Nr. 38. 25. Jahrgang.
100. Sizung vom Donnerstag, den 13. Februar 1908, nachmittags 1 Uhr. Aus Anlaß dieser, der 100. Sigung ist der Präsidententisch von den Schriftführern mit einem prächtigen Bufett geschmückt. Am Bundesratstische: Kraette.
auf der Tagesordnung steht zunächst die dritte Beratung eines Nachtragsetats, welcher 800 000 M. zur Förderung von Versuchen auf dem Gebiete der Motorluftschiffahrt ( Zeppelin'sche Versuche) fordert. Debattelos wird der Nachtragsetat bewilligt.
Die Abgg. Gamp- Maſſaunen( Rp.) u. Gen. beantragen eine Resolution, welche Ostmarkenzulagen( 200 000 M. für mittlere Beamte, 420 000 Mart für Kanzlei- und Unterbeamte, 10 000 M. Erziehungsbeihülfen für höhere Beamte) verlangt.
44 000 m.
dazu gehabt, da wir diese Wünsche jahraus jahrein bier vorgetragen Sozialdemokraten.) Aber die Bemerkung ist doch höchst charakteristisch haben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Fragen, die für die Auffassung, die beim Chef der Reichspostverwaltung vorder Herr Vorredner am Eingange seiner Rede berührt hat, handen ist über die Bestrebungen, fich in Organisationen zusammens geben mir zu einigen Bemerkungen Veranlassung. Es hat zuschließen. Ich glaube, die Beamten werden anders mich angenehm überrascht, daß der Vorredner sich ab- barüber denken.( Sehr richtig! links.) Tie Beamten haben fällig über die Verteuerung der Drucksachen und der Post- nach unserer Meinung genau dasselbe Recht, sich in Organisationen tarten im Ortsverkehr ausgesprochen hat. Ich hätte hätte nur zusammenzuschließen wie jeder andere Staatsbürger. gewünscht, daß dieses hohe Maß von Einsicht den fonservativen( Sehr richtig! links.) Es ist Herren gekommen wäre, als sie den Beschluß über diese Verteuerung gefaßt habca. Auch hier kann ich ohne lebertreibung feststellen, daß
die Herren von der Rechten und die Nationalliberalen
die
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verdanken
-
mehr
Uebersicht
-
den über
ungefetzlich,
wir keinen Augenblick im Zweifel waren, daß sich diese Folgen heraus- wenn man sie daran hindert, ihre wirtschaftlichen Interessen in stellen müßten, welche der Vorredner jegt beklagt. Wenu damals Organisationen zu vertreten. Die Auffassung, daß der Beamte fein Koalitionsrecht habe, findet in den tatsächlichen Verhältnissen nicht Nationalliberalen haben wir ja besonders den schönen die mindeste Begründung. Wir betrachten es als eine Herabsehung Es folgt die zweite Beratung des Etats der Reichspost Beschluß der bürgerlichen Qualität der Beamten, wenn man ihnen zumutet, und Telegraphenverwaltung. Folgen dieser Einrichtung gehabt hätten, so wären weil sie Beamte sind, auf die wichtigsten staatsbürgerlichen Rechte Hierzu beantragt die Budgetkommission, den Reichskanzler zu die nachteiligen Wirkungen nachteiligen Wirkungen nicht eingetreten. Wenn der zu verzichten( Beifall bei den Sozialdemokraten). Das ist ein ersuchen, Anordnungen zu treffen, daß im Interesse der Durchführung Staatsiefretär so kritisch ift, die Mehreinnahmen jezt Standpunkt, den wir auf das allerentschiedenste verurteilen. der Sonntagsruhe die Annahme von Paketen an den Postichaltern nicht mehr so hoch anzunehmen, so halte ich auch das an den Vorabenden der Sonn- und Festtage nur bis nachmittags noch für falsch. Wir müssen die Posieinrichtungen nicht als fis- Ich muß fagen, daß der Staatssekretär im Laufe der Jahre diesen Bestrebungen gegenüber eine immer schroffere Haltung 6 Uhr erfolgt. talische Betriebe, sondern als Verkehrsinstitut betrachten Die Abgg. v. Damm und Genossen( Wirtsch. Vgg.) beantragen und deshalb wiederhole ich aufs bestimmteste, der Post ist kaum eingenommen hat. Er bemüht sich, den Umstand vergessen eine Resolution, welche die Wiedereinführung der Ausnahmetarife jemals ein schlechterer Dienst erwiesen worden, als durch die Auf- u machen, daß nicht mehr ein General an der Spize der Postverwaltung steht.( Sehr gut! bei den Sozialdemo für Postkarten, Drucksachen, Warenproben und Geschäftspapiere im hebung der Herabjegung des Portos im Ortsverfehr. Wir stehen fraten.) Die Art, wie er den Beamten die staatsbürgerlichen Rechte Drts- und Nachbarverkehr verlangt. auch nicht auf dem Standpunkte des Vorredners, welcher meint, aus finanziellen Gründen könne man jetzt nicht die Herabsetzung wieder abspricht, unterscheidet sich in nichts mehr von der Disziplin und dem Kadavergehorsam im Heere.( Sehr richtig! bei den Sozialdemobefürworten. Nach unserer Meinung fraten.) Der Resolution der Budgetkommission, die einen früheren tann ein Unrecht überhaupt nicht früh genug gut gemacht werden. Schalterschluß an Sonnabenden verlangt, stimmen wir สน. ( Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wir können nur wünschen, Wir halten nicht nur für die Sonnabende einen früheren Die Beratung beginnt beim Titel: Gehalt des Staatssekretärs, daß der alte Zustand in bezug auf den Ortsverkehr so schnell als Schalterschluß für nötig, sondern auch für die anderen Wochenmöglich wieder eingeführt wird. Ueberhaupt muß man ganz ungeAbg. Dr. Droescher( t.): Der Etat ist mit Rücksicht auf schminkt gegenüber dem Lobgesang des Vorredners auf die Post- tage. Dagegen werden wir die Ostmarkenzulagen ablehnen. Wir haben keine Veranlassung, unsere Auffassung in dieser Beziehung die wirtschaftliche Lage aufgestellt worden. Das Jahr 1907 zeigt verwaltung noch einmal hervorheben, daß eine bureau ein Minderüberschuß von 20 Millionen Mark. Dem ist durch einen kratischere und verknöchertere Verwaltung im Deutschen irgendwie zu ändern.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir fehr vorsichtigen Voranschlag der Einnahmen Rechnung getragen Reiche nicht existiert als gerade die Postverwaltung.( Lebhafte find der Meinung, daß diese Ditmarkenzulagen durch nichts gerechtworden. Die Rücksicht auf die Finanzlage hindert uns auch vor- Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Für die Erweiterung des fertigt find. Wir betrachten sie als eine Prämie auf die von der läufig, dem Antrage v. Damm zuzustimmen. Zu der beabsichtigten Verkehrs, für die Verbesserung des Verkehrs, für die möglichste Verwaltung gewünschte Schifanierung unserer Mitbürger polnischer Reform der Telephongebühren, die in der Deffentlichkeit so viel Verbilligung des Verkehrs tritt die Postverwaltung nicht ein, viel- Bunge. Gerade jetzt, wo im Reichsvereinsgefeß ein§ 7 enthalten ist und wo im preußischen Landtage die Enteignungsvorlage zur Widerspruch gefunden haben, kann ich noch nicht Stellung nehmen, mehr sehen wir das gerade Gegenteil unter der Leitung ihres gegen Verhandlung steht, haben die Polen schon ohnehin genug unter der weil der Entwurf noch nicht vorliegt. wärtigen Chefs, der kein anderes Bestreben kennt, als preußischen Knute zu leiden.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die Einschränkung der Stellenvermehrung, die wir im Etat möglichst hohe Ueberschüsse Wenn ich nun zu einer Betrachtung der Sozialpolitik der Reichsfinden, darf nicht zu einer Einschränkung der sozialpolitischen Be strebungen der Verwaltung auf eine Verkürzung der Dienstzeit, herauszuwirtschaften. Für ihn bedeutet eine Reform nur eine postverwaltung übergehe, so halte ich nicht mit der Anerkennung namentlich der Unterbeamten führen. Allerdings müssen die Verteuerung des Verkehrs, nicht wie in früheren Zeiten eine Ver- zurück, daß auf diesem Gebiet gegen früher Fortschritte zu ver mustergültigen sozialpolitischen Bestrebungen der Postver billigung.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) Ein klassisches zeichnen sind. Ich bin aber der Meinung, daß diese Fortschritte nicht waltung Halt machen vor den unabweislichen Forderungen Veispiel dafür ist ja auch die neue Telephongebührreform, derartige sind, daß der Staatssekretär Veranlassung haben könnte, auf seinen Lorbeeren auszuruhen.( Sehr wahr! bei den Sozials von Handel und Industrie. Deshalb können meine Freunde die er im Auge hat. Nach dem, was man bis jetzt darüber gehört demokraten.) Aus der Statistik, die uns alle Jahr vorgelegt wird, geht der von der Budgetkommission beantragten Resolution nicht hat, soll dieses unentbehrliche Verkehrsmittel erheblich verteuert zustimmen, zumal die angestrebte Erweiterung der Sonntagsruhe werden, und wie ich glaube, am schlimmsten zu Lasten der kleinen hervor, daß die höheren Beamten in viel größerem Maße mit dadurch nicht erreicht werden dürfte.- Auf die Beamten über- Gewerbetreibenden, während die Verteuerung nach oben hin nur eine sozialer Fürsorge bedacht werden als die mittleren und unteren Begehend, empfiehlt Redner besonders die Postdirektoren dem Wohlwollen mäßige ist. Bei Heranziehung der Sachverständigen hätten wir es amten.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Während z. B. der Verwaltung, die gegenüber den Posträten in jeder Beziehung be- für richtiger gefunden, wenn der Staatssekretär auch Mitglieder des 90 Proz. der Oberbeamten eine fieben- bis achtstündige Arbeitszeit nachteiligt seien. Für die höheren Postbeamten sollte man eine einheitliche Reichstages und Leute aus Organisationen herangezogen hätte, von haben, haben 33 Proz. der Unterbeamten eine neun- bis zehnstündige Arbeitszeit.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Bon Laufbahn mit einer einheitlichen Gehaltsskala schaffen. Bei den denen man annehmen darf, daß sie die Bedürfnisse der kleinen Ge- den oberen Beamten haben 3,5 Proz. länger als zehn Stunden Statt dessen Unterbeamten ist eine Prüfung für den Zugang zu den gehobenen werbetreibenden und des Mittelstandes genau fennen. Stellen geschaffen; das muß eine neue Quelle von Unzufriedenheit hat er Sachverständige lediglich aus den Kreisen des Großhandels Dienst, von den Unterbeamten 21,7 Broz. länger als 12-14 Stunden. ( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Die große Mehrzahl der denen ich Sachverständnis nicht schaffen, indem die Geprüften sich gegenüber den anderen für etwas gefragt, absprechen will, oberen Beamten hat wöchentlich nur 46 Stunden Dienst. Bei den besseres halten. Es sollte für sämtliche gehobene Unterbeamten, die aber in einer so einschneidenden Sache nicht die alleinigen unterbeamten hat die große Mehrzahl auch für die gegenwärtigen, eine einheitliche Stellung Vertrauensleute der Verwaltung sein dürfen. Hoffentlich wird die und einheitliches Gehalt geschaffen werden. Auch ist zu erwägen, sogenannte Telephonreform, wenn sie kommt, hier im Reichstage mehr als 60 Stunden Dienstzeit in der Woche. ob für die gehobenen Unterbeamten nicht eine besondere Dienstklasse ein Gesicht erhalten, daß man von einer wirklichen Reform sprechen( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Dasselbe Verhältnis finden zu schaffen ist. Sehr wünschenswert wäre auch eine Aufbesserung kann. Ich möchte die Gelegenheit benutzen, um den Wunsch auszu- wir bei der Sonntagsruhe. Einem ganz fleinen Prozentfag von der Landbriefträger, die mit den Stadtbriefträgern gleichgestellt werden sprechen, daß der Reichstag ein für allemal darauf verzichtet, der Oberbeamten stehen 74,4 Proz. der mittleren Beamten und 58,8 Proz. Reichspostverwaltung die Vollmacht zu geben, auf dem Wege der der Unterbeamten gegenüber.( Hört! hört! bei den Sozialdemo Verordnung die Gebühren festzusetzen.( Sehr richtig! lints.) Die traten.) Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die Unterbeamten Die ausführliche Begründung der Wünsche des Borrebners steht, Verwaltung denkt nur immer an eine Erhöhung der Gebühren, gegenüber den Oberbeamten schlechtere Bezahlung, längeren Dienst glaube ich, mehrfach in Widerspruch zu seiner Grundauffassung. Wo und da muß sich der Reichstag das Recht vorbehalten, und weniger Sonntagsruhe haben. Während die Anzahl der NuheDer Vorschichten im Jahre bei den oberen und mittleren Beamten über ich mit ihm zusammentreffen kann, bin ich erfreut, insofern, als die feinerseits Aenderungen vorzunehmen. Wünsche, die er für die verschiedenen Kategorien von Unterbeamten redner hat schon das Hundert beträgt, genießen die Unterbeamten nur bis zu 60 RuheKoalitionsrecht der Beamten schichten im Laufe des Jahres.( Hört! hört! bei den Sozialdemo hier geäußert hat, mir den Beweis geliefert haben, daß er nicht ohne Erfolg die Reden gelesen hat, die feit Jahrzehnten auf dieser Seite erwähnt. In der Budgetkommission hat schon der Staatssekretär mit fraten.) Auf allen Gebieten stellt sich also heraus, daß das Maß des Hauses gehalten sind.( Heiterkeit.) Wenn Sie sich erinnern, Bezug darauf von einer Vereinsmeierei der Beamten gesprochen, von der der sozialen Fürsorge im größeren Maße angewendet wird bei den was in bezug auf die Landbriefträger, über ihre lange er nichts wissen wolle. Sollte das Wort wirklich gefallen sein, so oberen und mittleren Beamten als bei den Unterbeamten. Dabei Dienstzeit und ihre schlechte Bezahlung von uns früher ausgeführt nimmt der Staatssekretär hoffentlich die Vereine aus, die, wie er fann doch kein Zweifel darüber vorhanden sein, daß schon die ganze ist, so muß ich doch sagen, wenn die Herren bereit gewesen wären, mit großer Genugtuung erzählte, ihn bei Fahnenfesten und Fahnen- Art des Dienstes bei den Unterbeamten ein höheres Maß sozialer diese Wünsche früher zu bewilligen, so hätten sie reiche Gelegenheit weihen antelegraphiert haben.( Heiterkeit und Sehr gut! bei den Fürsorge erfordert.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ich
Abg. Singer( Soz.):
Kleines feuilleton.
Der älteste der Goldmacher. Der englische Gelehrte Rah Lantester erinnert bei Gelegenheit der Aufregung über den franzöfischen Diamantenmacher" an einen genialen Mann, den er als den letzten Alchemisten bezeichnet. Er hieß James Price , hatte in Orford den Doktorgrad erworben und erfuhr die fast unerhörte Auszeichnung, daß er im Alter von 29 Jahren zum Mitglied der ehrwürdigen Gelehrtenakademie, der Royal Society in London , erwählt wurde. Das geschah im Jahre 1777. Zwei Jahre später lud er eine Anzahl von Naturforschern in sein Laboratorium ein, um ihnen die Verwandlung minderwertiger Metalle in Silber und Gold vorzuführen. Price produzierte ein weißes Pulver, von dem er behauptete, daß es die fünfzigfache Menge seines eigenen Gewichts an Quedsilber in gediegenes Silber überzuführen vermöchte, ferner ein rotes Pulver, das dieselbe Arbeit an der sechzigfachen Gewichtsmenge Quecksilber besorgen sollte, nur daß als Endergebnis gediegenes Gold versprochen wurde. Die Experimente gingen vor sich. Siebenmal nacheinander wurden die Pulver in einem Ziegel mit Quecksilber gemischt, viermal das weiße und dreimal das rote, und tatsächlich erschien nach Erhibung der Tiegel im Ofen Silber und Gold darin. Die Edelmetalle wurden an Ort und Stelle von Chemikern geprüft und als rein befunden. Später wurden die Goldproben dem König Georg III. überreicht, und Brice veröffentlichte eine Schrift mit dem Titel:„ Ein Bericht über einige Experimente usw.". worin er zwar die Lehre vom„ Stein der Weisen " zurückwies, aber behauptete, daß er durch mühsame Experimente entdeckt habe, wie diese zusammengesetzten Pulver zu be= beiten seien, die zur praktischen Verwirklichung des längst gesuchten Wunders führten. Das Geheimnis wollte er jedoch nicht verraten. Einige Mitglieder der Royal Society verhielten sich steptisch und bestanden darauf, daß Price seine Versuche vor dieser Gesellschaft selbst wiederholen sollte. Der Forscher", der mit seinen Erperimenten selbstverständlich eine ungeheure Aufregung erzielt hatte, versuchte jedoch mit allen Mitteln, diesem Verlangen aus dem Wege zu gehen. Schließlich aber konnte er nicht länger auf seiner Weigerung beharren, sagte also zuguterletzt zu, und seine Vorführung wurde auf den August 1783 anberaumt. Nach der Ueberlieferung soll nun eins der Mitglieder der Royal Society am Tage zuvor sich ins Laboratorium eingeschlichen und dort festgestellt haben, daß die Tiegel einen falschen Boden besaßen, auf dem das Gold und das Silber verborgen werden konnten, bevor die wunderLaren Pulver hineingebracht wurden. Price hatte nun wohl Wind davon bekommen, und als die Besucher alle im Laboratorium versammelt waren, trank er vor ihren Augen ein Glas aus und fiel tot nieder. Er hinterließ ein Vermögen von 4 Million, so daß Armut ihn zu dieser Täuschung keinesfalls veranlaßt haben konnte.
1906 gar 47 Millionen Dollars. Daran ist allein das industrie- worden, ein sehr bekannter norwegischer Schriftsteller. Fernando reiche Bennsylvanien mit fast der Hälfte beteiligt; auch Ohio , Nissen schreibt hierzu in Sozialdemokraten" u. a.:„ Unter Björn West- Virginien, Indiana , New- York und Kansas liefern er fons Leitung haben die Arbeiter mit immer größerem Eifer das hebliche Ausbeute. Der Menge nach wurden 10,9 Millionen National- Theater besucht, obwohl das Repertoir monatelang so geist Rubikmeter verbraucht, gegen das Vorjahr eine Steigerung los war, daß man es unmöglich empfehlen konnte. Nun hoffen wir, findet das Erdgas hauptsächlich daß das Repertoir reicher werde und erwarten zugleich, daß der neue bon 12,8 Proz. Verwendung in der Industrie, und zwar am meisten in den Eisenhütten und den Chef der Bedeutung der„ breiten Massen" für das Theater dasselbe Stahlwerken, ferner in den Glashütten, zum Betriebe von Gas- warme Intereffe entgegenbringe wie sein Vorgänger." Die Arrangeure maschinen usw. In Canada wird ebenfalls sehr viel Erdgas ge- der Hohenzollernaufführungen mit Volt bei Kroll könnten einmal wonnen und verbraucht. Man beabsichtigt dort fogar, die Stadt in Kristiania anfragen, wie dort Voltsaufführungen veranstaltet Montreal von einem 144 Kilometer weit entfernten Erdgasfeld aus mit Gas zu verfehen. Selbst in Anbetracht der Kosten für eine derartig lange Leitung würde das Gas an der Verbrauchsstelle noch weit billiger sein als das dort erzeugte Steinkohlengas .
Humor und Satire. Biegniger Knüttelreime.
Es wirkt die Gesellschaft zur Verbreitung Von Volksbildung segensreich unter der Leitung Berühmtester geistiger Kapazitäten.
Denn der Wissenschaft erscheint es bon nöten, Daß das Volk die niederen Triebe bemeist're, Und sich für die edelsten Güter begeiſt're. Tendenzlos sprudelt besagte Quelle Der Bildung, denn sie fördert zur Stelle Den Sang an Aegier und Schillers Gedichte Und Häckels Natürliche Schöpfungsgeschichte. ( Dies Buch allerdings mit dem Vermerke, Daß es den christlichen Geist nicht stärke.) Immerhin haben in Liegnitz die Frommen, Es der Gesellschaft übel genommen, Daß der Jenenser Teufelsprophet Ueberhaupt auf der Bücherliste steht. Und als oberster Obsturant Hat Kultusminister Holle erkannt, Daß gegen solchen Frevel der Knittel Des Boykotts sei das wirksamste Mittel. Was tun jetzt die Helden vom Bildungsverein? Natürlich heißt es jetzt tapfer fein. Boll zornigen Mutes stoßen zur Seite Sie nunmehr den. Häckel! So handeln gescheite Männer dem preußischen Geiste zum Ruhm. Anderswo nennt man's Eunuchentum.
Notizen.
Fridolin.
werden.
- Otto Erich Hartlebens Briefe beabsichtigt seine Witwe unter Redaktion von Dr. Heitmüller zu veröffentlichen. Freunde und Bekannte Hartlebens verden gebeten, feine Briefe an den Verlag von S. Fischer, Berlin W., zur Abschrift zu überlassen.
- Bossische Kunst- und Nationalpolitik. Seit Wochen ist die nationale Kinderbewahranstalt für Erwachsene, die Voss. Ztg.", besorgt um das deutsche Gemüt, soweit es in der kgl. Oper zu Hause ist. Dort wirkt als Primadonna, merkt Euch das, deutsche Opernbesucher, Emmy Destinn . Hochbergöttert und doch Tschechin. Ja, noch mehr: ein Ghettostück„ Rachel" ist von ihr verfaßt und dem ,, Werein tschechisch- akademischer Juden" in Prag zur Aufführung überlassen worden. Ob die Verräterin am deutschen Volke: in Firma Vossische Erben, es selbst ins Tschechische übertragen hat oder es nur duldete, das ist noch die Frage, die die deutsche Nachtwächterin nicht schlafen läßt. Ist diese nationale Riecherei nicht ekelhaft, unfagbar lächerlich und lakeienhaft?
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Schweigsam, wie Hinzpeter, wird man in Zukunft fagen müffen. Der ehemalige kaiserliche Schulmeister hat seine Tagebücher vor seinem Ableben verbrannt, allen Hohenlohes, Bismards der der hohen Weisheit, mit die und sonstigen Kennern Welt regiert wird, zum mahnenden Vorbilde. Seine anderen ges schriebenen Werke sollen dem Kaiser zugestellt worden sein. Was foll mun der gute Untertan von den Tagebüchern halten? Wurden sie doch nicht einmal dem preußischen Staatsarchiv anvertraut, das heute noch Dokumente des 17. und 18. Jahrhunderts nicht einsehen läßt. Sollte Hinzpeter nicht an die Dauerhaftigkeit preußischer Staatsgeheimnijie geglaubt haben?
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Koschere Buschmänner. Der wilde Buschmann, der sich glücklich schätzt, wenn er seinen Hunger mit Heuschrecken und wildem Honig stillen kann, der ohne Ekel die giftigsten Schlangen röstet und frißt, nachdem er ihnen ihre Giftzähne ausgerissen und das darunter in einer Drüse befindliche Gift sorgfältig beiseite gelegt hat, für den Ratten und Mäuse ein Leckerbissen sind, der mit gutem Appetit halb verfaultes Aas den Schakalen und Geiern streitig macht, dieser selbe Buschmann stürbe lieber vor Hunger, als daß er ein Stück Schweinefleisch anrühren sollte, weil er dadurch glauben würde seine Menschenwürde zu verunreinigen. Mit allem Schmuß, allem Ungeziefer, trop der wenig angenehmen Atmosphäre, die ihn für empfindliche Najen schon auf fünfzig Schritte bemerkbar macht,
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Die Ausbeute an Naturgas in den Vereinigten Staaten von Amerika wächst von Jahr zu Jahr außerordentlich. Nach den- Theaterchronit. Jm Neuen Schauspielhaus Berichten der Geologischen Landesanstalt der Vereinigten Staaten geht Sonnabendnachmittag 3 1hr wieder Iphigenie auf Tauris" war der Wert des dort verbrauchten Erdgases 1901: 27 Millionen als Schülerborstellung zu ermäßigten Preisen in Szene. hält er sich doch noch für sauberer als den gut gewaschenen und be Dollars, 1902: 30,9 Millionen Dollar, 1903: 35,8 Millionen Dollar, Als Chef des National Theaters in Kristiania fleideten Europäer, der von dem schmuzigen Tiere ißt, welches er 1904: 38,5 Millionen Dollar, 1905: 41,6 millionen Dollar und und Nachfolger Björn Björnsons ist Wilhelm Krag gewählt wie den Tod verabscheut.
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