten notwendig seien, wodurch eine ganz werden, so lange die Frage der De dung nicht gelöst sei. Bei auch dieser Vorlage zustimmen würden, und jeder, der unser ciner Vorlage, die im Interesse der Wehrmacht notwendig ist, be- politisches Leben verfolgt, muß anerkennen, daß die Stimmung der artiger Wunsch aus der Mitte des Reichstages laut wird, kann man ja dauern wir diesen Standpuntt; deren Bewilligung darf nicht von bürgerlichen Parteien gegenüber derartigen Rüstungsfragen eine als berechtigt ansehen. So gut der eine die Vorlage bewilligen der Lösung der Dedungsfrage abhängig sein.( Bravol bei den andere geworden ist als früher, daß die Opposition dagegen mehr will und ein anderer gar nichts bewilligen will, so gut kann ein Nationalliberalen.) und mehr geschwunden und eine ernsthafte Opposition tatsächlich Dritter auch mehr verlangen als die Regierung. Aber charakAbg. Wiemer( frf. Vp.): In der Kommission ist uns bewiesen nicht mehr vorhanden ist.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) teristisch ist doch, daß der Staatssekretär dem Grafen Oriola erklärt tvorden, daß die Herabseßung der Dienstzeit der Schiffe, die ledig. Die Nationalliberalen werden es mit Freuden begrüßen, daß auch hat: wenn es ihm gelinge, im Reichstag eine Mehrheit für seine lich eine Frage der Technit ist, notwendig ist, und deshalb stimmen ihre Nachbarn von dieser Seite jezt auf ihrem Standpunkt an- Forderung zu bekommen, so fei er bereit, dafür einzutreten.( Hört! wir der Vorlage zu. Ein Hauptfehler ist, daß die Entwickelung gekommen sind. Ich bin aber auch überzeugt, daß dieser Vorlage in hört! bei den Sozialdemokraten.) War er denn dazu autorisiert, zu der Marine überhaupt gefeßlich festgelegt ist.( Sehr richtig! bei nicht allzulanger Zeit eine zweite Vorlage folgen wird. Die Be- erklären, man werde auf einen derartigen Vorschlag eingehen? Das den Freifinnigen.) Wir bedauern das aus fonstitutionellen und fürchtung" des Grafen Oriola, daß eine neue Flottenvorlage nicht zeigt mir nur, daß er ganz genau weiß, daß man an der entschei technischen Gründen. Auch wir wollen, daß die deutsche Flotte tommen wird, teile ich nicht. Die furchtbare, flottenbaulose Zeit benden Stelle im Deutschen Reiche den lebhaften Wunsch technisch auf der Höhe ist. Aber den Bestrebungen, die Regierung wird in Deutschland nicht kommen.( Sehr wahr! bei den hegt, die Flotte noch über die Forderungen der gegen iber den jebigen Rahmen hinauszutreiben, die auch leise in der Sozialdemokraten.) Ich habe bereits am 29. November bei ist außerordentlich wichtig. Das zeigt, daß man wärtigen Vorlage hinaus bedeutend zu verstärken! Das nede des Grafen Oriola enthalten waren, muß ich entgegentreten. der Generaldebatte ausgesprochen, daß die nächste, also Wir wollen über die Vorlage nicht hinausgehen, sondern über die dritte Flottenborlage feit 1900, feine drei Jahre unbegrenzt immer mehr Forderungen für Schiffsbauten tünftige Vorlagen uns freie Hand vorbehalten.( Lachen bei den fich warten lassen wird. Als in der Budgetkommission ein erhebt, ohne auch nur entfernt in der Lage zu fein, zu fagen, woher Sozialdemokraten.) Die einseitige Agitation des Flottenvereins Abgeordneter an den Staatssekretär die Anfrage richtete, was die Mittel dafür genommen werden sollen.( Sehr wahr! bei den hat vielfach Beunruhigung über den Stand unserer Flotte er denn nach dem Jahre 1912 geschehen solle, wo jährlich nur noch Sozialdemokraten.) Bisher war es Sitte, daß man, wenn mehr zeugt, wo fein Grund dazu vorlag, wodurch auch nach außen eine zwei Schiffe gebaut würden was doch fürchterlich sei, da Ausgaben bewilligt werden, auch für die Einnahmen Sorge schädliche Wirkung erzeugt wurde.( Zustimmung bei den Frei- habe ich ihm geantwortet, der Staatssekretär würde ihm trägt. Hier aber ist man bereit, ins Unendliche hinein mehr zu finnigen.) Bei der verminderten Lebensdauer der Schiffe muß jedenfalls feine Antwort geben, aber er brauche nur drei bewilligen, ohne zu sagen, woher die Einnahmen genommen werden der Resolution der Kommission entsprechend ein höherer Prozentsatz Jahre zu tvarten, dann würde schon eine neue Vorlage follen. Daß sich unsere ganze Finanzverwaltung in einer geradezu des Wertes der Flotte auf den ordentlichen Etat übernommen kommen, die seine Bedenken zerstreuen werde. Auch andere miserablen Lage befindet, wird doch niemand bestreiten können.( Sehr werden; in diesem Jahre ist das leider nicht angängig. An der Redner haben hervorgehoben, daß man in der Budgetkommission den richtig! b. d. Soz.) Wir wissen heute noch nicht, wie wir das gegenBesserung der Reichsfinanzen, die auch durch diese Vorlage in er- Staatssekretär drängte, daß im Flottenbau doch energischer vor- wärtige große Defizit decken können, und da tommt man mit Forhöhtem Maße in Anspruch genommen werden, sind wir bereit, gegangen werde. Der Flottenverein hat ja die Tendenz, die Dinge derungen, die noch weit über das hinausgehen, was die Regierung mitzuarbeiten; doch darf man uns dabei keine Opfer unserer in unserer Flotte so ungünstig wie möglich für Deutschland darzu verlangt. Wenn schon im Reichstage derartige Strömungen sich Ueberzeugung zumuten.( Bravo ! bei den Freisinnigen, Lachen bei stellen. Dabei kommt es ihm gar nicht darauf an, auch die eigene, zeigen, dann braucht man sich nicht zu wundern, daß außerhalb den Sozialdemokraten.) die deutsche Marineverwaltung zu diskreditieren. Von seiten des des Reichstages-im Flottenberein- weitergehende For
Kleines feuilleton.
Audienz bei Bülow. Bülow( studiert Fichtes Werke). Ein Kammerdiener( bringt eine Starte). Bülow( liest): Kotau? Der Freisinnsmann? Kammerdiener: Jawohl, Durchlaucht. Bülow: Lassen Sie ihn eine Stunde warten. ( Kammerdiener ab. Bülow studiert eine Stunde.)
Der Kammerdiener: Herr Kotau läßt ganz ergebenst... Bülow: Gleich, gleich.
( Es vergeht noch eine halbe Stunde.) Bülow( flingelt dem Diener):
Bringen Sie den Fichte auf den Boden. Alle Bände. Ich wußte nicht, daß der Mann... Oder nein. Aus dem Haus damit Zu einem Trödler!
Rammerdiener: Sehr wohl, Durchlaucht. Bülow: Kotau tann' reinkommen.
Sotau( neigt sich einige Male).
Bülow( bleibt sißen): Sie wünschen? Aber furz, bitte! Kotau: Ich möchte ganz ergebenst wegen der liberalen Garan tien anfragen, die Ew. Durchlaucht die Gnade.... Bülow: Was?!
Rotau( 1.70): Ew. Durchlaucht, wegen der liber.... Bülow: Nunt?!
-
Rotau( 1.56): Hoch... Hoch..
"
auf
Bülow( gibt ihm einen Fußtritt ins Hinterquartier). Kotau( 1.50): Au! Hoch! Christus hat gesagt: wer Dich auf den rechten Backen schlägt, dem biete auch ben linken. Bülow: Ja, das ist mein Mann!( Er gibt ihm auf die linke Hälfte ebenfalls einen Fußtritt.)
Sotau( 1.40): Dant, Durchlaucht Hoch der Liberalismus! ( Er ist draußen angelangt.) Bülow( zum Kammerdiener): Bringen Sie mir die Bibel! Dieser Christus.... Franz.
die
Der
möglich war. Es liegen jetzt dreierlei Nachrichten bor , bon der englischen und amerikanischen Expedition, auf der Flintinsel gearbeitet haben und von den Samoainseln. Der englische Forscher Mac Clean berichtet von einem Teilerfolg. Nach einem schönen Morgen hatte ein schwerer Regen eingesetzt, der bis in den Beginn der Totalität der Finsternis anhielt; Die Wolfen verschwanden dann aber plötzlich, so daß von den vier Minuten der vollständigen Verfinsterung nur eine für die Beobachtung verloren ging. Es fonnten viele Untersuchungen der Sonnentorona vorgenommen werden, aber feine einzige am Spektrum. Regen scheint auch die photographischen Platten verdorben zu haben. Die uusittliche Literatur. Die Münchener Staatsanwaltschaft Besser hat die amerikanische Expedition der Lick- Sternwarte abhat das zweifellose Verdienst, dann und wann zur Unterhaltung und geschnitten, obgleich sie angeblich von den vier Minuten der vollErgözung der Geschworenen ein Wesentliches beizutragen. Da Ver- ständigen Verfinsterung zwei verlor. Auf Samoa ist der Wärmegrad bedrohlichen Nähe preußischer Kultur vor die Geschworenen fommen, Die Form der Korona war sehr ähnlich der 1898 in Indien begehen durch die Presse im Lande Bayern immer noch trotz der der Korona an 5 Punkten mit einem Bolometer gemessen worden. so hatten sie in diesen Tagen wieder einmal zu befinden, ob obachteten. einige im staatsanwaltschaftlichen Eifer beschlagnahmte Schriften zu vernichten wären und ihre Herausgeber und Verleger an Gesundheit und Geld zu büßen hätten. Die deutsche Normalfittlichkeit, die feit
"
Notizen.
- Heine Briefe und Manuskripte befinden sich in
-
-
( Der Kammerdiener läßt den freifinnigen Abgeordneten Ober- der mehrfach gelöpften aber in Wirklichkeit ruhig weiter lebenden dem Nachlasse feines verstorbenen Neffen Ludwig von Embden in Lehrer Kotau eintreten.) Leg Heinze alle Kulturäußerungen bedroht trotz des ruhmreichen großer Anzahl, besonders Familienbriefe und ungedruckte Manuskripte aber selig entschlafenen Goethe- Bundes- follte wieder ein dampfendes aus Bariser Briefen an die Augs. Allg. Beitung", für die Heine Opfer befominen. Die unfittlichen Schriften, auf die hier vor forrespondierte. Wochen bereits in dem instruierenden Artikel„ Verbotene Literatur" finden sein. Auch sonst soll manches Interessante darin zu Man sollte nun meinen, daß die betreffenden Erben hingewiesen wurde, waren natürlich erotischer Art und geeignet, des Embden diesen Nachlaß, der ihnen noch dazu zum Teil Kotau( vorher 1.90 groß, schwindet auf 1.80 zusammen): die für sie bestimmt sind, ergernis zu bereiten. Leuten, für die sie bestimmt sind, Wohlgefallen, und Leuten, geschenkt ist, irgend einer Bibliothek stiften würden. Das fällt ihnen Das Lust aber nicht ein. Wegen der liberalen Garan Es hat sich vielmehr ein Komitee bilden müssen, wäldchen", eine Anthologie aus dem 17. Jahrhundert, und um die Sachen zu erwerben und einem zu gründenden Heine- Archiv Bülow: Wie?! " Der Amethyst", eine fulturgeschichliche erotische Zeitschrift, sowie zuzuführen. Heine hätte diese nobeln Verwandten die Hamihr Herausgeber, Dr. Franz Blei , ein guter Stenner solcher Lite- burger Sippschaft war ja immer nobel nicht schlecht verspottet, ratur, und der Verleger des ersten Buches, Hans v. Weber, fie, die aus seinem Nachruhme noch Kapital schlagen. follten also gehörig an den Pranger gestellt, bestraft und vernichtet Fort mit der Zensur in Desterreich. Gegen die ledere Soft ferbieren und hörten schmunzelnd die waderen Sach- Aufschwung der nationalen Literatur mit Paragraphengittern ein Die Geschworenen ließen sich mit breitem Behagen die Theaterzensur, ihre Lächerlichkeiten und ernsten Gefahren, die den verständigen an, die mit den unvermeidlichen professoralen Bor - schränke, richtete sich in Wien eine von dramatischen Autoren und behalten nachwiesen, daß besagte Werke künstlerischer Art und nicht Stomponisten einberufene öffentliche Versammlung. Der Unfug, daß unzüchtig seien. Der Staatsanwalt appellierte vergeblich an den der Nachkomme irgend einer angeblich historischen Bersönlich Seelenzustand der Durchschnittsmenschen", zu denen außer ihm feit, die fleritale Heuchelei und die Zimperlichkeit der Hofdämlich niemand gehören wollte. Dem die Geschtvorenen ließen ihn feiten, die Empfindlichkeit der Beamten die Literatur kommandiere, figen und sprachen Bücher, Herausgeber und Verleger frei. Für wurde in zahlreichen Beispielen gekennzeichnet. Da man bei Abdie Herausgabe eines dritten Buches, eines aus dem Englischen über schaffung der Zensur eine aus lauter Feigheit entspringende noch setten pornographischen Romanes" Fanny Hill" konnte Franz Blei schärfere Zensur der Theaterdirektoren befürchtet, berlangte man nicht verantwortlich gemacht werden. Die Geschworenen haben mit die Einführung des Burchardschen Theatergefeßentwurfes, der die ihrem Urteil bewiesen, daß sie bie Heuchelei, die immer ein Reichen Schäden der heutigen Zensur beseitigt und die Hofenmäße von einer sinkenden und von einen schlechten Gewissen beratenen Gesell- Theaterdirektoren gleichzeitig vor der Willtür der Polizei schüßt. schaftsschicht, nicht mitzumachen gedenken.
Rotau( 1.722): Etv. Durchlaucht hatten doch versprochen.. Bülow: Jch? Etwas versprochen? Ich verspreche nie etwas. And wenn ich etwas versprochen habe, so habe ich mich versprochen.
Rotau: Durchlaucht Bülow: Sind Sie fertig? Schön.
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???
Rotau( 1.76)-!!! Bülow( stampft auf). Sotau( 1.60): Ew. Durchlaucht das wird uns nicht abhalten, unentwegt an der Blodpolitik festzuhalten. Bülow: Das ist mir egal. Was wollen Sie übrigens dann noch? Fichte hat gesagt. Nein, Fichte nicht. Fichte hat gar nichts zu sagen. Ich werde gleich nachsehen, wer etwas zu sagen hat. Adieu.
Kotau( 1.59): Darf ich Ew. Durchlaucht versichern, daß wir in unveränderter Hoch... Bülow: Adieu!
Sotau( 1.58): In unveränderter Hoch..:
Bülow: Adieu!!
Rotau( 1.57): In Hoch..:
Bülow: Raus!
werden.
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Ein neues System für drahtlose Telegraphie mit angeblich fontinuierlichen Wellen wurde vom Erfinder b. Le pel. Die Beobachtung der vollständigen Sonnenfinsternis. Es hat einem früheren Ulanenoffizier, der Inspektion der Verkehrstruppen Tange gedauert, bis über den Verlauf der vollständigen Sonnen- vorgeführt. Versuche, von Reinickendorf bis Braunschweig zu telefinsternis, die am dritten Tage dieses Jahres stattgefunden hat, graphieren, also über eine Strecke von 230 Kilometer, gelangen. etwas zu hören war, weil die Beobachtung allein auf Das neue System arbeitet mit ungedämpften Wellen, aber in anderer einigen ganz vereinzelt gelegenen Inseln der großen Dzeane Art wie verschiedene andere.