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Nr. 29.

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für

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

25. Jahrg.

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Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Ferusprecher: Amt IV, Nr. 1983.

Der König und der Chronfolger von Portugal   erichoffen.

Lissabon  , 2. Februar. Als der König Dom Carlos mit seiner Gemahlin und seinen beiden Söhnen gestern, abend von einem Ausflug wieder zurüdkehrte und von der Landungsstelle am Tejo   im offenen Wagen zum Schloß fuhr, wurden plötzlich aus der Menge heraus Schüsse auf den Wagen abgegeben. Der König und der Kronprinz wurden mehrfach getroffen und starben bald barauf im Arsenal, wohin man sie brachte. Der zweite Sohn des Königs. Dom Manuel, erhielt einen Streifschuß am Arm, die Königin blieb unverlegt. Der Minister­präsident Franco, ber in einem Wagen der königlichen Equipage folgte, war, als die Katastrophe vorüber war, ver­schwunden; er scheint sich eiligst in fein Balais begeben zu haben. Die Angreifer begingen teils Selbstmord, teil8 wurden von den hinzugesprungenen Boliziften erfchoffen. Ueber die Stadt Lissabon   wurde der Belagerungs­zustand proklamiert, die wichtigsten öffentlichen Gebäude sind militärisch befeht, alle Theater sind geschlossen, öffentliche Aufführungen dürfen die nächsten acht Tage nicht

nommen.

สิน

Diftatur

nicht

zu recht­

Dienstag, den 4. Februar 1908.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.

26. Januar 1908 ein Manifest, daß wir wegen seiner Be- die Bourgeoisie schaudernd zurüdweischt. Das Jahr 1793! Robes deutung nach den letzten Ereignissen wiedergeben pierre! In ihrer herzbeflemmenden Angst verliert die Bourgeoisie jede wollen. Der Wortlaut des Manifestes ist folgender: Spur von politischem Verstand. Sie hat nur noch den einen Bortugiesen! In ihrem Kampfe gegen den Willen der Nation Wunsch: den Revolutionsherd in Portugal   zum Erlöschen zu bringen. begnügt sich die Diftatur nicht an der Unterbrüdung der fonftitutio- Und diefelbe Berliner   bürgerliche Presse, die erst gestern nicht genug nellen, lokalen und individuellen Freiheiten, der Preffe, der Ver- Worte der Verurteilung für die portugiesischen Zustände fand, trägt fammlungen und der Manifestationen. Sie schreitet darüber hinaus jetzt der Diftatur Franco ihre moralische Unterstügung ent­zur Vernichtung der Berionen. Zu der Bezahlung der Schulden gegen. Der Unterschied zwischen der reaktionären und der liberalen des föniglichen Hauses und der Vermehrung der Zivillifte tommt Beurteilung ist nur der, daß die einen fagen: so muß es ſein". jetzt die Willfür gefezwidriger Einferferungen. Wir tönnen die anderen: so wird es sein"; die politische Meinung ist die boraussehen, daß diese Gewalttaten zu Re- gleiche, nur wird sie in dem einen Fall frech hervorgefehrt, in dem prefialien führen werben. Deshalb hält es das anderen schamhaft berbedt. republikanische Komitee für notwendig, zu einem geitpunkt, in Das meiste Verständnis für die Vorgänge in Portugal   foll sich dem die Erregung der Geifter fo start ist, angesichts der Haltung aber, nach telegraphischen Berichten, in Petersburg   gezeigt der Diktatoren mit Nachdrud zu erklären, daß das, was das haben. Der Eindrud bei Hofe ist niederschmetternd". Der Ministera Komitee und und die Partei wollen, die Unterbrüdung präfident Stolypin  , der Minister des Auswärtigen Jowolski der Willkürherrschaft ist, nicht aber die fuhren persönlich bei dem portugiesischen Gesandten vor und er Bernichtung der Personen. Wir haben bolles fundigten sich nach den Einzelheiten. Der 8 ar schickte einen Flügel­Vertrauen zu zu unserer Sache, zur geheiligten Sache der adjutanten nach dem anderen, schließlich feinen of minister,- Unabhängigkeit und der Würde des Vaterlandes. Die belam jedoch unausgefegt die gleiche Antwort:" Zot, noch immer republikanische Partei schreitet mit Sicherheit dem Siege entgegen, tot! Die Großfürsten zeigten viel Mitgefühl. teil auf ihrer Seite alle Kräfte des freien und heroischen Geistes des portugiesischen Bolles stehen. Keine Person, mag ihre Wut gegen das Bolt sich noch so graufam äußern, ist imstande, fie in ihrem fiegreichen Vormarsch aufzuhalten.

Liffabon- Berlin  - Petersburg.

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Diese Zeilen waren bereits geschrieben, als die Nachricht von der Demiffion des Diftators Franco fam. Welche Enttäuschung für die russischen Großfürsten und für den liberalen Bourgeois in Berlin   sowohl wie in Paris  !

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Der Sturz des Diktators. Lissabon  , 3. Februar. König Manuel   hatte zuerst das Ministerium Franco bestätigt. Aber noch am felben Tage wurde ein neues Ministerium der monarchistischen Konzentration gebildet und Franco und fein Ministerium gestürzt. Der neue Ministerpräsident ist Admiral Ferreira.

Die Nuhe, die jegt in Rußland   herrscht, ist allerdings um feinen Deut beffer als die Nuhe in Portugal  . Seit zwei Jahren befindet fich das Land im offenen Kriegszustand und die Regierung hält sich nur dadurch, daß fie alle Arbeiterviertel und zahllose aufrührerische Als Antwort auf dieses Dokument veröffentlichte die Dörfer mit Militär belagert hält. Wenn sie die Militärposten, die stattfinden. Der am Leben gebliebene zweite Sohn des Beitung O Diario Illustrado", das Drgan Francos, einen Tag und Nacht die wichtigsten Eisenbahnbrücken überwachen, und die Königs, Dom Manuel, wurde heute zum Rönig Artikel, in dem erklärt wurde, man würde öffentliche Un- bereitstehenden Straffommandos zurückzieht, ist sie nicht sicher, daß proklamiert; er hat den Namen Manuel II.   angeordnungen nicht zulassen. Die Republikaner   und Monarchisten nicht die Brücken in die Luft fliegen und ein Eisenbahnerstreit das hätten mehr als genug gefeßliche Möglichkeiten, um sich zu Land erfaßt. Der Minifter, der Gouverneur, der Gendarmeriechef, Die Ereignisse, denen der König Carlos und der verteidigen und zu kämpfen. Dieser zynischen Erklärung folgte der sich offen auf der Straße zeigt, risfiert sein Leben. Die Bu Stronprinz zum Opfer gefallen sind, beweisen, daß man die Verdoppelung der Verfolgungen, die Konfistation der stände sind aber, in Rußland   schon deshalb viel schlimmer als in Portugal  , weil dort eine Hungersnot auf die andere folgt. Sie auch in Portugal   nicht ungestraft eine Politit treiben darf, Korrespondenz und der gesamten ausländischen Presse. die in unsere Zeit nicht mehr paßt. Rönig Carlos hatte sich Bur selben Zeit machten sich Neigungen bemerkbar, die sind schlimmer, weil Rußland   ein diszipliniertes, revolutionär Sie find mit dem Ministerpräsidenten Franco in einer Unterredung mit auf eine gewaltsame Aktion hingielten. Die Truppen wurden geschultes, modernes Proletariat aufzuweifen hat. dem Redakteur des Zemps" ausdrücklich solidarisch erklärt. in den Stafernen tonfigniert. Franco felbft fühlte fich in fchlimmer, weil die revolutionären Ereignisse in Rußland   viel weiter Der Stönig wollte mit dem Volfe nicht mehr rechnen, das er, Lissabon   nicht mehr sicher und verlegte seinen Wohnsitz nach vorgeschritten find. Kommt es zu einem neuen Aufstand in Ruß­wie er sich damals rühmte, vollständig beherrschte. So hat Carnide, 6 Kilometer von Lissabon  , wo er fein Schloß land, fo werden ganz andere Fragen aufs Tapet gebracht als gegen er mit dem Tode rechnen müssen. Gewiß ist die Art, wie von Soldaten überwachen ließ. Am 28. Januar griffen wärtig in Portugal  . Und darum weniger weil es ein Königsmord Don Carlos beseitigt wurde, schrecklich, aber es muß auch einige Gruppen die Polizeiposten an. In Lissabon   und in Borto ifthat man doch seinerzeit den Königsmord in Serbien   ziemlich gesagt werden, daß die gewalttätige Art, die der König gab es einige Aufläufe. Schließlich sind am Sonntag der König teilnahmlos aufgenommen wohl aber, weil es ein revolutionäres weil man seine Rückwirkung auf das angewandt hatte, um den Willen des Volkes zu brechen, es und der Thronfolger gefallen, wie flüchtiges Wild getroffen Ereignis ist und war, die zu ebenso gewalttätigen Mitteln der Verteidigung ge- von dem Feuer einiger Pistolen aus der Reihe der Menge, revolutionäre Rußland   und die Rückwirkung dieses legteren auf das führt hat. während sich Herr Franco wie durch ein Wunder dank der bekanntlich nichtrevolutionäre Westeuropa   fürchtet, deshalb die Sympathien der fapitalistischen Bourgeoisie für die rosigen Wangen Der König und der Ministerpräsident Franco hatten gesehen, Schnelligkeit seiner Pferde retten konnte. daß sowohl die republikanische Partei, als auch die oppositionellen Soweit die Tatsachen. Bei der Desorganisation der des Königs Carlos und für die blutige Peitsche des Diftators monarchischen Parteien vollständig desorganisiert waren. Deshalb politifchen Parteien in Portugal   wird die gewaltsame Be-& ranco. glaubten fie, fich über die Geseze der Konstitution vollständig feitigung des Königs und des Thronfolgers feine Bedeutung hinwegsehen und ganz nach Willfür herrschen zu können, nur für das Glück des portugiesischen Voltes gewinnen. Aber um die engsten dynastischen Interessen und den persönlichen wenn solche gewaltsamen Vorgänge sich abspielen, wer trägt Vorteil besorgt. Denn die portugiesische Diftatur wurde daran die Schuld? Die objektive Aufzählung der Tatsachen errichtet, um den Protest des Volkes gegen die Geld- ist nach unserer Meinung eine sehr beredte Antwort. vorschüsse, die die Regierung dem König ohne Be­willigung des Parlaments und selbst ohne das Parlament gemacht Mitteilung an das hatte, beachten die Um müssen. Geschieht irgendwo ein Königsmord, so fühlt sich die Bourgeoisie fertigen, wenn dies überhaupt möglich wäre, hatte Franco der ganzen Welt blutig getroffen. Wadelt irgendwo ein Thron, so versprochen, eine Reihe von politischen und ökonomischen Re- wadelt sie mit selbst da, wo sie mit dem Königsthron längst formen einzuführen. Um die Gunst der Bourgeoisie zu ge- aufgeräumt hat. Nicht als wenn die Bourgeoisie überhaupt blutschen winnen, sollten auch Maßregeln gegen die Geldkrise, die die geworden wäre. Wenn das Blut des Volkes auf den Straßen der Industrie und den Handel des Landes zu ruinieren drohte, Großstädte durch Gewehrfalven oder einhauende Schuhleute ver­getroffen werden. Aber Franco war nicht allein voll- goffen wird, da steigt vielmehr der Patriotismus der hohen ständig unfähig sein Reformprogramm durchzuführen, Bourgeoisie hell auf. Bumal die realtionäre Presse in Deutschland  sondern die Geldfrise wurde schlimmer als je. Infolgedessen sehnt sich ja förmlich danach, daß die Maschinengewehre vor­schlossen sich viele einflußreiche Männer aus der Welt des gefahren werden. Da heißt es: Mehr Volt, mehr Blut! Handels und der Industrie, welche bisher zur Partei Francos Aber wenn Königsblut fließt, schwindelts dem Bourgeois und es gehört hatten, nunmehr der republikanischen Partei an. tommt ihm vor, als wenn dadurch sein eigenes Leben und vor allem Um die Unzufriedenen ein wenig zu beruhigen, versprach ihr Eigentum bedroht wäre. Franco die Rückkehr zur Gefeßlichkeit und die Einberufung des War nicht die Regierung des König Carlos von Portugal   ein Barlaments. Um zu zeigen, daß es ihm mit seinen Ver- öffentlicher Standal? Bar nicht die Diktatur Franco den berüchtigsten sprechungen ernst sei, fündigte er an, daß die Wahlen am russischen Mustern getreulich nachgemacht? Wo ist das Blatt in der 5. April dieses Jahres stattfinden würden. Aber die Re- ganzen zivilisierten Welt, das dieses Regime nicht verurteilt hätte? gierung wollte sich ein Parlament verschaffen, das bedingungs- Burde nicht von der liberalen Bresse aller Länder die Katastrophe los, ohne zu mudsen, alle diftatorischen Gesetze billigen längst vorausgefagt? Zeigten doch sogar deutsche Wizblätter, sollte. Deshalb verhinderte sie gewaltsam alle Wahlverfamm- wie der König von Portugal   samt seinem Thronsessel entfernt wird. Lungen, alle öffentlichen Manifestationen und selbst jede Art Aber nunmehr, nachdem das Verhängnis gefchehen, jetzt ergeht fich von Wahlagitation in der Presse. Ja sie ging noch weiter. Sie das Berliner Tageblatt", das für den Schurlen Blehwe" nur ein begann eine gehäffige Verfolgung gegen alle einigermaßen Achielzuden" übrig hatte, in Worten tiefsten Abscheus" und erzählt Eine große Boltsmenge hatte sich angesammelt, um die Borbeia bekannten Persönlichkeiten der Opposition. Da sie wußte, daß uns rührend und mit tränenerstickter Stimme: Seine überfahrt der töniglichen Familie zu sehen. Als der Wagen im gewöhn­das aus fünf Personen bestehende Wahlkomitee der republi- mäßig beleibte Gestalt und fein fettes, rosiges Geficht mit lichen Tempo am Finanzministerium vorbeifuhr, drängte sich aus fanischen Bartei fich zur Erledigung von Wahlgeschäften und den blingelnden fleinen Augen und dem folett gezwirbelten winzigen der Menge ein Mann im Sportanzuge vor und gab mit einem Aufstellung der Standidaten in dem Casino do Largo de San Schnurrbart erinnerten durchaus nicht an die Erscheinungen eines Revolver einen Schuß auf den König ab, der diesen an der linken Carlos versammeln würde, ließ die Regierung das Lokal Caligula   und eines Nero  ." Also deshalb, wegen des rosigen Teints! Seite verwundete. Die Königin und der Kronprinz stießen Schreie durch die Polizei schließen mit dem Auftrage, die Komitee- Wenn etwas diesen Königsmord von anderen unterscheidet, so aus, die Königin erhob sich, indem sie mit einem in der rechten Hand gehaltenen Blumenstrauß auf den Angreifer hinwies, mitglieder zu verhaften, wenn sie es wagen sollten, zu er ist es, daß er mehr einer regelrechten Militärattade ähnlich sieht, ber alsbald einen zweiten Schuß abgab, welcher den König fcheinen. als einem Verschwörerakt. Keine Höllenmaschine, teine in ein in den Rüden traf. Der König fuhr mit der Hand nach Man begreift, daß diese Maßregel Proteste der wenigen Schnupftuch gewickelte Bombe; in der belebtesten Straße der Stadt dem Kopfe und fiel auf die rechte Seite. Mehrere Per republikanischen und progressistischen Zeitungen auslöfte, welche mitten unter dem Bolle werden die königlichen Wagen von fonen stürzten sich auf den Mörder, der, indem er zu Boden ge­noch nicht unterdrückt waren. Diese Proteste führten zur einer größeren Anzahl Beweffueter attackiert, ein regelrechter Kampf rissen wurde, noch einen dritten Schuß abgab, der in die Luft ging. Ins Einterferung des republikanischen Führers mit der Militäresforte wird ausgefochten, mehrere Salven werden zwischen war ein zweiter, in einen großen Mantel gehüllter schwarz Alfonso Costa, des bekannten Journalisten Joao Changas gewechselt- das braucht ja vor allem Beit!- und der König nebst bärtiger Mann an den Wagen herangetreten und hatte awei Schüsse auf den Kronprinzen abgegeben, die diesen im Geficht und an der und des Herausgebers der O Mundo", M. Franca Throufolger werden durch mehrere Kugeln getötet! Das ist ein revolutionärer Aft, und diese Tatsache erfüllt die fapita- ein Polizeibeamter die Waffe aus der Hand und tötete ihn durch Bruft trafen. Als er zum dritten Mal schießen wollte, schlug ihm Borges. Dabei blieb die Regierung noch nicht stehen. Um ein sich von ihren Feinden zu befreien, ließ sie auch die pro- liftische Bourgeoisie am meisten mit Besorgnis. Das ist der Mißtlang, einen Säbelhieb. In diesem Augenblid allgemeiner Panit er­gressistischen Führer Pinto Santos, Ribera  , Bravo  , der fich auch in die freudige Entrüftung der freifinnigen Presse mischt schien der Herzog von Oporto   im Automobil, zog einen Revolver Egas Monys und noch mehrere andere arretieren. An Den Stönig find fie los, was werden sie nun weiter anfangen? aus der Tasche und folgte, mit der Waffe in der Hand, gesichts dieser Tatsachen erließ die republikanische Partet am Das ist die verhängnisvolle Frage. Visionen steigen auf, vor benen dem föniglichen Wagen, der in bas Marinearsenal einfuhr.

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Lisabon  , 3. Februar. Nach dem Attentat wurde die Wohnung Francos seitens der Republikaner   angegriffen. Es kam zu lebhaftent Gewehrfeuer zwischen den Angreifern und der Polizei, welche die Wohnung befezt hatte. Hierbei sind 15 Personen getötet worden. Ueber die Erfchießung des Königs und die folgenden Ereignisse berichten die Depeschen: Die Todesfahrt. Lissabon  , 3. Februar. Der fönigliche Zug hatte Villa Viçosa in ber Nichtung nach Barreiro   auf dem Sübufer des Tajo   verlassen. Jn Barreiro fam der Zug infolge einer Entgleisung in der Nähe des Bahnhofes Cafabranca mit einer fleinen Verspätung an. Die Ueberfahrt mittels Fährbootes über den Tajo   erfolgte ohne Unfall. Das Fährboot legte am Landungsplatz in Lissabon   an, worauf die fönigliche Familie die bereitstehenden Equipagen bestieg. In dem Augenblick, wo die Wagen von der Praça do Commercio in die Arsenalstraße einbogen, begannen die Mörder zu fchießen. Die Bolizei erwiderte die Schüsse mit Revolvern. Die Verwirrung war entfeglich. Einzelheiten über das Attentat.