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fügten Ironie, so Sitg eine Einwirkung auf Schulz im Sinne dez. 8 1S3 der Gewerebordnung nicht in Frage komme. Tagegen kam das Landgericht zu der Ueberzeugung, daß der Angeklagte(in Ge- meinschaft mit dem zweiten Beauftragten) die beiden Poliere durch Drohung(mit dem Streik nämlich) zu bestimmen versucht habe, einer Verabredung der Berbandsmaurer zur Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen Folge zu leisten. Die Poliere seienandere" im Sinne des Z 123. Es wäre unerheblich, daß sie nicht zu den Berufsgenossen des Angeklagten im engeren Sinne des Worts gehörten. Ferner'sei der Beschluh in der Baubude eine Verabredung zur Erlangung günstiger Arbeitsbedingungen ge- Wesen, denn es sei den im Zentralverband organisierten Maurern darauf angekommen, mit der Entfernung des im christlichen Verein organisierten Schulz, der ihnen lästig war, das Arbeitsverhältnis für sich angenehmer zu gestalten. Es sei ihnen angenehmer ge- Wesen, nur mit den die gleichen Interessen verfolgenden Genossen zusammen zu arbeiten. Die Poliere hätten nun durch die von Krause vorgetragene Drohung, die Arbeit niederzulegen, gezwungen werden sollen, durch Entlassung deS Schulz jener Verabredung Folge zu leisten. Der Angeklagte legte Revision ein. Rechtsanwalt Wolfgang Beine, sein Vertreter, rügte in doppelter Beziehung Unrichtigkeit der Vorentscheidung. Falsch sei die Auslegung des Begriffs günstige Lohn- und Arbeitsbedingungen". Nach dem Gesetz und dem Willen des Gesetzgebers könne es sich immer nur um Bedin- gungen handeln, die das Vertragsverhältnis, den eigentlichen In- halt des Arbeitsvertrags zwischen den Parteien selbst beträfen. Dazu gehöre es nun keineswegs, wenn die Arbeiter in einem kon- treten Falle erklärten, lieber ihre Arbeit aufgeben zu wollen, als mit einem, ihnen unangenehmen Kollegen zusammen zu arbeiten. Dann stehe in Widerspruch zur Geschichte der Gesetzesstelle die Auf- fassung des Landgerichts, daß das Vorgehen gegen die Poliere nach 8 1b3 der Gewerbeordnung strafbar wäre. Der Anwalt legte dies eingehend dar und machte u. a. geltend, daß man sich nicht an die Worteandere" undFolge leisten" klammern dürfe. Tatsächlich hätte mit 8 1�3 nur der Zwang getroffen werden sollen, den etlva Arbeiter gegen andere Arbeiter oder Arbeitgeber gegen andere Arbeitgeber ausübten, um sie zur Beteiligung an solchen Verab- redungen zu zwingen. Auch Landmann im Kommentar zur Ge- Werbeordnung vertrete diesen Standpunkt. Es kämen somit die Poliere als Vertreter des Arbeitgebers hier überhaupt nicht als andere" i», Sinne des§ 1b3 in Betracht. Der erste Strafsenat des Kammergerichts folgte dem Antrage de? Anwalts, hob die Vorentscheidung auf und sprach den Ange- klagten frei. ES wurde ausgeführt: Das Reichsgericht meine in feiner letzten bezüglichen Entscheidung(8. Juni 1307, Band 40, Seite 226), daß gegen den Arbeitgeber selbst, der durch Streik ver- anlaßt werden solle, eine Forderung zu bewilligen, ein Vergehen gegen s 123 nicht dadurch begangen werden könne, daß ihm der Streik vorher angekündigt werde. Wenn nach dem Beginn eines Streiks der Arbeitgeber nach dem Grunde fragen würde und die Arbeiter würden das beantworten, so würden-sie nicht bestraft werden können. Ebensogut müßten sie vorher sagen können, daß man auS dem und dem Grunde streike. Andererseits seinicht gaiiz unmöglich" ein Vergehen auS Z 123 gegen den Gegner im Lohnkampfe. So könne z. B.(Bayerisches Oberlandesgericht) durch Drohungen gegen einen Arbeitgeber, der mit einer Schar Arbeiter in ein Streikgebiet kommen wolle, beabsichtigt werden, den Zuzug seiner Arbeiter fernzuhalten und dadurch die Koalition zu stärken. Vorliegend sei nun die Verabredung der beteiligten Arbeiter dahin gegangen, den mißliebigen Christlichen wagzu- bringen. Das Mittel zur Erreichung dieses Zieles sei die Arbeits- niederlegung gewesen. Wenn den Polieren gedroht wurde, man werde die Arbeit niederlegen, so hätten sie dadurch nicht bestimmt werden sollen, an der Verabredung teilzunehmen, sondern nur dazu, als Vertreter ihres Arbeitgebers das Ziel des Streiks, die Entlassung deS Sch., zu bewilligen. Die Sache liege genau so, als wenn der Arbeitgeber selbst es bewilligen sollte. Somit liege kein Bergehen gegen den Z 153 vor. GewcrklcbaftUche� An die Kistenmacher Deutschlands ! K 0 1 l e g e n I In Berlin droht in unferem. Gewerbe ein schwerer Kampf auszubrechen, Die Kistenfabrikanten Berlins haben sich zu einem Vereine zusammengeschlossen, um gemeinsam die Preise für ihre Produkte zu erhöhen. Da ihnen dies aber nur in wenigen Fällen, in den meisten gar nicht, gelungen ist. sind sie auf die Kdee gekommen, den Ausfall deS Mehrverdienstes auf die Arbeiter abzuwälzen. Sie haben einen neuen Lohntarif auSge- arbeitet, welcher die Preise um zirka 25 Prozent unter den bis jetzt üblichen herabsetzt. Um ihre Absicht durchzuführen, haben sie sich dem sogenannten Arbeitgeberschutzverband angeschlossen, und glauben nun, unter dessen schützender Hand und mit Hülfe der jetzt allgemein gewordenen Depression wird es ihnen gelingen, die Arbeiter nach Belieben ausrauben zu können. Die Hauptmacher bei dieser Aktion sind sonderbarerweise gerade diejenigen Fabrikanten, die vor wxmgen Jahren noch unsere Kollegen waren, und denen der jetzt geltende Tarif damals gar nicht scharf genug durchgeführt werden konnte. Da es noch gar nicht vorauszusehen ist. welche Unannehmlich- leiten bei der Verhandlung über dieses Unikum von Tarif entstehen können, werden die Kollegen allerorts ersucht Berlin möglichst zu meiden. Auch wäre es ratsam, wenn die unverheirateten Kol- legen, welche teils arbeitslos sind, teils noch in Arbeit stehen, Berlin verlassen würden. Die Branchenleitung. I. A.: Fritz Märten. Berlin, Wiener-Straße 20. Berlin und Umgegend. Achtung, Metallarbeiter! Der Autobau der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschast ist gesperrt für alle Dreher, Schlosser und Werkzeugmacher. Deutscher Metallarbeiter-Verband. Ortsverwaltung Berlin . Die Lohn» und Arbeitsverhältnisse in der Kostüm- und Musterbranche. In einer öffentlichen Versammlung der Kostüm- und Muster- schneider und-Schneiderinnen, die am Dienstag in denArmin- hallen" stattfand, wurden die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in dieser Branche des Schneidergewerbes geschildert. Den AuSfüh- rungcn des Referenten Knoop lagen statistische Erhebungen zu- gründe, die sich ällerdinas nur auf ungefähr ein Achtel der Be- triebe erstrecken, aber doch ein ziemlich zuverlässiges, wohl eher zu günstiges als zu ungünstiges Bild der Verhältnisse bieten. Die Erhebungen umfassen 2S Betriebe, in denen wäbrend des größten Teiles des Jahres 175 Arbeiter und 680 Arbeiterinnen, in der Hochsaison jeooch 280 Arbeiter und 900 Arbeiterinnen beschäftigt werden. Die Hochsaison währt in Jahren guten Geschäftsganges ungefähr drei Monate, war aber oft auch schon in zwei Monaten beendet, lieber ein Drittel der Schneider und fast ein Viertel der Schneiderinnen dieser Branche finden hier also nur vorübergehend Beschäftigung und sind genötigt, nach der Saison in anderen Be- trieben Arbeit zu suchen. Ein Teil der Männer wird in der Kon- fektion Arbeit finden, jedoch kann dieser Industriezweig, nament- lich in Zeiten der Krise, lange nicht alle in jener Branche überflüssig gewordenen Arbeitskräste aufnehmen. Von den arbeitslosen Kostüm- schneiderinnen wird ein verhältnismäßig geringerer Teil in der Konfektion Unterschlupf finden. Die übrigen beHelsen sich wohl teils mit Privatarbeit oder mit schlecht bezahlter Arbeit in Nähstuben. sind aber auch zum Teil, und soweit sie nicht Eltern haben, die für sie sorgen, den Gefahren ausgesetzt, die bei unserersittlichen" Weltordnung für junge Mädchen mit her Arbeitslosigkeit und Armut verknüpft sind, Wenn man nun aber glaubt, daß jene, die dauernd in den Werkstätten der Kostüm- und Musterbranche tätig sind, wirklich das ganze Jahr über Arbeit haben, so irrt man sich. Durch die Er- Hebungen wurde festgestellt, daß sie in 2 von den 28 Betrieben 4 bis 5 Woche», in sechs 6 bis 7, in fünf 8 bis 9, in drei 9 bis 10 und in je einem Betriebe 11, 12 und 16 Wochen im Jahre aus- setzen müssen. Aus 2 Betrieben wurde die Frage über diesen Punkt mitunbestimmt" beantwortet und aus 6 Betrieben fehlt die AuS kunft darüber. lieber die Lohnverhältnisse ergaben die Erhebungen, daß die Tailleuarbeitcrinnen 20 bis 30 M. die Woche verdienen und der Durchschnittslohn 23,22 M. ist; daß die Paletotarbeiterinnen 18 bis 26 M. erhalten, der Durchschnittslohn 21,90 ist und daß die Rock- arbeiterinnen 18 bis 27 M haben und ihr Durchschnittslohn 21,72 Mark ausmacht. In einzelnen Betrieben, wo Teilarbeit eingeführt ist, gibt es Aermelarbeiierinnen, und sie verdienen 18 bis 24 M., im Durchschnitt 21,60 M. Den Stepperinnen werden 13 bis 26 M., im Durchschnitt 22,30 M. die Woche bezahlt, den Zuarbeiteriimcn 9 bis 20 M.j im Durchschnitt 14,75 M. Für die selbständigen männlichen Arbeiter, von denen der langt wird, daß sie in allen vorkommenden Arbeiten tüchtig sind, ist der Wochenverdienst 30 bis 42 M., der Durchschnittslohn 37,20 Mark. Bügler werden in der Branche nur wenige beschäftigt, ihre Löhne betragen 30 bis 40 M.; ebenso männliche Zuarbeiter, deren Löhne zwischen 22 und 30 M. schwanken. Der durchschnittliche Jahresvcrdienst beläuft sich für die dauernd beschäftigten selbständigen Arbeiterinnen der verschiedenen Fächer, die Zeit der Arbeitslosigkeit abgerechnet, auf 923,80 bis 999,72 M.; für die Zuarbeiterinnen auf 634,22 M.; für die mann- lichen Arbeiter auf 1438,40 bis 1612,12 M. Die Löhne find höher als in verschiedenen anderen Branchen des Schneidergewerbes, aber dafür werden auch besonders hohe Anforderungen gestellt hinsichtlich der Tüchtigkeit und Geschicklichkeit. Daß die Löhne zu einem menschenwürdigen Dasein bei der Tcue- rung vollkommen ausreichend wären, wird man nicht behaupten können, zumal wenn man bedenkt, daß davon noch die Kassen- beitrüge abgehen und schließlich auch die Unkosten für Fahrgeld usw. Das Einkommen ist also selbst bei dauernder Beschäftigung viel zu gering. Was die sanitären Vechältnisse anbetrifft, so äußerte der Redner, daß in den letzten Jahren einige besonders erbärmliche Werkstätten, wo es an Licht und Luft allzu sehr mangelte, ver- schwunden sind. Jedoch sind manche Arbeitsräume vorhanden, die viel zu klein sind für die Zahl der darin tätigen Arbeiterinnen und Arbeiter. Bei den Erhebungen wurden nur vier Werkstätten entdeckt, die in dieser Hinsicht den Vorschriften entsprechen, die für die Gefängnisse gelten, also so groß sind, daß auf die einzelne Person 15 bis 16 Kubikmeter Luftraum kommen. In den übrigen Werkstätten müssen sich die Arbeiterinnen und Arbeiter mit einem durchschnittlichen Luftraum von 13,8 bis-hinunter zu etwas über 2 Kubikmeter begnügen. Diese erbärmlichen Zustände erscheinen um so verwerflicher, wenn man bedenkt, daß es sich um Geschäfte handelt, die im übrigen über glänzend ausgestattete Räumlichkeiten verfügen und von ibrer woblhabenden Kundschaft ja auch dieser Ausstattung und der Arbeit entsprechend hohe Preise verlangen. In nur 6 van jenen 28 Werk- stätten waren Ventilationsvorrichtungen angebracht, in 22 ist man also darauf- angewiesen, ein Fenster zu öffnen, wenn man frische Luft haben will. Es kommt nicht selten vor, daß junge Mädchen infolge der schlechten Luft ohnmächtig werden. Die hoch- gestellten Damen, die 1000. sa 2000 M. für eine Robe aufwenden. würden wohl einen großen Abscheu empfinden, wenn sie ihre Nase in solch einen Arbeitsraum stockten. Bei den Erhebungen wurde auch die Frage gestellt, welche Forderungen im Falle einer Tarifbewegung an die Unternehmer zu richten seien. Die Antworten lvaren jedoch, was die Höhe der Lohnforderungen anbetrifft, so verschieden, daß etwas Bestimmtes nickt dabei herauskam. Im übrigen ist zu erwähne», daß sich die Erhebungen auf die Kostüm- und die Musterbranche gemeinsam erstreckten. Eine genaue Trennung dieser zwei Branchen war nicht gut durchzuführen, weil häufig dieselben Personen bald auf Kostüme, bald auf Muster arbeiten. In denreinen" Musterwerl- stätten wurden Löhne von 30 bis 36 M. ermittelt. Unter den Zwisckenmeistern der Branche tritt das Bestreben hervor, die Löhne so tief wie möglich herabzudrücken. Im allgemeinen zeigen die Erhebungen, daß die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in der Kostüm- und Musterbranche sehr ver- besserungsbedürftig sind. Soll aber in dieser Hinsicht etwas erreicht werden, so ist vor allem ein fester Zusammenschluß in der Organt- sation, dem Verband der Schneider und Schneiderinnen, notwendig. Achtung, Kleber! Die Sperre über die Bauten des Tapezierer- meisters Immer ist aufgehoben, da die von der Organisation ge­forderten Preise bezahlt werden. Verbandsleitung der Tapezierer, Berlin , Engelufer 12. Deuttcheo Reich. Drohende GeneralauSsperrung im Stelnsehgewerbe. Im rheinisch-westfälischen Industriegebiet droht außer der Aussperrung der Maurer, Zimmerer und BauhülfSarbeiter noch eine Generalaussperrung der Steinsetzer, Nammcr, Pflasterer. Steinhauer usw. Der Verband der Pflastermeister von Rheinland und Westfalen , Sitz Köln , droht all diesen Arbeiterkategorien an, falls bis zum 31. März der Meistertarif nicht anerkannt werde, alle Geschäfte des ganzen Lohngebietes am 1. April zu schließen. Die Arbeitgeber hatten für die am 31. März ablaufenden Scktions- Verträge gefordert einen gemeinsamen Tarif für das ganze Gebiet. Diesen erkannten nach den ersten resultatlosen Verhandlungen die Arbeitnehmer nicht an und erklärten sich bereit, statt Sektions- tarife örtliche Tarife abzuschließen. Auch über die Lohn- und ArbeitSzeitverkürzungs-Forderungcn kam cs zu keiner Verständi- gung, so daß bei den letzten Verhandlungen obige ErNärung der Meister erfolgte. Die Arbcitnehmerorganisation hat sich nunmehr. da die meiste Arbeit der Meister aus Kommunal-, Kreis- und Provinzarbeiten besteht, entschlossen, sich an diese Behörden zu wenden, dahin zu wirken, daß die Meister sich dem Einigungsamt des Gewerbegerichts unterwerfen müßten. Es wird ferner darin gebeten, den Pflastermeistern behördlicherseits die Lieferungsfristen nicht zu verlängern und wenn die Meister wiederum nicht geneigt sein sollten, vor dem EinigungSamt zu erscheinen und Frieden zu schließen. Sorge dafür zu tragen, ob nicht die Arbeiten vorläufig in eigener Regie herzustellen gehen, um jede Verkehrsstockung zu vermeiden._ Arbeitslosigkeit der Leipziger Bildhauer, Stukkateure und Steinarbeiter. Während die durchschnittliche Arbeitslosinzahl in den Leipziger Gewerkschaften zirka 2 Proz. der Berufsangehörigen beträgt, ist die der Bildhauer 19 Proz., der Steinarbeiter 22 Proz., der Stukka- teure 20 Proz., und von den Beschäftigten arbeiten viele mit ver- kürzt« Arbeitszeit. Dabei hat die Jahreszeit fast keinen Einfluß. das zeigt eine Monatsstatistik der Stukkateure, aus der wir einige Zahlen herausgreifen; Januar 1907 889 ArbeitSlosentage, März 1005 Tage, Juni 615 Tage, August 336 Tage. September 731 Tage Dezember 746 Tage, im ganzen Jahre zirka 7000 Tage Arbeits- losigkeit. Die Steinarbeiter hatten zirka 9000 Tage Arbeitslosigkeit und einen Lohnausfall von zirka 21 000 M., während sich die Arbeitslosenunterstützung deS Bildhauerverbandes auf zirka 6000 M. belief. Die Ursache liegt vor allein darin, daß mit den fraglicken Arbeiten besonders viel auswärtige Unternehmer betraut werden, besonders aber auch daran, daß die Stadt Leipzig bei ihren Bauten jetzt ein besonderes Sparsystem walten läßt. wurden doch erst kürzlich bei dem Anschlag für das neue Kaufhaus 70 000 M. für Bildhauer- und ähnliche Arbeiten gestrichen. Die drei Gewerkschaften haben deshalb bei dem Stadtrate eine P e t i t i o n eingereicht, in der er ersucht wird, bei neuen öffentlichen Gebäuden mehr für künstleriscke Ausschmückung zu- tun. aber dann die fraglichen Arbeiten in Leipzig lelbtt herstellen zu lassen. Besonders soll dies zur Bedingung ge- macht werden, wenn die Aufträge Leipziger JmnmgSmeister er­halten._ Behördliche Saalabtreibcrei. In Wilsberg(Oberfranlen), wo die Steinarbeiter streiken, et» schien bei dem Wirt, in dessen Gasthaus sich das Streiklokal be­findet, ein Gendarm und erklärte, er sei vom Bezirksamtsassessor geschickt mit dem Auftrage, dein Wirt zu eröffnen, daß er sein Lokal de» Slemarbeitern nicht mehr überlassen solle. Der Wirt besaß so viel Rückgrat, demgegenüber zu erklären, daß sich die Streikenden stets ordentlich betragen hätten und er keinen Grund einsehe, warum er sie aus seinem Lokal verbannen solle. Im übrigen sei er Ge- schäftsmann und müsse seine Steuern zahlen; wenn das Bezirks- amr seine Steuern bezahlen wolle, werde er sich die Sache über- legen. Ausland. MassenauSspftnmg in der Provinz Parma . Rom , den 11. März.(Eig. B«.) DieAssociazione Agraria", der Verband der Grundbesitzer und Pächter der Provinz Parma , hat beschlossen, alle Arbeiter der Pro- vinz auszusperren. Dieser Vorsatz, der ein Territorium mit rund 300 000 Einwohnern trifft, ist durch die zahlreichen Streiks, die die Kontraktbrüche der Unternehmer heraufbeschworen haben, veranlaßt worden. Die Arbeiter sind auf alles gefaßt: sie werden zunächst die sofortige Inangriffnahme der vom Parlament beschlossenen Öffentlichen Arbeiten in der Provinz fordern, eventuell sind sie bereit, in Massen auszuwandern. Die Unternehmer haben Streikbrecher- korps gebildetaus Mitgliedern der besten Familien", wie die Unternehmerpresse berichtet. Am 7. d. M. haben diese neuen Frei- schärler sich versucht in der elektrischen Mühle Scalini in Parma , wo die Arbeiter seit 32 Tagen streiken. 200 Doppelzentner Weizen zu lüften. Wie die 80 jungen Leuteaus den besten Familien" damit fertig geworden sind, verschweigt daS Blatt, meldet aber, daß jeder der Wackeren einen Revolver trüg. Gegen dir Bauarbeiter«öffnen auch die amerikanischen Bauunternehmer einen Kampf. In New D o r k wollen sie den Gewerkschaften den Achtstundentag entreißen. In New Orleans suchen sie die Macht der Gewerkschaften zu zerstören, indem sie im ganzen Lande bekannt machen, daß in New Orleans viele Bauarbeiter gesucht würden. Der Bürgermeister dieser Stadt hat sich veranlaßt gesehen, eine Gegenerklärung zu«lassen, um die Stadt nicht mit Arbeitslosen zu überfüllen. Amtlicher Marktbericht der städtischen Marltballen-Dlrektton über den Großhandel in den Zenwal-Marltballen. Marktlage: Fleisch: Zusuhr stark, Geschäft still, Preise sür Rindfleisch nachgebend, sonst unvcr- ändert. Wild : Zusubr knapp, Geschäft ruhig. Preise gut. Geflügel: Zufuhr knapp, Geschäft etwas lebhafter, Preise hoch. Fische: Zufuhr mäßigl, Geschäft ruhig, Preise wenig oerändert. Butter und Käse: Geschäft ruhig, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Süd» s r ü ch t e: Zufuhr genügend, Geschäft schleppend, Preis« wenig verändert WagerstandS-Nachrtchten der LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom ')+ bedeutet Duch», Fall.*) Unterpegel.) Eisstand. st Eisstopfung an der Zlngerappbrücke. st Höchster Wasserstand: 295 cm am 10. um 2 Uhr nachmittags. Nach telcgraphischer Meldung Ist die Weichsel bei Thmn heute vor- mitlag aus 390 cm gesunken. > Sozialdeinokrat. MI?» für den I. Berliner Reielistaiswalreis (Görlitier viertel.) (Bezirk Nr. 166.) Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Genosse, der Metall- drücker August Müller gestorben ist. Ehre seinem Andenken i Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. März, nach- mittags 4'/, Uhr, von der Leichen- Halle de? neuen Luilen-Kirchhoses in Rixdors, Hermannstratze, aus stall._ (Frankfurter viertel.) Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser langjähriger Genosse. der Metallarbeiter Jobann Forkel gestorben ist. Ehre seinem Andenken t Die Beerdigung findet heute, Freitag, nachmittags 4'/, Uhr, von der Leichenhalle deS Zentral. FriedsojeS tu FriedrichSselde auS Um rege Beteiligung ersucht Oer Vorstand. Sozialdcniokratiselier WaM?ereio| Charlottenburg. TodeS -Anzetge. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unser Genosse, der Gastwirt Sermann ftreeker Sprecstr. 14 verstorben ist. Ehre seinem Andenken l Die Beerdigung findet am Sonntag, den 12. März, nach- mittags 3 Uhr, von der Halle des neuen Luisen-KirchhoseS am Fürstenbrunner Weg ans statt. Um zahlreiche Beteiligung ersucht »ei- Voratand. Deutseber Holzarbeiler-Verband Den Mitgliedern zur Nachricht, daß der Kollege, Tischt« Radyica Mibajclovie am 7. März»«starben ist. Ehre seinem Andenke«! Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. März, vor- mittags S Uhr, vom Virchow« Krankcnhause auS nach dem rusfischen Friedhos in Tegel statt. Um rege Beteiligung ersucht Die Ortöverwattung. Killlnen-»nd tachiildkm von Roberl Meyer,. not Mamllneu-Sttaße 2. Verband der freien Gast- u. Schankwirte Deutschlands Ortsverwallung Charlottenburg. Den Mitgliedern hiermit zur Nachricht, daß unser Kollege Hermann Strecker Spreestr. 14 verstorben ist. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet am Sonnlag. den 12. März, nach. mittags 4 Uhr, von der Leichen. Halle des neuen Luisen-Kuchhofes am Fürstenbrunner Weg aus statt. 6L0b Iii« Ortsverwaltung. Allen Freunden und Bekannten zur Nachricht, daß meine liebe Frau am Dienstagabend vn> starben ist. Die Beerdigung findet Sonn. abend, den 14. März, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause aus statt. Fritz Fink , suempn«, Spandau , Jagowstr. 14. Allen, die meinem LebenSgesährten, dem Möbelpolier K.arl Kühne, die letzte Ehre erwiesen haben, ins. besondere dem Wahlverein sür Rix- dors. dem Deutschen Holzarbeiter. verband und allen Genossen und Bekannten, sagt hiermit besten Dank Eharlotte Zander. Rixdors, den 1?. März 1908.