Nntenchied, daß hier der Zug hält und ein abspringender Beamtersich davon überzeugt, ob die Straße frei ist. Aber trotzdem sprichtauch diese Maßnahme nicht für die Sicherheit des Verkehrs.�Verleumde nur kühn, etwu-Z bleibt immer haften" Das ist dieTevite, mit der der Tcutschnationale HandlungSgehülfenverband inden Wahlkampf um die Kaufmannsgerichte zieht. Die ehrenrührigstenBeschuldigungen hat man gegen die Kandidaten des Zentral-Verbandes der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Deutschlandserhoben, ohne den Beweis dafür erbringen zu können.Als nun in einer Verfaminlung dieser ehrenwerten HerrenDeutschnationalen, die am Donnerstag, den 6. d. M.. imBerliner Hof tagte, der Redner des Zentralverbandes die Un-lvahrhaftigkeit der infamen Anschuldigungen nachweisen wollte.entzog man ihm schleunigst das Wort. Das ist echtdeutschnationale Kampfesweise. Die klassenbewußten Handlungs-gehülfen werden im Verein mit der organisierten Arbeiter-schaft WeißenseeS dafür sorgen, daß den Deutschnationalenam Tage der KaufmannSgerichtSwahl, dem 20. Februar, die ver-diente Antwort zuteil wird, indem die Kandidaten der Liste 3 des.scutralverbondes derHaudlungsgehiilfen und Gehiilfinuen Deutschlandssiegreich aus der Wahlurne hervorgehen. In Hamburg, ihremZentralsitz, haben die Deutschnationalen 5 Beisitzer verloren, inSchöneberg verloren sie 4 Beisitzer. In Weißensee müssen sie eineahnliche Niederlage erleiden.Tegel.Geldschrankknacker haben in der vorgestrigen Nacht der bekannten.Humboldtmühle einen Besuch abgestattet. Durch eines der Hinterfenster drangen die Täter in das Gebäude ein und sie»ahmen ihren«ißeg nach den Bureaus. In dem Kasienzimmer erbrachen sie mittelsStemmeisens den großen Geldschrank. Zu ihrem Leidwesen fanden siejedoch nur wenig Bargeld darin vor. Etwa ISO Mark fielen ihnenzur Beute. Außerdem stahlen die Knacker ein wertvolles Jagdgeivehr.Dieses schien ihnen aber auf der Flucht hinderlich geworden zu sein,denn sie lvarfen es auf der Straße von sich.In der Gcmcindevertrcterschiing wurde mitgeteilt, daß der RektorMartens als Direktor der höheren Mädchenschule von der Regierungbestätigt ist.— Die neun Einsprüche gegen die Wählerliste wurdenals berechtigt anerkannt und ein dcmeutsprechender Nachtrag be-schlössen.— Die Offerte eine? Privatmannes, das GemeindegrundstückEcke Berliner und Schlieperstraße zur Abhaltung von Wochenmärktenzu pachten, wurde einstimmig abgelehnt, da der Platz dazu un-geeignet ist. ES wurde in Aussicht gestellt, in späterer Zeit zu SiesemZwecke eine Markthalle zu erbauen.— Von einen, Grundbesitzer amKönigswcg war der Antrag gestellt, diesen Weg zu pflastern i beschlossenwurde, mit denAnliegerneinenTerminabzuhalten, und falls sie sich bereiterklären, die Kosten zu hinterlegen, dem Antrage zuzustimmen.—Von der Stern-Gesellschaft lag ein Antrag auf Erhöhung der Fahr-preise nach Zörsseldc. Konradshöhe und Heiligensee vor, der AntragIvurde gegen die Stimmen unserer Genossen und 2 bürgerlichen Ver-lreter angenommen. Ebenso wurde gegen die Stimmen unsererGenossen der Antrag auf Erhöhung des Beitrages zum Pfarrhaus-bau zugestimmt. Der Zuschuß, welchen die Gemeinde zum Pfarr-Hausbau somit gibt, beträgt 30000 M. Interessant war eS. dabeizu erfahren, daß der Staat erst im Klagewege zur Beitragsleistunggezwungen werden muß, während die Gemeinde diese» Beitrag frei-willig leistet.— Der Vorortverkehr soll biö Velten ausgedehntwerden. Die Gemeinde leistet zu diesem Zweck einen Zuschuß von7500 M.Spandau.Stadtverordnetenversammlung. Mit einer Notstandsdebattewurde die diesmalige Sitzung eingeleitet. Wie berichtet, hatte dieam 24. Januar d. I. im Kumkeschen Lokal abgehaltene Arbeits-loscnversammlung das aus den Genossen Strehlke, Piescr undBohr bestehende Bureau beauftragt, an Magistrat und Stadt-verordnete eine Petition um sofortige Inangriffnahme von Not-jtandsarbeiten zu richten. Die sozialdcmolratische Stadtverord-nctcnfraktion hatte zu dieser Angelegenheit folgenden Antrag ein-gebracht:„Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen,den Magistrat aufzufordern, schleunigst Maßnahmen zu ergreifen,um die zurzeit in Spandau herrschende Arbeitslosigkeit und ihreFolgen zu lindern." Unterzeichnet war�dicscr Antrag von denStadtverordneten Pieck(Soz.), Köpenick(Soz.j, Pieper sSoz3 undDucksch fwild). Gleichzeitig hatten auch die bürgerlichen Stadt-verordneten Lüdicke, Berlin, Hanncmann, Siefert, Löwe, Kirch undTiedrich folgenden Antrag eingebracht:„Die Versammlung wollebeschließen, den Magistrat zu ersuchen, mit tunlichster Beschleu-nitzung zwecks Beseitigung unverschuldeter Arbeitslosigkeit bereitsveichloffenc oder in AuSstcht stehende städtische Arbeiten in An-griff zu nehmen." Den sozialdemokratischen dringlichen Antragbegründet Stadtverordneter Genosse Pieck. Er bemerkt, daß mandie Arbeitslosenfragc nicht von, Parteistandpunkt aus betrachtensolle. Er freue sich deshalb, daß auch von der anderen Seite einfast gleichartiger Antrag gestellt worden ist. Die Krise mache sichin schwerer Weise bemerkbar, Not und Hunger pochen bereits andie Tür.(Hier unterbricht der Vorsteher den Genossen mit demHinweis, daß doch erst die Dringlichkeit beschlossen werden müsse,worauf Genosse Pieck erwidert, daß er ja eben dabei sei, dieDringlichkeit zu begründen und fährt dann fort:) Wer schnellhilft, helfe doppelt. Jetzt haben Sie Gelegenheit, Leuten, diearbeiten wollen, Arbeit zu verschaffen. Die Ricderlegung derWälle, die Erweiterungsbauten der Krankenhäuser usw. könnenin Angriff genommen werden. Als vor einigen Jahren ebenfallsein derartiger Notstand herrschte, da hat man auch bereitwilligstgeholfen, zeige man hier also auch ein Herz und erkenne dieDringlichkeit an. Auf diese durchaus sachlichen Ausführungen de?Genossen Pieck erwidert der konservative Stadtverordnete undLandtagöabaeordneie Lüdicke: Er erkenne an, daß eine großeArbeitslosigkeit bestehe. Dieselbe sei aber zum größten Teil aufdie Streiks zurückzuführen, die in diesem Sommer längere Zeitangedauert haben. Die schlechte Konjunktur auf dem Geldmarkthabe allerdings auch etwas mitgewirkt(also dochl) und deshalb isteS auch Aufgabe der Kommune, dieser Arbeitslosigkeit abzuhelfen.Natürlich nur der unverschuldeten Arbeitslosigkeit. Ganz entschiedenwende er sich aber gegen das ganz ungehörige Schreiben(?) derArbeitslosen. ES sei ungehörig, wenn darin gefordert werde, dieLöhne zn zahlen, welche die Gewerkschaften festsetzen. Das lassensich nicht einmal die sozialdemokratischen Arbeitgeber gefallen.Erst recht dürfe sich die Stadt die? nicht gefallen lassen. Trotzdemsiehe er auf dem Standpunkte zu helfen, wo zu helfen ist.(Wiegütig!) Zu dieser Ansicht habe ihn aber nicht die Arbeitslosen.Versammlung, sonder» sein soziales Gewissen gebracht.(Na, na!)Genosse Pieper bestreitet» daß die Arbeitslosigkeit durch dieStreiks hervorgerufen worden sei. Mehr noch tragen die Schulddie Zlussperrungen der Unternehmer. Er weist auch die Be-bauptung zurück, daß das Schreiben der Arbeitslosen ungehörigsei. Es sei nur Gerechtigkeit, wenn die Steuerzahler fordern, daßdie Stadt die Löhne zahlt, welck,« andere Unternehmer auch zahlen.Die Stadt habe auch die Pflicht, der Arbeitslosigkeit zu steuern,denn die Arbeitslosen sind Steuerzahler, und wenn diese keineSteuern zahlen können, so habe die Kommune den Nachteil davon.Er schlägt dann verschiedene städtische Arbeiten vor, die in An-griff genommen werden können und bcfürivortet, daß aber inerster Linie Spandauer Bürger und Steuerzahler bei diesen Ar-leiten berücksichtigt werden. Der konservative StadtverordneteBaurat Bender konnte sich natürlich auch nicht verkneifen, seineWeisheit hören zu lassen, man höre also und staune, was dieseriveise Mann zutage förderte:«Wenn auch die Streiks vielleichtnicht unmittelbar schuld an der Arbeitslosigkeit und Not haben,so tragen sie doch dazu bei. Im Sommer, in der Hochkonjunktur,haben z. B. die Maurer einen Streik vom Zaun gebrochen undsich längere Zeit ihres Verdienstes freiwillig begeben. Jeder bec-nünftige und einsichtige Mann nütze doch die Zeit au», wo sichGelegenheit bietet, Geld zu verdienen, um etwas zurückzulegeniür die Zeit der Arbeitslosigkeit. Wenn die Arbeiter dies getanhätten, dann wäre die Rot nicht so groß. Aber diese Ein-ficht fehle den Arbeitern. Ter Stadtverordnete Maurer-mcistcr Makowka gibt nur zu, daß ein Arbeitsmangel, aberkeine ArbeitSnot herrsche. Genosse Pieper erwidert dem Stadt-verordneten Bender, daß die Arbeiter schon die nötige Einsichthaben, es gebe aber selbst in den Zeiten der Hochkonjunktur nocheine große Anzahl Arbeitsloser. Er erinnere nur an die Saison-arbeiter. An ein Sparen sei bei diesen doch wohl nicht zu denken,sie haben ja kaum so viel, daß sie ihren notwendigsten Lebens-unterhalt bestreiten können. Sehr treffend erwidert GenossePieck, daß ja in dem Berufe des Rechtsanwalts Lüdicke auchein Tarif bestehe und dieser arbeite gewiß nicht unter seinemTarif. Hierauf weiß der Stadtverordnete Lüdicke weiter nichtszu erwidern, als daß sein Tarif staatlich anerkannt sei. Nachdemein Schluhantrag Annahme gesunden, werden die beiden gestelltenAnträge angenommen. Der Oberbürgermeister weist darauf hin,daß mit Annahme der beiden Anträge auch die Bestimmung an-genommen sei, daß die Löhne, welche die Gewerkschaften verein-bart � haben, gezahlt werden. StadtverordnetcnvcrsteherSchröder erklärt darauf, daß dies die Versammlung wohl nichtgenehmigt habe.— Da eine große Anzahl Arbeitsloser dieser Ver-sammlung als Zuhörer beiwohnten, so werden sie sich ja nun einBild von dem sozialen Verständnis der bürgerlichen Stadtverord-nctcn machen können. Auf der einen Seite wird dem Arbeiterdie Lebenshaltung durch Zölle usw. verteuert, und wenn diese sichdann bessere Löhne erkämpfen, dann wird ihnen der Vorwurfgemacht, sie tragen schuld an der Arbeitslosigkeit. Von den beiden letzten Stadtverordnctenwahlen gewählten Stadtverordnetender dritten Abteilung hat es außer dem Genossen Pieper nicht eineinziger für nötig erachtet, den Arbeitslosen gegen die Ver-dächtigungen der Herren Lüdicke und Bender beizuspringcn. Dasmögen sich die Spandaucr Arbeiter doch etwas merken und beiden künftigen Wahlen andere Vertreter in daö Stadtparlamentschicken.— Die Versammlung genehmigte sodann noch den Bau-etat mit einer Einnahme von 62 000 M. und einer Ausgabe von197 000 M. sowie den Friedhofsetat, der in Einnahme und Aus-gäbe mit 9683 M. balanciert. Zu dem letzteren Etat wird be-schlössen, daß die Gebührenordnung für den Friedhof noch zurSpezialberatung gestellt werden soll. Man beabsichtigt nämlich dieGebühren noch zu erhöhen, damit der Friedhofsinspektor, dessenEinkommen jetzt schon nach mehreren Taui enden zählt, wahrschein-lich für die Zeiten der Not etwas zurücklegen kann. In geheimerSitzung genehmigt die Versammlung die Bedingungen für dieErrichtung der Landcs-Turnanstalt, eines Seminars mit Prä-parandcnanstalt und eines Hallenschwimmbades sowie die Um-gemeindung des Ticfwerdergeländes. Außerdem werden nocheinige andere kleinere Vorlagen erledigt.Berichts- Zeitung*Einen Einbruchsdicbstahl in die Kassenräume der Komischen Operund des Neuen Theatershatte der Fensterputzer Otto Grosse verübt, welcher gesternaus der Untersuchungshaft der ersten Strafkammer des Land-gerichtö I vorgeführt wurde. In der Nacht zum 30. Oktober v. I.drang der Angeklagte, nachdem er eine Scheibe aus einem parterregelegenen Fenster herausgedrückt hatte, in die Räume der KomischenOper ein und verschaffte sich Zugang zu der Kasse. Hier siel ihmdurch Erbrechen eines Pultes Wechselgeld in Höhe von etwa 600 M.in die Hände. Da Grosse noch einen anderen Einbruch plante,brachte er das erbeutete Geld in einem vielfach von Dieben be-nutzten Versteck unter, der auch zugleich sehr sicher war. Er gabdie gestohlene Summe in einer Handtasche in der Güter-aufbewahrungsstelle des Bahnhofes Friedrichstraße ab. Amnächsten Tage schlich sich G. in das Neue Theater ein und blieblängere Zeit in einem Abortraum, bis er glaubte, daß das Theatervon allen Angestellten verlassen sei. Kurz nach 11 Uhr ging erdann an die Arbeit und versuchte mit einem Taschenmesser, eineScheibe aus der zum Kassenraum führenden Tür herauszulösen.Hierbei wurde er von dem zufällig noch anwesenden BureaudienerGraupe überrascht. Es kam zu einem regelrechten Ringkampf,bei welchem der Angeklagte unterlag. Nachdem tclephonisch einSchutzmann herbeigerufen worden war, gab der inzwischen gc-esselte Einbrecher ieden Widerstand auf und ließ sich ruhig ab-ühren.— Vor Gericht behauptete der Angeklagte, er habe sichdurch Not zu den Diebstählen verleiten lassen. Das Gericht billigtedem Angeklagten, da er nur geringfügig vorbestraft ist, noch em-mal mildernde Umstände zu und erkannte auf ein Jahr Gc-fängniS._Der Tod eines 78jSl>rigen Greiseshatte gestern bor der ersten Strafkammer des Landgerichts I eingerichtliches Nachspiel. Wegen fahrlässiger Tötung warder L3jährige Kutscher Paul Jehnigen angeklagt. Am Nach-mittags des 16. Juli v. I. fuhr an der Ecke der Königgrätzer undDessauer Straße der Angeklagte mit einem Flaschenbicrwagen derFirma Radcmachcr von der Prinz-Albrccht-Straße aus in dieDcssauer Straße hinein. In diesem Augenblick passierte der7 8 j ä h r i g c und sehr schwerhörige Rentier Wolter den Straßen-dämm. Der Anruf des Angeklagten kam zu spät und im nächstenAugenblick war das Unglück geschehen. Der alte Her? wurde vondem Pferde umgestoßen und erlitt zwar nur leichte Quetschungen,die aber nach zwei Wochen infolge einer, hinzugekommenen Lungenentzündung zum Tode führten. Vor Gericht bestritt derAngeklagte, daß er durch eine Fahrlässigkeit den Tod des W. herbei-geführt habe. Der Medizinalrat Dr. Stürmer bekundete als Sach-verständiger, daß die verhältnismäßig leichten Verletzungen, dieder Getötete durch den Unfall erlitten hatte, allein nicht alsTodesursache anzusehen seien. Das Gericht nahm deshalb nureine fahrlässige Körperverletzung an. Mit Rück-ficht darauf, daß es sich um einen Straßenunfall handele, der durcheine unglückselige Verkettung von Zufällen entstanden sei, der abermit etwas mehr Aufmerksamkeit hätte vermieden werden können,erkannte die Strafkammer nur auf eine Geldstrafe von15 0 Mark.Euq der Frauenbewegung.Heimarbeiterinnenlohne.Die Ausbeutung in der Heimarbeit ist bekannt. Außerordent.kich kraß tritt sie in der Knabenkonfektion hervor. Die Arbeitslöhnefür einig« Artikel seien hier bekannt gegeben.Der Großkonfektionär bezahlt für ein Dutzend Hosen ohneFutter, fertig zum Verkauf, 2 M. Der Zwischenmeister zahlt derArbeiterin 1,20 bis 1,50 M. Die Arbeiterin braucht 12 StundenZeit, um die Hosen fertigzustellen. Ter Zwischenmcister hat danndas Bügeln zu besorgen.— Für ein Dutzcitd Futterhosen(Kamm-garn), die 20 Stunden Tätigkeit erfordern, erhält die Arbeiterin3,00— 4,20 M.— Für ein Dutzend Blusen gibt es 4,20—6,00 M.Das Nähen einer Bluse beansprucht 1'A— 2% Stunden.— Füreine Joppe Größe 1—6, werden 40— 45 Pf., Größe 7— 14 45 bis60 Pf. Arbeitslohn bezahlt. Arbeitszeit 2—3 Stunden pro Stück.— Ein Paletot, Größe 1— 6, wird mit 43— 70 Pf., Größe 6— 12mit 90 Pf. bezahlt. Zur Anfertigung eines Paletots sind 214— 4Stunden Arbeitszeit nösig.— Für ein Dutzend Waschblusen gibtes 1,50—3,60 M. Die Fertigstellung dieser Arbeit beträgt 12—18Stunden angestrengtester Tätigkeit.— Für 1 Dutzend Westen gibtes 1,20—1.80 M. DaS Nähen einer Weste'dauert%— 1 Stunde.Im Durchschnitt erzielt eine Heimarbeiterin bei angestreng-testcr Arbeit nur 15— 20 Pf. Arbeitslohn pro Stunde. In seltenenFällen bringt sie es auf 25 Pf. in einer Stunde. Und dabei hatsie auch noch Unkosten. Bei einem Verdienst von 12—14 M. muß1 M. für Nähfäden in Rechnung gestellt werden. Für Abnutzungder Nähmaschine sind 50 Pf. wöchentlich zu berechnen. In denlangen Winterabenden werden ferner drei Flaschen Petroleumwöchentlich für Arbeitszwecke gebraucht. Die Miete für den Arbeits-arum und die Heizung dürfen auch wicht vergessen werden.Der Zwischenmeister setzt 24 M. Mieie monatlich für setrKArbeitsstube in Rechnung. Für eine Nähmaschine in seiner ArbertS»stubc, die nur bis 7 Uhr abends in Betrieb ist. berechnet er wöchent.lich 1 M. Abnutzung. Trotzdem behauptete einer dieser Meister ureiner Versammlung, eine Arbeiterin könne es auf 24 M. Wochen»lohn bringen, für ihn, den armen Zwischenmeistcr, bleiben auchnur 25 Mr wöchentlicher Verdienst übrig.Bei der Aufstellung von Statistiken schämen sich die Frauengewöhnlich, ihren geringen Verdienst anzugeben. Sie verschweigeneö auch, daß sie nachts bis 12 oder 1 Uhr arbeiten. Die Genosse,?müssen ihre Frauen und Heimarbeiterinnen ans ihrer Gleichgültig-kcit und Unwissenheit aufrütteln, sie auf den Zweck und Nutzen derOrganisation hinweisen.Am 17. Februar findet für die Arbeiterinnen in der Knaben»konfcktion im Osten Berlins eine Versammlung statt, auf welcheim„Vorwärts" und in der Fachzcitung des Verbandes der Schneiderund Schneiderinnen noch hingewiesen wird. Die Genossinnen undGenossen werden ersucht. Propaganda für diese Versammlung zwmachen._Versammlungen— Veranstaltungen.Schöiicbcrg. Montag, den 10. Februar, bei Obst in Schöneberg:Vortrag, Herr Friedricb Gnuler:„Wie erleichtert fich_ die Arbeiterichaft ihre Lebenshaltung?" Am 9, März hält HerrDr. Roedcr einen medizinischen Bortrag.Vermischtes.Ein Lievesdrama. Aus Jnsterburg wird unter dem gestrige»Datum berichtet: Gestern vergiftete sich im Damenzimmer deshiesigen Bahnhofes eine junge Dame auS Königsberg mit Lysol.Der Bräutigam der jungen Dame, der von dem Selbstmord benach-richtigt worden war, traf von Königsberg hier ein und wurde voneiner Krankenschwester an die in der Leichenhalle aufgebahrte Leicheder jungen Dame geführt. Als die Schivester sich auf kurze Zeitentfernte, schoß sich der Bräutigam, wie das„Ostpreußifche Tage-blatt" meldet, eine Kugel in den Kopf und starb bald darauf.Der Funkentelegraph. AuS Paris wird gemeldet: Ein Mit-arbeiter des„Matin", der sich an Bord des französischen Post-dampferS„Lorraine" a»f der Fahrt nach New Jork befand, tele-graghiert, daß der Fniikentelcgraph des DampferS am 6. d. M, diezwischen englischen Kriegsschiffen und ferner die zwischen dem Eiffel-türm und dem vor Casablanca liegenden Kriegchchiffe„Kleber" gewechselten Radiogramme aufgefangen habe. Die Nachricht von demLissaboner Attenlai traf am Sonntag auf der„Lorraine" ein.Ein Raubanfall. Nach einer Meldung aus Witten wurde gesternmorgen auf zwei Beamte deö StahlröhremverkeS ein Raubanfallverübt. Die Beamten brachten eine Kiste mit Geld, das zur Löhnungbestimmt war, zu einem benachbarten Walzwerk und wurden vonzwei Arbeitern angehallen und deS Kastens beraubt, der 8000 M.enthielt. Während der Flucht gaben die Räuber Revolverschüsse ab.die jedoch ihr Ziel verfehlten. Die Täter sind entkommen.Bei der Rettungsaktion verunglückt. Von der RettnngSkolonne,welche zur Aussuchung der auf dem Pik Ferruka vom Schneesturmblockierten Soldaten abgegangen war, sind, wie aus Blidah(Algerien)berichtet wird, zwei Mann im Schneesturm verunglückt.Schneestürme. Infolge der Schneestürme sind die oberirdischenTelegraphenleitungen nach Rußland, Ost- und Westpreußen sowiePosen zum größten Teil gestört. Auch die Verbindungen nachSchlesien, Oesterreich-Ungarn und Rumänien sind in Mitleidenschaftgezogen. Die Telegramme erleiden Verzögerungen.— BreslauerMeldung zuiolge richtete gestern nacht dort und in der Umgebungein heftiger Schneesturm mit Gewitter großen Schade» an.Berliner Marktpreis«. Au» otm amtlichen Bericht der städtifchmt>!ark>balIcn-Dircl!ion.(Großhandel.) Ochsciifietlch l» 68- 70 pr, lOOPId.,Hb 62 67, lila B4 57, Bullenflessch la 65-70, IIa 54-64, Kühe, seit48—56, do. mager 36—44, Fresser 50—58, Bullen, dänische 51—63.Kalbllrtsch, Doppellcnder 105—125, Mafttälber la 85-95. IIa 75—84,Kälber per. gen 55—71, do, Holl, 45—50, Hammellleiich Mast-lämmer 74—76, Hammel la 68—70, IIa 60-63, ungar. 0,00, Schafe45—58. Schweiiiclleilch 52-60. Rehwild fa per Vfund 0,00. IIa0,00. Rotwild la per Pfund 0,45—0.50, do. IIa 0,30—0,40. do. Kälber0,30—0,46. Damwild 0,40—0,55, do. Kälber 0,60—0,75. Wildschweine per Pfd.0,35—0,45. Frischlinge per Pfd. 0,35—0,65. Kallinchen, groß, SIllck 0,80 big1,15, do. klein 0,40—0,60. Hasen, groß per Stück 3,70—4,00, do. mittel u.llcin stück 2,00—3,00. Wildenlcn per Stück 1,50—2,00. Falanenhäbn« la.junge 2,75—3,26, do. IIa und alte 1,50—2,50. Fasanen Hennen 1,30 bis2,25. Schneehühner Sillck 1-1,05. Birkhähne Stück 1,60-1,75. Birk-Hennen Stck. 1,25-1,50. Haselhühner Stck. 0,90—1,10. Hübner.la per Stück 1,40—2,75, dlto IIa 0,75-1,30, Hamburger Küken, Stück0,90—1,10, Poularden, deutsche, p, Psd. 1,10—1,15. Taube» la 0,50—0,75,do. IIa 0,00, do. alte 0,50, do. ital. 0,90-1,00. Enten, per Stück2,00—2,80, dito russische per Stück 0,00, dito Hamburger, per Stück3,60—3,75. Manie per Pfund 0,50—0,55, do. Odcrbrucher, per Psund 0,00.dito russische per Psund 0,45— 0,58. Poulets per Siück 0,70— i, 20.Puten In p. Psd. 0,60—0,80, do. IIa. 0,00. Hechte per 100 Psund85—92, do. malt 0,00, do. groß 0,00, do. groß-mittel 84. Zander,unsortiert 0,60, do. groß 0,00, do, matt u. tot 0,00. Schleie, groß 96—105,dito mittel IIa 0,00, dito 0,00. klale, klein 0,00, do. llein-mittei 0,00,do. groß 0,00. Karpfen, 13—20« 77, do. 60—60« 63—98, do. stanz.70— 100er 0,00. Plope» 34—41, do. llcin 0,00, do. groß 0,00. Aland 0,00.Quappen 0,00. BIclfische 0,00. Wels 0,00. Bunte Fische 20— 44. Barsematt 0,00, do. 0,00. Bleie matt 37. Karautchen, malt 0,00.Winler-RheinlachS, per 100 Psund 0,00, Amerikanisch« Lachs la, per100 Pfund 110—130, do. IIa 90—100. Seelachs, per 100 Pfund20—30. Flundern, Kieler, Stiege la 2—6, do. mittel. Stifte 0,00,do. Hamb. Stiege 3—6, halbe Kiste 2—3, pomm. In Schock 0,00, IIa0,00. Bücklinge. Kiel« per Wall 2,00. schwedische 1,50, englische0,00, Sprotten, Danzlger, Kiste 0,60, do. Rügenwald«, itiste0,40—0,60. Aale, grog per Plun» 1.10— t, 40, miilelgroß 0.80—1.10,klein 0,60—0.80. Heringe per Schock 5,00—9,00. Schellfische, Kiste4,00—5,00. dito>/, Kiste 2,50—3,00, Sardellen. 1902« per Anter 93,1904« 93, 1905« 98, 1906« 85—90. Scholtifch« Vollheringe 19050,00, largra 40-44. füll. 38-40, med. 36—42, deutsche 30-40.Heringe, neue Matjes, per■/, To. 0,00. Sardinen, russ.. Faß1,50-1,60.»ratberitige Faß 1.20-1,40, do. Büchse(4 Liier) 1.40-1.70.Neunaugen. Schocksaß 11, do. kleine 5—6, do. Ricien- 14. Krebse per Schock0,00, große 0 00, do. mittelgroße 0,00, dito kleine 0,00 om- 0,00,do. unsortiert 0,00, Gallzier, groß 0,00. Seemnscheln 100 St. 1,00. Ei«.Land», unsortiert per Schock 4,00—5,50, do. große 5,50— 6,00. BuU« ver100 Psd. la 137-182. IIa 124-127,[IIa 118—122. absallende 110—116.Saure Gurken Swock 4,50. Psefsergurken Schock 4,50. Kartosteti»per 100 Piund Dabersche 3,25—3,50, weiße runde 3,00—3,25.ma/». bon. 3,26—3,60, Porree, per Schock 1,00—1,50, Meerrettich, Schock8—16. spinal per 100 Psund 30—40. Sellerie, per Schock 3— 6,do. pomm. 8-12. gwicbeln ver 100 Psd. 4,00—4,50. Petersilie. grün.Schockbund 0,80—1,50. Rettich, banrisch«, per Stück 0,06—0,10,kiesig«, per Schock 0,00. Mohrrüben, 100 Psund 3.50 bis3 50. Karotte», per 100 Psund 10—15. Wirsingkohl o. Schock 3—7.Rotkohl, schock 2,50-4. Weißkohl p. 100 Psd. 1,80—3,00, Blumenkohl, hiesig«100 stück 0,00, do. Erfurt« 0,00, do. italicnitch« 100 Stück 18—40,do. in Körben 18 stück 2,00—2,50. Rosenkohl, per 100 Psund 10—18.Grünkohl 4,00—8,00. Kohlrüben, Schock 2.51—4,00. Petersilieiiwurzeln,p. 100 Psd. 5—6, Schockbund 5,00-6,00. Schnütlauch, Töpje Dutzd. 2-4.0».Tomaten, kanarische, per Kiste 3,00-4,00. Roie Rüben,ver lOO Psund 2,50—3,00. Rübchen, Beelitzer, per 100 Psund 0.00, do.Rübchen 9-18. Eskarol, 100 Stück 12,00-18,00. Endivicn. 100 Stück15—20. Birnen, per 100 Psd. Tirol« 0,00, Kochbirnen 3—10,00, Tafel»birnen la 18—25, do. IIa 8—17, Italiener 26—30. Aevsel, per 100 Psund,Tiroler la 20—26, do. IIa 12—20, do. lose, per 100 Psund 0,00. do.in Kisten 120 Psd. 30-50, Most., hics., 100 Psd. 8-12, Kvch- 5—14, Tascl-öpscl la 15—24, do. IIa 8—18, Amerikaner, p« Faß 15—29,Italien«, lose. 100 Psd. 11—12, do. in Körben per 100 Psd.14—18, do. in Kisten 10—24. Weintrauben, Almeria, per Faß 6—16.Ananas I, per Psund 0,70—0.95, do. II 0,50—0,55. Bananen, gelb,Jamaica. per 100 Pid. 25,00-27,00. Kokosnüsse per 100 St. 0,00. Krach.mandei» per 100 Psd. 70—115. Marone», Ual., p« 100 Psund 9—20.Feigen. Kranz- per 100 Psd. 20-25, do. Trommel- per 100 Psd. 40.do. in Kisten 28—68. Traubenrosinen per 100 Psund 55—120. Zitronen.l'icifma. 300 Stück 8,00-9,00, do. 360 Stück 8,00-9,00, do. 200 Stück0.00, do. 150 Stück 0,00. Avsclsiuen. Murcia, 200 Stück 7,00-10,00,do. 300 Stück 7,00—11,00, do. Valencia 420 Stück 11—22, do. 714 Stück21-26,00. do. Messina-Blul 100 Stück 7—9, do. 150 Stück 7-10.Mandarinen, Schachtel 0,00, do. 420 Stück 0,00, do. 100 Psund in Körben20—22. Daliein. per 100 Kart. 23—42, do. per 10 Psd. 5,00—5,50.Johannisbrot, ver 100 Psd. 10—15,