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Propaganda für den Achtstundentag in der Volksschule. Aus der Schweiz wird uns geschrieben:

denken und Vorftellungen gegen diese Verfügungen er-| Volfsvertreter im Namen des Couberains willfontmen. Der Präsi-| Verband zu übernehmen. Darum biffen wir den Magiftrat, bei hoben haben, und daß diese Verhandlungen noch fortgesetzt werden. Dent antwortete in finnischer Sprache und sagte, das finnländische nächster Gelegenheit unseren Wünschen sich sympathischer gegenüber­Bolt erwarte ungeduldig die Verwirklichung der zustellen. Denn wir können uns nicht ein Rettungswerk denken Schweiz . Reformen und hoffe, daß dieselben zur friedlichen Entwickelung ohne vernünftige Krankenbeförderung. Ohne den Verband irgend dis des Landes beitragen werden. Seit dem Schluß der letzten Session kreditieren zu wollen, müssen wir sagen, daß seine Einrichtungen im bergangenen Herbst seien Greignisse eingetreten, welche zu und die ähnlicher Privatunternehmungen eine Reihe von Miß­In Berleugnung der lokalen Geseze sei eine der höchsten Stranker namentlich mit anstedenden Krankheiten behafteter lebhaften Besorgnissen im Volte Anlaß gegeben hätten ständen entstehen und bestehen lassen. Die heutige Beförderung Stellen in Finnland einer Persönlichkeit anvertraut worden, welche Kinder in die Krankenhäuser ist geradezu cine öffentliche aktiv dazu beigetragen habe, ein Regime im Lande einzuführen, Stalamität. Von 14 000 Transporten macht die Stadt Berlin allein das vom Kaiser- Großfürsten durch das Manifest vom 4. November 6500; sollte da nicht schon aus finanziellen Gründen die Stadt 1905 großmütig zurüdgenommen worden war. In gewissen politi- lieber die Sache selbst in die Hand nehmen? In Königsberg , schen Streisen des Reiches erhebe man gegen Finnland falsche Hannover , Stettin , Hamburg und anderen Großstädten ist das Anklagen, die der politischen und wirtschaftlichen Lage des Krankentransportwesen längst auf die Stadt übernommen. Wie Landes Schaden zuzufügen geeignet feien. Das Bolt Finnlands steht es denn übrigens mit der jegigen Einrichtung des Rettungs­sei sich bewußt, daß die von den Vorfahren ererbte gesetzliche Ord- ivesens? Es sollte uns doch darüber bereits bis zum 1. November nung zur gleichmäßigen inneren Entwickelung des Landes unbe- eine Vorlage gemacht werden. Diese ist aber bis heute nicht er. ding notwendig sei und hoffe, unter dem Schutze eben dieser schienen. Schöneberg hat inzwischen neuerdings die Anregung zur Gesetze auch weiterhin leben zu können. Bildung eines Zwedverbandes für diesen Zwed gegeben.

Im Leitfaden für Gesundheitslehre für die Fortbildungs. schule" des Kantons Thurgau findet sich unter der Ueberschrift Arbeitsruhe" folgende verständige Aeußerung über den Acht­stundentag: " Fabritarbeiter finden die beste Erholung in Garten- und Feld arbeit. Den oft mißachteten Forderungen dieser Volksklassen: acht Stunden Arbeit, acht Stunden Erholung und acht Stunden Schlaf, follte früher oder später doch entsprochen werden können, sofern die Bedingung erfüllt wird, daß die Leute ihre Erholung wirklich in der Arbeit im Freien, nicht aber im Müßiggang und bloß im Wirtshaus suchen." Abgesehen von dem sehr überflüssigen Zusak, ist die Bewertung des Achtstundentages für die Arbeiter eine durchaus zutreffende. Die gewerblichen Lehrlinge in der Fortbildungsschule werden sich gerne mit diesem Gedanken vertraut machen.

Portugal . Amnestie.

Lissabon , 13. Februar. Der König, der gestern im Staatsrat den Vorsitz führte, hat die Begnadigung der Seefoldaten unter zeichnet, die in die Revolte von 1906 verwickelt waren und eine Amnestie bewilligt für Deserteure aus Armee und Disziplinarver­gehen von Offizieren und Soldaten. -

Belgien .

Die tote Hand.

Türkei .

Die armenischen Grenel.

Bürgermeister Dr. Reide: Ich halte nicht für geraten, mich über die Sache zu äußern, ehe der Magistrat Stellung genommen hat. Dazu ist troß unseres guten Willens die Möglichkeit bisher nicht gewesen, aber in allernächster Zeit wird dem Magistrat eine

Konstantinopel , 12. februar. Die gestern nach privaten An­gaben gemeldeten Vorfälle in Wan haben vor fünf Tagen Vorlage unterbreitet werden. Stadtv. Hammerstein( A. 2.) tritt den Ausführungen des stattgefunden. Nach Konsulardepeschen wurde infolge der Anzeige eines Armeniers in der Kirche sowie in den Häusern und Gärten Stadtv. Dr. Weyl inbetreff der Einrichtungen des Verbandes ent­zwei Tage hindurch eine Durchsuchung vorgenommen, welche zur gegen; dieser sei keine Erwerbsgesellschaft, sondern eine absolut Auffindung von 37 Stiften mit 300 Gewehren, 300 000 Patronen humanitären Zwecken dienende Einrichtung. und Dynamit führte. Nach Konsularangaben schossen die armeni es ist unerhört, daß wir noch keine Vorlage über das Rettungs­Stadtv. Dr. Langerhans: Ich bin mit Dr. Wehl der Meinung, schen Revolutionäre, um den Angeber, welcher von Truppen begleitet wurde, zu töten. Nach türkischen Angaben schossen die wesen erhalten haben; der Bürgermeister muß doch die Widers Revolutionäre aus den Fenstern auf die Truppen, wobei elf Sol- stände überwinden und die Sache beim Magistrat durchbringen. daten getötet oder verwundet wurden. Die Konsulardepeschen redner kann ich eine Belehrung darüber, wie ich die Sache zu be Bürgermeister Dr. Reide: Bei aller Verehrung für den Bor melden nichts von einer Dynamiterplosion; eine solche hat vielmehr schleunigen hätte, nicht annehmen. Ultra posse nemo obligatur. später stattgefunden. Weitere Ginzelheiten fehlen. Das Waffen( Ein Schelm tut mehr, als er tann.) depot sollte zweifellos zu einem größeren Coup dienen.-

Stadtverordneten- Versammlung.

Sigung vom Donnerstag, den 13. Februar, nachmittaga 5 Uhr.

Der Vorsteher Michelet eröffnet die Situng nach 5% Uhr. Der Ausschuß für den Antrag Arons betr. Maßnahmen zur inderung der Felgen der Arbeitslosigkeit hat gestern nach dreistündiger Beratung beschlossen, der Versammlung fol­genden dringlichen Antrag zu unterbreiten:

Nach dem französischen Kongregationsgeseke wurde Belgien von zahlreichen Kongregationisten überflutet. Das Vermögen Dieser Religionsgesellschaften hat jest, soweit allein die Ziegen­schaften( Grundstüde, Gebäude, Material usw.) in Betracht kommen, die enorme Höhe von 1035 millionen Frank er­reicht. Der Wert der Grundstücke und Gebäude, die sich im Besitz von Religionsgesellschaften befinden, beläuft sich( die Berechnung ist nach den Katastern und nach den Versicherungssummen gemacht) 7. auf 612,5 Millionen Frank. Die Anlagen, die sich im Besiz der Gesellschaften befinden, aber an Private vermietet sind, werden auf 117 Millionen Frank geschätzt. Der Wert der Mobilien, des Ma terials, der Kunstgegenstände usw., die in den Klöstern aufgestapelt find, wird mit 305,4 Millionen Frant eingeschäßt. Auf alle diese Besitzungen und Werte zahlen die Religionsgesellschaften teine oder doch nur eine geringe Steuer. Als nominelle Besizer find Privatpersonen vorgeschoben, die immer Familienväter sind. Stirbt einer, so erhält der Fistus nur 1 Proz. Erbschaftssteuer anstatt 18,8 Proz., der Saß, der bei Erbschaften zwischen Fremden zu zahlen ist. Andere Befizungen befinden sich in den Händen von mehreren Personen. 10 oder 12 an der Zahi. Sterben hiervon welche, so werden diese immer wieder durch junge Leute erfekt, wodurch wiederum der Fiskus um die ihm zustehenden Steuern gebracht wird. Das Barvermögen dieser Religionsgesellschaften endlich wird jeder Kontrolle und Besteuerung entzogen.

So genießen die Kongregationen in jeder Beziehung den aus giebigsten Schutz des Staates, beuten zur höheren Eyre Gottes in thren flöfterlichen Fabrikationsbetrieben Frauen und Kinder aus, um auf der anderen Seite demselben Staat Millionen von schul digen Steuern zu entziehen.

Holland.

Die Arbeitslosigkeit in Holland .

Amsterdam , 11. Februar 1908. Ver Parteivorstand der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Gotlands hat ein Manifest an die niederländischen Arbeiter heraus. gegeben, in welchem er die jetzige Krisis behandelt, mit ihren Folgen von Arbeitslosigkeit, das daran festfißende Elend und die Erniedri­gung der Arbeiter, die unter dem Kapitalismus herrschende Anarchie in der Produktion und dessen Machtlosigkeit gegenüber dem über die Arbeiterfamilien hereingebrochenen Unglüd. Machtlos steht selbst die Arbeiterbewegung in diesem Falle," sagt das Manifest, " denn selbst die Arbeiterklasse hat über Produktion und Betrieb nichts zu sagen." Die Krisis erweise die Notwendigkeit des So­zialismus, und das Manifest ruft die Arbeiter auf, die Reihen der Sozialdemokratie zu verstärken, zum politischen Kampf und be­sonders zu dem um das allgemeine Wahlrecht.

England.

den Magistrat zu ersuchen, eine generelle Verfügung an die Deputationen und Werke zu erlassen zwecks Beschleunigung der Ausführung derjenigen Arbeiten, für die Kredite bereits be­willigt find, insbesondere eine raschere Jnangriffnahme und Weiterführung aller städtischen Bauten zu veranlassen." genommen. Dieser Ausschußantrag wird heute vorweg in Beratung Referent Stadtv. Nelke( A. 2.): Der Ausschuß bittet ein­mütig, um keine Zeit zu versäumen, um Annahme dieses Antrages, da es sich um eine Notstandsfrage handelt, schon in der heutigen Sigung.

Stadtv. Goldschmidt( N. L. ): Ich empfehle den gleichen Be­schluß. Auf die Angelegenheit näher einzugehen, wird Gelegenheit sein, wenn der Ausschuß definitiv Bericht erstattet.

Stadtv. Dr. Nathan( soz.- fortschr.): Was der Ausschuß vor­schlägt, ist schon von dem Antragsteller Herrn Dupont bei der Begründung des Antrages gefordert worden. Mit einer großen sozialen Tat wird die Bürgerschaft also wohl mit diesem Beschlüsse. dem einzigen, den uns der Ausschuß bis jetzt vorlegen kann, nicht überrascht werden. Wohl aber wird es sie interessieren, daß der Ausschuß sich mit dem großen sozialen Problem der Arbeitslosigkeit an einem einzigen Nachmittag abgefunden hat!

Stadtb. Dupont( Soz.): Ich will nur mein Bedauern aus­brücken über das, was aus dem Ausschusse herausgekommen ist. Das weitere behalten wir uns für den eitpunkt vor, wo der Aus­schußbericht vorliegen wird.

Stadtv. Jacobi( A. L.): Herr Nathan wirft dem Ausschuß vor, keine soziale Tat vollbracht zu haben. Darum handelt es sich hier gar nicht, sondern nur darum, möglichst schnell einen Vorschlag zu machen, wie er heute vorliegt. Der Ausschuß hat damit seine Schuldigkeit getan. Der Ausschußantrag wird darauf einstimmig an. genommen.

überschlag schließt mit 382 000 M. ab. Außerdem erfordert der besondere Kostenanschlagsauszug des Polizeipräsidiums für die Ausrüstung der Wachräume 43 000 M.

Die Vorentwürfe zum Neubau einer Gemeinde­Der Kampf gegen das Oberhaus. Doppelschule an der Tegeler Straße( Softenüberschlag 827 000 m.) und eines Direttorialgebäudes für das London , 12. Februar. Unterhaus. Premierminister Friedrichsgymnasium auf dem Grundstück Albrechtstr. 26 Campbell- Bannerman brachte eine Resolution ein, für alle Ver- gehen auf Antrag des Stadtv. Lent( A. 2.) an einen besonderen handlungen, die mit den beiden schottischen Landbills in Beziehung Ausschuß. ständen, einen Zeitraum von 6 Tagen festzusetzen. Die Bills feien Auf dem städtischen Grundstück an der Straße 31 Abt. XI des während der letzten Tagung vom Haufe der Lords abge- Bebauungsplans, zwischen der Ungarn und Türken­lehnt, für die jebige Tagung jedoch wieder eingebracht worden. Der straße, soll für den Stadtteil nördlich und nordwestlich des Bemierminister erklärte, es habe sich eine Veränderung zugunsten Wedding eine Feuerwa che errichtet und ebenso wie die Zug­dieser Bills fühlbar gemacht, über die das Unterhaus seine Mei- wache in der Schönlanter Straße mit Selbstfahrern ausgerüstet nung bereits ausgesprochen habe. Die Bills seien in dieser Tagung werden. Der Vorentwurf für den Bau ist vorgelegt; der Kosten­so frühzeitig wieder eingebracht worden, damit das Oberhaus hin reichend Zeit habe, fie nochmals in Erwägung zu ziehen. Das Vor­gehen der Regierung stehe in Uebereinstimmung mit dem Plan, den er über die Beziehungen der beiden Häuser in der letzten Session vorgetragen habe und würde Zeit sparen und die Würde des Unterhauses aufrechterhalten. Balfour behauptete, mit den Bills wolle die Regierung nicht legislative Politit treiben oder haltungsgesetzes wird hierauf durch Stimmzettel vollzogen. irgend einer Klasse Schottlands eine Wohltat erweisen, sondern sie sollten nur als ein Mittel zum Angriff auf die Lords dienen. Die letzten Nachwahlen hätten gezeigt, daß die Regierung nicht in der Lage wäre, eine große Umwälzung durchzu führen. Der Kanzler des Schabamtes Asquith trat Balfours An deutungen bezüglich der Absichten der Regierung bei der Ein­bringung der Bills energisch entgegen und sagte, die Bills fänden in Schottland eifrige Unterstügung.

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Rußland.

Ein Kaiserwort.

Die Vorlage geht ebenfalls an den eben beschlossenen Ausschuß. Die Wahl der Schuldeputation in Gemäßheit des neuen, am 1. April d. J. in Kraft tretenden Volksschulunter­

Es werden gewählt: Cassel, Hellriegel, Jden, Lemp, Sökeland, Ulrich mit je 108, Mobler, Schulze mit je 107, Preuß mit 103, Bütow, Seeger mit je 77, Singer mit 76 Stimmen.

Auf der ehemaligen Judenwiese soll foll zwischen Wikinger und Hansaufer eine der Levezowstraße ungefähr parallel laufende neue Straße 33b Abt. VII B. B. angelegt werden, um eine zwedmäßige und vorteilhafte Bebauung des Ge­ländes zu ermöglichen. Der Antrag geht von der Hauptinter­effentin, der Neuen Berliner Grundstücks- Aktien- Gesellschaft", aus, die der Stadtgemeinde außer anderen Leistungen auch die Zahlung Die lange Reihe der Begnadigungen der Verbrecher vom Ber - eines Beitrages von 15 000 M. zu den Kosten der Anlegung der bande des russischen Volkes vermehrt sich durch die neuerdings er- spreeseitigen Straßenhälfte des Hansaufers angeboten hat. Mit folgte Begnadigung der Unholde, welche im Oktober 1905 den der Regulierung des ansaufers zwischen Tile Warden­Pogrom in Tschernigoff veranstaltet haben und im vergangenen berg- und Lebezowstraße beabsichtigt der Magistrat im Statsjahre Jahre vom Gericht zum Verlust aller bürgerlichen Rechte und 1908 ohnehin vorzugehen und hat dafür 308 700 M. in den Etat einigen Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden waren. Die eingestellt.

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große Zahl der Begnadigungen war auch bisher ein Beweis dafür, Die Versammlung stimmt der Vorlage zu.

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Stadtv. Dr. Weyl: Es ist mir gar nicht eingefallen, zu behaupten, daß der Verband eine private Erwerbsgesellschaft sei; die Einrichtung muß aber ausgebaut werden, und dazu fehlen dem Verbande die Mittel.

Der Betrag wird bewilligt.

Die legtwillige Zuwendung von zirka 750 000. M. seitens des Rentiers Bolle für wohltätige und Wohlfahrtszwede wird auch seitens der Versammlung mit Dant angenommen. Zur leichteren Durchführung der Verbreiferung der Landsberger Straße soll das nach der Landwehrstraße durchgehende Grundstück Nr. 41 erworben werden. Der Eigen­tümer, Rentier Otto Böhmert, hat seine ursprüngliche Forderung von 560 000 auf 500 000 m. ermäßigt, so daß das Quadratmeter auf 408 M. zu stehen kommt. Der Magistrat hält diesen Preis für mäßig. Der Besizer hat sich bis zum 1. März gebunden.

Stadtv. Manaffe( Soz.) beantragt Ausschußberatung und be­ruft sich auf den günstigen Erfolg des gleichen Verfahrens bei dem letzten Ankauf in der Landsberger Straße, wo ein Abschlag von 30 000 M. erzielt worden sei.

Stadtv. Brunzlow( A. L.) empfiehlt sofortige Annahme, da der Preis ohnehin sehr niedrig fei.

Stadtv. Manaffe: Das wurde früher auch eingewendet. Es ist doch nicht schlimm, wenn 15 Leute deswegen noch eine Stunde zusammenkommen.

Stadtv. Galland( A. 2.): Eine Reduktion zu erreichen ist böllig ausgeschlossen.

Stadtb. Hoffmann( Soz.): Auch das hat man damals gleich­falls gesagt. Der Versuch ist doch in diesem Falle nicht strafbar, fondern eventuell sehr einträglich.

Stadtrat Raft: Günstigere Kaufbedingungen als in diesem Falle fann es gar nicht geben.

Stadtv. Manaffe: Genau so ungläubige Thomaffe waren Sie auch damals. Schon im Interesse Ihrer Sparsamteit sollten Sie unseren Antrag annehmen.

Der Antrag Manasse wird abgelehnt, die Vorlage ange­nommen.

Der Magistrat legt die Etats des Viehmarktes, des Schlachthofs und der Fleisch beschau für 1908 vor. Zur Deckung der Ausgaben der Fleischbeschau sollen die Beschau­gebühren erhöht werden: für Rinder und Kälber um je 10 f., für Fresser um 20 Pf., für Schweine und Schafe um je 5 f. Die Beschaugebühr für Schweine steigt dadurch von 1,05 M. auf 1,10 M. Auch die Schlachtgebühr für Schweine, die 1906 um 5 Pf. ermäßigt worden war, soll wieder von 1,25 auf 1,30 M. erhöht werden.

Stadtv. Hoffmann( Soz.): Wir müssen diesmal schon beim ersten Erscheinen des Etats gegen die Erhöhung der Fleischbeschau­und Schlachtgebühren protestieren. Innerhalb weniger Jahre hat das Kuratorium zweimal eine Erhöhung abgelehnt, das letzte Mal erst am 17. September 1907. Die Schlachtgebühr für Schweine foll von 1,25 auf 1,30 M. erhöht werden. Scheinbar wird damit der alte Gag von 1906 wiederhergestellt. Tatsächlich aber hatte das Kuratorium im August 1905 die Untersuchungsgebühr um 5 f. erhöht, aber dafür, um nicht die Fleischpreise höher zu treiben, die Schlachtgebühr für Schweine um diese 5 Bf. ermäßigt. Jetzt soll aber nicht nur die Schlachtgebühr um diese 5 Pf. erhöht werden, sondern die Beschaugebühr auch um 5 Pf. von 1,05 m. auf 1,10 M. heraufgesetzt werden! Dadurch wird ein verwend barer Ueberschuß von 11 233 M. herausgewirtschaftet. Diese Summe ist für die Stadt eine Bagatelle; hätten Sie die Wert­zuwachssteuer angenommen, dann hätten wir bedeutend mehr. ( Unruhe und Oh! oh!-Nufe.)

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Es ist ja bei uns über geeignete Maßnahmen gegen die Gefahr beraten worden, welche der Einwohnerschaft durch das von aus­wärts eingeführte Fleisch drohten, da jede Kontrolle darüber fehlt; die betreffende gemischte Deputation scheint aber in Bergessenheit geraten zu sein. Zum 3. Februar wurde ich durch den Ober­bürgermeister zu einer Sigung eingeladen, aber am 29. Januar erfolgte eine Absage, und die Deputation scheint abermals zum Schlummer verurteilt.

Die Begründung ist geradezu furios. Es wird auf die un­günstige Ernte in einzelnen Futtermitteln hingewiesen. Auch dazz bas Ergebnis der vorjährigen Viehzählung noch nicht bekannt ist, wird für die Erhöhung verwertet. Nur bei Schweinen rechnet man mit einer Zunahme, bei Rindern mit einem Rückgang des Auf­triebs; mit welchem Rechte denn? Wie kann der Magistrat noch dazu gegen den Willen des Bichhofsturatoriums diese Erhöhung damit rechtfertigen?

Durch die Gebührenerhöhung werden wir das Gegenteil des Gewollten erreichen. 1906 hat die Viehhofverwaltung amtlich fest­gestellt, daß 12-14 Engrosschlächter ihre Schlachtungen nach aus­wärts verlegt hatten; erhöhen Sie jetzt die Preise, so werden Sie auch noch den letzten Engrosschlächter aus dem Viehhofe heraus­treiben. Das Rind fostet an Schlacht- und Schaugebühr 3,40 M. Die Wirkung der Erhöhung wird auf die kleinen Schlächter und mit ihrem mehrfachen Betrage schließlich auf die Konsumenten abgeladen werden. Die Vertreibung der Engrosschlächter würde die Sache zu einer Schraube ohne Ende machen. Geben Sie ge­wiffen Beuten nicht Gelegenheit, sich vom Viehhofe zurückzuziehen; die warten ja nur darauf.

daß man es hier mit einem System der Ermutigung der Der Abschluß eines Mietvertrages zwischen der Stadt und Räuber und Mörder zu tun hat, die man als Bundesgenossen im dem Verein Berlin- Treptow- Sternwarte" ist von Kampfe gegen die Revolution willkommen heißt. Nun erfahren dem eingesetzten Ausschuß genehmigt und der vorgelegte Vertrags. wir, daß der Bar in einer Audienz, die er dem Grafen Konownißhn entwurf mit einer geringfügigen Menderung gutgeheißen worden. gewährte, offen die Versicherung abgegeben hat, daß er teine von Referent ist Stadtv. 2a de wig( N. L .). Die Versammlung den Personen, die wegen der Pogrome verurteilt worden sind, eine beschließt ohne Debatte nach dem Ausschußantrage. Strafe erleiden lassen werde. Es ist wahr, erwiderte der Monarch Dem Verband für erste Hülfe( E. V.); Abteilung auf die Klagen Konownikyns, daß die Gerichte oft formell für Krantentransport, soll für das Jahr 1907 eine Bei Es wird weiter angeführt, daß 68 000 m. Erlös aus der borgehen und die Angeklagten verurteilen müssen. Ich gebe hülfe von 3000 M. aus noch verfügbaren Witteln bewilligt werden. Ihnen aber mein Kaiserwort darauf, daß den Verurteilten Stadtv. Dr. Went( Soz.): Wir werden diese Vorlage an- Düngerverwertung aus dem Gtat ausgefallen sind; aber die Kana­die Strafe erlaffen werden wird. Die Straflosigkeit ist nehmen, weil der Verband einen guten Zweck verfolgt, wir halten lisationsdeputation verwertet doch diesen Dünger jetzt auch auch wirklich für diese Verbrecher allgemein geworden. Die An- fogar die geforderte Subvention für zu klein ursprünglich waren im Interesse der Stadt; sie wirft ihn doch nicht fort. Das getlagten im Prozeß wegen des Pogroms in Orscha riefen den ja auch 5000 M. gefordert und vor allem behaupten wir, Gange erinnert lebhaft an die Fischbedsche Sozialreform, die Richtern zu:" Berurteilt uns, so viel Ihr wollt. daß die Stadt damit ihre Pflicht nicht ablösen kann. Wir haben wesentlich im Abschrecken besteht. Herr Fischbeck begründete im Wir haben schon oft darauf hingewiesen, daß auch die Krankenbeförderung Kuratorium die Erhöhung der Gebühren damit, daß die Fleischer unseren Beschützer den Kaiser." früher oder später der städtischen Wohlfahrtspflege zugewiesen fortgefeßt Verbesserungen usw. verlangten; da sei es ganz gut, werden muß. Daß der Verband an die Stadt herantreten würde, wenn sie durch Mehrzahlen merkten, was, folche Dinge kosten; dann Protest gegen die Ernennung Schns. baben wir vorausgesagt, aber mit den jetzt geforderten 3000 M. würden sie bescheidener in ihren Ansprüchen werden! Wenn ist das Defizit des Verbandes nicht im Entferntesten gedeckt. Später das keine Abschreckung ist, dann weiß ich's nicht.( Stadtv. Helsingfors , 12. Februar. Die ordentliche Seffion des Landwird es mit diesem Verein so gehen wie mit der Rettungsgesell. Badewig: Warum schreien Sie denn fo?") Damit Sie besser tags wurde heute eröffnet. Der Generalgouverneur hieß die schaft; die Stadt wird schließlich nicht umhin können, auch den hören, weil sie und viele Ihrer Kollegen in sozialpolitischer Be­

Finnland.

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