ganz raffinirte Formen des Geschäfte, die diese Konkurrenz ver- 12 Monaten ausreicht, das muß ja auf die Preise drücken. Herr zwungen ist. Ich hoffe, daß die Regierung hierbei sehr vorsichti stärken. Da wird in eine Wohnung ein Klavier gestellt und zum v. Erffa hat sich gegen einen Handelsvertrag mit Rußland ge- verfahre.
Verkauf ausgeboten. Den Reflektanten tritt eine schwarz verwendet und mit der großen Einfuhr graulich zu machen gesucht.
der
Abg. Drawe( dfr.): Die Zölle und alle Quacksalbereien schleierte Dame entgegen, welche unter Thränen mittheilt, daß Die große Ginfuhr 1891 war die Folge einer schlechten Ernte; tönnen ben bankrotten Gutsbesitzern, die ihr Gut zu theuer über sie sich von diesem ihr so theuren Gegenstand, auf dem sie in diesem Jahre werden wir wahrscheinlich nicht einmal den nommen haben, nicht helfen. Es tommt allein auf die Selbsthilfe mit ihrem Manne so oft gespielt hat, leider trennen müsse. Durchschnitt der Einfuhr erreichen, der sich in den letzten Jahren an und ich verweise auf Herrn Schulz- Lupiz, der Erstaunliches Das Klavier wird verkauft. Am andern Tage steht ein anderes auf 12 pet. des Konsums stellte. Die Gefährdung der Viehzucht geleistet hat in der Verbilligung der Produktion. Ich kann allen Klavier in demselben Raume zum Verkauf. Der Vorgang wieder durch die russische Einfuhr kann nicht zugegeben werden; die Herren nur die Besichtigung seiner Wirthschaft empfehlen. Herr holt sich und zwar nur so lange, bis es in derselben Gegend östlichen Provinzen sind für die Viehzucht besonders geeignet Sombart ist deswegen angegriffen, weil er von dem Unterschiede Stadttheil, und dort geht dieser Betrieb von neuem los. So gegen den russischen Handelsvertrag unberechtigt. Der Handel wenn man unterscheidet zwischen denen, die Getreide verkaufen Deshalb ist der Widerspruch zwischen Groß und Kleinbesitz sprach. Dieser Unterschied besteht, fann man sehr schöne Geschäfte machen und noch dazu, ohne in den östlichen Provinzen ruht fast vollständig. Der Großgrund- und denen, die es kaufen müssen. Gewerbesteuer zu bezahlen. Denn es kann doch niemand dafür, besitz, der im Osten vorwiegt, verfolgt feine besonderen Interessen, Abg. Schmit- Erkelenz( 3.) erklärt, daß die Landwirthschaft daß solcher jungen Wittwe jeden Tag ein Mann stirbt.( Große daß hat er erst bei der Landgemeinde- Ordnung bewiesen und auch des Westens Schulter an Schulter mit der Landwirthschaft Heiterkeit.) Ein anderer Auswuchs ist die Uebervortheilung der jetzt wieder bei der Aufhebung der Grundsteuer, die ihm als des Oftens kämpfen wird, damit nicht die Lebensader der LandBauhandwerker durch gewiffenlose Baufpekulanten. Hier ist Ab- Geschenk in den Schooß geworfen wird( Widerspruch rechts), da wirthschaft unterbunden wird. Die Landwirthschaft des Westens hilfe durch das Gesetz nöthiger als gegenüber den Abzahlungs- der Großgrundbesitz feine Kommunalsteuern zahlt.( Widerspruch sehe neidvoll zu, daß in der Industrie und im Handel große Vergeschäften. Wirfsame Hilfe können Sie den hervorgetretenen Miß- rechts.) Der Großgrundbesih mag ja wegen seiner Bermögen erworben werden, während die Landwirthe nur das väterſtänden nur angedeihen laffen, wenn Sie mit uns dahin wirken, schuldung in einer schlechten Lage sein, aber der Klein- liche Vermögen erhalten konnten; deshalb sei es bedauerlich, daß daß die Arbeitsverhältnisse sich bessern; dann werden die Ab- grundbesitz prosperirt.( Buruf rechts: Wo?) Ich habe ein bei den österreichischen Handelsverträgen die Landwirthzahlungsgeschäfte von selbst verschwinden. Auch eine gefeßliche Gut in ein Bauerndorf verwandelt und und die Leute sind schaft nicht gehört wurde. Der Rückgang der LandEinwirkung auf die rafffnirten Berliner Miethskontrakte mit dem zufrieden; die Biehhaltung ist mehr als doppelt so groß wirthschaft macht ich bemerkbar in dem Rückgang der unbeschränkten Retentionsrechte des Wirthes bei der geringsten geworden, als sie früher auf dem Gute war.( Sört! links.) Domänenpachtung und der Zunahme der Verschuldung. Ueberschreitung der Hausordnung, zum Beispiel durch Gehen auf Die Bichseuchen sind für die Landwirthschaft sehr bedenklich. Die Staffeltarife vom Often nach dem Westen halten wir jetzt den Fluren und Treppen mit Holzpantinen oder bei Kindergeschrei, Rußland ist der Herd der Rinderpest, Holland der der Lungen- nicht mehr für angebracht, weil die Preise für Getreide nicht würde sehr heilsam sein. Wir empfehlen mit den Vorrednern feuche, und in Süddeutschland ist die Maul- und Klauenfeuche mehr so hoch sind wie früher; der Often hat auch den erwarteten Kommissionsberathung und wünschen, daß das Resultat derfelben ständig vorhanden. Wir müssen unser thierärztliches Personal Erfolg der Staffeltarife nicht geerntet, fie find hauptsächlich beide Theile befriedigen und die Interessen beider Theile wahr immer besser ausbilden; die Thierärzte müssen gehörig frudiren; Desterreich zu gute gekommen und haben die Wirkungen des nehmen möge. denn die Thierkrankheiten sind schwerer zu behandeln, als die Handelsvertrages verschärft. Staatssekretär von Bötticher: Sämmtliche Parteien haben Menschenkrankheiten, weil die Thiere nicht reden tönnen. Abg. Schultz- Lupis( frf.).: Wenn nur 300 000 M. zur Förde erfreulicherweise eine eingehende Berathung der Vorlage in Aus- Abg. Rickert( dfr.) spricht seine Befriedigung darüber aus, rung der Landwirthschaft ausgegeben sind, während ficht genommen. Auch der freisinnige Vertreter polemisirte gegen daß ein fo erfahrener Landwirth wie Herr Sombart den Minister selbst erklärt, daß Anträge in Höhe von 648 000 Mart fie nur, weil sie einen ersten Eingriff in die Vertragsfreiheit dar- Agrariern so entschieden entgegengetreten fei. Es wäre zu vorliegen, so ist das zu tadeln. Die Krise ist entstanden durch stellt. Der letzte Vorredner aber befindet sich in einem funda- wünschen, daß die Landwirthe unter den Nationalliberalen öfter die Arbeit unserer nach Amerika ausgewanderten Stammesnientalen Frrthum mit seiner Deutung der Vorlage. Unsere in dieser Weise aufträten. Die Konservativen wollen hier Reichs- genoffen; sie ist so groß, daß kleine Maßregeln dagegen nicht Abficht kann gar nicht gewesen sein, das Abzahlungsgeschäft un- politit treiben und gegen die Handelsverträge agitiren. Die helfen. Es muß fräftig eingegriffen werden. Ich fühle mich als möglich zu machen; nur die Auswüchse sollen abgeschnitten Mehrheit im Reichstage, die darüber zu entscheiden hat, ist Kleinbefizer mit dem großen Besitze vollständig solidarisch. Ich werden. Die zahlreichen attenmäßig belegten Fälle, die zur glücklicherweise eine andere als hier. Im Reichstage ist der kenne bei mir feinen Kleinbefizer, der den Zoll nicht haben Kenntniß des Reichstags gekommen sind, beweisen doch zur österreichische Handelsvertrag mit 243 gegen 48 Stimmen an möchte. Die Zölle find fein Almosen, sie sollen nur den Boden Genüge, daß von Seiten der Verkäufer nicht immer so reinlich genommen, von den Deutschtonservativen haben nur 35 dagegen wieder kräftigen. Es steht die Existenz des Bauernstandes, des und zweifelsohne verfahren wird. Nach einem Leihvertrage über gestimmt. Ein Vertrag mit Rußland wird zur Annahme ge- träftigsten Standes unseres Staates auf dem Spiele. Wir eine Uhr im Preise von 70 M. sollte wöchentlich 1 M. bezahlt langen. Die Erkenntnis von der Nothwendigkeit eines russischen wehren uns gegen die zu niedrigen Preise. Ich habe das Gewerden. Zur Heiterfeit fordert in diesem Leihvertrage die Be- Handelsvertrages greift auch im Often immer weiter um sich. fühl, daß die Statistik innerlich unwahr ist, daß sie uns die stimmung heraus, daß dem Verkäufer gestattet sein soll, die Be- Damit will ich die Reichsangelegenheit verlassen. Die schlechte großen Schwankungen der Preise gebracht hat. Bon Angebot haufung der Käuferin mit so viel Leuten zu betreten, als zur Lage der Landwirthschaft habe ich nicht bestritten. Ich habe und Nachfrage ist gar feine Rede mehr. Es war nichts am Fortschaffung der Uhr erforderlich find.( Seiterkeit.) Nach nur bestritten, daß die Bölle der Landwirthschaft helfen. Die Markte, es wurde nichts gehandelt, und trotzdem gingen die Zahlung von 40 M. tann die Nähterin nicht weiter zahlen, der Agrarier sollten ihre Berufsgenossen nur anfeuern, von den neueren Preise ständig zurück. Redner empfiehlt eine Ermäßigung der Verkäufer fommt, nimmt die Uhr, und die Nähterin verliert ihre Silfsmitteln zur intensiveren Art des Betriebes Gebrauch zu machen. Frachten und der Preise für Rainit und Karnallit; statt beffen 40 M. noch obendrein. Da liegt doch gewiß ein Bedürfniß zum Sie thun immer, als wenn die geringe Zahl der Großgrund- werde davon gesprochen, die Frachten und Preise zu erhöhen, gesetzgeberischen Einschreiten vor. Wir schlagen nun feines befizer die Vertreter aller Landwirthe sind. Das suchen sie denn die Produktionsmittel der Landwirthschaft müssen billiger wegs vor, die Rücktrittstlaufel für ungefeßlich zu erklären, allerdings den Bauern einzureden; die Bauern lassen sich aber werden. sondern lassen sie unter einschränkenden Bedingungen nach nicht immer am Gängelbande führen. Auch die antisemitischen Abg. v. Kröcher( t.): Ich fürchte mich vor dem russischen wie vor zu. Der Ausweg der Rückzahlung der gezahlten Wanderlehrer werden den Bauern nicht klar machen können, daß Handelsvertrage, aber wenn er tommt, möchte ich ihn lieber ans Raten ist der gerechteste, der gefunden werden kann; wissen die Juden an allem Unheil schuld find und die Großgrundbesitzer der Hand eines liberalen Minifters nehmen, als aus den Händen Sie einen wirffameren, so werden wir ihn gern afzeptiren. fich für die Bauern aufopfern. In der Schwindelperiode der eines Mannes, der aus unseren Reihen hervorgegangen ist. Die Inhaber von Abzahlungsgeschäften werden nicht von ihrem fiebziger Jahre wurden die Güterpreise übermäßig in die Höhe Redner polemisirt dann gegen Sombart und Rickert. Rücktrittsrecht Gebrauch machen. Die Frage des böswilligen getrieben, so daß die Wirthschaft nicht mehr lohnen konnte. Jest Zahlers wird durch dieses Gesetz überhaupt nicht berührt. Gegen fommen die mageren Jahre, da ist es selbstverständlich, daß die thu giebt es andere Mittel. Die Vorlage will nur die Auswüchse Pachtpreise zurückgehen. Es sind aber auch andere Ursachen an des Abzahlungsgeschäftes beseitigen. der Veränderung derselben schuld. Redner beruft sich auf die Schrift von Conrad über die Lage der Landwirthschaft.
Minister von Heyden: Bezüglich der Forderung von 300 000. für Unterstüßung der Landwirthschaft ist zu bemerken, daß diese Summe nicht so unerheblich ist, wie sie erscheint. Bezüglich der Verbilligung des Kainit dachte ich zuerst an eine Verbilligung der Frachten. Diese sind aber so gering, daß fie faum Abg. Gerlich( frt.) polemisirt gegen Rickert und führt als ermäßigt werden können. Daß die Kainit produzirenden Werke Ersparniß der Landwirthschaft neben den Handelsverträgen die im Preise allgemein herabgehen könnten, ist nicht möglich. Die Zunahme der Ansprüche der Arbeiter an, die den Kontrattbruch Grmäßigung der Preise für die öftlichen Provinzen bei Hochimmer häufiger werden ließen. Alle Klagen seien bisher verhaltung der Preise in der nächsten Nähe ist ebenfalls abgelehnt geblich gewesen, nicht einmal eine Untersuchung habe die Regie- worden. Den Wegebau und die Anlagen von Eisenbahn - Halterung über diese Frage angestellt. Er hoffe aber, daß es doch stellen wird die landwirthschaftliche Verwaltung immer unternoch gelingen werde, zur friminellen Bestrafung des Kontrakt tüzen. Ich bin als ein bedingter Freihändler bezeichnet worden. bruches zu kommen. Jeder Mann, der an der Küste aufgewachsen ist, hat Neigung zum Freihandel. Unsere östlichen Provinzen find ja auch durch die Schutzzollgefeßgebung, welche ich befürwortet habe, geschädigt auch nicht zu weit geheit. worden; sie haben Opfer gebracht. Man darf in Schutzöllen
Abg. Szmula( Zentrum) hebt hervor, daß die Großgrund besitzer für die Bauern zu sorgen bemüht sind. Bezüglich der verlassen, statt die Körperschaften zu befragen, die die Interessen verHandelsverträge hätten sich die Minister auf ihre Bureauweisheit treten. Die Zahl der Thierärzte müsse erheblich vermehrt werden. Wir würden es allerdings nicht vermeiden tönnen, mit Rußland einen Handelsvertrag abzuschließen, aber wir müffen sehr vorsichtig dabei verfahren; denn die Grenzverhältnisse feien sehr schlecht. Die oberschlesische Industrie dagegen müsse darauf bestehen, daß ihr die russische Grenze geöffnet wird, weil dort ihr natürliches Absatzgebiet liegt.
Darauf wird die Berathung vertagt.
Abg. Meyer- Berlin bemerkt, daß Abg. Rickert vor der Rebe des Herrn von Kröcher das Haus verlassen habe, also sich nicht persönlich vertheidigen könne.
Schluß nach 4 Uhr. Nächste Sihung Dienstag 11 Uhr ( Fortseßung der Etatsberathung).
Tokales.
Die französische Revolution und die Hinrichtung des Königs Ludwig XVI. hat endlich ihren weltgeschichtlichen Richter gefunden und zwar in dem Berliner folgende Verfügung erlassen: Polizeipräsidenten, Herrn v. Richthofen. Von demselben ist
Der Polizeipräsident Journal- Nr. ad. 24,
Abg. Lucius( Rp.) ist mit der Tendenz der Vorlage und der Berweisung an eine besondere Kommission einverstanden. Abg. Stadthagen ( Soz.): Durch diese Vorlage werden die unsoliden Geschäfte ganz und gar nicht getroffen. Wollten Sie diese treffen, so müßten Sie unter Anlehnung an die aus ländische Gesetzgebung, namentlich die öfterreichische, einen ganz anderen Weg einschlagen. Was Luxusgegenstände sind, läßt sich schwer definiren. Aber wenn Attien, Loose, Delgemälde, Kühe, Schweine auf Abzahlung gekauft werden, so scheinen mir diese Gegenstände unter unter den Begriff Luxus zu fallen, und diese Art von Geschäften müßte ganz verboten werden. Für unhaltbar halte ich es Gericht die Agenten der Abzahlungsgeschäfte eidlich oder nicht auch, daß vor eidlich als Zeugen vernonimen werden dürfen. Ferner müßte im Gefeß gefordert werden, daß der Käufer ein Vertragsexemplar in die Hände bekommt. Jekt hat er den Vertrag nur zu unter: schreiben, den der Verkäufer behält. Unbillig ist außerdent, daß der Käufer fich einer tonventionellen Strafe unterwerfen muß, wenn er zu arm iſt, pünktlich zahlen zu können. Zu den aller größten Mißbräuchen führt es, wenn Agenten großer Geschäftshäuser Ronversationslerita u. dergl. auf dem Lande den Arbeitern auffchwazen, und nachdem der Arbeiter erst später sich über das Rickert. Ich wundere mich, daß Herr Sombart, trotz des großen Abg. v. Minnigerode( fonf.) wendet sich gegen Sombart und ganze Vertragsverhältniß flar geworden ist, ihm den Rest politischen Unterschiedes in dieser Beziehung mit Herrn Nickert Der ganzen Forderung abverlangen. Der Arbeiter hat übereinstimmt. Ich hoffe, daß seine Freunde das Vorgehen des beispielsweise in Stettin den Bertrag vereinbart, der Gerichtsstand aber ist in Berlin , der Arbeiter kann sich genehmen Folgen bezüglich der Parteiverhältnisse führen.( Buruf Herrn Sombart nicht billigen werden; das tönnte zu unan= teinen Rechtsanwalt nehmen, und er ist nun völlig recht- Stickert's: Gine nette Drohung!) Gine Warnung ist keine Drohung, Ios. Diese Ueberrumpelung müßte ausgeschlossen sein. Der und eine Warnung ist angebracht. Käufer muß, wenn er einsteht, daß er übervortheilt ist, zurückireten fönnen. Unter allen Umständen aber muß verlangt werden, heblich belastet ist durch das Klebegefeß und namentlich durch die Abg. Seer( ntl.) hebt hervor, daß die Landwirthschaft er daß der Wohnungsvermiether das Recht verliert, unentbehrliche Kreis- Kommunallasten in Bosen; bisher waren die DomänenGebrauchsgegenstände, die für ihn überhaupt teinen Werth haben und die auf Grund der 3.-P.-O. sonst nicht gepfändet werden pächter von diesen Lasten befreit. Ferner fei es belastend, daß dürfen, retiniren zu dürfen. Die Abzahlungsgeschäfte und deren für die Feuerversicherung nicht der wirkliche Werth der GeAuswüchse lassen sich nicht vollkommen beseitigen, fagen Sie, weil bäude, sondern der Neubauwerth zu grunde gelegt wird. diese Geschäfte ein Bedürfniß sind. Das ist nur bedingt richtig. Minister v. Heyden: Die Kreisordnung für die östlichen Sie können die Schäden nicht treffen, weil sie in den sozialen Provinzen hat die Bestimmung, daß die Domänenpächter mit Mißftänden liegen, daß der Einzelne bei den heutigen Lohnver- der fingirten Grundsteuer zu Kreislaften herangezogen werden. hältnissen nicht genug haben fann, um sich Anschaffungen zu Die Herren in Pofen konnten sich also seit 1872 darauf gefaßt machen. Sie beseitigen durch diesen Gesezentwurf nur einige machen, daß auch in Posen die Bestimmung eingeführt werden Symptome, aber nicht das Elend selbst. Wir werden in der würde. Die Steuern werden zum Theil vorläufig auf die StaatsKommission versuchen, den Gesezentwurf möglichst nußbringend faffe übernommen, denn bestehende Verträge tönnen ja nicht zu gestalten, aber es wird eine Waffe ohne Klinge sein, weil rückgängig gemacht werden. Auf die Beschwerden fiber das dasjenige, was Sie treffen wollen, nicht getroffen werden tann. Stlebegefei fann ich hier nicht eingehen. Daß die Gebäude zum Vollkommen irrthümlich ist die Hoffnung, daß der Gefeßzentwurf Neubauwerth, nicht zum wirklichen Werth gegen Feuer versichert unferen fleinen Gewerbetreibenden auch nur den geringsten Nutzen werden, ist eine bei der Domänenverwaltung bestehende Vorbringen wird. schrift, die allen, welche sich bei der Pachtausbietung betheiligen, Abg. Schrader( dfr.) wendet sich in längerer Ausführung befannt sein dürfte. Die Herren sind gegen die Handelsverträge, gegen den§ 2, welcher die Frage der Vergütung für die Nutzung fie wollen feinen Import von Getreide, aber bezüglich des Spiritus behandelt und bemängelt, daß teine Vergütung für die Geschäfts: wollen fie den Export. Auf den Gedanken, den Zoll über 50 M. unfosten, für das Geschäftsrisiko und für den entgangenen Ge- hinaus zu spannen, fann ein vernünftiger Mensch wohl nicht kommen. wvinn vorgesehen Werden diese Bestimmungen unverändert Früher nahm man an, daß der Zoll nicht vollständig seine Wir angenommen, so würde ein durchaus unbilliges Gesetz ent- fung ausüben würde; das ist jezt eingetreten. Ich möchte die fiehen. Herren bitten, ihre Agitation gegen die Handelsverträge nicht zu Staatssekretär von Bötticher: Der Vorwurf des Vorfehr zu übertreiben. redners trifft nicht zu; in den Worten angemessene Bergütung" Abg. Tannen ( natl.): Eine Nothlage ist für die Landliegt, daß auch die angeführten Umstände berücksichtigt werden wirthschaft und auch für die Industrie vorhanden. Daß die Herr v. Richthofen hat das Urtheil gefällt. Ob die bäuerlichen Besitzer besonders profperiren, fann ich nicht zugeben, mit Ausnahme der Zuckergegenden. Aber die übermäßigen Klagen, Weltgeschichte sich an dieses Urtheil kehren wird? Ober ob glaube ich, find doch nicht berechtigt. Die Herren aus dem Diten sie nicht nach wie vor die französische Revolution als eine übertreiben wohl etwas. In der Mitte der siebziger Jahre sind der hervorragendsten Kulturthaten der Menschheit anbie Güter theuer getauft, es trat aber bald die Reaktion ein. erkennen und in dem Urtheil des Nationaltonvents über Die Laften und Arbeitslöhne ftiegen. Das beste Mittel für die Ludwig XVI. eine gerechte Sühne des an einem Volfe verLandwirthschaft ist eine gute Ernte, die aber nicht von unserem übten Verbrechens erblicken wird? Willen abhängt. Dann müssen die Landwirthe fich genossen
Tönnen.
Damit schließt die Diskussion. Die Vorlage wird an eine Kommission von 21 Mitgliedern verwiesen. Schluß gegen 5 Uhr. Nächste Sigung Montag 1 Uhr. ( Buchergeseh, zweite Lefung des Gefehentwurfs betreffend die Einheitszeit, Vorlage betreffend den Verrath militärischer Ge heimniffe.)
Abgeordnetenhaus.
P. J. III e.
Berlin , den 20. Januar 1893 Nach ciner in der Zeitung Vorwärts" geschehenen Ans fündigung hat der Vorstand der Arbeiter- Bildungsschule Berlins " in Aussicht genommen, am 21. d. M. Abends in dem Restaurant Feen- Palast", Burg- und Wolfgangstraßen- Ecke, ein Festspiel" betitelt Die französische Revolution, epischdramatische Dichtung in 12 lebenden Bildern von E. M. Scaevola" zur Aufführung zu bringen.
Da mit dieser Aufführung, wie aus der in gedachter Anfündigung enthaltenen näheren Bezeichnung der lebenden Bilder erhellt, die Verherrlichung verbrecherischer Thaten, insbesondere des Königsmordes, bezielt ist, so wird dieselbe hiermit von Ordnungs und Sittenpolizei wegen verboten. Der Polizeipräsident. gez. v. Richthofen.
An den Vorstand der ArbeiterBildungsschule Berling",
3. H. des ersten Borsigenden Herrn H. Mattutat Wohlgeboren hier.
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schaftlich zusammenthun zum billigen Bezug von Verbrauchs Die Besserung der Strafgefangenen, welche sich der bes artiteln, namentlich von Düngemitteln und durch Molkerei fannte Verein in Berlin zur Aufgabe gemacht hat, schreitet, wenn genossenschaften u. f. w. Die Steuerreform hilft der Landwirthschaft man den von diesem Verein ausgegebenen Berichten glauben darf, 19. Gigung vom 21. Januar 1893, 11 Uhr. schon ganz erheblich; aber die Zölle fann fie trotzdem nicht ent- von Jahr zu Jahr fort. Um so verwunderlicher ist es, daß die Am Ministertische: v. Heyden und Kommiffarien. behren, ebenso wenig wie die Industrie. Denn die Landwirth Gefängnisfe nicht leerer, sondern voller werden, voller werden Die zweite Berathung des Etats für 1893/94 wird fort- fchaft kann nicht so billig produziren, wie das Ausland. Für sogar, obwohl deren Zahl ständig vermehrt wird. Einen Fingergefeht und zwar beim Etat der Domänenverwaltung. das Land ift es das größte unglück, wenn die Landwirthschaft zeig für die Beurtheilung dieser widerspruchsvollen Erscheinung Abg. Sombart( natl.): Es wird z. B. über die Ueber- nicht einmal ihre Betriebskosten becken kann, geschweige denn, daß bieten die Gefängnisse Berlins , welche fich in jedem Jahre mit fchwemmung des Landes mit Getreide geflagt. Das ist richtig. fie einen Ueberschuß erzielt. Die Bedenken gegen den Abschluß Eintritt der tälteren Jahreszeit alsbald fo zu füllen beginnen, Früher brosch man die Ernte in 3/4 Jahren aus; als man sum eines Handelsvertrages mit Rußland theile ich. Die Ueber daß ein Trupp Gefangener nach dem anderen in die benachbarten Betriebe mit Göpeln überging, in 4 bis 5 Monaten. Jetzt wird schwemmung Deutschlands mit frembem Getreide ift gefährlich Provinzialgefängnisse abgeschoben werden muß. Die Noth und der Dampf verwendet und es wird in wenigen Wochen eine fo für die Landwirthschaft, die nicht überall intensiv wirthschaften das Elend sorgen dafür, daß es niemals an Ersatz fehlt. Wir große Menge Getreide gedroschen, daß es für den Konsum von tann, sondern durch den Boden aur ertenfiven Wirthschaft ge- haben es den Männern vom Verein zur Besserung der Straf
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