Nr. 44. 25. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Streitag, 21. februar 1908.

sondern sich aus den Anschauungen ihrer Klasse nicht losmachen| amtliches Schriftstück adressiert:„ An den großpolnischen Agitator." fönnen. Dann hätte er doch aber nicht so viel einzelne( Lautes hört! hört! im Zentrum und links). Sollte man so Fälle vortragen sollen, denn als Jurist weiß er doch, daß die etwas bei einem Gericht für möglich halten?( Sehr wahr! bei den Feststellung des Tatbestandes besonders schwierig ist, und die Bericht- Bolen und den Sozialdemokraten.) Regelmäßig wird den polnischen 106. Sizung vom Donnerstag, den 20. februar 1908, erstattung in den Zeitungen ist doch nicht tendenzlos.( Zustimmung Journalisten die Wahrung berechtigter Interessen versagt und ebenso nachmittags 1 Uhr. bei den Freifinnigen.) Die Hauptsache ist, daß die Richter eine regelmäßig wird sie den hakatistischen Journalisten zugebilligt. Es Am Bundesratstische: Straette, Dr. Nieberding. beffere soziale Vorbildung haben und mit dem praktischen Leben geht nicht an, hier von Einzelfällen zu sprechen; wir haben es mit Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung eines mehr in Berührung stehen. Ich will Ihnen einen Fall aus meiner einem System zu tun. Durch die Schuld der preußischen Regierung Mit ganz Gesetzes betreffend die Abänderung des Gesetzes über das Tele- Braris erzählen. Ein Junge war irrtümlich bei der Geburt als ist die Politik in den Gerichtssaal getragen worden. graphenwesen des Deutschen Reiches. Mädchen mit dem Namen Karoline gemeldet und in das Standes- besonderer Verve betreiben die Amtsrichter hakatistische Politik. Danach sollen elektrische Telegraphenanlagen, welche ohne amtsregister eingetragen worden. Als mun beantragt wurde, im In Mogilno   hat ein Amtsrichter gesagt: Wir müssen von den Polen  , diesen metallische Verbindungsleitungen Nachrichten vermitteln, nur mit Register den Namen in Karl und die Geschlechtsangabe umzuändern, die Stadtverwaltung unferen Genehmigung des Reiches errichtet und betrieben werden. wurde das zunächst verweigert und das Gericht entschied, die Ge- Erbfeinden fäubern. In den Provinzen Posen und Westpreußen  Abg. Frank Mannheim( Soz.): In der Kommission haben wir, fchlechtsangabe sei zu ändern, weil es sich um einen tatsächlichen Jrr- wird es Friede sein, wenn das polnische Element ausgestoßen ist. um eine Sicherung der Verkehrsinteressen zu erreichen, beantragt, in tum handele, der Name dagegen nicht( Heiterkeit), denn hier liege der( Hört, hört! bei den Polen  .) und solche Leute ſizen über Polen   zu diesem Geseze eine gefegliche Regelung der Gebühren vorzunehmen. Irrtum bei der Anmeldung in den Motiven, und ein Frrtum in Gericht! Im Schulstreik haben wir es erlebt, daß wiederholt selbst Die Erfahrungen, die wir mit der Erhöhung des Ortsportos und den Motiven sei nicht zu berücksichtigen.( Große Heiterkeit.) die Vormundschaftsrichter ihr Amt politisch mißbraucht haben. Einer mit der Reform der Telephongebühren gemacht haben, lassen das Warum die Schöffen und Geschworenen auf Tagegelder bis zur Er- Mutter wurde das Erziehungsrecht genommen, weil ihr verstorbener recht wünschenswert erscheinen. Leider hat dieser Antrag in der ledigung der Strafprozeßordnung warten sollen, vermag ich nicht Mann polnischer Agitator gewesen sei.( Lebhaftes hört, hört!-- Sommission eine Mehrheit nicht gefunden. Wir werden trotz der einzusehen. Der Forderung nach einheitlicher Regelung des Straf  - den Polen   und Sozialdemokraten.) Mehr und mehr bekommt man schweren Bedenken, die ich bereits bei der ersten Lesung vorgetragen vollzuges stimmen wir zu; es taucht aber jetzt auch die Gefahr der den Eindruck, daß die Richter sich nicht als Hüter des Rechts fühlen, habe, für das Gesez stimmen. Deportation auf, ein Verlangen, das sich ja bereits zu dem Antrage sondern als politische Organe. Das wird schlimmer und schlimmer, Liebert verdichtet hat. Der überwiegende Teil meiner Freunde wird und schlecht ist es bestellt mit einem Staate, in dem sich die Richter sich zu dieser Forderung ablehnend verhalten. erniedrigen zu einer Magd der Politif.( Lebhaftes Bravo! bei den Polen  .)

Damit schließt die Diskussion.

Sympathisch stehen wir zur Resolution Baffermann; ebenso halten wir die Erhöhung der Gebührensäße für Zeugen und Sach­verständige für nötig und werden der entsprechenden Resolution zu stimmen.

in

Der Gesezentwurf wird angenommen. Es folgt die Fort­fegung der zweiten Beratung des Etats für die Reichs­justizverwaltung nebst den dazu gestellten, bereits mit Staatssekretär Dr. Nieberding: Der Vorredner hat sich über geteilten Resolutionen. Eingegangen ist noch eine weitere Resolution offenkundige Verlegung von Reichsgesetzen beklagt und die Hülfe des ( Dr. Ablaß und Genossen( fri. Vp.), welche das Recht der Zeugnis­Reichsjuftizamtes dagegen verlangt. Ich muß das energisch zurüd­verweigerung für Reichs- und Landtagsabgeordnete verlangt und Abg. Bruhn( Autis.): Nicht, weil die Gebühren zu niedrig sind, weisen. Wenn bestimmte Fälle der Verlegung der Reichsverfassung gerichtliche und sonstige Untersuchungshandlungen in den Dienst- geht es manchen Rechtsanwälten schlecht, sondern weil der Andrang vorgebracht werden, wird der Reichskanzler einschreiten; aber er gebäuden des Reichstages und der Landtage nur mit Zustimmung zu diesem Berufe zu groß ist. Das Volk verlangt eine billige Recht wird teine Veranlassung dazu haben, wenn es sich um speziell der betreffenden Körperschaften respektive ihres Präsidenten zu sprechung. Zu niedrig sind aber die Gebühren, die oft an Zeugen preußische Angelegenheiten handelt. Eine solche ist z. B. die der Lassen will. und Sachverständige gezahlt werden. Redner lobt das Verhalten Legitimationspapiere polnischer Arbeiter. Würden wir uns um Abg. Roth( wirtsch. Vg.): Den Resolutionen, welche die Regelung des Oberstaatsanwalts im Moltke- Harden- Prozeß und spricht von einzelstaatliche Dinge fümmern, so würden wir das Vertrauen der der Tarifgemeinschaften verlangt, werden meine Freunde zustimmen; einem Terrorismus der Sozialdemokratie im Norden Berlins   gegen Bundesregierungen verlieren.( Bravo  ! rechts.) dagegen können meine Freunde der sozialdemokratischen Forderung Kleine Handwerker. Abg. Barenhorst( Rp.): Der Abg. Seyda hat lediglich preußische nach besonderen Gerichten für Streitigkeiten zwischen Bureau- Abg. Seyda  ( Pole) bespricht den Erlaß des preußischen Ministers Angelegenheiten vorgebracht und wir billigen es, daß der Staats­arbeitern und ihren Arbeitgebern, nicht zustimmen, weil wir des Inneren gegen die ausländischen Arbeiter, der der Freizügigkeit fefretär nicht darauf eingeht. Der Moltke- Hardenprozeß muß die eine einheitliche Rechtsprechung wünschen. Der Resolution, widerspreche. Es ist die Pflicht der Reichsjustizverwaltung, darüber Frage nabelegen, wie es möglich war, daß das Privatleben des welche Tagegelder und Reisekosten für Schöffen und Geschworene zu wachen, daß die Einzelstaaten die Reichsgesetze beachten.( Sehr Grafen Moltke aller Deffentlichkeit durchgehechelt werden verlangt, stimmen wir zu, ebenso der, welche die einheitliche Regelung richtig! links und im Zentrum.) Die preußische Regierung miß- fonnte. Der Prozeß hat viel Ünheil angerichtet. Hunderte und des Strafvollzuges fordert. Der Resolution Bassermann, welche achtet geradezu systematisch die Reichsgesetze zum Nachteil der Tausende, welche die Existenz jener Dinge auch nicht im entferntesten einen Gesezentwurf über das Strafverfahren und den Strafvollzug polnischen Bevölkerung. Das frasseste Beispiel bietet die Ent- ahnten, werden sich versucht fühlen, sie auch einmal am eigenen bei Jugendlichen verlangt, können wir nicht zustimmen, weil ein be- eignungsvorlage.( Sehr wahr! links.) Die Staatsanwaltschaft ist Leibe zu probieren. Bei Verbrechen wie Notzucht ist Strafverschärfung fonderer Gesezentwurf uns nicht notwendig erscheint. Der Resolution sonst immer bei der Hand, um im angeblichen öffentlichen Interesse dringend geboten; gegenwärtig begehen die entlassenen Verbrecher Liebert auf Schaffung von Straffolonien wird nur ein Teil meiner Anklagen zu erheben; die Verfolgung faustdicker Beleidigungen sofort wieder dieselben Verbrechen. Es muß dafür gesorgt werden, Freunde zustimmen; der andere Teil will erst Erfahrungen über die des Erzbischofs von Posen- Gnesen hat sie abgelehnt, weil kein daß solche Subjekte nicht immer wieder auf die Menschheit los­Kosten sammeln. Die sozialdemokratische Resolution, welche das öffentliches Jnteresse vorliege.( Hört! hört! bei den Polen   und im gelassen werden.( 8uruf bei den Sozialdemokraten.) Ich bin Recht der Zeugnisverweigerung für alle an der Herstellung einer Zentrum.) Redner wendet sich scharf gegen die Wiedereinführung durchaus tein Blutrichter, Herr Ledebour  , ich bin ein Gemütsmensch Zeitung beschäftigten Personen verlangt, geht uns zu weit; wir der Prügelstrafe.( Die Rechte stört durch laute Gespräche die Aus-( Große Heiterkeit). Redner legt des weiteren den Standpunkt seiner Lehnen sie ab und ebenso die Resolution Albrecht führungen des Redners.) Es ist hier von der beklagenswerten Zu- Partei zu den eingebrachten Resolutionen dar. und Ablaß, welche den Abgeordneten die Zeugnisverweigerung nahme der Kriminalität der Jugendlichen gesprochen worden. Wie Staatssekretär Dr. Nieberding erklärt, daß die verbündeten Re­fichern wollen; nur für den letzten Teil der heute eingegangenen können die überfüllten Schulen des Ostens, in denen die Lehrer eine gierungen eine Reform der Gebühren für Zeugen und Sachverständige Resolution Ablaß   werden wir stimmen. Schließlich will ich dem andere Sprache reden als die Schüler, erzieherisch wirken?( Sehr als notwendig anerkannt und sich deshalb mit Preußen in Verbindung Bedauern darüber Ausdruck geben, daß die Reform der Strafprozeß- wahr! bei den Polen  , bei den Sozialdemokraten und im Zentrum.) gesezt haben. ordnung noch auf demselben Fleck steht, wie vor einem Jahre, daß Wir stimmen allen Resolutionen zu, mit Ausnahme jener, die Abg. Baffermann( natl.) begründet die von ihm eingebrachte fie in einem ganzen Jahre nicht weiter gekommen ist.( Bravo  ! bei den Namen des Abg. v. Liebert trägt. Der Name sagt schon genug. Resolution betreffend das Strafverfahren und den Strafvollzug der Wirtschaftlichen Vereinigung.) ( Sehr wahr! bei den Polen   und den Sozialdemokraten.) Herr gegen jugendliche Personen. Die Kriminalität der Jugend hat er­Staatssekretär Dr. Nieberding: Der Entwurf der Strafprozeß- v. Liebert ist der Mann, der das Wort geprägt hat: heblich zugenommen. Einen großen Teil der Schuld daran trägt ordnung ist im Reichsjustizamt bereits fertiggestellt; der letzte Vor- Macht geht vor Recht!( Hört! hört! im Zentrum und links.) Doch die Auflösung der Familie durch das Hineinreißen der Frau in die wurf des Vorredners ist also nicht gerechtfertigt. Der Entwurf liegt ist nicht die Autorschaft des Herrn v. Liebert der Grund, der uns Grwersarbeit. The die Strafprozeßreform Gefeß geworden sein gegenwärtig der preußischen Regierung vor. Wenn zwischen ihr und zur Verwerfung seiner Resolution bestimmt, sondern unsere sachliche wird, wird es noch sehr viel Arbeit kosten; viel leichter wird es sein, der Reichsregierung ernste Meinungsverschiedenheiten nicht bestehen, Gegnerschaft gegen die Deportation. Es ist hier viel von der sozu einer Einigung über die Bestimmungen hinsichtlich der jugend­wird der Entwurf an den Bundesrat nicht gelangen. Was die Ge- genannten Klassenjustiz gesprochen worden. Auch wir glauben nicht lichen Berfonen zu gelangen, und deshalb wünschen wir, daß diese währung von Tagegeldern und Reisekosten an Schöffen und Ge- an bewußte Rechtsbeugung; aber auch wir sind der Meinung, daß Materie in einem besonderen Geseze geregelt wird.( Zustimmung bei schworene betrifft, so haben die verbündeten Regierungen in ihrer Erziehung, Milieu und Herkunft die Richter objektiv unfähig machen, den Nationalliberalen.) Mehrheit beschlossen, jezt eine provisorische Regelung nicht eintreten die Arbeiter zu verstehen.( Zustimmung bei den Polen   und Staatssekretär Dr. Nieberding: Die Regierung hat der Frage zu lassen, sondern bei der Strafprozeßordnung den Wünschen des den Sozialdemokraten.) Es war tein Zufall, daß viele der Behandlung der Jugendlichen stets große Aufmerksamkeit zu Reichstags Rechnung zu tragen. der trassen Fälle, die der Herr Abgeordnete Stadthagen gewendet. Ende der neunziger Jahre haben wir erwogen, ob nicht Abg. Dove( frs. Vg.): Notwendig ist eine durchgreifende organische anführte, im Osten sich ereignet haben, ereignet haben, wo die Sprach die Strafmündigkeit um zwei Jahre heraufgesetzt werden soll; doch Reform der Zivilprozeßordnung, nicht einzelne fleine Aenderungen. verschiedenheit den Klassengegensaß schärft.( Sehr richtig! bei sind wir auf großen Widerstand gestoßen. Daß die Kriminalität Besonders dringlich ist die Reform geworden durch die Kostspielig- den Polen  .) Selbst der konservative preußische Landtagsabgeordnete der Jugendlichen stärker gewachsen ist, als die allgemeine Kriminalität, feit und Langsamkeit der Rechtsprechung. Für neue Sondergerichte, Böhmert hat betont, daß die Sprach- und Religionsverschiedenheit ist nicht richtig. Den Verhältnissen der Jugendlichen wird in der wie sie der sozialdemokratische Antrag verlangt, sind wir nicht zu der Richter und Gerichteten im Osten auf die Justizpflege verderblich neuen Strafprozeßordnung in weitem Maße Rechnung getragen; haben, eher für eine stärkere Heranziehung des Laienelementes zur eingewirkt hat.( Vielfaches Hört! hört!) Seit langen Jahren diese kann, wenn der Reichstag Ernst machen will, schon im nächsten Rechtsprechung, obwohl man auch damit nicht zu weit gehen darf. werden keine polnischen Richter mehr in den Provinzen polnischer Winter Gesetz werden, daher würde die Ausarbeitung eines be­Vor allem fommt es doch darauf an, was für Richter wir haben. Bunge angestellt.( Hört! hört! bei den Polen   und Sozial- fonderen Gesezes über die Jugendlichen den Jntentionen des Vor­Ich freue mich, daß auch Herr Kollege Stadthagen, der gegen demokraten.) Im Dsten wird die Klaffenjustiz zur Rassenjustiz. redners nicht entsprechen, die Angelegenheit vielmehr verzögern. unsere Rechtsprechung den Vorwurf der Klassenjustiz erhebt, Die Richter im Osten sind durchweg Hakatisten oder unter- Abg. Frhr. v. Malyan( t.) bringt den Fall der Fürstin Wrede anerkannt hat, daß die Richter nicht bewußt das Recht beugen, liegen doch der hatatistischen Strömung. Ein Gericht hat ein zur Sprache und bedauert, daß die Fürstin in einem Privat­

Kleines feuilleton.

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§ 3. Das Bankwesen der Nordsee   bleibt das Reservat der Theater O. und in J. M. Späths Buchhandlung( dem Rathause holländischen, holsteiner und englischen Austern. § 4. Helgoland bleibt dreieckig.

§ 5. In Norderney   darf Bülow auch fernerhin freifinnige Ab­Die Blutlotterie in Belgien  . Belgien   hat, wie nicht bald ein geordnete empfangen, baden und einseifen. § 6. Die Uferstaaten verpflichten sich, an dem bisherigen Salz­anderes Land Europas, feine Spezialitäten an Sitten und Ge bräuchen, die sich mit seltsamer Bähigkeit im Wolfscharakter fest- gehalt der Nordsee   unverbrüchlich festzuhalten. Ein Erfaz des Salzes halten. So ist die Kermesse" eine der ältesten und ver- durch Zucker, Zitronensaft oder Fleischertrakt ist unzulässig. § 7. Die Nordsee   ist naß. breitetsten Feſteinrichtungen Belgiens  , obwohl auch an ihr seit § 8. Die Vertragsländer behalten sich weitere Bestimmungen des feligen Teniers Tagen sich vieles geändert hat, noch vor, falls ihren vielbeschäftigten Diplomaten noch etwas Wesentliches immer ein ebenso lärmendes wie wichtiges Ereignis für die Großstadt Brüssel   nicht minder wie für ein verträumtes einfallen foute.

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zu

Notizen.

( Lustige Blätter.")

gegenüber).

- Eine uhde Ausstellung ist vom 20. Februar ab im Albrecht Dürerhaus, Berlin   W., Kronenstr. 18, täglich von 9-8 Uhr frei zu besichtigen. Sie ist von der Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege zufammengestellt und umfaßt neben einigen im Berliner  Privatbesiz befindlichen Originalen(„ Der Leierkastenmann kommt", " Jesus heilt die Kranken", Porträt von Mag Liebermann,„ Kind mit Puppe") Neproduktionen Uhdescher Gemälde.

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Solches fündet ungläubigen Ohren eine Londoner Zeitung, aber Berliner   Blätter, die an Höfen gelesen werden oder wurden, be stätigen es. Geschichtsunterricht durch" echten" Kulissenzauber und das ist immerhin eine hübsche assyrisch geschwungene Ballettbeine Abwechselung. Und die alten Herren, die die Tontafeln studieren, sehen doch endlich den Endzweck ihrer Wissenschaft: Anschauungs­

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Zuschnitts stehen der Berliner   Gesellschaft bevor. Jm tgl. Opern­- Assyrien   in Berlin  . Große Kunstereignisse_höfischen hause soll das Ballett, das jetzt wie früher der künstlerische flandrisches Nest. Eine spezifisch belgische Fest" angelegenheit Mittelpunkt dieser Art Institute ist, zu unerhörtem Glanze ge steigert werden. ist auch das alljährliche Ereignis der Auslosung der Rekruten, das Im Anschluß an Byrons Sardanapal" foll ganzen Theaterchronit. Im Wiener Lustspieltheater ein den Abend füllendes assyrisches Ballett ge der zwanzigjährigen männlichen Jugend zu tagelangen Saufereien und Raufereien Anlaß gibt. In der Provinz wie in der Hauptstadt wurde die Komödie hinterm 3aun" von Karl Rößler, schaffen werden. Aber nicht genug damit: namhafte Assyrologen" ziehen die jungen Leute bon Wirtshaus Wirtshaus, dem Autor des„ Reichen Jünglings" mit durchschlagendem Erfolge unter Leitung von Prof. Delizich werden in Berlin   und Babylon" johlend, lärmend. Andere Legen den Weg ชน den aufgeführt. St. Großmann schreibt darüber in der Wiener damit beschäftigt, dem Ganzen den Stemgel historischer Echtheit zu Estaminets"( Sneipen) in phantastischen Behiteln zurück, Arbeiterzeitung": Rößler ist unter den jungen Theaterstück- geben. Und S. M. überwacht und leitet alles und mißt der Panto­auf denen sich ein mörderisches Orchester" etabliert hat, nach dessen schreibern derjenige, der eine sichere Blumenthal- Billa   im Tornister mime hervorragenden erzieherischen Wert bei. Weisen die karnevalestgeschmückten Insassen entsprechende Refrains hat. Er hat bei Wedekind, Hartleben, Bahr seine literarische Er­heulen. An diesen in oft harmloser Derbheit begonnenen, durch den ziehung genossen und bringt überdies fürs Theater etwas mit, was reichlichen Alkoholgenuß der verschiedenen Nationalgetränke oft wichtiger ist als alle Einflüsse der Jugendjahre, nämlich: Laune! traurig endenden Manifestationen" teilzunehmen, trägt vor allem Behagliche, gute Laune, die an der Welt und an sich selbst sichtlich das nichtswürdige System der Auslosung schuld. In den zur Aus- Gefallen findet. Seine Begabung scheint ihn also zur Komödie Losung Berufenen sammelt sich nach dem wochenlangen Hangen und zu prädestinieren. Hinterm Zaun" sind gleich zwei oder gar drei Bangen schließlich eine, dem etwas derben Volkscharakter entsprechende Komödien. Ein Milieustück, das Nachtasyl wandernder Schmieren- unterricht im Ballett zu geben. Aus der Kunst welt. Der Maler Paul Thumann  , wilde Erregung an, die in den alkoholischen Genüssen ihre endliche Aus- schauspieler, ist der erste Aft. Der zweite und dritte Att verlassen Lösung findet. In Verbindung mit diesem System steht das unmoralische den Milieustil und werden zur französierenden Konversations- der seit dem Aufkommen der modernen Malerei als Schulbeispiel der Stellvertretungssystem, das aus der pseudo allgemeinen" Wehrpflicht komödie. Ein eitler Provinzhofschauspieler erhält die Medaille seitdem berpönten historischen und anekdotischen Stoffmalerei und der Belgiens   tatsächlich eine Wehrpflicht der Armen macht. Es für Kunst und Wissenschaft, weil seine Frau dem jungen Thron- füßlichen, sentimentalen Bose galt, ist im 74. Jahre zu Berlin   ge­Er hat die erbitterte Bekämpfung und die völlige entspricht vollständig dem christlich- demokratischen Geist" der mehr erben des Großherzogtums mit viel Liebeskunst allerlei erotische storben. als zwei Jahrzehnte das Land beherrschenden Klerikalen, daß fie bis Wissenschaft beibringt. Die Verbindung des Mileuſtückes mit der künstlerische Niederlage seiner Richtung, die heute nur noch von den erotischen Komödie wird durch den jugendlichen Liebhaber der zu Zwecken patriotischer Kindererziehung heute dieses wie ein bürgerliches Blatt neulich schrieb protegiert wird, Seine Geschichtsmalereien( Lutherbilder auf Besitzenden für die Besigenden gemachte Gesez aufrecht erhalten haben. Schmiere hergestellt, der plößlich in der jungendlichen Hofschau- lange überlebt. spielerin seine Mama erkennt. Ein bißchen viel ist's, daß der der Wartburg  ) wie seine antiken oder idealen" Genrebilder inter­Jeunes Gardes Die sozialistischen   Jugendorganisationen veranstalten alljährlich vor der Auslosung sehr wirksame anti- Jüngling am selben Tage auch noch seinen Vater entdeckt und effieren heute nicht mehr, da sie als Malerei uns nichts bieten. militaristische Versammlungen und versuchen auch sonst in moralischer seinen Alimentator. Der Jüngling weint und seufzt und sehnt Thumann ist auch der ideale Illustrator der Goldschnittbändchen Beziehung auf den Geist der Jugend einzuwirken. Auch der Frauen sich durch alle drei Akte. Hier steckt die dritte Komödie des Stückes, gewesen, die der gute Bürger in seinem Salon auflegte. Talmi, Ein anderer Maler, der Abstinentenverein sucht in seinen Grenzen den alkoholischen Aus- die älteste: das Hirschfeld- Drama des sehnsüchtigen Jünglings. wie die Kultur, deren Ausdrud er war. - Musikchronit. Ein russisches Overngastspiel in seiner Art ebenso die vergangene Epoche charakterisierte, Peter schweifungen entgegenzuwirken. Die Partei selbst hat im Barlament wie in der Presse gegen die militärischen Einrichtungen wie gegen wird im Neuen tgl. Opernhause   vom 20. Mai bis 10. Juni Janssen, der Beherrscher der Düsseldorfer Akademie, ist im Er war die aus ihnen hervorgehende Demoralisation jederzeit gekämpft und stattfinden. Mit den besten russischen Kräften sollen Werke wie Alter von 63 Jahren in Düsseldorf   gestorben. Tschaikowskys Eugen Onegin  " und Rubinsteins Mazeppa" und fraftvoller und als Akademiedirektor einflußreicher als Thumann. protestiert. „ Dämon" aufgeführt werden. Zahllose Geschichtsbilder von ihm bezeugen in öffentlichen Ge­Humor und Satire. Einen Gerhart Hauptmann   Abend veranstaltet bäuden: Börsen, Galerien( z. B. im zweiten Corneliussaal der beren eminente das Schiller Theater im Berlinischen Rathause am nächsten Nationalgalerie und im Zeughaus), Rathäusern usw., was in Wichtigkeit von der gesamten europäischen   Preffe anerkannt wird, Sonntag. Nach einem einleitenden Vortrage werden auch weniger Deutschland   dazumal als monumentale Malerei galt. Buntbewegte, haben bis jetzt zu folgenden Ergebnissen geführt:"

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Die Nordsee   Verhandlungen,

§ 1. Die Nordsee   bleibt nach Norden offen.

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§ 2. Spanien und Italien   gelten nicht als uferstaaten.

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bekannte lyrische Schöpfungen Hauptmanns zum Vortrag gelangen, figurenüberladene Maschinen, riesige Bilderbogen ohne malerischen u. a. Stellen aus dem„ Promethidenlos" und dem nur in wenigen und dekorativen Wert, bestimmt, sogenannte große historische Exemplaren vorhandenen Bunten Buch". Eintrittstarten im Schiller Momente festzuhalten. Viel Technit, aber keine Kunst.