Perfien.
Neue Unruhen.
London , 11. März. Der Meldung eines hiesigen Blattes aus Teheran zufolge sind in Schiras ernste Unruhen ausgebrochen. Zwei einflußreiche Mullahs sollen getötet worden sein. Eine Partei befinde sich im Vormarsch auf Teheran . Die Reaktionäre seien geschäftig. Das Ministerium sehe den Ereignissen tatenlos zu. Amerika.
Sozialistische Stimmen.
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das
sucht. Unter dem Vorwand, daß es an Arbeit fehle, sollten fürzlich und habe für 6 Kinder zu sorgen. Ein anderer, der schon 10 Jahre die Maßschneider wieder zu Hause arbeiten oder aussehen. Die für die Stadt als Straßenreiniger tätig wäre und nach dreimonatlicher Absicht der Firma war offenbar, die bestehende Betriebswerkstätte Krankheit die Arbeit wieder aufgenommen habe, bald jedoch aufs neue aufzulösen. Durch Verhandlungen mit der Organisation gelang erkrankt sei, habe darauf seine Entlassung erhalten. Die Ver es, dies zu verhindern, und es zeigte sich dann auch, daß Arbeit fammelten nahmen einstimmig eine Protestresolution an, worin sie ihre genug vorhanden war. Im übrigen wurden die Firmen Schul- Entrüstung über derartige Entlassungen kundgaben und ihrem Be meister, Karl Stier und Karl 3obel genannt, über die fremden umsomehr Ausdruck gaben, als nur gesunde, ärztlich unters verschiedene Beschwerden vorlagen, die teils schon mit Erfolg ge- fuchte Arbeiter eingestellt werden. Eine Erkrankung durch den regelt, teils noch nicht erledigt sind. Verschiedene Geschäfte, die gesundheitsschädlichen und gefahrdrohenden Dienst dürfe nicht durch den Tarifvertrag bisher nicht unterzeichnet haben, richten sich Entlassung der Arbeiter gestraft werden. Die Verwaltung habe jebt darauf ein in der Erkenntnis, daß sie der tariflichen Regelung vielmehr die Pflicht, gemäß dem Beschlusse des Magistrats sowie der nicht mehr entgehen können. Bedingung des Erfolges der Organi- Stadtverordnetenversammlung bezüglich der sozialen Fürsorge für In Philadelphia fanden jüngst die Gemeindewahlen fation ist selbstverständlich überall, daß die Maßschneider in den die städtischen Arbeiter die Arbeiter nach ihrer Gesundung, wie es statt, an denen sich auch die Sozialisten beteiligten. Sie erhielten einzelnen Geschäften selbst treue Mitglieder des Verbandes find, in allen anderen städtischen Betrieben durchgeführt werde, wieder 3804 Stimmen gegen 1649 im Februar 1907. Im November 1907, bereit, den Forderungen den nötigen Nachdruck zu verleihen. einzustellen. bei der Wahl des Staatsgouverneurs, war ihre Stimmenzahl allerEine Arbeitslosenversammlung der Bildhauer tagte am MittDas Bureau wurde beauftragt, diese Resolution dem Magistrat dings noch etwas höher als jetzt, nämlich 3913, aber die Wahlbeteiligung war diesmal im allgemeinen schwächer. Bei der Wahl- woch im Gewerkschaftshaus. Es sind in diesem Berufe, welcher und der zuständigen Deputation zu überreichen. Deutfches Reich. agitation empfahlen sich viele Kandidaten der anderen Parteien ständig unter großer Arbeitslosigkeit leidet, gegenwärtig 258 " auch" als Sozialisten, allerdings als unabhängige". Die Kor- find zirka 23 Pro3. der organisierten Gehülfen arbeitslos. Die zweifelhafte Tariftreue der Unternehmer ruption in der Stadtverwaltung schreit nach Reformen, und da Gegenüber der Behauptung von Gegnern, die Arbeitslosenversamm wird durch einige Beispiele aus der Handschuh branche treff bezeichnete man sich gern als„ Sozialist" zum Zeichen, daß man lungen würden entriert, um Griegung unter die Arbeiterschaft lich charakterisiert. Im Verlauf der 1906 vorhandenen günstigen auch wirklich das allgemeine Wohl im Auge habe. Gewählt zu tragen, verwies der Referent Stadtv. Dupont darauf, daß Konjunktur gelang es dem Verband der Handschuhmacher, an den wurden nur die falschen Sozialisten. diese Versammlung, ebenso wie solche in anderen Berufen, auf meisten Industrieorten die Arbeitslöhne zu erhöhen, und fast immer ausdrücklichen Wunsch der Arbeitslosen einberufen worden sei. auf Wunsch der Unternehmer tam es hierbei zu einem Der Referent legte dar, wie Kommune und Staat sich ihren Ver- Tarifabschluß. Man sollte nun annehmen, daß in solchen Fällen es pflichtungen gegenüber der unbemittelten Bevölkerung entziehen, erst recht Pflicht der betreffenden Unternehmer ist, die eingegangenen wenn diese von Arbeitslosigkeit betroffen wird. Von den nach Verpflichtungen auf die vereinbarte Zeit zu halten. Aber weit gefehlt. folgenden Rednern wurde betont, daß man unter den obwaltenden Die Firma S. Alexander in Liegniz z. B. brachte in ihren Tarif Umständen zur Selbsthülfe greifen müsse, durch Erhebung von vertrag mit besonderem Nachdruc eine Bestimmung hinein, gtrabeiträgen zur Unterstübung ausgesteuer nach welcher dem jeweiligen Vorsitzenden der örtlichen Arbeiter ter Arbeitsloser. Unter den 258 Arbeitslosen sind 102, organisation die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Tarifes deren letzte Beschäftigung ins Vorjahr fällt. Die Versammlung zugeschoben wird. Eine andere Vertragsbestimmung besagt, daß am sprach in einer Resolution ihr Bedauern aus, daß eine Abstimmung Orte nicht mehr wie fünf Heimarbeiter beschäftigt werden dürfen. unter den Holzbildhauern über Erhebung eines freiwilligen Bet- Die Firma Alexander durchbrach den Vertrag, indem sie sämt trages nicht die erforderliche Zweidrittelmajorität gebracht habe liche Fabritarbeiter entließ und dafür Heimarbeitern in größerer Zahl und stellt an eine demnächst einzuberufende Generalversammlung als laut Vertrag zulässig, zu niedrigeren Löhnen Beschäftigung gab. glieder neben dem regulären Wochenbeitrag von 1 M. einen obli- rbeiter in die Fabrik will die Firma ebenfalls nur zu reduzierten Löhnen einstellen. gatorischen Ertrabeitrag von 1 M. pro Woche zu erheben.
Gewerkschaftliches.
Die gewerkschaftliche Einigung macht weitere erfreuliche Fortschritte und die noch widerstrebenden Elemente schmelzen mit der emporsteigenden Sonne immer mehr zusammen. Die Zahl der 3immerer, die ihren Uebertritt zum Verband erklärt haben, ist eine weit größere, als man nach den Quertreibereien der Syndikalisten größere, als man nach den Quertreibereien der Syndikalisten zu hoffen wagte. Ihre genaue Ziffer wird sich erst feststellen lassen, wenn die auf den 14. d. M. angesezte Frist für den Uebertritt abgelaufen ist.
Inzwischen haben auch die Fliesenleger in Dresden mit 10 gegen 7 Stimmen ihre Einigung mit dem Maurerverbande beschlossen. Die Fliesenleger waren von jeher zentralorganisiert und hatten von vornherein die Absicht, sich der Generalfommission der Gewerkschaften anzugliedern. Nicht prinzipielle Gegnerschaft der Fliesenleger gegen diese, sondern die Bedenken des Maurerverbandes gegen eine gesonderte Fliesenlegerorganisation verhinderten diesen Anschluß. So kam es, daß die Fliesenleger Rückendeckung bei der Freien Vereinigung suchten, deren prinzipielle Haltung sie natürlich bald abstoßen mußte.
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Ein weiterer Tarifbruch konnte durch die Ankündigung der Arbeitseinstellung in Johanngeorgeustadt verhindert werden. Dort ist die Firma L. Cohn in eine G. m. b. H. umgewandelt worden und diese Gelegenheit sollte zu einer ganz außerordentlichen Lohnreduzierung benugt werden. Es gelang jedoch, diesen Anschlag abzuwehren, und zwar hauptsächlich deswegen, weil ein Streit dieser Firma geradezu verhängnisvoll werden konnte. So blieb es bei den alten Tarif löhnen. Wenn aber die Tarifverträge so leichter Hand von Unter nehmern durchbrochen werden und die Aufrechterhaltung nur durch Ankündigung einer Arbeitseinstellung erzwungen werden kann, dann wird der Wert dieser gewerblichen Friedensdokumente" durch das Verhalten der Unternehmer recht bedenklich beeinträchtigt.
band zur Anrechnung gebracht und alle Rechte werden zu- 3wangsgesetzen, statt mit einer Erweiterung des Vereinsgeſetzes Letzte Nachrichten und Depefchen.
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Die Münchener Tarifverhandlungen. München , 11. März.( B. H. ) Die Tarifverhandlungen im Bau gewerbe haben ihren vorläufigen Abschluß gefunden. Die endgültigen Tarifberatungen werden erst am 20. März stattfinden.
Bergmannslos.
Die Auflösung des Gutenberg- Bundes. Abteilung der" Chriftlichen", fand am Sonntag statt. Gine interessante Sigung des Gutenberg- Bundes, der neuen am Sonntag statt. Etwa 80 Bündler hatten auf ein Rundschreiben früherer Mitglieder des Bundes an dieser teilgenommen, unter ihnen auch der ganze Stab des Vorstandes des Bundes, unter Führung des christlichen Agitators offäß. Der Zweck der Einladung war der, daß einige aus dem Bunde dem Verbande der deutschen Buchdrucker Abgesehen von diesen ganzen Berufsgruppen, die den Beigetretenen ihren früheren Kollegen die Gründe für ihren Weg der Einigung beschreiten, berlassen aber jetzt auch in Austritt farlegen wollten. Deshalb war auch der ganze Stab" erschienen, um seine Getreuen vor etwaigen Verführungen" der immer wachsender Zahl die sozialistisch denkenden Arbeiter lebergetretenen zu retten. Es half aber nichts! Denn die er- Die Arbeiter verlangen hauptsächlich eine dringend notwendige Regu Eine Tarifbewegung der Schneider ist in Bamberg ausgebrochen. diejenigen freien Vereinigungen, in denen die Syndikalisten schienenen Bündler schienen es satt zu haben, sich mit leeren Ver- fierung der Löhne. Die Antwortschreiben der Unternehmer auf die die Mehrheit haben und einen geschlossenen Uebertritt ber- sprechungen der Bundesvorstandsmitglieder abspeisen zu lassen. eingereichten Forderungen haben im allgemeinen nicht befriedigt, hindern. Es wurde ihnen vorgehalten, daß auf dem zweiten Kongreß der wenn auch einige Firmen glatt genehmigt haben. Eine Versamm Von der Gewerkschaft der Maler Berlins und Um- chriftlichen Gewerkschaften von seiten der Vertreter des Bundes lung beschloß einstimmig, die Bewegung durchzuführen; jeder Vergegend" hat sich ein großer Teil der Mitglieder etwa die auch nicht einer es gewagt hat, den provozierenden Aeußerungen sammlungsbesucher verpflichtete sich, Einzelangebote von Unternehmern Hälfte entschlossen, zu dem 3entralverband der eines anwesenden Regierungsvertreters, die dahin gingen, daß die ftrifte abzulehnen und die Herren an die Lohnfommission zu bers Maler überzutreten. Die Uebertrittsbedingungen wurden christlichen Arbeiter mit Gottesfurcht, Bescheidenheit weisen. Da in Bamberg eine Unternehmerorganisation nicht besteht, in einer Besprechung, die am Dienstagabend unter den Eini- d& leiß ihre gewerkschaftlichen Aufgaben zu erfüllen hätten, wird die Lohnkommission nunmehr in Verhandlungen mit den einmit aller Entschiedenheit entgegenzutreten. Es wurde dabei noch zelnen Arbeitgebern eintreten. gungsfreunden stattfand, bekannt gegeben. Die Mitglied- ausdrücklich betont, daß dies um so energischer hätte geschehen schaft in der Gewerkschaft" wird in dem Zentralber- müssen, da man die Arbeiterschaft von derselben Seite mit gestanden, die auf Grund der Dauer der Mitgliedschaft zu be- und der Gewerbeordnung zu beglücken sucht. Des ferneren wurde Freifinniger Johannistrieb in Sachsen . anspruchen sind. Der Datum, bis zu dem der Uebertritt boll- den Anwesenden ziffernmäßig vor Augen geführt, wie der Bund zogen sein muß, wird noch bekannt gegeben. Jedem Mit- 4000 Mitgliedern im Deutschen Reiche heute sich noch kaum 2500 ordneten Günther, Bär und Roch haben in der zweiten Kammer immer mehr und mehr zusammenschmelze, daß von den ehemaligen Dresden , 11. März.( W. T. B.) Die freisinnigen Abges gliede bleibt es selbstverständlich freigestellt, für die Ideen, vorfinden, daß der Bund so gut wie gar keinen Nachwuchs hat eine Interpellation eingebracht, in der sie die Regierung fragen, die es bisher hochgehalten, auch im Zentralverbande zu wirken und die in demselben verbleibenden älteren Mitglieder um ihre welche Maßnahmen sie nunmehr in die Wege leiten werde, um und Propaganda zu machen. Die Versammelten erklärten Bukunft im Bunde besorgt sein müssen. Im besonderen wurde welche Maßnahmen sie nunmehr in die Wege leiten werde, um sich mit den Uebertrittsbedingungen einverstanden und werden aber darauf hingewiesen, daß er die Einigung, die ihm vom Ver- noch in der laufenden Session eine von keinerlei kommunalen oder nach Kräften unter den Mitgliedern der Gewerkschaft" agi- bande angeboten, aus schnöder Selbst sucht stets zurückgewiesen, Körperschaftswahlen oder berufsständischen oder ähnlichen Systemen tieren, um sie für den Zentralverband zu gewinnen. Heute, daß die meister Mitglieder leider zuwenig Rückgrat zeigen, fich bepackte, dem hohen Kulturzustande des sächsischen Volkes ent Donnerstagabend, findet eine Versammlung der„ Gewerk von fünf bis sechs Personen alles bieten ließen und daß der sprechende Wahlrechtsreform zum Abschluß zu bringen. schaft" statt, und die Einigungsfreunde hoffen, daß ihnen ge- 8wed des Bundes heute noch derselbe sei wie bei seiner Gründung: stattet wird, ihren Standpunkt darzulegen, sie sind überzeugt, nehmertum. Den Eindruck, den diese Ausführungen auf die anGegen den Verband eine Schußtruppe für das Unterdaß viele ihrem Beispiele dann auch folgen werden, um die wesenden Bündler und ihre Begleiter machten, suchte Herr Hofsäß notwendige Geschlossenheit in der gewerkschaftlichen Organi dadurch abzuschwächen, daß er sich in Ausfällen auf die leberfation herbeiführen zu helfen. Was die meisten in der alten getretenen, den Verband und die Sozialdemokratie erging und Gewerkschaft noch hält, ist der Arbeitsnachweis, aber dieser unter dem Schuße seiner Begleiter die Sitzung zu stören suchte. ist in seiner jebigen Gestaltung unhaltbar geworden. Jeden- Damit dürften auch die Bündler eingesehen haben, daß in Gegenfalls wird es nur eine Gruppe sein, die sich noch abseits stellt art solcher Helden eine sachliche Diskussion unmöglich ist und Dortmund , 11. März.( W. T. B.) Auf der Zeche und den geschlossenen Uebertritt zum Zentralverbande hindert. fie ihre Aufklärungsarbeit in anderer Weise zu verrichten haben, Qufas" ereignete sich heute 1 Uhr nachmittags eine ExploSo werden also die noch verbleibenden syndikalistischen leichter werden, wenn sie ihre Mitkollegen auf das Entgegenkommen verlegter und ein Leichtverletzter zutage gefördert. Von den wenn sie Erfolge berzeichnen wollen, und dies wird ihnen um so fion schlagender Wetter. Bisher sind fünf Tote, ein SchiverGruppen durch die Massenflucht ihrer Mitglieder in die Ver- des Verbandes bei ihrem Uebertritt, vor allem aber auf die getöteten Bergleuten waren drei verheiratet, zwei unver bände noch bedeutungsloser, als sie es ohnehin schon sind. Es moderne Arbeiterbewegung hinweisen, die im Gegensatz zu der ist kein Zweifel, daß der anarchistisch- syndikalistische Sput in christlichen für politische und ökonomische Rechte und Freiheiten beiratet. Es gilt als ausgeschlossen, daß sich noch Personen Deutschland ein schnelles Ende finden wird. ihre ganze Kraft zur Geltung bringt. Die Agitation wird unter den Trümmern befinden. Die zubruchgegangene aber dadurch noch ganz erheblich gefördert werden, wenn wir mit Strecke wird in einigen Tagen wieder frei sein, eine direkte teilen, daß von den achtzig Bersammelten etwa vierzig Betriebsstörung besteht nicht. Die Ausdehnung des Maßschneidertarifs auf alle Maßgefchäfte find; die Kapuzinade des Herrn offäß ist also doch nicht ohne seit mehreren Tagen an der Befreiung der im Kohlenberg. bereits wiederum dem Verbande beigetreten London , 11. März.( W. T. B.) Die Hülfskolonne, die Berlins stand Montag abermals auf der Tagesordnung einer Wirkung geblieben. öffentlichen Maßschneiderversammlung. Sie tagte in den„ Andreas. werk zu Hamstead eingeschlossenen Bergleute arbeitete, hat Festsälen", im Osten der Stadt. Auch hier kommen selbst die bisher Gleichgültigen unter den Maßschneidern mehr und mehr zu Wiclefstraße 16-17, wurde fürzlich den Gießereihülfsarbeitern ein nung, daß noch einer der Eingeschlossenen am Leben ist. Achtung, Metallarbeiter! Bei der Firma Hugo Hartung , heute dreizehn Leichen herausgeholt. Es besteht keine Hoffder Erkenntnis, daß sie dauernd zur Organisation halten und so Abzug von 5 Pf. pro Stunde angeboten. Da trop mehrmaligen mit vereinten Kräften für allgemeine Anerkennung und strenge Verhandelns mit einer Stommiffion der im Betriebe beschäftigten Eisenbahnunfall. Durchführung des Tarifes wirken müssen, wollen sie nicht, daß Arbeiter sowie mit Vertretern der Organisation teine Einigung ihre Lebenslage sich bei der furchtbaren Teuerung immer mehr zu erzielen war, legten am 4. März 29 Gießereihülfsarbeiter die Nitedal stießen heute ein Arbeitszug und eine Lokomotive zusammen. Kriftiania, 11. März.( W. Z. B.) Zwischen Kjelsaas und verschlechtert. Der Referent Kunze führte auch treffende Bei- Arbeit nieder. Am selben Tage sperrte die Firma alle Former Mehrere Wagen des Arbeitszuges wurden zertrümmert, ein Arbeiter spiele dafür an, wie töricht es war, daß einzelne Maßschneider, die( Maschinenformer, Kernmacher und Kernmacherinnen) sowie Be- wurde getötet, mehrere verwundet. fich unter dem Eindruck der Tarifbewegung und Aussperrung im triebsschloffer aus. Die Firma glaubt nun durch den Nachweis der vorigen Jahre organisiert hatten, später dem Verbande wieder Gelben in der Chausseestraße Ersatz für die Streifenden und untreu wurden, weil sie den im Verhältnis zu den errungenen Ausgesperrten zu bekommen. Sie ließ verkünden, daß am Mitt- Ruhrort, 11. März.( B. H. ) Auf der Strecke zwischen DuisBorteilen doch recht geringen Beitrag zu ersparen gedachten. Ein mochfrüh der Betrieb in bollem Umfange aufgenommen werden burg und Ruhrort sollte heute ein alter Brüdenpfeiler beseitigt folch überschlauer Sparer", der für Landsberger in der Friedrich folle. Wie schwer aber die Hoffnungen der Firma getäuscht wurden, werden, um das Bett des Rheinhafenkanals freizulegen. Der Ins straße arbeitete, hatte damit den Erfolg, daß ihm innerhalb eines geht daraus hervor, daß sich am Mittwoch ganze 15 Arbeitswillige genieur Kall aus Düsseldorf war mit den Vorarbeiten zur Spren Beitraumes von 4 Monaten nicht weniger als 108 M. vom Ar- zur Arbeit einfanden. Mit diesen Leuten, die nicht imstande sind, gung beauftragt. Plöblich folgte ein furchtbare Dynamitexplosion. beitslohn abgezogen wurde. Die Tariftreue der Unternehmer bie Gießereiarbeiter zu ersehen, geschweige denn die Kernmacher Der Ingenieur und ein Vorarbeiter wurden in Stüde zerriffen. richtet sich eben nur zu oft nach dem Maß von Organisationstreue und Former, können die Streifenden nicht wantend machen. Auch Von der Leiche des Ingenieurs fonnte bisher nur ein Teil ges der Arbeiter. In der Versammlung wurden verschiedene Firmen die den Kernmacherinnen angefagte Buficherung, fie fönnten wieder funden werden. Das in der Nähe befindliche Dynamitlager ist erwähnt. die teils den Tarif noch nicht anerkannt, teils ihn an anfangen, wenn sie gewisse Bedingungen unterzeichnen, berfangen bo II ständig in die Luft geflogen, auch in der Nacherfannt haben, sich aber nicht streng daran halten oder sonstwie die nicht. In der gestern stattgefundenen Streitversammlung, in der barschaft, bis nach Ruhrort hinein, find Beschädigungen entstanden. Arbeitsverhältnisse zu verschlechtern suchen. Besondere Mißstände Vertreter des Metallarbeiter sowie des Transportarbeiterverherrschen bei der Firma Stephan Enders in der Kaiser- bandes die Situation schilderten, erklärten die Streikenden, für Ruhrort wird noch gemeldet: Effen( Ruhr), 11. März.( B. H. ) Zur Dynamitexplosion bei Wilhelm- Straße, die mit Kapital des katholischen Klerus arbeitet. fie liege feine Veranlassung vor, dem Gerede der Betriebsleitung Unter anderem sucht diese Firma, die die Einstellung von Ar- irgendwelchen Wert beizumeffen. Der Nachweis der Gelben habe stürzten erschreckt aus den Häusern. Wo die Holzbrüde gestanden Die Explosion war von furchtbarer Gewalt. Die Einwohner beitern davon abhängig macht, daß sie katholischen Glaubens find, bisher stets den Beweis erbracht, daß er niemals brauchbare Ar- hatte, zeigte sich nur noch ein wüftes Durcheinander. Balfen und durch ein ganz verwerfliches System die Löhne ihrer Tagschneider beitskräfte liefert. Von einem sich direkt mit Streitbrecherver- Bretter bedeckten zum Teil das Dach der jenseits der Ruhrbrüde zu fürzen. Durch Bestrafung mit einem Abzug von 10 Bf. die mittelung beschäftigenden Nachweis sei Derartiges auch nicht zu gelegenen Ruhrorter Portland - Zementfabrit. Eiſeneimer und HammerStunde zwingt sie ihre Zuschneider, die Stundenzahl, die die Tag- erwarten. Der Betrieb ist bis auf weiteres streng gesperrt. Bet tiele waren total berbogen. Von den beiden bei dem Unglück getöteten schneider zu den Aenderungsarbeiten gebrauchen, herabzudrücken. den damaligen Verhandlungen erklärte der Betriebsführer, er be- Arbeitern konnte die Leiche des Vorarbeiters Görg, der außer einer Arbeiter, die im Tagschneidertarif auf 10 bis 12 Stunden be- dauere, auf diese Weise seine guten Leute zu verlieren. Will er Frau auch zwei unmündige Kinder hinterläßt, erst morgens rechnet sind, sollen hier in 3 bis 4 Stunden erledigt werden. Die das nicht, muß er andere Saiten aufziehen. Firma pflegt ihre Arbeitskräfte aus katholischen Gegenden zu bes gefunden werden. Von dem Schießmeister Stroll, der ebenfalls ziehen. Sache der Organisation wird es sein, hier sowohl inner- Die Straßenreiniger der Stadt Berlin nahmen in einer äußerst getötet wurde, konnte nur ein Bein gefunden werden. Die Leiche halb wie außerhalb des Betriebes für Beseitigung der Mißstände zahlreich besuchten Versammlung in dem Königstadt Kasino , ist wahrscheinlich von der Ruhr hinweggeschwemmt worden. Kroll zu sorgen, sowie dafür, daß ein vernünftiger Zarif eingeführt Holzmarktstraße, zu den Entlassungen franter Kollegen hinterläßt Frau und sechs Kleine Kinder. Das in Ruhrort verbreitete Als in diesem Geschäft vor nunmehr zwei Jahren die Stellung. Wie in der Versammlung ausgeführt wurde, sollen zwei Gerücht, es sei noch eine dritte Person bei der Katastrophe umKonfektionsschneider streikten, wußte der Geschäftsführer den Weg derartige Fälle besonders trasse sein. Ein bei seinem Eintritt boll- gekommen, erwies fich als unbegründet. Wahrscheinlich ist die zur Organisation wohl zu finden. Ferner wurde die Firma ständig gesund erklärter Arbeiter habe sich während seiner sechs- Explosion erfolgt, als die beiden Getöteten die Barade betraten, um Julius Lindenbaum erwähnt, die wohl den Tarif aner- jährigen Dienstzeit eine Lungenerkrankung zugezogen und dadurch dort einen drohenden Regenschauer abzuwarten und ihre Kleider am fannt hat, aber hier und da Verschlechterungen durchzuführen ver- arbeitsunfähig und entlassen worden. Dieser ist Familienvater Ofen zu trodnen.
wird.
Dynamitexplosion.