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Mr. 36. 25. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Mittwoch, 12. februar 1908.

Heute Mittwoch findet für Berlin   und Vororte der Zahlabend statt.

Die Kaufmannsgerichtswahlen

der Arbeitgeberbeifitzer

finden heute, den 12. Februar, von 12-4 Uhr statt: Die sozialdemokratischen Arbeitgeber haben auf

ihre Kandidaten vereinigt.

Liste II

Liste II

( Liste der sozialdemokratischen Arbeitgeber) abzugeben. Die Wahl ist geheim! Jeder wählt an der Wahlstelle des Stadt. bezirts, in welchem das Geschäftslotal liegt.

Partei- Angelegenheiten.

Chauffeur mit Namen Dulemta wurde vom Git herunter- der Straße Neu- Kölln am Wasser 20 Bodenverschläge. Außerdem geschleudert und erlitt am Oberarm schwere Verlegungen. Der wurde mit Erfolg ein Sauerstoffapparat in der Josefstraße 15 Insasse des Automobils, Herr Herzog, kam bei dem Unfall mit dem benutzt. Schrecken davon. Nachdem D. auf der Rettungswache in der Stegliter Straße die ersten Notverbände erhalten hatte, wurde er von Herrn H. in dem Automobil nach einem Krankenhause ge­bracht.

Bankow vorgekommen. Vermutlich handelt es sich hier um das Massenvergiftungen von Hunden sind in der letzten Zeit in Treiben einer Mannsperson, die die Hundemorde systematisch begeht. So sind in der Alten Schönholzer Straße allein vier Hunde bergiftet worden. Viele Hundebefizer wagen es infolge deffen gar nicht, ihre Tiere auf die Straße zu schiden.

Nixdorf.

Vorort- Nachrichten.

Im Grunewald erschossen hat sich ein unbekannter Mann, dessen Leiche vorgestern im Jagen 52 von einem Förster aufgefunden Eine eigenartige Behandlung wurde am Montag früh zwei wurde. Der Tote dürfte etwa 45 Jahre alt gewesen sein. Es hiesigen Bauarbeitern durch einen Gendarm in dem benachbarten handelt sich anscheinend um eine Persönlichkeit aus den besseren Rudow   zu teil. Beide arbeitslose Bauarbeiter waren von hier nach Ständen. Der Lebensmüde ist von stattlicher Erscheinung ge- Nudow gegangen, um zu sehen, ob sie auf dem Rigdorfer Kranken­Pflicht aller sozial und frei denkenden Arbeitgeber ist es, war er mit schwarzem Jackettanzug, dunklem Baletot und schwarzem war, gingen fie auf den schräg gegenüber liegenden Privatneubau. wesen und trug einen dunklen Voll- und Schnurrbart. Bekleidet hausneubau Beschäftigung finden würden. Als dies nicht der Fall ihr Wahlrecht auszuüben und ihre Stimme für steifen Hut. Die Leiche wurde nach der Halle des Selbstmörder- Staum hatten sie diesen Bau verlassen, als ein Gendarm auf einem friedhofes bei Schildhorn übergeführt. Nade bei ihnen vorbeifuhr. Nach kurzer Entfernung fehrte diefer Rigdorf war die Antwort. Doch das schien den Beamten noch nicht um und fragte die beiden Arbeitsuchenden wo sie hinwollten. Nach zu befriedigen. Beide Arbeiter hatten sich nämlich zur Fürsorge, im Falle fie Arbeit bekamen, Schürze und Pantoffeln mitgenommen und diese Utensilien zu einem Batet zusammengebunden. Sie wurden gefragt, was sie in den Paketen hätten und um das dem Beamten ad oculos zu demonstrieren, verlangte dieser, daß sie das Patet selbst auf­Die Selbstmorde von Arbeitslosen häufen sich immer mehr. binden sollten. Der eine Arbeiter glaubte indes, das nicht not­Der 34 Jahre alte Militärinvalide Heinrich M. aus der Bannier- wendig zu haben und meinte, wenn Sie fich davon überzeugen straße 15 war seit Monaten arbeitslos. Vergeblich suchte er Tag wollen, so bitte binden Sie das Paket allein auf. Diese Antwort für Tag nach Beschäftigung und schließlich geriet er in helle Ver- versetzte den Gendarm dermaßen in Erregung, daß er den Arbeiter zweiflung. Vorgestern bereitete er seinem Leben gewaltsam ein vor die Brust stieß und ihn zu arretieren drohte. Das verlangen Stralau. Heute abend 8 1hr findet in allen Bezirken der Zahl- Ende. Während seine Frau in der Küche den Kaffee zubereitete, wir fogar, meinten die Arbeiter, damit wir uns überzeugen fönnen, abend statt. Da derselbe pünktlich eröffnet wird, ersuchen wir die jagte sich der Unglückliche eine Revolverfugel in den Kopf. Unter mit wem wir es zu tun haben und eventuell Beschwerde zu führen Genossen, vollzählig zur Stelle zu sein. Der Vorstand. den Händen eines hinzugerufenen Arztes starb der Lebensmüde imstande sind. Doch der Beamte nahm merkwürdigerweise hiervon Treptow  - Baumschulenweg. Im heutigen Zahlabend wird über bald darauf. Abstand; er nahm nur noch eine verworrene Einsicht in die den Antrag der Funktionäre: die Wahlvereinsbezirke den Kommunal- Bei einem Oleumattentat schrecklich zugerichtet wurde die Invalidenkarten, um bald darauf auf seinem Rade zu verschwinden. wahlbezirken entsprechend einzuteilen, beraten werden. Der erste Ehefrau Helene Schubert aus der Kösliner Straße 19. Zwischen Leider war es den Arbeitern nicht möglich, festzustellen, wie der Kommunalwahlbezirk umfaßt das Gebiet von der Mitte der Kiefholz- der Sch. und einer Nachbarsfrau hatte schon seit Monaten bittere Gendarm hieß. Aber vielleicht meldet er sich. Die Arbeiter glauben straße bis zur Spree und von Berlin   bis zur Mitte des Damm- Feindschaft geherrscht. Die lettere hatte der Sch. wiederholt ge- ihn mit Bestimmtheit wieder zu erkennen. Selbst wenn der Gendarm auf weges inklusive den Gebäuden im Blänterwald. Der zweite das droht, sie werde ihr noch einmal einen gehörigen Dentzettel geben. Spigbuben fahndete, hatte er sich in ruhiger Weise zu überzeugen, Gebiet von der Mitte des Dammweges ausschließlich der Gebäude Als die Frau von einem Ausgange ahnungslos die Treppe hinauf- mit wem er es zu tun hatte. Eine genauere Instruktion darüber, im Plänterwald bis zur Gemarkung Kanne und von der Spree   bis ftieg, trat unvermutet die Feindin aus ihrer Wohnung heraus wie fich Bolizei und Sicherheitsbeamte dem Publikum gegenüber zu Mitte Kiefholzstraße. Der dritte von der Kiefholzstraße bis Rigdorf und übergoß sie mit Oleum. Die äßende Flüssigkeit floß der bewegen haben, ist dringend am Blaze. und von der Gemarkung Kanne bis zur Mitte des Dammweges. Ueberfallenen über das ganze Geficht hinweg und richtete es schreck­Der vierte von der Mitte des Dammweges bis Berlin   und von der lich zu. Auch andere Körperteile wurden schwer verbrannt. Auf Mitte der Kiefholzstraße bis Rigdorf. Es gelangen die bestellten der nahen Unfallstation erhielt die Schwerverlette die erste ärzt­Protokolle und Broschüren zu ermäßigten Preisen zur Ausgabe. liche Hülfe. Die Augen sind ihr ebenfalls mit Oleum übergossen Zahlreiches Erscheinen ist deshalb erforderlich. Der Vorstand. worden und es ist zu befürchten, daß Frau Sch. die Sehkraft ver­lieren wird.

Ober Scheineweide. Donnerstag, den 13. Februar, abends 8 Uhr, findet im Wilhelminenhof eine Volksversammlung statt, in welcher Gemeindevertreter Julius Grunow über das Verhalten der Gemeindeverwaltung zu dem eingebrachten Antrag über Jnangriff nahme von Notstandsarbeiten" referieren wird. Zu dieser Ver­sammlung findet heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, eine Handzettel­verbreitung von den Bezirkslokalen aus statt. Die Genoffen find verpflichtet, vollzählig zu erscheinen. Der Vorstand.

Reinickendorf  - Ost. Zu dem am Sonnabend, den 22. Februar, stattfindenden Stiftungsfest( Walfotte- Abend) find die Billetts heute abend bei den Bezirksführern zu haben. Wir ersuchen die Genossen, fich recht rege für den Vertrieb zu verwenden. Der Vorstand. Spandau  . Am heutigen Mittwoch findet in allen Bezirken Bahl­abend statt.

Berliner   Nachrichten.

Die Fortschaffung des Scherbelberges. Der Magistrat hat nunmehr der Stadtberordnetenversammlung eine Vorlage unterbreitet, die die Abräumung des Müllablade­plates an der Stralauer Allee zum Gegenstand hat. In der Be­gründung sagt der Magistrat: Auf dem öftlichen Teil des Geländes zwischen Boffe- und Bödiderstraße sind nach einer früheren Aufmessung zirka 180 000 Kubikmeter Hausmüll aufgefahren worden. Diese großen Müll­mengen lagern zurzeit noch daselbst, denn bis auf eine geringe Abschachtung, welche die Kanalisationsbauverwaltung beim Bau eines Entwässerungsfanales im Zuge der Perfiusstraße über den Platz hat ausführen lassen, ist an dem früheren Zustand nichts

geändert.

Die nicht mit Müll bebedten Flächen des Abladeplates werden zurzeit von der Pächterin, der Firma A. Tabbert, au gettweiliger Ablagerung von Straßenfehricht benutzt. Im Laufe der Jahre ist die Bebauung bis an diesen Abladeplatz herangerüdt. Die Goßlerstraße und der größte Teil der Bödiderstraße ist längs des Blazes gepflastert und meist bebaut, so daß der Abladeplatz mit seinen großen Müllbergen und den Ablagerungen von Straßenfehricht von Wohnhäusern eingefaßt ist.

Von Vereinen und einzelnen Awohnern wird über die häß­lichen Zustände in jener Gegend immer häufiger geklagt und die endliche Beseitigung verlangt.

Wenn die Schilderungen der vorhandenen Uebelstände auch nicht immer der Wirklichkeit entsprechen, so ist doch nicht zu leugnen, daß die Klagen in mancher Beziehung berechtigt find. Es liegt aber auch im eigensten Interesse der Stadtgemeinde, das wertvolle Gelände durch Abtragen des Müllberges baureif zu machen; denn die Kosten für die Abfuhr werden reichlich aufgewogen werden durch die bann ermöglichte Berwertung der

neu geschaffenen Baustellen.

Nach den unverbindlich eingegangenen Angeboten haben wir die zu machenden Aufwendungen auf 750 000 M. im Höchstbetrage festgesetzt.

Mit der Ausführung dieser Arbeiten würde ein Gelände von etwa 38 695 Quadratmeter baureif gemacht werden, welches einen Verkaufswert von mehreren Millionen befitt.

Zu

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hält die für Rigdorf neugegründete 5. Abteilung ihren 3. Uebungs­Arbeiter- Samariter- Kolonne. Morgen Donnerstag, abends 9 Uhr, abend bei Thiel, Bergstr. 151/152, ab. Herr Dr. Schwabach spricht über Verlegungen, Wundbehandlung und Blutstillung". Daran an schließend finden praktische Uebungen statt. Denjenigen, welche sich dafür intereffieren, ist noch Gelegenheit geboten, sich an dem Kurfus zu beteiligen. Einschreibegeld 25 Pf., Monatsbeitrag 25 Pf.

fann.

Stadtverordnetenversammlung.

Arbeiter- Sängerbund Berlins   und Umgegend. In der Aus­schußsizung am 9. Februar wurden aufgenommen in den Sängerbund: Gesangverein der Isolierer und Steinholzleger" Genosse Moritz Meyer, Mechaniter, Mainzerstr. 18 wohnhaft, ( Berlin  ); Gesangverein" Freiheit"( Brandenburg   a. H.). Die bittet uns mitzuteilen, daß er mit dem Mitglied des Wahlvereins Abstimmung über die Aufnahme des Gesangvereins Sängerglück" Bauarbeiter Moriz Meher, gegen den das Ausschlußverfahren schwebt, wurde bis zur nächsten Ausschußsißung vertagt.- Zum Bundes. nicht identisch ist. dirigenten wurde Herr Blobel einstimmig wiedergewählt. Bu Schöneberg. Revisoren wurden gewählt die Sangesbrüder Kupfer, Nätebusch, Schmidt( Verein Sorgenfrei"). Die Wahl der Kontrolleure ergab folgendes Resultat: Przibilla, Fischer, Gafffe, Steſſels, Geiten an den Magistrat die Anfrage gerichtet, wann endlich mit Bor Eintritt in die Tagesordnung wird von verschiedenen Knappe, Vallentin, Zieger. Ersterer fungiert gleichzeitig als Bei­fiber im Vorstand. Ort und Tag zur Abhaltung des Bundes- dem Bau es neuen Rathauses begonnen wird. Der Magistrats­Gängerfestes zu bestimmen, wurde auf Antrag dem Vorstand über- bertreter erwiderte, daß das Projett ausgearbeitet sei und die tragen, nachdem ein Vorschlag, das Sängerfest geteilt, d. h. in Stadtverordnetenversammlung in Kürze dazu Stellung nehmen zwei Lokalen zu feiern, vom Ausschuß nicht gutgeheißen wurde. Das Provinzial- Sängerfest wird beschlossen am 5. Juli in Luden- Dem Antrage des Magistrats, eine gemischte Deputation, be­walde abzuhalten. Vom Vorstand wird darauf hingewiesen, stehend aus 6 Stadtverordneten und 3 Magistratsmitgliedern, gwes daß die in der Uebungsstunde am 9. Februar gesungenen Lieder Vorbereitung der Uebernahme des Abfuhrwesens in städtische zur Maifeier gesungen werden; die Vereine werden daher dringend Verwaltung und Aufstellung eines zweckentsprechenden Programms ersucht, diese Linder fleißig zu üben. Die Noten der Marseillaise  " einzusehen, wird nach kurzer Debatte zugestimmt. Die Depu­werden durch Drud neuhergestellt und sind im Bedarfsfalle vom tation wird ermächtigt, Städte, welche derartige Einrichtungen ersten Staffierer zu beziehen. Das Aufnahmegesuch des infolge schon besigen, zu bereisen. der Stadtverordnetenversammlung, die Beschlusse Vereinigung im vergangenen Jahre aufgelösten Vereins Maien ahlzeit der britten Abteilung auf einen Sonntag gruß" wird auf Antrag bis zur nächsten Ausschußßißung bertagt au verlegen, hat der Magistrat die Zustimmung berfagt mit der bertagtahlzeit und soll dann als erster Gegenstand den Ausschuß beschäftigen.- Eine Beschwerde des Obmanns der Liedergemeinschaft" wegen Begründung, daß die Polizei dann gegen die Flugblattverteiler und Nichtzulassung( weil ohne Mandat erschienen) aur Generalver Stimmzettelverteiler einschreiten fönne. sammlung führt zu einer längeren Debatte, in der wiederholt betont wird, daß in diesem Falle eine Ausnahme hätte gemacht werden müssen, selbst wenn das Statut darüber nichts besagt. Diese Angelegenheit erledigt sich durch einen Schlußantrag.

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Wer ist der Verstorbene? Am 9. Januar d. J., abends 9 Uhr 30 Minuten, wurde vor dem Hause Jägerstraße 1/2 in Rigdorf ein dem Arbeiterstande angehöriger, etwa 40- bis 45jähriger un­bekannter Mann auf dem Straßendamm bewußtlos liegend auf gefunden. Wie festgestellt, stürzte derselbe infolge der an diesem Abend herrschenden Glätte hin und erlitt durch den unglüdlichen Fall eine derartig schwere Kopfberlegung, daß er nach Verlauf von 9 Stunden im Krankenhause, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verstarb. Papiere oder sonst zur Ermittelung Dienendes Der Unbekannte war etwa trug der Verstorbene nicht bei sich. 1,70 Meter groß, hatte blonde Haare und Zahnlücken; er war be­leidet mit einem blauweiß gestreiften Hemd, baumwollener Unter­jade, weiß punktiertem Jackett, dunkler Hose und schwarzem, fteifem Sut. Etwaige Mitteilungen werden in jedem Polizei­revier oder im Polizeipräsidium, Zimmer 332, 2 Treppen, ent­gegengenommen, eventuell wird um Nachricht zur Tagebuch nummer 873 IV 47 08 ersucht. Mitteilungen fönnen auch an das Polizeipräsidium zu Rigdorf zu J.-Nr. 290 IV. 08 gerichtet werden.

Dem

den Beschluß des Magistrats aus, er findet die Begründung nicht Stadtv. Oestreich( Lib, Frkt.) spricht sein Bedauern über für stichhaltig. Redner beantragt, den Magistrat zu ersuchen, in erneute Erwägung darüber einzutreten, ob nicht die Wahlen der britten Abteilung an einem Sonntag sich vollziehen lassen. Stadtv. Wollermann( Soz.) hält die vom Magistrat an geführten Gründe seiner Ablehnung für hinfällig. Flugblätter werden heute schon des Sonntags verteilt. Es tämen höchstens die Stimmzettelberteiler in Betracht; aber auch hier tönnen Vor­richtungen getroffen werden, daß dieselben nicht auf der Straße zu stehen brauchen. Bei den Kaufmanns- und Gewerbegerichts. wahlen, die des Sonntags stattfinden, sei von einem Einschreiten der Polizei noch nichts zu merken gewesen. Dem Magistrat stehe nicht das geringste im Wege, dem Beschluß der Stadtverordnetens versammlung zuzustimmen.

Stadtv. Binicus( Unabh. Vg.) ist mit der ablehnenden Haltung des Magistrats einverstanden. Am Sonntag gäbe es immer noch eine große Anzahl von Wählern, die ihr Wahlrecht nicht ausa üben können, z. B. Straßenbahn- und Eisenbahnbeamte. Er bes antragt, die Wahlen der dritten Abteilung an drei hintereinander­folgenden Tagen vorzunehmen, wie dies vorbildlich in Wilmersdorf  geschehe.

Oberbürgermeister Wilde hält die jeßige Wahlzeit für auss

reichend. Der Sonntag gehört der Erholung, da würden viel mehr

Leute abgehalten werden.

Feuerwehrbericht. Am Montag hatte die Feuerwehr an zahl- Die Stadtvv. Küter( Soz.), Oestreich( Lib.) und reichen Stellen zu tun. In der Kaiser- Wilhelm- Straße 18b stand Moltenbuhr( S03.) treten den Ausführungen des Oberbürger der Dachstuhl des vierstöckigen Gebäudes in großer Ausdehnung in meisters und des Stadtv. Linicus entgegen, indem sie auch auf die Flammen. Um eine weitere Ausdehnung zu verhüten, mußte die Kirchenwahlen hinweisen, die des Sonntags stattfinden. Im 1. Kompagnie unter Leitung des Brandinspektors Leyboldt mit vier übrigen fönnten ja die Wahlen nach Beendigung der Kirchzeit ihren Schlauchleitungen von Dampfsprißen längere Zeit fräftig Wasser Anfang nehmen. Wenn die Ausführung dieser Arbeiten an sich auch nicht geben. Die Aufgänge waren anfänglich so verqualmt, daß zum Dem Stadtv. Schneider( Unabh. Vg.) ist schon die Aus dringlich ist, so halten wir es doch für angezeigt, angesichts der Vorgehen zwei großze mechanische Leitern benutzt werden mußten. dehnung der Wahlzeit bis 8 Uhr abends zu weitgehend. Bis allgemeinen wirtschaftlichen Lage dieselbe ungesäumt in Angriff Um an den Brandherd zu gelangen, wurden die Rohrführer mit 6 Uhr könne jeder sein Wahlrecht ausüben. Würden die Wahlen zu nehmen und dem Unternehmer die Verpflichtung aufzuerlegen, Atmungsapparaten ausgerüstet. Schließlich gelang es, den Brand des Sonntags stattfinden, dann können auch die Schuhleute von bei den in Berlin   vorzunehmenden Arbeiten nur solche Arbeiter auf den Dachstuhl, der niedergebrannt ist, zu beschränken. Er soll der Ausübung ihres Wahlrechts abgehalten werden. Die Sozials zu beschäftigen, welche in Berlin   wohnen und mindestens drei in einem Bodenverschlage ausgefommen sein. Der Schaden ist be- demokraten brauchten nur eine große Anzahl von Versammlungen Monate im letzten Jahre hier gearbeitet haben." trächtlich, da in den Bodenverschlägen eine Menge Hausrat auf- abzuhalten, die Schuhleute müßten dann tätig sein, um die Leute Aus dieser Begründung geht hervor, daß dem Magistrat nicht bewahrt wurde, von dem nichts gerettet werden fonnte. In der im Zügel zu halten.( Allgemeines Gelächter.) so sehr darum zu tun ist, Notstandsarbeiten zu schaffen, als viel- lebten Nacht hatte der 15. Zug einen sehr gefährlichen Brand in Der Antrag des Stadtv. Oestreich wird darauf mit 31 gegen mehr darum, das Gelände der Bebauung zu erschließen. Was die der Stephanstraße 36 zu betämpfen. Das Feuer war in einem 27 Stimmen abgelehnt und der Antrag des Stadtv. Linicus zurüd­Verpflichtung anbelangt, die die Stadt den Unternehmern auf- Laden ausgekommen und hatte an Petroleum   reiche Nahrung ge- gezogen. Damit werden die Wahlen wie bisher an Wochentagen erlegen will, bezüglich der zu beschäftigenden Arbeiter, so vermissen funden. Durch energisches Vorgehen gelang es, die Flammen auf bornenommen, und zwar in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis wir in der Vorlage die Bedingung, den Arbeitern einen bestimmt den Laden zu beschränken. In der Prinzenstraße 91 brannte in 8 Uhr abends. Die zweite Abteilung wählt von 12-8 Uhr und festgesetzten Mindestlohnsatz zu zahlen. Eine solche Bedingung einer leerstehenden Wohnung Werg, der Fußboden, die Türbeklei- die erste Abteilung von 2-6 Uhr. Eine mehrere Stunden währende Debatte brachte dann der gehört unweigerlich in den Vertrag mit dem die Arbeit aus- dung usw. Auch dort mußte tüchtig Wasser gegeben werden. Ein führenden Unternehmer hinein, damit derselbe nicht die große zweiter Dachstuhlbrand beschäftigte die Wehr in der Prinzessinnen- Antrag der Liberalen Frattion, worin der Magistrat ersucht wird, Arbeitslosigkeit noch besonders in seinem Interesse ausnutt. straße 3, wo sie über eine mechanische Leiter angriff und dadurch in einer Petition an den preußischen Landtag dahin eine weitere Verbreitung verhütetc. Wegen eines Brandes, der vorstellig zu werden, das die Bestimmung der Städteordnung, die Ein schwerer Automobilunfall hat sich gestern nachmittag in ein Kolonialwarengeschäft erfaßt hatte, wurde die Wehr nach der Hälfte der Stadtverordneten müsse aus Hausbesikern be­der Potsdamer Straße   zugetragen. In der Nähe der Lühowstraße Admiralstraße 18a gerufen, und wegen einer Leuchtgasvergiftung stehen, baldmöglichst beseitigt werde. Die sozialdemokratische Fraks tam es zwischen dem Gala- Automobil der Firma Rudolf Herzog   nach der Jerufalemer Straße 44-45. Die bergiftete Person fonnte tion beantragte, den Antrag dahin zu erweitern, daß das Drei und einem Geschäftswagen zu einem heftigen Zusammenstoß. Der gerettet werden. In der Lindenstraße 15 brannten Gardinen, in tlassenwahlrecht ebenfalls befeitigt wird,