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gefangenen wiederholt zugerufen: Schafft Arbeit, fchafft beffere| Vielleicht genügen diese Zeilen, im Vorwärts" veröffentlicht, um| befinden glaubte, die gethane Aeußerung auch keinestrafbare Be Löhne, schafft den Besiglosen eine Griftens, die ihnen selbst über Abhilfe zu schaffen. leidigung enthalte. die Zeit der Arbeitslosigkeit hinwegzuhelfen vermag, und die aus den Gefängnissen Entlaffenen werden nicht wieder dahin zurückVon dem Kassirer der Freien Volksbühne " erhalten Zur Warnung für Zuhörer der Gerichtsverhandlungen fehren, mit Ausnahme einiger weniger, die unsere herrliche Ge- wir folgendes Schreiben: Wie Sie in Ihrer gestrigen Nummer möge eine fleine Szene Erwähnung finden, welche gestern vor fellschaftsordnung schon so weit zu Grunde gerichtet hat, daß richtig bemerken, hat Herr Karl Wildberger nunmehr über das der vierten Straftammer des Landgerichts I stattfand. Während ihnen das Verbrechen zur zweiten Natur geworden ist. Namentlich Waldfest abgerechnet und den Ueberschuß an die Kaffe der Freien der Gerichtshof sich zur Berathung zurückgezogen hatte, holte ein aber würde eine Hebung der wirthschaftlichen Lage der gesammten Boltsbühne" abgeführt. Dieser Ueberschuß beträgt aber nicht im Zuhörerraum befindlicher, fein gekleideter Herr ein Butterbesiglosen Klasse viele von vornherein davor bewahren, auf den 2000 m., fondern 1662,67 M. Von dieser Summe gingen noch brot hervor, das er verzehrte. Dies war dem Vorsitzenden, LandAls der Gerichtshof Weg zu gerathen, der ins Gefängniß und ins Zuchthaus führt. verfchiedene Forderungen ab, so daß der Verein thatfächlich gerichtsrath Braun, angezeigt worden. Davon wollen jedoch die Männer des Vereins nichts wiffen. 1488,19 m. erhalten hat. Trotzdem hat die Freie Voltsbühne" wieder erschien, wurde der erwähnte Herr aufgefordert, vor den Sie wollen nicht vor dem Straucheln bewahren, sie wollen einen Kassenbestand von 3072,69 M. Richtertisch zu treten. Der Vorsitzende hielt ihm das Ungehörige den Gestrauchelten nur aufheben. Sie verfahren, wie alle, vor, den Gerichtssaal als Frühstücksstube zu benutzen und der die die soziale Frage mehr als„ Seelenfrage" denn als Magen Sechs Mark Strafe" hat der zu zahlen, welcher im Staatsanwalt beantragte gar wegen Ungebühr eine Geldstrafe frage" aufgefaßt wissen wollen: fie gehen einer Brüfung der Stadtbahn, Ringbahn- und Vorort- Verkehr feine bereits foupirte von drei Mark. Der Gerichtshof ließ es diesmal noch bei einer wirthschaftlichen Lage der gesammten arbeitenden und besiglosen Fahrkarte verliert. Die Frau eines höheren Offiziers hat fürzlich eindringlichen Verwarnung sein Bewenden haben. Klasse, auch der nicht Gestrauchelten, ängstlich aus dem Wege, nach der Voffifchen Zeitung" auf der Fahrt von Berlin nach Potsdam dieses Mißgeschick gehabt, aber die Zahlung der 6 M. Ein Akt der Selbsthilfe hat eine junge Dame, Fräulein R. weil sie sonst dazu gedrängt werden würden, die Berechtigung verweigert. Mit Hilfe eines fie begleitenden Kammerherrn hat um ihre Unbefcholtenheit gebracht. Sie stand gestern unter der der Forderungen der Sozialdemokratie zuzugeben. Der Verein zur Befferung der Strafgefangenen" gehört zu einer Mart davontam. Das Beispiel verdiente Nachahmung gerichts. Die Angeklagte hatte in einem Laden ein Paar Handfie denn auch beim Stationsvorsteher durchgefeßt, daß fie mit Anklage des Betruges vor der 182. Abtheilung des Schöffendenen, die die Befferungsfrage" noch am meisten als eine Frage und würde sie sicherlich auch allgemein finden, wenn alle Leute schuhe gekauft. Nach mehreren Tagen brachte sie diefelben zurück der wirthschaftlichen Besserung auffaffen. Er that fich aber auch viel darauf zu Gute, obwohl sich diese seine Thätigkeit Rammerherrn oder Frauen eines höheren Offiziers wären. Biel mit der Bitte, ste umzutauschen, weil sie beim erstmaligen Gein den allerbescheidensten Grenzen hält und daher auch nur sehr leicht versucht es troßdem auch' mal ein anderer. Erfolg bleibt brauch zerrissen seien. Die Verkäuferin verweigerte den Umtausch, weil der Schaden nicht auf das Material, sondern auf un mäßige Erfolge aufzuweisen hat. Daß er sich dazu hergiebt, den abzuwarten. geschicktes Anziehen zurückzuführen fei. Frl. R. entfernte sich Großgrundbesitzern in der Arbeitszeit billige Arbeitskräfte zu Der falsche Kriminalfommissar, der vor einigen Tagen Liefern, haben wir oft nachgewiesen. Daß diese den Pfleglingen durch einen gelungenen Gaunerstreich einen Gefangenen aus dem unverrichteter Sache. Nach einigen Tagen erschien sie wieder und erklärte, ein Paar Handschuhe faufen zu wollen. beschaffte Arbeit nur von vorübergehender Dauer gewesen sein sicheren Gewahrsam des Polizeipalastes am Alexanderplatz heraus- Nachdem das Geschäft abgeschlossen war, legte die Verkäuferin haben wir vermuthungsweise ausgesprochen. Der estamotirte, ist bereits ermittelt, eingefangen und in das Moabiter die eingewickelten Handschuhe vor der Angeklagten auf den Tisch. Eifer, mit welchem einzelne, Jahre lang in der Frohne Untersuchungsgefängniß eingeliefert worden. Es ist dies der Ver- Diese nahm das Packet, zog gleichzeitig ein anderes unter dem der Großgrundbesiyer gebliebene Pfleglinge ben Lesern bürger- golder Rich. Schmidt, in Berbrechertreifen Der Dorffchneider" Mantel hervor, warf es auf den Tisch und entfernte sich mit den licher Blätter als Beweise vom Gegentheil vorgeführt worden sind, ist etwas verdächtig, so daß man darin leicht eine Be- genannt. Sein Bruder war wegen Ruppelei verhaftet worden. Worten:" So, da haben Sie Ihre zerriffenen Handschuhe wieder, Richard Sch., der die inneren Einrichtungen des Polizeipräsidiums wenn Sie etwas von mir wollen, verklagen Sie mich." Die Verstätigung unserer Bermuthung erblicken tönnte. Zahlenmäßige durch eigenen Augenschein kennen gelernt hat, begab sich nach dem fäuferin nahm nicht den Zivilrichter, sondern den Strafrichter in Nachweise über Löhne und Arbeitsdauer aller Bfleglinge hat Präsidium und in die Sammelzelle, er öffnete die Thür und rief Anspruch. Der Gerichtshof war mit dem Staatsanwalte der der Verein immer noch nicht gebracht. Daß seine Pfleglinge der fich den Anfchein eines Beamten gebend den Namen feines Ansicht, daß durch die falsche Vorspiegelung der Angeklagten, fie Unbill des Winters ebenso schonungslos preisgegeben sind, wie Bruders hinein. Der in der Belle befindliche dienstthuende wolle ein Paar Handschuhe kaufen", der Betrug begangen sei, andere, plöglich wieder arbeitslos gewordene Arbeiter, geht aus Schuhmann fragte: Wit wem habe ich die Ehre?" Der Ganner die ganze Sachlage bewog ihn aber, nur ein Strafmaß von 5 M. feinen eigenen Jahresberichten hervor. Der Sekretär des Vereins erklärte furz: Sriminalfommissar N. N.!" Der Schuhmann nahm festzusetzen. hat nämlich, sobald sich ein wegen Bettelns, Diebstahls u. f. w. natürlich keinen Anstand, den Gefangenen auszuliefern. Das vor Gericht Gestellter darauf beruft, den Verein um Arbeit ge- Brüderpaar verließ nun ebenso vergnügt wie eilig das Präsidialbeten zu haben, sein Zeugniß darüber abzugeben. Das ist in den gebäude. Die Sache macht in Verbrecherfreifen großen Spaß, auJahren 1889, 1890 und 1891 1170 Mal der Fall gewesen. Von mal der Plan nur von Verbrechern in einer Verbrecherkneipe ausden bezüglichen Terminen fallen aber nur 131( etwa ein Neuntel) geheckt worden sein soll. in die Sommermonate Mai bis Oktober und 1039( etwa acht Neuntel) in die Monate November bis April. ( Der April wird von uns hierbei zu den Wintermonaten gerechnet, weil natürlich viele Fälle von im Winter begangenen Gesezesübertretungen erft um diese Zeit zur Aburtheilung tommen.) Am höchsten sind die Ziffern im Februar, am niedrigften im Juni, Juli und August. Sollte das Zufall sein?
fönne,
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Drei Kuaben ertrunken. Am Donnerstag Nachmittag hatten, der Berl. Br." zufolge, sich die beiden jüngsten Kinder des an der Köpenicker Chauffee wohnenden Werftaufsehers Strant mit einem Kameraden nach der sogenannten großen Krampe begeben, um Schlittschuh zu laufen. Trotz aller War nungen der Hafenbeamten und ungeachtet aller Vorsichtstafeln Was die befizende Klasse für die entlassenen Strafgefangenen hatten sich die Knaben dennoch über das vorgeschriebene Terrain thut und sie thut es nur, um sich selber zu sichern ift hinausgewagt. Dieser Leichtsinn sollte allen Dreien das Leben also wahrhaftig wenig genug. Maßgebend dürfte dafür der Sostenpuntt fein. Die Sache ist natürlich mit Geldausgaben verfnüpft, und für Geldausgaben ist kein Bourgeois zu haben. Es stehen sehr bekannte und angesehene Namen an der Spige, Träger von hohen Würden und Aemtern, und in dem Berzeichniß der zahlenden Mitglieder erblickt man die ersten der Geldaristokratie. Aber mit den Einnahmen hapert es trozdem. Das Beitragsverzeichniß giebt über die Ursachen manchen intereffanten Aufschluß. Sehr schön macht sich z. B. Müller, Erster Staatsanwalt: 1,50, oder auch v. Bötticher, Wiril. Geh. Ober- Regierungsrath und Direktor im Ministerium des Königlichen Hauses: 3,00. Die Einnahmen haben sich trotzdem vermehrt, weil nämlich die in Arbeit gebrachten Pfleglinge mehr zur Rückzahlung der auf ihre Unterbringung verivandten Summen angehalten worden find. Der letzte Bericht konstatirt Diesen Gegensatz nicht ohne Beschämung. Der Verein thäte jedoch besser, den armen Pfleglingen die paar Groschen zu lassen, damit sie sich davon über die talten arbeitslosen Tage hinweghelfen
tönnen.
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Herr Restaurateur A. Zierath, Naunynstr. 87 wohn haft, ersucht uns um die Mittheilung, daß er mit dem in unserer Nummer 17 erwähnten Restaurateur gleichen Namens nicht identisch ist.
Soziale Uebersicht.
An die Tapezirergehilfen Berlins . Kollegen! Bohl in feinem Beruf ist die Arbeitsgelegenheit auf eine so furze Zeit im Jahre beschränkt, wie in dem unsrigen. Die Wohnungsumzüge und Eheschließungen, welch' lettere zum größten Theil in die Beit der Umzüge fallen, bestimmen unsere sogenannte Saison. Es sind wenige Monate, März, April, September, Oktober, in welchen die Arbeit einigermaßen geht. Die anderen Monate arbeitet taum ein Drittel unserer Kollegen. Die Arbeitslosigkeit nimmt nun von Jahr zu Jahr zu, weil die Verhältnisse in unserem Beruf immer schlechter werden.
kosten. Der eine der Knaben, der zwölfjährige Sohn des Werft auffehers hatte nämlich mit seinen beiden Kameraden, die sich gegenseitig angefaßt hatten, einen sogenannten Lauskreis um eine frisch gehauene Wuhne gemacht. Mit einem Male rutschte der zwölfjährige St. aus, fiel in die Wuhne hinein und riß die ans beren zwei mit sich in das eisige Wasser. Leider war von vorn herein jede Rettung ausgeschloffen, da bei der starken Strömung. noch ehe Perfonen zur Hilfe herbeieilen konnten, die verunglückten Im vergangenen Jahre wurde nun zur Sebung" der Snaben bereits unter dem Gife, verschwunden waren. Der be- Möbelbranche eine Ausstellung veranstaltet. Unter den AusDauernswerthe Vater hat schon im vorigen Winter einen Sohn ftellern ragte eine bekannte Firma durch ihre Luxusmöbel herauf gleiche Weise verloren. Die Mutter ist seit der Katastrophe vor. Dieselben standen theilweise unter Glasfasten und machten wie geistesabwesend und wird in den nächsten Tagen einer Heil- äußerlich den Eindruck gediegenfter Eleganz. Man sollte anstalt zugewiesen werden müssen.
bis
wurde
doch annehmen, daß die Arbeiter, die derartige Luxusmöbel Marktpreise in Berlin am 20. Januar, nac) Ermitte- fabriziren, mindestens einen Lohn erhielten, der ihnen ein menschenwürdiges Dasein gestattet. Für das Ronacher- Etablissement lungen des Polizeipräsidiums. Weizen per 100 kg. guter von lieferte diese Firma auch einen großen Theil der Ausstattung und 16,00-15,50., mittlerer von 15,40-14,90 M., geringer von büßte dabei angeblich zirka 25 000 m. ein. Hierauf bekam dieM., 14,80-14,30. Roggen per 100 kg. guter von 13,70-13,30 D., felbe noch eine Hoteleinrichtung, und nun wollte sie anscheinend 9. mittlerer von 13,20-12,90., geringerer von 12,80-12,50 M. bei dieser Arbeit das Manko von ber Ronacher Gerste per 100 Kg. gute von 17,20-16,10 M., mittlere von schen Arbeit herausschlagen. Nun müssen die Arbeiter Die Große Berliner Pferdebahn- Gesellschaft muß sich 16,00-15,00., geringe von 14,90-13,80 M. Safer per 100 kg. wegen der unterlassenen oder mindestens verspäteten Heizungs- guter von 16,00-15,20 m., mittlerer von 15,10-14,40 m., allerdings zuerst bluten. Birta 20 Kollegen wurden eingestellt, anlage manchen Spott gefallen laffen. In einigen Wagen der geringer von 14,30-18,50 M., Stroh, Richt per 100 kg. von und zwar unter Bedingungen, die unwürdig genannt werden 18 müssen. Für 22 Mart Wochenlohn Ringbahn fonnte man dieser Tage an den fest eingefrorenen 5-4,70 M. Heu per 100 Rilogr. von 7,40-6,20. Erbsen eine Arbeit verlangt, die in einem reellen Geschäft mindestens Fensterscheiben das Wort„ Eiskeller" eingefragt lesen. Und in per 100 g. von 40,00-25,00 m. Speisebohnen, weiße per einem nach dem Wedding fahrenden Wagen, der noch dazu an 100 Kg. von 50,00-20,00 2. Linsen per 100 kg. von 80,00 wei Wochen Arbeitszeit erfordert, und wofür ein bedeutend dem bekannten Eiskeller- Etablissement vorbeifährt, hatte ein Spaß bis 30,00 M. Startoffeln per 100 kg. von 6,00-4,50 m. Rind höherer Lohu bezahlt wird. Allerdings erklärte der Werkführer der Firma, es tomme gar nicht barauf an, wie gevogel fich sogar die Mühe gemacht, die Worte Große Berliner fleisch von der Keule per i Kg. von 1,60-1,10 M. Bauchfleisch arbeitet werde, es sei ja nur Hotelarbeit, wenn nur alles Eisfeller- Gesellschaft" auf die Eisfläche zu malen. Im Uebrigen per 1 Kg. von 1,40-0,90 M. Schweinefleisch per 1 Kg. von hat die Große Berliner Pferde- Eisenbahn nun doch und es 1,50-1,10 M. Kalbfleisch per 1 kg. von 1,60-0,90 m. Sammel. von außen schön ausfähe. Wie unter solchen Verhältnissen die mag ihr recht schwer geworden sein! wieder einen Schritt fleisch per 1 Kg. von 1,50-0,90. Butter per 1 Kg. von 2,80 Arbeit geliefert wird, leuchtet wohl jedem Laien ein. Uebrigens weiter gethan: Seit dem geftrigen Freitag sind die Wager derart bis 1,80 m. Gier per 60 Stück von 7,00-3,00 M. Fische per ist die ganze Behandlung eine derartige, daß wir wohl Gemit Stroh ausgelegt worden, daß der Fußboden des Innen- 1 Kg.: Karpfen von 2,40-1,20 m. ale von 2,80-1,00 m.legenheit nehmen werden, uns mit den Werkstattverhältnissen raumes mit einer dicken Schütte bedeckt ist, über welche dann die Bander von 2,40-1,00 m. Hechte von 1,80-1,00 M. Barsche der Firma noch näher zu beschäftigen. Kollegen! Dieser Fuß- Matte gebreitet wird. Die Maßnahme, welche gestern in von 1,80-0,70 M. Schleie von 2,40-1,00 M. Bleie von 1,40 Fall ist typisch für unsere Verhältnisse. Auf den Ausstellungen Und die und in den Glaskästen der größte Glanz und Luxus. allen nach den Vororten fahrenden Tramways ausgeführt war, bis 0,80 a. Krebse ver 60 Stück von 9,00-2,00 M. Kehrseite: Noth, Glend und dazu noch schlechte Behandlung für foll heute auch in den in der Innenstadt kursirenden Wagen vollzogen werden. Gänzlich ablehnend gegen die Wünsche des die Arbeiter. Soll es immer so weiter gehn Habt Ihr nicht Publikums verhält sich die Direktion der Neuen Berliner Pferde alle die Pflicht Euch ein menschenwürdiges Dasein zu schaffen bahn- Gesellschaft. Die Wagen derfelben sind noch nicht einmal Gewiß, werdet Ihr sagen. Nun so tretet heran an uns. Schließt mit Friesdecken versehen! Guch der Organisation an, damit wir durch unsere Organisation derartige Mißstände aus der Welt schaffen. Rafft Euch empor aus Eurem Schlendrian! Tretet ein für Eure Interessen; denn Gure Interessen sind die Interessen der gesammten Arbeiterschaft. Die Werkstatt Rontrollkommission bes Fachvereins der Tapezirer Berlins und Umgegend.
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Gerichts- Beifung.
Versammlungen.
Eine Versammlung arbeitsloser Möbelpolirer tagte am 20. Januar, um darüber zu berathen, wie der Arbeitslosig
Polizeibericht. Am 20. d. M. Mittags fiel eine 65jährige Frau vor dem Hause Waldemarstr. 72 infolge der Glätte zur Erde und brach den Oberschenkel. Sie wurde nach dem Kranten hause Bethanen gebracht. Nachmittags vergiftete sich ein Glafer in der Wohnung seiner von ihm getrennt lebenden Ehe Bei Hufter essen sonst nur die, welche es sich leisten tönnen. frau in der Kottbuserstraße. An der Ecke der Rostocker- und Aber am 18. Januar find wieder einmal, wie alljährlich, 100 Thurmstraße wurde ein Schlossermeister von einem Pferde geArme zum Gedächtniß des Geheimen Staatsraths 1'Abbaye schlagen und erfitt eine so bedeutende Verlegung am Fuße, daß dort gespeist worden. An dem Festmahl haben ungefähr ebenso feine Ueberführung nach dem Krankenhause Moabit erforderlich viel Spigen der Gesellschaft" theilgenommen. Unter den ver- wurde. Abends wurde ein Kutscher in seiner Wohnung in der schiedenen Teaften, welche man an der Tafel steigen ließ, ist am Linienstraße erhängt vorgefunden. Im Laufe des Tages fanden bemerkenswerthesten der des Stadtrath Seeger auf Huster's Nach zehn Brände statt. folger, das Restaurant„ Englisches Haus" befindet sich jetzt nämlich in anderen Händen. Zur Freude der Versammelten und auch der„ Bossischen Zeitung", die diesem Nachfolger das Prädikat würdig" beilegt, gaben die fervirten Speisen die erfreuliche Gewißheit, daß durch Herrn Suster's Abtreten vom Schauplaze seiner rüheren Thätigkeit und durch die Uebernahme dieses Hauses durch seinen Nachfolger deffen Küche nichts von Ein fonderbarer Beleidigungsfall, der mit einem gegen feit in ihrem Gewerbe abgeholfen werden könne. Der Kollege ihrer Vortrefflichkeit eingebüßt hat". Wie dabei den Armen zu den Eisenbahnfiskus verübten Betrug in Busammenhang stand, Kurth hielt das einleitende Referat und wies in feinen AusMuthe gewesen sein mag, als ihnen diese erfreuliche Gewißheit beschäftigte heute die VI. Straffammer des Berliner Landgerichts I. führungen darauf hin, daß die Verhandlungen im Reichstage, aus stadtiäthlichem Munde wurde! Die Gegenfäße prallen in unferer modernen Gesellschaft zuweilen etwas drastisch auf Der Maurer Karl Man erschien am 8. Mai cr. früh nach 5 Uhr wie im Rothen Hause offen dargelegt haben, daß die Beden vorhandenen außerordenteinander. Aver die Bourgeoisie merkt sie immer noch nicht; denn auf dem Schlesischen Bahnhofe, um auf einer Arbeiter hörden und Unternehmer anerkennen Nothstand nicht wollen. Hätte es Wochenkarte nach Charlottenburg zu fahren: Der amtirende lichen am wenigsten merkt der, welcher nichts merken will. Schaffner beanstandete die Karte als bereits abgefahren. Mau noch eines Beweises bedurft, daß die Arbeiter einzig auf sich dahingegen behauptete, feine Karte am 3. Mai vorigen Jabres felber bauen müßten, wenn sie ihrem Recht auf Existenz Geltung und verschaffen wollten, so sei der Beweis durch diese Verhandlungen auf dem Schlesischen Bahnhof gekauft zu haben zu fein, fein, noch wei Fahrten mit mit feiner offenkundig erbracht worden. Durch die ablehnende Haltung der berechtigt machen zit dürfen. Der Beamte wies den Behörden und der parlamentarischen Vertreter der heute maßKarte Fahrgast unter Einbehaltung der abgegebenen ungiftigen Fahr gebenden Gesellschaftsfchichten seien jedoch die Arbeiter deutlich den Weg verwiesen worden, ben sie beschreiten farte fort. Dieser faufte fich eine neue Karte, bestieg den Bahn- auf um eine Aenderung zum Beffern zu er= steig burch einen anderen Aufgang und trat an den erstgenannten müßten, Durch eine geschlossene politische und gewerf Beamten heran und verlangte von demselben seine Karte zurück, langen. da er fich beschweren wolle. Er fügte hinzu, wenn er mit dieser schaftliche Organisation müffe die Arbeiterschaft den herrschenden Karte nicht fabren dürfe, so sei er betrogen worden. Klaffen gegenüber sich die ihr gebührende Machtstellung erringen. Die fragliche Fahrkarte war am 14. April abgestempelt und, Die erste Pflicht des flaffenbewußten Proletariers gegen sich und Wir erhalten folgendes Schreiben: In der Hoppe'schen obgleich darauf noch einige Tage unabgefahren waren, am seine Familie sei daher, die Organisation, der er angehöre, zu Maschinenfabrit, Gartenstr. 9, scheinen recht bedenkliche Zustände 20. April at gelaufen. Mau wurde nunmehr wegen versuchten Be- fräftigen und ihr immer neue Anhänger zuzuführen. Nach diesem in bezug auf Heizung der Arbeitsräume zu bestehen. So find in truges und, da fich das Eisenbahn- Betriebsamt durch die Aeußerung mit Beifall aufgenommenen Referat unterbreitete Weber der ber Dreberei 5-6 Roatstörbe( offene) aufgestellt. Die entweichen des Angeklagten beleidigt fühlte, auch wegen Beleidigung einer Versammlung eine Resolution, in welcher den Arbeitervertretern in den Gafe fieigen durch Dielen und Luftschächte in die darüber tönigl. Behörde unter Anklage gestellt und vom Schöffengericht Reichstage und im Rothen Haufe die Anerkennung der Versammlung gelegene Modelltischlerei und Kleindreherei. Die in den oberen auch zu acht Zagen Gefängniß verurtheilt. Diergegen für ihre Haltung bei Gelegenheit der Nothstandsdebatten aus Räumen Arbeitenden sind daher immerwährend von startem legte der Angeklagte Berufung ein und erzielte durch dieselbe gesprochen wurde. Diese Resolution fand einstimmig Annahme. Uebelbefinden und Kopfschmerzen geplagt. Leicht kann dauernder eine Freisprechung wegen beiber Vergehen. Es Sodann wies Frante die grundlosen Vorwürfe zurüd, womit Schaden für die Gesundheit der Arbeiter eintreten. Angebrachte wurde nämlich erwiesen, daß der Angeklagte am 3. Mai eine einige unorganisirte Kollegen die Leiter der gewerkschaftlichen BeBeschwerden wurden nach nasenscheinlicher Untersuchung mit dem Arbeiterwochenkarte gelöst hat, die wahrscheinlich von irgend wegung zu verdächtigen suchen. Zum Schluß fritisirte Reuter Bemerken: Es riecht ja blos nach warmer Luft", abgewiesen. jemand vertauscht worden ist. Die Straffammer nahm nun an, die Gefangenarbeit; zum wenigsten hätte die Staatsregierung den Sollte nicht auch Feuersgefahr für die Tischlerei vorliegen? baß, wenn der Angeklagte sich im Besige einer giltigen Rarte aufreien" Arbeiter von dieser Konkurrenz befreien sollen.
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Der Obermeister der hiesigen Schuhmacher Junnug, Herr Beutel, über welchen bei uns bereits mehrfach lage ge führt ift, fd eint es leider mit seinen Pflichten in bezug auf das Jnnungs Schiedsgericht nicht sehr genau zu nehmen. Seine offizielle Sprechstunde in feiner Wohnung, Michaeltirchplatz 14, foll in der Zeit von 9-10 Uhr Vormittags und 4-5 Uhr Nach mittags abgehalten werben. Ein Sefer unferes Blattes theilt uns nun mit, daß er vergeblich in diefer Zeit bei dem Herrn Obermeister war. Der Herr war nicht zu spred en. Es wäre zu wünschen, daß diefem Uebelstande abgeholfen würde.
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