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Nr. 51. 25. Jahrgang.

zu haben.

Reichstag  .

1 Uhr.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 29. Febrnar 1908.

der Wöchnerinnen, vor allem aber vermissen wir die Ausdehnung der Versicherungsgesetzgebung auf die Heimarbeiter. Im ganzen jedoch begrüßen wir den Entwurf als einen wesentlichen Fort­schritt bei dem großen Kulturwerk des Arbeiterschutzes.( Bravo  ! bei den Nationalliberalen.)

Abg. Molkenbuhr( Soz.):

ordnung gesagt, fie bilde einen Flicken auf dem alten Kleide. Um Abg. Sielermann( f.) begrüßt die Vorlage, die sowohl im in diesem Bilde zu bleiben, möchte ich das zu bekleidende Wesen Interesse der Arbeiter liege wie auch den Wünschen der Arbeit­mit einem jungen Menschen in den Jahren seines Wachstums geber entspreche. Das wichtigste ist für uns, die Einführung des 111, Siküng, Freitag, 28. Februar, nachmittags bergleichen, der beſtändig aus seinen leidern herauswächst und zehnstündigen Marimalarbeitstages für Arbeiterinnen und die immer neue Flicken auf dem Anzug braucht, um seine Blöße zu Unterstellung der Heimarbeiter unter die Gewerbeordnung. Zu decken. Am Bundesratstisch: 6. Bethmann- HolImeg. Ich will nicht auf Einzelheiten des Entwurfs eingehen, sehr darf die Heimarbeit aber nicht erschwert werden. Die Einzel­Der Antrag der Geschäftsordnungskommission, die Genehmi- sondern nur einige Bemerkungen zu dern letzten Teil der Novelle beiten der Vorlage werden in der Kommission zu prüfen sein. gung zur Vernehmung des Abg. Schefbed( 8.) als Beuge in machen, welche neue Vorschriften über die Heim- und Hausarbeit Abg. Frhr. Hevl zu Herrnsheim  ( natl.): Wir begrüßen die cinem Privatklageverfahren an Gerichtsstelle zu bernehmen nicht enthält. Das Interesse an der Hausarbeit rechtfertigt sich allein Vorlage mit besonderer Genugtuung, da wir seit 1896 die hier zu erteilen, wird debattelos angenommen. schon aus der großen Zahl der darin Beschäftigten. Nach der erfüllten Forderungen vertreten haben. Ich hoffe, daß sowohl Auf Antrag des Abg. Held( natl.) hat die Geschäftsordnungs- Berufszählung von 1895 waren allein in der Textilindustrie 195 000 die Arbeiter wie die Industriellen mit Dankbarkeit die vom Reichs­Tommission beantragt, die Genehmigung zur Erteilung eines Straf- Personen in der Heimindustrie beschäftigt, darunter 140 000 Kinder, tag geleistete sozialpolitische Arbeit begrüßen werden, mit der berfahrens gegen ihn zu erteilen. im ganzen waren 426 000 Personen in der Hausindustrie beschäftigt, mir an der Spize aller Nationen marschieren.( Bravo  ! bei den Der Reichstag erhebt diesen Antrag debattelos zum Beschluß. und die Zahlen sind wohl noch niedriger als fie in Wirklichkeit Nationalliberalen.) In der Gewährung des Abgangszeugnisses Es folgt die Fortsetzung der ersten Beratung eines Gesetz- waren, und in der Zwischenzeit sind sie nicht geringer geworden. schon bei der Kündigung liegt zweifellos ein großer Vorteil für entwurfs betr. die Abänderung der Gewerbeordnung( kleiner Be- Welche Bedeutung die Hausindustrie hat, zeigt der Umstand, daß die Arbeiter. Die grundlegende Bestimmung der Gefeße ist, daß tähigungsnachweis). allein in der Konfektion darin für 390 Millionen Mart Werte die Fabrikgefeße ausgedehnt werden auf alle Werkstätten mit Abg. Malkewis( f.) verwahrt sich dagegen, der nationalliberalen jährlich hergestellt werden. Hinzu kommt, daß sie fast über ganz mindestens 20 Arbeitern. In der Schweiz   find sogar alle Betriebe Partei gestern Mangel an Handwerkerfreundlichkeit vorgeworfen Deutschland   ausgedehnt ist und den wirtschaftlichen Charakter mit zwei Arbeitern der Fabrikgesetzgebung unterstellt. Mit be­Der Abg. Lehmann hat mir vorgeworfen, ich habe einzelner Landstriche vollkommen beherrscht. Ferner kommt hinzu, sonderer Freude begrüßen wir die Beschränkung der Arbeitszeit. die Meisterprüfung nicht gemacht. Das ist richtig; ich habe die daß die allerverschiedensten Klassen in der Hausindustrie beschäftigt Alle mit der Verkürzung der Arbeitszeit gemachten Versuche können Prüfung ebensowenig wie der frühere sozialdemokratische Abge- find, von den Aermsten bis zu denen, die einen Nebenverdienst uns nur ermutigen, auf diesem Wege fortzuschreiten. Wir ver­ordnete Herbert diese Prüfung gemacht, und zwar deswegen, weil industrie wachgerufen durch die Mißstände, welche in familiärer fertigen Arbeit nach Hause; wir stimmen in diesem Punkt mit darin suchen. Am lebhaftesten ist das interesse für die Haus- missen in dem Gesetzentwurf ein Verbot der Mitgabe der nicht im Buchdruckgewerbe der Meistertitel nicht existiert. Abg. Guno( fri. Vpt.): Die Fassung des Entwurfs befriedigt und sittlicher Beziehung in ihr herrschert. Hier sucht die Novelle den Sozialdemokraten Bebel und Fischer überein, daß hierin gerade uns in allen Einzelheiten nicht. Wir hoffen jedoch, daß er nach durch Uebertragung von Schutzvorschriften auf die Hausindustrie die größte Ausbeutung stattfindet. Wir vermissen ferner die Aus­der Kommiſſionsberatung eine Fassung erhält, der wir werden zu- hat man die Vorsicht getadelt, mit der die verbündeten Regierungen 18 Jahre; wir vermissen ferner eine Ausdehnung des Schußes Befferung zu schaffen. In der Kritit, die in der Presse einsetzte, dehnung des Verbotes der Nachtarbeit auf alle Arbeiter unter stimmen fönnen. Abg. Göring  ( 3.) bringt einzelne Handwerkerwünsche vor und vorgegangen find. Ginerseits fordert man energische Maßnahmen, polemisiert gegen die gestrigen Ausführungen des Abg. Albrecht. andererseits aber will man nicht erkennen ,, daß auch der Aermste den Nicht von Lehrlingszüchterei fönne man sprechen, in der Tischlerei Wunsch hat, in seiner Häuslichkeit frei zu schalten und zu walten 8. B. herrsche vielmehr ein Lehrlingsmangel. ohne polizeiliche Eingriffe. Von dem Abg. Molkenbuhr ist in einem Abg. Bindewald( Antis.): Wir halten daran fest, daß dem Artikel der Neuen Zeit" auch der Vort ourf erhoben worden, der fleinen Befähigungsnachweis der große folgen muß. Dann Entwurf der Regierungen brächte gar nichts. Er führt aus, daß wendet sich der Redner polemisierend gegen einige Ausführungen, alle Vorschriften, die wir über die Heimarbeit bringen, einen In das unbedingte Lob, welches die Vorredner den verbündeten die gestern die Abgeordneten Albrecht und Lehmann gemacht haben. Rückschritt bedeuten, weil schon nach dem: geltenden Recht die Be­Abg. Schefbed( 8.) behauptet, daß man den niederbayerischen Stimmungen der§§ 120a bis e auf Hausarbeiter im Sinne des Regierungen dafür gespendet haben, daß sie diese Vorlage gebracht Handwerkern Lehrlingszüchterei nicht vorwerfen dürfe. Der Abg. Entwurfs Anwendung finden. Das beru ht auf einer mißverständ- haben, kann ich für meinen Teil nicht einstimmen. Nicht etwa Lehmann hat gesagt, daß im Bädergewerbe jeder Gefelle im Durch lichen Auffassung des§ 120a. Seine 2eftimmungen finden nur deshalb, weil ich überhaupt keine Novelle gewollt hätte, sondern schnitt nach 7 Jahren den Beruf schon verlasse. Ja, woher auf diejenigen Arbeiter Anwendung, bez üglich deren ein Arbeits- weil nach meiner Auffassung etwas ganz anderes geboten kommt denn diese Lehrlingszüchterei im Bäder- berhältnis zwischen Arbeiter und Betriebe unternehmer besteht, nicht werden müßte, um selbst den bescheidensten Anforderungen gewerbe? Weil die Bäder infolge des Kinderschußgefeßes jetzt aber auf diejenigen Fälle, bei denen nicht auf Grund eines Ver- der Arbeiter zu genügen.( Lachen rechts.) Daß aber überhaupt in mehr Lehrlinge gebrauchen als früher.( Hört! Hört! b. d. Soz.) tragsverhältnisses die Beschäftigung von Familienangehörigen statt. Der gegenwärtigen Session etwas für die Arbeiter geschehen wird, Damit schließt die Diskussion. findet. Gerade auf diesen Teil des d'amilienbetriebes in der glaube ich nicht, weil ja der letzte Wahlkampf unter dem Der Gefeßentwurf wird an eine Kommission von 28 Mit- Hausindustrie erstrecken sich aber im wesentlichen die Bestimmungen eichen des Kampfes gegen die Sozialdemo fratie geführt worden ist. Nun wird der Kampf gegen der neuen Novelle. Ich bemerke dabei, daß ungefähr die Hälfte aller Hausindustrie sich in diesen Formen des Familienbetriebes die Sozialdemokratie doch nicht etwa deshalb geführt, weil wir in philosophischen oder historischen oder ökonomischen Auffassungen abspielt. Mit diesen Bemerkungen will ich schließen und nur von den anderen Leuten abweichen, sondern lediglich wegen unserer noch hinzufügen, daß die Novelle betr. die. Herstellung von Zigarren Bestrebungen, die darauf gerichtet sind, die Lage der Arbeiter zu in der Hausindustrie mit der Gewerbe novelle zugleich vorliegt, verbessern. Darin sieht man eine Gefährdung der Inter hat wesentlich einen historischen Grund. Die erste Novelle ist schon feit einem Jahre fertig, während die größere Novelle erst im rechts und unter den Freifinnigen, Zustimmung bei den Sozial eisen der anderen Klasse.( Lebhaftes Oho! und Unruhe Herbst eingebracht werden konnte. Ich halte es nicht für un- demofraten.) Ich kann meine Auffassung leicht mit Tatsachen be möglich, beide Novellen in eine zusamn tenzuarbeiten. In der Der erste Gefeßentwurf enthält Bestimmungen über die Arbeits- Kommission, an welche die Novellen ja wohl verwiesen werden, legen. Die gegenwärtige Politik foll ja nach den Wünschen des räume, in denen Zigarren in der Hausindustrie hergestellt werden wird die Regierung gern mitarbeiten.( Bravo  ! rechts und im Reichskanzlers lediglich eine Blodpolitik sein, also eine Politik, welche die Konservativen, die Nationalliberalen, die Frei­dürfen, über die Beschäftigung von Kindern und jungen Leuten Bentrum.) in diefem Zweige der Hausindustrie, sowie über die Kontrolle und sinnigen und die Antifemten umfaßt. Am 30. November sagte der Abg. Dr. Pieper( 8.): Die Vorlage bewegt sich in der Richtung Serr Reichskanzler hier, wir müssen uns vor allen Dingen bor Aufsicht, ferner Strafbestimmungen, die Strafen bis zu 2000 m. der zahlreichen Anträge, die von meiner Frattion seit Jahren Augen halten, was möglich ist, was die Blodpolitik will und für die Beschäftigung von fremden Kindern, bis zu 150 m. bei gestellt sind. Wir begrüßen sie daher trok nancherlei Ausstellungen, soll. Es kann nicht die Rede davon sein, daß die Konservativen der Beschäftigung der eigenen Kinder unter 12 Jahren festseßen. die wir im einzelnen zu machen haben. So wünschen wir Aus- über Nacht liberal und So wünschen wir Aus- über Nacht liberal und die Liberalen über Nacht konservativ Bei der gewohnheitsmäßigen Verwendung von Kindern werden dehnung der Arbeiterschutzbestimmungen auf das Handwerk; die verden. Stonservative und Liberale werden ihre Weltanschauung Gefängnisstrafen bis zu 6 Monaten festgesetzt. Meister sollten sich nicht dem Vorwurf aussehen, sie wollen nur behalten, es müssen also die Fragen zurückgestellt werden, über Die Novelle zur Gewerbeordnung sieht eine anderweitige Schuß für sich, nicht auch für Gesellen. Ferner vermissen wir welche eine Verständigung in absehbarer Zeit nicht möglich ist. Fassung der Bestimmungen über die Ausstellung von Zeugnissen die obligatorische Einführung von Arbeiterausschüssen die um so wenn das aber geschehen soll, fo tann es eine Sozial­für gewerbliche Arbeiter und eine Ergänzung der Bestimmungen notwendiger sind, als bekanntlich nach den Willen der Regierung politit nicht geben.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozial­über die Einführung von Lohnbüchern und Arbeitszetteln vor, die Arbeiterkammern auf den Arbeiterausschüssen basieren sollen. Demokraten.) Herrscher ist jetzt zweifellos der Zentralver­ferner Abänderungen der Bestimmungen über die Berpflichtung Ferner vermissen wir die Herauffehung des Schutzes für Wöchne- band der deutschen   Industriellen". Finden doch selbst zum Besuche von Fortbildungsschulen, sowie Erweiterungen der rinnen auf vieleicht acht Wochen. Ich komme nun zu dem wichtig- Bundesregierungen nicht solche Beachtung wie diese Körperschaft. Ermächtigung des Bundesrats zur Bekämpfung der aus den über- ften, der Heimarbeit. Die Bestimmungen, die für die Hausarbeit( hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Ein oldenburgischer Re­mäßigen Arbeitszeiten herrührenden Gefahren. Weiter enthält er getroffen werden, müssen auch auf die Werkstättenarbeit ausgierungsrat beklagte sich darüber, daß die oldenburgische Regierung Bestimmungen über die Rechtsverhältnisse der Werkmeister, gedehnt werden. Redner macht noch eine Reihe von Wünschen, über die grundsäglichen Fragen des Gefeßentwurfs nicht gehört worden Techniker usw., ferner Bestimmungen über die Herabsehung der die über die Vorlage hinausgehen, geltend, lileibt aber im einzelnen sei. Aus den Beratungen des Zentralverbandes im Oktober v. J., elfftündigen Marimalarbeitszeit der Arbeiterinnen auf eine zehn- auf der Tribüne unverständlich. Er be antragt schließlich die aus den Beschlüssen, die dort gefaßt sind, geht aber hervor, daß der stündige Dauer und Vorschriften über die Einführung einer elf- ueberweisung der Vorlage an eine Kommission Zentralverband damals bereits im Befit der Novelle war. Bei stündigen ununterbrochenen Nachtruhe für Arbeiterinnen und von 28 Mitgliedern. Wir hoffen, daß die wichtigsten der Begrüßung der anwesenden Regierungsvertreter erklärte ja jugendliche Arbeiter. Schließlich werden die Arbeitsverhältnisse Wünsche der Arbeiter alle Gewerkschaften, auch die sozial- auch Herr Vopelius ausdrücklich, daß außer den anderen in der Hausarbeit geregelt. demokratischen, zeigen ein reges Interesse für diese Vorlagen- Herren auch Herr v. Rheinbaben anwesend sei, der eigentlich nicht in Erfüllung gehen werden. Ein großer Teil der Forderungen, Steffortminister des Zentralverbandes ist. Die anderen Herren die hier erfüllt werden sollen, sind schon eingeholt durch die wirt- werden also von ihm als schaftliche Entwickelung. Man hat gesagt: wir bedürfen nicht der Sozialdemokratie, um Sozialpolitik zu treiben. Hier ist in der Tat eine Gelegenheit, moralische Eroberungen bei den Arbeitern zu machen.( Bravo  ! im Zentrum.)

gliedern verwiesen.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die erste Beratung des Entwurfs eines Gefeßes betr. die Herstellung von Bigarren in der Hausarbeit in Verbindung mit der ersten Beratung des Gefeßentwurfs betr. die Abänderung der Gewerbeordnung und der ersten Beratung zweier internationaler Abkommen über das Ver­bot der Nachtarbeit der gewerblichen Arbeiterinnen und über das Berbot der Verwendung von weißem( gelbem) Phosphor zur An­fertigung von Zündhölzern.

Staatssekretär v. Bethmann- Hollweg  :

Die Uebersichtlichkeit unseres Gewerberechts wird durch den neuen Entwurf nicht besser, das gebe ich zu, und ich verstehe den gestern geäußerten Wunsch nach einer Vereinheitlichung unseres Gewerberechts. Es wurde von der neuen Novelle zur Gewerbe­

Er lautet:

Kleines feuilleton.

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Abgeordnetenwahl, um gleichzeitig Kenntnis von der Stimmabgabe der Wahlmänner zu nehmen."

Da die Junker in gewissen Fällen Anhänger für Tradition find, so bemühen sie sich heute noch, nach diejiem gangbaren Rezepte Wahlen zu machen.

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Reffortminister des Zentralverbandes angesehen und ich will ausdrücklich konstatieren, daß weder der Herr Staatssekretär des Innern noch der Minister Del.

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D'rum wad'rer Bülow, jeder Untertan Erkennet dankbar die Verfassung an, Die Du so weise illustriert dem Reich: ,, Vor dem Gesetz sind alle Preußen gleich!"

Notizen.

Einen famosen Wahlerlaß teilt H. v. Gerlach in einem Auf­fab über das preußische Wahlrecht im" Türmer" mit. Ein Herr v. Saldern richtete ihn 1863 an die Königlich Preußischen Urtiker Ein Berufungsgericht gegen die Zenfur. Die englischen Drama­wähler der Herrschaft Messersdorf, Schwerta und Voltersdorf". tiker haben sich zusammengetan, um einen energischen Feldzug gegen die Zensur zu eröffnen, und am Dienstag wurde von dem Staats­Die erste internationale Kautschut Aus­" Se. Majestät unser allergnädigster König und Herr hat be- fefretär des Innern ihre Deputation empfangen. Der befannte stellung. Kautschuk und Hartgummi werden heute zu so un­fohlen, daß am 20. d. M. die Wahlen stattfinden und ausgesprochen, Bühnenschriftsteller Pinero ergriff zuerst das Wort und geißelte frei- zähligen Dingen gebraucht, daß es wohl der Mühe wert erscheint, daß nur in dem Falle frei gewählt wird, wenn die Wahl auf mütig   und mit bemerkenswerter Energie den Mißstand, der darin allein dafür eine Ausstellung abzuhalten, zu erstenmal, wenigstens folche Personen fällt, welche im Sinne und Willen Sr. Majestät liege, daß ein einzelner Beamter über das Schicksal von Geistes- für Europa  , wird eine solche internationale Ausstellung im Sep­und Sr. Minister stimmen. Die bisherigen Abgeordneten unseres werken entscheiden dürfe, ohne daß es dagegen eine Berufung gäbe; tember dieses Jahres in London   in der großen Halle der königlichen Wahlkreises haben gegen Sr. Majestät Willen und Sr. Minister er wies darauf hin, daß England das einzige Land der englisch  - Gartenbaugesellschaft stattfinden. Bei dieser Veranstaltung soll alles gestimmt, eine Wiederwahl derselben ist also gegen den Willen sprechenden Nation sei, wo die Zensur noch aufrecht erhalten werde, gezeigt werden, was mit dem erwähnten Material in Beziehung Sr. Majestät des Königs und Sr. Minister. Da ich nicht will, daß und verlangte die Aufhebung einer Einrichtung, die den Anschein erwecke, steht: die Pflanze vom Samen bis zum erwachsenen Baum, dann diejenigen Königlich Preußischen Urwähler, welche ihre Stimmen als ob die britische Nation ohne den Bensor ihre Bühne nicht rein die industrielle Verwendung vom Rohmaterial bis zu den tausend cinem Wahlmanne geben, der am 28. d. M. in Görlitz   einen Ab- und gesund erhalten könne. Sir W. S. Gilbert   plaidierte dann für Dingen, die ganz oder teilweise daraus hergestellt werden. geordneten wählt, der gegen den Willen Sr. Majestät und Sr. die Errichtung eines Berufungsgerichtes, das eventuell über die Ent Die Bevölkerung Griechenlands   betrug nach den Minister handelt, mit mir in irgend einer geschäftlichen Beziehung scheidung des Zenfors das letzte Wort zu sprechen habe. Dieses jetzt veröffentlichten Ergebnissen der Volkszählung von 1907: fernerhin stehen, so habe ich befohlen, daß diejenigen Urwähler, Gericht foll aus drei Personen bestehen; die eine wird von dem 2 631 952 Personen. Seit 1896 trat nur eine Vermehrung von welche dem entgegen handeln, wenn sie Arbeiter in der Forst oder Schriftstellerverband ernannt, die zweite von dem Lordkanzler, 198 146 Personen ein. Da der natürliche Bevölkerungszutoachs ein in den Dekonomien sind, entlassen werden, und daß dasselbe auf während die dritte von den beiden vorigen berufen wird. Der viel größerer ist, so ist der relative Bevölkerungsverlust durch die 1907 wanderten allein nach die Ziegelei, die Torfstiche und die Ofen- und Tonwarenfabrit Minister versprach, sich sofort mit dem Premierminister in Verbindung starte Auswanderung zu erklären. Anwendung findet; den Beamten der Forst, der Cefonomie, des zu setzen, um den Wünschen der englischen Dramatiker soweit ent- Amerika   33 000 Personen aus. Die größte Stadt ist Athen  , das Gartens, der Mühle, der Bäckerei, der Schneidemühle gekündigt gegenzukommen, wie es möglich erscheint. mit den Vororten 175 430 Einwohner zählte. wird; mit Handwerkern, welche für die Güter oder die übrigen Verwaltungszweige gearbeitet haben, sowie mit den Kaufleuten, welche an dieselben etwas verkaufen, Schlußrechnung gemacht wird. Ferner, daß denjenigen, welche eine Wohnung gemietet oder Acker oder Forstland gepachtet, sofort gekündigt wird, sobald die kon­traktliche Verbindlichkeit aufhört. Von allen vorstehend genannten Urwählern, welche mit mir in irgend einer Beziehung stehen, ber­lange ich, daß sie am 20. d. M. fich an der Wahl beteiligen. Wer mir persönlich wegen seines Ausbleibens keine genügende Ent­schuldigung angebracht hat, für denjenigen gilt dasselbe, was für diejenigen Urwähler gilt, welche am 20. 5. M. solchen Wahlmännern ihre Stimme geben, die am 28. d. M. in Görlitz   die bisherigen Albgeordneten wiederwählen. Mein Generalbevollmächtigter, der Oberinspektor Demniz, erhält den Auftrag, aus den Wahllisten die erforderlichen Zusammenstellungen ertrattiv nach den einzelnen Kategorien, den vorstehenden Anordnungen gemäß, anzufertigen und mir zur weiteren Verfügung vorzulegen. Da die Kürze der Zeit die Einsicht der Wählerlisten hier nicht gestattet, so wolle der Oberinspektor Demniz zu diesem Behufe nach Görliß nachreisen und vom Herrn Wahlkommissarius, Landrat v. Seydewih, fich die. felben vorlegen lassen, und zwar gleich nach dem 28. d. M., der

Humor und Satire.

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Vor dem Geset find alle Preußen gleich. Vor dem Gesetz find alle Breußen gleich"! Drum ist Dein Wahlrecht anders als im Reich.. Erfolgreich darfst Du da nur wählen geh'n, Wenn Dir Moneten zur Verfügung steh'n. Wenn gegen diefe Gleichheit gar Du opponierst, Für's freie Wahlrecht etwa demonstrierst, Bestraft der Schußmannsfäbel diesen Streich, Denn vor'm Gesez sind alle Preußen gleich!- Doch will man vor dem Schloß mehr Volt" mal seh'n, Darfft hurrabrüllend Du zum Schloßplaz geh'n, Das stimmt den schlimmsten Schuhmaumswütrich weich-, Vor dem Gesetz sind alle Preußen gleich! Dann wirst Du nicht gepackt und arretiert. Gefeffelt nicht und auch nicht prozessiert, Kein Staatsanwalte flickt Dir was ans 8eug, Denn vor'm Gesez sind alle Breußen gleich!

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Der Tunnel unter dem Hudson. Die Eröffnung der Untertunnelung des Hudsonriver, die New York   nunmehr mit New Jersey   verbindet, gestaltete sich zu einer großen offiziellen Feier der beiden beteiligten Staaten. Mit einem Kostenaufwand von mehr als 280 Millionen Mark ist das gewaltige Wert vollendet; weitere 120 Millionen stehen bereit, um die Tunnelverbindung noch zu erweitern und zu vergrößern. Die 150 000 Arbeiter und Beamten, die alltäglich in fleinen Dampfbooten den Hudsonriver kreuzten, werden von jetzt an durch die neue Untergrundbahn rasch und bequem ihre Ziele erreichen können. Acht Kilometer lang läuft der Tunnel längs des Flusses; dann kommt eine scharfe Kurbe und die Route schiebt sich unter den Stromlauf, der hier eine Breite von gegen 1500 Metern und eine Wassertiefe bis zu 30 Metern erreicht. Wenn der Zug bei Hoboken   wieder an das Tageslicht kommt, find kaum 11 Minuten verstrichen. 6500 Arbeiter waren acht Jahre lang un­ausgesetzt an diesem Riesentunnel tätig. Ein Franzose erkundigte sich bei dem Bürgermeister von New York   nach der Zeitersparnis, die die neue Bahn den Arbeitern bringen foll." Sie werden eine ge­waltige Menge Zeit gewinnen, annähernd 10 Minuten". Die Ants wort ist charakteristisch für den amerikanischen   Geschäftsgeist, der bereitwillig 280 Millionen anlegt, um 10 Minuten zu gewinnen.

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