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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 23.

Parlamentsberichte.

Dentscher Reichstag.

Abg. Graf Ballestrem bemerkt, daß die Herstellung einer neuen Ausgabe durch die Krankheit des mit der Ausarbeitung betrauten zweiten Bibliotheksbeamten verzögert worden sei. Abg. Bebel( soz.) regt an, daß von jetzt ab zu dem neuen Katalog auch fortlaufende Nachträge erscheinen möchten. Das Interesse der Reichstagsmitglieder dürfe unter der Erkrankung eines Reichstagsbeamten nicht leiden. Abg. Brömel( dfr.) schließt sich diesen Klagen an. Mit dem gegenwärtigen Personal werde man allerdings nicht auskommen. Der vortreffliche Gelehrte an der Spitze der Bibliothek werde bei allem Eifer nicht in der Lage sein, allen Wünschen aus der Mitte des Reichstags zu genügen.

Abg. Bamberger ( dfr.): Leider hat die Bibliothekkommission des Hauses in der letzten Zeit schmerzliche Verluste erlitten, welche ihre Thätigkeit erheblich gehindert haben. Der Tod des Abg. Reichensperger hat eine große Lücke in die Kommission ge­riffen, und es wäre sehr angebracht, wenn der Präsident auf die Ergänzung dieser Lücke hinwirken wollte.

Abg. Lingens( 3.) erflärt ebenfalls die schleunige Her­stellung des Katalogs für dringend wünschenswerth, indessen er­fordere eine solche umfassende wissenschaftliche Arbeit immerhin einige Jahre.

Abg. Baumbach( dfr.) stimmt der letzten Auffassung zu. Man werde zu erwägen haben, ob nicht statt des franken Assistenten ein anderer oder zwei neue angestellt werden müssen, um die Vollendung des Katalogs in die Hand zu nehmen. Abg. von Unruhe- Bomst( Reichspartei) hält dafür, daß man doch mit dem bedrängten Beamten Nachsicht haben müsse. Abg. Bebel: Alle halbe Jahre ein Nachtrag würde genügen. Längere Nachsicht ist nach Jahre langem Warten doch wohl nicht mehr am Plate; wenigstens follten Aushilfskräfte engagirt wer­den, um die möglichst rasche Ausgabe der noch aussiehenden beiden Theile zu bewerkstelligen.

Freitag, den 27. Januar 1893.

10. Jahrg.

vers

diesen Ausdruck einem in der Fachzeitschrift Landwirthschaftliche lungen im Gange find, verzichte ich hier zu sprechen. Ueber die Thierzucht" enthaltenen Ausruf; der Aufruf soll kolossales Auf- Wünsche der Landwirthschaft ist an anderer Stelle genügend nach sehen erregt und Hunderte von zustimmenden Zuſchriften zur außen gesprochen worden. Uusere Kunst bei den Handels­Folge gehabt haben.( Hört! hört! links.) Nachträglich freilich verträgen hat darin bestanden, daß wir alle Forderungen der 31. Sigung vom 26. Januar 1893, 1 Uhr. hat Herr Ruprecht Rauchern, der Verfasser des Aufrufs, diese anderen Seite, sowohl der Schweiz , wie Italiens , ohne weiteres Am Bundesrathstische: Graf Caprivi , v. Bötticher, Aufforderung an seine Berufsgenossen, unter die Sozialdemo- bewilligten. Diese Länder, nicht wir, haben den Vortheil von b. Marschall, v. Malzahn u. a. fraten zu gehen, etwas abgeschwächt, und zwar mit der Moti - den Verträgen. Das französische Verhältniß gegenüber der Das Haus tritt in die zweite Berathung des Etats für 1893/94 virung, daß diese Aufforderung als unvorsichtig"( Große Heiter- Schweiz mag ja nicht ganz zu billigen sein, aber es billigt ein und beräth zunächst den Etat des Reichstags( Ausgaben feit) erscheinen müsse; der Ausdruck sei nur cum grano salis zu feineswegs die Art und Weise, wie unsere Unterhändler operirt 423 853 M.) verstehen. Hier liegt wohl ein Pröbchen der neuen konservativen haben. Unverständlich ist doch auch, warum man den Ameri­Abg. Heine( soz.) befürwortet die beschleunigte Herstellung Demagogie vor, von welcher fürzlich auf dem Parteitage der fanern die Vertragssäge gewährt, den Russen aber nicht. eines neuen Katalogs der Reichstags- Bibliothek, da der letzte Deutschkonservativen die Rede gewesen ist. Neben den wirth- Redner stellt bei dieser Gelegenheit fest, daß er Recht gehabt schon vor 10 Jahren fertiggestellt wurde und die nöthigen Er- schaftlichen Vortheilen der Handelsverträge erwächst aus den habe, als er im vorigen März gegenüber dem Freiherrn von gänzungen durchaus ungenügend sind. felben eine allgemeine Besserung der politischen Lage überhaupt. Marschall behauptete, die Franzosen hätten niemals daran ge­Allerdings war es eine bevorzugte Theorie Bismard's, daß man dacht, den Amerikanern ohne Gegenleistung ihren Vertragstarif politisch freundschaftlich, handelspolitisch feindselig dem Nachbar zu bewilligen. Amerika habe also ein sehr gutes Geschäft ge­gegenüber stehen tönne. Diese Theorie verliert aber, wie überall, macht, wenn es unsere deutschen Getreidezölle ohne Gegenleistung so auch in Deutschland mehr und mehr Anhänger, anderswo hat bewilligt erhielt. Die Ausführungen des Herrn Barth über die sie überhaupt keine. Dagegen fommt die Anschauung wieder zu amerikanische Arbeit stehen in direktem Widerspruch mit denen Ehren, daß man neben der politischen Freundschaft auch auf ein der Sozialdemokraten.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) menschenwürdiges, handelspolitisches Verhältniß anstreben muß. In der Freisinnigen Zeitung" des Herrn Eugen Richter war Im Politischen Jahrbuch der schweizerischen Eidgenossenschaft im vorigen Jahre direkt gesagt, daß nichts verkehrter sei als zu wird anerkannt, daß der beständige Zollkrieg mit dem Auslande glauben, daß diese Handelsverträge der Ausfuhr einen Auf­die größten politischen Verstimmungen zur Folge haben muß, und schwung gäben.( Hört! und Lachen rechts.) Das hat Herr es sei deshalb der Abschluß der deutschen Handelsverträge in ganz Richter gesagt; eine so harte Kritik habe ich an den Handels­Europa als ein großes Wert des zweiten Reichstanzlers begrüßt verträgen nicht geübt und werde sie auch heute nicht üben.( Beiz worden. Diese Auffassung wird unterstützt durch den Hergang fall rechts.) bei den Handelsvertrags- Verhandlungen zwischen Frankreich und Staatssekretär v. Marschall: Ich müßte meine ganze der Schweiz . Alle Welt ist einig, daß Frankreich einen verhängniß- Rede vom vorigen Jahr wiederholen, wenn ich den Herrn Grafen vollen politischen Fehler gemacht habe, sich mit der Schweiz in Kanis heute hier widerlegen wollte. Aus der Zollpolitik der einen 3ollfrieg einzulassen. Schon im vorigen Jahre hat der Vereinigten Staaten und Frankreichs haben wir die Konsequenzen Präsident des schweizerischen Bundesraths, Droz, mit Genug zu ziehen, welche wir für die richtigen halten, und diese Haltung thuung darauf hingewiesen, daß im deutschen Handelsvertrage ist von sehr einschneidender Bedeutung gewesen bei den Vor mit der Schweiz ein Schiedsgericht für Handelsvertrags- Streitig arbeiten der Handelsverträge. Bezüglich der Verhandlungen mit erkläre ich, feiten vorgesehen ist. Ich bitte den Reichskanzler, dieſem frucht- Rußland daß solche Besprechungen im baren Gedanken mehr Raum zur praktischen Ausgestaltung zu Gange sind, welche den Zweck einer Verständigung ver Wir und bieten unseren Konventionaltarif verschaffen. Die Handelswelt Deutschlands ist vollständig von folgen. von der Nothwendigkeit durchdrungen, daß mit den schon genannten langen Rußland eine Ermäßigung des Zolltarifs. europäischen Ländern Handelsverträge abgeschlossen werden, wenn Wenn der Graf Kanik ein noch so schroffer Gegner des Vertrags­auch keine großen Konzessionen von uns oder von der anderen Seite verhältnisses mit Rußland ist, so gebe ich doch die Hoffuung nicht gemacht werden sollten. Die agrarische Presse erweckt seit langem den auf, daß auch er für den Vertrag stimmen wird, wenn derselbe Glauben, daß, wenn es nicht gelingt, von Rußland ganz ungeheure genügende Konzessionen enthält. Daß in einer so turzen Spanne Konzeffionen zu erlangen, dann von einem Handelsvertrage mit Beit eine günstige Wirkung der Handelsverträge sich schon diesem Lande gar nicht die Rede sein könne. So liegt die Sache nicht; statistisch manifestiren tönnte, ist einfach eine Unmöglichkeit. Die das ist auch gar nicht die wahre öffentliche Meinung Deutschlands . Import- und Exportzahlen von 1892 mit 1891 verglichen ergeben Wird mit einem dieser vier Länder ein Vertrag geschloffen, so allerdings eine Unterbilanz, aber 1888/89 hat sie über 800 Millionen, werden sich bei der Berathung desselben im Reichstag die agrari- 1890/91 über eine Milliarde betragen. 1892 hat in den ersten Abg. v. Levehow: Der Grund für die Verzögerung des schen Gegner in derselben ohnmächtigen Minderheit befinden, zehn Monaten verglichen mit 1891 allein in Weizen Mehreinführ neuen Katalogs ist, wie erwähnt, die Erkrankung des betreffen wie vor einem Jahre.( Lebhafte Zustimmung lints, Unruhe von 87 Millionen Mark stattgefunden.( Hört! links). Die Ein­den Beamten. Ich habe seine zwangsweise Penfionirung herbei- rechts.) Die Ereignisse in der nordamerikanischen Union , die fuhr von Getreide liegt doch nicht in den Handelsverträgen, son­führen wollen; es ist mir aber Aussicht gemacht worden, daß er Mehrheit der Tarifreformer in dem Repräsentantenhause und dern in der schlechten Ernte von 1891 begründet. Die Minder­wiederhergestellt werden wird, und ich habe geglaubt, nicht ohne selbst im Senat wird dort in unabsehbarer Zeit eine doppelte ausfuhr von Zucker, die ebenfalls außer allem Zusammenhang Weiteres einen alten verdienten Beamten von seinem Poften ent- Aenderung der Verhältnisse herbeiführen. Nicht zu leiden werden mit den Handelsverträgen steht, beträgt in demselben Zeitraum fernen zu sollen. Die Sache befindet sich in der Schwebe und wir darunter haben, daß die Vereinigten Staaten zu einem ge- 33 Millionen. Diese beiden Summen übertreffen also schon die wird erst Ende April entschieden sein. mäßigten Freihandelssystem übergehen, sondern wir werden da- ganze Unterbilang. Es läßt sich mindestens behaupten, daß, wenn Damit schließt die Diskussion. Der Etat des Reichstags durch erheblich gestärft werden. Mit Sicherheit ist vorauszusehen, die Handelsverträge nicht abgeschlossen wären, die Zahlen der wird bewilligt. daß die veränderte Zollpolitik bei den Rohmaterialien und Halb- Unterbilang noch viel ungünstiger erschienen wären. Die Regierung Beim Etat für den Reichskanzler und die Reich 3- fabrikaten einseßen wird. Die Arbeit ist in Amerika billiger als hat doch nicht aus Willkür die Handelsverträge geschlossen. kanzlei ergreift das Wort in Europa und daher auch die Arbeitsleistung. Wenn wir uns Wir haben vordem von unserer Zollautonomie ausgedehnten Abg. Dr. Barth( dfr.): Die Vorgänge im preußischen Ab- also nicht die gewaltigste Mühe geben, werden die Amerikaner Gebrauch gemacht. Der 1. Februar 1892 bedeutet für uns, geordnetenhause legen es uns nahe, hier die Frage der jetzigen uns ohne allen Zweifel über kurz oder lang auf dem Weltmarkt daß die Meistbegünstigungsklausel infolge der Tarifpolitik der orden wäre, Handelsvertrags- Politik, welche durch den jezigen Reichskanzler die stärkste Konkurrenz machen. Wir müssen deshalb wünschen, anderen Staaten ein werthloses Stück Papier inaugurirt worden ist, anzuschneiden. Die Verhandlungen im daß jene Politik der Handelsverträge sich weiter entwickelt; man wenn wir nicht durch Tarifverträge diefer Gefahr zuvorkommen. Abgeordnetenhause haben die Tendenz gehabt, soweit es sich um darf nicht zurückfallen in die schutzöllnerische Politik der früheren Bewahrten wir die Autonomie unseres Zolltarifs, hätten wir die Auslaffungen der Agrarier handelte, weitere Handelsverträge, Beit. Nur so werden wir den großen Kampf auf dem Welt- abwarten wollen, was die anderen Staaten mit unserem Export Wir haben Vorsprünge vor den machten, so wären wir zu spät gekommen. Graf Kanig will insbesondere einen solchen mit Rußland zu hintertreiben. Die markt bestehen können. Herren haben dort die erregtesten Klagen erhoben und prophezeien Amerikanern, sie liegen in der alten Kultur und in dem überhaupt nichts von Tarifverträgen wissen. Er sagt: Laßt uns ganzen Anzahl exportirter Spezialis nur die Getreidezölle von 5 M., was aus dem Export wird, ist eine unerhörte Steigerung der Noth der Landwirthschaft, wenn Vorhandensein einer drüben noch es zu einem solchen Vertrage kommen sollte. Diese Klagen täten, die die Industrie nicht herstellt. mir egal!( Sehr richtig! links.) Der Schutz der nationalen Ar­scheinen mir nicht sehr ernsthaft zu nehmen zu sein, Aber das kann sich alles leicht und schnell ändern. Deshalb beit war der Grundzug der Beschlüsse von 1879; aber ist denn um so mehr als das preußische Abgeordnetenhaus nur müssen wir unsere Arbeit selbst verbessern und die Laften, die der Export nicht auch ein Theil der deutschen Arbeit? Er ist bis zu einem gewissen beschränkten Grade als eine eigentliche ihr unser Schußzollsystem aufgepackt hat, abschütteln. Ich schließe sogar zu einem recht hohen Theile hochgelohnte Arbeit. Unsere Volksvertretung anzusehen ist.( Sehr gut! und Heiterkeit links.) mit dem Wunsche, daß dem Reichskanzler der Abschluß neuer Ausfuhr ist also nicht blos wirthschaftlich, sondern auch sozial­politisch ein bedeutsamer Faktor. Die Preisgabe dieser Inter Die Vertheidigung der Regierung auf diese grimmigen Angriffe Handelsverträge gelingen möge.( Beifall links.) ist eine so schwächliche gewesen, daß man an dieser Stelle hier Abg. Graj Kanik( dk): Es wäre doch wohl angemessen essen wäre ein Rückschritt gewesen. Die Unterscheidung zwischen darauf zurückkommen muß. Die preußische Regierung steht doch gewesen, wenn die Freifinnigen von ihrer Absicht, hier die Interesse der Landwirthschaft und des Großgrundbesizes kann mit der Reichsregierung in einem gewissen freundschaftlichen Handelsverträge zu besprechen, den andere Parteien vorher Kennt- ich nicht anerkennen; wenn es der Landwirthschaft schlecht geht, Verhältniß( Heiterkeit), aber sie hat keine Bertheidigung in aus niß gegeben hätten.( Widerspruch links.) Ich habe erst vor tann es dem Grundbesitz unmöglich gut gehen. Aber die Ver reichendem Maße unternommen, außer einigen, leisen homöo- 2 Stunden in der Börsenenquete- Kommission von dieser Absicht treter der landwirthschaftlichen Interessen sind nicht auf dem rich pathischen Bemerkungen des Herrn Miquel, der wohl das jetzige erfahren. Ich muß nun zunächst dagegen protestiren, daß Herr tigen Wege, wenn sie prinzipiell gegen Tarifverträge Front machen. gute Verhältniß zu den Agrariern nicht stören wollte( Heiterkeit). Barth Ausdrücke wie töricht" auf die Gefeßgebung anderer be- Die Anhänger der Getreidezölle haben stets behauptet, dieser Die Gegner der Handelsverträge haben jeden Nußen derselben freundeter Staaten anwendet, wie er es bezüglich der Mac Kinley- 3oll übe blos eine regulirende Wirkung aus, tomme aber nie­bestritten und einen großen Schaden derselben für die Land- Bill gethan hat. Er liebt überhaupt übertriebene Ausdrücke; so mals in feiner ganzen Stärke preisvertheuernd zur Geltung. Das wirthschaft behauptet. Dem stelle ich entgegen, daß große, weite sprach er neulich davon, daß Leroy- Beaulieu, der Freihändler, hat sich nicht bewahrheitet. Der Preis überstieg den Weltmarkt­Kreise der Gewerbetreibenden in Deutschland diese Verträge mit der einzige hervorragende Franzose sei, der aus dem Panama preis um den vollen Betrag von 50 M. pro Tonne, und gerade großer Freude begrüßt haben.( Sehr richtig! links. Graf Ranit: Sfandal mit reinen Händen hervorgegangen sei.( Widerspruch Graf Kanit hat diese Wirkung des Zolles hier im Reichstage Sehr unrichtig.) Ich verweise auf die Urtheile der Handels- des Abg. Barth .) Er hat das allerdings gesagt, aber im steno: öffentlich beklagt. Wenn der Getreidezoll so hoch steht, daß er fommern, von denen 107 mir vorliegen, die sich über alle In- graphischen Bericht den Ausdruck sehr abgeschwächt.( Unruhe einer einzigen Mißernte nicht Stand halten kann, so muß er der dustriebezirke Deutschlands vertheilen. Mit ganz verschwindenden links.) Ich bedauere sehr, daß im Deutschen Reichstage mit solchen Landwirthschaft auf die Dauer zum größten Schaden gereichen. Ausnahmen sind sämmtliche Urtheile darin einig, daß es auf Kraftausdrücken operirt werden kann. Herr Barth nennt auch Die Frage stand damals nicht so, daß wir die Vortheile ins das Wärmste zu begrüßen sei, daß die Politik Bismarck's zu das Preußische Abgeordnetenhaus eine Volksvertretung im be Auge zu fassen hätten, sondern wie wir es zu machen hätten, Ende ist und daß jezt wieder mit unseren Nachbarstaaten Ver- schränkten Maßstabe. Er hat mit diesem Ausdrucke sehr Unrecht, um die schweren Nachtheile zu verhindern, welche der 1. Februar träge abgeschlossen werden. Es find Handelskammern darunter, gerade so unrecht wie mit der Identifizirung des Herrn von Plöß, 1892, das Ablaufen aller Tarifverträge, unfehlbar über Deutsch­welche bisher auf dem extremsten schutzöllnerischen Standpunkt meines Fraktionsgenossen im Abgeordnetenhause, mit dem Aufruf land herausbeschwor. Redner weist dies im einzelnen an der gestanden haben. Man wünscht daneben, daß auf diesem aus der Kreuz- Zeitung ". Was die Schutzölle betrifft, so hat Lage der handelspolitischen Beziehungen Deutschlands zu der Wege fortgeschritten werde, daß es nicht zu Differenzial niemand unter dem Verlassen dieses Systems mehr zu leiden ge- Schweiz nach. Den Vortheil der Stabilität der Zölle hat Graf zoll Tommt, sondern daß mit Rußland , Rumänien , habt als ich selbst. Ich habe die besten Jahre meines Lebens Kanitz für die Industrie anzuschlagen ganz vergessen. Die Zölle Spanien , Portugal Verträge abgeschlossen werden. Natür darauf verwendet, die Schutzölle zu der Höhe zu bringen, welche sind auf 12 Jahre gebunden. Jede Industrie hat uns erflärt: lich haben alle Handelskammern auch noch ihre separaten fie bis zum vorigen Jahre gehabt haben. Die Berichte der lieber den höheren Zoll auf 12 Jahre, als einen niedrigeren auf Schmerzen, namentlich darüber, daß man sie nicht ausführlich Handelskammern können für uns nicht maßgebend sein. In nur 8 oder 14 Tage. Die Verträge sind für unsere deutsche über ihre Stimmung in diesem oder jenem Punkte vor dem Ab- Handelskammern haben die Kaufleute, der Handelsstand, die Wirthschaft ein wohlthätiges und nützliches Werk gewesen, und schluß der Handelsverträge gefragt hat; aber ihr Urtheil über Mehrheit. Der ist ja naturgemäß auf die Freiheit des Handels der Reichstag hat sich den Dank der Nation verdient dadurch, den Nutzen der neuen Politit ist so gut wie einmüthig. Nach angewiesen. Die Industrie hat mich im vorigen Jahre in einer daß er dieselben rasch und mit so großer Majorität angenommen einem Jahre ist es noch nicht möglich, die Erfolge solcher neuen Menge von Zuschristen aufgefordert, einer zu starken Herabsehung hat!( Beifall links.) Abg. Nickert( dfr.): Die Stellungnahme des Staatssekretärs Politik statistisch aller Welt vor Augen zu führen. Die hohen der Zölle entgegenzuwirken; die Stimmen der Industrie können Lebensmittelpreise von 1891 haben das Meiste dazu gethan, dies also auch nicht gegen uns verwerthet werden. Im Jahre 1892 bestärkt mich in der Hoffnung, daß die Angriffe der Agrarier zu verhindern. Noch weit unberechtigter ist das andere Bedenken hat sich die Einfuhr Deutschlands um 59 Millionen vermehrt, auf den Reichstanzler im Abgeordneteuhaus ohne Erfolg bleiben der Agrarier, daß die Noth der Landwirthschaft durch diese die Ausfuhr um 11 Millionen abgenommen( Hört! rechts), für werden. Für uns ist es eine gewisse Genugthuung, daß wir aus Politik gesteigert werde. Man hat, wie immer wieder wiederholt die Handelsbilanz ein sehr schlimmes Symptom, und man hat dem Munde des Herrn von Marschall jetzt Ideen vortragen werden muß, streng zwischen den Interessen des Grundbesitzes ein Steigen der Ausfuhr prophezeit. Der Hinweis auf Frank- hören, welche wir seit Delbrück's Tagen vergeblich zur Un­und denen der Landwirthschaft zu unterscheiden, die keineswegs reich beweist auch nichts. Dort hat die Einfuhr abgenommen erkennung zu bringen versucht haben, vor allem die Würdigung zusammenfallen. Die sehr starken Preisniedergänge bei Weizen und die Ausfuhr ist auf derselben Höhe geblieben. Unsere der Exportindustrie. Graf Kanit beschwert sich darüber, daß er rnd Roggen sollen auch eine Folge dieser Handelsverträge sein. Industrie hat von den Handelsverträgen nichts zu hoffen, die nichts von unserer Absicht vorher erfahren habe. Ja, ich selbst ist ebenfalls zurückgegangen. habe erst durch ihn zu Anfang der Sigung davon gehört. Wir Tiefe Behauptung ist eine geradezu absurde. Zwischen jetzt und Ausfuhr nach Desterreich daß die Preise für sind also nicht von Parteiwegen vorgegangen. Aber was ist vor 1/2 Jahren hat sich der Preis pro Tonne durchschnittlich um Wir sind jetzt glücklich so weit, die Produktionsfosten herabgesunken sind. denn im preußischen Abgeordnetenhause geschehen. Beim Etat 100. ermäßigt; der Grund liegt in der vorzüglichen Ernte Cerealien unter von 1892; dazu fommt bis zur Höhe von 15 M. die Wirkung Der deutsche Landwirth setzt gegenwärtig an jeder Tonne Roggen der Domänen hat Herr von Erffa eine große Rede gegen die der Ermäßigung der Getreidezölle. Mehr aber können doch die zu. Die Ernte von 1892 ist keineswegs allgemein eine fo groß Handelsverträge gehalten und die Debatte darüber hat drei Tage Großgrundbesitzer den Handelsverträgen nicht vorwerfen, als artige, vorzügliche gewesen; ich kann das aus persönlicher Er gedauert.( Zwischenruf rechts.) Das hätten wir uns denken diesen einen Umstand. Die gegenüberstehenden allgemeinen fahrung bezeugen. Mit den niedrigen Preisen müssen wir dem können?( Große Heiterfeit.) Ihnen fann man allerdings manches Interessen werden allerdings von diesen Fanatikern immer Ruin entgegengehen. Viel lieber wäre es uns, wir hätten er zutrauen, aber das hätten wir doch nicht erwartet, daß sie uns vollständiger übersehen und ignorirt. Die heutige Kreuz- träglich hohe Preise, und der Arbeiter litte keine Noth.( Lachen diese Debatte dort plöglich über die Ohren ziehen würden. Beitung" enthält einen Artikel des Herrn von Plöß, in links.) Ja, zunächst muß doch der Arbeiter Geld haben, um die( Heiterkeit.) Graf Kanit hat doch wirklich mehr Anlaß, hier welchem allen Ernstes Agrariern empfohlen wird, Nahrungsmittel zu faufen! Wenn Nothstände herrschen, wenn sich als Volksvertreter zu fühlen als drüben, wo er unter dem unter die Sozialdemokraten zu gehen( Große Heiterkeit), die Arbeitslosigkeit permanent ist, nüßen dem Arbeiter auch die elendesten aller Wahlsysteme" gewählt ist.( Unruhe rechts.) um die Regierung ihre Macht fühlen zu lassen.( Erneute Heiter billigsten Getreide- und Lebensmittelpreise nichts. Ueber die neuen Ja, wir führen Ihnen, auch wenn Sie es nicht gern hören, feit und Bewegung.) Der Artikel des Herrn von Plötz entnimmt Handelsverträge, welche geplant sein sollen, worüber Berhand- I die Autorität des Fürsten Bismarck an, wenn es uns paßt.( Ernente