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gekennzeichnet hat. Es giebt heutzutage teine Harun| aufzufordern, den Geist der Versöhnlichkeit walten zu lassen. Alraschide mehr, und auch feine Reichstaugler Die Korrespondenz" schreibt:

wie Drenstierna. Zwischen Hoch und Niedrig gähnt eine breite Kluft, die jeden Verkehr hindert. Das Hoch kennt nicht das Niedrig, versteht es nicht. Und so muß das Niedrig sich selbst verstehen und sich selbst helfen. Nur vom arbeitenden Volk hat das arbeitende Volk Rettung zu erhoffen- nur der Sozialismus erlöst uns von dem Nothstand.

Politische teberlicht.

Berlin , den 21. Januar.

Schneidigkeit mag an vielen Orten gut sein, im Verkehr mit mündigen Arbeitern wirkt sie leicht verbitternd und auf­reizend. Will man Strenge walten lassen, dann soll man es aber auch als eine unabweisbare Pflicht anerkennen, die Wünsche der Bergleute bei Zeiten zu hören und ihnen die Möglichkeit zu geben, solche Wünsche den Bergbehörden und Grubenverwaltungen geradewegs und freimüthig vortragen zu fönnen, ohne Maßregelungen befürchten zu müssen. Es ist verhängnißvoll, jeden unzufriedenen Arbeiter, wie es von Arbeitgebern vielfach geschieht, zum politischen Wühler" zu Nach unseren Er ftempeln und ihm Gehör zu versagen.

fahrungen bei früheren Ausständen sollten besonders die Grubenverwaltungen ein scharfes Auge darauf haben, wie die Bergleute von den Unterbeamten behandelt werden. Jede be­rechtigte und durch Furcht erstickte Klage des Arbeiters wird zum Fluch auf seinen Lippen."

Die Erbschaftsstener kommt! Diesen Schreckensruf nt? Defen

parlamente entscheiben, ob wir ein große 3 wehrhaftes Bolt bleiben follen gegenüber ben notorisch weit über uns hinaus gerüsteten Feinden im Osten und Westen, die sicher nur zusammen losbrechen, oder ob wir, in der Hauptsache wegen der leidigen Geldfrage, in Tagen des Sturmes dann, wie sie die Weltgeschichte noch nicht gesehen, wieder wie so oft, auf Zeit wenigstens, in die Sklaverei anderer Böller kommen, französisch- russische Retten tragen und dann außer unserer nationalen Ehre Milliarden und Ströme von Blut opfern müssen über das hinaus, was deutsche Kleinbürgerei jetzt meint sparen zu sollen. Wir sind nicht so arm, wie man uns unterschiebt: wir können den Frieden bezahlen zur Abwehr des Krieges, der dann uns nicht fragen wird, ob vir bezahlen wollen oder können. Gott gebe uns gute Entscheidung und Entscheidung im großen Sinn und Geist! Gedrücktheit, Unlust, Verdunkelung liegt jetzt auf weiten Kreisen: es wird wieder besser werden! Wahren Sie vor allem, meine Herren, die Jugend, die unsere Hoffnung ist und unserer Zukunft Kraft, die freudige Zuversicht, die es tveiß: Gott verläßt den Deutschen nicht", wenn er sich selbst nicht verläßt. Er wird uns auch wieder große Männer senden in entscheidender Zeit! Da es bei der eingetretenen Zer­splitterung mir schwer werden würde, zu wählen, wohin von Den vier einladenden Seiten ich heute Abend den Fuß lenken sollte, so ist es mir Bedürfniß gewesen, wenigstens hier diese Zuversicht zum Patriotismus unserer Jugend auszusprechen, und wenigstens hier einen Kranz freudigen nationalen Ge­dentens zu legen auf das Haupt diefes Tages."

Das ist natürlich keine Politik im Sinne der Herren

Hundert Jahre sind's heute- am 21. Januar Die Sozial- Korrespondenz" wird mit diesen Worten daß au Ludwig dem Sechzehnten von Frank­ reich das Urtheil vollstreckt wurde, welches vier Tage vorher dem König Stumm höchstens ein mitleidiges Lächeln ent­das französische Volt durch seine Vertretung- den Konloden; er weiß, er hat das Regiement, und hat es die Re­vent über ihn gefällt hatte. Am 21. Januar des gierung und die Bergbehörden fühlen lassen, was es heißt, denkwürdigen und ereignißreichen Jahres 1793- des andere Wege, als König Stumm fie vorschreibt, zu gehen. großen Jahres der großen Revolution" starb der legitime Behörden sind für ihn nur dazu da, seinen Willen zu voll­In den Grubenbezirken herrscht König Stumm, und die König von Gottesgnaden auf dem Schaffot- nicht un­schuldig, wie das die monarchische Geschichtslegende be- strecken. hauptet, sondern auf Grund unanfechtbarer Beweisstücke- zum Theil von seiner eigenen Hand- des Hoch- und stellt die Kölnische Zeitung " an die Spize ihres Blattes Landesverraths, und zwar des denkbar schlimmsten Ver- und läßt ihm einen langen, langen Leit- und Leidartikel Professoren, trok den faustdicken Anspielungen auf die 720 Abgeordnete von den 749 Mitgliedern des National- folgen. Als Erfaz für die Vermögenssteuer ließe sie fich Militärvorlage! Sie mögen es nur so weiter treiben­Konvents waren anwesend, als über die Schuldfrage des diefelbe gefallen. Aber sie fürchtet, daß fie nach der Ver- fie erregen den Widerspruchsgeist nur desto früher. Werth­Königs entschieden wurde, und einstimmig wurde die mögenssteuer unausbleiblich auch fommen wird! Alle voll ist ja für uns außerdem das Zugeständniß der Schuldfrage bejaht, nur 37 Abgeordnete erklärten nebenbei Steuern, welche den armen Mann treffen, werden von der Ermattung, Unluft und Gedrücktheit", die auf der bürger­den National- Konvent für inkompetent, ein Strafurtheil zu Kölnischen" mit Freuden begrüßt; in Born geräth fie nur, lichen Welt liegen. Ja, sie wackelt und wankt bereits, die fällen. Unsere deutschen Geschichtsfälscher gefallen sich darin, wenn eine noch so kleine Steuer den Besitzenden auferlegt faule" Ordnung"! der König als Opferlamm für die Sünden seiner Vorfahren hinzustellen. Thatsächlich hat Ludwig XVI. eine höchst Jm Reichstagswahlkreise Liegnis hat die deutsch­schmähliche Rolle gespielt; während er die Verfassung be- freisinnige Partei nunmehr den Sentier Auguſt Jungfer in schwor und wiederholt feierlichst sich zu ihr bekannte, verhandelte Bieguig als Kandidaten aufgestellt.- er mit allen Feinden Frankreichs und hetzte sie zum Kriege gegen dasselbe. Seine Schwäche und Charakterlosigkeit,

raths überführt und zum Theil geständig.

wird.

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Eine kleine Fälschung begeht die Germania" in feine persönliche Gutmüthigkeit können über das Ver ihrem heutigen Feuilleton- Artikel Zur Erinnerung an den brecherische seiner Handlungsweise nicht hinwegtäuschen. 21. Januar 1798." Sie läßt den König Ludwig XVI . Wenn die Todesstrafe überhaupt für zulässig er genau mit der absoluten Mehrheit von 361 Stimmen" achtet wird, dann twar sie jedenfalls diesem der Verrätherei gegen die Freiheit der Nation und des An­Monarchen gegenüber angebracht, der gegen sein eigenes griffes auf die öffentliche Sicherheit des Staates für schuldig Bolt intriguirte und die auswärtigen Mächte zum Kriege erklärt und zum Tode verurtheilt werden. Thatsächlich ist gegen dasselbe hette. Unsere Reaktionäre, Konservative wie die Schuldfrage einstimmig bejaht worden und nur für die Liberale, haben amfwenigsten Anlaß, gegen das Urtheil, und Todesstrafe mit sofortiger Bollstreckung ergab sich jene ab= vor allem gegen die Strafe zu eifern, die sie bei viel ge- folute Majorität von 361 Stimmen. ringerem Anlaß zu vertheidigen gewöhnt sind. Ihren Un­willen erregt nur, daß die wohlverdiente Strafe über einen König verhängt wurde. Sie sehen in den vielen Schicksals fällen, die Frankreich erfahren, eine Strafe für die Hin richtung des Königs. In diesen hundert Jahren hat Frank reich allerdings oft seine Regierung gewechselt; der Despotie, dem Militarismus, der Bourgeoisie ist es verfallen, aber eine Frucht aus dem denkwürdigen 21. Januar 1793 ist ihm erhalten geblieben; die mystische Weihe des Gottes gnadenthums ist gründlich ausgerottet, das Gleichheitsgefühl hat allen Regierungen Stand gehalten, die Unterwürfigkeit thepropper. w wyder. Denkweife des um einen Kopf, und um Kopfeshöhe ist das Bolk ge­wachsen!

Dem Reichstage ist das vierte Verzeichniß der ein­gegangenen Petitionen, Nr. 7220-11171, zugestellt.

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Daß der Ministerialerlaf wegen der Sonntags ruhe vom 15. Dezember 1892 geradezu das Verlangen nach Beschränkungen der Sonntagsruhe hervorzurufen geeignet ist, bestätigt einer der Hauptgegner der Sonntagsruhe, Herr Eugen Richter , indem er die Interessenten in den Provinzial städten, welche sich durch die gegenwärtige Verkaufszeit be­drückt fühlen, ermuntert, auf Grund des Ministerialerlaffes bei den Regierungspräsidenten vorstellig zu werden, um eine Abänderung der geltenden Bestimmungen zu erwirken.-

Zu dem Bergarbeiterstreik( siehe Leitartikel) fühlt sich selbst die Sozial- Korrespondenz" des Dr. Böhmert ver anlaßt, wenn auch in sehr zahmer Weise, die Bergbehörden

Bobligh bachachaitons

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Herr von Treitschke, der deutsche Geschichts- Bra­marbas und Phrasendrescher, benutte gestern eine öffent­liche Vorlesung über" politische Theorien", um den Stu­direnden den Beweis zu liefern, daß Luther kein Revolu tionär war, und daß man Revolutionäre nie gut nennen könne, da eine Revolution immer einen Rechtsbruch bedeute. Bir müßten uns also gegen die Worte verwahren, die der derzeitige Universitätsrektor Birchow von guten Revolus tionären gefaselt hat. Herr v. Treitschte weiß, daß ihm die schnauzige Redeweise über Virchow nichts schaden tann und als Führer der schnoddrigsten Richtung der deutschen Jugend fühlt er sich veranlaßt, ihr in der dieser genehmisten Ausdrucksweise voranzugehen.

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Der Musterkönig Milan und seine Frau, Natalie, haben sich versöhnt. Den Segen nebst einem Douceur hat " Bäterchen" gegeben, das in Frau Natalie eine seiner eifrigsten Agitatorinnen oder Agentinnen besitzt. werden also demnächst Gelegenheit haben, den russischen Rubel in Serbien an der Arbeit zu sehen.

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Wir

Politik und Universitäten. Das Professorenkollegium der Universität in der guten Stadt Leipzig zeichnet sich be­kanntlich seit langem durch sein Bestreben aus, das Ein dringen vorgeschrittener Elemente in Lehrer- und Studenten­thum mit allen Mitteln zu verhindern. Es sei nur an die Der Gipfel der Heuchelei. Die französische Fälle der Genossen Dr. Schmidt und Man erinnert, die Rammer hat mit großer Mehrheit das Preßknebel­von dem ehrenwerthen Leipziger Professorenthum gemaß- Gesetz angenommen. Die Presse ist der Spiegel des regelt wurden. Als Grund mußte immer herhalten, daß öffentlichen Lebens- und gewiffe Leute lieben es nicht in die Politik von der Universität ferngehalten werden müsse. einen ehrlichen Spiegel zu sehn, weil ihnen der Anblick von Wie wenig aber die nationalliberalen oder konservativen Herren Hallunken verhaßt ist. Regit" fehren, beweist zu hundest bereits bekannten Dingen Die mugerrrawalle in gollaud. Man schreibt uns jetzt folgende Mittheilung der amtlichen Leipziger Zeitung" aus Amsterdam , d. d. 19. Januar 1893; vom 19. Januar: Jeht hat auch hier in Amsterdam die bittere Noth in ihrer Um den Tag der Reichsgründung festlich zu gräßlichsten Gestalt, Hunger und Kälte, Tausende von arbeits­begehen, hatte sich die Leipziger Studentenschaft be- losen Menschen dazu getrieben, sich mit Gewalt zu verschaffen, tanntlich in nicht weniger als fünf Gruppen gespalten. Diesem was man gutwillig ihnen nicht geben wollte. Zerrbilde deutscher Ginigkeit gegenüber sehen wir diesmal von Schon während der ganzen Woche hatten bald hier bald da der gewohnten Berichterstattung über die akademische Feier des Versammlungen der Arbeitslosen stattgefunden. Es war ein Ge­Tages ab. Auch die Professorenkreise scheinen unsere An- such an den Bürgermeister um Arbeit abgeschickt, auf welches sie schauungen zu theilen, und es ist wohl lediglich der Ausdruck heute Morgen um 11 Uhr Bescheid erhalten sollten. Taufende des allgemeinen Empfindens, bem gestern Professor Dr. Fricke hatten sich um diese Zeit vor dem Rathhause eingefunden und Ausdruck gab, als er seiner Vorlesung über Dogmatit eine faben mit Spannung der Entwickelung der Dinge entgegen. Ansprache mit folgendem Schluß vorausschickte: Wir können Als furz nach 11 Uhr die Deputation vom Bürgermeister es uns, am wenigen an einem Festtage wie heute, nicht ver- zurückkam und nur schlechte Nachrichten für die Arbeiter mit leugnen, daß, gleichgiltig woher, eine gewisse Erbrachte, wurden plößlich Hunderte von Zetteln durch die auf­mattung der nationalen Begeisterung über geregte Menge vertheilt mit der Aufschrift: Bunkt i Uhr auf Viele gekommen ist, daß, wie von einem Dämon der Börse sein, dort wird das Geld und Brot vertheilt." herbeigetragen, eine Wolfe sich gelegt hat auf das Schon lange vor 1 Uhr war der Plah vor der Börse schwarz Fener Der Begeisterung, Die damals die ganze von Menschen. Die 15 Meter breite Freitreppe der Börse war Nation durchglühte. Schon die nächsten Tage bis an die Thüren dicht von Arbeitern befeht. Heute gab es ober auch Wochen werden im Reich hier feinen Eingang für die Börsenjobber. Heute, herrschte hier

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auf die Heirath ihres Sohnes mit Fräulein Matifat hin- Frau Matifat war eine Kunstfreundin sie kaufte Lithos gearbeitet. Das größte Hinderniß war ein gewiffer Cochin, graphien, Chromolithographien und bunte Bilder, über ein junger Beamter im Finanzministerium und Sohn des haupt lauter billiges Zeug. Herr Matifat aber fand feine Associe's der Firma Matifat. In Herrn und Frau Berstreuung darin, neue Unternehmungen zu prüfen und ein Matifat's Augen schien aber doch die Stellung eines wenig an der Börse zu spielen, um sich Bewegung au vers Advokaten Bürgschaft für das Glück einer Frau, wie sie schaffen. fich ausdrückten, zu bieten.

Desroches war, um einen Nothanker zu haben, auf den Plan seiner Mutter eingegangen. Er behielt also die Droguistenfamilie in der Rue du Cherche- Midi in Rückhand.

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im väterlich gutmüthigen Tone zu ihr, vergessen Sie nie, daß ein ariner, schlaftrunkener Mensch fortwährend Thee getrunken hat, um bis zwei Uhr Morgens wach bleiben und Ihnen feierlich sagen zu können: Heirathen Sie! Machen Sie teine Schwierigkeiten, achten Sie nicht auf Ihre Ge­fühle, denken Sie nicht an die niedrige Berechnung der Ein Zug wird Euch meinen Matifat in seiner ganzen Männer, die einen Fuß hier, den andern bei den Matifat's Tiefe erkennen lassen. Der gute Mann wünschte seinen haben, stellen Sie überhaupt keine Betrachtungen an, sondern Nichten regelmäßig folgendermaßen gute Nacht: Geh' zu heirathen Sie! Heirathen heißt für ein Mädchen einent Bett, meine lieben Nichten!" Er fürchtete sie zu betrüben, Manne zufallen, der die Verpflichtung übernimmt, für ihren wenn er fie mit Ihr" oder Sie" anredete. materiellen Unterhalt zu sorgen und mit ihr, je nachdem, Um Euch eine andere Art Glück begreiflich zu machen, Ihre Tochter war ein junges Mädchen, das sich nicht mehr oder minder glücklich zu leben. Ich kenne die Welt: müßte ich Euch diese beiden Krämer, Männchen und Weib zu benehmen wußte; sie sah aus, wie eine feinere Rammer Die jungen Mädchen, die Mamas und die Groß­chen, schildern, wie sie sich über ihr Gärtchen freuen, in sofe, spielte eine Sonate herunter, schrieb eine hübsche eng- mütter heucheln sämmtlich wenn sie, sobald die einem Erdgeschoß wohnen und sich an dem Spiel eines lische Handschrift, verstand Französisch und Orthographie, Rede vom heirathen ist, vom Gefühl sprechen. Jede denkt tornährendünnten und langen Springbrunnenstrahls ergößen, und erfreute sich mit einem Worte einer vollständigen, nur an gutes Auskommen. Wenn die Tochter gut unter­der beständig aus einem runden Kaltsteintischchen im Mittel- bürgerlichen Erziehung. Sie sehnte sich nach einer Ghe, gebracht ist, sagt die Mutter, sie hat ein vortreffliches Ge­punkt eines Baffins von sechs Fuß Durchmesser emporsteigt; um das elterliche Haus zu verlassen, wo fie fich schäft gemacht.

müßt' ich Euch schildern, wie sie zeitig aufstehen, um im wie ein Marine- Offizier auf der Nachtwache langweilte, nur So entwickelte ihr Rastignac seine Ansichten über die Garten nachzuschauen, ob Blumen gewachsen sind, wie sie mit dem Unterschied, daß diese Nachtwache den ganzen Tag Ehe, die nach ihm nur eine geschlossene Handelsgesellschaft unthätig und unruhig sich nur ankleiden, um etwas zu thun dauerte, Desroches oder der junge Cochin, ein Notar oder ist, um das Leben zu ertragen. Ich will Ihr Geheimniß nicht wissen, setzte er hinzu,

zu haben, wie sie sich im Theater langweilen und stets auf ein Garde- du- Corps, ein echter oder ein Talmilord, jeder dem Wege zwischen Paris und Luzarche sind, wo sie ein Gatte war ihr recht. Da sie vom Leben offenbar nichts denn ich kenne es. Wir Männer erzählen uns ebensogut Landhaus besaßen, in dem ich oft zu Gaste war. verstand, hatte ich Mitleid mit ihr und wollte ihr sein alles, wie die Damen, wenn sie sich nach dem Diner zurüd Eines Tages, Blondet, hielten mich die Matifat's un- großes Geheimniß offenbaren. Aber ach! die Matifat's ver- ziehen. Noch einmal und das sei mein lehtes Wort: nük auf; und aus Dankbarkeit erzählte ich ihnen Abends schlossen mir ihre Thür. Die Philister und ich, wir werden heirathen Sie! Werden Sie alte Jungfer, so erinnern Sie von neun bis Mitternacht eine Geschichte, eine wunderschöne einander nie begreifen." sich daran, daß ich Sie heute Abend inständig gebeten habe: Schachtelgeschichte. Eben war ich dabei, die neunund- Die kleine Matifat hat schließlich den General Gouraud heirathen Sie! zwanzigste Person in meine Erzählung einzuführen, da geheirathet," bemerkte Finot. Rastignac sprach in einem Tone, der nicht nur Auf­neigte auch Bapa Matifat, der als Hausherr am längsten Unser Exdiplomat, Godefroid von Beaudenord, merksamkeit, sondern Nachdenken heischte. Sein Rath war Stand gehalten hatte, nachdem er fünf Minuten lang genickt, brauchte zwei Tage," fuhr Biriou fort, um die Matifat's so dringend und so überraschend, daß sich Malvine beim das Haupt und schnarchte wie die übrigen Zuhörer. Am und ihr Wesen zu durchschauen. Zufällig war Rastignac Berstande, also da, wo sie Rastignac treffen wollte, gefaßt nächsten Morgen machten sie mir alle wegen des schönen gerade da und plauderte mit der leichtsinnigen Baronin fühlte. Noch am folgenden Tage sann fie vergeblich darüber Schluffes meiner Geschichte ihr Kompliment. am Kamin, als Godefroid Malvinen Bericht'erstattete. Einige nach, was ihn zu seinem Rath veranlaßt haben könnte. Bei diesen Spießern verkehrten Herr und Fran Worte trafen sein Ohr, und er errieth, wovon die Rede war, Du wolltest uns doch erklären, wie Rastignac zu seinem Cochin, Adolph Cochin, Adolph Cochin, Frau Desroches und der besonders als er Malvinen's ärgerlich zufriedene Miene Vermögen gekommen ist," unterbrach Couture hier Bigiou's Pleine Popinot, ein Droguist, der sein Geschäft noch sah. Raftignac, er, der angebliche Egoist, blieb bis zwei Uhr Erzählung. Aber so viel Kreisel Du auch peitschst, von betrieb. Er erzählte den Matifat's, was es in der Morgens, um mit Malvine ungestört sprechen zu können. der Erklärung seh ich nichts. Wir sind doch nicht etwa in Rue tes Lombards Neues gab.( Du mußt ihn übrigens Beaudenord entfernte sich, als die Baronin zu Bett ging. Deinen Augen auch nur mit sechs Flaschen Selt multi­totnen, Finot.) Liebe Malvine, sagte Rastignac, sobald sie allein waren, plizirte Matifat's!" ( Fortsetzung folgt.)

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