Folgen allerlei teils verständige, teils furiose Gedanken und Anregungen. Wie schon das Thema verrät, steuert der Staatsanivalt auf ein Kunstwerk" hin. Merkwürdiger Heiliger! Es ist einigermaßen deplaziert, die Ungeheuerlichkeiten des heutigen Straffoder als„ nicht fünstlerisch" zu bezeichnen. Das wirki etwa fo, als wenn jemand einen totschlägt und ein anderer sagt zu ihm: Höi mal, das ist nicht recht von Dir". Es sei nicht fünstlerisch", jemanden, der eine Sparbüchse erbricht und eine Mark nimmt, mit 3 Monaten zu bestrafen, während einer, der die ganze Büchse mitnimmt und den Inhalt von 20 Mt. berjubelt, nur 14 Tage betommt." Nicht fünstlerisch" sei es, jeden rückfälligen Dieb mit Zuchthaus zu bestrafen, wenn er auch nur 50 Pf. gemauft habe. Unfünstlerisch" sei ferner die Aufspürung der Vorstrafen, das Anreden der Zeugen teils als" err", teils als 3euge" Goundso usw. usw.
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Noch eine ganze Reihe von Mißständen wird hier erwähnt, die jedem Kopf auf der Höhe des 20. Jahrhunderts und diesem Staatsanwalt selbstverständlich als Mißstände gelten. Aber warum blog die Marke„ unfünstlerisch", also unästhetisch"?! Wo es heißen müßte unethisch"!
Zum Schlusse merft man aber, wo der Mann hinaus will. Seine Absicht ist die Wirkung auf das Gemüt" aller Beteiligten, der Richtenden wie der zu Richtenden. Schon der Bau des Sites der Themis soll einen derartigen Eindruck verschaffen. Berbindung von Rechtswissenschaft und Skulptur" wird verlangt!! Buften find schon da. Nun noch Inschriften! Auch aus der Bibel! Und dann der Gipfel:" Auch ein kurzes Gebet mit Har moniumbegleitung vor der Sigung wird eine Weiheftimmung schaffen"!!!
Welch ein Mann! Gewiß, er hat recht: die Seelenruhe, mit der manche Diener der Themis Jahre und Monate mit gelassenen Hand ausstreuen über die Opfer unserer Gesellschaftsordnung, schreil nach Abhülfe.
Aber eine aus dem Geiste der Klassenherrschaft, aus den Institutionen des Privateigentums herausgeborene Justiz wird durch den„ künstlerischften" Zuschnitt, durch den operettenhaftesten Aufzug nicht geändert. Soziale Probleme werden nur ber schleiert, nicht aber gelöst, wenn man ihnen ästhetisch kommt.
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Proteft gegen den Reichsvereinsgefehentwurf. Jm 8. und 10. fchleswig Holsteinischen Reichstagswahlfreife fanden am Sonnabend und Sonntag in zehn Orten gut besuchte Bolksverfammlungen statt, in denen gegen das geplante reaktionäre Reichsvereinsgefeß protestiert wurde.-
Ueberflüssig geworden.
Wie die Mil. pol. Korrespondenz hört, ist für diesen und den nächsten Monat, den Beginn der eigentlichen feldmäßigen Ausbildungsperiode eine Massenentlassung höherer Offiziere zu erwarten. Ueber 30 Generäle werden in den Ruhestand treten. Außer dem 10.( hannoverschen) Armeekorps, dessen kommandierender General v. Stünzner bereits den Abschied eingereicht hat, sollen die Gouvernements bon Straßburg und Mainz neu besetzt werden. Auch die Feldzeugmeisterei in Berlin , 3 bis 4 Divisionen, die Kavallerie- Inspektionen in Königsberg i. Br., Stettin und Saarbrüden und über 25 Brigaden werden zum Teil durch Berabschiedung, zum Teil durch Beförderung ihrer Inhaber frei werden
Gegen die Aufhebung der Fler chatzife. Die Magistrate der größeren Städte haben sich durch eine gemeinsame Eingabe an den Reichstag energisch gegen die mit dem Jahre 1910 im Zolltarifgesez vorgesehene Aufhebung des Oftrois auf Lebensmittel ausgesprochen und haben dabei die bekannten Gründe, daß durch die Beseitigung der städtischen Steuer eine Verbilligung der betreffenden Artikel nicht eintreten werde, ins Feld geführt. Dem Magiftrat der reichen Stadt Dresden scheint der Gedanke, den Ausfall der Oftroieinnahme durch Erhöhung der Gemeindesteuern deden zu müssen, geradezu fürchterlich zu sein, benn er hat noch ein übriges getan und vor einigen Tagen einen Artikel aus dem„ Dresdener Anzeiger" als Sonderabbrud an die einzelnen Abgeordneten versandt, in welchem die Gründe gegen die Aufhebung nochmals zusammengefaßt waren. Damit dem Elaborat von den Empfängern auch die nötige Beachtung geschenft wurde, hatte der Magistrat die Sendung geschlossen gefchidt und sie mit 20 Bf. frankiert. Mit welcher Vorsicht selbst die in der Schrift enthaltenen tatsächlichen Angaben aufgenommen werden müffen, zeigt folgender Fall. Es heißt da auf Seite 7:
Wenn durch die Bestimmung des Steuerfahes von 12 f.[ und 2äden unentbehrlich ist, doch. ist jede andere Form von Arbeit, schon gleich zu Jahresanfang und durch die etwas spätere Aufhebung der Fleischsteuer der Staatstaffe gewissermaßen ein leber schuß von einigen hunderttausend Mark zugeflossen wäre, so hätte das wohl auch nicht geschadet. Also, die Vorgänge im badischen Landtag lassen sich für die Aufrechterhaltung des Oftrois nich' fruftifizieren, wie es feitens des Magistrats in Dresden versucht wird. Am allerwenigsten aber haben unsere Genossen im Landtag sich irgend etwas vergeben. Ihr Verhalten war in jeder Beziehung in dieser Frage forrett und verwurfslos.
die
S
auch bei geflossenen Läden, unterfagt. Für die Verkaufsstellen von Lebensmitteln und für die Agenturen für Versicherungsanstalten, für Leihhäuser usw. ist es erlaubt, fünf Stunden am Vormittag zu arbeiten. Der Ruhetag der Friseure ist von den Gemeinde verwaltungen festzusetzen, im Einklang mit den diesbezüglichen Ans trägen der Besizer und Gehülfen. Ausnahmebedingungen für Fests lichkeiten oder Jahrmärkte sind von der Präfeftur zu erlangen. Da es in Italien feine halbwegs zulängliche Gewerbeinspektion gibt, ist die Ueberwachung für die Einhaltung des Gesetzes der Polizei an
bertraut.
Das neue Gefeß wird besonders von den Handelsangestellten als ein Schritt zum Besseren begrüßt. Natürlich erregt er dafür auch die Unzufriedenheit der Ladenbefizer, die es Unrecht finden, daß man nicht einmal arbeiten fann, wenn man will". Amerika. Arbeitslosen- Demonstrationen.
Die Stichwahl zum badischen Landtag, am Sonnabend im Kreise Schopfheim Schönau stattgefunden, hat mit dem Siege des liberalen Kandidaten Ries über den Bündler und Zentrumsfandidaten Oswald geendet. Ries erhielt 3014, Dewald 2228 Stimmen. Da bei der Hauptwahl 2109 bündlerisch- zentrümliche, 2069 liberale und 1070 sozialdemo fratische Stimmen abgegeben wurden, bedurfte es des ge Die Berichte über Demonftrationen bon Arbeits. schloffenen Eintretens der Sozialdemokraten in der Stichwahl losen in den amerikanischen Großstädten mehren sich. In New für Ries, um diesem den großen Vorsprung über seinen Gegner zu sichern, was denn auch geschehen ist. Der seit Jahr Dork fanden viele Massenversammlungen statt, die meist von der zehnten in liberalem Befiz befindliche Kreis wäre an die mit dem sozialistischen Partei veranstaltet wurden; in Chicago fanden große Bentrum berbündeten Konservativen verloren gegangen, hätte nicht Straßenparaden statt. In Philadelphia , Boston, St. Louis stellten die sozialdemokratische Partei ihre Kandidatur zurückgezogen nach die Arbeitslosen Forderungen an die Kommunen, in denen sie dem badischen Landtagswahlrecht konnte sie, entsprechend ihrer Hülfe forderten. In Cleveland und in Pittsburg bewilligten die Stimmenzahl, sie auch in der Stichwahl aufrecht erhalten und Stadträte unter dem Druck der Arbeitslosenmanifestationen größere die Parole ausgegeben: Unter allen Umständen gegen Dewald! Summen für Notftandsarbeiten. In verschiedenen Diese Tattit entsprach der Haltung unserer Partei feit dem Blods Städten beginnen die Arbeitslosen sich zu organisieren, um ihre abkommen des Jahres 1905, das getroffen wurde, um in Baden eine Forderungen mit größerem Nachdrud vortragen zu können. Bentrumsherrschaft zu verhindern.
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Die Berliner Leitung des deutschen Gastwirtsverbandes beantragt beim Reichstag eine Wenderung des§ 285 St.-G.-V., um die Gastwirte fünftig gegen ungerechte Verfolgung wegen Duldung des Winnipeg , 8. Februar. England sendet ein Geschwabet Glüdspieles in ihren Räumen zu sichern. Die Handhabung nach Esquimault( Britisch- Columbien). Neue starke Be. dieser gefeglichen Bestimmung durch die Gerichte führe, heißt es in feftigungen dieses kanadischen Kriegshafens werden sofort in der Begründung, zu unerträglichen Härten. Es sei der wiüfürlichen Angriff genommen. Denunziation der Wirte durch böswillige Gäste Vorschub geleistet. Die Petition wünscht für den§ 285 folgende Fassung: Wer an einem öffentlichen Versammlungsort Glüdsspiele treibt, wer Glücksspiele daselbst gestattet oder zur Verheimlichung folcher mitwirkt, wird mit Geldstrafe bis. bestraft." Es wurde in der Petitionskommission anerkannt, daß die Wirte den Spielern gegenüber in einer prefären Lage sich befinden; mache man aber im Gesetz die Spieler mit strafbar, so sei der Erfolg viel ficherer. Schließlich einigte man fich auf den Vermittlungsantrag, die Betition dem Reichskanzler als Material zu überweisen.-
Arbeitslosen- und Altersfürsorge.
Zürich , 6. Februar.( Eig. Ber.) Zum erstenmal leistet ber Stanton Zürich einen Beitrag von 1000 Frank an die Arbeitslosenfürsorge der Stadt Zürich , wofür diese alljährlich zirka 35 000 Frank ausgibt. Die 1000 Frank find an sich natürlich unbedeutend, aber sie haben grundsäßliche Bedeutung, denn mit ihrer Bewilli gung ist die Pflicht des Staates, für die Arbeitslosen zu forgen, anerkannt und seine weitere und ausgedehntere Anwendung in der Braris wird sich in der Zukunft, dem zwingenden Bedürfnis folgend, bon felbft ergeben.
Koloniales Blutvergießen.
Calcutta , 10. februar. Es verlautet, daß die Regierung die Brigaden von Nowshera und Peshawar unter dem Befehl des Generalmajors Willcor in das Bazartal entfenden wird, um den 8attathel.Stamm, der Plünderungen begangen hat, zu bestrafen.
Die Tagung des italienischen Parteivorstandes.
Rom , 8. Februar. In feiner Tagung vom 2. bis 7. Februar bat der Parteivorstand außer der Frage des„ Avanti", die zwei Sigungen in Anspruch nahm, verschiedene Fragen von Bedeutung beraten.
So gelangte nach längerer Disfuffion über die Haltung der Partei gegenüber den sich immer wiederholenden Proletariermorden die folgende Tagesordnung zur Annahme:
Angefichts der Häufigkeit blutiger Gewalttaten gegen Proletarier von feiten der bewaffneten Macht und in Erwägung, daß ihre Ursache in der Aufheßung der Unternehmer und in der mangelnden Selbstbeherrschung der Bolizisten zu suchen ist, die mit dem Gewehr auf die geringste Ausschreitung reagieren, fordert der Parteivorstand die Proletarier auf, die im sozialistischen Programm liegenden Stampfmethoden nicht zu überschreiten und täb bie Barteigenoffen ein, fich zum Echus der proletarischen Rechte und zur Vermeidung von Musichreitungen unter die dentonstrierende Menge zu mifchen. Der Parteivorstand fordert von der Regierung, daß die schwierige Aufgabe, bei Arbeitsstreitigtetten einzugreifen, nicht impulsiven Bolizeibeamten anvertraut werde, sondern folchen mit Selbstbeherrichung, die zur Beruhigung der Gemüter beitragen, anstatt
Sodann nahm der Kantonsrat den Antrag feiner Geschäftsprüfungskommission auf Einführung der Alters- und ( auf Antrag unseres Genoffen Pflüger) auch der Invaliden Dabei ergab sich die etwas versicherung einstimmig an. feltene Situation, daß die Sozialdemokraten im Züricher Kantonscat die von sehr reichen Liberalen beantragte Herabfebung der Staatssteuer von 4% auf 4 Bros. bekämpften. Das ½ Bros. war feinerzeit notwendig zur Herstellung des Gleichgewichts im Staatshaushalt und da dieses erreicht ist, sollte es nun wieder abs geschafft werden. Unser Genosse Pflüger bekämpfte diese Steuer- Stouflifte zu provozieren. reduktion mit dem Hinweis auf die Alters- und Invalidenversiche rung, auf die Hochschul- und Irrenhausbauten, Besoldungserhöhungen usw., für die dann die Mittel fehlen würden. Es wurde schließlich eine Reduktion auf 4% Proz. beschlossen.-
Rußland.
Bombenfunde.
Paris , 9. Februar. Das Blatt Memorial Diplomatique" versichert, daß vor einigen Tagen die Kaiserin von Rußland auf dem Bette des Thronfolgers das Tobesurteil des Baren und des Barewitsch gefunden habe. Andererseits sind im Kaiserlichen Balaste 70 durch Kupferdrähte verbundene Bomben aufgefunden
England.
Der Parteivorstand legt ferner der Parlamentsfraktion die Vertretung des Gefeßentwurfs gegen die Proletariermorde ans Herz und erklärt sich bereit, unter erneutem Protest gegen die häufige ruchlose Zerstörung von Arbeiterleben, mit all seinen Kräften jede Proteftaftion zu unterstützen, die in zweckmäßiger und energischer Form vom Proletariat beschlossen wird."
Endlich sei noch auf einen bemerkenswerten Vorgang hina gewiesen, der sich jüngst( im Dezember 1907) im badischen Landtag abgespielt hat. Der badische Finanzminister stellte den Kammern ein Gesetz in Aussicht, das den staatlichen Fleischatzis, der jährlich ungefähr eine Million abwirft, aufheben sollte, und verlangte dafür die Hinauffezung des Vermögenssteuersatzes von 11 Bf. auf 12 Pf. pro 100 M. Steueranschlag. Aber beide Rammern haben einstimmig diesen Antrag abgelehnt, auch die Zweite Kammer, der eine größere Anzahl sozialdemokratischer worden. Abgeordneter angehören. Und auch über die Motive ihrer Petersburg, 10. Februar. Bei einer in der bergangenen Nacht ablehnenden Haltung ließen die Barteien nicht im unflaren. Go brachte z. B. der" Badische Landesbote", das Organ der demo- borgenommenen Durchsuchung des Polytechnischen In kratischen Partei in Baden, am 10. Dezember 1907 einen Artikel, titutes fand die Polizei im Kellerraum des Hauptgebäudes in dem ausgeführt wurde:" Wenn man jetzt das Volf abstimmen neun Bomben und vier Artilleriegeschoffe. ließe über die Aufhebung oder Beibehaltung der Fleischatzife, fo würde sich eine erdrüdende Mehrheit für die Beibehaltung dieser Steuer ergeben. Ueberall wird jetzt von dem 800 000 M.- Geschent an die Herren Meggermeister geredet. Es wird ganz allgemein angenommen, daß der Wegfall der Fleischafzise keinerlei Einfluß gebrochen, den auf die Preisbildung des Fleisches haben werde." Diese Aus führungen machte sich auch der„ BoIfs freund", das staris- imperialistische Flügel, der in der Regierung und der Parteitag festgesetzt wird. Da sich aber in der Partei die Tendenz ruher sozialdemokratische Blatt, au eigen, indem Bartei dominiert, tritt dafür ein, daß die deutschen Flottenrüstungen geltend machte, die Parteitagsbeschliffe unbeachtet zu lassen, wie das z. B. durch vermehrte englische Rüstungen wirkungslos gemacht werden bei der Gründung des antiflerifalen Blods in Rom geschehen er sie wörtlich und ohne Widerspruch übernahm. Was zunächst die fritiflose Uebernahme des Artikels durch den müssen. Andererseits haben sich die Radikalen ihren Wählern fei, fo balte er eine ausdrückliche Erklärung über diese Dinge für Karlsruher Voltsfreund" anbetrifft, so handelt es sich, wie aus- gegenüber zu Ersparungen und Einschränkungen der Heeres und geboten. Baoloni legte darauf eine Tagesordnung vor, die, ihrer Auf ihrer Seite steht auch Länge wegen, im Auszug wiedergegeben fet. Es wird darin er drücklich erklärt worden ist, um ein in der Redaktion vorgekommenes Flottenausgaben verpflichtet. wogen, daß die Biele der sozialistischen Partei diese unfehlbar in Der konservative Versehen. Der Volksfreund" hat in dieser Frage übrigens der Premierminister Campbell- Bannerman . einen Sonflikt mit den monarchischen Institutionen bringen müsse wiederholt im Sinne unbedingter Aufhebung des Ottrois Stellung " Standard" verspricht der Regierung gegen ihre radikalen und daß die sozialistische Partei nur als Arbeiterpartei eine Dafeinss genommen, so daß niemand über seine Ansichten im Zweifel fein Barteianhänger die Hülfe der Konservativen. Daily Graphic" berechtigung babe. Auf Grund diefer Erwägungen wird die Mög konnte. Die Behauptungen des Artikels über die Vorkommnisse in der Kammer selber sind aber zum Teil geradezu erfunden, zum und Daily Chronicle" machen das deutsche Flottenlichkeit einer Teilnahme an der Regierung abgelehnt und wird die Teil völlig entstellt. Direkt unwahr ist, daß die Aufhebung der programm für die wachsenden Marineausgaben verantwortlich. Refolution des letzten Parteitages ins Gedächtnis gerufen, die ftaatlichen Fleischsteuer( Baden hat neben bem Oftroi der Städte England müsse trog aller Anstrengungen Deutschlands die Ueber das felbständige Vorgehen im Wahlfampf als Regel, bie Bündnisse mit anderen Parteien als auch noch eine staatliche Fleischsteuer) von der Hinauffeßung des legenheit zur See behaupten. Vermögenssteuerfazes abhängig gemacht worden ist. Es handelte In Regierungsfreifen hofft man den Konflikt dadurch zu über. Ausnahme anerkennt. Ferner werden alle in sozialistischen sich überhaupt nur um die provisorische Festsetzung des Steuer- brüden, daß man die Marineausgabe in der Höhe bewilligt, die der Händen befindlichen Wahlkreise aufgefordert, die Tätigkeit ihrer Abfußzes bis zum 1. Juli. Im Finanzgesetz, das nach der Verfassung Marineminister fordert, dagegen aber an dem Heeresbudget Abgeordneten zu prüfen und nur die Genossen wieder aufzustellen, die tatsächlich den Anforderungen der Partei entsprechen. bis dahin beschlossen sein muß, erfolgt die endgültige Festsetzung. Der Berichterstatter der Budgetkommission, der nationalliberale Jedenfalls zeigen diese Vorgänge wieder, wie wahnwißig die Dr. Wilkens, sagte in der Zweiten Kammer darüber: Die Stommission ist daher bei dieser Sachlage nach ein- Flottenrivalität wirkt. Der Wetteifer in der Flottenvermehrung ist gehender und wiederholter Beratung und nachdem die Großherzog- ein den Frieden ständig bedrohendes Moment.liche Regierung wiederholt Gelegenheit hatte, in der Kommission thre Anschauung darzulegen, schließlich zu der Meinung gelangt, daß zurzeit ein Bedürfnis für einen Abgabesatz von 12 Pf. nicht als vorliegend erachtet werden kann, daß vielmehr zunächst ein Gat bon 11 Pf. genügt.
Des weiteren mußte sich der Parteivorstand auf Grund einer ihm bon feiten der radikalen Partei zugegangenen Aufforderung, an einer Volksversammlung über diese Frage teilzunehmen, mit der Kolonialpolitit beschäftigen. In einer Tagesordnung Biffolati wurden hierüber die folgenden Leitfäge niedergelegt: Die Forderung, die heutigen kolonialen Besigungen Italiens aufzugeben, sei berzeit aus praktischen Gründen nicht aufrecht zu er halten. Die demokratischen Parteien müßten aber darüber wachen, daß der Kolonialbefiz nicht Anlaß oder Vorwand zu friegerischen Komplitationen mit Abbessinien gebe, daß die kapitalistische Entwicklung der Kolonien nicht auf Stoften der Steuerzahler erzielt werde und daß eine Bollvereinigung mit den Stolonien zum Nugen der inländischen Konsumenten durchgeführt werde." Am wichtigsten ist das Votum über die Tattit bei den möglicherweise noch im Laufe des Jahres zu erwartenden
Unter den englischen Liberalen ist ein Zwiespalt aus- arlamentswahlen. Der Referent über diese Frage, Genoffe Paoloni, führte aus, daß es eigentlich nicht Aufgabe des Vordie Regierung zu überbrüden sucht. Der standes fei, sich mit der Wahltaktik zu beschäftigen, die ja vom
7146
Die Kommission behielt sich aber ausdrücklich vor, bei Beratung des Finanzgesetes nötigenfalls auf einen Abgabesaß von 12 Bf. zurüdzukommen. Es wäre das in verschiedener Weise möglich. Man kann den Satz von 12 Bf. auf den 1. Januar 1908 zurüdbatieren, man fann ihn aber auch erst vom 1. Juli 1908 oder schließlich auch erst vom 1. Januar 1909 an bewilligen." Wenn also die badische Regierung den versprochenen Gefeßentwurf über Aufhebung der Fleischsteuer einbringt( bis jetzt ist er noch nicht eingegangen), so wird die Vermögenssteuer zu er hehen sein. Bu einer Steuerbewilligung aber auf Vorrat, wie es Sie Regierung hier verlangte, lag für die Kammer natürlich kein Anlaß vor. Daß es sich aber um eine solche Vorausbewilligung handelte, hat der Finanzminister in der betreffenden Gizung vom 9. Dezember indirekt selber zugegeben, indem er sagte:
striche macht.
Diese Tagesordnung wurde nach längerer Diskussion mit allen gegen Biffolatis Stimme, der erst gegen Ende der Diskussion der Sigung beiwohnte, angenommen. Cabrini machte den Vorbehalt, daß er die Teilnahme an der Regierung unter den augenblicklichen Verhältnissen, aber nicht prinzipiell ablehnte. Es wurde weiter ein Amendement Basile angenommen, das im Fall von Wahlunterstügung anderer Kandidaten deren politische Rechtschaffenheit, antiflerifale Richtung und ihre Vertretung einer Amnestie für alle Opfer politischer Verfolgungen zur Bedingung macht.
Die Sonntagsruhe im italienischen Handelsgewerbe. Rom , den 8. Februar. Am 9. Februar findet zum erstenmal das Gesetz vom 7. Juli Schließlich stellte der Parteivorstand seinem Erefutivkomitee die 1907 über die Sonntagsruhe im Handel und in den öffentlichen Be Einberufung des Parteitags im statutenmäßigen Zeitraum anheim, trieben in Italien Anwendung. Das Gefeß, deffen Ausführungs- beichloß ein Referendum über die Beschränkung der Delegiertenzahl bestimmungen am 7. November 1907 erlassen wurden, untersagt die anzuiagen und ernannte Giovanni Lerda als Nachfolger Sonntagsarbeit auch in den Betrieben, wo ausschließlich die Befizer Morgaris zum politischen Sekretär der Partei. Sehr deprimierend find die Daten über die Finanzlage selbst beschäftigt find. Die Sonntagsruhe hat in der Regel um 12 Uhr nachts am Sonnabend zu beginnen und muß mindestens des Avanti", die dem Parteivorstand vorgelegt wurden. Sie zeigen, daß der Avanti" ein jährliches Defizit von 35 000 Lire hat 24 Stunden dauern. In Gastwirts- und verwandten Betrieben, in Zeitungsverlaufs- und eine Schuldenlaft von 80 000. Zu diesen traurigen Zuständen stellen, Privatbibliotheken, photographischen Anstalten, in Blumen ist man ganz allmählich gekommen. Als Biffolati den Avanti" vera läben, Apotheken, Badeanstalten, Theatern fann an Stelle der ließ, weil das Blatt 20 000 Lire Schulden hatte, übernahm ihn Sonntagsruhe eine wochentägliche Arbeitsruhe von mindestens Ferri nur unter der Bedingung, daß die Genossen 30 000, Lire auf 24 Stunden für das Berional treten, dasselbe gilt für das Personal, bringen, um dem„ Avanti" aufzuhelfen. Die Summe wurde gedeffen Arbeit für Ueberwachung und Instandhaltung der Betriebe j schafft und die Zeitung hatte zunächst unter Ferris Leitung einen
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