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2. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 53.

Boziale Uebersicht.

Mittwoch, den 4. März 1891.

8. Jahrg.

den Lehrlingen gegenüber schon mal vor Gericht zu verantworten während die Mägde in der Küche sich aufhalten müßten. Sei es hatte, sich aber dadurch nicht von der Ausübung neuer Rohheiten abhalten läßt.-

Versammlungen.

Ein sozialdemokratischer Parteitag

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dann ein Wunder, daß sie dann im Wirthshaus sich zusammen­finden? Wenn durch solche Zustände die Leute unzufrieden würden, heiße es, sie seien durch Sozialdemokraten verheßt, das Verheyen besorgen ja die Verhältnisse..

Dem ländlichen Arbeiter müßten über die bestehenden Ver­hältnisse die Augen geöffnet werden, dann werde derselbe bald in die Reihen der Sozialdemokratie eintreten. Hierauf fand eine Mittagspause statt.

Anfenf an sämmtliche Kollegen der Arbeiter des In­und Auslandes. Werthe Kollegen und Arbeiter! In Nach­stehendem geben wir einen Ueberblick über den Stand unserer Aussperrung. Seit unserem letzten Aufruf hat sich die Situation im Wesentlichen verändert. Der Ausstand der Flensburger Rollegen ist bekanntlich mit einem Siege der Arbeiter beendet; wir müssen hier jedoch bemerken, daß es den Fabrikanten große In der Diskussion trat Genosse Thierbach für eine Agitation Ueberwindung gekostet hat, den famosen Revers zurückzuziehen, für die Kreise Ober- Barnim, Königsberg i. N. und Prenzlau betreffs Abschaffung der Gesinde- Ordnung ein. Er trat ferner und daher müssen wir ganz besonders auf der Hut sein, be- Angermünde war zu Sonntag, den 1. März nach Wriezen a. D. der Ansicht entgegen, als ob durch irgend welche Gesetze der sonders mit dem Arbeitsangebot; nachdem die Sperre als aufge- einberufen. Derselbe wurde vom Genossen Günther aus Freien- Niedergang des Kleinbauern verhindert werden könne. Auch hoben bekannt gegeben war, fand nämlich ein sehr großes Arbeits- walde a. D. Vormittags 11½ Uhr mit einer kurzen Ansprache er in der Landwirthschaft mache sich das Gesetz der immer angebot statt, so daß die Flensburger Kollegen hierdurch einen öffnet. Der Sigungssaal, der wohl 1500 Personen zu fassen ge- größeren Zusammenziehung des Besitzes geltend. Genosse Schaden für sich fürchten mußten. eignet war, wurde von zirka 300 Delegirten aus den drei Kreisen, millarg fordert zur Aufnahme von Statistiken auf. Es sei hier erwähnt, daß die Kollegen in Flensburg mit fowie einer ganzen Anzahl von aus der Umgegend erschienenen Genosse Pirch macht den Vorschlag, in den Städten Vertrauens­den Fabrikanten dort das Abkommen getroffen hatten, daß die Parteigenossen angefüllt. Ueber der Bühne prangten zwei rothe männer zu wählen, die an Sonntag- Nachmittagen Versamm­auswärts Arbeitenden, welche während des Ausstandes Flens- Fahnen mit der Inschrift: Proletarier aller 2änder lungen einzuberufen hätten, zu welchen man die Landarbeiter Gesetzt vereinigt euch" und Freiheit, Gleichheit, Brü­burg verlassen hatten, wieder eingestellt würden. heranziehen möge. Genosse Radnik- Eberswalde will an Sonn­nun den Fall, diese Arbeiter kämen alle wieder zurück, was derlichkeit." Den Vorsitz führten die Genossen Kegel- tagen die Dörfer von den Städten aus mit Schriften belegt wissen. und Günther. Eine vom Genossen faum bezweifelt werden darf, so sind die Desen in Flensburg mann- Neu- Damm so ziemlich besetzt, und dies bitten wir zu berücksichtigen. Günther vorgeschlagene Geschäftsordnung, wonach jedem Refe- Folgende Resolution wurde angenommen: In Erwägung, daß bisher für die Aufklärung der landwirth­In Ottensen sind die Verhältnisse durch Zuzug von aus- renten eine Stunde und jedem Redner zehn Minuten Redezeit schaftlichen Arbeiter nicht genügend Sorge getragen, in fernerer wärts für uns etwas ungünstiger geworden; wir bitten aber, den gewährt werden, wurde angenommen. Hierauf erhielt zum ersten Erwägung, daß das Klassenbewußtsein ber ländlichen Arbeiter Zuzug nach diesem Ort für die Zukunft streng sern zu halten, Bunkt der Tagesordnung: Organisation und Agitation, Genosse nur durch rührige Agitation gefördert werden kann, be= dann wird auch hier das Unternehmerthum zu der Einsicht Pökelmann das Wort. Derselbe führt folgendes aus: schließt der heutige Parteitag 1. mit allen gesetzlichen tommen, daß die Arbeiterschaft ein Faktor ist, mit dem man zu Die Agitation in den ländlichen Kreisen ist eine bedeutend mitteln im Sinne der sozialdemokratischen Partei zu agitiren, rechnen hat. andere wie in den Städten. Dort, wo die Industrie eine Menge wo es nur angeht, auf den Dörfern Versammlungen abzuhalten. Proletarier zusammengezogen, wo diese sich gegenseitig auf 3. Bon Zeit zu Beit Flugschriften, welche die Lage der ländlichen geklärt und zu Vereinen zusammengeschlossen haben, ist die Arbeiter behandeln und worin die Wege zur Besserung an­Agitation eine verhältnißmäßig leichte. Vielen der ländlichen gegeben sind, zu verbreiten. 4. Die Kosten sind theils aus den Arbeiter sei der Sozialdemokrat nichts anderes, als ein schnaps­duftender Gefelle, als ein Zerstörer der Familie, des Staats, des Kreisen aufzubringen, theils ist Beihilfe aus der Zentralfasse zu Eigenthums bekannt, als welchen die Gegner ihn hinzustellen be­Ebenso wurde folgende Resolution angenommen: Der heute lieben. Daß dieses durchaus nicht wahr ist, lehrt der Augen Man rühme immer so viel das schein dem ländlichen Arbeiter. Man rühme immer so viel das in Wriezen a. D. versammelte Parteitag erklärt, daß, so lange die patriarchalische Verhältniß auf dem Lande, doch sei dies start Gesinde- Ordnung besteht, eine Organisation der ländlichen Arbeiter patriarchalische Verhältniß auf dem Lande, doch sei dies start unmöglich ist. Es protestirt gegen dieses Ueberbleibsel aus dem zerbröckelt. Hier könne man die alltägliche Erscheinung beobach: Mittelalter und verspricht mit ganzer Kraft für Beseitigung desselben fen, daß der Landarbeiter wohl das Korn baue, jedoch meist einzutreten. Zum dritten Punkte der Tagesordnung: Unsere Presse, felber hungern müsse. Durch welch tleinliche Mittel man nun den ländlichen Arbeiter zufrieden machen wolle, zeige das Vor- referirte Genosse Millarg- Berlin. Redner gab einen Ueberblick über gehen des Baron Eckardstein auf Klosterdorf. Derselbe habe Ar- die Entwickelung der Parteipresse und forderte zu reger Verbreitung beitern, die 40 Jahre bei ihm beschäftigt seien, eine Prämie von 15. März die Probenummer des" Volksblatt für die Kreise derselben auf. Thierbach macht darauf aufmerksam, daß am sage und schreibe fünfzehn Mark gezahlt, oder pro Jahr Teltow Charlottenburg, Ober- und Niederbarnim" erscheinen 37/2 Pfennig. Hiermit könne man doch Niemanden aus den werde und fordert zu reger Verbreitung im Kreise Oberbarnim Klauen des Sozialismus reißen. auf. Salomon, Berndt und Faber treten für Verbreitung der Redner fordert auf zur Agitation bei Gelegenheit der Wahlen Märk. Volksst.", Radwig, Pirch und einige andere Genossen zum Landtage und in die Stadtvertretungen; wenn man auch für die Verbreitung des neuen Blattes ein. Ein Antrag Wernau , nicht daran denken könne, irgend Jemand als Abgeordneten der empfiehlt, es deu Genossen des Kreises zu überlassen, welchen durchzubringen, so sei doch in der Wahlzeit das Gemüth des Ar- Organ sie sich zuwenden wollen, wird angenommen. beiters mehr denn je empfänglich für neue Lehren.

Im Uebrigen muß hier bemerkt werden, daß die von aus­wärts zugezogenen Arbeitskräfte zum größten Theil nicht in der Lage sind, den an sie gestellten Anforderungen zu genügen, dies ist selbst von den Unternehmern in Ottensen zugegeben worden. Was Bergedorf anbelangt, so sei erwähnt, daß wir an diesem Drt an die Unternehmer eine Kommission sandten und anfragen ließen, ob man zur Unterhandlung geneigt sei. Die Firma Hein und Dietrichs antwortete der Kommission durch ein kurzes Nein!" Die Firma Zimmermann erklärte auf eine diesbezügliche Anfrage, daß man noch an den alten Forderungen festhalte, nämlich den Revers zu unterschreiben; als sich die Kommission hierauf die Bedingungen resp. den Revers schriftlich ausbat, lehnte man dies ab mit der Motivirung, daß der letztere dann wieder im Ham­burger Echo" veröffentlicht würde.

Die Herren Fabrikanten scheinen also selbst zu fürchten, daß thre Mittelchen von der Deffentlichkeit verdammt werden. Um nun aber den Kollegen Gelegenheit zu geben, einen fleinen Ein­blick in das Herz des Unternehmerthums zu thun, so veröffent­lichen wir hier den Revers, welcher den Flensburger Kollegen anfänglich vorgelegt wurde, welcher dann aber zurückgezogen

wurde:

Erklärung!

Ich erkläre mich hierdurch mit der auf den Flensburger Glasfabriken üblichen Fabrik- und Arbeitsordnung vollständig einverstanden und habe je ein Exemplar empfangen.

" Ferner spreche ich meinem Arbeitgeber das Recht zu, mich sofort und ohne Auffündigung zu entlassen, wenn ich mich an Fachvereinen und sozialistischer Agitation betheilige, oder an dahin zielenden Bestrebungen oder Unterstützungen theilnehmen follte." Dies ist also der Revers, durch dessen Unterschrift wir uns gewissermaßen entmündigen sollen, und wir sind entschlossen, nach­Sem die Fabrikanten eine Verständigung abgelehnt haben, bis zum Aeußersten auszuharren, und wir hoffen hierbei auf die fernere Hilfe der Kollegen und Arbeiter.

Im Ausstand befinden sich noch über 70 Mann an den beiden Orten Bergedorf und Ottensen , von denen die Mehrzahl verheirathet ist.

Indem wir bitten, den Zuzug nach Bergedorf und Ottensen streng fern zu halten und uns auch ferner nach Kräften zu unter­ftügen, zeichnen mit kollegialischem Gruß

Die ausgesperrten Glasarbeiter. Sendungen sind an die bekannten Adressen zu richten. Albert Gebel.

Halle, 2. März. Der Streit der Former bei Heylandt und Ungnade dauert unverändert fort. Zuzug ist fernzuhalten.

Aus Zein geht uns folgende Erklärung zu:

Ich bin auf Grund der Stellen vermittlung selbständiger Bildhauer Berlins durch Herrn Thiem, Reichenbergerstraße 24, nach Zeit geschickt worden mit dem Bemerken; Die Beißer Bildhauer haben die Arbeit gekündigt, weil ein Kollege wegen Bohnverhältnisse selbst gekündigt". Bemerkenswerth ist, daß die

erbitten.

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Zur Feier des 1. Mai empfiehlt Thierbach den Fraktions­beschluß. Der Vorsitzende brachte dann ein dreimaliges Hoch auf die Sozialdemokratie aus. Nachdem noch der erste Vers der Marseillaise gesungen, wurde der Parteitag geschlossen.

Stiftungsfest des sozialdemokratischen Wahlvereins für den 6. Reichstags- Wahlkreis.

Zur Frage der Organisation übergehend empfiehlt Redner den industriellen Arbeitern die Fachorganisationen, sowie das Einberufen öffentlicher Versammlungen, die mit Politik sich zu beschäftigen hätten. Bei den Landarbeitern seien die erſt­genannten Organisationen nicht angebracht, da die Gesinde Ordnung dies verbiete; ihnen blieben deshalb nur rein politische Organisationen und öffentliche Versammlungen. Unzählbare Schaaren überzeugungstreuer Gesinnungsgenossen Redner weist am Schluß darauf hin, daß wir versuchen hatten am Sonnabend ihren Weg nach dem Eisfeller genommen, müssen, die politische Macht in die Hände zu bekommen. um das Stiftungsfest des Wahlvereins für den 6. Wahlkreis zu Auf Antrag des Genossen Thierbach wird gleich in den feiern. Lange vor Beginn des Festes waren beide Säle gefüllt zweiten Punkt der Tagesordnung: Vortrag des Genossen Salomon- und immer strömten neue Festtheilnehmer heran. Zwischen 8 und Wriezen über die ländliche Arbeiterfrage, eingetreten. Referent 9 Uhr waren die Säle so gefüllt, daß ein Jeder stehen bleiben weist darauf hin, daß am 1. März 1863 Laffalle fein offenes mußte, 100 immer er ein Plätzchen erwischt hatte. Ein Antwortschreiben erlassen habe, das den Anstoß zur Bildung von gut Stückchen Geduld gehörte dazu, in diesem über­Arbeiterorganisationen gegeben habe. Die industriellen Arbeiter, die füllten Saal auszuharren und gemüthlich zu bleiben. Ja, wahr­zuerst sich der Mittel der Agitation und Organisation bedient hätten, lich ge müthlich" war es trotzdem und die Vorstellung dürfte haben auch bereits wenn auch nur kleine Erfolge zu verzeichnen. nicht alle Tage einen so lebhaften Beifall zu verzeichnen haben, Die ländlichen Arbeiter sind leer ausgegangen, da sie bisher wie am Sonnabend. nichts gefordert hätten. Ein Theil der ländlichen Arbeiter lebe stumpf in seinem Elend dahin, der andere Theil fühle wohl sein Glend, wisse aber nicht, wie ihm abzuhelfen. Es kann zu­gestanden werden, daß die Klagen der Grundbesitzer über Arbeiter mangel berechtigt seien, nur frage es sich, woraus dieser ent­standen. Man zöge Arbeiter aus den öftlichen Provingen heran, und wenn sie auf den Gütern angekommen, halte man die ge­gebenen Versprechungen nicht; daß dann die Arbeiter wieder fortziehen, sei doch selbstverständlich. Diese Arbeiter drücken dann die Löhne ihrer Brüder in den Städten. werde G unter auch vielfach zugestanden, daß

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Fast wunderbar erscheint es unter diesen Umständen und ist wohl nur mit der Thatsache zu erklären, daß zwischen dem Publikum und den Sängern eine so innige Geistesübereinstim mung herrscht, daß die Vorträge des Arbeiter- Gefangvereins Nord" mit einer Ruhe angehört wurden, daß selbst die feinsten Pianos in den entferntesten Winkelchen des Saales zu verstehen waren. Die Arbeiterhymne" Gin Sohn des Volkes", fand einen Beifall, wie wir ihn selten gehört haben. Nicht minder ,, Mein Heimaththal" und" Am Ort, wo meine Wiege stand."

Nach dem Vortrag dieser rechten und echten Volkslieder er ländlichen Arbeitern Nothstände vorhanden seien, die Vor- griff Genosse Liebknecht das Wort zu folgender Festrede: Verehrte Festgenossinnen und Festgenossen! Die Arbeiterfeste schläge zur Abhilfe seien jedoch höchstens zu einer Verschlimmerung wecken jedesmal den Spott und Hohn der gegnerischen Parteien. der Noth angethan. So verlange man die Beschränkung der Man sagt, so lange die Arbeiter noch solche Feste feiern, können Herren Liebig u. Höhne jetzt Affordpreise eingeführt, die jedem Freizügigkeit; dies sei einfach eine Vergewaltigung des Arbeiters, ihre Klagen nicht weit her sein, so lange ist die sogenannte die ihn in das frühere Stlavenverhältniß zurückzuführen geeignet" Noth" nichts als Heuchelei! Lassen wir sie reden. Kollegen, und hauptsächlich solchen, welche nicht auf Piano- Arbeit sei. Während jedoch der frühere Sklave von seinem Herrn seines Der Arbeiter muß seine Feste feiern! Haben denn nicht eingerichtet sind, die Griſtenz unmöglich machen. Bor 1/2 Jahren Werthes wegen wenigstens gut genährt und gepflegt worden sei, die Sklavenhalter früherer Perioden ihren Sklaven Jeste wurde eingeführt 9ftündige Arbeitszeit und Minimallohn von fönne man dies von dem Arbeiter nicht sagen. Der Redner ent- gegeben, um ihre Lage erträglicher scheinen zu lassen? Wie 18 M., während Herr Liebig jetzt die Arbeitszeit auf 10 Stunden wirft ein Bild von dem Leben des ländlichen Arbeiters, dem wir die Arbeiter mit ihren Festen sich auf einige Stunden vom Joch erhöht wünschte. Als mir der wahre Sachverhalt klar wurde, das Hauptsächlichste entnehmen: der Unterdrückung befreien, so können auch die Feste als Ber­bin ich von Zeit wieder abgereist. Mit follegialischem Gruß Die Arbeitszeit dehnt sich auf 16-18 Stunden täglich aus, sinnbildlichung der Emanzipation angesehen werden, und deshalb, Ladislaus v. Bieromsti, zur Beit in Werdau in Stellung. während das Einkommen des ländlichen Arbeiters, wenn die scheint es, sind die Feste den Gegnern ein Dorn im Auge. Der Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. ganze Familie arbeite, sich auf jährlich 609 M. nach einer von Arbeiter, der in seinem Rampf ums Dasein für Andere Schäße Von den Leiden, welche jugendliche Arbeiter oftmals aus ihm aufgestellten Statistik belaufe. Dies sei aber noch sehr günstig erwerben muß, dem das Bewußtsein, die Schäße sind nicht zuhalten haben, tönnen die Lehrlinge einer Kleinen Maschinen- gerechnet. Durch die ungeheure Stundenzahl erfpare der Guts: mein, zu Boden drückt, dieser Arbeiter will für Momente fabrit im Süd- Osten der Stadt ein] Liedchen singen. Der Be- befizer eine Menge Arbeiter. Ließe man den heutigen Durch frei sein. Die Bereinigung der Arbeiter ist eine Folge der ökonomischen figer der Fabrit sucht eine besondere Bravour barin, seine sechs schnittslohn 1,67 M. bestehen, so müsse täglich bei zwölf­Lehrlinge bei jeder Gelegenheit mit Ohrfeigen zu trattiren und stündiger Arbeit der Gutsbesizer 1 M. mehr für einen zweiten Entwickelung. Der Wille, die Kraft des Ginzelnen vermag Daß bei dem jetzigen auch auf andere Art und Weise zu züchtigen. Hier einige Bei- Arbeiter ausgeben. spiele davon. Es war am Weihnachts- Heiligabend. Einer der der Arbeiter nicht leben könne, ſei allgemein bekannt, gleiche Wirkung gehabt. Die ganze Welt ist in zwei mächtige älteren Lehrlinge schliff das untertheil eines Schnitts( Instru- auch unter den Gutsbesitzern; das Fehlende werde einfach Seereslager getrennt. Wie die Völker des monarchischen Europa ment zum Ausstanzen) um 1/100 Millimeter zu weit aus. Eine durch Diebstahl erreicht. Der Baron von C., der einmal feineni in Waffen starrend sich gegenüber stehen, so steht Stapital Portion Ohrfeigen war der Lohn für diesen groben" Fehler, Inspektor gegenüber sich der vielen Diebstähle wegen beschwert und Arbeit auf der ganzen Welt zum Kampf bereit sich Millionen dieser Schaaren, die nach ihren welcher, beiläufig gesagt, mit wenig Mühe vom Herrn Chef habe, habe von diesem die Antwort erhalten: er möge das gegenüber. Der Arbeiter aufbessern, dann Interessen auf Seiten der Arbeit gehören, sind noch wieder aus dem betreffenden Instrument beseitigt wurde. Außerdem Einkommen wurde dem armen Jungen" die Vorenthaltung des gewöhnlichen werde der Diebstahl von selbst verschwinden. unerzogen! Jezt noch sind wir in der Minderheit, aber die Weihnachts- Geschentes von 3( drei) Mark angedroht, welche Sierauf sei von dem Herrn die Antwort erfolgt: Ich mein', ich gleichen Interessen, die bei dem Kampf ums tägliche Brot immer Drohung allerdings nicht wahr gemacht wurde, trotzdem er dies mein', stehlen thun sie doch. Wie mit dem Einkommen, so sei es deutlicher zeigen, die die Gegner zu immer schreienderer Un­Geschent nicht verdiene", wie der Meister bei der Uebergabe des auch mit den Wohnungen. Die Wohnungen der Arbeiter seien gerechtigkeit treibt, sie führt uns immer neue Schaaren zu. Einer felben fagte. Wie human von ihm, daß er, wenn er seine thatsächlich in einem Zustande, daß die Herren nicht ihr Vieh gewinnt, 20 verlieren bei dem großen Spiel, der Mittelstand " Junge" jahrelang für 3 bis 4,50 Mark wöchentlich ausgebeutet, darin einsperren würden. Wo das Feuer ein wenig aufgeräumt, wird immer mehr und mehr vernichtet. Unsere Gegner spielen unser Spiel, sie führen uns stets neue Stämpfer wobei sie ihm oft ebensoviel leisten wie die Gehilfen, zu Ende da habe man ja schon etwas bessere Wohnungen hergestellt. Der Tagelöhner, dem nur eine Stube, Rammer und Stall zu. Die Hunderttausende von heute werden zu Legionen werden. jeben Jahres ein Geschenk" von 8 Mart verabreicht. Stommen neun Behntel aller Menschen gehören ihren wir weiter. Derfelbe junge Mann beging zu einer anderen Zeit aur Verfügung stände, müſſe in der Kammer ſeine Kartoffeln, Mehr als zu unferen Reihen, sind aber u n= ein kleines Bersehen bei der Arbeit. Was hatte der Meister zu Roggen und sonstige Feldfrüchte, sowie sein Handwerkszeug auf- Interessen nach erkennen. Und diefer Stand thun? er zog den Jungen" fiber eine Feilbank und würgte ihn bewahren. In der Stube müßten deshalb die ganze Familie, fähig, ihre Lage zu so am Halse, daß ihm Hören und Sehen verging. Auf diese Weise will ja sogar Dienstleute schlafen; auch müsse dort Essen und das der Bewegung hat der ganzen neuen Welt ein herrliches Drei­er tüchtigte Arbeiter", mügliche Mitglieder der Gesellschaft" Futter für die Schweine gefocht werden. Nach Angabe der wort als Kampfparole gegeben. Es lautet: Agitation, Erziehung erziehen. Möglich, fogar wahrscheinlich ist es, daß sich die be- Herren folle sich der Arbeiter des Sonntags in Wirthshäusern und Organisation. Agitiren heißt bewegen! Jawohl, die Seele des treffenden jungen Arbeiter au nüglichen Mitgliedern der Gefell - herumtreiben, in Wirklichkeit müsse derselbe am Sonntag Hand­ſchaft entwickeln; ficheraber, daß sie dies nicht im Sinne wertszeug zurecht machen, den Stall flicken oder das Menschen muß die Bewegung aufnehmen, sie muß den Menschen welches ihm vom Herrn zugewiesen, beadern. Die ungerechtigkeit fühlen lassen, sie muß unsere Gedanken täglich ihres Lehrherrn" werden. Wir könnten noch viel mehr Bruta- Feld, -Mägde litäten des hier in Betracht gezogenen Arbeitgeberg" anführen, Die Bauernknechte und Wägbe feien nicht besser daran. weiter tragen, die 1/2 Millonen Stimmen müssen verzehnfacht am Tische des Bauern werden. verzichten aber darauf, da es, wenn wir auch mehrere Spalten Während sie früher noch mit hätten, müſſe ber Erziehen! Wie ein denkender Kopf die Thätigkeit wollen wir noch, daß befagter Derr sich wegen feiner Brutalität senecht jetzt in einem Bretterverſchlage im Pferdestall kampiren, Tausender regeln kann, so muß die gesammte Arbeiter