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zutreffend sei. Die Debatte endete schließlich mit einer etwas humoristischen Auseinandersetzung des Genossen Pieck mit dem Stadtverordneten Schob. Der Hauptetat für 1908 schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 7 199 140 M. gegen 6 240 140 M. im Vorjahre. Hiervon fallen auf die ordentliche Verwaltung 5> 182 000 M. und auf die außerordentliche Verwaltung 2 017 140 Mark. Durch Steuern sind aufzubringen: 1836 000 M. Aus den Ileberschüssen vom Jahre 1906 sollen 125 000 M. zur Erleichterung der Steuerlast in den Etat eingestellt werden. Dadurch reduziert sich der durch Steuern zu deckende Betrag auf 1 711 000 M. Dieser Betrag soll wie folgt aufgebracht werden: A. Indirekte Steuern: 1. Biersteuer nach dreijährigem Durchschnitt 73 000 M-, 2. Hunde- sieuer nach dreijährigem Durchschnitt 23 000 M., 3. Lustbarkeits- steuer nach dreijährigem Durchschnitt 13 000 M., 4. Umsatzsteuer nach dreijährigem Durchschnitt 158 500 M., 5. Betriebsstcuer nach dreijährigem Durchschnitt 10 500 M. L. Gemeindeabgaben der Offiziere 14 700 M. C. Direkte Steuern: 1. Einkommensteuer 150 Proz. von 455 000 M. 682 500 M.. 2. Grundwertsteuer 220 Proz. von 239 000 M. 525 800 M., 3. Gewerbesteuern 210 Proz. von 100 000 M. 210 000 M. In Summa 1 711 000 M. Nach Beratung dieses Etats gab der Oberbürgermeister Koeltze Auskunft über die Arbeitslosenzählung, welche er durch die Polizeiverwaltung am 15. und 17. Februar hat vornehmen lassen. Durch Bekannt- machung in den hiesigen Lokalblättern waren nämlich die Arbeits- losen aufgefordert, sich mit ihrer Jnvalidenkarte an diesen Tagen auf dem Polizeibureau zu melden. Es haben sich nach den An- gaben des Oberbürgermeisters im ganzen 534 Personen gemeldet. Von diesen waren 171 unter 21 Jahr und 63, die noch nicht ein Jahr in Spandau   ansässig sind. Es kämen also nur 300 Personen in Frage. Von diesen waren über 80 Saisonarbeiter, d. h. Maurer, Zimmerer und Töpfer. Verheiratet waren von den 300 Personen 190 mit 307 Kindern. In einer Stadt von 75 000 Einwohnern, so meinte der Oberbürgermeister, die noch dazu meist Arbeiterstadt sei, werde man jeden Winter soviel Arbeitslose haben, das könne mnd werde man nicht ändern. Das bestehe schon so lange die Welt besteht und werde auch so bleiben. Mit der Inangriffnahme der vom Magistrat in voriger Sitzung angeführten Arbeiten sei jeden- falls genügend getan. Wenn diese Statistik der Wirklichkeit ent- spräche, dann ließe sich ja gegen die Ausführungen deL Oberbürger­meisters, daß es nicht ganz so schlimm fei, wie man angenommen, nichts einwenden, obwohl es schon schlimm genug ist, wenn 534 Ar- beitslose sich melden. Der Oberbürgermeister operiert immer mit 300, die 171 unter 21 Jahren wollen doch aber auch arbeiten, es werden doch auch von ihnen Steuern verlangt. Aber so ganz zu- verlässig ist die Statistik doch nicht. Es werden sich bei weitem nicht alle Arbeitslose gemeldet haben, da sie die hiesigen Lokal- blätter nicht lesen. Das geht schon daraus hervor, daß sich nur 73 Schlosser und 24 Dreher als arbeitslos gemeldet haben. Die Zahl der Arbeitslosen in diesen Branchen ist bedeutend höher. Unsere Genogen Pieper und Pieck machten auch dement- sprechende Ausführungen, predigten allerdings tauben Ohren. Der Stadtverordnete Lüdicke ist dem Magistrat sogar dankbar, daß er durch Aufnahme dieser Statastik die Arbeitslosigkeit in Spandau  zu nichte gemacht. Wenn man die Gewerkschaften mit einer solchen Statistik betraut hätte, so würde diese doch wohl etwas mehr An- sprach auf Zuverlässigkeit haben. Als dringliche Vorlage wiro der Vertrag mit der Negierung betreffs des nach Spandau   zu ver- legenden Seminars und der Landesturnanstalt genehmigt. Zu dem Antrag der Stadtv. Thomas und Genossen, den Magistrat zu er- suchen, beim Reichspostamt gegen die Erhöhung der Telephon  - gebühren vorstellig zu werden, bezeichnet der Stadtverordnete und konservative Landtagsabgeordnete Lüdicke das Vorgehen der Reichs- post als verkehrsfeindlich. Genosse Pieck ersucht den Vorredner, seinen Einfluß bei seinen Parteifreunden im Landtag dahin geltend zu machen, daß diese das Vorgehen der Reichspost auch als vcrkehrsfeindlich betrachten und dagegen stimmen. Es wurden dann noch mehrere nicht so interessante Vorlagen erlediqt und dann in die geheime Sitzung eingetreten. Neber ein Attentat aus ein Schulmädchen wird folgendes be-> richtet: Die 11jährige Charlotte Drechsel aus der Adamstraße war im Begriff, nach Schluß des Vormittagsunterrichts die fünfte Ge- meindeschule zu verlassen, als ihr im Flur des Schulgebäudes ein gut gekleideter Herr entgegentrat und sie mit den Worten.Ich bin der SMlrat* ansprach. Der Unbekannte ubergab dem Mädchen ciuenjMief mit der Weisung, ihn in ein von ihm bezeichnetes Klass�ßsinmer. wo sich zurzeit der Rektor befinde, zu tragen. Das Mädchen führte den Auftrag ohne Argwohn aus; kaum aber hatte sie die Tür geöffnet, als plötzlich der angebliche Schulrat hinter ihr austauchte und sie mit Gewalt in das Zimmer schob. Hier versuchte er die Kleine zu vergewaltigen: das Schreien des Kindes veranlaßte ihn jedoch, schon nach wenigen Minuten die Flucht zu ergreifen. Erhebliche Verletzungen hat Charlotte Drechsel nicht erlitten; sie wurde in die elterliche Wohnung gebracht, wo sie ärztlich behandelt wird. Ueber die Per- svulichkeit des TäterS konnte sie nur ungenaue Angaben machen. Die Affäre, die in ihren Einzelheiten noch unaufgeklärt ist, wird von der Kriminalpolizei   weiter verfolgt. �ericbts- Leitung. Eine Grndarmenbeleidigung. Genosse Wnschick hielt am 1. Mai 1907 in Friedrichshagen  eine Vcrsainmluugsrede. Der überwachende Gendarmerie- w acht m ei st er Schaffrath fühlte sich durch einige Aeußerungen Wuschicks beleidigt und stellte Strafantrag. Drei Brocken auS der einstündige» Rede Wuschicks sind es, durch die sich der Gendarmeriewachtmeister getroffen fühlt. Pie eine Aeußerung geht nach Angabe des Wachtmeisters dem Sinne nach dahin, daß Unter- offiziere, welche nichts weiter können wie rechts- und linksum machen, später solche Gendarmen werden wie die in Köpenick  , die vor dem falschen Hauptmann solchen Respekt hatten, daß sie ihm bei der Ausführung seines Gaunerstreiches behülflich waren. Eine zweite Aeußerung. die Wnschick in Verbindung mit Aus- führungen über Soldatemnißbaudlimgen machte, lautet nach der Be- kundung des Gendarmeriewachnneisters Schaffrath, die Unteroffiziere, tvclche ihre Untergebenen mißhandeln, seien nicht die klügsten, es seien Leute, die an ihrem Fortkommen im bürgerlichen Leben zweifeln und deshalb eine Stellung als Gendarm oder Nachtwächter suchen. Ferner sprach Wuschick über die damals ganz neue AuS- rüstung der Berliner   Schutzleute mit Browningpistolen. Bei dieser Gelegenheit soll er nach Angabe des Wachtmeisters Schaffrath gesagt haben: diese Ausrüstung koste den Steuerzahlern viel Geld, den», um einen Schutzmannsbauch oder einen Gendarmcnbauch zu um- spanneu, dazu gehöre eine Menge Leder. DaS Köpenicker   Schöffengericht hat Wuschick frei- gesprochen, denn eS konnte nichr zu der Ansicht kommen, daß der Gendarmeriewachtmeister Schaffrath Anlaß hatte, sich durch die all- gemeinen Aussührungen Wuschicks über minder intelligente Unteroffiziere, Gendarmen und Nachtwächter persönlich beleidigt zu fühlen. Betreffs der Anspielung aus dicke Schutzmanns- und Geudarmenbäuche meinte das Schöffengericht, die Anspielung sei wohl geschmacklos, aber nicht beleidigend. Der Staatsanwaltschaft gefiel dies Urteil nicht. Sie legte Berufung ein, insolgedesfen kam der Fall am Freitag vor der vierten Strafkammer des Land- zerichts hl zur Verhandlung. Wuschick bestritt, daß er die unter Anklage stehenden Aeuße- cungen s o gemacht habe, wie sie der Geudarmerielvachtmeister angab. Eingehend legte der Angeklagte dar, daß er die belreffenden Aeußerungen in einer Form vorgetragen habe, dnrch die sich kein Beamter persönlich beleidigt fühlen könnte. Ins- besondere habe er nicht von Schutzmanns- und Gendarnienbäuchen, fondern nur von Schutzmannsbäuchen gesprochen, da er sich ja nur auf die Bewaffnung der Berliner   Schutzmanuschaft mit Revolvern bezog. Für den Irrtum deS Wachtmeisters spreche auch der Umstand, daß er. Wuschick. das Wort Browniiigpistole, welches er damals noch gar nicht kannte, nicht gebraucht habe, und doch wolle der Wachtmeister dieses Wort gehört haben. Bei der Bemerkung über den Schutzmannsbauch habe er nicht an den Gendannerie- Wachtmeister Schaffrath gedacht. Er habe in der Versammlung über die körperliche Beschaffenheit des Wacht- Meisters, der hinter ihm saß, keine Wahrnehmungen machen können. Erst vor Gericht habe er gesehen, daß der Gendarmeriewachtmeister Schaffrath sich eines stattlichen Leibesumfanges erfreut. Die Beweiserhebung gestaltete sich so, wie eS in der­artigen Fällen immer zu geschehen pflegt. Gendarmerie  - Wachtmeister Schaffrath bekundete mit positiver Bestimmt- heit, daß der Angeklagte die betreffende» Aeußerungen in der von ihm, dem Wachtmeister, angegebenen Form gemacht habe. Der zweite überwachende Gendarm bestätigte diese Angaben, während zwei Zeugen aus den Reihen der Berfamm- lungsteilnehmer nach so langer Zeit natürlich nichts absolut bestimmtes über den Wortlaut der dem Angeklagten zur Last gelegten Sätze sagen konnten. Auch aus den Ton des Redners, sowie daraus, daß ein Teil der Versammlung seine Aussührungen belachte, wurde bei der Beweisaufnahme Gewicht gelegt. Der Staatsanwalt beantragte einen Monat Ge- f ä n g n i S. Er begründete diese schwere Strafe damit, daß der An- geklagte ein recht intelligenter Mann sei, der das Wort zu beherrschen wisse und der den Gendarmen ihr schweres Amt erleichtern müßte, anstatt es ihnen noch schwerer zu machen. Der Verteidiger Rechtsanwalt Wolfgang Heine  verwies daraus, daß es im allgemeinen schwierig ist, den Wortlaut bestimniter Aeußerungen eines Redners festzustellen und daß sich Polizeibeamte und Gendarmen in solchen Fällen schon oft geirrt haben. Aber selbst wenn der Angeklagte das gesagt hätte, tvas die Gendarmen bekundet haben, so sei es doch nicht für sie beleidigend. Ueber die Rolle, welche die Köpenicker   Polizeibeamten im Falle des falschen Hauptmanns spielten, würde man am besten den Schleier der christlichen Milde decken und nicht darüber sprechen. Wenn aber jemand darüber spricht, dann brauche sich die Polizei nicht beleidigt zu fühlen und für den Gendarmeriewachtmeister Schaffrath sei daS kein Anlaß, sich beleidigt zu fühlen. Wenn der Angeklagte gesagt hat. daß es nicht die klügsten Unteroffiziere sind, welche Anstellung bei der Schutzinannschaft und Gendarmerie suchen, so sei das nicht beleidigend, denn von den Stellungen, welche den Unteroffizieren offen stehen, sei die Anstellung bei der Schutzmann- schaft oder Gendarmerie diejenige, welche die geringsten Fähigkeiten erfordert, diese Stellungen würden denn auch von denen aufgesucht, welche nicht die Fähigkeit haben, um die Prüfung zu bestehen, welche andere Behörden von den Bewerbern um ein Amt fordern. Nie- mand werde solchen Beamten aus ihrer geringeren Fähigkeit einen Borwurf machen. Die Erwähnung einer so allgemein bekannten Talsache sei nicht beleidigend, sie enthalte nichts, was für jeden Gendarm ehrenrührig sei. Daß der Gendarmeriewachtmeister Schaffrath sich durch die Aeußerung von der minderen Jnielligenz der Bewerber um Schutzmanns- und Gendarmerieposten beleidigt fühlen mußte, dafür fehle jeder Anhalt. Wenn er so empfindlich ist, daß er die allgemeine Aeußerung auf sich bezog, so sei das sein Pech. Mit demselben Recht wie Herr Schaffrath würde sich ja fchließlich jeder Schutzmann durch die betreffende Aeußerung beleidigt fühlen und Strafantrag stellen köimen. Hinsichtlich der Bemerkung über den Leibesumfang stehe fest, daß der Angeklagte nur von Schutz- lcutcn gesprochen habe. Sollte er aber auch das WortGendarmen­bauch" gebraucht haben, so sei das ein Witz, wie sie oit in Versamm- lungen gemacht werden, aber keine Beleidigung. Aus dem Lachen von Versammlungsteilnehmern lasse sich kein Schluß auf die Ab- ficht des Redners ziehen. Der Verteidiger beantragte Frei- fprechung, für den Fall der Verurteilung aber ivürde sich eine Freiheitsstrafe nicht rechtfertigen, sondern eine Geldstrafe aus- reichend sein. Der GerichShof hält, wie aus der Urteilsbegründung her- vorgeht, die unter Anklage stehenden Aeußerungen für beleidigend. Mit der Bemerkung von der minderen Intelligenz mancher Unter- offiziere habe der Angeklagte sagen wollen, das sind die Törichten, die Dummen, die werden Gendarmen und Nachtwächter. Mit der Bemerkung über den Schutzmanns- und Gcndarmenbauch habe der Angeklagte beabsichtigt, die Gendarmen lächerlich zu machen. Bei der Abmessung der Strafe habe der Gerichtshof erwogen, daß eine Gefängnisstrafe wohl am Platze wäre, da die staatliche Autorität ganz energisch geschützt werden müsse. Weil aber der Angeklagte noch unbestraft ist und weil er seine Aeußerungen nicht für so schlimm gehalten hat, so sei aus eine Geldstrafe erkannt worden. Der An- geklagte wurde wegen öffentlicher Beleidigung zu 100 Mark ver- urteilt und dem Gendarmerie-Wachtmeister Schaffrath die Befugnis erteilt, das Urteil in derNicderbarnimer Zeitung" auf Kosten des Angeklagten veröffentlichen zu lassen. Wegen Beleidigung cincS Schutzmanns war der 56jährige Arbeiter Hermann Packendorf zu der hohen Strafe von vier. Monaten Gefängnis vom Schöffengericht verurteilt worden. Der Sachverhalt, welcher diesem Urteil zugrunde lag, ist folgender. Eines Tages im Herbst vorigen Jahres saß der nur geringfügig vorbestrafte Angeklagte aus einer Bank in der Mictelpromenade der Gneisenaustraße. Zwischen ihm und einem Ehepaar Hähn. welches ebenfalls auf der Bank Platz genommen hatte. kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Hähn war ebenso wie der Angeklagte infolge einer Massenentlaffung aus einer Fabrik arbeitslos gelvordcn und war deshalb mit seiner Frau in Streit geraten, in den sich auch Packendorf hineinmischte. Es kam zu einer heftigen Szene, der durch daS Erscheinen eines Schutzmanns ein Ende bereitet wurde. Wie der Angeklagte behauptet, wäre er sofort von dem Schutzmann in grober Weiseangefchnauzt" worden. Als er sich einen höflicheren Ton ausbat, habe ihn der Beamte ohne weiteres sistiert. Aus dem Wege zur Polizeiwache machte P. seinem Aerger über die seiner Ansicht ungerechtfertigte Festnahme durch die Worte Luft:.Ihr verfl-- Blauköppe lebt doch nur von unseren Steuern!" Eines Wider st andes machte sich P. nicht schuldig. DaS Schöffengericht verurteilte den An- geklagten, der zugab, in der Trunkenheit und in der Erregung über das ihm zugefügte Unrecht, jene Worte gebraucht ju haben, zu der hohen Strafe von vier Monaten Gefängnis. Hiergegen legte P. unter Beistand Berufung ein. die nunmehr die Strafkammer beschäftigte. In der Berufungsinstanz wie« der Verteidiger auf einen Fall hin. der vor einigen Tagen die Strafkammer beichäsligt hatte. In diesem hatte ein angetrunkener Schutzmann einen groben Exzeß gegen eine FroU verwirkt und war mit der auffällig milden Strafe von 100 M. Geldstrafe davon- gekommen. Der Angeklagte habe sich in der Trunkenheit und Er- reguug einer einfache» Beleidigung fchuldig gemacht und es müsse in solchem Falle mit gleichem Maße gemessen werden, schon um die von gewisser Seite bestrittene Gleichförmigkeit in der Rechtsprechung zu bestätigen. Das Gericht war jedoch der An- ficht, daß es sich um eine gröbliche Ausschreitung gegen einen im Dienst befindlichen Schutzmann handele, und jeder Beamte bor derartigen Augriffen mit aller Energie in Schutz genommen werden müsse. Es erscheine jedoch mit Rücksicht auf die damalige An- geirunkenhcit des Angeklagten eine Herabminderung der Strafe am Platze. Das Urteil des Gerichts lautete deshalb auf zwei Monate Gefängnis.  _ Maggi vor Gericht. Die Maggi-Gesellschaft bittet unS um Mitteilung, daß gegen daS von uns am Freitag mitgeteilte Erkenntnis Revision ein- gelegt ist. Das Gntackiten des Sachverständigen Aufrecht stehe mit allen Gutachten, die bislang in ähnlichen Prozessen abgegeben sind, in Widerspruch. Die Gesellschaft macht darauf aufmerksam, daß sie nach wie vor imstande ist. jede, auch die geringste Versälschung ihres Produktes festzustellen. Die Freisprechung eines einzelnen ändere daran nichts. Allgemeine Krauten- und Stcrvekasse der Metallarbeitee (E. H. 24 Hamburg  ), Filiale Baumschulen weg. Heute abend Sfl, Uhr, bei Sulding, Baumschnlenstr. 67. Fretreltgiöse Gemeinde. Sonntag, den 23. Februar, vormittags 8't, Uhr, in der neuen Gcmeindchalle, Pappel-Allee tS t?: Versammlung mit sreireligiöser Vorlesimg. Somitagvormittag lO3/, Uhr in der Schulaula, Kleine Frankfurter Straße ö: Vortrag von Herrn Pros. Dr. A. Gehrle: .KoperuikuS und Giordano Bruno  ". Damen und Herren als Gäste sehr willkommen. Verrmledtes. Ein Ranbanfall. Nach einer Meldung an? Fürstenwalde   wurde gestern vormittag auf den 7ojährigen Kassenboten v. Planitz, deichet der Firma Julius Piuisch in Stellung ist, ein Ranbanfall verübt. Der Former Franz Schulz überfiel den Kasseuboten, verletzte ihn mit einem Schlachtmesser an der Hand und entriß ihm einen Geld« sack init etiva 1000 M. Inhalt. Der Täter wurde festgenommen. Fabrikbrände. Wie ans Brünn   berichtet wird, brach gestern früh um 3 Uhr in der Spinnerei von Himmelreich u. Zwicker ein großer Brand aus. Ein Teil der Fabrik wurde gänzlich zerstört. Ein zweites Feuer entstand eine Stunde später in der Spinnerei Von Gebrüder Swoboda. Hier wurde die ganze Fabrik total ein- geäschert. In beiden Betrieben sind über 400 Arbeiter brotlos. Die Ursache der Brände ist unbekannt. Der Hunger wird amtlich bestätigt. AnS Samara   wird der Retsch" geschrieben: Die hier eingetroffene Bäuerin des Kreises Busuluk  , Agrafiona Shereljewa, teilt mit, daß ihr Mann Dimitu Shereljcw am 27. Dezember Hungers gestorben sei. Nach ihren An- gaben hatten die örtlichen Behörden als Todesursache Hunger amt  « lich festgestellt. Dieses bestätigt auch die Gemeindeverwaltung. Die Shereljews hatten schon längst das letzte Stück Vieh auf- gezehrt. Die Familienmitglieder suchten ihr Leben durch Betteln zu fristen, doch hungerte das ganze Dorf, mit Ausnahme der wenigen wohlhabenden Bauern. Hülfe wird von auswärts nicht geleistet, iveder kümmert sich die staatliche Verpflegungskommission noch sonst irgend jemand um das unglückliche Dorf. Die Lage der Bauern ist eine verzweifelte, doch ist keine Hülfe sichtbar. Vom Zuge überfahren. Zwischen Golewny und Dombrowa wurden, wie auS Sosnowice berichtet wird, drei Kosaken von einem Personenzuge überfahren. Ein Mann war tot, die beiden anderen wurden tödlich verletzt. Familicudrama. Eine Meldung auS Paris   besagt: In Menainville bei Chäteaudun(Eure et Low) vergiftet� sich eine Witwe mit ihren acht Kindern durch Kohlenoxydgas. Nur zwei der Kinder tonnten ins Leben zurückgerufen werden. Handwcrkerelend. Nach einer Meldung aus K a p p e l n erschoß gestern früh ein früherer Tischlermeister in Karby   seine drei Kinder im Alter von 12, 9 und 6 Jahren. Sodann tötete er sich selbst. Wie derSchleibote" meldet, ist die Ursache der Tat in zerrütteten Verhältnissen zu suchen. Eine Dynaulitexplosion. Wie aus Berkeley  (Californien  ) berichtet wird, explodierten im Packhause der HerkuleS-Pulverwerke zehn Tonnen Dynamit. Es wurden hierbei 4 Weiße und 24 Chinesen getötet. Grubcnexplosion. Im Washington- Glebe- Kohlenbergwerk er- eignete sich nach einer Meldung aus New C a st I e on Tyne bor« gestern abend eine Explosion, bei der 14 Menschen getötet wurden. Fünf Leichen wurden geborgen. Auf dem Schiffe verunglückt. Einer Meldung auS Tokio   zufolge wurden an Bord des Kreuzer»Akaschi" durch einen Unfall drei Unteroffiziere getötet und zwei Offiziere verletzt. Berliner   Wlarripreik«. Au» ocm ainllllbei! Berich» der städtiichev Marklballcn-Direttjon. lGroßbandcl.) Ochseiifleiich I» 6870 pr. lOO Psd., IIa 62 67, Qla 54-57, Bullenfleisch la 6570, IIa 5464, Kühe, feit 4856, do. mager 3644, Fresser 5058, Bullen, dänische 5163. Kalbfteisch, Doppcllender 105125, Masttälber la 78-85, II» 6774, Kälber ger. gen. 4560, do. boll. 4550. Haminelfleilch Mast- Ummer 7375, Hammel la 6760. 11» 50-64, ungar. 0.00, Schafe 4457. Schweincrlciicli 43- 56. Rotwild la per Pfund 0,500,60, do. IIa 0,00. Damwild 0,450,60, Wildschweine 0,3035, Frischlinge 0,680,65. Kaninchen, groß, Stück 0,801,00, do. klein 0,00. Hafen, groß, plomb. Per Stück 3,00 3,50. WUdenlcn per Stück 0,00. Faianenhähne la junge 3,50, do. IIa und alte 2,50. Fasancnhcnnen 0,00, Schneehühner Stück 0,850,08. Birlhähne Stück 1,501,60. Birk­hennen Stck. 1,25-1,40. Haselhühner Stck. 0,901,00. Hühner. la per Stück 1,702,85, dito lla 1,001,60. Hamburger Kitten, Stück 1,00 bis 1,20, Poularden, deutsche, p. Psd. 1,10. Tauben 1» 0,600,65, do. IIa 0,00, do. alte 0,60, do. ital. 1,00. Enten, per Stück 0,00, dito russische per Stück 0,00, dito Hamburger, per Stück 2.703,50.«Sänie per Psd. 0,40-0,55, do. jg. Hamb, per Psd. 0,901,05. dito russische per Psund 0,350.56. Poulcls per Stück 1,201,40. Puten 1» p. Psd. 0,801,04, do. IIa. 0,600,70. Hechte per 100 Pfund 7490, do. klein 9499, do. groß 63, do. groß-mittel 0,00. Zander, unsortiert 0,00, do. groß 0,00, do. mittel 0,00. Schleie, groß 0,00, dito mittel 0,00, dito IIa 104116. Aale, klein 0,00, do. mittel 0,00, do. groß 117125. Karpjen 5 10er 0,00, do. 10 15er 0,00, do. 50er 63 bis 68, do. uns. 0,00. Plötzen 0,00, do. klein 4058. Aland 62. Quappen 40. Bleifische 0,00. Wels 54. Bunte Fische 8158. Barse matt 0,00, do. klein 0,00. Bleie 45 58. Karauschen, matt 0,00 Winter-Rheinlachs, per 100 Psund 0,00, Amerikanischer LachS la, pel 100 Psund 110130, do. IIa 90100. Seelachs, per 100 Psund 2030. Flundern, Kieler, Stiege 1» 26. do. initlcl, Kitte 0,00, do. Hamb  . Stiege 36, halbe Kiste 23. pomm. la Schock 0,00, IIa 0,00. Bücklinge, Kieler Per Wall 0,00, schwedische 1.502.00, englische 0,00. Sprotten, Danziger, Kiste 0,600.70, do. Rügenwaldcr, Kiste 0,400,60. Aale, gro» per Psmid 1,101.30, mitlelgroß 0.801,10, «ein 0.600.30. Hering- per Schock 5,009,00. Schellsische, Kitte 4,005,00, dito Kiste 2,503,00. Sardellen. 1902 er per Anker 98, 1 L04er 98, 1905er 98, 1906er 8590. Schottische Bollberinne 1905 0.00. large 4044. füll. 38 40, med. 3642, deutsche 3040. Heringe, neue MatjeS, per«/, To. 0,00. Sardinen, rusi.. Faß 1,591,60. Bratheringe Faß 1,201,40, do. Büchse(4 Liter) 1,40-1,70. Neunaugen. Schocksaß 8. do.«eine 4-5, do. Riesen- 10. Krebse per Schock 0,00, große 0.00, do. mittelgroße 0,00, dito«eine 0,00 cm 0,00, do. unsortiert 0,00, Galizier, groß 0,00. Seemuscheln 100 St. 1,00. Eier, Land-, nnsortierl per Schock 3,554.00, do. große 4,004,50. Butte» per 100 Psd. 1» 138-141. Ua 129-137, tlla 120-128, absallcnde 115120. saure Gullen Scbock 4,50. Bsefsergurke» Schock 4.50. Kartosseln per>00 Pmnd Dabersche 3,253,50, weiße runde 3.003,25, mag. Von. 3,253,50. Porree, per Schock 0,751,25. Meerrettich. Schock 816. Spinal per 100 Psund 2530. Sellerie, per Schock 36, do. pomm. 614. Zwiebein per 100 Psd. 4,00-5,00. Petersilie. grün, Sckvckbund 0,801,50. Reitich, bayrischer, per Stück 0,060,10, hiesiger, per Schock 0,00. Mohrrüben, 100 Psund 2.00 bis 3.50. Karotten, per 100 Psund 1015. Wirsingkohl v. Schock 36. Rolkobl, Schock 2,104. Weißkohl p. 100 Psd. 1,602,50. Blumenkohl, hiesiger 100 stück 0,00, do. Erfurter   0,00, do. italienischer 100 Stück 3840, do. in Körben 18 Stück 2,003,00. Rosenkohl, per lOO Psund 1530. Grünlohl 5,008,00. Kohlrüben, Schock 4,005,00. Peter silienwnrzel», p. 100 Psd. 4,505,00, Schockbund 56. Schnittlauch, Töpse Dutzd. 22,50. Tomaten, kanarische, per Kiste 4,005,00. Rote Rüben, per 100 Psund 2,503,00. Rübchcn, Beelitzer  , per 100 Psund 0.00, do. Rübchen 1218. Estarol, 100 Stück 20,0025,00. Endillien, 100 Stück 3032. Birnen, per 100 Psd. Tiroler 0,00, Kochbirnen 310,00, Tafel« birnen 1» 1825, do. IIa 617, Jlaliener 2630. Aepjel, per 100 Psund, Tiroler la 2032, do. IIa 1220, do. lose, per 100 Psund 0,00, do. in Kisten 120 Psd. 30-50, Most., hies., 100 Psd. 3-12, Koch. 5-14, Tafel. äpsel la 1524, do IIa 818, Amerikaner, per Faß 1523, Italiener  , lose, 100 Psd. 1115, do. in Körben per 100 Psd. 1016, do. in Kisten 1024. Weintrauben, Almeria  , per Faß 616. Ananas I, per Psund 0.901,00, do. II 0.650,70. Bananen, gelb, Jamaica  , per 100 Psd. 22,0025,00. Kokosnüsse per 100 St. 0,00. Krach» nrondeln per lOO Psd. 0,00. Maronen, ital., per 100 Psund 1220. Feigen, Kranz- per 100 Psd. 2125, do. Trommel- per 100 Psd. 40, so. in Kisten 2858. Traubenrosinen per 100 Psd. 0,00, Zitronen. Messina  . 300 Stück 8,50-11, do. 360 Stück 8,50-ll. do. 200 Stück 0,00, do. 150 Stück 0,00. Llpselsiuen, Murcia  , 200 Stück 8,0010,00, do. 300 Stück 7,00-11,00, do. Valencia 420 Stück 15-25, do. 714 Stück, 22-28,00, do. Messina  -Blut 100 Stück 7-8, do. 150 Stück 710, do. 80 Stück 8,00-9,00, do. 200 Stück 0,00. Datteln, per 100 Kart. 37-42, do. per 10 Psd. 5,00-5,50.