Das Luftschifffchudi vom Sturm entführt. Der Deutsche | jebem Polizeirebier und bei der Striminalpolizei, Meganberstr. 8/6, Steglitz . Verein für Luftfchiffahrt hat einen großen Verlust erlitten, eines 2 Treppen, Bimmer 334, schriftlich oder mündlich au 471 IV 35. 08 feiner besten Fahrzeuge, der Ballon Tschudi", ift am Sonntag entgegengenommen. während des Füllens beim Tegeler Gaswerte vom Sturmwind ers griffen und schnell entführt worden.
Dr. Ladenburg, Professor Dr. Abegg, der hierbei seine Führerqualififation erwerben wollte, und seine Frau batten beabsichtigt, eine Auffahrt zu unternehmen. Während der Ballon gefüllt wurde, wurde durch einen Windstoß plöglich die noch in Falten am Boden liegende Hülle herumgedreht. Hierauf preßte der Sturm den eigent lichen Ballon aus dem Netzwerk heraus. Leider war es nicht möglich geweien, rechtzeitig die Ventile zu öffnen. Aus Breslau wird von gestern gemeldet, daß der entflohene Ballon, der„ Echlesischen Zeitung" zufolge, am Sonntagnachmittag um 2, Uhr in Altrogniz bei Trautenau in Böhmen geborgen worden ist. Die Ballonhülle wies einige Nisse auf.
Der Sturm am Sonntag hat in der Umgebung Berlins zum Teil erheblichen Schaden angerichtet. An der Charlottenburger Brüde verursachte er wieder einen teilweisen Gerüsteinsturz. Das eine der beiden fleinen Obeliskengerüfte war mit einer Bretterwand bekleidet, hinter welcher die Bildhauer ihre Arbeiten aus führten. Durch den Sturm wurde die Wand zum Teil losgeriffen und die Bretter auf den Fahrweg geschleudert. Der Unfall er eignete sich am frühen Morgen, als noch wenig Verkehr herrschte. Die übrigen Bretter, die auch abzustürzen drohten, wurden von der Feuerwehr entfernt. Einen Unfall hatte der Sturm gestern auf dem Tegeler See zur Folge. Zwei junge Männer hatten, obwohl das Gis durch den Winddruck vielfach zerrissen und der See von Tegel bis nach der Havel hinüber zum großen Teil offen ift, bei Saatwinkel die dort vorhandene dünne Eisfläche betreten, um von dort aus den Eislaufsport zu betreiben. Hierbei wurde einer der jungen Leute, der Tischlergeselle Kurt Kolschewsti, von einem besonders heftigen Windstoß erfaßt und in das offene Wasser geschleudert. Da das Eis an jener Stelle sehr dünn war, ber mochte ihm sein Stollege teine Hülfe zu leisten. Glücklicherweise tamen von der Pieperschen Badeanstalt Leute mit einem Kahn hinzu, so daß es gelang, den Leichtsinnigen zu retten, bevor er ernsteren Schaden genommen hatte.
Das Automobil im Schaufenster. Ein eigenartiger Automobil. unfall ereignete sich Sonntagabend gegen 11 Uhr in der FriedrichEcke der Leipziger Straße . Dort versuchte der Führer einer Elektromotordroschte der Bedag- Gesellschaft sein Gefährt zu wenden. Hierbei versagte die Steuerung und die Automobildroschte jagte auf den Bürgersteig hinauf, quer über denselben hinweg und fuhr in eines der Schaufenster des Herrengarderobengeschäftes S. Adam. Das Schaufenster wurde total zertrümmert und die Auslage, ein Bosten Herrengarderoben, teils durch Glassplitter, teils durch die Räder des Kraftwagens vernichtet. Personen waren bei dem Unfall glüdlicherweise nicht verlegt worden, da ein Schuhmann die Gefahr rechtzeitig erkannt hatte und die zahlreichen Baffanten bon der gefährdeten Stelle fernhielt. Der durch das Automobil angerichtete Schaden dürfte sich auf etwa 4000 m. beziffern.
Ein Glendsbild haben die Bewohner des Hauses Reichenberger Straße 155 feit acht Tagen vor Augen. In diesem Hause hatte die T0jährige Minna Balz ein Zimmer inne, für das sie 15 M. monats lich Miete an den Wirt zu zahlen hatte. Das wurde ihr sehr schwer, wie man das ohne weiteres bei einer Siebzigjährigen an nehmen tann. Die alte Frau bezieht eine monatliche Invalidens rente von 10 bis 11 M., ob fie Armenunterstüßung erhält, fonnte noch nicht genau festgestellt werden. Die B. ist geistig etwas schwach. Sturz und gut: die Frau muß wohl mit der Miete etwas in Rüdstand gekommen sein und so machte der Hauswirt furzen Prozeß und setzte die B. kurzerhand auf die Straße, ohne sich weiter darum gu fümmern, was aus ihr wurde. Die alte Frau hat, wie Mieter des Hauses versichern, mindestens acht Tage auf der Treppe genächtigt. Wenn man die jebige Witterung berüdsichtigt und dann das hohe Alter der Hinausgewiesenen, so findet man gar beine Worte, um diese Handlungsweise zu kennzeichnen. Die Wohnung hält der Wirt berschlossen. Seit Sonnabend steht die kleine Wirt schaft der Frau, bestehend aus ein paar Stühlen, einer Komode, einem fleinen Spiegel, einem Tisch, einer Sofalehne, etwas Bettzeug und einer Lampe auf dem Hofe neben dem Müllfaften. Es follen sich aber in der Wohnung selbst noch einige Kleinigkeiten befinden. Es ist ein Bild des Elends, das sich hier in der Groß: stadt Berlin entrollt. Mitleidige Arbeiter konnten dieses Bild nicht länger mit ansehen und leisteten der Bedauernswerten einstweilige
Sülfe.
Charakteristisch ist, daß der Eigentümer des Hauses, Herr Ed, als Schiedsmann seines Bezirkes amtiert. Als solcher wußte er ficher in kommunalen Dingen Bescheid. Wenn er schon die arme Alte heraussehen mußte, warum setzte er nicht den Armenvorsteher feines Bezirks sofort in Kenntnis, damit der sich wenigftens der Greifin annahm? U. A. w. g.
Das
Ginen Todesfprung im Jrrfinn verübte in der vorlegten Nacht bie 24jährige unverehelichte Anna Wagner, die bei ihren Eltern in der Brinz- Eugenstr. 12, Seitenflügel 8 Treppen, wohnte. junge Mädchen hatte fich gegen 4 Uhr morgens von seinem Lager erhoben, ohne daß die Eltern hiervon etwas bemerkten, öffnete das Küchenfenster und sprang auf den gepflasterten of hinab, wo es besinnungslos liegen blieb. Die W., die einen Schädelbruch und Brüche der Gliedmaßen davongetragen hatte, wurde nach der Unfallstation VI in der Lindower Straße gebracht, wo sie unter den Händen des Arztes verstarb. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt und nach dem Schauhaufe übergeführt.
Alle diejenigen, welche mit der Vertriebsgesellschaft für Verpachtungen( Freudenberg), früher Brandenburgstraße, jest Zimmerstraße 83, in Differenzen geraten sind, werden gebeten, sich zu melden bei Rosa Bona, Marienstraße 7.
Der Dritte im Bunde. Zu den zwei hier erfcheinenden Tages zeitungen, die zwar beide in einem Verlage erscheinen, aber doch zwei Herren dienen, indem sich die eine als Organ der Hausbesizers, die andere als dasjenige des Mietervereins bezeichnet, foll sich am 1. april noch eine Tageszeitung gefellen unter dem Titel„ Steglizer Tageblatt". In dieser Reugründung soll der Generalanzeigerthp" in Reinfultur erstehen.
Feuerwehrbericht. Am Sonntagfrüh um 7 Uhr liefen drei Alarme ein. In der Bülowstr. 22 brannten Fußböden, in der Friedrichshagen . Anflamer Straße 48 war Fett in einer Bäckerei in Brand geraten Ein gefahrdrohender Brand brach Sonntag nachmittag in der und am Arfonaplah hatte ein Bursche den Feuermelder böswilliger am Müggelsee belegenen Villa Tannenhof, Seestraße 47, aus. Der Weise gezogen. Auch nach der Triftstraße war die Wehr um Turmflügel der leerstehenden Villa war in Brand geraten und hatte, Mitternacht böswillig alarmiert worden. In beiden Fällen durch den heftigen Sturmwind angefacht, bei seiner Entdeckung fich sind die Täter unerkannt entkommen. Gleichzeitig hatte die Wehr über das obere Stodwerk verbreitet. Die bald auf der Brandstelle in der Laufiger Straße 8 zu tun, wo in einer Küche Feuer aus erschienene Friedrichshagener freiwillige Ortsfeuerwehr löschte durch gekommen war. Ein Bodenbrand mußte in der Lüderizfstr. 59 fräftiges Wassergeben den Brand. Der durch den Brand entstandene gelöscht werden. Zwei Brände, die in Badestuben ausgekommen Schaden an dem Gebäude ist nicht unbedeutend. waren, beschäftigten gleichzeitig die Feuerwehr in der Gartenstr. 6 und Gozlowskiftr. 30. Kartons, Deden a. a. brannten Reinickendorf - Rosenthal. dert. Der 13. Zug hatte in der Kleinen Hamburger Straße 24/25 Großfeuer am Bahnhof Reinickendorf - Rosenthal. In der Nacht zu tun, wo ein Ballon mit Salzsäure geplakt und ausgelaufen zum Montag brach in der Schillerstraße am Nordbahnhof Reinidens war. Küchenbrände mußten in der Görlizer Straße u. a. Stellen dorf- Rosenthal ein gewaltiger Dachstuhlbrand aus, an dessen Bes gelöscht werden. In Moabit , in der Wafferthorstr. 23 u. a. Orten fämpfung fünf Feuerwehren aus den nördlichen Vororten die ganze hatte die Wehr kleine Wohnungsbrände zu löschen. Ein Schal- Nacht über zu tun hatten. Als das Fener, dessen Ursache noch nicht dedenbrand wurde aus der Voigtstr. 39 gemeldet. Ferner liefen festgestellt werden konnte, entdeckt wurde, standen die Bodenräume noch Feuermeldungen aus der Mühlenstr. 75, Brinz- Gugenstr. 16 des großen, drei Etagen hohen Wohnhauses bereits in hellen u. a. Straßen ein. Flammen. Die Wilhelmsruher Ortswehr traf erst nach geraumer In der Nacht zum Montag wurde der 8. Zug nach der Zeit ein und mußte über eine Viertelstunde lang ratlos dem Feuer Stalizer Straße 109 alarmiert, wo in einem Schuhwarenladen zusehen, weil die Führer nicht wußten, wo die Wafferleitungs Regale ufto. in Flammen standen. Gleichzeitig hatte der 13. Zug hydranten auf der Straße liegen. Als endlich ein Hydrant entdeckt in der Joachimstr. 6 zu tun, wo in einer Stellerwohnung Balten war, trafen bereits die Wehren aus Rosenthal und Reinicken und Deden usw. brannten. Am Luifenufer 47 wurden Kleider, dorf ein. Nun stand aber auch schon der ganze Dachstuhl des zwölf Wäsche u. a. um 12 Uhr nachts ein Raub der Flammen. In der Fenster breiten Hauses in hellen Flammen und unter lautem Strachen Friedrichsfelder Straße 14 war in einer Bäderei Feuer ausgestürzte das Dach ein. Erst als der Führer der Wehr Reinickendorffommen. Unter den Linden 30( Habel) waren in einer Wohnung Ost die Leitung übernommen und die richtige Aufstellung der Balken, Fußböden usw. in Brand geraten und in der Greifswalder zwei vorhandenen mechanischen Leitern angeordnet hatte, konnte das Straße 34 hatten sich Breßfohlen entzündet. Ferner hatte die Feuer energisch bekämpft werden. Es war aber nicht mehr zu ver Feuerwehr auf einem Neubau am Georgenkirchplatz 34 zu tun, neiben, daß einige Wohnungen des oberen Stodwerts vollständig Außerdem ausbrannten. Die Bewohner fonnten nichts als das nackte Leben wo durch Unvorsichtigkeit Feuer ausgekommen war. wurden noch Brände vom Oranienplah, aus der Paulstr. 8 u. a. retten. Frauen und Kindern wurde von Bewohnern benachbarter Stellen gemeldet. Häuser Unterkunft gewährt. Der angerichtete Schaden beziffert sich auf tausende von Mart. Potsdam .
Vorort- Nachrichten.
Achtung Gewerbegerichtswahl!
Die letzte Wahlvereinsversammlung erledigte verschiedene Vereins. gefchäfte. Denjenigen Mitgliedern, die sich bei den Stadtverordneten wahlen nicht beteiligt haben und deren Gründe man nur in be Mittwoch, den 12. februar, nachmittags von 3-8 Uhr, finden schränktem Maße anerkennen fann, soll eine Rüge erteilt werden; ausgeschlossen wird Maurer Kraft, der als Wahlvereinsmitglied die die Wahlen der Beisitzer der Arbeitnehmer zum hiesigen Gewerbe- Gegner gewählt hat. Im übrigen beschäftigte man sich mit der am gericht statt. Drie herrschenden Arbeitslosigkeit. Es ist Pflicht aller arbeitslosen Parteigenossen die vom Gewerkschaftsfartell für kommenden Mittwoch, vormittags 10 Uhr, einberufene Arbeitslosenversammlung zu besuchen, in welcher Bericht über die Antwort des Magistrats auf die in der vorigen Versammlung beschlossenen niche gegeben werden soll. Aufgenommen wurden sechs neue Mitglieder.
Wahlberechtigt ist, wer das 25. Lebensjahr vollendet hat und zur Zeit der Wahl am Orte wohnt oder beschäftigt ist.
Da bei der Wahlhandlung die Arbeiter sich legitimieren müffen, liegen im Rathause in der Dorfstraße und in der Vorwärtsspedition bei D. Seifel, Kronprinzenstraße 50, Formulare aus, welche die wähler ausfüllen mögen.
Diejenigen Wähler, welche am Drte arbeiten, laffen diese Formu lare vom Arbeitgeber unterschreiben und wählen in dem Bezirt, in welchem der Arbeitgeber wohnt oder seine gewerbliche Nieder laffung hat.
Alle am Orte wohnhaften, aber nicht arbeitenden Wähler laffen diefelbe vom Einwohnermeldeamt des Ortes unterstempeln. Auch genügt für diese Wähler die Quittung der letztgezahlten Steuer oder Mietskontratt. Gewählt wird in vier Bezirken.
die
Einen interessanten Einblick in die bisherigen Gepflogenheiten der biefigen Stadtverordnetenverfammlung gestatten die Borkomm niffe in der legten Zeit. Man kann fich danach der Ansicht nicht verschließen, daß von verschiedenen Seiten versucht wird, auch das mandates geschenkte Vertrauen zu persönlichen Vorteilen auszunuzen. von der Bürgerschaft durch lebertragung eines Stadtverordneten Schon in der ersten diesjährigen Sigung benußte der Oberbürger meister die Gelegenheit der Einführung der neugewählten Stadtverordneten und, wie es schien, wohl nicht ohne jede Absicht, auch den älteren Stadtverordneten klar zu machen, daß hier jede Das Wahllokal im ersten Bezirk ist Restaurant Paul Schwarz, fleinliche Bezirksvereinspolitik, die nicht zum wenigsten Versammlung beherrschte, berschwinden müsse, daß man fich Dorfstr. 25/26. dagegen nur von allgemeinen Gesichtspunkten leiten laffen müsse. pellation wegen der Erhöhung der Hypothekenzinsen aus städtischen Geldern auf Antrag des Oberbürgermeisters die beteiligten Mitglieder den Saal verlassen, da er deren Mitarbeit in diesem Falle als ungefeßlich nicht dulden würde; dabei hatte sich gerade einer dieser Beteiligten zum Wort gemeldet. Jegt wird weiter bekannt, daß verschiedenen Stadtverordneten, ja felbft Mitgliedern einzelner Spezialkommissionen die von diesen ausgeschriebenen Arbeiten im Wie leicht fann es da bor Submissionswege übertragen werden. tommen, daß bie durch die Eigenschaft als Stadtverordneter bes tannt gewordenen Einzelheiten zum persönlichen Vorteil und zum Schaden der Mitbürger benutzt werden. Hier Wandel zu fchaffen, ist eine dringende Notwendigkeit. Vor allem müßte sich die Pots damer Arbeiterschaft, auch wenn sie leider immer noch nicht im Rathause vertreten ist, mehr mit der Tätigkeit des Stadtparlaments beschäftigen.
Kandidat: Karl Kruse, Former, Hagenstr. 51. Zweiter Bezirk. Wahllokal: Restaurant von Gürsch( Stron- In der letzten Sigung mußten dann wiederum gelegentlich der Interprinzen- Garten), Frankfurter Chauffee 128. Kandidaten: Moris Henschel, Maler, Frankfurter Chauffee 90. Gustav Holdad, Fabritarbeiter, Pfarrstr. 32. Ludwig Luster, Maurer , Gürtel- straße 25 a.
Dritter Bezirk. Wahllokal: Gasthof zum Schwarzen Adler, Gebr. Arnhold, Frankfurter Chauffee 5/6, Kandidaten: Albert Hammermann, Holzarbeiter, Frankfurter Chauffee 19. Waldemar Graf, Hutmacher , Frankfurter Chaussee 19. Bierter Bezirk. Wahllokal: Prachtsäle des Ostens( Juhaber Dstar Granz), Frankfurter Allee 151/152.
Kandidaten: Richard Hoff, Eisendreher, Frankfurter Chauffee 153. Otto Schilling, Bauarbeiter, Mainzer Straße 25.
Arbeiter Lichtenbergs! Agitiere jeder Einzelne auf feiner Arbeitsstätte für diese Wahl, damit die vorgeschlagenen Standidaten nicht nur gewählt werden, sondern auch imponierende Stimmenzahl auf sich vereinigen.
eine
Mit der morgen stattfindenden Gewerbegerichtswahl wird sich eine zu beute abend 81%, Uhr, im Lokale von Gürich, Kronpringen garten", Frankfurter Chausse 12, einberufene öffentliche Verfanumlung beschäftigen. Genosse Arbeitersekretär Ad. Ritter wird über:" Die Bedeutung der Gewerbegerichte für die Arbeiter" referieren.
Gerichts- Zeitung.
Unberechtigte Bersammlungsauflösung.
Als der Medalteur Rater aus Beriin in Krefeld einen Vortrag über Wandlungen in der proletarischen selaffe halten wollte, forderte ein Polizeibeamter den Vorsigenden der Versammlung auf,. das Wort zu entziehen. R. wollte darauf über das Thema„ Warum organisieren wir uns?" sprechen. Der Polizeibeamte drohte aber, die Versammlung In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung erwarten wir, daß aufzulösen, wenn R. sprechen würde. Man besprach das Lofal bis auf den legten Blazz gefüllt ist. Agitiert daher für das Auftreten des Polizeibeamten lebhaft in der Versammlung. regen Besuch dieser Versammlung. Dieser löste schließlich die Versammlung auf, Gewertschaftstommission Berlin ( Abt. Lichtenberg ). als St. anfing, einige Worte zu reden. Nach fruchtlofer J. A.: Das Wahlkomitee. Beschwerde erhob St. gegen den Oberpräsidenten Klage beim Dies septe den Be
Ein schwerer Susammenstoß im Straßenbahnbetriebe hat fich am Sonnabendabend auf dem Gesundbrunnen zugetragen. In der Reinickendorfer Straße, in der Nähe des städtischen Kinderfrankenhauses versuchte ein Kutscher der Speditionsfirma Karl Müller aus der Pistoriusstraße noch kurz vor dem Serannahen eines Straßenbahnwagens der Linie 32 mit einem mit Kisten hochbeladenen Rollwagen die Gleise zu freuzen. Bei der kurzen Ents Die junge Stadt scheint zum Aschenbröel der Berliner Vororte Oberverwaltungsgericht. fernung vermochte der Führer den Motorwagen nicht mehr früh genug zum Halten zu bringen und so tam es zu dem unvermeid. ausersehen zu sein. Was andere nicht haben wollen, kann in Lichtenheid des Oberpräsidenten dieser Tage außer lichen Busammenstoß. Eine große Kiste stürzte dabei bon dem berg Unterkunft finden. Schon seit einiger Zeit hält die Frage der Straft. Nach dem Vereinsgefez, hieß es in der Urteile begründung, Rollfuhrwert herunter und fiel unglüdlicherweise auf die Border Errichung einer Talgichmelze, die von der Berliner Häuteverwertung darf eine Versammlung aufgelöst werden, wenn in der Versammlung plattform bcs Motorwagens. Der Fahrer und ein Fahrgast G. m. 6. S. projeftiert ist, die Gemüter in Aufregung. Nun hat der Anträge oder Vorschläge erörtert werden, die eine Aufforderung wurden am Stopf getroffen und nicht unerheblich verlegt. Ein Bezirksausschuß zuungunsten der gegen die Anlage gerichteten oder Anreizung zu strafbaren Handlungen enthalten. Vorliegend britter Passagier fam mit leichteren Verlegungen davon. Der Oppofition entschieden. Mit dem Bau der„ Parfüm"-Fabrit soll fo- fehlte es an Tatsachen, welche die Annahme rechtfertigen konnten, die Erörterungen würden der Verfolgung strafgefezwidriger Zwede Borderperron des Straßenbahnwagens war bei dem Zusammen- fort begonnen werden. dienen. Die Befugnis der Polizeibehörde, gegen Versammlungen floß teilweise zertrümmert worden. Einer der Verletzten mußte irdorf. einzuschreiten, ist durch§ 29 der Verfassung und das Vereinsbas Birchowfrankenhaus aufsuchen. nur Versammlungen dürfen dann bers gefeg beschränkt. werden, tenn bon boten es vornherein feststeht, follen berfolgt werden. Die ftrafgefezwidrige Zwede allgemeine Befugnis der Polizei, Störungen der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit, wo solche von gewiffen menschlichen Handlungen zu befürchten sind, durch das Verbot dieser Handlungen zu verhindern, erfährt bezüglich der Versammlungen von preußischen Staatsanges hörigen insoweit eine Einschränkung, als ihr das in der Verfassungsurkunde gewährleistete Grundrecht der Versammlungsfreiheit ent gegensteht. Versammlungen in geschlossenen Räumen können nicht deshalb verboten oder aufgelöst werden, weil befürchtet wird, es fönnte die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährdet werden.
Durch den Zusammenbruch der Banffirma Friedberg find etwa 120 Angestellte in Mitleidenschaft gezogen. Ein Antrag auf Konkurseröffnung soll noch nicht gestellt sein. Ueber die Ursache zu der Arise verlautet, daß Friedberg ein sehr loderes Leben geführt habe; speziell in" Damen " bekanntschaft habe er mit dem Gelde nur so um sich geworfen.
Neber den Sturz eines Dienstmädchens aus der zweiten Etage des Hauses Frankfurter Allee 25 berichteten wir fürzlich in unserem Blatte. Hierzu wird uns mitgeteilt, daß das Mädchen, welches bald ein Jahr bei seiner Dienstherrschaft war, seit dem Tode seiner Mutter häufig Riebergeschlagenheit gezeigt haben soll und daß der Vorfall eine solche Gemütsbewegung zur Ursache habe. Das Mädchen foll später im Strankenhause erklärt haben, daß es selbst nicht wisse, was es eigentlich gewollt habe.
Bermißt wird der Arbeiter Otto Müller , am 23. Juni 1889 in Berlin geboren, seit dem 10. November 1907. Er ist mittelgroß, bon schlanker Gestalt, hat hellblonde Haare, blaue Augen, außergewöhnlich starke Nase, dice Lippen, vollständige Zähne, blaffe Gesichtsfarbe und geht etwas gebüdt. Auf dem rechten Arm hat er .Glaube, Liebe, Hoffnung" tätowiert. Bei seinem Fortgang war er befleidet mit schwarzem Schlapphut, graufariertem Jadett und ebensolcher Wefte, dunkler Hose, grauen Strümpfen und Bug Stiefeln. Rachrichten über den Verbleib des Vermißten werden in
Not und Entbehrung haben den Dachdecker M. auf die Bahn des Verbrechens getrieben. M. hatte vor einiger Zeit eine Strafe in Hamburg verbüßt und von dem Gelde, das er während seiner Haft verdient hatte, tanfte er sich ein Billett und fuhr nach Berlin , um sich hier wieder Arbeit zu suchen. Aber vergeblich lief er von einem Arbeitgeber zum andern. Inzwischen waren die geringen Ersparnisse vollständig aufgezehrt. M. mußte jest bittere Not leiden. Er bes trat von nenem die Bahn des Verbrechens. In dem Hauptposts gebäude verübte er einen schweren Einbruchsdiebstahl. Während sich der Postfchaffner Gerhard, der mit seiner Familie in dem Poft gebäude wohnt, im Eßzimmer aufhielt, schlich sich M. in das nebenan liegende Schlafzimmer und stahl dort zwei Damenuhren, Ringe, goldene Ketten und andere Wertsachen. Er entfam allerdings uns behelligt, wurde jedoch beim Versehen der gestohlenen Wertobjekte abgefaßt und der Polizei übergeben. Charlottenburg .
Die Allgemeine Ortsfrankenkasse veranstaltet in der Aula der Gemeindeschule Nehringstr. 10 eine Anzahl Vorträge, die sich mit der Gefundheitspflege beschäftigen. Der erste Vortrag wird vom Profeffor Dr. Straus am Mitwoch, den 12. Februar, abends präzise 8 Uhr, über Verdauung und Ernährung" gehalten. Weitere Vorträge finden statt am 19., 26. Februar, 4. und 11. März. Der Be fuch der Vorträge ist für jedermann unentgeltlich. Dauer der Vorträge nicht über eine Stunde. Fragestellung ist geftattet.
Das gerichtliche Anerkenntnis, daß die Wersammlungsauflösung rechtswidrig erfolgt und zu Unrecht vom Regierungs- und vom Oberpräsidenten gebilligt wurde, vermag die rechtswidrig erfolgte Vereitelung der Versammlung nicht ungeschehen zu machen. Mehr als zweifelhaft ist es, ob nunmehr eine Anflage wegen Mißbrauchs Die Straflosigkeit von der Amtsgewalt erhoben werden wird. Beamten für von ihnen vorgenommene oder gebilligte verfassungswidrige Handlungen beweist, daß Breußen nicht Rechtsstaat, sondern Polizeistaat ist.
Ein schwerer Bauunfall,
bei welchem ein Arbeiter getötet und vier andere fchtver verlegt wurden, hatte gestern ein gerichtliches Nachspiel vor der ersten Straf