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wiffe Uebersicht ermöglichen über die Entwickelung des Arbeits­marktes. In den Krankenkassen waren im Januar 1908 immer noch 3000 Mann mehr versichert als im Januar 1907,

scheinen mit seinen anderen Ansichten allerdings gleichen Schritt| Sachs: Die waren sehr gut!) Dieser Zuruf des Herrn zu halten.( Beifall und große Unruhe.) Zuleht verwies Herr Kollegen Sachs war ein schärferes Urteil über diese Ausführungen, Fischbeck auf die Armenunterstützung. Sie kennen unseren als wie ich es geben könnte.( Beifall.) Herr Fischbeck wird kein eine besondere Not zeigt sich darin nicht. Standpunkt, der die Armenunterstützung unter allen Umständen Marschgenosse für die Sozialdemokraten sein, er marschiert jett möglichst vermeiden will Das heißt doh Steine statt Brot geben. Arm in Arm mit Herrn v. Kröcher und Genossen( Stadtv. Körte: Aehnlich liegt die Sache bei den weiblichen Arbeitern. Im Sollen wir Herrn Fischbeck erst die Masse der Arbeitslosen vor- Sie mit dem Zentrum!) Was er sagte über die Gewerkschaften, ganzen ergibt sich eine gewisse Verschlechterung des Arbeitsmarktes; führen, die da sind und unterstützt werden müssen? Es muß doch das konnte kein noch so großer Scharfmacher aus der Junkergesell­aber die zu agitatorischen Zweden veröffentlichten Zahlen schießen die Hunderttausende von Arbeitern ganz eigentümlich berührer, schaft stärker sagen als er!( Beifall und Lärm.) Vergegenwärtigen weit über das Ziel hinaus. Die Belegung des Arbeitshauses steht daß ein Stadtrat von Berlin solche Erklärungen vielleicht im Auf- Sie sich nur, wie er von seinem hervorragenden Platz aus gesagt in auffallendem Kontrast zu der Belegung des Obdachs. Die trage des Magistrats hier abgibt. Die Kommunen um Berlin sind hat ich möchte immer noch nicht glauben, daß es namens des Arbeitsnachweiszahlen können absolut nicht als Striterium gelten, am Werke: Schöneberg gibt 20 000 M., Charlottenburg hat eben- Magistrats war( 3wischenruf: Freitag gibts einen Rüffell da der Arbeiter sich oft an mehreren Stellen zugleich bewirbt und falls Maßregeln getroffen, um der Arbeitslosigkeit entgegenzu- Große Heiterkeit.), wie seine ultima ratio die Armenunterstügung überall gezählt wird.( Große Unruhe. Zurufe. Vorsteher: treten.( Stuf: Wir ja auch!) Gie befolgen jest mehr die Taktik, war. Ist das die Auffassung des Magistrats, so bedeutet das der Es ist Blödsinn" gerufen worden; ich rufe den Rufer zur Ord- folche Anregungen in Ausschüssen zu begraben. Allzuviel Hoffnung ganzen 25jährigen sozialen Gesetzgebung gegenüber uung.) auf die Ausschußberatung werden wir nicht haben dürfen; das zeigt schon der merkwürdig große Beifall, den Herr Fischbeck crntete.

Arbeitslose haben wir in jedem Winter;

auch gewiffe Gelegenheitsarbeiter, Rentenempfänger und Zuge­wanderte, denen nicht viel an der Arbeit liegt, müssen vorweg ab­gezogen werden, wenn man eine besondere Not nachweisen will. Die Arbeitslosen infolge von Streits hat Herr Dupont außer Betracht gelassen; aber zahlreich find die Fälle, wo die Arbeits­losigkeit herstammt aus früheren Streits, wie dem Holzarbeiter streit, dem Maurerstreik.( Sürmische Unterbrechung; Rufe: Aus­Sperrung!) Streit oder Aussperrung ist mir ganz egal. ( Gelächter.) Eine Kommune, die nachher für die Arbeitslosen ein­tritt, die durch Streits arbeitslos geworden sind, reizt geradezu zu Streits an. Sie hat sich in diese Dinge nicht einzumischen. Für unverschuldete Not ist schließlich die Armenpflege da. The die Kommune an solche Vorschläge herantritt, wie sie eben gemacht worden sind, muß sie alle anderen Wege der Abhülfe prüfen. Berlin hat nicht die Aufgabe, für die einzutreten, die sich durch die Hochkonjunktur nach Berlin verlocken ließen; sie mögen jetzt dahin gehen, wo Arbeit ist, auch in der Landwirtschaft( Große Unruhe). Ja, vom Lande sind sie doch meistens hergekommen! Dem wirt lichen Notstand wollen auch wir mit allem Eifer abhelfen. Für die Fortschaffung des Müllberges an der Stralauer Chauffee wollen wir 800 000 M. auswerfen; auch sonst wollen wir, wo es angeht, für Vermehrung der Arbeitsgelegenheit sorgen. Für falsch aber halten wir, uns einen Notstand einreben zu lassen,

der nicht vorhanden ist; der Mut der Unternehmer würde noch mehr sinken, und den Schaden trügen am letzten Ende die Arbeiter. die Arbeit um so intensiver wird; so hörte man es wenigstens bis­her. Die Beschleunigung der Bauten wird möglichst bewirkt werden. Die Arbeitslosenversicherung kann eine Kommune nicht durchführen. Im Ausschuß werden wir uns ja näher unterhalten fönnen. Der Magistrat wird objektiv prüfen und seine Beschlüsse fassen.( Bebhafter Beifall und lautes, andauerndes Bischen. Der Borsteher bittet, diese störenden Manifestationen doch möglichst cinzuschränken.)

Armenunterstützung wollen wir nicht;

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einen Faustschlag ins Gesicht.

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Das Prinzip des sozialen Eintretens für die Gesamtheit gipfelt doch darin, daß sie sich loslöst von der Armenverwaltung und verweist auf die werktätige Hülfe, welche die Gesellschaft fich wir wollen weiterbauen auf dem Boden, auf dem die Gewerk- untereinander schuldig ist. Dieser Hinweis auf die Armenver­schaften vorgearbeitet haben. Auch Frankreich hat schon eine öffent- waltung spricht Bände, und der Liberalismus hat keinen Grund, liche Unterstüßung der Arbeitslosentasjen der Gewerkschaften in fich zu freuen, daß einer seiner Vertreter sich zum Mundstück die Wege geleitet. Sie sollen also hier gar keinen Sprung ins folcher Aufaffung gemacht hat.( Stürmische Zustimmung b. d. S03.). Dunkle machen. Haben Sie den guten Willen, dann müssen Sie auch Er hat damit seinen Freunden keinen guten Dienst geleistet, denn zur Ueberzeugung kommen, daß solche Einrichtungen auch bei uns diese Anschauung ist mit modernen Anschauungen absolut angebracht wären. Herr Fischbeck sagte, die Leute feien ja bom unvereinbar. Hat die Aera der Blockpolitik schon so sehr auf Lande hierher gekommen. vom Lande hierher gekommen ist( Große Heiterkeit); vielleicht Rede Duponts, die geradezu musterhaft fachlich war, zu solcher Ich weiß nicht, ob Herr Fischbeck ihn abgefärbt? Er meint, er sei provoziert worden. Konnte die wendet er das Rezept auf sich selbst an. Es handelt sich doch um Bemerkung Veranlassung geben? Die zurufe, auf die sich Herr gelernte Arbeiter; allein unter den Metallarbeitern sind 7000, Fischbeck jetzt berufen wird, waren erst das Echo seiner Aus­unter den Holzarbeitern 4320 Arbeitslose, und das sind nicht ein- führungen. Wenn von Provokation gesprochen werden kann, dann mal alle, weil sich eine Anzahl nicht meldet. Herr Fischbeck braucht hat also Herr Fisch bed die Ehre, sie hervorgerufen zu haben. seinen agrarischen Freunden gar nicht auch noch diese Unterstüßung Dr. Freund hat in seiner Publikation gesagt, die einzige Möglich­angedeihen zu lassen und Hülfskräfte auf diese Weise aufs Land zu feit, Hülfe zu bringen, sei, daß die Leute in die Provnz gehen und dirigieren. In der Provinz hat im Januar dieselbe Arbeitslosig- dort Arbeit und um jeden Preis auch ungelernte Arbeit annehmen. feit eingesetzt wie in Berlin schon im Dezember. Es wäre wirklich Er bedauert, daß bei dem Kanalbautennachweis es an Arbeitern angebracht, daß Berlin in die Fußstapfen derjenigen Städte träte, fehlt, die Leute gingen dort nicht hin; zum Schluß heißt es, es die bereit sind, eine Arbeitslosenstatistik aufzunehmen und Arbeits- müsse den Arbeitern einmal ernstlich gesagt werden, daß dieses ämter einzurichten. Wenn die Vorschläge Duponts berücksichtigt Standesbewußtsein lächerlich fei und ihnen zu Gemüte werden, kann die Zahl der Berliner Arbeitslosen recht erheblich geführt werden, daß sie sich ein Beispiel nehmen sollen an den vermindert werden. höheren Ständen, wie zum Beispiel der Studenten, der Stadtrat Fischbed: Die schweren Vorwürfe, die der Vor- Offiziere, der höheren Töchter, die alle event. von ihrem Be= redner gegen mich gerichtet hat, habe ich nicht alle verstanden. schäftigungsniveau heruntersteigen müssen, um ohne Staatshülfe Was ich verstanden habe, leben zu können. ( Borgmann: Aber verdient!") zeigt, daß er unrichtiges fagte. Schöneberg hat 20 000 m. be- gededten Mannes, der dem Unglück der Arbeitslosigkeit den Hohn Das ist das Elaborat eines in sicherer Stellung willigt, wir wollen Ihnen ja eine Vorlage von 7-800 000. Der Satten hinzufügt!( Große Unruhe.) Es ist bereits nach machen. Herr Dr. Nathan hat hier hohe Politik getrieben; ich gewiesen worden, daß die Beschäftigung gelernter Arbeiter mit habe die Sache kommunalpolitisch behandelt. Die Arbeitslosen- besonderen manuellen Fertigkeiten nicht mit Erdarbeiten, Müll­Ich habe auch nicht verlangt, daß qualifizierte Arbeiter Land- mordio würde seitens der Junker und Agrarier erfolgen, wenn versicherung habe ich nur in der Kommune für unmöglich erklärt. abtragen usw. parallel gestellt werden kann. Welches Zeter­arbeit verrichten. Ich habe hingewiesen auf die Leute ,,, die in den jetzt eine Invasion Berliner Arbeitslosen die Provinz über­letzten Jahren vom Lande hereingewandert sind, solche, die nichts schwemmte! weiter mitbringen als ihrer Hände Arbeitskraft und die später unreife( Große Unruhe) in der Beurteilung der tatsächlichen Ver. Dieses Urteil des Dr. Freund zeugt von solcher sehr wohl wieder draußen arbeiten fönnten. Worin bestehen denn hältnisse, daß ich es nur als eine Verlegenheitsausrede bezeichnen die Notstandsarbeiten? Das sind doch auch keine qualifizierten kann, die um so unangenehmer wirkt, weil es von einem Manne Stadtv. Brunslow( A. 2.): Herr Dupont stellt es so hin, Arbeiten, sondern fungible Arbeiten, Erdarbeiten usw. Wenn Sie kommt, deffen Gehalt auch von den Beiträgen der Arbeiter zur als ob es sich um einen schredlichen wirtschaftlichen Niedergang das von uns verlangen, dann sehe ich nicht ein, was Sie gegen Invaliditätsversicherung mit bezahlt wird.( Andauernde große handelt. Jm vorigen Jahre haben die Holzarbeiter 5 Monate, die Bauarbeiter 3 Monate gestreift, Streifs, die die Genossen des Landarbeit haben können.( Rufe:" Winter!") Früher war auch Unruhe.) Verlangen Sie vielleicht, daß wir so auf uns herum­Herrn Dr. Arous hätten vermeiden können. Wenn also während Herr Dr. Freund für Sie ein guter Mann und objektiver Sozial- hauen lassen?( Lärm und Gelächter.) Der Ausschuß, den Sie ein­9 Monaten 10-15 000 Arbeiter feierten, so sollen die Arbeitgeber und mit unbequemen Ansichten kommt, da ist er ein ganz ge- gezwungen werden, den Dingen ernstere Aufmerksamkeit zuzu­politiker; aber wenn er einmal genaue statistische Zahlen gibt sehen werden, wird hoffentlich durch die Gewalt der Tatsachen daran schuld sein! Für die Holzbranche z. B. stimmt das nicht, wir Arbeitgeber wollten Zugeständnisse machen, aber Kollege Glocke, wöhnlicher, kenntnislofer Mann, der sozialpolitisch gar nicht mehr wenden. Ich nehme nicht an, daß die Verweisung des Antrages der an der Spike der Arbeiter stand, hat eine Einigung nicht er- mitzählt. Auf diese Tonart, die auch mir gegenüber beliebt wurde, an den Ausschuß bloß die Bedeutung eines Begräbnisses hat. Der reicht. Als Redner ausführen will, daß die Führer der Arbeiter habe ich geantwortet. Ich stehe hier nicht bloß, um mich an- Ausschuß wird, wenn er objektiv die Richtigkeit der Dupontschen schwarz genug gesehen hätten und den Rat zur Verständigung schwarz genug gesehen hätten und den Rat zur Verständigung greifen zu lassen. Wir müssen im Magistrat die Dinge betrachten, Behauptungen festgestellt hat, hoffentlich die Konsequenzen ziehen gaben, bricht er plöblich ab, da er sich anscheinend durch die laute wie sie außerhalb sind. Ein Magistrat, der sich nicht dagegen( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) wehrt, der könnte sich begraben lassen.( Beifall und Lachen.) Unterhaltung im Saale gestört fühlt. Stadtv. Goldschmidt: Auf den Streit will ich nicht eingehen, Stadtrat Fischbed: Der Vorredner hat das Vorrecht des Stadtv. Mommsen( Fr. F.) erkennt die Bedeutung der Frage ob es sich im Sommer um einen Streit oder um eine Aussperrung Schlußwortes zu Angriffen benußt, die ich nicht ohne Erwiderung als so wichtig an, daß Ausschußberatung geboten sei, schon um das gegebene Zahlermaterial prüfen zu können. Eine Krisis liege nicht handelte, aber ich will noch einmal hervorheben, daß die Führer laffen kann. Ich protestiere namens des Magistrats gegen die der Gewerkschaften einen neuen Tarifvertrag eingehen wollten, Angriffe auf den Direktor Dr. Freund. Solche Angriffe sind Gott vor, nur eine rückläufige Konjunktur, die sich ohne Krisis wieder aber in den Versammlungen der Ruf ertönte: Ihr habt Euch sei dank in diesem Saale in dieser Art selten vorgekommen. Und wenden werde. Die Art, solchen Debatten hier Arbeitslosenver- kaufen lassen! Wenn die Arbeiter auf ihre Organisationsführer wenn Sie von Arbeiterbeiträgen sprechen so meine ich, Herr sammlungen vorangehen zu lassen, um im letzten Grunde Propa­ganda zu treiben, werde die Interessen der Arbeiter nicht fördern. nicht hören, so ist schuld daran die parteipolitische Verhegung durch Singer, so mögen Sie die Vorwärts"-Redakteure behandeln! Die Hauptursache der Arbeitslosigkeit hätte in dem Bauarbeiter die sozialdemokratische Preffe( Oho! und Widerspruch) Herr Dr.( Stürmische Unterbrechung bei den Sozialdemokraten.) Aus meinen streit des Sommers gelegen, durch den die Innenarbeiten des Nathan sagte, wir sollten nicht bei jeder Gelegenheit die tiefe Worten hat sich Herr Singer einen Popanz zurecht gemacht und Kluft zwischen Sozialdemokratie und uns aufreißen, wir sollten gegen den polemisiert, unter Ausnutung des Schlußwortes mich Winters verhindert seien. Die Frage der Arbeitslosenversicherung ein Stück Weges zusammengehen. Ja, wir haben das befolgt, aber mit Blockpolitik, Kröcher usw. angezapft. Meine Ausführung über müsse von Reichs wegen geregelt werden. Besser wäre es, daß immer nur blutigen Hohn von der Sozialdemokratie empfangen. die Armenunterstützung ist völlig entſtellt worden. Unsere Auf­10 000 Arbeiter bei 6 Stunden geringeren Lohn hätten, als 8000 ns trennt eben eine Weltanschauung, da halte ich eine Annäherung fassung steht turmhoch über der auch einmal im Reichstag ber­vollen Lohn und 2000 ohne Arbeit. Dahin sollten die Arbeiter­organisationen ihre Mitglieder erziehen. praktisch für ausgeschlossen. Wenn die Sozialdemokraten einen tretenen, die in dem Worte gipfelte:" Wer nicht arbeitet, soll auch guten Teil des Weges mit uns gehen wollen, so dürfen sie die nicht effen!" Sache nicht so darstellen, als gäbe es keine schlimmeren Feinde des Voltes als die Freisinnigen.( Lebhafter lärmender Beifall bei

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der Mehrheit.)

Darauf wird ein Schlußantrag angenommen. Das Schlußwort erhält

daß der Liberalismus unverbesserlich ist,

Durch die Rede des Stadtrats ist die Debatte wieder eröffnet, fie wird aber sofort wieder von neuem geschloffen.

Persönlich bleibt Stadtv. Goldschmidt bei seiner Behauptung stehen, daß der Vorwärts" den Bauarbeitern die Kampfesstimmung suggeriert habe.( Ruf: Unwahrheit! Der Vorsteher erteilt dem Rufer einen Ordnungsru f.)

Der Antrag geht darauf an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Der Rest der Tagesordnung bleibt unerledigt. Schluß 10 Uhr.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

In die Neffeln gesetzt!

Stadtv. Dr. Nathan( soz.- forischr.): Wir müssen doch endlich einer Frage von solcher Bedeutung auch statistisch so nahe auf den Leib rücken, daß sich das beschämende Schauspiel nicht wiederholt. daß um die Zahlen hier ein unfruchtbarer Kampf geführt wird. Ueberall, nicht bloß in Berlin , wird augenblicklich diese Frage der Arbeitslosigkeit diskutiert; es handelt sich gar nicht um eine sozial­demokratische Agitation. Ich verweise nur auf die" Soziale Bragis" Stadtv. Singer( Soj.): Herr Dupont scheint Herrn Gold­des Prof. Franke. Erfreulicherweise hat niemand im Saale die schmidt nicht die gewünschte Gelegenheit gegeben zu haben, seine so­Frage leicht genommen. Der Vorschlag des Stadtrats Fischbeck, eben gehörte gut vorbereitete zweite Rede an Stelle der ersten zu daß qualifizierte Arbeiter aufs Land gehen und Landarbeit machen halten! Ich bin darin mit Herrn Goldschmidt einverstanden: Der sollen, ist undurchführbar und gegen das Interesse der Arbeiter Liberalismus kann mit der Sozialdemokratie nicht zusammengehen, felbst. Dem augenblicklichen Notstand soll man auch durch Schaffung nachdem sich diese davon hat überzeugen müssen, von Arbeitsgelegenheit abhelfen, und Herr Fischbeck hat ja auch einige Andeutungen in der Richtung gemacht. Wenigstens eine Milderung der Arbeitslosigkeit wäre damit zu erreichen. Die acht- daß er seine eigenen liberalen Grundsäße nicht durchführen will. stündige Arbeitszeit würde zurzeit unbedingt die Einstellung einer Ein solcher Marschgenosse ist unbequem, verderblich und nuklos. Frankfurt a. M., 30. Januar. ( B. H. ) Eine harmlose Kaiser. größeren Arbeiterzahl herbeiführen. Auch an die Stagtsregierung Wenn aber Herr Geldschmidt behauptet, die Schuld am Maurer- Geburtstagsfeier im Hotel Burghof in Wiesbaden hat nach der fönnte herangetreten werden. Aber alle diese kleinen Hülfsmittelchen streit trage die sozialdemokratische Bresse, insbesondere der Bor - Frankfurter Zeitung " Anlaß zu einem neuen polizeilichen Miss helfen nicht gründlich, helfen kann nur die Arbeitslosenversicherung, wärts", so erwidere ich, daß das Gegenteil der Fall ist; gerade der griff gegeben. Zwölf Stammgäste des Hotels, Herren der besten die in Dänemark schon rechtens ist. Daneben ist das Genter Vorwärts" hat zurückhaltung geübt, gerade er hat den Arbeitern bürgerlichen Kreise, feierten Kaisers Geburtstag durch ein kleines Syftem auch schon in der deutschen Stadt Straßburg eingeführt. Ratschläge zur Bermittelung gegeben. Ich will Ihnen noch mehr Festessen, von dem aus auch eine Gratulationsdepesche nach Berlin Wenn Herr Fischbeck die Maßregel der Versicherung für ganz verraten, trotzdem es ja öffentliches Geheimnis ist: Mein Freund deutschen Volkspartei gehört und im Reichstage schon wiederholt er klar zu machen gesucht, daß es in ihrem Interesse läge, den Kampf 4 Schuyleute, die in barscher Art der Gesellschaft den Gesang ver­undurchführbar erklärt, so übersicht er, daß sie zum Programm der Bebel und ich haben auf einer Versammlung den Bauarbeitern gesandt wurde. Bei der Feier wurden einige Lieder mit Klavier­begleitung gesungen. Im Hotel erschienen bald zwei und später örtert worden ist. Entscheidend für die Versammlung sollte nicht zu der Zeit nicht zu führen. Diese Tatsache beleuchtet ja auch die boten. Da man trotzdem meinte, in angemessener Weise weiter die politische Gegenfäßlichkeit der Parteien sein; hier heißt es, Widersinnigkeit des Urteils, daß die Arbeiter unter dem Terro- fingen zu dürfen, tauchte plötzlich ein Schuhmannsaufgebot von wenigstens eine Strede Wegs gemeinsam zu gehen! rismus ihrer Führer ständen. Was Herr Goldschmidt sagte, 8 Mann unter Führung eines Wachtmeisters auf, um die Herren Stadtv. Glocke( Soz.): Was Herr Mommsen hier ausführte, war also falsch.( Buruf: Nein! Gelächter.) Wenn weiter be­hat ja Herr Nathan bereits genügend widerlegt, wir wissen doch hauptet wurde, daß die Arbeitslosenversammlungen und die An- 34 notieren. Den mit Kert" titulierten Wirt hätte man am nachgerade, daß die von Amerika ausgegangene Krisis Deutschland träge hier im Zusammenhang ständen, so ist ja das auch ganz selbst, und die ganze Welt in Mitleidenschaft gezogen hat. Stadtrat verständlich. Durch diese Versammlungen wurde bewiesen, daß eine Fischbeck hat die statistischen Angaben der Gewerkschaften für nicht große Arbeitslosigkeit zurzeit in Berlin besteht. Gerade weil wir maßgebend erklärt, weil sie 1901 verschiedene Irrtümer enthalten wünschen, die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt dauernd zu ver­hätten Sofort nach der damaligen Rede des Herrn Fischbeck hat folgen, beantragen wir die Erweiterung der Tätigkeit des sta. die Gewerkschaftskommission sich die außerordentliche Mühe ge- tistischen Bureaus der Stadt Berlin . Wenn behauptet wird, die macht, eine Arbeitslosenstatistit vorzunehmen; das Anfang März Mitarbeit der Organisationen sei nicht zuverlässig, so verschmäht veröffentlichte Ergebnis war, daß 59 638 männliche Arbeitslose, doch Herr Silbergleit diese Mitarbeit sonst nicht. Herr Fischbed insgesamt Arbeitslose und deren Kinder 117 000 festgestellt wurden. hat in etwas verdächtiger Art mit einer Statistit in seinen Atten Trotzdem hat Herr Fischbeck den Mut, zu erklären, die Gewerf- jongliert. Er mußte wissen, daß selbst in den Kreisen, die er am schaften machten unzuverlässige Statistit. Wir haben in Berlin schärfsten wegen jener Unzuverlässigkeit kritisierte, die Erkenntnis, 250 000 gewerkschaftlich organisierte Arbeiter, diese bringen für daß diese nicht ausreichend war, wachgerufen worden ist, und daß ihre Organisation ungeheuere Opfer; Herr Fischbeck aber erklärt, im Februar 1901 zwei Millionen Zähltarten ausgegeben wurden, die Tätigkeit dieser 250 000 sei für ihn ganz nebensächlich und er in den Familien Nachforschungen angestellt wurden, und so eine Göttingen , 30. Januar. ( B. H. ) Pfarrer Lang- Hedenbed ist lege tein Gewicht darauf. An den Aussperrungen sind doch die trotz alledem maßgebende Statistik zustande gekommen ist. Arbeitgeber schuld. Auch was Herr Fischbed vorgebracht hat, ist doch Herr Fischbeck hat nun ganz unberechtigte Vorwürfe politischer unter dem Verdacht der Verleitung zum Meineide in einer Unter­teine Entschuldigung für die Aussperrungen. Die Arbeitgeber wollten Natur gegen uns gemacht. Die Mahnung des Herrn Dr. Nathan fuchung gegen den Absender anonymer Briefe verhaftet worden. feinen Vertrag, fie wollten Verschlechterungen des Vertrages, sie wird wohl weder bei ihm noch in der Versammlung eine Stätte wollten unter den alten Bedingungen fortarbeiten lassen, aber finden. Herr Fischbeck meinte, er könne der Mahnung nicht folgen; ohne Vertrag, und weil die Arbeiter dies nicht wollten, wurden ein Magistrat, der nicht imftande wäre, wie er die Dinge richtig Ueberzeugungstreu. sie ausgesperrt, und zwar 10 000 Personen. Und die Folgen einer anzusehen, fönne sich begraben lassen. Ich bin nicht so grausam, solchen Aussperrung halft Herr Fischbeck den Arbeitern auf! dem Magistrat ein Massengrab zu wünschen, aber er sollte sich London , 30. Januar. Bier Anhängerinnen des Frauenstimm Aehnlich liegt es mit der Maureraussperrung, die auch durch die einen tüchtigen Kollegen zulegen, der Verständnis und Empfin- rechts, die heute morgen verhaftet worden waren, wurden vom Arbeitgeber verfügt wurde. Die Arbeitgeber wollten teine Ber- bung für eine Sozialpolitik hat, wie sie nicht nur der ersten Stadt Polizeigericht zu Sicherheitsleistung für gutes Betragen oder zu kürzung der Arbeitszeit und mit einer solchen auch keinen Vertrag. des Reiches gebührt, sondern wie sie der seit Jahrzehnten von der 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Drei davon entschieden sich für Was Stadtrat Fischbeck über die achtstündige Arbeitszeit gesagt hat, Gesetzgebung in Reich, Staat und Gemeinde getriebenen Politik Gefängnis.

trifft ebenfalls daneben. Seine nationalökonomischen Kenntnisse entspricht. Wenn man seine Ausführungen gehört hat( Stadtv.

daß vor dem Hause, das übrigens noch durch ein Aufgebot von liebsten gleich mitgenommen. Dabei entstand ein solcher Lärm, fechs weiteren Schuhleuten umzingelt wurde, eine riesige Menschen­menge fich ansammelte, die ein schweres Verbrechen vermutete. Nachdem die Polizei ihre Pflicht getan hatte, zog sie unter der Die Affäre wird noch ein Seiterkeit der Menge wieder ab. gerichtliches Nachspiel haben. Allem Anschein nach ist der polizeiliche Eingriff auf ein schlechtes musikalisches Gehör der Beamten zurückzuführen, wodurch fie Heil dir im Siegerkranz " nicht von aufrührerischen Liedern" unterscheiden konnten.

Eure Rede aber sei...

Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil verantw.:£ y.Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW, Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt