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Nr. 32. 25. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Am Bundesratstische: Kommissare.

Auf der Tagesordnung steht die Forisegung der zweiten Be­ratung des Etats für die Berwaltung des Reichsheeres.

regung zu.

Freitag, 7. februar 1908.

Interesse der Disziplin". Wenn man sagt, im Interesse vier Wochen haben sie im Lazarett zugebracht. Das Urteil Ser Disziplin" oder gar im Interesse des Ansehens des An- lautete in der ersten Justanz auf drei Wochen Stuben­geschuldigten", so muß ich doch sagen, wenn ein Offizier wegen arrest, in der zweiten allerdings auf zwei Monate und eine 96. Sigung bom Donnerstag, den 6. Februar 1908, Goldatenmizhandlungen vor Gericht steht, was soll denn da noch Woche Festung. Was soll aber aus den armen Soldaten werden, nachmittags 1 Uhr. an Ansehen gewahrt werden? Ein Offizier, der einen wehr die vielleicht durch Erfrieren der Hände dauernden Schaden er­losen Soldaten mißhandelt, der einen Akt der litten haben. Ihnen kann diese Bestrafung des Hauptmanns nichts nügen. Feigheit Etwas schärfer gehen die Kriegsgerichte allerdings gegen die damit begeht, hat sein Ansehen so restlos verloren, daß Unteroffiziere vor, aber auch da stehen die Strafen nicht im richtigen nichts mehr zu wahren ist.( Lebhaftes Sehr richtig! bei Verhältnis zu der Roheit der Mißhandlungen. Vor dem Kriegs­den Sozialdemokraten.) Sie werden sich erinnern, wie man sich von gericht der 31. Division stand ein Sergeant, der einem Kanonier preußischer Seite gegen die Einführung der Deffentlichkeit des Ver- einen Faustschlag auf den Stopf gegeben hat; dann hat er mit. dem fahrens gesträubt hat, obwohl es in Bayern von jeher Geltung Seitengewehr blindlings auf den Kanonier eingebauen, ebenso auf hatte, ohne daß die Disziplin darunter litt, und jetzt, wo man das andere Soldaten. Das Urteil gegen ihn lautete auf fünf Monate öffentliche Verfahren auch im übrigen Deutschland hat, sehen wir, Gefängnis. daß Winkelzüge aller Art gemacht werden, um die Verhandlungen Nun sind fünf Monate Gefängnis schon eine harte Strafe. vor der Deffentlichkeit zu verheimlichen. Die Strafen gegen Vor- Wenn aber umgekehrt der Soldat den Vorgefesten gesezte stehen da zumeist in gar feinem Verhältnis auch nur mit dem Fuße gestoßen hätte, was wäre dann Daten. Um dies nachzuweisen, muß ich auf einige Fälle eingehen. worden, er bleibt weiter Soldatenerzieher und wird später zu den überaus strengen Bestrafungen der Sol- wohl passiert? Der Feldwebel ist nicht einmal degradiert Von der Rechten rief man uns gestern höhnisch zu: Wo bleibt Ihr vielleicht einmal Gendarm. Vor dem Kriegsgerichte der 38. Division mit Eurem Material über Soldatenmißhandlungen? Man glaubte, stand ein Unteroffizier, welcher einem Soldaten die Kammißstiefel wir hätten kein Material, und Herr v. Oldenburg fleidete seinen über den Kopf geschlagen, andere Soldaten unter das Kinn ge Zuruf in die geschmackvolle Form: Wer lacht da?! Nun, ich stoßen und mit Fußtriten und Rippenstößen bedacht hatte. Be bei diesem Titel nicht über die Mißhandlungen im allgemeinen erwidere ihm: Wer zuletzt lacht, lacht am besten! Ich kann ja hier onders sprechen, sondern mich nur mit den Urteilen der Militärgerichte be­

fortgesetzte Soldatenschindereien

Fnßtritte in den Unterleib

Beim Kapitel Militärintendanturen" spricht sich Abgeordneter Werner( antis.) für eine Besserstellung der Intendantursekretäre aus. Ein Regierungskommissar sagt wohlwollende Erwägung der An­Abg. Dr. Potthoff( frs. Vg.): Vei den Intendanturfekretären handelt es sich nicht nur um eine Verbesserung des Gehalts, sondern um eine Hebung ihrer Stellung; ich bitte die Heeresverwaltung, das im Auge zu behalten. Bum Kapitel Militärjustizverwaltung" beantragen Graf Hom pesch und Genossen( 3.), durch eine Resolution die Regierungen zu ersuchen, die Nachweisungen der Kriminalstatistik für das Heer und die Marine durch Veröffentlichung der über die persönlichen Ber­hältnisse der Verurteilten erhobenen Tatsachen und durch Erhebung und Veröffentlichung prozeßstatistischer Tatsachen auszudehnen. Abg. Gröber( 3.): Die beste objektive Unterlage für gefegliche Reformen ist die Maßenbeobachtung, die Statiſtit. Sie zeigt uns erfreulicherweise eine Abnahme der Soldatenmißhandlungen. Aber zugenommen haben die Fälle von Jusubordination und die Fälle des schweren Diebstahls. Am bedauerlichsten aber scheint mir die fassen, die aber ein ganz eigenartiges Verhalten gegenüber den Miß- gehörten zu der Erziehungsmethode dieses Soldatenerziehers. Tatsache, daß die Zahl der Vorbestrafungen zugenommen hat. I handlungen zeigen. Herr Gröber sagte, die Fälle der Mißhandlungen Zwölf Fälle wurden ihm nachgewiesen. Er erhielt eine Strafe allgemeinen aber fönnen wir mit dem Ergebnis der Kriminalstatistik zus feien zurückgegangen. Das trifft zu, das ist aber dem Um- von 12 Tagen Mittelarrest, weil es sich, wie das Urteil sagte, um frieden sein, die Grundsäge der Gerechtigkeit sind im allgemeinen ftande zuzuschreiben, daß man die Deffentlichkeit scheut und das leichte" Fälle handelte. Ein Unteroffizier vom Grenadierregiment befolgt, einz Ine Ausnahmefälle besonderer Härte dürfen nicht ver- die Fälle der Mißhandlungen hier im Reichstage Nr. 100 stand vor dem Kriegsgericht in Dresden , er hatte Soldaten allgemeinert werden. Je beſſer die Statistik ist, um so angenehmer bon meinen Parteigen offen Jahr für Jahr aufs bei der Schulter gepackt und sie rücklings auf den Boden geworfen. muß sie auch der Militärverwaltung felbft fein als Grundlage für schärffte gerügt worden sind.( Sehr richtig! bei den Einer der mißhandelten Soldaten brachte 14 Tage im Lazarett zu einzuführende Verbesserungen. Ich bitte Sie, die von uns beantragte Sozialdemokraten.) Wir bestreiten nicht, daß die Soldatenmißhand- und erhielt außerdem noch zwei Tage Arreſt. Der Unteroffizier Resolution anzunehmen.( Bravo ! im Zentrum.) lungen zurückgegangen sind; aber ich habe hier doch immer dagegen fam mit fünf Tagen mittleren Arrest davon, denn man hatte Abg. Stücklen( Soz.): noch eine sehr große Zahl von Fällen. Es handelt sich bei herausgefunden, daß er ein sehr brauchbarer Soldaten In das Urteil, das der Abg. Gröber über die Militärgerichte ihnen nicht um 10 oder 12 Fälle, die man als Einzelfälle auf- erzieher war, der nur im Uebereifer gehandelt habe. gefällt hat, können wir nicht einstimmen. Wir wollen nicht Einzel- faffen könnte, es dreht sich vielmehr um Fälle, bei denen es( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Der Feldwebel Lange fälle verallgemeinern, aber es sind in der letzten Zeit eine so große fich um stand in Leipzig vor dem Kriegsgericht. In seiner Kompagnie bes Zahl von Ürteilen gefällt worden, die von Milde bei den Vors fand sich ein Postassistent N. Eines Tages hatte ein Soldat auf die gesezten freilich nichts vermissen lassen, aber von ungemeiner handelt, wo über 300 Fälle den Einzelnen zur Last gelegt und auch Bostassistent N. gewesen und erklärte ihm:" Jezt komm' mal her, Treppe geipudt. Der Feldwebel Lange glaubte, es sei der Härte sind, wenn es sich um Soldaten handelt, so daß man nachgewiesen sind. Da fann man also nicht mehr von einer Aus mein Schäfchen! Jezt gehst Du hin und ledst das wieder das Gesamtbild keineswegs als günstig bezeichnen kann.( Bu stimmung bei den Sozialdemokraten.) Auch da, wo die Militär- bei den Sozialdemokraten.) Vor dem Kriegsgericht der 6. Division ekelhafte Beug auf, allerdings mit dem Erfolg, daß er einige Tage nahme reden, sondern muß von einem System sprechen.( Bustimmung auf!" Dem Soldaten blieb gar nichts anderes übrig, er leckte das gerichte auf eine weit geringere Strafe erkennen fönnten, find die Strafen so hart, daß das Urteil sehr zuungunsten widriger Behandlung von Untergebenen. Er erhielt dafür 10 Tage webel aufs stand ein Leutnant wegen Beleidigung, Mißhandlung und vorschrifts- frank war. In der Verhandlung verlegte sich der Feld­der militärischen Rechtspflege lauten muß. Leugnen und erklärte, Befehl sei Wir unterſtüßen Stubenarrest, auf die Berufung des Gerichtsherrn allerdings in der nicht ernst gemeint gewesen. Wir haben eine ganze Anzahl von die Resolution des Zentrums, denn auch wir sind der Meinung, daß zweiten Instanz drei Wochen Stubenarrest. Bei der Feinfühligkeit der Fällen, in denen Soldaten hart bestraft wurden, wenn sie bei wir eine beffere statistische Unterlage baben müssen. Herren bedeuten drei Wochen Stubenarrest schon immer etwas, der den widersinnigsten Befehlen sich weigerten, dem Vor allem möchten wir, daß in die Statistik etwas über die Schul- Herr muß es also schon besonders arg getrieben haben; leider ist Befehl zu gehorchen. bildung der Bestraften aufgenommen wird, wir werden der Fall unter Ausschluß der Oeffentlichkeit ver- fehle, nicht aber ernstgemeinte und nicht ernstgemeinte Befehle.( Sehr Beim Militär gibt es eben nur Be­daraus eriehen, wie viel mehr der Bestraften aus den Gegenden handelt, so daß man näheres nicht wissen kann. Ein Hauptmann wahr bei den Sozialdemokraten.) Dieser Feldwebel erhielt von kommen, wo die Schulbildung schlechter ist, als aus denen mit vom 20. Regiment titulierte seine Untergebenen mit den Worten dem Kriegsgericht sieben Wochen Gefängnis, von seiner De besseren Schulen. Ferner wollen wir aus der Statistik ersehen, Lump"," Vieh"," Sauferl"," Dreckker!" und ähnlichem. Für solche gradation sah man ab, weil er nicht die Absicht gehabt welche Bestraften vom Lande, und welche aus der Stadt kommen. Pumpen gibt es feinen Urlaub! rief er und warf den blanten hatte, den Soldaten zu quälen.( hört! hört! bei den Sozialdemo Es wird uns immer entgegengehalten, daß das beste Rekruten- äbel in seine auf dem Hofe aufgestellte om fraten.) Ich glaube, daß auf feiner Seite dieses Hauses sich jemand material vom Lande kommit. Wir glauben aber, daß eine pagnie. Außerdem warf er seinem Vorgesezten eine Beleidigung Statistik diese Ansicht nicht unterstützen wird. Weiter soll à la Göz von Berlichingen an den Kopf. Für alle diese Straftaten auch der Zivilberuf der Verurteilten angegeben werden, fowie, ob der Betreffende im ersten, zweiten oder dritten Jahre scheinlich auf die Einladung à la Göz v. Berlichingen, während die übrigen erhielt er 24 Tage Stubenarrest. 21 fommen davon wahr­dient. Manche Straftat wird sich wohl aus dem Mißmut, der den Mann im dritten Jahre ergreifen muß, erklären. Ferner wünschen gericht der 8. Division stand ein Leutnant, dem vorgeworfen war, Fälle mit drei Tagen Stubenarrest gefühnt sind! Vor dem Kriegs­wir eine Statistik über den Ausschluß der Deffentlichkeit und über die daß er einem Refruten Gründe des Ausschlusses. Der fächsische Oberst v. Salza hat ja eine fehr eigenartige Begründung auf die Beschwerde unseres Genossen mit dem Säbel an die Schläfe geschlagen Noste gegeben. Er fagte, in der Militärstrafprozeßordnung hätte, so daß er längere Zeit marfchunfähig war. Der steht nichts drin, daß der Termin der Verhandlungen von Stabsarzt erklärte vor dem Kriegsgericht, er habe sich um den Kriegsgerichten mitgeteilt werden muß. Das steht den Berlegten nicht gefümmert, damit dieser nicht auf allerdings nicht drin. Es ist doch aber felbstver den Gedanken kommen sollte, er sei eine interessante ständlich, daß, wenn die Deffentlichkeit der Verhandlung Persönlichkeit. Der Stabsarzt hatte meiner Ansicht nach die stattfinden soll, die Deffentlichkeit auch wissen muß, daß über- Pflicht, dem Verlegten beizustehen, ganz gleichgültig, ob dieser sich für Er erhielt dafür sechs Monate Gefängnis; in diesem Falle haupt verhandelt wird.( Schr richtig! bei den Sozialdemokraten.) eine interessante Persönlichkeit halten fonnte oder nicht.( Lebhafte wurde allerdings auch auf Degradation erkannt. Die sächsische Man soll es doch genau so machen wie die Zivilgerichte, die Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Aber so greift eben Seresverwaltung sollte einmal darauf sehen, ob es etwa in Sachfent zu Anfang des Jabres ihre Sizungstage bekannt geben, manche alles ineinander. Die Stabsärzte stehen auf feiten der miß- üblich ist, die Soldaten zu zwingen, den Speichel aufzulecken. Straftammern senden sogar ani Tage vor der Verhandlung den handelnden Offiziere. Der Offizier erhielt nur 14 Tage Stuben- Ein Unteroffizier Koch erhielt wegen 18 Fällen von Mißhandlung Terminskalender der Preise zu. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, arreft. Ein Hauptmann vom 139. sächsischen Regiment hatte 8 Monate Gefängnis. Dabei wurde festgestellt, daß einer der daß das Prinzip der Deffentlichkeit auch durchgeführt wird. seine Leute bei strenger Kälte ohne Handschuhe ererzieren lassen. mißhandelten Soldaten sich Auffällig ist, daß, wenn gegen Borgesetzte verhandelt wird, die als Folge trat ein, daß einem großen Teil der Soldaten die erschoffen Deffentlichkeit ausgeschloffen wird, meistens mit der Begründung, im Hände erfroren, so daß sie ins 2azarett mußten. Bis zu hatte.

Kleines feuilleton.

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der

gar

findet, der solch Verhalten billigt. höchstens vielleicht auf der äußersten Rechten.( Zustimmung bei den Sozialdemo ein Unteroffizier für die Roheit, daß er einen Refruten fraten, Unruhe rechts.) Vor dem Kriegsgericht in Chemnitz erhielt

fünf Tage Gefängnis! Vor dem Kriegsgericht der 18. Dis mit dem Gewehrkolben zu Boden geschlagen,

bision stand ein Unteroffizier wegen Verleitung zum Ungehorsam, wegen Mißbrauchs der Dienstgewalt. In mehr als 100 Fällen hatte er Soldaten geohrfeigt und ihnen Stöße ins Gesicht versetzt. Auch dieser Unteroffizier hat einem Soldaten befohlen, sich nieder­zufnicen und den Speichel aufzulecken.

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ziehen laun. Jm Prinzip ist der Schlicksche Schiffstreifel solches Spiel­Der Arbeitslose. Wenn man frant ist, kommt man zeug in vergrößerter Form, natürlich in allen feinen Teilen verbessert ins Hospital.... Stiehlt man, so findet man im Gefängnis zu und vervollkommnet. Ein solcher sich drehender Kreisel setzt einer essen.. Aber der arme Teufel, der arbeitslos ist, der kann Kraft, die die Drehungsachse aus ihrer Richtung zu bringen strebt, Hungers sterben. einen erheblichen Widerstand entgegen, der um so größer ist, je Rodefeller: Eine Million würde ich opfern, wenn ich schwerer die sich drehende Masse ist. Erreicht solche Masse einige ein Beefsteak vertragen fönnte. Zentner Gewicht, so gehören schon ungeheure Kräfte dazu, um die ( L'Assiette au Beurre": Hunger.) Drehungsachse zu verschieben. Dieses Prinzip hat nun Schlick an­gewandt, um Schiffen auf bewegtem Wasser eine stabile Lage zu geben. Der Kreisel wird durch einen Elektromotor angetrieben und zu schneller Rotation gebracht, wodurch die richtende Kraft solchen Systems natürlich gewinnt.

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Notizen.

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Von einem luftigen Zensurstreich eines Moskauer Benfors wissen die russischen Blätter zu erzählen. Der Maler Bogdanow­Belski hatte auf der Moskauer Wanderausstellung ein Bild aus­gestellt, das Die mutwilligen Knaben" heißt: eine Gruppe nadter Bauernknaben spielt am Ufer eines Flüßchens. Ein Wildfang hat cinen Krebs erblickt und streckt seine Hand nach dem Krustentier aus, während ein anderer Knabe aufmerksam und leicht erschreckt diesem Vorgange zuschaut. Gibt e3 etwas Harmloseres, - Musikchronit. Die Lorging Oper veranstaltet im Idyllischeres? Der Moskauer Zensor erscheint, bleibt vor dem Welche richtenden Kräfte von solchen Streifeln ausgeübt werden Februar folgende volkstümliche Vorstellungen zu ermäßigten Preisen: Bilde stehen, legt sein Gesicht in strenge Falten und fragt den fönnen, erkennt man sehr gut aus Versuchen, die auf Veranlassung am 11. die Bauberflöte", am 13." Trompeter von Säffingen", am Maler:" Was ist das?"" Das sind mutwillige Snaben," ant- der englischen Schiffbaufirma Swan Hunter& Wigham Richardson 15." Troubadour". Billetts find außer an der Tagestasse erhältlich wortet der Künstler. Das sehe ich. Aber diese Knaben sind in Wallsend am Tyne, welche die Lizenz für den Schlickichen Schiffs in den Zigarrengeschäften von Paul Reiß, Friedrichstr. 138, Paul nadt, und das ist eine Verlegung der Sittlichkeit!" Vergebens freisel für Großbritannien erworben hat, ausgeführt wurden. Vor Grimm, Friedrichstr. 191, Karl Schmölke, Friedrichstr. 203, Paul sucht man den Zensor mit Hinweisen auf andere Kunstwerke von der Tynemündung wurden Versuchsfahrten mit dem früheren Juhl, Martin- Luther- Straße 81. feiner baroden Idee abzubringen. Selbst der Hinweis des Malers Torpedoboot Seebär " unternommen, um die Wirkung des darin Die gebontottete Schönheit. Die Schönheit, auf seine langjährige Bekanntschaft mit Pobedonoszew verfängt eingebauten Schlickichen Kreisels zu erproben. Die Probefahrten Vereinigung für ideale Kultur"( welch ein Name!) hatte den Theater­nicht: das unfittliche Bild wird mit schwarzem Kalifo - Ueberzug fanden bei sehr stürmischem Wetter statt. Das Schiff führt nun in- faal der Hochschule für Musik gemietet, um einen Schönheitsabend geheimnisvoll verhüllt. Es kommt aber noch besser. Der Zensor folge der hin und hergehenden Bewegungen großer Massen der zu veranstalten, an dem Irene Sanden und Fidus mitwirken sollten. will schon die Ausstellung verlassen, kehrt aber auf halbem Wege Maschinen, Stolben, Bleuelstangen, Kurbeln usw. sogenannte Schlinger- Das Kultusministerium verweigerte aber in letzter Stunde die Her um. Ich bin kein grausamer Mensch," sagt er, der Künstler ist bewegungen aus, und diese wurden durch den Kreisel fast vollständig gabe der heiligen Hallen. Das Kultusministerium will mit der mir sympathisch: so jung und schon Akademiker!" Er führt den aufgehoben. Aber auch die Schwankungen des Schiffes durch die Schönheitspflege nichts zu tun haben. Man begreift das( in Maler Bogdanow- Belsti beiseite und spricht:" Ich gebe Ihnen hochgehende See konnten fast gänzlich aufgehoben werden. Wenn Preußen). Die Schönheit wird daher am 18. Februar im Mozart einen guten Rat: Malen Sie die nadten Knaben zu Mädchen um! der Streifel ausgeschaltet war, betrug die Neigung des Schiffes zeit- faale ihre Auferstehung feiern. Dann werde ich die Genehmigung zur Enthüllung des Bildes weise 30 Grad, das ist eine Neigung, bei der natürlich alles durch- Frankfurter Kunstaufwendungen. Die Stadt geben.... Denken Sie darüber nach." Bogdanow - Belsti er einander gerüttelt und geworfen wird. Sobald der Kreisel in Tätig- Frankfurt a. M. gedenkt 28 Bilder des Frankfurter Malers Böhle, starrte bor Ueberraschung zu einer Salzsäule.... Er hat jetzt feit trat, war die größte Neigung jedoch nur noch 2 Grad, d. h. sie ist die im Städelschen Institut ausgestellt sind, für eine Viertelmillion Zeit, darüber nachzudenken", warum nackte Mädchen anständiger vielleicht gerade noch merkbar. Mehrere englische Schiffahrtsgeiel- Mark zu erwerben. find als naďte Knaben. Ein großartiger Wig liegt schon in dem schaften haben infolge dieser günstigen Ergebnisse bereits beschlossen, Gedankengange des Zenfors: der Künstler tann ja im Hand- den Kreisel in einige im Kanal verkehrende Personendampfer einzu undrehen den Unterschied zwischen beiden Geschlechtern wegmalen! bauen. Daß der Maler, selbst wenn er auf die wunderbare Idee des feuschen Zensors eingehen wollte, ein ganz neues Bild schaffen In der Wirtshausküche. Der Koch: Donnerwetter, müßte selbst bei zehnjährigen Knaben und Mädchen ist doch die wie das Fleisch stinkt. Da gibts morgen Fleischklöße. Körperbildung verschieden, wird dem kunstverständigen Zensor nur schwer einleuchten; er dürfte sich mehr als einmal verwundert Sie hat Hunger. Die Kokotte, die von einem vor­umblicken bei dem homerischen Gelächter, das er in unbewußter nehmen Nichtstuer ins Restaurant mitgenommen ist, zum Kellner: Komit entfesselt hat. Bringen Sie mir keinen Champagner! sondern' ne ordentliche Suppe." Die Anwendung des Schlickschen Schiffstreifels in der Schiffahrt Vor der Vollstüche. Die Hungernden beim Anblick macht weitere Fortschritte. Der Schlickiche Kreisel beruht auf einem eines Krüppels, der sich auf seinem Wägelchen vordrängt: Na, so mechanischen Prinzip, nach welchem ein sich um eine Achse drehender was. Der hat schon das Glück, Krüppel zu sein und will sich auch Körper diese llmdrehungsachse ihrer Richtung nach stets beizubehalten noch vordrängen. bestrebt ist. Die rechnerische und theoretische Darstellung dieses Brinzips ist nicht einfach; sie erfordert ein großes Maß mathemati­G8 interessiert ihn nicht. Der Bettler: Ich kann scher Kenntnisse. Viele unserer Leser kennen aber dies Prinzip von nicht mehr arbeiten. Meine Frau ist im Hospital. Die Kinder einem Spielzeug her, das aus einem Ring besteht, dessen einer Durch haben Hunger. Der Bourgeois( nach einem guten Mahl): Was messer ein schweres Mädchen trägt, welches man mit einer Schnur aufgeht das alles mich an!

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Humoristisches.

Der Reichsverband der Arbeiter Gefange bereine Desterreichs umfaßt, nachdem ihm jetzt auch der Verband der Arbeiter- Gefangvereine Nieder- Desterreichs beigetreten ist, 201 Vereine mit 6041 Mitgliedern.

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Siz der deutschen Kaufleute in Venedig , in dem jetzt die Bost unter­- Venedig wadelt. Der Fondaco dei Tedeschi , der alte. gebracht ist, droht einzustürzen und mußte geräumt werden. Der Bau stammt aus dem Jahre 1505. Die Feuerbestattungen in deutschen Kremas torien haben im Jahre 1907 gegen das Vorjahr um 45 Proz. zugenommen. In Gotha wurden 465 Einäscherungen vorgenommen, in Heidelberg 103, in Hamburg 466, in Jena 195, in Offenbach ( Main ) 177, in Mannheim 138, in Eisenach 96, in Mainz 256, in Starlsruhe 109, in Heilbronn 69, in Ulm 200, in Chenniniz 414, in Bremen 145, in Stuttgart 135, in Koburg 9, im ganzen also 2977 Feuerbestattungen. Das Stuttgarter Krematorium war erst am 6. April 1907 eröffnet worden, ebenso war für Chemnitz mit 414 Feuerbestattungen das Jahr 1907 das erste Betriebsjahr. In England und Schottland haben im Jahre 1907 insgesamt 6499 Feuer bestattungen stattgefunden.