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Jr. 35. 25. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Dienstag, 11. februar 1908.

Abgeordnetenbaus.

28. Sigung vom Montag, den 10. Februar 1908,

11 Uhr.

Am Ministertische: Frhr. v. Rheinbaben.

genossenschaftstasje.

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Es

Damit schließt die Debatte, der Etat der Preußischen Zentral­Hierauf bertagt sich das genossenschaftskaffe wird bewilligt. aus. Nächste Sitzung: Mittwoch 11 Uhr( Kultusetat.) Schluß 43 Uhr.

Der Zentralwahlverein für Teltow­Beeskow- Storkow- Charlottenburg

bebauerlich ist es, daß infolge des Sintens der Kurse der Staats-| stellen, wie die wirtschaftlichen, so ist es notwendig, daß fie einen papiere Abschreibungen von den Beständen der Zentralgenossenschafts- christlichen Charakter haben. fasse vorgenommen werden mußten, die das an sich günstige Er- Abg. Dr. Diederich Hahn( B. d. 2.): hat sich ein starter gebnis des Geschäftsjahres ungünstig beeinflussen. zu meiner Frende Bei den Bes bei der heutigen Debatte สิน dem allein Herr strebungen zur Entschuldung des ländlichen Grundbesitzes bandelt es nationalwirtschaftlicher Block gebildet, fich darum, eine weitere Belastung durch Realkredit zurückzuführen Grüger nicht gehört, wohl aber zu meiner Freude das Zentrum. auf Gebiet des Personalkredits. Die Erhöhung des Grund- Diefer Block hat die Wirtschaftspolitik der Preußentasse einmütig Auf der Tagesordnung ſteht zunächst der Etat der Zentral- tapitals der Bentralgenossenschaftskaffe iſt notwendig mit Rücksicht gebilligt. Von einer Mißstimmung in unseren Kreiſen gegenüber der Preußenfasse ist mir nichts befannt und ich glaube nicht, daß unsere Abg. Meyenschein( t.): Bei Beurteilung der Geschäftsergebnisse auf die Vergrößerung des Umfanges ihrer Geschäfte." der preußischen Zentralgenossenschaftskasse darf man weniger nach dem Abg. Dr. Arendt( ft.): Der rückgängigen Kursbewegung unserer Freunde Herrn Dr. Crüger beffer orientieren als uns( Dr. Crüger: Dann sind das nicht unsere wahren Freunde, erzielten Gewinn fragen als danach, ob sie ihre Aufgabe erfüllt hat Staatspapiere tönnte man durch Ausgabe von amortisablen Staats- Vielleicht doch!) ( Sehr gut! rechts.) im Interesse der Genossenschaften. Da muß man sagen, daß sie papieren entgegenwirken, die den Juhabern die Rückzahlung des und wir können froh sein, sie loszuwerden. geradezu Großartiges geleistet hat, fie hat zur Zeit der Geldteuerung Stapitals ohne Verlust gewährleisten. Früher hat der Abg. Nichter Die Darstellung des Herrn Crüger über die Milchzentrale mußte Eindruck erwecken, als об die märkischen Bauern den Buffer zwischen dem Geldmarkt und den Genossenschaften ge- das Wort geprägt, die Zentralgenossenschaftstasie würde eine Zentral- den bildet, die meist aus fleinen Leuten bestehen. Die Einstellung der pumpitation werden, man sprach auf der Linken von Liebesgaben an acht Millionen verloren hätten. Davon ist keine Rede. Es handelt Staatspapiere in die Bilanz zum Nennwerte statt, wie es gefeßlich die Landwirtschaft. Diese Liebesgaben müssen aber wohl recht klein sich um buchmäßige Schulden, nicht um Schulden, die per Saldo Einen Konkurs der Milchzentrale borgeschrieben ist, zum Kurswerte, die in der Kommission angeregt sein, sonst würden sich die Schulze- Delitzschichen Genossenschaften nicht ausbezahlt werden müßten. tourde, erscheint mir nicht zweckmäßig. Die Verschmetzung so spröde gegen sie verhalten. Ich sehe die ganze Frage als wünschen nur ihre Feinde mit Herrn Crüger an der Spize. der Zentralgenossenschaftstasie mit mit der Seehandlung würde eine Interessenfrage an. Die Zentralgenossenschaftstasse hat Meine Freunde haben volles Vertrauen zu der jezigen Leitung der nicht im Interesse des Genossenschaftsweiens liegen. Eine Gleich das Kreditwefen in gesunder Weise entwickelt, und sie hat Preußenfasse und wünschen eine Erweiterung des Umfangs ihrer stellung der Beamten beider Institute wäre wünschenswert. Die der sehr gut im Interesse unserer wirtschaftlichen Entwickelung gewirkt. Tätigkeit.( Bravo  ! rechts.) Preußentasie angeschlossenen Genossenschaften hätten ohne diese Ver-( Sehr richtig! rechts.) bindung den Zinsfuß nicht so niedrich halten können, wie es im Präsident der Zentralgenossenschaftskaffe Heiligenstedt: Dem lezten Jahre geschehen ist. Vielleicht sagt uns Herr Dr. Crüger. Abg. Crüger erwidere ich, daß wir keine Uriache haben, unsere Ge­wie hoch der Zinsfuß für Darlehen bei seinen Genossenschaften geschäfte irgendwie zu verfchleiern.( Sehr gut! rechts.) Der Zins wesen ist. gewinn der Kasse bewegt sich in gesunder Fortentwidelung. Die Abg. Dr. Trüger- Hagen( frf. Vp.) bedauert, daß kein schrift Depositengelder haben sich ebenfalls erheblich vermehrt. Eine Er­licher Bericht über die wichtigen Debatten über die Zentral- höhung des Grundkapitals ist notwendig, um mit eigenen Mitteln genossenschaftstasse in der Kommission vorgelegt worden ist. die notwendige Sicherheit zu gewähren. Wir gehen da nicht anders Dem Herrn Vorredner möchte ich erwidern, daß die vor als die Banken, die Deutsche Bank geht in dieser Beziehung Genossenschaften mit dem Christentum nichts zu tun haben allen anderen voran. Wir vertreten im übrigen dieselben Grund­( Lebhafter Widerspruch im Zentrum), fie find rein wirtschaftliche fäße, die der Reichsbankpiäfident Havenstein im Reichstage vertreten hielt am Sonntag seine Generalversammlung im Volkshause zu Unternehmungen, geleitet nach kaufmännischen Grundfäßen, errichtet hat. Dadurch, daß bei uns sich eine Anzahl Geschäfte zentralisiert Charlottenburg   ab. Der erste Punkt der Tagesordnung lautete: auf dem Boden des Genossenschaftsgefezes von 1889.( Sehr gut! hat, find die Ansprüche an den Geldmarkt geringer gewefen, als sie es Die bevorstehende Landtagswahl. links.) Taran, ob die Zentralgenossenschaftskasse ihr Geld genügend gewesen wären, wenn die Geschäfte durch andere Kanäle gegangen wären. Der Referent Paul Hirsch   führte im wesentlichen folgendes verzinst, haben auch die Genossenschaften, die mit 2 Millionen Das Genossenschaftsweien hat sich durchaus gefund entwickelt. Unter aus: Der Kreis hat diesmal unter anderen Verhältnissen zu Mart an der Preußentaffe beteiligt sind, ein Interesse. Die Frage, den in den letzten zehn Jahren aufgelösten Genoffenfchaften befindet wählen als im Jahre 1903. Damals bildete der Reichstagswahl= ob der Vorteil, den die Genossenschaften durch den Vorzugsfredit fich eine ganze Anzahl von solchen, die vor der Bildung der Zentral- freis nur einen Landtagswahlkreis. Durch die Reform von 1906 haben, nicht aufgehoben wird durch den Zinsenausfall bei der genossenschaftskasse begründet worden find. Ich habe niemals gefagt, ist er in drei Landtagswahlkreise geteilt: 1. Charlottenburg  , Breußenkasse und bei der Interessengemeinschaft, ist noch nicht be- daß wißstände im Genossenschaftswesen vorhanden seien. Die Reife 2. Rigdorf- Schöneberg, 3. Wilmersdorf   mit den Kreisen Teltow  antwortet worden. Ueber die Abwickelung der Liquidation bei der nach Frankreich   habe ich gemacht, um die Verhältnisse der Winzer, und Beestow- Storkow. Die ersten beiden Kreise haben je einen, Dortmunder   Ein- und Verkaufsgenossenschaft wäre eine nähere unter denen Unruhen ausgebrochen waren, und den französischen der dritte zwei Abgeordnete zu wählen. Der ganze Reichstags= Mitteilung erwünscht. Wenn die Zentralgenossenschaftstasse bei der warrantverkehr zu studieren. Auf die Breffe einzuwirken, habe ich wahlkreis wählte 1903 zwei Landtagsabgeordnete, jetzt hat er deren Berliner   Milchzentrale ohne Verluste davonkommtt, so beglückwünsche gar keine Absicht. Es sind Herren von der Presse nach den Ver- vier zu wählen. Im Jahre 1903 hatte der ganze Kreis 689 444 ich sie dazu. Die außenstehenden Forderungen der Preußenlaffe find handlungen am 23. Januar hier im Hause bei uns gewesen und Einwohner, jetzt find 959 289. An dem Zuwachs sind namentlich außerordentlich gestiegen, das ist gewiß eine Folge der wirtschaft- haben sich Mitteilungen geholt, es ist mir aber ganz gleichgültig, ob die Städte beteiligt. Das berechtigt zu der Erwartung, daß wir lichen Krisis. Aber diese Krisis ist doch nur ein Kinderspiel gegen fie gut oder schlecht über uns schreiben. Wir boylottieren auch niemand. Die den einen oder anderen Abgeordneten durchbringen können. Ferner eine soche, die etwa infolge eines Krieges entstehen würde; deshalb Ausschließlichkeitserklärung der Genossenschaften beruht auf deren freien ist zu berücksichtigen: Im Jahre 1903 haben 39 58 Proz. der Ur­sollte bei der Kreditgewährung mit größter Vorsicht verfahren werden. Entschluß. Wenn Herren von den Schulze- Delizichschen Genossenschaften wähler gestimmt. Von denen, die sich an der Wahl beteiligten, Wenn das Darlehen von 100 Millionen Mark seitens der Finanz- zu mir fommen, so lege ich ihnen natürlich meine persönlichen An- stimmten 33380 50 Proz. sozialdemokratisch. Sie brachten aber verwaltung an die Preußentasse nur vorübergehenden Bedürfnissen sichten dar. Den Vorwurf der Boykottierung fönnte ich vielleicht nur 650 Wahimänner durch, während die Konservativen mit gedient hat, so entfällt damit jeder Grund für die Notwendigkeit Herrn Dr. Crüger machen. Wir haben uns an die Dresdner   Bant 23,2 Proz. der Stimmen etwa 1000 Wahlmänner erhielten. Das der Erhöhung des Grundkapitals der Kaffe. denn der Finanz- und an die Schulze- Delizichichen Genossenschaften gewandt, um eine indirekte Wahlsystem hat den Konservativen, obgleich sie die minister hat ja gerade diese mit dem Darlehen begründen gemeinschaftliche Regelung des Jukassoverkehrs herbeizuführen, Herr wenigsten Urwählerstimmen hatten, die meisten Wahlmänner ver­wollen. Nach den Erklärungen des Ministers in der Budget Dr. Crüger hat aber seine Genossenschaften scharf abgemahut, fich schafft. 1903 waren 2606 Wahlmänner zu wählen, jetzt dagegen, tommission ist anzunehmen, daß die Freiheit der Sparkassen in der daran zu beteiligen. Die Zentralgenossenschaftstasse wird ihre Auf- falls der Kreis nicht geteilt worden wäre, würden 3857 Wahl­Verfügung über die Anlegung ihrer Bestände nicht angetastet werden gaben nach wie vor erfüllen, und wenn sie das nicht mehr sollte männer zu wählen sein. Daß die Teilung gerecht erfolgt ist, soll. Die Wegeisterung für die Beteiligung der Genossenschaften an tun tönnen, fo wird sie vom Schauplage ihrer Tätigkeit zurüdtreten. davon kann keine Rede sein, denn sonst müßte Charlottenburg  der Entschuldung des ländlichen Grundbefizes scheint ja sich wesentlich( Beifall rechts.) wenigstens 2, Rigdorf und Schöneberg   je einen Abgeordneten zu abgekühlt zu haben. Vielleicht gibt der Präsident der Preußenfasse Auskunft über das Gerücht, daß er beabsichtige, in Frankreich   wiederholt früher von Rednern meiner Partei ausgesprochen ist, an Abg. Busch( 8.): Ich möchte erneut die Anregung geben, die wählen haben. Wie sind unsere Aussichten für die nächste Wahl? Es scheint mir ausgeschlossen, daß in Charlottenburg  Studien über das ländliche Genossenschaftswesen zu machen, da sich bei den Landwirtschaftlichen   Hochschulen eine Professur für Genoffen- eine einzige Partei ausschlaggebend sein wird. Wie sich die uns Mißstände ergeben bätten. Das franzöfifche Genossenschaftswesen schaftsweien zu errichten. Wir treten nicht für fonfeffionelle Ge- bürgerlichen Parteien gruppieren werden, wissen wir noch nicht. kann für uns fein Vorbild sein. Die Preußenfasse gibt sich große Mühe, noffenschaften ein, aber ich danke doch dem Minister, daß er die Not- Darauf aber kommt es an, wenn man den Ausfall der Wahl bes die Schulze- Delizichschen Genossenschaften in ihren Geschäftsbereich wendigkeit des christlichen Charafters der Genossenschaften so scharf urteilen will. Charlottenburg   mit 239 559 Einwohnern hat zu ziehen, anscheinend hat man auch eine Berliner   Tageszeitung zu betont bat und ich bedaure, daß der Redner der Freifonfervativen, 958 Wahlmänner. Daß die Freisinnigen mit den Nationalliberalen Sülfe genommen, um Breiche in dieses Genossenschaftswesen zu Herr Dr. Arendt, sich nicht ausdrücklich dem angeschlossen hat. zusammen gehen, sollte eigentlich ausgeschlossen sein, da sich die legen. Welchen Zweck hat diefes Liebeswerben? Wir fühlen uns Nationalliberalen gegen, die Freifinnigen aber für ein freiheit­in unferen Genossenschaften sehr wohl ohne Verbindung mit der liches Wahlrecht erklärt haben. Trotzdem ist jedoch ein Zusammen­Abg. Glazel( natl.) tritt für eine Beteiligung der Genoffenschaften gehen dieser beiden Parteien nicht ausgeschlossen. In diesem Falle Preußenkasse. Finanzminister Frhr. v. Rheinbaben: Dem Vorredner möchte an der Entschuldung des ländlichen Grundbesitzes ein. würden die Nationalliberalen das Mandat erhalten: Gehen aber ich das Dichterwort entgegenhalten: Du sprichst vergebens Abg. v. Brockhausen( f.) betont die günstige Wirkung der Tätig die Nationalliberalen mit den Konservativen zusammen, dann viel, zu versagen, der andre hört von allem nur feit der Zentralgenossenschaftstasse auf die Entwickelung des Ge- kommt es zur Stichpahl, bei der wir den Ausschlag geben können. das Nein!" Wir laufen den Schulze- Delitzschschen Genossenschaften noffenschaftswesens. Die Genossenschaften stellen sich in den Dienst Welche Stellung wir dabei einnehmen, das läßt sich jetzt noch nicht nicht nach, sondern es kommen Bertreter solcher zu uns. Sehr der Allgemeinheit, und da sie die ethischen Gesichtspunkte ebenso hoch bestimmen. In Rigdorf- Schöneberg sind unsere Aussichten am

Kleines feuilleton.

( Heiterkeit.)

Musik.

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Gerührt von der Philanthropie, Der wunderbar enormen, Sprach ich zum Wirt: Wie denken Sie Wohl über Wahlreformen!?"

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Da hat er bitterbös geschaut Wie Essigwein und Zippel,

Und hat mich aus dem Bett gehaut Mit seinem Gummifnüppel!!

Notizen.

( Jugend.")

sie sich selbst später schämten, ihre einstigen Beziehungen zu der Kommune zuzugeben. Dalou war nicht nur in diesem Ausstellungsfomitee, sondern er nahm auch ein Amt von der Kommune an: mit den Malern Héreau und Dudinot wurde er zum Konservator des Louvre ernannt. Ohne jeden Zweifel verdankt man Die Künstler und die Kommune. In einem in der Frankfurter   den Bemühungen diefer drei Leute die Erhaltung der Kunstschäße Zeitung" veröffentlichten Feuilleton über den französischen   Bild- des Louvre, als die Tuillerien in Flammen aufgingen und als auch hauer Dalou tommt Karl Eugen Schmidt auch auf die Be- von der Brandlegung im anstoßenden Louvre die Rede war. Zum teiligung der franzöfifchen Nünstler an der Kommune zu sprechen. Danke dafür wurden sie wie alle anderen Beamten der Kommune Seine vorurteilslose Behandlung dieses Themas sticht von der von den Gerichten verfolgt. Dalou wurde zu lebenslänglicher De­unwissenden, ja verlogenen Art der landesüblichen Geschichts- portation verurteilt und hätte mit den übrigen Mordbrennern" der darstellung" so vorteilhaft ab, daß wir sie hier wiedergeben: Kommune nach Neu- Kaledonien   ziehen müssen, wenn er nicht vorher - Theaterchronit. Jm Deutschen Theater wird Nachdem die Wiederhersteller der Ordnung in Paris   gehaust schon nach England entkommen wäre. als nächste Novität die fünfattige Tragödige" Sonnenfinsternis" von hatten wie die Bestien, jeder menschlichen Regung bar, gelang Arno Holz   vorbereitet, in den Sammerspielen die Aristophanes  ' es ihnen nachträglich, die Tatsachen genau umzudrehen, also daß ganz Europa   überzeugt war, alle Stommunarden feien Noch immer verfolgen wir gern die Bemühungen des jüngsten Komödie ysistrata" in einer neuen Uebertragung von Leo Greiner  . Vorträge. Im Verein für deutsches Kunst­Mordbrenner, Diebe, Gefindel, Zuhälter und im allgemeinen Aus- musikalischen Theaters in Berlin  , des Neuen Operetten gewerbe spricht am Mittwoch im Künstlerhause, Bellevue- Straße 3, wurf der großstädtischen Menschheit gewesen. In Wirklichkeit standen Theaters unter Direktor V. Palfi. Während noch immer auf Professor Dr. Graul, Direktor des Kunstgewerbemuseums zu die edelsten und besten auf der Seite der Kommune, und die Dirnen die Vollendung eines eigenen Gebäudes gewartet wird, finden einst- Leipzig  , über alte und neue Porzellanplaſtit. Den Vortrag werden und Zuhälter des Kaiserreichs weilten in Versailles  , wo sie die von weilen Gastspiele im Berliner   Theater statt. Mit einem Offenbach   Lichtbilder begleiten und eine Ausstellung der Porzellanmanufatturen Paris   hertransportierten Gefangenen mit Schimpfworten, Stein- war angefangen worden, mit einem Richard Heuberger   wurde von Berlin  , Kopenhagen  , Meißen   und Nymphenburg   sowie von Bing würfen, Kot und Schlägen empfingen. Um das entsegliche Blutbad, am Sonnabend fortgesetzt. Die Operette" Der Opernball  " ist u. Gröhndahl in Kopenhagen  . Die Ausstellung ist von 8 Uhr abends um die Ermordung von vielen Tausend gänzlich unschuldigen zuerst in Wien   1898 und sodann in Berlin   aufgeführt worden, zu- an zugänglich. Frl. Dr. G. Bäumer wird am Freitag, abends Menschen, um das sinnlose Wüten der Veriailler vor den Augen der letzt im September 1905. Unserem damaligen Berichte haben wir Welt zu entschuldigen, mußte man die Leute der Kommune als für das Stüd selbst nichts Wesentliches hinzuzufügen; es bedeutet 8 Uhr, bei freiem Eintritt im Berliner   Rathaus, Saal 109, über greulichen Auswurf schildern, der nichts anderes als Vertilgung ver- feinen dramatischen Fortschritt, zeichnet sich aber durch eine be- das Thema" Spencer als Sozialethiker" sprechen. biente, und diese Aufgabe haben die Geschichtsschreiber der Ordnung" trächtliche Unabhängigkei. von typischen Unvernünftigkeiten aus. Die Osterwoche in Berlin   stattfindet, wird in vier Abteilungen: -Der 4. Musikpädagogische Songreß, der in der so gut gelöst, daß ihre Lügen heute noch von der Mehrheit geglaubt damalige Aufführung im Theater des Westens hatte Mary Sagen Allgemeine musikpädagogische und musitwissenschaftliche Fragen", werden. Und doch sollte allein die Nennung der Namen der Gelegenheit zu einer ihrer besten Rollen gegeben. Sie ist die einzige, unitgefang"," Schulgesang"," Demonstrationen" behandeln. Kommunarden genügen. Elysée Reclus  , der vor einem Jahre die wir von der jetzigen Besetzung bereits kennen. Neben ihrer er gestorbene große Geograph, Philosoph und Menschenfreund, wurde freulichen Gesangs- und Spielkunst bewährten sich die übrigen Dar- Schwerpunkt foll diesmal in die Kommissionsfißungen verlegt werden. Der den Kongreß veranstaltende musikpädagogische Ver als Kommunard zur lebenslänglichen Deportation verurteilt und steller nicht leicht, die Sängerinnen noch etwas weniger als die erst auf das Bitten der gesamten gelehrten Welt zur Verbannung Sänger. Die Regie von Julius Sachs   sorgte namentlich für gute band will die junge Generation nachdrücklich auf den Lehrberuf aus Frankreich   begnadigt. Der Maler Courbet   konnte nicht Szenerien und sollte manchmal noch einen sprühenderen Ton hinein­Literarische Neuerscheinungen. Heinr. 2aubes mehr in Frankreich   ausstellen, weil man seine Bilder konfiszierte, bringen, jedenfalls aber von den Darstellern einen Dialog ver­Soweit gesammelte Werke werden von H. Houber in 50 Bänden in Mag denn er war zu den Kosten der Wiederaufrichtung der Vendome langen, welcher der Sprechtechnik nicht Unehre macht. säule und zur Deportation verurteilt worden, hatte sich aber fann man ja zufrieden sein. Daß aber das neue Theater auch effes Verlag herausgegeben( broch. 50 M., in 20 Leinenbänden 60 M.). in die Schweiz   gerettet: Jules Vallès  , der Verfasser der drei für die Weiterentwickelung der Operette selbst eintrete, wünschen Der erste bereits erschienene Band enthält den ersten Teil des Romans Das junge Europa  ". Menzels Briefe sollen unter Redaktion besten Bücher der modernen französischen   Literatur, Paul Ver- wir ihm und uns recht sehr.. von Oskar Bie   in S. Fischers Verlag herausgegeben werden. Briefe laine, Clemenceau  , Belletan, furz, die besten Franzosen, und schriftliche Mitteilungen von Menzel werden zur Abschrift an den die damals in Paris   weilten, kämpften attiv in den Reihen der Verleger oder Herausgeber erbeten. Kommunarden oder brachten der Kommune ihre Sympathien ent­gegen.

Ganz besonders war dies bei den Künstlern der Fall, die nicht zu den Hoflieferanten des Kaiserreiches gehörten. Während der Kommune wurde eine Ausstellung geplant, und dem mit der Veranstaltung dieser Ausstellung betrauten Ausschuß gehörten u. a. an: Bonvin, Corot  , Courbet  , Daumier  , Fehen- Berrin, Jules Héreau, Lançon, Manet  , Millet, Talon, Moreau- Vauthier, Moulin, Ottin, Bracquemond  , Flameng, André Gill  . Man sehe sich diese Namen an, die Namen von Leuten, die der Kommune sympathisch waren und im Auftrage der Kommune ein Stomitee bildeten. Die allerbesten Namen der damaligen franzöfifchen Künstlerschaft sind darunter. Und diese Leute konnte man 30 Jahre lang als Mordbrenner und Ver brecher an den Pranger der Geschichte stellen, dergestalt, daß

Humor und Satire.

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Im Berliner  , Asyl zum Gummitnüppel". Vei einem Wirte mundermild Erlebt' ich eine Schose! ( Ein Gummifnüppel ziert das Schild " Afnl für Obdachlose".)

Ich trat hinein. Wie lieb und nett Lud mich fein freundlich Winken! Er spendete ein warmes Bett Und gab mir Tee zu trinken. Nachdem ein Süppchen noch gefaleat, Zat ich zum Schlaf mich legen, Da hat er mich auch zugedeckt Mit einem hübschen Segen!

SZ.

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hinweisen.

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Der

Richard Wagners Briefe an Minna, seine erste Gattin, erscheinen im Verlage von Schuster u. Löffler in Berlin  . 269 unbekannte Dokumente erzählen von der dreißigjährigen gemein famen Lebensreise, den Jahren des Elends, der Verzweiflung, der Kämpfe und der späteren Wendung.

Die Fresten des Campo Santo in Gefahr. Wie aus Nom berichtet wird, wendet man jetzt die Aufmerksamkeit auf den janunervollen Zustand, in dem sich einige der berühmiten Fresken des Campo Santo   in Pisa   befinden. Seit 25 Jahren sind wenigstens 60 Meter der Fresten von Benozzo Gozzoli   fast unsicht bar geworden. Kälte, Feuchtigkeit, Sonne und Frost haben überall an den Kunstwerken ihre zerstörende Wirkung ausgeübt. Man ver­langt, daß die langen Hallen, deren Hauptschmuck die Fresken bilden, durch Glas verschlossen werden sollen.