Nr. 38. 25. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Am Dienstag, den 18. Februar, finden in Achtung! Berlin und Umgegend die Versammlungen statt, welche sich mit dem Reichsvereinsgesetz beschäftigen. Wir ersuchen die in Partei und Gewerkschaft organisierten Genossen, hiervon Vermert zu nehmen und für zahlreichen Besuch der Versammlungen zu agitieren. Der Aktions- Ausschuß.
freiing, 14. februar 1908.
blick auf die unter den jezigen Verhältnissen nicht zu verkennende tuende Arzt nur noch den Tod infolge eines Herzschlages fon ungleichmäßige Belastung der Fernsprechteilnehmer vorzuschlagen, statieren.
daß bei einem Anschluß in Zukunft nicht mehr als 5000 Gespräche Kranken- und Siechenhäuser reichen nicht mehr. Diese Befür die gegenwärtige Pauschalgebühr zugelassen werden, für je hauptung wurde wieder kürzlich in einer Sigung des Kuratoriums 1000 Gespräche darüber hinaus aber ein Zuschlag von 10 M. zur für das städtische Obdach an der Hand von Einzelfällen erwiesen. Erhebung gelangt. Der Vorschlag des Reichspostamts, von Teilnehmern, die jährlich mehr als 1000 Verbindungen herstellen lassen, Gelegentlich verschiedener Revisionen mußten Stadtverordnete die die Anmeldung eines weiteren Anschlusses zu verlangen, erachten sich ein im schrecklichen Zustande befindlicher Lupuskranker befand. Wahrnehmung machen, daß in der Hospitalabteilung des Obdachs die Weltesten als eine Maßregel, der übermäßigen Belastung ein- sich ein im schrecklichen Zustande befindlicher Lupuskranker befand. ordneten Fernsprechbetriebes zu gewährleisten. Nach der auf Ver- und Entfehen die Nahrung kaum noch herunter. zelner Anschlüsse vorzubeugen und die Aufrechterhaltung eines ge- Hospitaliten erklärten den Revidierenden, daß sie vor Etel anlassung des Aeltesten- Kollegiums neuerdings unter den Korpo- ürgen könnten. Endlich nach Monaten wurde der Kranke rationsmitgliedern veranstalteten Gesprächszählung haben von den fortgebracht und erleichtert atmeten die Saalgenossen auf, doch- Der Ausschuß der Berliner Gewerkschafts- Kommission. Teilnehmern Groß- Berlins 42 Proz. nicht mehr als 3000 abgebende 2upuskrante wieder im Obdach und blieb wiederum so sie hatten sich zu früh gefreut; eines schönen Tages war der mittags 10 Uhr, findet in den Abteilungen die Aufstellung der über 4-5000 Gespräche, 8 Proz. über 5-6000 Gespräche, 7 Broz. legen bei den Revisionen energisch gegen dieses unglaubliche VerAchtung! 6. Wahlkreis! Am Sonntag, den 16. Februar, vor- Gespräche im Jahr, 12 Proz. über 3-4000 Geſpräche, 16 Proz. lange bort, bis abermals unsere Genossen und bürgerliche Kol. fahren Protest erhoben.
Inferat.) Die Mitglieder werden ersucht, sich an den Versamm
lungen rege zu beteiligen.
Kandidaten zur Verbands- Generalversammlung statt.( Siehe Der Vorstand. Briz- Budow. Sonntag, den 16. Februar, morgens 8 Uhr, findet von den bekannten Stellen aus eine Flugblattverbreitung statt. Die Beteiligung aller Genossen ist notwendig.
Der Vorstand.
Nieder- Schönhausen. Am Sonnabend, den 15. Februar, findet das Winterfest des Wahlvereins in Neu- Karlshof, Beuthstraße Ecke Charlottenburgerstraße, statt. Mitwirkende sind: Berliner SinfonieOrchester und das Ult- Trio. Nach dem Konzert großer Ball. Anfang präzise 29 Uhr. Die Genossen werden ersucht, sich mit ihren Familien recht zahlreich einzufinden. Das Komitee.
Spandau . Die Inventur der Bibliothek des Sozialdemokratischen Arbeitervereins ist mit dem heutigen Tage beendet, es fönnen beshalb wieder Bücher gegen eine Legitimation unentgeltlich vom Genossen Köppen, Buchhandlung, Jagowstr. 9, entnommen werden. Die Bibliothekkommission.
über 8-9000 Gespräche, 2 Proz. über 9-10 000 und 5 Proz. über 10 000 Gespräche. Hiernach wurden bei Annahme des Vorschlages des Aeltesten- Kollegiums 70 Broz. aller Teilnehmer von Gebührenzuschlägen frei bleiben, 25 Proz. mäßige Mehrausgaben zu leisten und nur 5 Proz. in der Hauptsache wegen des erforderlichen weiteren Anschlusses erheblich höhere Kosten als bisher aufzuwenden
haben.
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inspektor des Obdachs erklären, daß er im Familieno bda ch In der letzten Kuratoriumsizung mußte selbst der Oberiet maferntrante Kinder habe, die ihm trok aller Mühe müsse. Erst als unsere Genossen diese Zustände mit aller Schärfe fein Krankenhaus abnehme und er jede Verantwortung ablehnen geißelten, wurde der Herr Oberinspektor in die Lage versett, gleich Sarauf zu erklären, eben sei ihm die Mitteilung geworden, daß ihm Alt- Glienice. Am Sonnabend, den 15. Februar, abends 8 Uhr, die Kinder abgenommen würden. hält der Wahlverein seine Mitgliederversammlung bei Saß, will nicht recht vom Flecke kommen. Bekanntlich hat die legte als dritte im Bunde die überfüllten Hofpitäler. Außer der Die Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses Zu den überfüllten Kranken- und Siechenhäusern gesellen sich Grünauerstr. 29, ab. Auf der Tagesordnung steht außer anderen Agitation für Heibeiführung des Achtuhr- Ladenschlusses, die vom Sospitalabteilung im Obdach befinden sich jetzt fast regelmäßig 120 wichtigen Beratungsgegenständen ein Vortrag des Genossen Zentralverband der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Deutschlands bis 150 Hospitalanwärter im städtischen Familienobdach und P. Stempel über" Die Arbeiterbaugenossenschaften als soziale mit Unterstützung der Partei ins Leben gerufen wurde, ergeben, daß Pioniere". Pflicht eines jeden Genossen ist es, in dieser Versamm über 20 000 Unterschriften von Ladeninhabern für den Achtuhrschluß nehmen den Obdachlosen den Platz fort, so daß, wie der Oberlung pünktlich zu erscheinen. Der Vorstand. wäre die zur Einführung des Achtuhrschlusses erforderliche Zwei-„ Kultur" befördernden Gedanken, die Belegziffer mittels Gummidem Polizeipräsidium eingereicht werden konnten. Mit dieser Zahl inspektor selbst erklärte, für diese kaum Raum ist. Vielleicht kommt man auch hier noch auf den freisinnige drittelmehrheit erreicht gewesen und es lag nur an dem Bolizei knüppel" herabzudrücken, um Platz zu machen, wirklich herrliche präsidenten, diese Einführung zu verfügen. Aber es geschah nicht. Man hat wohl davon gehört, daß die Polizei durch ihre Organe Zustände!!- in eine Nachprüfung der Unterschriften eingetreten ist, aber das ist Die Ordnung in den Büchern der Berliner Stadtsynode haben schon lange her, sodaß man annehmen muß, diese Nachprüfung ist wir an der Hand zahlreicher Einzelfälle wiederholt kennzeichnen längst beendet. Allem Anſcheine nach soll eine erneute Abstimmung müssen. Für heute wollen wir wieder einmal zwei besonders durch die Polizei angeordnet werden, denn der Polizeipräsident hat charakteristische Fälle verzeichnen. Der Buchdrucker K., in der Hasenfürzlich den Regierungsrat Dr. Schmölders in dieser Sache zum heide 56 wohnhaft, war im Vorjahre zu unrecht zur Kirchensteuer die wir heute wiederholen möchten; sie hat folgenden Wortlaut: hielt er unterm 2. Dezember 07 den Bescheid, daß die Veranlagung Kommissar bestellt. Dieser hat eine Bekanntmachung veröffentlicht, veranlagt, wogegen er reklamierte. Endlich nach langem Harren ers Durch Bekanntmachung vom 13. Januar 1908( IIb. D. 1888/07) aufgehoben ist. Am 13. Januar bekommt St. eine Zuſchrift desselben bin ich in der Angelegenheit, betreffend die Einführung des Inhalts unter demselben Aktenzeichen. Das erste Schreiben hatte Achtuhr- Ladenschlusses für die offenen Verkaufsstellen im schon genügt, warum dann noch ein zweites? Herrichte Ordnung Landespolizeibezirk Berlin, zum Kommiffar im Sinne der in den Büchern, hätte doch der Abgang des ersten Schreibens Bundesratsbestimmungen bom 25. Januar 1902(.- G. BI. vermerkt sein müssen; das scheint aber nicht der Fall gewesen zu S. 38) ernannt worden. Als solcher bringe ich hiermit gemäß sein, sonst hätte man nicht noch eine zweite Benachrichtigung gesandt. § 2 dieser Bestimmungen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Liste Erheblicher aber als diese Sache ist eine andere, die sich in Im Scherlschen Tag" wird die fast originelle Heze, der beteiligten Geschäftsinhaber für die Dauer entgegengesetter Richtung bewegt. Der Maurer U., Sebastianstraße gegen Voltsaufläufe mit der Wassersprize vorzugehen, luftig von zwei Wochen und zwar vom 5. bis 18. Februar 1908 wohnhaft, war zu Recht zur Kirchensteuer veranlagt. Laut Quittungsfortgesetzt. Sogar ein General, der Herr v. Belet- Narbonne, einschließlich in den Polizeirevier Bureaus der Stadtkreise ausweis bezahlte er am 1. Oktober 1907 seine Kirchensteuer. tritt zu diesem Zweck und in Ermangelung anderer Lorbeeren Berlin , Charlottenburg , Schöneberg , Rirdorf und Deutsch - Wilmers- Das hinderte aber nicht, daß. gemahnt wurde und zwar durch auf den Plan; er gibt den weisen Rat, bei nächster Gelegen- dorf während der Dienſtſtunden zur öffentlichen Einsicht ein vom 7. Januar 1908 datiertes Mahnschreiben, das sich auf das letzte Verwaltungsjahr bezieht. heit doch wenigstens mal ein Pröbchen zu machen. Ein Die Einsichtnahme hat in dem Bureau desjenigen Reviers Was müssen das für Bustände sein, die eine solche Wirtschaft anderer preußischer Offizier, der ebenfalls aus dem Kugel- au gefchehen, in dessen Bezirke die offene Verkaufsstelle, oder falls geitigen. regen in den weniger gefährlichen Wasserregen hinüber- ein Geschäftsinhaber deren mehrere befizt, das Hauptgeschäft bemarschiert, wird dadurch zu der Erzählung angeregt, daß am legen ist. 5. September 1904 in Altona gelegentlich der Kaiserparade Einsprüche gegen die Richtigkeit und Bollständigkeit der Liste über das 9. Armeekorps das neugierige Volt, welches den nur solche fönnen von den beteiligten Geschäftsinhabern innerRaiserplatz gutwillig nicht räumen wollte, hierzu durch die Feuer- ben vorbezeichneten Dienststellen während der Dienststunden erhoben halb der erwähnten Frist entweder schriftlich oder zu Protokoll bei sprige gezwungen wurde. Am interessantesten ist dabei, daß die werden. Nach Ablauf der Frist vorgebrachte Einsprüche müssen unSprize nicht erst in der äußersten Not, als der Absperrungsfordon berücksichtigt bleiben. durch Militär und Schußmannschaft nicht ausreichte, herbei- Eine Abstimmung über den Antrag auf Einführung des Achtuhrtrieben worden, daß noch eine erheblich größere Anzahl von Per geholt wurde. Sie war in Erwartung des Andranges zum Ladenschlusses ist mit der gegenwärtigen Auslegung der Liste nicht sonen als schon bekannt betroffen sein muß. Es sollen daher alle Zapfenstreich vielmehr schon vorher zur Stelle gewesen. Es verbunden. Eine solche kann vielmehr erst nach Abschluß des gegen- Keith- Harveys Ohrenheilmittel, Dr. Danas Asthmakur, Professor heißt dann weiter wörtlich:" Daß die Feuerwehrleute bei wärtigen Auslegungsverfahrens, bei dem es sich vorläufig nur um Totals Planchette oder den Pyramidenbund, die Magim- Alliance, einer im Sinne des Herrn v. Pelet- Narbonne vorzunehmenden Feststellung der für die voraussichtlich demnächst erfolgende Ab- Bollats Tee, Albutola, Amrita und Dorema betrügerisch geschädigt Drganisation zum Wasserschutz gegen Voltsaufläufe mit der Stimmung maßgebenden Lifte handelt, in Frage kommen.
Zeit in ihrem schweren Berufe bei der breiten Masse des Voltes an Sympathie einbüßen würden, wäre zwar eine unerfreuliche Nebenwirkung, sollte aber nicht hindern, eine unschädliche, aber wirksame Gewaltinstanz zu schaffen, die vor der ultima ratio des Waffengebrauchs steht."
ausliegt.
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abstimmung für oder gegen den Antrag schon jetzt abzugeben. Es wäre daher verfrüht, in den Revieren Erklärungen über die Dagegen wird es im Interesse der beteiligten Geschäftsinhaber liegen, durch Einsichtnahme festzustellen, ob sie in die Liste aufgenommen find, also an der etwaigen Abstimmung später teilnehmen tönnen.
Die Namen derjenigen beteiligten Geschäftsinhaber, welche den Antrag mit gestellt haben, find in Spalte 6 der Liste durch Unterstreichung ersichtlich gemacht."
In Sachen des großen englischen Heilmittelschwindels, der zur Verhaftung des Schriftstellers" William Scott geführt hat, laufen fortgesetzt bei der Kriminalpolizei und dem Kriminalkommissar zeigen von Geschädigten ein, und zwar in folcher Menge, daß Krüger in Berlin aus allen Gegenden des Deutschen Reiches AnDie in Frage kommenden Mittel sind aber in folchem Umfange beco zunächst der Empfang jeder einzelnen nicht bestätigt werden kann.
sind, das baldigst melden, ohne die Mittel selbst beizufügen. Ge ist selbstverständlich, daß die Namen dieser Personen nicht in die Deffentlichkeit dringen. Es wird auch um Mitteilung gebeten, falls bon irgend einer Seite die Betroffenen ersucht worden sein sollten, sich als nicht geschädigt zu betrachten.
Unter dem Schnellzug. Gestern früh gegen 6½ Uhr wurde auf dem Lehrter Güterbahnhof der 20 Jahre alte Stredenarbeiter Martin Kweiser von einem Schnellzuge erfaßt und auf der Stelle getötet.
ist gestern eine sensationelle Wendung eingetreten. Es wurde der Syndikus und juristische Beirat der Firma Friedberg , Rechtsanwalt H. Caro aus der Dorotheenstraße 80 auf Grund des§ 314, Absatz I, des Handelsgesetzbuches( Bilanzverschleierung) und andere Machenschaften im Scheckverkehr, die gegen Treu und Glauben verstoßen,
Die fönigstreuen Herrschaften meinen es ja von ihrem Standpunkte sicher ganz gut, vergessen aber vollständig, was zu der speziellen Debatte den Anlaß gegeben hat. Wenn hurraschreiende Afterpatrioten, die sich als Staffage für höfische des Achtuhr- Ladenschlusses auf Grund der vorgenommenen AbObwohl wir wie gesagt der Meinung sind, daß die Einführung und militärische Schaustellungen hergeben, in ihrem glühenden stimmung vom Polizeipräsidenten verfügt werden kann, möchten wir Patriotismus etwas abgefühlt werden, so läßt sich dagegen doch die Geschäftsinhaber ersuchen, die Listen einzusehen und sich nicht allzuviel einwenden. Den unvermeidlichen Schnupfen davon zu überzeugen, ob sie eingetragen find. gönnen wir ihnen von Herzen. Ein Hundsfott, der dem Herrn die Hand leckt, muß auch zufrieden sein, wenn er zum Dant In der letzten Sigung der städtischen Schuldeputation wurde einen Fußtritt erhält. Wir haben es aber in dem vorliegen der Vorentwurf für eine Gemeindedoppelschule in der Goßlerstraße zu einem eingehenden Verhör eingeladen und nach der erfolgten den Falle nicht mit Voltsaufläufen aus Neugier zu tun, mit einer Aenderung bezüglich der Räume für soziale Fürsorge Beendigung festgenommen. Auch sind mehrere Siftierungen vorsondern mit der Wahrnehmung ernstester politischer Rechte. Gegen diese Rechte des Volkes die Feuersprize ins Gefecht führen zu wollen, bedeutet eine politische Rückständigkeit sondergleichen. Mit Wasserleitungswasser werden weder Gesetze zusammengetittet noch Volksrechte in den Staub gespritzt.
( Kinderhort und Küche zur Speisung bedürftiger Kinder) genehmigt und auf Antrag des Stadtschulrats Dr. Fischer beschlossen, dem Magistrat vorzuschlagen, an drei Stellen im Norden im März d. J. einen Versuch mit der Schul speisung bedürftiger Schulkinder zu machen. In Aussicht genommen ist eine Schule auf dem Gesundbrunnen , wo in einem Mädchenhort 100 Mädchen geUeber eine Arbeitslosenzählung fanden auf Antrag unseres Ver- speist werden sollen. Ferner sollen 50 Knaben und 50 Mädchen bertreters in der statistischen Deputation, des Genossen Wurm, unvers fuchsweise in zwei Schulen nahe der Schönhauser Allee Speisen erbindliche Besprechungen zwischen dem Direktor des Statistischen halten. Die Speisen sollen von den Berliner Volksküchen bezogen Amts, Prof. Silbergleit, einigen Stadtverordneten und Vertretern werden.
und Hirsch- Dunckersche hatten Vertreter gesendet, Stadtrat Zu dem Morde an dem Förster Schwarzenstein wird gemeldet, Fischbeck nahm an den Verhandlungen teil. Die Vertreter der daß seitens der Polizei gegenwärtig Erhebungen nach einer anderen Arbeiterorganisationen erflärten sich bereit, die erforderliche Angelegenheit, die vielleicht mit der Ermordung des Försters im Anzahl von Zählern aus ihren Reihen unentgeltlich Zusammenhang stehen dürfte, angestellt werden. Der unter dem zur Verfügung zu stellen, so wie ja schon 1901 die Verdacht des Vatermordes verhaftete Willi Schwarzenstein hatte Gewerkschaften allein 14 000 Arbeiter in Bewegung gesetzt mit dem ehemaligen Gutssekretär Schumacher in Wilhelmshagen hatten, um die Zahl der Arbeitslosen festzustellen. Die von Professor Verkehr unterhalten. Seinerzeit war nun auf dem betreffenden Silbergleit vorgeschlagene und von ihm bereits in seiner früheren Gute ein Ginbruchsdiebstahl berübt worden, wobei dem oder amtlichen Stellung in Magdeburg mit Hülfe der dortigen Gewerkschaften den Tätern 3000 M., die aus der Gutskaffe geraubt wurden, in die durchgeführte Methode der Arbeitslosenzählung verspricht eine aller- Hände fielen. Wie wir hören, soll der Betrag damals von der Fadings fehr zuverlässige Durchführung, erfordert aber mindestens milie des Sekretärs, der inzwischen Wilhelmshagen verlassen hat, 20 000 Hülfskräfte. Auf jeden Fall würden nicht nur die völlig gedeckt worden sein. Die Polizei sucht nun zu ermitteln, welcher Arbeitslosen, sondern auch diejenigen, welche auf verkürzte Arbeits- Art die Beziehungen waren, die der verhaftete Försterssohn zu zeit gefeßt firb, gezählt werden, ebenso besonders die Invaliden- Schumacher gehabt hat. und Unfallrentenempfänger. Die Erhebungen müßten sich nicht
allein auf Berlin , sondern auf Groß- Berlin erstrecken, die Bearbeitung Zimmermann Paul Kießler aus der Emdener Straße 37 geworden. Das Opfer eines tödlichen Unglücksfalles ist der 25jährige der Zählung aber nur von dem Statistischen Amit Berlins vorge S. war auf dem Neubau von Druckenmüller in der Gottliebnommen werden. Der Magistrat wird wohl noch in dieser Woche Dunckelstraße beschäftigt. Als er an einer etwa 7 Meter hohen zu der Frage Stellung nehmen, wieviel Mittel dem Statistischen Amt zur Verfügung gestellt werden, um die Zählung zu bearbeiten. Eisenstange Bretter hochzog, fiel diese plötzlich um und traf den. am Kopf. Der Schädel wurde dem bedauernswerten jungen Manne Reformvorschläge für die geplante Aenderung der Fernsprechgebühren. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin haben sich zerschmettert, so daß der Tod bald darauf eintrat. nochmals mit der vom Reichspostamt geplanten Aenderung der Im Straßenbahnwagen vom Tod überrascht wurde vorgestern Fernsprechgebührenordnung befaßt und endgültig beschlossen, der der 62 Jahre alte Kaufmann Mag Reinert aus der Ottostraße. Beseitigung des Pauschalgebührensystems und einer allgemeinen St. war in Charlottenburg gewesen und auf der Heimfahrt hatte Einführung der Grund- und Gesprächsgebühren, die nach ihrer er einen Straßenbahnwagen der Linie Q benutt In der Nähe Ueberzeugung nicht nur eine empfindliche Belastung des Handels des Knies in Charlottenburg sant er zum Schrecken der Fahrgäste und Gewerbestandes, sondern darüber hinaus eine schwere Schädi- plötzlich leblos vom Siz herunter. Der Wagen wurde sofort zum gung des deutschen Wirtschaftslebens bedeuten würde, mit Ent- Halten gebracht und R. Hinausgetragen. Man brachte ihn nach der schiedenheit entgegenzutreten. Dagegen beabsichtigen sie im Hin- Unfallstation in der Berlinerstraße, doch dort konnte der dienst.
genommen worden, unter anderen die der" Brillanteneffe" aus dem Ballhaus, die ebenso wie andere Halbweltdamen Geschmeide von Friedberg und Bohn geschenkt erhalten hatten. Sie muß nun von Friedberg und Bohn geschenkt erhalten hatten. Sie muß nun die Brillanten nach langem Sträuben der Polizei herausgeben. Dies machte einige Schwierigkeiten, weil die Befikerinnen die Werte teilweise abzuschieben versucht hatten.
Wie die Direktoren mit den Mitgliedern des Aufsichtsrates umgesprungen sind, beleuchtet ganz besonders ein Fall. In der Automobilzentrale war eine Aufsichtsratssigung anberaumt, zu der auch Bohn erscheinen sollte, aber ausblieb. Bohn telephonierte dann nach Verlauf mehrerer Stunden, daß die Sizung ausfallen müsse, da er sich bei einer Konferenz seines Ruderklubs befinde, wo er nicht fehlen dürfe. Die Zusammenkunft bestand aus Mitgliedern eines Ruderklubs, die in der Wohnung Bohns in der Mommsenstraße mit ihren Damen" erschienen waren.
Die von dem Konkursverwalter auf gestern mittag um 11% Uhr einberufene Versammlung der Angestellten Friedbergs endigte damit, daß die Gläubiger, die den Antrag auf Eröffnung des Konkurses gestellt hatten, diesen auf die Dauer von fünf Tagen zurückzogen. Die Vernehmungen der Kriminalpolizei dauern fort. Rechtsanwalt Caro wurde gestern mittag in einer Droschke vom Polizeipräsidium nach dem Untersuchungsgefängnis gebracht.
Im Polizeigewahrsam erhängt hat sich vorgestern der wohnungslose Arbeiter Karl Zolchow. 3., der im 60. Lebensjahre stand, hatte keine Arbeit gehabt und durch die Not getrieben, blieb ihm wurde. Hier hat sich der Unglüdliche an seinen Hosenträgern am schließlich nichts anderes übrig als betteln zu gehen, wobei er von der Polizei abgefaßt und nach dem 81. Polizeirevier gebracht Fensterkreuz erhängt.
Die Freie Bolfsbühne veranstaltet heute Freitag 84 Uhr im Zorking- Theater die vierte und letzte Aufführung der Oper:" Die Entführung aus dem Serail " und morgen Sonnabend im Mozartsaal 8% Uhr ein Wagnertonzert mit darauffolgendem Ball und Gesellschaftsabend. Zu beiden Veranstaltungen haben auch Gäste Zutritt. Einlaßkarten sind in allen Bahlstellen zu haben.( Näheres siehe Inserat.) Der Vorstand. Heuerwehrbericht. Von drei Seiten aus wurde Mittwochabend die Feuerwehr nach der Prenzlauer Allee 164 gerufen. Dort war durch unvorsichtigkeit ein großer Brand ausgekommen. Es brannten eine große Menge Streichhölzer, ferner Balken, Fußböden, Möbel, Geräte u. a. Da der Angriff über die Treppe sehr erschwert war,